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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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Montag, 6. OkLober 1902. Grstes Blatt. 44. Ja-raana. — 233.

Erscheiiit tägli ch, soMitags ausgenommen. Preis mit FamilienbWÄLrn monaili'ch 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei dcr Expedition und den Zwciganftalten abgeholt 40 Pfg. Durch

edie Post bezogsn vierteljährlich 1.35 Mk. ausfchliehlich Zustellgebühr.

A n z c i g c n p r e i s: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder dercn Raum. Reklamczcilc 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzcigcn ermäßigt. — FLr die Aufnähme von Anzeige«
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Am.s-ch l a g der Jnserate auf den Plakattafeln der HeiLelb. Zeitung und den städt. Anschl^gstellen. Fernsprecher 82.

Zur Luge des Äeldmarktes.

-B-e r l i n , 4. -QktoLsr. Zu der hentigen Sitzung des
Zenl r a l a u s s ch u s s- e s drr R e i ch s b a u k be-
merkte Reichsbankpräsideul Tr. il o ch, daß die von ihm
in der Zitzuug voui M. september ausgesprochcne Er-
warlung - eiuer sl ark e-n Iuausp r u ch u a h m e der
Reich s b a n k iu dm letzleu Leptemberwo-che im voll-
sien Maße eiugelrosfüu hein. Die Anlage iu Wechscl und
Lombard steigerte sich um 343 Millionen, in Essekteu
uoch um 30 MillchuLN. Die Gesamtaulage vou 1242
Millioneu überschreito -bie bisher öageweseiieu Zahlen mit
Ausuahme derjeuigün von ultiniü Dezem'ber 1900.
Tas fremde Geld uelxme um 43 Millioneu ab, das Me-
tall nm 126 Mill.chueu. Der Metallvorrat übersteige
den vorjährigen nur «och um 2 Riillioueu. Die umlau-
feuden Bantnoten erreichteu eiue Höchstziffer vou 1495
Milliouen. Tie Lruich Barvoräte uicht gedcckten Noten
vermshrten sich voii 426 auf 621 Millioneu. Die Lftetall-
deckung sank auf 5-6, um 2 Prozent mehr als im Bor-
jahre. Die GrenKe,.der steiiersreien Noteu wurde um
131 Millionen überschritteu. Wenn uun auch der Privat-
distont auf 2^ Prpzeut gewichen sei uud die fremdeu
Wechfelkurse einc Goüdausfuhr im Auslaude bisher uicht
gestatteii, so erhöhe do-ch die Bank vou Euglaud bereits
deu Diskont aus 4 .Prozent. Jn Amerika seien die Ver-
hältnisse uoch immer gespaliut. Ilnter dieseu Umstäuden
sei die im Vorjahre chereits am 22. September emge-
tretene.TiskontoerhÄhuiig unvermeidlich, welche, um
wirksam zu sein, «W volles Prozent umfassen mußte.

Zum öevorstehenden Mesuch der Muren-
general'e in Merlin.

