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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177-202 (01. August 1902 - 30. August 1902)
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Freitag, 22 Ailgust 'i902. Grftes Blatt. 44. Jahrgrmg. — 19)

Wrschcint täglich Sonntags ausgenonimen. Prcis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

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vorgeschriebeuen Tagen wird kcinc Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Iuserate auf den Plakattafcln der Heidelberger Zcituug und den städt. Nnschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82





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Für den Nionat

Zeptember

«nhmcn sämtliche Postaiistältcn inid
'Postdotcn B estcllungcn aus die
,„Heidclberger Zeitrnrg" schon
jctzt entgcgeii. Die „Heidelbergcr
Zeitnng" kostet, durch die Post be-
zogen, nur

45 Pfeimig pro Monst.

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Kngtand und der deutsche Kaiser.

Lo n d o n, 20. Angust.

Tio gewiegtoston Politikcr hätten in monate- nnd
fahrclonaer Arbcit nicht so vrcl fiir die Wiederherstellnng
guler Peziehungen zwischen .Englnnd nnd Teutschland
thnn tännen, als der d e u t s ch e K aiser gestern mit
dem bcvedten nnd tiesempsnndenen Tribut, den er den
werlvoken nnd glänzenden Eigenschasten seiner verstor-
benen Mntter, der K a i s e r i n Friedri ch, bei der
Enthüllrmg des Denkmals in Homburg zollte. steichts
konnle.die edelsten Gefühle des englischen Volkes, das
mil so gvoßer Verehrnng zn s.einem Hsrrscherhanse ans-
- blickt, tiostr ergreifen und dic.'Dankbarkeit, mit der heute
die gesamb' Presse die Rede dcs Kaisers bespricht, ist eine
nngeteilte, anfrichtige nnd — zum erslenmale seit langer,
langer Ze,it — durch t'einen.Vlißton getrnbt. „Bei
aller Gewolt der Ansdrnckst'ratt", sagt der „Daily Tele-
graph", „Äw ihn zum größten Kedner macht, der jemals
ernen enropäischen Thron eingenommen hat, haben des
Kaisers Rellen nie einen so poetischen Klang gehabt, als
wenn er von sciner Blutter sprach. Das konnte man wie-
.derholt in drn letzten Zahren bcmerken, als das Leiden
der Kaiserin immer und immer wieder ihr Leben zu be-
drohen scknen und ihr ritterlichsr Sohn nach seinen Be-
suchen in Frilrdrichshos seiner Brwegung Ausdrnck ver-
lieh. Aber düeses Gesühl war nicht weniger bemerkens-
wert jn der Mstrigen Rede des Kaisers, und es wird
.Lei sejnen eigensn llnterthanen einen nicht weniger tiefen
und wimderbaren Eindruck machen, als in diesem Lande.
Der dentsche Kckiscr ist widerspruchslos als einer dec
gläniendsten und vielseitigsten Männer anerk'annt, ganz
.abgesehen von der Thatsachc, das; «r einen Thron ein-
güinmt, st daß die wußerordentliche Kraft und Biegsam-
ckeit seiner eigenen Talente ihm einen hervorragenden
Piatz iu irtzend einer iLphärc gesichert Wtte. Ebenso ge-
wiß ist es, i.aß die Personlicht'eit der Kciiserin Friedrich
,an Hrast uui Vielseitlgkeit nnter den Fi.anen ihrer Zeit
chichl weniger hervorrs.gte wie der Kaiser unter seinen
-Zeilgenossen. Jn dem Laude der unermüdlichen und
Kllgenwin wisstif-schaftlichen Kultur gab es Wnen Stoff

