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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (01. Dezember 1902 - 31. Dezember 1902)
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Dimst-!,. 2. Dezcmbcr 1W2. Erftes Blatt. 44. J-hiMg. — 282

krfcheint täglich, SonntagS au-gcnommcn. Prei- mit Aamilienblättern monatlich SO Pfg. in'K Haus gebracht, bei der Expedition unb den Zweiganftalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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an bestimmten Tagen wird keine Berantwortlichkest übernommcn. — Anschlagder Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Zum ZwischenfaL Weöel-Mchter

schreibt die „A r o i s. Ztg.": „Ats Abg. Richter durch
einen Zwischenfatl dem Äbg. Barth versicherte, datz er i
sein Verhalten bei der Lex Heinze anch heute noch für !
gerechtfertigt erachte, beschimpfte ihn Abg. Bebel dnrch
dcn Znruf „Verräter!". Abg. Bebel hat vier
Schritte von Lem Abg. Richter seinen Platz. Die Be-
schimpfung wnrde weithin iin Saal vernommen. Abg.
Richter erhob sich, charakterisierte mit weit schallender
Stimme dasjenige, was Bebel sich heransgenommen,
und provozierte d c Entscheiduug des Präsidenten,
der denn auch den Abg. Bebel zur Ordnung rief, nach-
dem dieser auf die Provokation des Abg. Richter die Be-
schimpfung eingeräumt hatte. Schon vorher hatte, als
Zlbg. Richter fiir einen Augenblick nicht im Saale war,
Abg. Stadthagen von H ente r s d i e n st e n des-
felben gefprochen.

Hn der Freisinnigen Volkspartei ist man nicht länger
gewillt, sich das pöbelhafte Benehmen der
S o z i a I d e m o k r a t i e in nnmittelbarer Nachbar-
schaft gefallen zu lassen. Es ist ganz unglanblich, welche
g e m einen S ch i m pfwort e fortgefetzt in diefen
Reihm lant ansgernfen werden gegen alle Redner, die
das Mtzfallen irgendwelches Sozialdemokraten hervor-
rufen. „L u m p", „R äube r", „H enke r", „S P i tz-
bnben", „Verräter", das find Ausdrücke, die
dutzendweise in jeder Sitzirng gerufen werden. Die in
unmittelbarer Nachbarschaft sitzenden Bundesratsmit-
glieder sind Zeugen dessen. Thatsächlich wird die Rede-
freiheit im Reichstag feitens der Sozialdemokratie
gegenwärtig in brutal st er Weise verge -
w a I t i g t. Absichtlich wird Stornng organisiert, ins-
besondere durch nnausgesetztes Ausfprechen des Wortes
„Rhabarber". Es ist das der Meininger Komödie ent-
nammen, die auf diese Weise im Theater mit wenigen
Statisten eine große anfrührerische Volksmenge hinter
dcn Knlissen für das Pnblikum fingiert. Wenn die Frei-
sinnige Volkspartei und die anderen Parteien auch nur
entferut sich durch dieses Benehmen erregen lassen woll-
ten, so wiirde überhaupt fchon gar keine Verhandlung
mehr möglich sein.

„Abg. Singer kündigte am Freitag förmlich an, daß
scine Partei den Abg. Bachem überhaupt verhindern
werde, noch das Wort zu ergreifen, wie denn überhaupt
der Abg. Singer, obwohl feine Parteigenossen einschließ-
lich der Freunde aus der Freisinnigen Vereinigung noch
nicht ein Fünftel des Reichstages zählen, fich benimmt,
wie es ein Führer einer wirklichen Mehrheit des Reichs-
tages nicht unduldsamer und patziger thun könnte. Am
Donnerstag wurde bekanntlich der Abg. Bachem durch
systematischen Lärm gezwungen, auf das Wort zu ver-
zichten. Nachgerade steht nicht m ehr blotz
die G e s ch ä f t s o r d n u n g, sondern jede
P a r l a m e n t a r i s ch e Ordnung in Frage!"

