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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-280 (01. November 1902 - 29. November 1902)
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Frcilag, 28. Novembcr 1W2. Grstes Blatt. 44. JahlMg. — 279.

»rscheint täglich, Sonntsg» «ruAgenormnen. Preit mit Kamilienblätterrr monatlich 6V Pfg. in'» Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogen vicrteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

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«m bestirmnten Tagen wird keine Verantwortlichkest übernommcn. — Anschlag der Jnserate auf Len Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Aas Schicksat des Zolttarifgesehes.

^ Merkwürdig geschwaukt hat das Sch icksal des
Zo llrar ifg e setz es seit dcr Vorlage dcs Entwurfes an
den Reichstag. Angcnblicklich sind die Aussichten auf scin
Zustandekommen stark gcstiegen, deim erstcns haben sich die
Mehrhcitsparteien nun geeinigt und zweitens gehen Sie nun
cnergisch hinter die parlamcntarische Erledigung der Vor-
lage. Wie Ivir gestern durch Extra-Blatt hier berkündet
haben, hat die Mehrheit dcn Antrag eingebracht, den zum
Zollgesetz gehörigen Zolltarif en bloc
anz u n e h m c n und nur einige Maschinenzölle herabzu-
sctzen. Zunächst hat man gcstern im Reichstag darüber be-
ratcn, ob ein solcher Antrag zulässig ist. Die Beraiung wird
hcure forigcsetzt, ihr Resultat ist leicht vorauszusehen. Die
Mehrheit, die dcn Antrag eingebracht hat, wird ihn auch für
zulässig crklären. Sachlich ist zu bcmcrkcn, datz der Zoll-
rarif in dcr Kommission schr cingehend beraten worden ist;
dort sind die Jnteressengegensätze gründlich aufeinander gc-
platzt. Die Beratung war umständlich und mühevoll und
dauerte solange, daß dcn Kommissionsmitgliedern Emschüdi-
gungen ausgesetzt werden mutzten. Wollte man die ganze
Sache im Plenum wiederkäuen, so würdc das eine Unendlichkcit
in Anspruch nehmen, außerdem lehrt dic Erfahrung, datz
das Plenum wohl da und dort cine Aenderung vorzunehmen
vermag, datz es sich aber im Wesentlichen an die Kommissions-
Leschlüsse halten mutz, wenn ctwas dabei herauskommen soll.
Eine Versammlung von sast 400 Pcrsoncn ist gar nicht imstande,
dic Einzelheiten eines gegen 1000 Nummcrn umfassenden Zoll-
tarifs durchzuarbeiten. Wenn der Reichstag sich zur En bloc'-
Annahme des Zolltarifs cntschlietzen solltc, so würde dies
Las Klügste sein, was er seit langer Zeit gethan hat. Jm
Lande würde man sich förmlich erlöst fühlen, wenn dem Jn-
teressenstreit, der lange genug die Ohren des Publikums erfüllt
hat, kurz und entschlosscn ein Ende bereitet würde.

Aur Angekegenyeit Krupp.

Zu den Angriffen des „Vorwärts" auf
Krupp schreiöt die „Frankfurter Zeitung":

Als die Bezichtigungen im „Vorwärts" erschienen,
waren sie uns nicht fremd. Wir kannten ste bereits seil
geraumer Zeit, ivußten aber auch durch unseren römi-
fchen Korrespondenten, daß es fich um einen syste m a-
tischen E r p r e s s u n g s f e l d z u g gegen KruPP
ihandelte, den mitzumachen für ein anständiges Blalt
ganz ausgeschlossen sein mußte. Welcher ehrliche Mensch
follte denn den italienischen Erpressern irgendwelchen
Wauben schenken? Aese KenNtnis der Verhältnisse
machte a'ber auch die späteren Angaöen des „Vorwärts"
unglaubwürdig und tieß annehMlen, daß das sBlatt
mit seinen „direkten Jnformationen" ebenso sehr seiner
Leichtgläubigkeit wie seinem Haß gegen hervorstechende
Vertreter des Kapitalismus zum Opfer gefallen war.
Wir haben gewiß keine Scheu vor Offenherzigkeiten und
stnd nicht übermäßig ängstlich; aber die Art, wie die
sozialistilche Presse in persönlicher Gehässigkeit arbeitet.