.Berkiu, 4. OMvber. Der Ausschuß zum Em-
Pftamge der Bureugeue rale erläßt folgen-
den A u f r us : Am I7..ds., abends 8 Uhr, werdeu in dem
grotzeu Saale der Philharmonie die Bureugenerale
B o:1h a, Delarey nnd D e w e t in eiuer großeu
ö f f,<-.u tlicheu VersammI u n g zu uns sprechen.
Herbeigäeilt aus dem Lande der Königiu Wilhelmiue,
das Umeu zuerst seine Gastfreundschaft bot, werden sie
uicht mls Ankläger der Vergangeiiheit zu uns sprechen,
sondemi sie werden dem dcutschen Volke D a n k sagen
für dst HUse, die es den iLeidenden bot, und sie werden
sich a» unsere Herzen wmideii um ueue Hilfe, denn
noch Llrstet ihr Land aus tiniseud Wunden, uoch sind ihre
Felder verwüstet, in Trüimnern liegen die Farmen, und
: niedergeLrückt vou schwereri Sorgen blickt ihr Volk in
odie ZiikvMft. Sie aber, die zu uns sprechen werden, sie
'find es, dst i» der duiitelsteN AtuNde, als Joubert starb
rund Krügkr itn die Berbamittng zog, als der Feind ein-
Lrang iu Äns Herz ihres Landes, jenen gewaltigen
Niderstand »rg-anisierten, desfen bewunderude Zeugen
AU' wareu: Mt'ha, der Schlschtendenker, Delarey, der
S« lachtengenMMier, und der süLäfrikanischc Blücher De-
tvkj. Jn ihntts iist die Kraft unN Ue Zähigkeit, die Aus-
dMer nnd die Zlgpserkeit ihres niMerdeutfchen Volkstums
verD rverl und 'ÄIj-eb ihneu auch mach heldenmütigem
Karnpse der letzte iErfotg versagt, Niußten sie auch, um
die Ziltliuft ihres Woltstums zu vettsu, einen uuwill-
koimMneu Fried« -schließen, so sind ihre Ramen dennoch
iür iWpier verzeichu.e.i-auf den glänz«den Blättern der

Geschi-chte. Heute ruht das Schwert iu der Scheide, die
Arbetl wurde öie Erbin des Kampfes, aus den Riiiueu
sotl Mues Leben erblühen. N icht u m z u r Rache
aufzurusen, tommen Botha, Dewet und Telarey,
souderu u m H il s e z u s u ch e n. Noch einmal
werden sie zu uns sprechen. Uustchtbar aber wird hinter
chNsn uuerschütterlich uud ewig gerecht die Geschichte
stehen und liebend wird ste zu ihren Söhneu sich beugen
UWd ihuen deu Lorbeerkranz aus die L>tirue drücken. Und
so rufcn wir unsere Mitbürger anf zur Teilnahme an uu-
Mer Versammlung, dcren Ertrag allein dem Liebeswerk
fnr das Burenvolk dienen soll.

Deutsches Reich.

— Jn einigen englischen Tagcs- und Wochmblättern
stand jüngst die Mitteilung, ber deutsche Kronprinz werde
m ckurzer Frist stch mit dcr Prinzessin Alice von Albany
verloben. Die „Truth", das von Henry Labouch-öre her-
rausgegebene englische Gesellschaftsblatt, bezeichnet diese
Nachricht als jeder Grundlage entbehrend und cine ebenso
Kache Erfindung wie die Meldung, der Kronprinz werde
im Dezember den Herzog und die Herzogin von Eonnanght
nach Jndien begleiten. Der Krouprinz, sagt das Blatt,
ist noch nicht 20 Jahre alt, und cs ist gar kein Grund
norhanden, vor Jahrcn an eine Vermählung des Kron-
prinzen zu denken, da für die Folge auf den preußischen
Thron sehr reichlich gesorgt ist. Uebrigens ist es höchst
wahrscheinlich, daß die Priuzessin von Albauy den äliesten
Sahn des Prinzen Albrecht von Preußeu, des
Negentcn von Braunschweig, heiraten wird. Man erwartete
in Berlin und Potsdam die Vollziehung der Verlobung
-schon vor einiger Zeit. Prinz Albrecht ist das begütertste
Glied der Hohenzollerschen Familie. Er erbte große, ein-
trägliche Güter in verschiedenen Teilen Süddeutschlands
von scinem Vater und ein Vermögen von 80 Millionen
oon sciner Mutter, der exzentrischen Prinzessin Marianne
der Niederlande.

— Wolffs Telegraphen-Bureau meldet aus Gonaives
(Haits): Der deutsche Kreuzer „Vineta" erschien
hier und vor San Mare, um stch über die Blockade-
-v.erhältnisse zu unlerrichten. Er konnte keine effektive
Blockade feststellen, da keiue blockierenden Fahrzeuge sichtbar
wareu. Der Hamburger Dampfer „Valencia" ist im
hiesigeii HLseii ungehindert ein- und auspassiert.