Aer englische Ieldzug gegen die Somalis.

G arreros, 26. November. Der MuIlah sandte
einen Zug Kameele hierher, welche Vorräte trugen, die
der Mullah in einem Gefecht mit dem Obersten
Swayne erbeutet hatte und alle unbrauchbar gemacht !
waren. Desgleichen sandte der Mullah eine herausfor- !
dernde Botschaft nach Bohotle wo jetzt eine Kompagnie !

i Bombay-Grenadiere und eine Abteilung Sikhs liegen.
! Außerdem stellte der Mullah starke Vorposten rings um
Bohotle iu einer Entfernung von 1000 Aards bis vier
Meilen auf, mit denen die englischen Vorposten Schüsse
wechselten.

L o n d o n, 1. Dezember. Die „Morning Post"
meldet aus Aden vom 30. November: Die Spitzen der
hiestgen Militärbehörden halten einhellig dafür, daß die
Jahreszeit für eine nachdrückliche Weiterführung des
Feldzuges im Somalilande jetzt vorbei
s e i, da die Regenfälle aufgehört hätten und bis August
k e in wirkfamer Vormarsch mögkich sei
und bis dahin wahrscheinlich, abgesehen von der Ver-
stärkung der militärischen Stationen, nichts unter-
nommen werden könne.

Deutsches Reich.

— Das Bureau des Reichstages ist unausgesetzt be-
müht, sowohl die Stimmenabgabe nach der Lex Aichbichler
zu erleichtern, als auch die Ermittelung des Ergebnisses,
und diefes möglichst vor Jrrtümern zu bewahreu. So
sind deshalb jetzt die bisher einfarbig grünen Abstim-
, mungsurnen halb weiß, halb rot gefärbt, eine Zwischen-
! wand trennt die Ja-Zettel von den Nein-Zetteln, deren
! rote Abteilung man herausheben kann. Auf diese Weise
ist der „Börsenzeitung" zufolge die Sonderung und Sich-
tung der Stimmen in jedem Augenblick leicht zu über-
wachen. _

Ieulscher Weichstag.

Berlin, 1. Dezcmber.

Zolltarifgesetz.

Das Haus ist halb besetzt. Die Tribüuen sind
gefüllt.

Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitznng nm
1 Uhr 20 Min.

Es liegt vor dcr Antrag Kardorff, der die
Kommissionsvorlage des Tarifs unter Herabsetznng der
Zölle auf landwirtschaftliche Maschinen und Geräte in den
Z 1 des Tarifgesetzes als einheitlichen Artikel einführen
will. Die vor Eintritt in die Debatte über die Zulässtg-
keit dieses Antrags begonnene Geschäftsordnungsdebatte ans
Anlaß der Forderung einer Vertagung um 24 Stnnden ist
bis zum Schluß der Samstagssitzung fortgesetzt worden.
Diese Erörterung geht auch heute weiter.

Kunert (Soz.) spricht gegen die Zulässigkeit des Antrags.
Die Minorität wird sich das Recht, das Haus beschlußunfähig
zu machen, nicht nehmen lassen. Die grotze Masse des Volkes
steht hintev uns, und darum haben wir ein Recht zu diesem
Kampf mit allen Mitteln. Es ist nicht ein Kampf um die
G e s ch äf ts o r d n u ng, sondern ein Kampf zwischen dem
Proletariat und dem Kapitalismus, der den Ge-
Winn möglichst rasch einheimsen will. Thun Sie, was Sie
nicht lassen können, so oder so werden wir mit Jhnen fertig
werden; bei Philippi im Juni sehen wir uns wieder. Sie
wollen die Gewinne einheimsen, und der grötzte Grundbesitzcr,
der Kaiser, macht es mit.

Präsident Graf Ballestrem: Jch bitte den Redner,
Seine Majestät den Kaiscr nicht in feine Aeutzerungen hinein-
zuziehen.

