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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-280 (01. November 1902 - 29. November 1902)
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DiimnstW, 27. No»cmber 1S02. Grftes Blatt. 44. Ja-Milft. — 278

Erscheint täglich, SonntagS ausgenommen. Preit mit AamilienLlättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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«n brstimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fcrnsprecher 82.

Iie Meisetzung Krupps.

E s s L ri. 26. Nüvember. Gestenr Nacht wurde die
L e i ch e N rupp S vou der prächtigen Villa Hügel
nach öer uütteu iu der Fabrit steheuden Hütte gebracht,
in der der Vater uud der Groszvater des Verstorbenen
seiuerzeit gewohnt uud Iahre schwerer Sorge und Ent-
behruug durchgemacht haben. Von öort aus erfolgte
heute die Bestattung. Vielleicht ist noch keinem Vertreter
des deutschen Bürgertums die letzte Ehre zuteil geworden,
datz der deuts ch e K a i s e r zu Futz als höchster
Leidtragender hinter seinem Sarge einherschritt. Und
der Weg von dein Kruppschen StaminhausL öurch die
Stadt Essen hiudurch nach dem KruPPschen Privatfried-
hos ist weit. Die Nachricht, üatz der Kaiser an dem
LeichenbegängniS teilnehmen werde, zog sehr viele Aus-
wärtige nach Essen. An Mititär tras eine Schwadron
der Düsseldorser Husaren und ein Bataillon des Mül-
heiiner Jnfanterie-Regiments Nr. 169 ein. Die Züge
Lrachteu aus allen Richtungen Schutzleute und Polizei-
sergeanten, die zur Ausrechterhaltung der Qrdnung mit-
wirkcn sollten. Eine wahre Völkerwanderung ergotz
sich aus dem ganzen Judustriegebiet nach Essen. Älle
Gasthöse waren überfüllt. Für die Miete vou Feustern
an den Stratzen, durch die der Trauerzug ging, wurden
sehr hohe Preise gesordert und bezahlt. Ein Gebot von
60 Mark für ein Fenster sand kühle Abweisung. Die
großeu Kausläden zeigen Trauerdekorationen der Schau-
senster, von den meisten Häusern wehen Fahnen aus
Halbmast und mit Trauerwimpeln. Das Wetter ist
seucht und neigt zu Regen.

Der Kaiser traf um 9,43 Uhr auf dem neuen
Bahnhof ein und fuhr untec einer Husaren-Eskorte zur
Kruppschen Fabrik. Hier hatte sich eine illustre Gesell-
schaft am Stammhause eingefunden, wo der Sarg
KsruPPs aufgebahrt war. Minister von Rheinbaben,
Tirpitz, Bödicker, Mzeadniiral Dack, das Direktorium, die
Vertreter der städtischen Behörden, die Beamten der Ver-
waltung Hügel und eine Unmenge anderer Leidtragenden
hatten sich eingefundeu. Pnnkt 10 Uhr traf der Kaiser
an der Fäbrik ein, trat an das kleine unPheinbare Stamm-
haus, dessen eine Giebelwand man ausgebrochen hatte,
damit man den -Sarg besser sehen konnte, heran uud ber-
harrte nach dem Bericht der „Franks. Ztg." an der
Bahre in ernstem Schweigen. Durch seinen Leibjäger
ließ er dann einen Kranz niederlegen aus Veilchen un8
Orchideen mit Schleife, mit seinem Monogramm. Dann
trat der Kaiser in das Jnnere des Stammhauses, wo
er Frau Krupp seiu tiefes Beileid in herzlichen Worten
ausdrückte. Hierauf sprach Superintendent Klingemann
ein kurzes Gebet, worauf die Kapelle der Deutzer Pio-
niere „Es ist bestimmt in Gottes Rat" anstimmte. Feuer-
wehrleute hoben den Sarg aus und trugen ihu in den
bereitstehenden vierspännigen Leichenwagen.

Den Leichenzug eröffnete die Deutzer Pionierkapelle
rnit Trauermärschen, der sich die Trauerparade der Feuer-
wehr, die Beamten des Werks und der Verwaltung Hü-
gel mit den kostbarsten Erzeuguissen her Blumenbinde-
kiinst anschlossen. Dem Leichenwagen wurden die Or-
den des Verstorbenen vorangetragen. Hinter dem Sarge
jchritt als erster Leidtragender Kaiser Wilhelm,
rechts von ihm N r t h u r K r u P P, links Oberstleutnant
b. E n d e. Jn dem Trauergefolge befanden sich auch die
Veillreter der bedeutendsten Grotzindustrien der Welt.

