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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177-202 (01. August 1902 - 30. August 1902)
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Dienstag, 5. August 1902. l^estes Blatt. 44. Jahrgang. — 180.

Erscheint täglich Sormtags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei dcr Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgcbühr.

Lnzeigenpreis: 20 Pfg. für d<e Ispaltige Pctitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebeneu Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstcllen. Fernsprech-Anschluß Nr. 83

Aer Segen der soziakpokitischen Kefehgeöung.

Uober öie umfassende Thätigkcit, die vou der Landes-
versicherungsanstalt Berlin vioher ans dem Gebiete der
Ärbeilerwohlsahrt entsaltet wnrde, berichtet Dr. Rich.
Zrennd in der „Soz. Praxis". An erster Stelle stehen
die Arbeiterheilslätten in Beelitz, die sich ans vier Anstal-
ten zusammensetzen, nämlich ans se einem Sanatorium
sür männliche nnd weibliche Personen und ans je einer
Lnngenheilslälte sür männliche und weibliche Personen.
Das Gesamtareal der Heitslätte beträgt 660
Morgen, die Belegnngsziffer ist znc Zeit
etwa 600, doch sind die Einrichtlingen so
groß angelegt, daß sie die Lreisache Belegnngszisfer
in sich ansnehmen tonnen. Der jährliche Gesamtaus-
gabeetat für die Heilslätten beträgt rnnd IfP lvlillionen
Mark.

Hieran schließt sich die Heilslätte fnr Gcschlechts-
trante, die in dem Norort Lichtenberg erbaut wnrde. sie
entspricht einem dringenden Bedürfnisse der Arbeiter-
schast. Dr. Frennd schreibt dazn: Die furchtbaren und
schweren Lchädignngen, welche der Volksgesundheit durch
die Geschlechtsertranknngen zngcfiigt werden, fangen an,
die Alifmerksamteit der maßgebenden Kreise mehr nnd
mchh- zn erregen: L-achkundige befürchten, daß diese
Schädigungen noch schwcrer sind, als die, welche dnrch
die Tubcrknlose herbcigefiihrt werden. Andererseits sind
die ÜUissichten für dic ersolgreiche Bekämpfung der Ge-
schlechtstrankheitcn bei weitem günstiger als bei der
Tuberknlose. Es gilt bei diesem Kampfe vor allem:
teine Vorurteile, keine Henchclei!

Anf demselben Terrain wie die Heilstätte, aber vollig
von ihr getrcnnt, besindet sich das Jnvalidenhans siir
Tnbcrknlöse. Die Anstalt ist sür 20 Betten eingerichtet
nnd war von Anfang an voll belegt. Die bisher gemach-
ten Ersahrnngen sind sehr gnt gewesen. Ferner wird aus
den rMitteln der Landesversichernngsanstalt ein Gebände
fiir Arbeitsnachweis errichtet. Es wird darüber mitge-
teilt: Das Gebände liegt im Zcntrum der Stadt mit
zwei Ltraßensronten (Gormannstraße und Rückerstraße),
isl mil einem Uostcnaiifwande von rund 1 Million Nlark
(einschließlich Bodcnmert) errichtet nnd bietet Raum für
4000 Arbeitsnchende. Für eine etwaige spätere Ans-
dehnung des Arbeitsnachweises ist eine unbebaute Par-
celle von 1470 Onadratmeter vorhandcn. Der Pacht-
vertrag mit dem Zcntralverein sür Arbeitsnachweis ist
anf 10 Iahre geschlossen und die Pachtsumme kommt
einer 2iPprozentigen Verzinsung des Anlagekapitals
gleich, doch wird die Kanfsnmme für die unbebante Par-
relle mit 3 Prozent verzinst, nnd anch die Erhöhnng der
übrigen Pachtsumme auf eine 3prozentige Verzinsnng
»ach Ablanf des Pachtvertrages in Aussicht genommen.
Das große Hanptgebäude umsaßt einen großen Oberlicht-
saal für die Arbeitsvermittlung der nngelcrnten Ar-
beitcr, in der crstcn Etage befindet sich der Laal fiir jn-
gendliche nngelcrntc Arbeitcr. Jn dem zweiten Gebäude,
welches den Eingang von der zweiten Ltraßensront hat,
sind die einzelnen Äbteile fiir die Facharbeitsnachweise,
iowie der Arbeitsnachweis für weibliche Personen nnter-
gebracht. Außerdem befindet sich daselbst eine Kantine,
welche auch das Hauptgebände versorgt und für Rechnnng
des Pereins bewirtschastet wird. Jn dem Hanptgebände
befjndcn sich ferner Ticnstwohnnngen für Portier, Heizer,

