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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-280 (01. November 1902 - 29. November 1902)
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Freitag, 21. November M2. ^rstes Blertt. 44. Jahrgang. — 273.

Lrscheint täglich, SonntagS ausgenommen. PreiS mit Aamilienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expeditton und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogcn vierteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

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«n bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakaüaseln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagftellcn. Fernsprecher 82.

ZoLpoLitischks.

Soivühl im ungarischen alv auch im üslerrvi'chischeii
Aügeordnelcnhause gaben die Mmisterpräsidenten ain
chfittwoch iu Bezug aus die kiinstige Gestaltung der Zoll-
politit' interessante Grtlärnngen ab. Man ging zwar
von der Gestaltung des zoll- und handelspotitischen Ver-
haltnisses zmischeu deu beiden häbs'burgischcn Staaten
aus, den ^chiverpunkt jedoch scheineu die Erörteruugen
zu bilden, welche Minister Szell iin Au'schlnsz daran über
die internationale Zolllonstellatioii. -nachte. 'Darnach
scheint man bestiuuut dort anzuuehineu, daß Deutschland
die Derträge nicht kündigen werde, so lauge seiu Zolttarif
in der L-chwebe ist. Man wird nicht fehlgeheu, in der
Tnnahme, das; hier ein ttnndiger 'sprach. Interessant
äber ist seruer auch, daß «zell die meitere Vermutung
auSsprach, daß bei der h andeI s poIit i s ch e n
Präponderanz lllebergewicht) Dentschland-. an-
dere Staaten ihin sotgen werden.

Mau sieht also, wie sehr das Nusland diese Stellung
Deutschlandö als Nranu mit der Hand an der .ttlinke
fühlt. iNan merkt weiter, das; keine Gereiztheit herrscht,
dasz nian gerue gut anskommen möchte. Sollte diese
vom Ansland auerkauute „Präponderauz" Deutschlauds
nicht für desscn Staatsmänner ein Ansporu sein, die ver-
schiedenen Intcressen zu versöhuen, sa zu einigeu? Gegen-
ü'ber den großen Wirtschaftsgebieten Amerika, Ruszland
und Eugland, deren ausgesprochenes Bestrebeu dahin
geht, baldmöglichst alle Bedürsuisse im Lande selbst zu
bcfricdigen, die au-ch infolge ihrer geographischen Lage
dazu imstande. sein werde, ist der Gedanke eines m i t-
tcIeuropäi s ch en Zollbu u des 'schon oft er-
wogen worden.

Die Ausführungeu der Szell und .Wrber legen ihn
wieder auffällig nahe.

Deutsches Reich.

— Nach der „Nordd. Allg. Ztg." finden behufs Ab-
schluffes eines Staatsvertrages zwischen dem
deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn zur
Herstellung einer Eisenbahnverbindung zwischen Fricderberg
a. Queiß und Heinersdorf hier gegenwärtig kommissarische
Beratungen statt, wozu aus Wien mehrere Kommissare in
Berlin eingetroffen sind. Die Kommiffare waren am 19. d.
vom Staatssekretär des Auswärtigen zu einem Diner
eiugeladen.

— Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Den Reisen des
Ministers Budde nach Südche utsch land und Dresden
lag der sehr naheliegende, sclbstverständliche Wunsch des
Ministers zu Grund, mit den Leitern der übrigen Staats-
bahnen in persönliches Benehmen zu treten. Die innigen
Verkehrsbeziehungen zwischen den deutschen Eisenbahnen
wcrden naturgemäß dadurch wesentlich gefördert, datz die
leitenden Personen auch in mündlichem Verkehr über
wichtige Fragen sich aussprechen. Hierüber hinausgchende
Vermutungen der Tagespresse Lber den Zweck der Besuche
stnd daher unzutresfend. Jnsbesondere gilt das von der s
Behauptung, daß beim Besuch in Dresden es sich um eine s
Reform des Personentarifs gehandelt habe. Von i
cincr derartigen Reform ist für die preußisch-hesstsche Eisen- s
bahngemeinschaft dcrzeit keine Rede. '

Deulscher Weichstag.