von intellettuellem Interesse, den sie sich nicht zu eigen
machen konnte. Und in der wicderholten Bezugnahme
aus die künstlerischcn Fähigkeiten der Kaiserin Friedrich
rie> der Kaiser einen seiner eigenen Charakterzüge ins
Gedächtnis zurück, der als mütterliches Erbteil am deut-
lichsten erkennbac ist." Neben diesen Auslassungen nnge-
teilter Tankbarkeit ist es nnr natürlich, wenn auch die
Periode wieder-ins Gedächtnis znrückgernsen wird, in
der sich die verstorbene Kaiserin vergeblich nach teilneh-
mendeni Verständnis in dem Volke ihres schwer geprüften
Gatten umsah, und diese Belrachtungen iiehmen in dem
Artik'el der „Times" einen hervorragenden Platz ein.
„Ter deutsche Kaiser hat einen weiten Weg zurückgelegt,"
heißl es da, „seit der Zeit, da er noch zu den Füßen des
großen Kanzlers saß, des größten Rcpräsenlanlen der
Politik, die die Einigkeit Deutschlands erreichte und
dieses Reich damals znr führenden Großmacht in Euro-
pa machte. Bismarck nnd seinc Anhänger sürchteten
nichts so sehr als das Eindringen des britischen Konsti-
tiilionalismus in die deutsche Politik. Alle die edlen
Znstiukte der Menschenfreundlichkeit, daL Jnteresse in
alle Zweige geistiger Regsamkeit, atler Wunsch und Eiser,
die Eutwickelung von .Kimst nnd Wissenschaft zu sördern,
schützte die Biiitter des Kaisers nicht davor, als gesähr-
lich sür das j.ungc Reich denunziert zu wcrden, und man
bezeichnete sie mißtranisch als „die Engländerin". Jn
jener Zeit und jcner Weise wurde die Saat ansgestreut,
die in unseren Tagen einc so beklagenswcrte Ernte von
internationaler Eifersucht, Argwohn und Haß gezeitigt
hat .... Tic Dcutschen find stolz auf ihre geistige
Vielseitigkeit und Regsamkeit und eS ist dcshalb desto
mehr zu bedanern, daß die öffentliche Mcinung in der
Bismarckschen Periode sorgsältig dazu angeleitet wurde,
die Einflüsse zu ignoriercn und ihnen sogar cntgegcnzn-
arbeitcn, welche die Kaiserin Friedrich vielleicht zn ihrem
Besrcn ausüben konnte. Wenn die Nebcl moderner
Politik sich zerstrent und die Deutschen ihr geistiges und
moralisches Gleichgewicht wiedererlangt haben, werden
sie imstande sein, ihr llrteil über die Haltnng und die
Fähigt'eiten der Kaiserin Friedrich zu k'orrigieren und die
Ehrenerklärnng des Kaisers zu bekrästigen .... Wir
hofsen, daß der Tag k'ommen wird — obwohl wir be-
kennen müsscn, datz bis heute nur wenigc Zeichen scines
Nahens zu bemerken sind — an dem die Massen des
deutschen Volkes erk'ennen werden, daß die Kaiserin
F-riedrich stkecht hatte in dem Wunsche, das britischc Reich
und das deutsche Reich möchten geeint scin durch Bande
der Freundschaft, gestärkt durch die Gemeinsamkeit der
Jnteressen und der Abstammnng." Die meisten anderen
^Blätter widmen dem Ereignisse gleichfalls Artikcl, in den
meisten Fällen a'ber nnter Außerachtlasiung der Politik,
und „Daily Chronicle" schließt seine Bcsprechnng mit
den schlichten und eiiüachen, aber sicher aufrichtig gemein-
ten Worten: „Alle Engländer bewundern den Kaiser und
ihre Bewunderung wird erhöht werden durch den Tribnk,
welchen cr soeben dem Andenken der Kaiserin Friedrich
zahlte." _

Deutfches Reich.

— Jn München weiß man nach der „Allg. Ztg."
nichts davon, daß im nächsten Herbst eine Konferenz
der Minister der Bundesstaatcn in Sachen der Zolltaris-

vorlage in Aussicht genommen sei. Die Nachricht sollte
nämlich aus München stammen.