! und wie wenig gründlich sie oft das, was sie als That-
! fache hinstellt, nachprüft, macht es der anderen Presse
^ unmöglich, stch auf ihre Angaben einfach zu verlassen
; und die eigenen Zweifel zum Schweigen zu bringen.
Wie berechtigt aöer geräde in dem vorliegenden Falle
der Zweifel war, das haben ja die inzwischen erfolgten
Aufklärungen über Krupps Leben auf Capri und über
die gegen ihn versuchten Erpressungen voklauf bewiesen.

Der „Neapol.itanische Kurier" ist unter-
richtet über die Machenschaften gegen Krnpp. Er schreibt
u. a.:

Krupp ist in einxm elegantcn Winterkurorte, im
Lande der Freiheit, im Glanz der Aufklärung der öffent-
lichen Meinung sowohl, wie des elektrischen Lichtes, das
Opfeir eines svahrhastigen B r i g a n t e n st r e i ch e s
geworden. Es scheint, Krupp, der durch Gewohnheit und
Zuneigung Bürger von Capri war, brauchte bloß den
Verdacht zu erwecken, daß er durch sein persöuliches An-
sehen nnd durch seine Wohlthätigkeit der einen Partei
uütze — vielleicht beutete auch diese Partei sein An-
^ sehen aus, ohne daß er es bemerkte — und das genügte,

. daß die Gegenpartei, um einen solchen Maun los zu
werden, der der Jnsel wahrhaft kaiserliche Geschenke
- gemacht hatte, die iibliche tolle Meute der explosiven
! Presse gegen ihn hetzte. Wie man sieht: Man dingt
i zwar nicht mehr mörderische Bravi, wie ehedem, aber
im Grunde ist's doch dieselbe Sache.

Jch, glaube durchaus nicht, daß Krupp sich selbst
gemordet hat. oder daß ihn die scheußlichen Jnsinua-
, tionen, die gegen ihn gerichtet wurden, gemordet haben^
i denn ein Mann, der sich nur der kleinen Mühe zu unter-
! ziehen brauchte, geboren zu werden, um an der Spitze
von mehreren hundert Millionen zu stehen, wird in
! seinem Leben so viele menschliche Niedrigkeiten erldbt
haben, daß ihm wenig an dem Urteil der Menschen ge-
legen sein konnte. Der gute Ruf hat nur Wert für uns
kleine Leute, die wir auf die andern angewiefen sind
und die wir uns keinen anderen und mehr substantielleren
Trost verschaffen können. Aber Herr Krupp war ein
Souverän der Finanzen, ungekrönter König der Ka-
nonen. Als er die Welt begreifen lernte, mußte er
auch einsehen, daß die Menschen in irgend einer Weise
sich an ihm dafür rächen würden, daß er die llnver-
schämtheit besaß, nicht bloß ungeheuer reich, sondern auch
in geradezu beleidigender Weise wohlthätig und dazu ^
uicht gerade dumm zu sein. Und da hätte er sich gegen
die Verleumdungen mit den besteu Psuzerplatten seiner
Fabrik schützen sollen. Krupp ist einem ischlaganfall
erlegen, einer Todesart, dic keiner begleitcnden Ürsache
bedarf, ader der Süden Jtaliens wird an dem brigan-
taggio einer Presse zu Grunde gehen, die sich mit der
ganzen Wildheit des Parteihasses bewaffnet hat, die
einst Jtakien mit Blut düugte. Diese Schandblättchen
haben eine größere Mordlust, als dis Guekfen und Ghi-
bellinen des 13. Jahrhunderts. Man hat eine Spezial-
gesetzgebung gegen sie aeschaffen, um die Welt vor diesen
giftigen Jnsekten zu schützen, aber dicse haben sich in
diese Gesetzgebung ebenso eingewöhnt wie gewisse Mikro-
ben in die chemischen Lösnngen, die sie töten sollten.

