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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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Mittwoüi, 29. Oltober 1902

Gvstes Blatt

44. Jahrgang. — 253

Lrscheint täglich, Sonntags ausgcnommcn. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei dcr Cxpedition und Lcn Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebuhr.

A n z e i g e n p r e i s: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmtcn Tagen tvird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschl^gstellen. Fernsprecher 82.

BesLellungen

auf die

steitlelberger Lettung

für bie Monale Nooember uuü Dezember merdeu
bei allen Postanstalten, den Brieflrägern, den Agenten, bei
den Trägern, sowie in der Expedition, Untere Neckar-
straße 21, angenommen.

Bezugspreis: monatlich nur AO frei

in's Haus gebracht; durch die Post bezogen für die

Monate November u. Dezember zusammen nur A?!» 1.16
Mit Zustellgebühr.

Der gediegene reiche Jnhalt der „Heidel-
berger Zeitung" ist ihre beste Empfehlung.

Ausstchten der IMarif-Wortage.

Die Zentrumskorrespondenz beurteilt die Aussichten
der Zolltarisvorlage also: „Furcht vor einer
Einrgung zwischen der zollsreundlichen Mehrheit des
Reichstages und der Regierung beginnt unter den
Tarisgegnern Platz zu greisen. Hervorgerusen ist sie
durch Ärtitel mittelparteilicher Blütter, die dringend zu
der Einigung raten. Letztere sei üurch vertrauliche Ver-
handlungen zwischen dem Reichskanzler uud den Führern
der Mehrheitsparteien unschwer zu erzielen — selbftver-'
ständlich durch Nachgeben seitens des letzteren nachj dem
bekannten Rezept: Nehmt, was ihr kriegen könnt. Die
Gegner auf der Linken aber dürsten sich ganz unnützer-
weise ausregew denn die von ihnen gefurchtete „Gefahr"
besteht thatsächlich nicht. Es herrscht gar kein Zweifel
darüber, daß ein Teil der Mehrheit bereit wäre, sehr
lveit nachjZugebell, damii etwas zu Stande komme, aber
ebenso sicher ist, datz ein anderer Teil der Atehrheitr für
eine Einigung absglut nicht zu haben ist. die nicht ein
Cntgegenkommen d'er Regierung in der einen oder an-
deren Richtung bedeutet. So war die am Mittwoch vom
Abgeordneten Gerstenberger abgegebene Erklärung, daß
die bayerifchen Zcntrumsabgeordneten einem Zolltarif,
der nicht einen -über den Regierungsatz von 3 Biark hin-
husgehenden Gerstenzoll bnthalte, uun und niminer zu-
siimmen würden, das letzte unwiderrufliche Wort der
Bayern. Wie in Bayern mit der Gerste, so verhält
es sich in anderen Gegenden mit den Viehzöllen, deren
Bindung dort als unerläßliche Vorbedingung einer Zu-
siimmung zum Zolltarif gefordert wird. Die Abgeord-
lleten, die sich ihren Wählern gegenüber hierauf verpflich-
iet haben, wollen von ihrem Worte nicht zurmktreten.
Neraus aber ergiebt stch, daß selbst, wenu der größere
-veil der zollsreundlichen Mehrheit bereit wäre, sich —
sisir wollen mal sagen: auf den Baden des Regierungs-
dntwurfs zurückzuziehen, damit dem letztern noch keine
Dtehrheit gesichert wäre. Alle Selbsttäuschung kann nicht
über die niederdrückende Thatsache hinweghelfen, daß
siber jede der 946 Positionen des Tarifs einzeln abge-
siimmt werden muß. Darauf werden die Sozialdemo-
chatcn ohnc Zweisel bestehen, und selbft wenn sie nicht,,
si>ie angekündigt, für jede Position namentliche Abstim-
biung beantragen, steht, von allem anderen abgesehen.

Kleine Zeitung.

, Hochschulnachrichtcn. Aus Würzburg wird
rer „Franks. Zeitung" gcschrieben: Bei der juristischen
brüsung, die dieser Tage stattsand, haben von 39 Kan-
^rdaten 25 bestanden, 7 fielen durch, 7 traten znrück.
ZU der Zwischenprüfung haben sicki 64 Kandidaten ge-
sireldet.

- ^ -— Drcsden, 28. Oktober. Bei Meißeu wurde heute
swrmittag f" der Elbe die Leiche des Direktors der
Aktiengesellschaft für photographische Jndustrie, Emil
"sisiinsche aus Dresden, aufgesunden. Wünsche soll wegen
^bgünstiger Vermögensberhältnisse Selbstmord began-
haben. Die Aktiengesellschaft ist, soweit sich bis
^bt übersehen läßt, nicht geschädigt.