Wo sonst die Hämmer auf die tief in den Bruch der'Erde
dringeuden Fundamente sallen, wo sonst die Bessemer-
Birne ihre Feuersäulen zum Himmel seudet, wo die
glühenden Schienen zischen, die Bohrmaschinen stöhnen,
herrscht eisige Ruhe, zuni erstenmale nach langer, langer
Zeit, seit jenem Tage, an welchem Alfred Krupp zur letz-
ten Ruhe geleitet wurde. Die Spitze des Zuges hat den
Limbecker Platz erreicht. Jm Hintergrunde liegl mit
eiuer einfachen schwarzen Dekoration ausgestattet der
Essener Hof, das Kruppsche Privathotel, in welchem schon
so mancher, öessen Nameu einen guten K'lang hat, kom-
fortablen Unterschlupf fand, wenn er die Kruppschen
Werke besuchen wollte. Weiter geht der Zug durch die
mit Bäumen besetzte Bahnhosstraße und biegt in die
Märkische Straße eiu, eine häßliche Passage, aus deren
rechter Seite der hohe Bahndamm liegt. Nun zwängt
sich der Leichenkondukt durch die breite Unterführung an
der Kettwiger Chaussee und biegt in die Berthastraße
ein. Gegenüber dem mächtigen Bau des Kohlensyndikats
betritt die Spitze nuu den KruPPschen Privatkirchhof, au
dessen östlicher Seite öas großartige Bronce-Grabmal
Nlfred Krupps errichtet ist.

Um halb 12 Uhr langte der Trauerzug auf dem
Friedhos au, wo, nachdem die Leiche dem Schotze der
Erde iibergeben war, Superintendent KIinge m a n n
eine ergreifende Trauerrede hielt. Er sührte darin
aus, Krupp sei ohne Hatz und Groll aus deni Leben ge-
schieden, auch gegen diejenigen, welche ihm die schwe r ste
S ch m a -ch angethan haben. Der schönste Beweis, daß
an deu schmahlichen Verleumdungen kein wahres Wort >
sei, sei durch die Anwesenheit des Kaisers dokumentiert.
Landrat Generaldirektor Roettger schilderte in gro-
ßeu Zügen das Leben des zu früh Verstorbenen und wies
iu eindrucksvollen Worten jene ungeheueren Beschuldi-
gungen der „vaterlandslosen Gesellcn" zurück, welche
von diesen in frivolster Weise gegen den hehren Toten
geschleudert worden seien. Diese Worte fanden bei allen
Anwesenden, auch beim Kaiser, vollste Zustimmung. Nach
eineni kurzen Gebet verabschiedete sich der Kaiser
vom Superintendenten Klingemann und von der Trauer-
versammlung und suhr mit seiner Biegleitung zum
Hauptbahnhof, um die Rückreise nach Berlin anzutreten.

Der Kaiser gäb nach der Beisetzung Krupps gegen-
über dem Superintendent Klingsmann, der die Trauer-
rede auf dem Friedhofe hielt, seinem Unwillen über die
sozialdemokratischen Verdächtigungen Krupps Ausdruck
und äußerte, er hoffe, daß die Arbeiter solche Elemente
abschntteln würden.

Wie man der „Franks. Ztg." aus Capri schreibt, ist
Krupp thatsächlich vollständig nnschuIdig.
Von den ihm vorgeworfenen Missethaten ist auch nicht
ein Schimmer wahr. Die behördlicherseits mit aller
Strenge iu Capri vorgenonimene Untersuchung hat klar
und deutlich eraeben, daß Herr Krupp das Opfer einer
der zählreichen gewohnheitsmäßigen Verleumderbanden
geworden ist, von denen Jtalien wimmelt, und die jede
Woche einmal in eigens für ihre Zwecke geschaffenen Zei-
tungen ihr äbscheuliches Handwerk ausüben. Jn Jta-
lien muß jede hervorragende Persönli-chkeit auf Angriffe
dieser Schmutzpresse gefaßt sein. G-ewitzigte Leute küm-
mern sich einfach um diese Gaunereien nicht, da kein ver-
nünstiger Mensch den Angriffen jener Schmutzpresse Be-
deutung beilegt. Was die neapolitanische „Propaganda"

oder die Mailänder „Gogna" über das Privatleben eines
Ehrenmannes schreiben, ist — das weiß jedermann in
Italien — erstunken und erlogen. Auch Herr Krupp lietz
aus Anraten seiner italienischen Freunde die schmutzigen
Angriffe der „Propaganda" unbeachtet. Aber man hatte
dabei nicht in Rücksicht gezogen, daß sich ein deutsches
Blatt finden könnte, das die neapolitanischen Verleum-
dungeu übernehmen würde.

Aer letzte Mrief Kaiser Wittzetms I. an
Mismarck.