— Die Berichi>.rstallung über das ge>amie Gebiel der
Zollvorlage zerfällt in 35 Referate, die verschiedenen
Mitgliedern der Zolltarifkommisston übertragen worden sind.

7 Mn ihnen haben mehreremale zu berichten.

Baden.

Äaden-Baden, 5. Okt. Zwecks Gründung eines
Laudesverbandes werden Ende Oktober oder Anfang
November die Delegierten der nationalliberalen Jugend-
veretrr-e des Großherzogtums Baden in hiesiger Sta dt
zu einer Sitzung znsammentreten.

Prenße».

— Jsr Disziplinarverfahren gegen Prof. Lehmann-
Hohenberg in Kiel ist die Anklageschrift am 2. Oktober
dem Beklagten zugestellt worden. Zum Beamten der Staits-

anwaltschaft ist der vortragende Rat im Kultusministerium,
Geh. Rat Osterrath besiellt. Der Beklagte hatte iu der
Voruntersuchung gegcn einen nur aus Juristen zusammen-
gesetzten Gerichtshof Protest eingelegt, da das bestehende
Rechtswesen von ihm angegriffen worden sei. Dicftm Pro-
lest ist keine Folge gegcven worden. Der Antrag der
Staatsanwaltschaft lautet auf Dienstentlaffung.

Aus der Karlsruher Zeituug.

— Tsins Königlichs Hoheit der Großherzog haben
den Amtsrichter Dr. Adolf H o m b u r g e r in Bühl zum
Landrichtcr in Waldtzhut crnännt.

7-7- Die crlcdigte Bczirkstierarztstelle in Schopfheim ist dem
Bezirtstierarzt Martin Sturm in Bomidorf übertragen
worden.

K arlS r uhe , 4. Oktober. Der Groß h e rzog
ist ain Donnerstag Vormittag 11 Uhr, von der G r o ß-
h-orzogin am Bahnhof in K'onstanz einpsangen, in
Schloß Bcaiuau eiugetroffeu. Gesteru Mittag 2 Uhr
tameu'Prinz Lüdwig von Sachseu-Cöburg-Gotha mit Ge-
uiahliu, geborenen Prinzessin von Bayeru zum Besuch
der Höchsteii Herrschaften von Lindau auf Maiuau an
und tehrten heute Vormittag dahin zurück. Gestern Mend
irafen Lckaatsministcr v. Brauer mit Gemahlin, Vize-
öberzeremonienineister Graf von Berckheim, der Kömglich
Sachsische Staatsminitzer v. Metzsch-Reichenbach mit dem
Gcheimen Legationsrat Fresherrn von Salza und Lich-
tenan und der Königlich Sächsische Gesandte am Groß-
herzoglichen Hofe Freiherr v. Friesen auf Schloß Mainau
ern und bezogen daselbst Wohnung. Heute Vormittag
empfing der Großherzog in Gegenwart des Staatsmini-
sters v. Brauer den Staatsminister von Metzfth, welcher
von dem Vizeoberzeremonienineister Grafen von Berck-
heim eingeführt wurde und Seiner Ls'öniqlicheu Hoheit
eiu Schreiben des Königs Georg bon Sachsen mit der
Mitteilung^über die Thronbesteigung überreichte. Sodann
empfing Seine Königliche Hoheit ebenso in feierlicher
Andienz den Gesandteii F-reiberrn vou Friesen zur
llebergabe seines Beglanbiguugsschrcibens und gewährte
dem. Gehcimen Legationsrat Freiherrn v. Salza gleich-
falls Uudienz. Die Sächsischeu Herren wur-den darauf
-auch vouder Großherzogiu empfangen. Um 1 Uhr saud
zu Ehren der sächsischeu Abgesandteu Frühstückstafel im
großen Saale des Schlosses statt. Gegen 4 Uhr verab-
fchiedeten sich Staatsminister von Bcetzsch. Gesandter Frei-
herr von Friesen und Geheimer Legationsrat Freiherr
von Salza, um die Rückreise anzutreten.