— Die Majolikaversuche des Kaisers. Der Kaiser
Abfing gestern im Neuen Palais den Maler Fritz Gehrke.
^ handelte sich dabei um die Majolikaversuche, bei denen
?n von Kadinen verwandt wird. Der Kaiser hat bei
^sNen Versuchen künstlerische Ziele im Sinn, und was er
ist, die Majolikatcchnik wieder künstlerischen Zwecken
^sinstbar zu machen und sie zu jener mittelalterlichen
,-üte zurückzuführen, nachdem sie diesen Charakter in den
-,«ten Jahrhunderten verloren hatte. Maler Gehrke steht
c>tn dabei als technischer Beirat zur Seite; er gibt die
Aarbxntönungen an und hat auch schon in Kadinen per-
M^tich den Brand überwacht. Das dortige Material ist
brauchbar, wenugleich es natürlich seine Eigenart besitzt
te jeder Ton. Bei der letzten Audienz handelte cS sich
^ Mehrere technische Fragen; fcrner zeigte Herr Gehrke

i!




uicht genügend Zeit zur Verfüguug, um deu Taris durch
diese endloseu Abstimmungsjerien hindurch zu retten.
Wie man also die Sache wendeu, drehen und betrachteu
inag, es ist läugst schon zu spät, um noch etwas zustande
zu bringeu. Nur in einer Hinsicht könnte, auch weun
der Taris uicht verabschiedet werüeu tann, eiue Verstäudi-
guug praklische Bedeutung erlangeu: insofern dann bei
i>en nüchstjähr. Neuwahten Regierung uud zollsrenudliche
Mehrheit eiuander nicht als Geguer gegenüberständen.
llud das wäre ein uicht zu-unterschützender Ersolg." ,
Einen recht sprechenden Beitrag zur sachlichen Be- s
grnndung der Forderungen, die von agcarischer seite >
erhoben merden, hat in seiuer letzten Rede im Reichs- j
tage der Geheimrat Gamp geliefert, der ja wohl zu den ?
intellektuellen Oberhäuptern der Agrarier gerechnet wer- >
den darf. Dieser Ausspruch ist so interessant, daß wir ^
ihn hier iu vollem Wortlaut wiederholeu: „Meiue poli- f
tischen Freuude wünschen — ich tanu das auf das be- i
stimiiiteste erklären — dur-chaus eme Verständigung mit !
deu verbündeten Regierungen." Und als links der Ruf :
„Zu spüt!" ertönte, fuhr Gamp fort: „Ob es zu spät ^
ist, tann ich nicht übersehen, ich kanu nur itochmals f
betoueu, daß wir dringend eine Verständigung wüu- j
scheu. Aber wir können uns natürlich nicht unterwerfeu, s
wir müssen eine mittlere Linie fmden, und die inuß ge- z
sunden werden zwischen den verbündeten Regieruugen f
und der großen Majorität des Reichstages. (Ruse links: s
25 Pfeunig!) Nein, auf die 25 Psennig t'ömmt es mir gar ?
nicht an, sondern nur auf das Prinzip." Herr Gamp ge- ^
steht also offeu zu, daß es ihm weder aus die 50 noch z
aus die 25 Pfg. ankommt, vou denen nach Behauptung
der Agrarier das Wohl nud Wehe der Landwirtschaft s
abhängen soll, sondern aus das Prinzip, das heißt z
mit anderen Worten: wir Agrarier könnten recht wohl -
den Regierungsentwurf auuehmeu, wir wollen es aber j
nicht, weil wir den Anspruch erheben, der Regierung
gegeuüber unseren Willen durchzusetzen. Auders sind dic -
Äentzerungen des Herrn Gamp beim besten Willeu nicht z
auszutegen und sie bieten ein schönes Beispiel von dem j
Mangel an Sachlichkeit, mit dem die agrarische Agita- !
tiou geführt wird.

DemLsches Reich. ^

— Nach einer Meldnng des Bureau Laffan aus i
Washington sollte der ainerikanische Geueral Corbiu, der !
den letzten deutschen Kaisermanövern beigewohnt hat, l
emem Vertreter des geuannten Bureaus gesagt haben, s
daß Prinz H e i n r i ch von Preutzen und Graf !
Waldersee im Mai nächsten Jahres dcr Enthül- z
luug des DenkmalS Friedrichs des Großen in Wafhington !
beiwohnen würdeu. Der „Hann. Kour." erklärt, in der s
Lage zu sein, aus kompetentester Ouelle (also wohl Gras r
Waldersee. Red.) verstcheru zu köunen, daß au dieser ?
angeblich beabsichtigten Reise des Priuzen Heinrich und z
des Grasen Waldersee ke i n wahres Wort sei. t
Man darf daher wohl annehmen, daß General Corbin
fälschlich als tlrheber dieser Nachricht angegeben worden
ist.