^ .... ' - -

Kantinenwirt, Konferenzsaal nnd sonstige Nebenräume.
Die Gesamtanlage wird im Lanfe des Monats Oktober
betriebsfähig hergestellt sein.

Außer diesen Einrichtungen hat die Landesversiche-
rnngsanstalt auch eine große Zahl von Arbeiterwohl-
fahrtseinrichtungen dadnrch gefördert nnd gestützt, daß
sie denselben Hypothekengelder zn eincm billigen Zins-
fuße, meist 3 Prozent, gcwährt. So sind für Errichtnng
von Arbeiterwühniingen gewährt worden 1 152 000 sM.,
für Errichtung einer Heilstätte sür Nerventranke 200 000
Mark, für Errichtnng einer Trinkerheilstätte 70 000 Mk.,
für Errichtnng von Lungenheilstätten 374 550 Mk., für
Errichtung eines allgemeinen Krankenhauses 162 850
Mark, für eine Arbeiterkolonie 115 000 Mk., für ein
Asyl für Obdachlose 165 00 Mk., für ein Gewerkschafts-
hans nnd zugleich die Errichtnng einer Herberge 650 000
Mark, für cin Volkserziehnngsnnternehmen (Pestalozzi-
Fröbel-Hans) 160 000 Mk., für cin llnternehmen zur
Fördernng höherer Bildnng nnd Erwerbsthätigkeit des
weiblichen Geschlechts (Lette-Verein) 400 000 Mk., für
ein llntcrnehmen znm Schutz gegen Nrbeitslosigkeit für
junge Mädchen 319900 Mk., mithin insgesamt 3740000
Mark.

Die Gesamtsumme, welche die Landesversicherungs-
anstalt in Berlin für Arbeiterwohlfahrtszwecke anfge-
wendet hat, beträgt über 13 Millionen Mark. Möge
diese segensreiche Entwicklnng, so schließt der Verfasser,
welche dem Wohle der Arbeiter, dem Wohle der Allge-
meinheit, dcm sozialen Frieden in hohcm Maße dient, in
keiner Weise gestört werden!

Weu-Keidewerg a. d. Satzach.

Fn diesen Tagen hat sich der „S a l z b n r g e r
H o ch s ch u l v e r e i n" in der schönen Mozartstadt zu-
sammengefunden, um dem Gedanken freie Bahn zu schas-
fen, daß eine staatliche llniversität in Salzburg begründet
werde, dic sich würdig nebcn Wien nnd die blühcndcn
Univerfitäten des dentschen Reiches stellen könne; die 9
iNillionen Dcutscher Oesterrcichs hätten wohl cin Recht,
neben Wicn diese nene dentsche llniversität zu fordcrn.
Bei dem Eröffnnngskommers, der Samstag im Salz-
bnrger Knrsalon abgehalten wurde, entwickelten verschie-
denc Redner die großen Gesichtspnnkte, von denen ans
die ganze Bewegung geleitet werde. Der Wiener llni-
versitätsdirektor Dr. SchiPPer sagte in seiner längd-
ren Rcde:

. . . Es hondelt fich darum, daß, wcnii hier eine Hoch-
schule neu erstchcn soll, dicse nur cine solchc sein kann, die
dcn Namcn einer dentschcn Hochfchnle wirklich oerdicnt, die
kcinc Negiernng derjcnigcn Prinzipicn bedeutet, die für den
Fortschritt der Wissenschaft und fiir deu Fortschritt des gcisti-
gen Lebens und dcr Kultur der Menschheit als uiierläszlich
anzusehcn sind: cine Hochschule, die aufgcbaut ist, wic alle
unserc staatlichcn Hochschulcn, auf den in unscren Staats-
grundsätzen garantierten Prinzipien dcr freicn, Ulieingcschränk-
ten, wissenschaftlichen Forschung und Lehre. Allerortcn bricht
die Ucberzeuguug durch, daß cs notwendig sei, mit der fort-
schrcitciiden Kultur glcichcn Schritt zu halten. Jn allcn dcut-
fchen Läudern Oesterreichs lcuchtet der deutschnationale Ge-
- danke hell empor, in allcn dcutschen Ländern rcgt sich das Be-
j wusztscin und die Erkenntnis des Wcrtes der Zugehörigkeit
! znm groszen dcutschen Vvlke und zur deutschen Geistesgemein-
s schaft ....

^ Ein andorer Redner meinte: Die Worte nnseres Dich-

Zleöer die Leistungen der Merliner Schukärzte

isr soeben der erste znsmnmenfassende Bericht erschienen.
Die „Voss. Ztg." teilt darans über die Prüfung der
l»r ben ersten Eintritt in die Schule angemeldeten Ktnder
PÜ ihre Schnlfähigkeit FolgendeS mit: Von den zehn
^chnlärzten wurden im ersten Iahre ihrer Thätigkeit
Nsgesamt 2647 Schnlrekruten auf ihre Lchulfähigkeit
^»tersucht, durchschnittlich von jedem Schularzte 264.

den nntersuchten Kindcrn wnrden 231, das ist 12,3
Ärozent als unsähig znrückgestellt. Die Zurückstellungen
Ätolgten am häufigsten wegcn allgemeiner Körper-
^chwäche, nämlich bei 26 Prozent der Zurückgestellten, bei
Prozent wegen kurz vorher überstandener schwerer
^rankheit (Scharlach, Diphtherie nsw.), bei etwa 16 Pro-
^»l wegen Kränklichkeit (Skrophulose, Nachitis, Blut-
^Annl), bei etwa 16 Prozent wegen Kränklichkeit (Skro-
^hulose, Rachitis, Blutarmut), bei etwa 10 Prozent we-
A^» iingeniigender geistiger Entwickelung, bei 5 Prozent
Ä^tze» chronischen Lungenkatarrhs (Tuberknlose), ferner
jrogen schwerer Herzfehler, Keuchhusten, Nervenleiden,
^»»tkrankheiten, mangelhafter Sprachentwickelung n. a.

,, fochtung verdient die Thatsache, daß Herzfehler der
^Pder, darunter mehrere HerzklaPPenfehler nüt Herz-
Pweiterung bäufiger sestgestellt wurden, von denen die
- »lern der Küider nichts wnßten. Weiter ist ans diö-
i?llgen Kinder hinzuwcisen, bei denen Schwerhörigkeit
v'o niangelhafte Durchgängigkeit der Nase, vernrsacht
^'»ch Wucherungen im Nasenrachenraum, festgestcllt
^»rde. Bei vielen dieser Kinder wnrde eine ärztliche
Mchandlung in die Wege gclcitet, die Erfolg hatte. Bei
ll'w Kinde zum Beispiel, bei dem hochgradige Schwer-