Hombnrg v. d. H., 21. Ang. Der Kaiser
stattete hente Pormittag iu Begleitung der Prinzessin
Viktoria Lnise, der Fra» Professor v. Esmarch aus Kiel
fbekmmtlich einer Tante der Kaiserin. Die Red.) in der
Villa Onisisana einen knrzen Besnch ab. Jm Lanse des
Tages hörte der Kaiser die Vorträge des Kultusministers
Dr. Studt, dcs Hosbaurats Jhne, des Stellvertreters des
Chefs des Zivilkabinets Geheimrat v. Valentini und des
K riegsnünisters v. Goßler. — Das Kaiserpaar wird
sich heute Nachmittag in Begleitung des Baurats Jakoby
nnd des Landrnts v. Meisier nach Cronberg begebeu.

Prcußc«.

— Obwoht die Köiiüüichen Eisenbahndirettiünen
wiederholt angewiesen worden sind, die Bahnwirte an-
znhatten, daß sie auf deu Bahnsleigen, wo nicht etwa
Betriebsinteressen es ausschließen, während der wärme-
ren Iahreszeit Erfris ch n ngst i s ch e, insbesondere
bei Zügen mit kurzem Anfenthalt, für das reisende Pnbli-
tiim ausstellen nnd zur Erleichternng und Bescheunigung
dcr Bedienung die Preise der Lpeisen nnd Getränke anf
den Büssets — auch anf den mir vorübergehend aufge-
stellten imd den sahrbaren — deutlich und sichtbar an°
bringen, so wird dieser Weisung doch nicht überall Folge
geleistet. Um neuerdings wieder laut gewordenen viel-
fach berechtigten Klagen abzuhelfen, hat der Ministec
der öfsenttichen Arbeiten die Eisenbahndirektion vcran-
laßt, die Bahnwirte der Schnellzugstationen nngesänmt
anznweisen, bei den ihnen besonders bezeichneten Schnell-
zügen während der wäruieren Jahreszeit rncht nnr Er-
frischungstische aus den Bahnsteigen in der vorgeschrie-
benen Weise nnd nnt genügender Bediemmg bereit zu
hatten, sondern, wo es den Königlichen Eisenbahndirek-
tionen zweckmäßig erscheint, anch an den Zügen Erfri-
schnngen anbieten zn lassen nnd hierbei die Vorschriften
über das An'bringen dentlicher Preistafeln zu beachten.
Ferner sotl dafür Lorge getragen werden, daß namentlich
anf den Bahnsteigen der Schnellziigstationen t'nrz vor
Anknnft -er L-chneltzüge an geeignetcr L>telle Gcfäße
mit frischem Trinkwasser aufgestellt imd Taseln nüt dec
leicht sichtbaren Aufschrist „Trinkwasser" angebracht wer-
den. Die Königüchen Eisenbabndirektionen haben die
Ansführimg der hiernach zn treffendcn Maßregeln selbst
sowie dnrch die Vorstände der Jnspektionen nnd die Sta-
tionsbeamten dauernd streng zu überwachen nnd sie
alljährlich beiiii Inkrafttreten des Sommerfahrplanes
bei allen Dienststellen und bei sich sclbst in Eriimernng
zu bringen.

A»ls der Karlsruher Zeituuq

— Scine Königliche Hohcit der Grotzhcrzog habcn
dcm Gcncraldirektor der Äachcncr und Münchener Fcucrver-
sichcrnngs'gesellschaft, Fritz Schröder in Aachen, das Ritter-
kreuz zweiter Älasse des Ordens vom Zähringer Löwen ver-
liehen, an Stelle des zuni Landgcrichtsdirektor in Karlsruhe er-
nannten Oberlandesgerichtsrats Dr. Karl Eller den Ober-
landcsgerichtsrat Dr. Georg Hick znm Mitglied des Kom-
petcnzgcrichtshofes, den Proscssor Friedrich Kcim am Ghm-
nasinm in Karlsruhe zum Direktor der Höheren Mädchen-
schule in Karlsruhe ernannt, den Professor Otto Heilig un-
ter Bclassnng an der Realschule in Cttlingen von der Leitung
dicser Anstalt enthobcn, dcn Profcssor Fricdrich Metzger an
dcr Oberrealschnle in Karlsruhc zum Vorstand der Rcal-

Wshin gehen wir am nächsten
Sonntag?