Die „Gartenlaube" veröffentUcht eine Anzahl bisher
uugedruckter und neuerdingS erst an unvermuteter Stelle
gefuudener Briese Bismarcks an seine Gemahlin aus den
1800er und 1870er Iahren, sowie noch nicht bekannte
Briefe Kaiser Wilhelms des Ersten an Bismarck. Von
den letzteren ist besonders das kaiserliche Handschreiben
vom Aüend des 6. Februar 1888 von geschichtlichem Jn-
teresse sowohl seiner Beranlassung wegen, als auäj>, weil
es das letzte S-chreiben des großen Kaisers an seinen
großeu Kanzler ist. Fürst Bismarck hatte damals ge-
rade seine berühmte Reichstagsrede über Deutschlands
Stellung zti den Mächten gehalten und darin das Le-
kaunte Wort: „Wir Deutschen sürchten Gott, sonst nichts
in der Welt gesprochen. Darauf erhielt er das folgende
kaiserliche Schreiben:

An den Fürsten Bismarck.

llnmögli-ch kann ich den heutigen Ehren- und Fried-
licheu Siegestag vergehen lassen, ohne Jhnen und mir
Glück- (unds Dankes-Wunsch zum heutigen Reichs-
Tags-Ereigniß, auszusprechen, der in seiner Erschei-
nung und Wichtigkeit'einzig dastehet, da alle Par-
theiung verschwand, und Jhnen den allgemein aner-
kannten Ruhm zollte!

Möge nur Ihre Gesundheit von der zu großen
Leistung nicht leidenü

Jhr

Den 6. 2. 88. dankbarer König

10 Uhr Abds. Wikhslm.

Deutsches Reich.

B erli n, 26. November. Unter dem Vorsitz des
Großherzogs von Oldenburg begannen hente unter zähl-
reicher Beteitignng die Verhandlungen der elften ordent-
lichen H a n P t o e r s a m m I u n g der Schifssba u-
technischen GeselIschaft. Nachdem der Groß-
herzog die Versammlung begrüßt hatte, teilte er mit,
daß nnf Wunsch des Kaisers die Tagesordnung geändert
werden mußte, und infolgedessen die hentigen Vorträgs
auf Donuerstag verschoben sind. Sodann wurde in die
technische TaiWsordnung eingetreten. Tie Diskussion
gestaltete sich sehr rege. Nach der Mittagspause war eine
ges-chästliche Sitzung. Etwa 400 Teilnehmer sind zn der
Hauptversammlnng eingetroffen.

Aeutscher Hteichstag.

Berlin, 26. November.

Z o l l t ci r i f g e s e tz.

Abg. Molk-cnüuhr (Soz.) begründet seinen Antrag»
als Paragraph 11k des Zolltarifgesetzes einzuschalten: Der

Konzert des Liederkranz.

Heidelberg, 27. Novemüer.

Dcr Einladung dcs „Licdcrkranz" zum Konzert war man
sreudig gefolgt; droüeu auf hohem Balkon und drnnten im
ll>eiten Saal kaum ein Slehplatz noch zu finden. Das Pro-
öramm verhieß ja soviel des Reizenden, datz dic Spannung
^llgemein war. Jmmer wenn Herr Musikdirektor W e i d t
vn der Spitze der Sängerschar des „Liederkrcmz" Chorlieder
sum Bortrag bringt, känn man sich an einer Fülle von Wohl-
mut ergötzen. Soll man Präzision und Sauüerkcit, soll man
eie wundervolle Art betonen, in der die Ouartettstimmen sich
ergcmzten und einander in das rechte Licht setzten? Die
P capella-Nummern besonders zeigten d-en Chor in wahrem
^riumph. Sprach schon das dem „Liederlranz" gewidmete
wM'tlingsche „Deutsche Lied" sehr au, so emfesselte der Vortrag
beiden Volkslieder „Soviel der Mai auch Blümlein beut"
>?rd „Es waren zwei Königskinder", wahre Beifallsstürme. Wie
!sjer die wundervollen Tonmassen gegen einander abgewogen
Faren, das wirkte üüeraus künstlerisch. Jn der Ballade war
^r ruhig erzählende Ton des Vortrages aufs Schönste gctrof-

. . Die Solistin des Abends, Fräulein Klara Schäffer,
A'gte sich als sympathische Sängerin von ausgezerchneter Vor-
'F^gskunst und schönen Stimmmitteln, besonders die Mittel-
gab Prachtvolles her. Die Arie der Bruchschen „Penelope
S Äusik von einer gewissen vornehmen Rnhe nnd Ausge-
Wchenheit. Ein Mittelsah mit Gebetsstimmung „O Atrytone,
jsMer des Allbeherrschers Kronion!" erscheint besonders w-ert-
und ist von grotzer Znnigkeit getragen. Der vornehme
dicscr Aric und die Liedergaben bot-en Anlatz, dre
"vstlerin stürmisch zu feiern. ,

M.. UIU intimsten berührtc der Vortrag des Remcckeschen „Als
war." Das war in seiner Schlichtheit em
Hi Perstück der Deklamation; ein bewunderungswürdrges
^vissinio zeigte die Sängerin bei 'dem Brahmsschen „Sand-

männchen", der rein künstlerisch gesehen wohl wertvollsten
Gabe des Abends. Gleiche Kunst des Vortrages trar bei Rich.
Strautz' „Allerseelen" zu Tage, eiirer Kornposition, die über-
raschen-d einheitlich gehalten ist uud auf manchen Reiz des
Textes eiu eigentümlich schönes Licht falleu lützt. Löwes
„Niemand hat's gesehen" war das letzte der Lie'derreihe.