Berlin, 20. Novcmber.

Die Beratung des Zo lltari fge setzes wird bei
dem von der Kommijsion eingesügten Z 10a. fortgesetzt,
betreffend Aufhebung des kommunalen Oktrois auf
Gelreidc, Hülsensrüchte, Mehl und andcre Mühlcnfabrikate
Backwarcn, Vieh, Fleisch, Fleischwarcn und Fett; ausge-
nommen ist Malz zur Bierbereitnng. Ein soz'aldemokra-
tischer Antrag will hintcr Hülsenfrüchte einsetzen: und son-
stige landwirtschaftliche Erzeugnisse, und das Braumalz nicht
ausnehmen.

Abg. F i s ch b e ck freis. Vg.) : Die Bebölkevung sei vielfach
durch diese kommunalen Steuern autzerordentlich velastet, wie
er im Einzelnen an dcn Verhältnissen Potsdams nachzuweisen
sucht. Redner spricht fich fchliehlich gegen den sozialdemokrali-
schen Antrag aus.

Staatssekretär Dr. Graf v. Posadowsky: Die ver-
bündeten Rcgierungen sähen in dem Kommissionsbeschlutz eine
Verfassuugsäuderung und hätten gegen se'me Bestimmungen
auch die schwersten materiellen Bedenken.

Preutzischcr Minister des Jnnern Frhr. v. H a m mer -
st e i n erinnert daran, datz 1302 Gemeinden Deurschlands die
Schlacht- und Mahtsteuer erheben mit einem Gesamtbetrage
von 15 670 000 Mark. Die Finanzen dieser Gemeinden mür-
den mir der Annahme des Anrrages zerstört werden. Gcrade
gcgenwärtig bei der allgcmeinen Depression sollte die direktc
Stcuerkraft der B'evölkerung nicht noch mehr angespannt wer-
dcn. Wolle man denn in das Selbstverwaltungsrecht dcr Ge-
s mrinden eingreifen nnd ihnen vorschreiben, wie sie ihre
i Flnanzen einzurichten haben? Der Ministcr lcgt durch Beispiele
! dar, dah die Aufhebung des Oktrois die Lebensmittel nicht
! verbillige. Warum haben denn die freisinnigen Vertretcr, die
^ über Fleischnot klagen, nicht die Schlachtsteuer und die hohcn
^ Schlacythofgebührcn in ihren Gemeindeu aufgehobeut

Abg. Rettich (Kons.): Die überwicgende Mehrheit'der
j .Oonservativcn srehe dcm Gedanken des Paragraph 10a sreund-
l lich gegcnüber. Da er abcr ein Eingrifs in die politischen
j Rechte der Einzelstaaten bedente, würden fie dagegen stim-
i men.

^ Abg. Heroid (Ztr.): Seine Partei sei für dcn Paragra-
! phen, da die. Gemeindeabgaben auf notwendige Lebensmittel
nicht zu einer Finanzqnelle werden dürften. Redner spricht die
> Hoffnung aus, datz die berbündeten Regierungen ihren Wider-
l spruch aufgeben, wemi ihnen dic grotze Mehrheit des Reichs-
i tages entgegentritt.

s Aüg. Singer (Soz.) polemisiert gegen dcn Ministcr
' Frhrn. b. Hammerstein nnd sagt, Reichsrecht gehe jedenfalls
vor Landesrecht. Man dürfe mit dem Oktroi nicht eine dop-
peltc Bestcucrung aufrecht erhaltcn und nicht der breiten Masse
des Volkes durch Schlacht- und Mahlsteuern 15 Millionen ans
dcii Taschen ziehen lasseil. Wolle man dem armen Manne
helfen, so solle man eine progressive Rcichsemkommensteuer cin-
führcn.