?? Hertdelberg, 22. August.

Zahkresch sisd die B«j-gruinen, die .den Touristen s« Rheüi
und am Meckar Lytgegenwinken, abcr ,sehr selten sind Burgen,
dic sich Ms dcr Ntten Zei: nnversehrr m die im Ganzen Ivenig
romantische Gegenwart hinübergcrcttet hsbcn. Zu den Burgen
letztcrer Art gehört vor allem Zwingenberg am Neckar.
Sncht der BauverWndige eiue Burgruine auf, so ist cs ihm
xin Leichtes, sich aus dcn Ntaurrresten, deu Balkenlöchern nnd
ähnlichen Spurcn, de» ehcmaligcn Zustanh pes Baues zn ver-
Legenwärtigcn. Der Laie aber stcht ratlos da, das Gebilde
tviA sich ihm in scinem Geist nicht gestaltcn. Jn Zwingenbcrg
abc.r sieh: er, wie cine alte Burg beschaffcn war, und es wird
ihm, jvenn er spätcr Burgrmnen aufsucht, leichtcr werden, mit
Hilfe dcs dort gewonnencn Bildes sich in andcren Burgcnbauten
zurcchrzufindeii. Der Bcsuch dcs Zwingenberger Schlosses,
das noch in allcn wcsemlichen Teilen so crhalten ist, wie es !m
15. Jahrhundert dastand, ist darnm antzerovdentlich belehrend,
daneben gemeßt man ans den Fcnstcrn der oberen Stockwerke
rine enrzirckeitde Aussicht ins Neckarthal. Eine Burg von dcr
Grütze dcr Zwingcnbergischcn bot doch schon eine große An-
zahl von llnterkunstsräumcn. Das Höfchen zwischen dcm Berg-
frie'd nnd den Wohngebänden ist allerdings von recht bcschci-
dener Größe.

Fährt man lsier 6.55 Uhr morgcns am Hauptbahnhof ab,
to isr man bald nach 8 Uhr in Zwingcnücrg, cincm klcincn
Dörfchcn, das sich dnrch ganz ungewöhnliche 'Stille auszeichnet.
Nichr einmal eine Uhr ist mangcls einer Kirche vorhanden,
die den Ablans dcr Zeit mit ehcrncn Schlägen ankündigr.
Ein schr bcqucmer Weg aus neuercr Zeit führr zur Burg in

wenigen Mimiren hinauf. Unter willigcr Führung kann man
alle Teile der Burg bcsichtigen. Spezielle Licbhaber werden
die dort vo'handene Geweih- und Vogelsammlung näher
in Augenschein nchmen.

Rechnet man anf dcn Bcsuch dcr Burg cinc klciuc Stuude,
so ist man um halb 10 Uhr wieder unten im Dorf. Dort sctzt
man mit der Fähre über dcn Ncckar und hat dann eiüe herrliche
Wanderung vör sich. Sanft ansteigcnd zicht sich der wcnig
bcfahrene und darnm in ausgezeichnetem Justand bcsindliche
Weg in Scksiangenwindnngen den Berg in dic Höhe. Von bei-
den Seiten ist cr mit Nadelhölzern eingcfatzt, die Sonne steht
am Vormittag so, datz wir im Schattcn wandcln. Jn etwa
drciviertel Stnndcn ist die Höhe crreicht, ein paar hundert
Meter waitdcrt man anf rhr fort, dann trcren wir aus dem
Walde herans uüd stehen vor eiüem herrlichen Panovama.
Stundenwcit breitet sich die Hochebene mit ihrcn gescgneten Flu-
ren vor uns aus. Sie ist durchaus nicht slach und einförmig,
sondern wird von Bodenauschwcllungen dnrchzogen, die sich
gleich niederen Koulisscn hinter einaüder aufbaucn. Auffallend
ragi aus ihr der Steinsberg hcrvor. Gegen den Horizont wird
sie dnrch hinkereinanderstchende Bergstreifen abgcgrenzt, von
dcnen dcr letzte sich im Gewölk, das ihn umsänmt, verliert,
so datz man nicht recht zn nnterschciden vcrmag, was noch Erde,
was schon Wolke ist.