Als Einleitungs- und Schlntzstücke bot man zwei Chor-
werke mit Orchester: „Dem Vaterland", ein Hhmnus von
Hugo Wolf, und „Loreley" von Brambach. Zeigtcn sich in der
letzten Nummer Chor und Sängerin von der besten Seite, so
war doch die Arbeit, die aufgebotcn war, um diese Szene
so schön herauszuarbeiten, an ein recht mittelmäßiges Werkchen
gewendet. Dieser Zwiegesang der „Loreley" mit den Rhein-
geistern hatte weder dramatische Kraft noch konnte cr durch
inusikalischen Gehalt tiefer interessieren. Einen mächtigen
Eindruck hinterlietz dagegen Wolfs „Hymnus", m dem sich
alle Reize moderner Fnstrumentation mit einer Grotzzügigkeit
Ler thematischen Erfindung vereinigten. Besonders tief wirktc
im Mittelsatz „Das Wort giebt Flügel dir, o Herz!", hier
entfaltet sich ein zartes und doch leidenschaftlich bewegtes
Lcben. _

Stadttheater.

Heidclberg, 27. November.
„D i e Anna Lise", Lustspiel in fünf Aufzügen von
cmann H e r s ch.

Einem Stück, in dem „sie sich krregen , obwohl „er em
rst und „sie" nur ein schlichtes Bürgcrmädchen sts'
rkung namentlich auf das schönere Geschliecht nicht fehlen,
>st wenn es sich im übrigen nicht gerade als em hervor-
en'des K-unstwcrk darstellt. Bei Herschs Anna Lise tragl
ialich der historische Stoff des Stückes, der so tragkraftig
datz Karl Niemann später in „Wie 'die Alten sungen" eme
: Fortsetzung schreiben konnte, die sich ebenfalls auf den
hnen 'bis heute gehalten hat.

Die Liebes- und Ehegeschichte des heute uoch, namentlich
bei der patriotischen Jugend populären „Alten Dessauers".
der alle Hindernisse überwindend die brave Apothekerstochteu
Annelise Föhse zu semer Gattin (nicht blotz linker Handst
macht, bildet den Gegenstand des Stückes. Hinter den Rollen
des Alten Dessauer und seiner Anneliese treten die übrigen
naturgemätz in den Hintergrmid. Sie müssen in guten Händei«
sein, um ein Hinwegsehen über die zahlreichen Mängel dev
Herschsche» Mnse zu ermöglicheu.

Von dem Leopold des Herrn Eckho f konnte man mit ü'i>S
und Recht sehr befriedigt seiu, er brachte — darin ähnelt
diese Rolle einigermatzen der des Erbprinzen in Alt-Hcidelberg
— namentlich den Unterschie'd zwischen dem JüncstmL und dem
vor dem Feind zum Marm gereisten Leopold recht charatreristiich,
heraus. Auch äutzerlich wutzte er sich gar stattluh zu geben -

wärmte wenigcr; man vermitzte das Kindlichfrische dieser Fi--
gur; das Bemühen war anzuerkeunen, nur ram alles noch et-
was gemacht und gesucht heraus. Fräulein Hohenau ivar
eine ganz gute Fürstin-Mutter, Herr Sigl stattete seinen
Biedermann von Apotheker Föhse mit charakteristischen Zügen
aus, während sich über die Auffassung des Marguis de Chalisac
nnd des Hofmarschalls von Salberg, wie sie die Herren
Brandt imd Schneider hatten, mindestens streiten
lätzt. Ein Hosmarschall ist nicht gerade notwen'dig ein TrotteÜ
und ein französischer Marquis, der so verhältnismätzig jung
aussieht, wie der Brandtsche, hat kaum schon die Ansichten,
welche der Autor ihn vertreten lätzt. Recht frisch war der
Gchilfe Georg des Herrn Reitz. „

Das wohl infolge des „Liederkranz"-Konzertes mcht allzn

zahlreich erschienene Publikum wurde erst MM Schlutz etwas
wärmer. Die Regieführung des Herrn -Ligl war lovens-
wert.

»

Zur Grötze kann man sich aufringcn. aufschwingen, aus-
dulden, aber nicht — aiifblasen.
 
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