Mnisterialdirektor b. Geiger hebr die Schädigungen
hcrbor, denen zahlreiche bayerische Gemeinwesen bei Aufhebung
des Ottrois nnsgesetzt wären.

Abg. P a a s ch e i Natlib.) : Scinc Partei hätte eine Reso-
lution gewünscht, dah die Aufhebung schon nach zehn Jahren
erfolgen soll. Sie stimme aber gcgen Paragraph 10 a, da
er die Finanzverwaltungen der Städte schwer schädigcn würde.

Abg. v. Kardorff (Rp.) si Seine Partei, der schr viel
am Zustandckommen des Zolltarifs liege, wolle ihn nicht mit
eincr solchen Frage belasten. Sie stimme deshalb gegen
Paragraph 10 a. Jm Falle seiner Annahme beantrage er,
als Termin für dic Gcsetzeskraft dcn 1. April 1910 einzu-
fügen.

Abg. Gothein (Freis. Ver.) spricht für die Kommis-

sionssassung, die in der Theorie doch bon allen Parteien auer-
kannt werde.

Abg. Graf K anitz (Kons.): Die Ottrois gehörten in dis
Rumpclkammer. Da aber ihre Aufhebung durch die Jnitiative
der Reichsregieruug erfolgen müsse und der Reichstag kein Recht
habc, in die Verhältnifie der Gemeinden einzugreifen, werde
er gegen Paragraph 10a stimmen.

Abg. Preih (Els.) spricht ebenfalls gegen Paragraph
10a, der eincn Eingriff in die Antonomie der Slädte bedeute.

Llbg. Dr. Südekum (Soz.) verteidigt den Kommissions-
beschlutz.

Der Autrag v. Kardorff wird dann gegen die Stimmen der
Freisinnigen und der Sozialdemokraten angerwmmen, der so-
zialdcmotratische Antrag abgelehnt und Paragraph 10a mit
dem Amcndement v. Kardorff in namentlicher Abstimmung,
ivobci dicsmal rote, blaue uud weitzc Stimmzettel benützi
werden, mit 146 gegen 91 Stimmen angenommen.

Morgen 12 llhr Weiterberatung. )

Baden.

L.O. Villingen, 20. Nov. Nächsten Sonntag Nach-
mittags 4 Uhr findet in der „Tonhalle" eine Versammlung
des 14. Landtagswahlkreises statt, in welcher Landtags-
abgeordneter Obkircher über den letzten Landtag
sprechen wird.

8. 6. Karls ruhe, 20. Nov. Die Ultramontanen
tragen eive furchlbare Entrüstung über den bekannten
Artikel der „Münchn. N. N." zur Schau und spielen sich
jetzt auf einmal als die allergetreusten Beschützer des
Großh. Hauses auf. Und doch ist es noch gar nicht
lange her, daß im „Bad. Beobachter" die Parole ausge-
geben wurde, dir Geistlichen sollen Ordensauszeichnungen
prinzipiell zurückweisen, was bekanntlich auch bald darauf
der Stadtpfarrer von St. Martin in Freiburg gethan hat.
Weiter ist noch in Erinnerung, daß Geistl. Rat Wacker
in einer Versammlung zu Villingen die Mahnung des
Großherzogs an die alten Soldaten „den geraden Weg der
Ehre zu wandeln" nicht sonderlich respektvoll besprochcn
hat. Jm übrigen muß festgestellt werden, daß das Münchner
Blatt seine Aeußerungen über das Großh. Haus alsbald
zurückgenommen hat.

L. 6. Karlsruhe, 20. Nov. Zurzeit findet im
Zustizmintstenum die erste juristische Staats-
prüfung unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors
Hübsch statt. Als Prüfungskommissäre wirkennoch mit: Die
Ministerialräte Weingärmer und Buch, Universitäts-
prosessvr Dr. Mnkel aus Freiburg und Staatsanwalt
Dr. Bleicher.