An diescm Plätzchen, das zu dcn anserwählten gehört,
sollte man einige Zeit verweilen, um -dcn Eindruck so rccht
ticf in sich auszunehmeu.

Die Stmtze führt dann ebcnso sanft, wie sie aufsticg, ab-
wärts. Jn eincr halb'en Stimdc etwa gclangt man nach Ncun-
kirchen, einem Ort, der vor einrgcn Jahren durch Becrcnwcin-
kultur, die dcr damalige katholische Pfarrcr betricb, sich be-
kannt gcmacht hat. Hat man Durst bckommcn, so mag man
sich an eincm Glas Bicr zu laben versuchcn. Es ist in icncr
Gegcnd ein Bier vcrbreitct, das einen dcurlichen Fatzgeschmack

besitzt. Die in Allem, anch in ihrem Gcsclsinack konservativcn
Landlente, die es von Jugend aus gcwöhnt sind, halten darau
fest und wollcn kein anderes, nnd die Brancrci, die dcm Rech-
nung tmgen mntz, arbeitet in dicsem Geschmack weiter. Da
und dort regt sich allcrdings schon cine Opposition, die dazu gc-
führt hat, daß-anch verschieden-c andcrc Biere in jener Gegend
eingesührt worden sind.

Von Neunkirchen geht cs in ctwa cincr halbcn Stunde über
Obcr- nnd Untcr-Schwarzach nach Aglastcrhauscn, cincm be-
rriebsamen Marktfleckcn, in dem eine grotze, aufs pmtrischsta
cingcrichrcte Ziegelei und einige Peirschensabriken den Be-
wohncrn des Lrtes und dcr nmliegcnden Dörfer Arbcit und
Verdienst geivähren. Der Wirtschaftspolitiker kann dort in-
teressante Stndien über dic Vcrüindung pon Handwcrk uud
Jiidiistriearbeit mit Laudwirtschaft machen. Fast joder Haud-
wcrker und sehr vielc Pndnstriearbeiter betreiücn nebenüei in
enisprcchenden Grenzen- Landwirtschaft. Bauern, die nur bon
der Laudwirtschaft lsben, giebt es' dort nicht viel Aer ein
Dutzcnd. Die Vcrbiudung der geuanutcu Berussarteu hat sich!
als sehr scgensreich erwiesen. Aglasterhausen kvmmt Vorlvärts,
yat es sogar zu cincr Gewerbcschnle gcbracht und macht einei«
wohlhabenden Eindruck. Acht Wirtschaften in dcm ctwa 1000
Einwohner zählcnden Ort sorgcn für die leiblichen Bedürfnisse
der Touristen, die dort an schöncn Sonntagen immcr in cr-
hcblicher Anzahl vorhanden sind. Wer zu Mittag spcisen
will, thnr gnt, die im Ort befindlichc Wcinwirtschaft aufzn-
suchen. Gntes Bicr imd eincn einfachen Jmbitz crhält man
aneb in anderen Gasthäusern, z. B. im „Badischer»
Hof". War die Tonr anch nicht anstrengcnd, und anch nicht
lang, so ist es doch darüber Mittag gewordcn nnd der Appetit
hat sich cingestcllr. Mit dcm Zuge nm 2.83 llhr knnn mcm
dann, hosfenrlich wohl befriedigt, dic Heimreise nach Heidelberg
antrctcn.
 
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