Solange es fich nm Landsleute handelt, ist däs
nur traurig. Wenn man aber in diesen Streit einen
Ausländer hineinzerrt, so ist das infam. Und dieser
Ausländer hatte der Jnsel Capri zu neuem Leben ver-

holfen. Seine Wohlthäkigkeit war königlich, wie sein
Name berühmt war. Er war Gast. Das hätte ihn
schützen sollen nicht vor der Gerechtigkeit, wenn es stch
mn sie handelte, fondern vor denen, die zu ihrem Treiben
den Namen der Gerechtigkeit mißbrauchten. Der Henker--
dilettantismus, der bei uns so viele nnnütze Subjekte ver-
schont, vermochte es nicht, uns ein solch hervorragendes
Schlachtopfer zu ersparen.

Deutsches Reich.

Kiel, 27. Nov. Auf den telegraphischen Befehl dcS
Reichsmarineamts hin, dahdiedreiKreuzer„Amazone",
„Ariadne" und „Niobe" sofort kriegsmäßig für
Venezuela ausgerüstet werden sollen, sind die zur erforder»
lichen Ausrüstung nötigen Befehle gestern Abend ergangen.
Mitte nächster Woche dürften die Schiffe abgangsfähig sein.
(Die drei Kreuzcr gehören zu der Klaffe der „kleinen
Kreuzer". „Amazone" hat eine Wasserverdrängung von
2645 Tonnen, 8000 indizierte Pferdekräfte, 21 Knoten
Geschwindigkeit, 10 Stiick 10,5 Centimeter Schnelllade-
kanonen, 14 Stück 3,7 Centimcter-Maschincnkanonen,
4 Stück 8 MillimcterMaschinengewehre, 3 Torpedorohre;
Panzerhülle 60 Millimeter, Deckspanzer 50—20 Millimeter,
Kommandoturm, Stahl, Korkdämme. Vom Stapel gelaufen
6. Oktober 1900. Besatzung 250 Mann. Dampfstrecke bei
einer Fahrt von 10 Seemeilen 5000. „Ariadne", vom
Stapel gelaufen 10. August 1900, wie „Amazone".
„Niobe" wie „Amazone". Wir entnehmen diese Angaben
dem „Kleinen Buche von der Marine" (Lipsius und
Tischer-Kiel). _

Aeutscher Hleichstag.

Berlin, 27. November.

Nach einem Bericht über die. Petitionen teilt der Präsident
Graf Ballestrem mit, das Haus gehe nunmehr zum
Zolltarif über.

Abg. v. Kardorff (Reichsp.) teilt mit, in wenigen
Minuten werde ein Antrag der M e h r h e i t s p a v -
teien auf En üloc-Aunahme vorliegeu. (Grohe
Bewegung links.) Abg. v. Kardvrff (zur Linkcn gewandt) ?
Sie habcn uns auf diesen Weg gedräugt.

Präsident Graf Ballestrem verliest den vom Abge-
ordneten v. Kardorff als erstem unterzeichneten Antrag, welcher
lautet:

Eventualantrag: Dcr Reichstag wolle beschliehen: für den
Fall der Annahme des Paragraph 1, Absatz 1 des Entwurfs
eines Zolltarifgesetzes denselben zu fassen wie folgt: Bei der
Einfuhr von Waren in das deutsche Zollgebiet werden, soweit
nicht für die Einfuhr aus bestimmten Ländern andere Vor-
schriften gelten, Zölle nach Mahgabe der dem Reichstag mn
6. Oktober 1902 vorgelcgtcn enügültigen Beschlüfse der sechs-
zehnten Kommission über den Zolltarif erhoben. Jedoch wer-
den Abweichungen von diesen Beschlüssen die Zollsätze Nr. 803
(Spaten, Schaufeln) von 6 auf 4,60 Mk., Nr. 809 (Heu-
gabeln, Düngergabeln und andere Gabeln) von 10 auf 7,5V
Mark, Nr. 810 (Seuseu, Sicheln) von 16 auf 12 Mk., Nr.
816 (cmdere landwirtschaftliche Geräte, beispielsweise Pflüge»
Eggen) von 10 und 15 auf 8 und 12, Nr. 826 (Drahtseile,
Drahtgeflechte und Stacheldraht) von 10 auf 8, Nr. 908
(Pflüge für Kraftbetrieb, auch mit zugehöriger Kraftmaschine,
und Mähmaschincn) von 5 auf 4 Ml., Nr. 906 (cmdere nicht
besonders genannte Maschinen) von 18, 15, 12, 10, 8, 6,50,

Stadtlheater.

Heidelberg, 28. November.

„H eima t". Schauspiel v.oü Sudermaun. Zweites Gast-
spiel der Frau Alwine W i e ck e.

Wer eine Verwandtschaft des Hedda-Typus mit dem
Äfagda-Typus aufzeigen wollte, würde nicht daüei stehen blei-
ben dürfen, die Merkmale Generalstochter, Oberftleutnants-
kochter hervorzuheben, er könnte hinweisen, dah beide Frauen,
om ein Bild ihres Wesens zu geben, an die wilden Katzen
krinnern, daß in beiden das Zeug zur leuchtenden Siegerin
kiegt, die über die Seelen ihrer engen philiströsen Umgebung
Iriumphiert. Hat aber Hedda aus Furcht vor dem Slandal fich
Ifie herausgewagt, so ist Magda tief im Staub gegangen, um
stch selbst das Schicksal zu schasfen. Vöan hat Hedda einmal
stenannt „die unbeschäftigte Frau der höheren Schichten, welche,
rndem sie das Recht zu leben bei eincm solchen Geschöpf ne-
,8iert, über sich hinausweist auf ein positives Programml"
^lagda steht nicht mehr in dem Antagonismus' der beiden Ls-
^ensmächte: anerzogcne Konvenienz cinerseits, freie Lebensge-
lmltung andererseits. Jhr Schicksal hat sic ganz auf die
vndere iDeite herübergeführt. Ein Heim haben heiht einen
^eruf haben. Das ist die Losung. Zarte isttte und Gemüt
L°.hen hrer, dort stehen Ursprünglichkeit, naive Kraft, Gröhe.
Ae Damen der Gesellschaft, die Magda so recht in Sudermann-
Mer Weise brüskiert, haben ja auch von der Frauenfrage
^Nnkeln hören: „Es kommt ja ab und zu eine Dame her um
'Zvrträge zu halten". Die bornehmen Kreise kümmerten sich
s^er um diese Diskussionen nicht. Das ist in den verflossenen

Jahren doch erheblich anders geworden. Man kann in

sit,

'^chersammlungen zerlesene Exemplare der „Heimat" finden.

'v jedes Kraftwort Magdas doppelt und dreifach angestrichen

rl' la, manche schrciben sich ganze Wendungen ab, und setzen
E als Motto bei Dedikationen auf das erste unbeschriebene

Blatt des Buches. Bei manchem jungen Mädchen, das sich nicht
mehr Brot, Existenz, Jdeen von Üer Familie geben lassen
will, finden wohl diese Worte eine offene Statt. Und wollen
sie vielleicht von der Vorbildlichkeit „Ler freien Katze" nichts
wisssn, so sehen sie doch in der Magdagestalt ein positives
Programm angedcutet. Verwechselt man ngitatorische mit
lünstlerischcr Wirlung, so erschiene wohl gar „Heimat" als
das gröhere, bedeutendere beider Stücke. Hat man Sudermann
vorgeworfen, datz er die Bewegungen der neuen Zeit mit der
Marlitt verschmolz und das Wesentliche trivialisierte, so über-
zeugt man sich von dem Recht dieser Behauptung bei ciner
Darstellung seiner Gestalten durch bedeutende Künstler. Man
bewundert, aber man mutz sich stellenweise ärgern, man ist hin-
gerissen durch manchen grotzen Zug, abcr man sieht hier und
da die Grimasse, die Verzerrung des Menschlichen auftauchen.
Das ist ein Vorwurf nicht für den Darsteller, sondern für
den Schriftsteller.