Ausland.

Oestcrreich-Ungarn.

Wien, 4. Ottober. Die plötzliche Dienstentlassung
des Oberhofmeisters des Erzherzogs Franz Ferdinand
Graf v o ii N o st i tz, bei gleichzeitiger Versetzung die-
ses Offiziers in den Rnhestand ohne die sonst übliche Be-
lohnung hat in militärischen Kreisen viel Aufsehen er-
regt. Nach der „Wiener Allgem. Ztg." hatte der Erz-
herzog die Unpünktlichkeit bei der Vorlegung von Akten-
stücken getadelt und Graf Nostitz hätte mehr soldatisch
als höflich geantwortet, worauf ihm der Erzherzog nahe-
gelegt habe, um Enthebung von seinem Posten und
Pensionierilng ^uachgiiisuchen. Der Erzherzog richtete
ein dienstliches Schreiben an den Kaiser. Darauf er-

Stadtttiealer.

^ H e i d e l b e r g, -ß. Oktober.

„Vio l«stta" (la Traviata), Oper in 4 Akten vsn G. Verdi.

^ Die mrkjtkalische BerhxrÄichung von Dumas .„Kamelien-
da^ic", dic dst Reihe der diesjährigen OpernauffühWngen er-
öffnt'te, gehört zu jenen Werkeu Verdis, welche trotz mancher
darstü enthalteWr Schönheiten stald ganz zu den vcxSangenen
gehören iverden. Die Kllustriernng dcr Schipr,ndsucht
'durch idie italieuGchen HopsasaMÄ-dien erscheint uirserrv hcu-
Ügen Veschmack dsch allmä-hlich monströs. Schon jetzt Pslegt
diese Oper meist E dann zu erschestien-, wenn sie irgend -eine
berühmtr^ Diva zum Tummelplatz ihrer Virtuosenkünste «s-
crwählt. Es erscheint dahcr einigermahen gewagt, wcnn eine
öanz junge Sängerin, z>te kaum das Ljcht der — Bühnenwelt
krblickt hat. sich als Moletta zum erstenmale einem fremden
Publikum vorstellt. Frl. Sofic Brauu, welche für diese
^aison das Mäoraturfach vertreten soll, besitzt eine klcine, aber
"iegsmne Stimmc, 'die, obwohl noch lange mcht fertig gebil-
"et, oft durch den leichten Ansatz un-d Reinheit der Koloraturen
"nd ein zartes Picmo überrascht. Da diese Partie einer
"Nfängcrin, wie es Frl. Bra u n ist, unübcrwindliche Schwie-
Ugkeiten bietet, die durch die begreifliche Aufregung noch erhöht
">erden, wäre es graus-am, schon heute Lbcr ihre Leistung ein
^"dgiltiges Urteil zu fällen. Jhr Spiel ist nicht temperament-
doch mnß sic sich vor allem gewisse stereothpe Bewcgungen
Kopfes nnd der Arme crbgewöhnen. Den Alsred sang —
L'enfalls eine neue Erschcinung auf unserer Bühne — Herr
Audolf Mark, der übcr eine sehr ansprechende, weiche Tcnor-
sturnne verfügt, die, solange er sie nicht forcicrt, guter Nuan-
^rungen fähig ist. Auch darstellerisch fcm'd er sich mit seiner
^olle gnt zurccht; störcnd wirkt ein hänfiges Verzerren der

Dk

^Uchtsmnskcln.