Berlin, 28. Oktober. Die „Nordd. Allg. Ztg."
schreibt: Jn die reichsdeutsche Presse ist die Erzählnng der
in Wien erscheinenden „Alldentschen Korrespondenz"
übergegangen, wonach während des Besuchs des deut - '

s ch e n Lk r o n p r i n z e n am Wiener Hose eme
Entsremdung zwischen dem Kronprinzpn und den
jnngen Erzherzogen, vor altem dem Thronsolger, einge-
lreten sei. Znfolge dessen hätten währenü der jüngsten
Kaisermanöver der Kronprinz imd Erzherzog Frantz
Ferdinand nicht mit einander verkehrt. Die Gejchichte
ist in allen Einzelheiten erfnnden.

Aeutscher Weichstag.

Berlin, 28. Okt.

Weiterberatung dee Vieh- und Fleischzölle.

Abg. Graf Kan i tz (Kons.): Jhm sei kein emziger Fall
Lckannt, dasz sich ein Lierarzt, wie Müller-Sagan behauptet
habe, durch stiue Privatkundeu in seiner Amrsthätigkeit habe
beeeinflussen lassen. Warum schafften die grotzen Städre dle
schlachtsteuer nicht ab? Die Flcischteuerung sei eme Folge der
gcstcigerten Produktionskosten; auch die Viehtommissionäre
trügen mir üie Schuld. Dänemark habe in seiner Quaran-
täue eine Matzregel, Lie einer absoluten Grenzsperre glciche;
natürlich brauche es da keinen Zoll. Jn wenigcn Ländern
seien dic Fleischzölle niedriger als öer Satz der Kommission.
in Amcrika sei er doppelt so hoch. Die Wünsche nach billigem
Brot nnd Fteijch für die Jndustriearüeiter uud nach höheren
Arbeitslöhnen könnten gleichzeitig nicht erfüllt werden. Haupt-
aufgabe der Gesetzgeüung sei, den Verdienst der Landwirtschaft
imd der Jndustric, sowie den Verdienst der Arbeiter auf eine
sichere Grundlage zu stellen. Wir brauchen eine kaufkräftige
Bevölkeruug. Nicht Handelsverträge sind m erster Liuie nötig,
sondern eine Besserung des heimischen Marktes. (Beifall
rcchts.)

Abg. Depken (Natlib.) führt aus: Die Regierungsvor-
lagc bicte durch die Bindung der Getreidezölle und die Er-
höhung der Viehzölle schou erhebliche Vorteile für die Land-
wirtschaft. Die Rationalliberalen stimmen gegen Mindestzölle.
Er hoffe, datz der Zolltarif, wenn nicht in diesem, so doch im
nächstcn Reichstag zustandekomme.

Abg. Zwick (Freis. Volksp.) erörrert die Grenzsperre.
Rcdner betont die Notwendigkeit guter Handelsverträge. Ge-
genüber dem Hiuweis des Ministers von Podbielski auf Frank-
rcich und die Schweiz bezüglich des Borsäureverbotes bemerkt
Rcducr, es sci in Fraukreich schon nach Monaten nach seinem
Bestehen nicht mehr beobachtet worden.

Abg. Segitz (Soz.) nimmt das Wort zu längeren
Ausführungeu. Es wäre das Beste, den Reichstag aufzulösen;
cr hebt hervor, datz die Frcisimiigen mit den Sozialdemokraten
gegen den Zolltarif kämpfteu. Das Zentrum mützte, wenn es
deu Grundsätzeu seiuer Agitationsschriften treu bleiben wollte,
auch gegen den Tarifentwurf stimmen. Redner polemisiert
gcgen die Agrarier und den Minister v. Podbielski.

Staatssekretär Dr. Graf v. Posadowsky ermahnt
eiudrmglrch die Mehrheitsparteien, von ihren weitgehenden
Forderungen abzustehen, da diese nicht realisierbar seien. Die
Regierung sei so wcit gegangen, als sie könne. Scheitere das
Zollschifs, so werdc auf längere Zeit hinaus kein Minister wa-
gen, 5as Zollschiff den gefährlichen Klippen irgendwie zir
nähcrn. Rcbncr rechtfertigt das Fleischbeschaugesetz, das ledig-
lrch sanitäre Zwecke verfolge, und betont die Notwendigkeit des
Schntzcs des deutschen Diehbestandes, einen Wert von 71b
MMarden Mark habe. Scheitere die Tarifvorlage, so sei
Dcutschlands Sitnation wesentlich imgünstiger als bei A'bschluß
der frühercn Vcrträge. Schicke der Reichstag die Regierung
mit dem alten Tarif in neue Bertragsverhandlungen, so sei
das gerade so, als wenn man die deutsche Armee m!t dem alterr
Gewchr von Ü818 kämpfen lasse gcgen Armcen, die mit den
neuesten Waffen versehen sind.