Frau Alwine Wiecke feierte cinen echten und rechtcn
Triumph. Wie wäre es, wenn man es crmöglichte, daß sie
nns noch ihre Nora zeigte? Jn der Erscheinung blendend, bc-
strickend durch den steten, strcng motivierten Wechsel der Ein-
stellung der Miene, berührte nns die Künstlcrin besonders in-
tim durch die Wunder ihres Organs. Wie redet sie dein
Schwesterchen zu, wie spricht sie einsach harmlos zur Muttcr und
dem Leutncmt, wie weitz sie alle Nuancen der Gleichgiiltigkeit,
der Ermüdung, des Hohns, der Jronie, des Hasses zu ent-
falten nnd bleibt doch immer die schöne Siegerin. Und wie
hatte die Magda der Frau Wiecke den spezifischen Duft der
Theaterwelt, der sie weit abrückt van Heddas Wesen. Nervös
sind sie beide. Diese durch ihr Unglück, jene durch das bunte
Auf und Ab in ihrem Beruf, das Wohnen in den Gasthöfen, dic
Verhandlungen mit hundert hilfreichen Geiftern der Bretter-
welt, all die Plackereien und alle jene Dinge, die mau aus
dem Wedekindschcn „Kammersänger" kennt. Zwei Ueber-
gänge, die Frau Wiecke bot, entzückten besonders: der eine
in der Unterredung mit dem Prediger, der andere in der grotzen

Auseinandersetzung mit dem Itegierungsrat. Der eine vori
lalter Gleichgiltigleit zn einem ehrlichen Jnteresse, der andere
von dem Ausdrucke der Empörung und der ticfen Verstiimnung
zn eincm cisigen Höflichkeitston. Die Resouanz, die die Dar-
bietung beim Publikum fand, war mächtig. Manchem lömmen
wohl Wünsche, diese Darstellerin in noch immer mehr Rollen
zu sehen, Cyprienne, Frou-frou und so fort mit Grazie in in-
finitum.

Die Frauenrollen waren gestern angemessen besetzt: Muiter,
Tante und Haustochter, gespielt von den Damen Hohenau,
Fis ch e r und Mathilde B a u e r. — Der junge Offizier, der
Jurist, der Theologc und dcr alte Offizier, die Hauptrollen
der Männer, waren ebenfalls ohne Fehl dargostellt durch die
Herren Krones, Brandt, Holstein und Sigl. Herr
Brandt gefiel uns bicl besser als neulich. Scin RegierungZ-
rat Keller hat alle Züge, die für diese Gestalt gefordert wer-
den. Ueberaus wacker hielt sich Herr Holstein als Hcssterdingk.
von seiner Darstellung ging viel künstlerische Ruhe aus. Hcrr
Sigl, der seinen Eifer als Regisseur bethätigt hatte, hat mit
seinem Oberstleutnant Schwartze seiner Gallerie männlicher
Charaktcrköpfe oin glänzendes Glied eingereiht. Die
große Sachlichkeit, die schöne Wärme, der rastlose Eifer dieses
Darstcllers werden noch einmal einen weiteren Kreis der An-
crkcnmmg finden, als ihn Hcidelberg bieten kann.

L.'W.

Kleine Zeitung.

Der^Jnternationalc Schlittschuhklnb Davos wir8
auch diese Saison Jnternationale Rennen ver-
anstalten. Jhr Termin ist auf den 17. und 18- Januar
1903 festgelegt.
 
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