hörigkeit, nach Ansicht der Eltern angeboren und nnheil-
bar sein sollte, wnrde durch die veranlaßte Behandlung
eine solche Besserung herbeigeführt, daß Schulfähigkeit
erreicht wurde. „Die ursprünglich gehegte Befürchtung,
— das wird eigens hervorgehoben — daß die Eltern den
ärztlichen lltttersuchnngen Widerstand leisten würden,
haben sich als nnzutreffend erwiesen. Die Eltern zeigten
sich fast ausnahmslos dankbar und entgegenkommend und
nahmen die ihnen erteilten Ratschläge nnd Aufklärungen
sehr gern entgegen. Jnsbesondere wurden die Eltern
vielfach über die Ernährung und Pflege der schwächlichen
und an Blutarmut leidenden Kinder anfgeklärt." Die
Bedeutnng der Prüfnng von Schulkindern vor dem Ein-
^ tritt in die Schulc auf die Schulfähigkeit wird so gekenn-
zeichnet: „Die Zurückstellung von Kindern mit unge-
nügender torperlicher und geistiger Entwickelung erweist
sich sowohl für die Kinder als auch für die Schule vor-
teilhaft. Für die Kinder besteht die Möglichkeit, vor
dern Eintritt in die Schule sich noch weiter zu kräftigen
und zu entwickeln, die Schule selbst wird von unreifen
Kindern befreit, von denen nnr geringe und schwierig zu
erzielende Leistungen erwartet werden können. Jn wie
hohem Grade sich die geistige Entwickelung in verhältnis-
mäßig knrzer Zeit vollziehen kann, zeigte ein .Kind, das
bei der ersten llntersuchnng völlig den Eindrnck eines idio-
tischen, nnr zur Anstaltsbehandlung geeigneten Kindes
machte — anch seiner eigenen llmgebung— im Verlanfe
eines Iähres hatte sich das Kind zu Hause körperlich und
geisüg soweit cntwickelt, daß es al§ durchans geeignet
für den Nebennnterricht gelten konnte."

ters Lenan sollen nnser Leitstern sein: „Das Licht am
Himmel läßt sich nicht zersprengen, noch läßt der Sonne
Ausgang sich verhängen mit Purpurmänteln oder dunk-
len Kutten!" Auch berief man sich daranf, daß Salzburg
eine alte INusenstadt sei, welche fast zwei Jahrhunderte
hindurch, von 1620, bezw. 1623 bis 1810 eine kräftig
sich entwickelnde llniversität beherbergt habe. Man scheint
viel Hoffnnng für das Gelingen des Planes zu haben
nnd schwärmt schon jetzt — im Wergleich zn Alt-Heidel»
berg am Neckar — von „Nen-Heidelberg" a. d. Salzach.
Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar
1756 zu Salzburg geboren. Vielleicht wird zum 150.
Gebnrtstag dieses großen Salzbnrgers im Jahre 1906
^— wcnn nicht eher — der schöne Gedanke der Neube-
gründnng einer Salzburger llniversität Wirklichkeit?

Deutsches Reich.

— In einem Artitel über die s ch I e ch t e Lage
der v e r a b s ch i e d e t e n Ofsiziere schreibt man
der „Kölnischen Zeitnng" nnter anderem: Man hat in
iienester Zeit Len Ansiedelungsfonds in den polnischen
Provinzen sehr bedeutend erhöht und auch hier würde
bei einigcm guten Wiüen Gelegenheit zur Versorgung
von Offizieren gegeben sein. Unter den Tansenden ver-
abschicdeten Offizieren befinden sich viele, die vom Hauss
aus mit der Landwirtschaft bekannt sind. Würdc man
solche beim Nnkauf kleiner Güter ini llmfange von 50
bis 80 Hettar bevorzugen, ihnen lange Frist zur Abzah-
lung gewähreu oder vielleicht einen Teil Ler Pension
znr Abbezahlnng verwenden, so würde man sicher vielen
Offizieren befriedigende Aussichten gewähreu können und
anderseits im deutschen Sinne mächtig wirken. Auch zur
Leitung größererc Ansiedelnngen Ivürden sich manche
Offiziere eignen, nnd es würden ja auch manche Offizrsre
sehr gerne bereit sein, sich auf landwirtschaftlichen Schu-
len zum neuen Berufe vorzubereiten, wohin man sie vor
dem Ausscheiden ans dem Dienste mit vollem Gehalt be-
urlanben könnte.