— Die badischen Eisenbahne n haben im Oktober
d, I, 7 270 940 Mk. gebracht, d. i. etwa 14 Million mehr als
im gleichcn Monat des Borjahres. Vom Januar bis einschlietz-
lich Ottobcr bcträgt das Mehr etwa 2 Millionen.

Württemberg.

Stuttgart, 20. Nov. Gestern fanden, wie der
„Schwäbische Meikur" erfährt, bei der Generaldirektion der
Staatsetsenbahnen Verhandlungen mit Vertretern
italienischerBahnen statt, zum Zwecke der Erweiterung
des direkten Personenverkehrs mit diesen Bahnen-
Jn der Konferenz waren außer der italienischen Mittelmeer-
bahn und der adriatischen Bahn verschiedene deutsche Vsr-
waltungen, ferner österreichische, ungarische, holländische»

KLeme Zeitung.

- Trier, 20. Iiovember. Wie die „Trierische Zeitung"
Meldet, ist Georg L> ch m i t t, der bckannte Komponift des
Moselliedes und dcs Rheinliedes, schon am 7. September 1900,
ohnc datz man es in seiner Vaterstadt Trier wutzte, in Paris
gestorbe n.

— Berlin, 18. November. Die „Krcuzzeitung" erzühlt bon
svlgendem bemerkcnswertcm Rechtsfall: Ein bekanntcr
Chirurg wurde kiirzlich zu einer Berliner Familie gerufen, -a
ein Kind eine Nadel oerschluckt hatte. Die Durchlcuch-
tung mit Röntgenstrahlen lictz genau den Sitz der Iladel im
Magen erkennen, und m der Klinik des Professors versuchte
wim zunächst, sie aus natürlichem Wege zu entfernen. Als
diese Bersuche erfolglos blieben, schritt dcr Prosessor zur Ope-
ration, fand jedoch die Nadel nicht mehr vor. Die Wunde wurde
wieder vernäht, das Kind blieb bis zur Heilnng in der Klinik
llnd nmrde dann, da keine Beschiverden mehr varhcmden waren,
seinen Cltern übergebcn. Nun übcrreichte der Chirurg seine
Aechnung übcr 2000 Bkk.; der Vater lehnte die Zahlung jedoch
ab, da der Professor die oerschluckte Ikadel nicht herausgeholt
habe, die Operatton daher zwecklos gewescn sei. Der Pro-
sessor klagte sein Honorar eiu, der Vater dagegen auf Schmer-
Sensgeld für das nach seinsr Anstcht nntzlos gequälte Kind,
«em die Operation hätte erspart bleiben können, wenn der
Prosessor unmittelbar borher mit Röntgenstrahlen festgestellt
Mte, datz die Nadel nicht mehr im Magen auffindbar sei. Der
Prozetz schwebt noch.

— Ein Berein znr Abwehr des Automobilismus hat sich
stach dem „Berl. Lok.-Anz." in Paris gebildct. Mitglied kann
ledcr F-ranzose werden, der in der immcr gröhcren> Ausbreitung
.des Automobilsports eine öffentliche Gefahr erblickt. Rach der
bplitischen Ansicht und nach der Religion des Mitgliedes Wird
^icht gefragt. An der Spitze steht der Deputierte Franconre.

Verein hat sich die Aufgabe gestellt, aus die Automobilisten

genau zu achtcn, ihr Wermätzig schnellcs Fahren zur Anzeige
zu bringcn nnd anf diese Weise gewiffermaßen eine schwarze
Liste aller derjenigen Antomobilführer zusaunnenziiftellen,
welche bei der Fahrt alle Vernunft und Vorsicht beiseite laffen.
Andererseits will man aber auch auf jene Teile des Publikums
ein wachsames Auge haben, die dem Chauffeur absichtlich Hin-
dernisse in den Weg stcllen, auf diese Wcise ein Nnglück herbei-
führen und dann auf die „mörderischen" Automobile wacker
schimpfen. Bezeichnend ist es übrigens, daß fast die gcsamte
Presse dem neuen Vercin die vollste Sympathie entgegenbringt,
oüwohl doch gerade in Frankreich der Bau bon Automobilen
dem Landc eine grotze Einnahme bringt und Tauscndc und
Wertausende von Arbcitern beschästigt. Die Herren Automo-
bilisten müffen es also doch wohl in Frankreich arg treiben.