Ms Vater Gcrmont führte sich Herr Fritz
. ftch I e r schr günstig ein, dcr mit seiner gutgeschulten,
ouklingenden Baritonstimmc von vornherein für sich einnahm
"d anch schauspielerisch eine gute Figiir machte. Die kleine-

ren Partien, dte meist in den Händcn von im vorigen Jahre
bewährten Kräften lagen, fügten sich dem Ensemble ent-
sprechend ein. Die Chöre gingcn wie meistens sicher und
zeichneteu sich — wie meistens — weniger durch Wohlklang,
als. durch allzu robuste Stärke aus. Sehr diskret und klang-
schön spielte -das Orchester unter Direktor Radigs trefflicher
Leitung. Jn der Außstattnng war mancher Fortschritt gegen
früher zu merken; vielleicht erleben wir auch noch mal ein stil-
gerechteres Meublement der jeweiligen Jnterieurs. Die neue
elektrische Bühnenbeleuchtimg -bdwährte sich gestern erstmals
aufs beste.

So stehen wir also wiedernm am Beginn eincr neucn- Opern-
saison, wclcher diesmal vielleicht mit ni-ehr allgemciner Span-
nung entgegengesehen wurde als sonst wöhl. Die Fragc, oü
unscr Theater allmählig das Nivean einer Versuchsbühne sür
sunge Gesangsnovizen überschreiten soll, ist brennender ge-
worden. Bei dem hohen Standpunkte, den das sonstige Hei-
delberger Musikleben nunmehr einnimmt, wird die Direktion
nicht umhin können, die wachsenden Ansprüche — selbst nnseres
TlMterpublikums I — in Betracht ziehen zu mnssen. O. S.

Kleine Zeitung.

— Lcipzig, 4. Oktober. Jn der heutigeu Revi-
s i o u s v e r h a n d I u n g gegen dm früheren Direktor
derLeipziger Bank, Exuer, und das Aufsichts-
ratsmitglied Dodet vor dem Reichsgericht erktärte
der Reichsanwalt die meisten Beschwerden Exners für
ünbegründet oder nicht geeignet, die Aufhebung des Ur-
teils herbeizuführen. Er beantragte aber die formelle
Freisprechnng von der Anklage der Verschleierung durch
das Kommuniqiie, sowie des Betruges gegen das Bank-
haus v. d. Heydt, und der Untrene gegen die Leipziger
Hypothekenbänk, da nach dem auf Nichtschuldig lautenden

Spruch üer Geschworenen üie formelle Freisprechung er-
forderlich gewesen sei. Dagegen beantragte der Reichs-
anwatt die Aufisebung des Urteils wegeu betrügerischen
Baukerotts gegen Exner, weil die Geschworeueu, als sie
stch uochmals zur Berichtiguug ihres Spruchs in den
ersten drei Fragen betreffend betrügerischen Bankerott,
Verschleieruug durch den Geschäfts'bericht und das Kom-
muuigue zurückzogen, durch unrichtige Belehrung iu den
Jrrtum vershtzt wurden, daß sie nicht berechtigt seien,
den ganzen L>pruch nochmals zu beraten und zu ändern.
Das Reichsgericht sprach den Angeklagteu Dodel von
der Anklage des Betrngs frei, ber Angeklagte Exner
wurde in einem Falle von der Anklage der Untreue und
des Betruges freigesprochen. Jm übrigen wurde das
Urteil aufgehoben und die Sache an das
Schwnrgericht Leipzig Z u r ü ck v e r w i e-
s e n.

— Sablo» (Reichsland), 3. Oktober. Eineii großen
Schatz hat eiu hiesiger Gärtner gefundeu, wie der „Lor-
raiu" zu metdeu wech. Beim Graben in seiuem Garten
stieß er auf einen sstein, unter dem si-ch ein Sack voll
Goldstücken französischer Währung befand. Die gefun-
dene Summe soll 11 000 Franken, nach Angabe anderer
Leute sogar 60 000 Franken betragen. Der glückliche
Finder, der nach dem Gesetz, da er gleichzeitig Grund-
eigentümer, volles Eigentum erwirbt, glaubt, daß das
Gold vou seiner Großmutter im letzten Kriege vergraben
wordeu ist.
 
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