K u n e r t (Soz.): Jch war bemüht, nur das zu sagen, was

richtig ist. Recht und Wahrheit stehen mir höher als Kaiser
und Reich.

Abg. v. Krücher (kons.) konstatiert, dasj die ersten V o r-
p v st e n g e f e ch t e, welche in dem von den Sozialdemokratei,
erklürten Kriege stattfanden, siegreich abgelaufen seien. Sie
hätten durch die Atacht ihrer Stimmmittel den Abg. Bachcm an
> der Beendigung seiner Rede gehindert und am Samstag durch
die Fehler ihrer Gegner die Aufhebung der Sitzung herbeige-
führt. Der Absentismus der Mehrheitsparteien sei üas Be-
dauerlichste uud er richte an alle bürgerlichen Parteien mit
Ausnähme der frcisinnigen Volkspartei, die er als ehrlichen,
aber entschiedenen Gegner ausschlietze, und der freisinnigen
Vercinigung, dic für chn uur das „Feindchen" sei (grotze Her-
terkeit), die dringcnde Mahnung, vollzählig zur Stelle zu sein
und nicht dem Vergnügen und der Jagd obzuliegen
(Hörtl hörtl links). Es gehe jetzt um Kopf und K r a g e n.
Die jetzige Lage erinnere an die Zeit unmittclbar vor der fran-
zösischen Rcvolutwn Es sei ein Widersinn, datz eine Partei,
wie die sozialdemokratische, die den Umsturz der bestehLnden
Gesellschaftsordmmg wolle, kraft des aktiven und passiven Wähl-
rechts im Reichstag sitze. Das erste Gefecht bei Saarbrücken
' sci sür sie siegreich ausgefallen. Wenn es nach ihm ginge, wür-
^ dcn Weißenburg, Wörth, Mars la Tour, Sedan Schlag auf
Schlag folgen. (Zurufe: Das ist deutlich. Abg. Pach-
nicke: Wie wollcn Sie das machen?) Er werde sich hüten, daK
zu verraten, glaube auch nicht, daß die Mehrheit ihm folgen
werde. Die Zulässigkeit des Antrags Kardorffs sei zweifelhaft,
infolgedessen müsse das Haus darüber entscheiden.

Abg. Zubeil verbreitet sich über die Unzulässigkeit des
Antrags Kardorff.

Abg. Richter rechtfertigt die Ta'ktik der freisinnigen und
deutschcn Volkspartei. Obftruktion kann in einem bcsonderen
Falle, wie bei der Lex Heinze, angebracht sein, sie üarf abev
uicht systematisch auf eine monatelange Verhandlung ausge-
dehnt werdcn. Dr. Barth hat noch im Jahre 1897 die Flotten-.
vorlage absurd genannt. Unmittelbar darauf trat er für die'
Flottenvorlage ein. Jch hätte nicht gedacht, datz mir aus dem
Glashause em Steiu zugeworfen worden wäre (Sehr gutl
rechts). Die Sozialdemokratie hat von vornherein
erklärt, daß sie den Tarif verhindern wolle.
Bon dem Augenblick an handle es fich nicht mehr um einen
Kampf um die S a ch c, sondern um die Zeit. Wir haben
von Anfang an uns gegcn diese Taktik gewandt. Denn diese
Taktik konnte nur den P a r l am e n t a r i s m u s schädi -
gen und das Zustandckommen des Darifs fördern. Wir woll-
ten, datz die Vorlage an der Unemigkeit der Mehrheitsparteien
scheitcrn sollte. Das haben Sie (zu den Sozialdemokratenst
verhindertl (Zustimmung.) Cs war vorauszusehcn, datz die
Mehrheit sich Jhre Taktik nicht gefallen lassen würde, zumal
Jhre Kampfesweise Formcn annahm, als wollten Sie die Mehr-
heit zum Besten haben, die Formen des Spottes (Lebhafter
Beifall) und damit auch der Humor nicht fehle, halten Sie eine
Dauerredc nach der andern als die Mehrheit — Zeit brauchte.
(Heitcrkeit.) Keine Partei hat sich um den Tarif so verdient
gemacht, wie Sie nm die Annahme des Antrages Trimborn.
Wenn Jhr Treiben so fort geht, so kommen wir bald zu öste r-
r e i ch i s ch e n Z u st ä n d e n, nnd dann würde ich es für keintz
Ehre mehr halten, dem Reichstage anzugehören. (Lebhaftev
Beifall.)