— Gclc.gcntlich dcr Schenknng des Dresdner Bür-
gcrs >ul dcn dcntschen Kaiser erinnert ein engkrsches Blatt
an einen ähnli-chen Fall bezüglich öer Könrgin Vrktorra.
Der im Jahre 1852 verstorbene John Camden Nield
hirrterließ der Monarchrn ern Vermögen von 5 Millro-
rrerr Mark zu ihrer oder ihrer Erberr dduhirießring. Da
dre .Königin auf Grund angestellter Forschuugen über-
zengt war, daß der Erblasser kerne Verwcindten hinter-
lasserr hatte, nahm sie das Geschen'k arr, machte aber der
Haushälterin Nields, sür dre, nngcachtet dessen, daß sie
ihm 20 Zahre gedicnt hatte, anch nicht ein Psennig rn
dem Testamcrrte ausgesetzt worden war, eirr arrsehnliches
Ge'schenk. Icield war crn Gerzhals schlimmster Art, er
lebte iir der derrkbar größten Ernfachheit, legte sich die
schwersten Entbehnmgen anf nnd kanr sozusagen beinahe
im Schmntz uin. Seine Kleider ließ er zum Beispiel
nicht bürsten, weil er befürchtete, daß sie dadnrch schneller
abgeirutzt werden würden.

— Odeffa, 19. Novem'ber. Sert gestenr Abend brennt

dre Ladestatron der Firrna Mantaschew, in welcher die
Zrfternenwaggorrs gefüllt werden. Es brennen sechK
große, je 60 000 Puds fassende Petroleumbassrns unÄ
fiins kleirrere. Das Bnreau, das Maschinenhaus, die
Arbeiterkaserne, sowie sechs Zrsternenwaggons sind be-
reits niedergebrmmt. Das Fener hat sich über eine
Fläche von 3600 Onadratfaden arrsgebreitet. Die Sta-
tton war nicht versichert, der Schaden wrrd bis jetzt aus
etwa eirre Million Rübel geschätzt.

Tonlon, 20. November. Drei Kreuzer erhielten Be--
fehl, hente nach Marokk o abzugeherr.

— Jrrtum. John: „Rosalie, ich liebe Nincnl" — Rosalre;
(korrigierend) „Jch liebe Siel" —.John (entzückt): „Sie
mir auch? Ach, das ist hübsch von Siel"

— Äus der Schule. Lehrer: „Sast mir, Fritzchen, welchen
Nutzen haben 'wir von der .Kuh?" — Fritzchen: „Sre wird ge-
gessen und getrunkenl"

Hheater- und Kunstnachrichten.

X Hcidclbcrg, 21. Nov. (S t a d t t h e a t e r.) Nächsten
Sonntag gelangt ncu ernstudiert die bcliebte und melodien-
reiche Opcr „Das Nachtlager in Granada" zur
Aufführung mrt Frl. Tollar und den Herren Mechler, Mark.
Feldner, v. Hunhady und Walter in den Hauptpartien. Dre
Vorstellung findet im laufenden Abonnement statt, gülttg jedoch
für dic Wonnenten der ungeraden Tour.

Thüringer Städtevundtheater. Jn Weimar wurde ein«
mitteldentsch-thüringisches Städtebundtheater begründet, das
20 Städte umfatzt. Das Städtebundtheater wird Sthauspiel undi
Oper pflegen. Das Protektorat wntde vom Grotzherzog von
Sachsen-Weimar übernommen.
 
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