Nachdem noch d!e Abgeordnetcn Trrmborn (Zentr.)
imd H a a s e(Soz.) unter Unruhe des Hauses gesprochen habem
wird die Weiterberatung auf morgen 12 Uhr vertagt.


dem Kaiser mehrere große Palmenkübel in romanischem
Charakter, die Prof. Manzel modelliert hat und die in
Terrakottatönung gehalten waren. Prof. Manzel arbeitet
als Bildhauer mit Moler Gehrke bei diesen Majolika-
versuchen zusammen. Von ihm stammt auch jenes in
gleicher Technik ausgeführte Madonnenrclief, das der
Kaiser dem Btschof Dr. Thtel verehrt hat. Der Monarch
zeigte es den Künstlern der Siegesallee, als er die Bild-
hauer nach Vollendung ihrer Arbeiten zu jenem Fest-
mahl einlud, bei dem er die bekannte Rede über Kunst
hielt.

— London, 25. Oktober. Ein merkwürdiger Unfall ereig-
nete sich gestern in einem Hotel Scarborough. Gegen 12 Uhr
nachts scch ein Polizist aus dpm Hause Rauch aufsteigen und
weckte die Jnsassen. Der Sohn des Hotelbesitzers glaubte nach
dem Rauch cmnehmen zu müssen, daß das Treppenhaus brcnne
und eilte mit mehreren Personen des Haushaltcs nach einem
Rettnngssack im vierten Stockwerk. Vermittelst dieses Ret-
tungssackes rekteten sich zunächst zwei Dienstmädchen, denen er
zurief, daß sie das Ende des Sackes festhalten sollten. Er
selbst half darauf seiner korpulenten Mutter in den Rettnngs-
sack imd diese fiel, da die Dienstmädchen weggelaufen waren,
40 Fuß tief aufs Pflaster. Sie muß sofort tot geblieben
sein. Der Sohn, der von dem Vorfall keine Ahnung hätte,
ließ noch drei weitere Damen durch den Sack herunterfallen,
von Üenen eine beide Füße brach, die beiden anderen schwere
innere Verletzungen davontrugen. Die herbeigeeilte Feuer-
wehr fand die vier Damen aufeinanderliegend. Das -z'eucr
war bald gelöscht, und es stellte sich h»raus, daß die Verwen-
dung des Rettungssackes vollstandig LLerflüsstg gewesen war.

— König Eduards Renngewinne haben mit diesem
Jahre die Höhe von 100 000 Pfund, also von 2 Millio-
nen Mark in unserem Gelde überschritten. Wenn man

bedenkt, daß Englands Beherrscher jetzt und als Prince
of Wales stets mir einen verhältnismäßig kteinen R-enn-
stall iiiiterhcklten hat, mnß diese Summe als ein ausge-
zeichnetes Resultat der siichterischen Bestrebungeu des
Königs augesehen werden, der bekanntlich seinen Renn-
stall aus der eigenen Zucht rekrutiert, Es handelt sich
hier ilhrigens nur nm die Gewinne ans der Flachbahn.

— Der GewohnIieitSsielier. „Mein Fräulein, 'Sie werden
bcmerkt habcn, daß ich Jhnen seit einiger Zeit nicht ganz gleich-
giltig 'bin. Gestatten Sie, daß ich anch Jhre Frau Mutter mtt
diescr Nachricht beglücke?"

Weater- urrd KunKnachrichten.

Hcidclberg, 29. Oktober. (W e i h n a cht s - O r a t o -
r inmvonBa ch.) Die seit dem vorigen Jahre begonnenen
B-ach-Aufführungen in der Christuskirche werden auch in kom-
mender Saison fortgesctzt. Zunächst soll das grohe „Weih-
nachts-Oratorium" an zwei Abenden zur Aufführung gelan-
gcn, welchcs aus sechs Teilen besteht. Am 27. Dezember sollen
die crsten drei, am 29. Dezember die letzten drei Teile zu Ge-
hör gebracht wcrden. Das Werk wird vollständig ohne jede
Hinweglassung und getreu nach dem Original aufgeführt. Die
Trompeten- und Hörnerpartien werden ohne Veränderungen
oder Vereinfachungen wiedergegeben und die von Bach vorge-
schriebenen Oboi d'amore (Jnstrumente, welche heute nicht mehr
in Gebrauch sind) .werden, nachdem die Direktion des Brüsseler
Konservatorinms dieselben in freundlichster Weise znr Ver-
fügung gestellt hat, bei dieser Gelegenheit verwendet werden.
Bei der großen Popularität, welche gerade dieses Werk Bachs
genießt, ist auf ein besonderes Jnteresse des knnstliebenden
PubMums zu hoffen.

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