Als Richter sich zu seinem Platze begiebt, ruft Dr. Barthp
Kein Wort gegen Kröcher? Richter antwortet: Das kommt
späterl

Abg. Bebel führt aus, daß die Lage hier nicht anderI
sei, als bei der Lex Heinze. Die Unterschiede, die Richter kon-
struieren wolle, seien faule Ausreden. Die freisinnige Volks-
partei habe schon in der Kommission alles gethan, um die Be-
ratung zu beschleunigen. (Widerspruch bei der freisinnigen
Volkspartei.) Redner geht die Kommissionsberatungen durch»
um seine Behauptungen zu beweisen. Die freisinnige Volks-
partei wollte eben auf alle Fälle den Tarif vor den Wahlen zur;
Erledigung bringen, weil sie bei den Wahlen auf die freund-

Kleine Zeitung.

— Neustadt a. H., 30. November. Heute Nacht starb
hier Kommerzienrat Tb. Knöckel, Besitzer der Papier-
fabrik Ph. Knöckel Söhne, nach längerem schweren Lei-
dene im Alter von 66 Jahren. Herr Knöckel, ein Mann
don liebenswürdigem, verbindlichem Charakter, war in
dieiten Kreisen bekannt als Führer der hiesigen national-
siberalen Partei, saß auch im Stadtratskollegium und
-hat sehr viel für seine Arbeiter sowohl als auch für
vie Armen der Stadt.

— Berlin, 28. November. Die Kaiididatur des Re-
öierungsrats Dr. Reicke für den Posten des Bürger-
dkefsters hat in geheimer Sitzung den Beifall der Stadt-
derordnetenversammliing gefunden; der öffentliche Wahl-
stkt wird am 4. Dezember stattfinden. Dr. Georg Reicke
am 26. November 1863 zu Königsberg i. Pr. ge-
boren.

. . — Wie sich Miniftcr untcrhaltcn. Aus München
'dfird der „Neuen Freien Presfe" vom 28. November be-
^chtet: Jn der Wohnung des Mnisterpräsidenten Gra-
Crailsheinr fand gestern anläßlich des 26jährigen
^mister-Jubiläums des Finanzministers Freiherrn von
tzfivdel eine Abendunterhaltung statt, woran sämtliche
??taatsminister mit ihren Familien tellnahmen. Durch
^Ne nielodramatische Aufsiihrimg imter dem Titel „Lei-
i,nd Freuden eines Finanzministers", Text von
Ranchenegger, wurde das Wirken Riedels anf le-
f-^wtorischem und adrmnistrativem Gebiete veranschnu-
wobei die Rollen zum Teil in den Händen der
^^isterkollegen des Jubilars lagen. Der scheidende
djP?ftizu,inister Freiherr v. Leonrod stellte sehr humorvoll
Steuerboten dar.

— Aus der Schweiz, 27. November. Jn den „Arg.
Nachrichten" war berichtet worden, daß der Kavallerie-
oberleutnant Deluc auf dem Waffenplatz Aarau einen
Rekruten mit der P e i t s ch e mißhandelt und ihn
überdies mit rohen Schimpfworten überschüttet habe. Die
durch den Oberinstruktor der Kaöallerie vorgenommene
Untersuchung hat, wie die „N. Z. Z." meldet, die Richtig-
keit dieser Angaben ergeben. Ier schuldige Qffizier er-
hielt 14 Tage scharfen Arrest nach dem Tienst.