— Jndem Kaiser Wilhelm stch nach Reval be-
giebt, um den Zaren zu besuchen, erwidert er den Be»
such, den der Zar ihm im vorigen Jahr in Danzig abge-
stattet hat. Der deutsche Kaiser ist vom ersten Tage sei-
ner Regierung ab bemüht gewesen, gute Beziehungen mit
dem slavischen Nachbarreich und dessen Herrscherhaus auf-
recht zu erhalten. Jn diesem Sinne ist auch der Besuch
in Reval aufzufassen. Jn Reval werden große Vor-
bereitungen getroffen. Es werden außer den deutschen
Kaiserschiffen noch etwa 25 russische Kriegsschiffe zur Be-
grüßung Kaiser Wilhelms dort anwesend sein. Auf diesen
Fahrzeugen werden gegenwärtig allabendlich Jlluminations-
proben für die bevorstehenden Festlichkeiten veranstaltet.
Die Dauer der russischen Reise des Kaisers ist gegenüber
dem ursprünglichen Plan verlängsrt wordeu. Die Kaiser-
flottille wird erst am 13. oder 15. August heimkehren.

Stettiu, 3. Aug. Der Kaiser trifft am 12. Aug.
hierselbst ein, um dem Stapellauf des anf der Werft dcs
Vnlkans für Rechnung des Norddeutschen Lloyds im Bau
bcgriffcnen Schnelldampfers Kaiscr Wilhelm II. bei-
zuwohuen; die Taufe! vollzieht Frl. Wiegand, die Tochter
des Gencraldircktors Dr. Wiegand vom Norddeutschen

Kleine Zeitung.

Hvchschiilnachricht. Jn Kiel hat sich ein Verein
cibstineiiter Stndenten gebildet, der 10 Mitglieder zählt.
Der Verein versendet einen Anfrnf, in dem er auch
die Kommilitonen anf anderen Universitäten und Lie
abstincnt lebenden früheren Akademiker anffordert, sich
ihm als auswärtige Mitglieder onzuschlicßcn. — Die mit
dem Wiutersemester ius Leben treteude ncue rcchts- und
staatswissenschaftliche Fakultät dcr lliiibcrsitat Blüuster
richtet eiu Nepetitorium ein, das in drei Semesteru den
gesamten rechts- und staatswissenschaftlicheii Ilnterrichtsstoff
behandelt, sodaß ein im viertcu Semester beginucuder
Studeut mit Abschluß seines Studiums neben seinen sonsti-
gen Vorlesungeu ein vollstäudiges Rcpetitorium durchgeführt
haben känn, wobei indes regelmäßige Voraussetzung ist,
daß er die betreffeude Vorlesung bereits gehört hat. Diese
Einrichtuug kaun eineiu gründlicheu rechtswisseuschaftlicheil
Studium nur förderlich sein.

— Nibelniigen-Festspicle in Pöchlarn. Die Stadtge-
meinde von Pöchlarn, dem alten, aus dem Nibelnngen-
lied gelänfigen Bechelaren, anf dessen Burg einst der edle
Markgraf Rüdiger gebot, beabsichtigt, alljährlich sich
wiederholende Nibeliliigen-Festspiele zu veranstaltcn. Man
will, wie die „Allgem. Ztg." schreibt, einen Volksschau-
spielverein Bechelaren gründen, dessen Statnten in den
nächsten Tagen die Genehmigung der Statthalterei er-
halten werden. Jst dcr Verein gegründet, so soll ein
Preisansschreiben fiir ein Nibelungenstück erlassen wer-
den, in dcm die örtlichen Bedingnngen der Aufführung
 
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