— Der Kaiser als Erbe. Dem Kaiser ist ein Ver-
mächtnis zugefallen. Erblasser ist der aus Bernheim
gebürtige frühere Kaufmann Rentier Hildebrand, ein
sehr vermögender Mann, der bis vor sünf Jahren in
Dresden seinen Wohnsitz hatte, dann nach Görlitz über-
siedelte und jetzt dort gestorben ist. Hildebrand war
von jeher ein großer Verehrer des Kaisers und hat seiner
Anhänglichkeit bereits einnial Ausdruck gegeben. Er
hat dem Monarchen vor einigen Jahren eine prachtvolls,
bei Arco gelegene Villa zugeeignet; das Ge'schenk erhielt
die Bestimmung, leidenden Offizieren als Erholungs-
stätte zu dienen. Jetzt hat er den Kaiser letztwillig zn sei-
nem Universalerben eingesetzt. Wie groß der Besitz ist,
um den es sich handelt, steht noch nicht fest: jedenfalls
gehören ein Grundstück in der Dresdeiier Südvorstadt
und mehrere in der Lausitz gelegene Güter dazn. Das
Vermögen soll etwa 4sis Millionen betragen.

Weater- und Kunstnachrichten.

Heidelberg, 2. Dezember. (Stadttheater.) Mor-
gen, Mttwoch, gelcmgt aks Novität die zweiakttge Oper von
Leoncavallo „Bajazzo" zur Aufführung, ein Werk vou

autzerordentlicher Bedeutung, welches in der Besetzung unseres
Theaters durch Frl. Koppenhöser und die Herren Mark, Mech-
ler, Sorelli und Kallenberger auch bei uns denselben mächtigen
Eindruck hervorbringen wird wie überall. Herr Musikdircktor
Radig, Kapellmeister Klark und Regisseur Feldner haben der
Einstudicrung grötzte Mühc und Sorgfalt gewidmct. Den
Theaterabcnd wird ergänzen die einaktige komische Oper „?l b u
Hass a n" von Carl Marie von Weber — ein wenig gekann-
tes, graziöses und melodienreiches Wcrk, in welchem die Haupt-
rollcu vcrtrcicn sind durch Frl. Braun und die Hcrren von
Hunyady und Stauffert. Verschiedcnc nicht unbedeutcnde
Sprechrollen haben dte Damen Fischer, Vogel und die Herren
Reiß und Körncr übernommcn.

ZweiteS Kammcrmnslk-Konzert (Otto Seelrg). Für
das am nächsten Sonntag (Vormittag) stattfindende Konzert
ist das in den letzten Jahren so berühmt gewordene „Brüs -
sc le r S t r ei ch.q uar üe tt" gewonnen wovden. Diese
hervorragendc Vereinigung der Herren '-schörg, Daucher, Miry
und Gaillard, deren kiinstlerische Eigenschaften laut uns vor-
liegcnder Bcrichte aus Paris, Stockholm, Amfterdam, Berlin
und Miinchcn mit dcnen der gefeiertsten Quartettisten wie des
„Frankfurtcr", des „Böhmischcn Streichquartetts" u. a. wett-
eifcrn, werden ber ihrem hiestgen Gastspiel Griegs Streich-
quartett G-moll und mit Herrn Seelig das F-moll-Kla-
vierquartett von Brahms spiclen. Auherdem wird der Prim-
gerger Franz Schörg. ein Schüler Abels, (München) unÄ
Usahes (Brüssel) als Solist mit der Schnmannschen A-moll-
Sonate auftreten. Das Konzert mutz mit Rücksicht auf die
Brüsseler Gäste ausnahmswcise als Matinee (Anfang
IlH Uhr) stattfinden.

X Weingnrtner-Konzert. Wir wöllen nicht verfehlen, die
Leser jetzt schon auf das am Freitag, dcn 12. d. M., stattfin-
dende zweite KLnzert des Kaim-Orchesters aufmerksam zu ma-
chen. Den Besnchern des ersten Konzertes bleiben die Plätze
bis zum Sonntag, den 7. Dezember, rcserviert.
 
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