Erscheint täglich, Sonntags aiisgenownen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch
die Post bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.
A n z e i g e n p r e i s: 20 Pfg. für die Ispalrige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommcn. -— Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.
Montag, 8. Dezcmlm M2. Grftes Blatt. äL JahMNg. — ^ 287.
Aleilichtvilder aus denr Weichstag
zeichnen als Augen- imd Ohrenzengeu die elsäsfischen
Reichstagsabgeordneten Hautz und Wetterle. Herr
Hantz schreibt:
Fn ineiner Nähe sitzt der Genosse B a n d e r t, ein
Gasrwirt scines Zeichens. Er randaliert in einem fort,
verflucht und beschimpft jeden Gegner. Soeben ist er
wieder dabei, mit einer wahren Bärenstlmine sich in Pfui-
Rnfen zu produzieren. Sein Fraktionsgenosse Abg. von
Pollmar tritt durch die in uninittelbarer Nähe einge-
baute Thür. seine Stirn legt fich in Falten, und mit
lauter stimine ruft er Baudert zu: „«chämen sie sich
was! Glauben Sie denn, Sie wären in einem Wirts-
haus? Wenn die Partei solche Rüpeleien gutheiht, dann
danke ich dafür." Fch habe Grund zn glauben, daß auch
Bebel so denkt, wie der bayerische Vollmar. Die meisten
ihrer Genossen sind durch die immerforten Agitations-
versammlungen aber derartig verroht, daß sie für ein
parlamentaris-ches Benehmen wenig Sinn mehr haben.
An Stelle der kühlen Pernunft ist die blinde Leidenschaft
getreten, und in diesem Stadium sind viele Menschen
ihrer Sinne nur in bcschränktem Maße mächtig.
Herr Wetterle läßt sich folgendermaßen hören:
Tie Sozialisten haben sich am Donnerstag und Frei-
tag wis die Gassenjungen betragcn. Jhr Geschrei, ihre
Schimpfworte zeugten von einer so schlcchten Erziehung,
daß man für sie sich ob der Anivendnng solcher Waffen
schämle. Es war eine Meute, die ihre Gegner in blinder
Wut ankläffte. Gestern haben dieselben Menschen, die
ihre Gegner verhindert hatten, die Tribüne einzunehmen,
Pst! Pst! gerufen, als ihre Frennde redeten, aus ihreni
Munde hatte das geradezu eine komische Wirkung. Da
sah man so recht die idiotische Jnkonseguenz dieser Ty-
rannen. Sie fordern, datz man ihre Redner in andäch-
tiger Stille anhört, während sie wie die wilden Tiere
brütlen, wenn ein Redner einer andern Partei eine An-
sicht vorträgt, die ihnen nicht Patzt. O, welche Hampel-
männer! Wie gut thut man daran, einer Partei nicht
mehr entgegenzukommen, welche nicht einmal die Ileber-
zengung der andern zu achten weiß.
Deutsches Reich.
— Das Scheiden des ehcmaligen amerikanischen Bot-
fchaftcrs White von Berlin gestaltete sich zu einer
großen Ovation für denselben. Zur Verabschiedung hat-
ten sich auf dem Anhalter Bahnhof die Botschafter Jta-
liens, Frankrcichs, Rußlands, Oesterreich-Nngarns, der
Türkei, der englische Geschäftsträger, mehrere Gesandte
und der Staatssekretär v. Tirpit; eingefunden; alle über-
reichten Blumenspcnden. IIm 10^ Ilhr äbends entführte
der Expreßzug den Botschafter nnd seine Gemahlin nach
der Riviera. Sie werden in Alassio für den Winter
Aufenthalt nehmen.
— Zum Zolllarifg.ß'tz wird von Hcy! iwd Gniosscn
eine Resolution beantragt, welche den Reichskanzler ersucht,
die Meistb egünsti gun g mit allen Staaten zu kündigen,
die Deutschland nicht volle Gegenseitigkeit gewähren. Die '
Meistbegünstigung ist in der That ein zollvolitifches Faul- s
bett. Wo Staaten sich nicht die Mühe geben, ihre Han- s
dclsbeziehungen zu einander genan abzuwägen und danach i
einen Vertrag abmsckließen, da pfleaen stc sich „Meist-
. begünstigung" zu gewähren, d. h. jeder der bciden Staaten
^ solle aller Vorteile mitgenießen, die einer von ihnen irgend
i einem dritten gewähren würde. Das hat zum Teil zu
! ganz unsinnigen Folgen geführt. So ist es häufig vor-
s gekomwen, daß das Land A. sich durch Handelsvertrag bei
einem Artikel einen Vorteil bei dem Laiid B. zu sichern
suchte, indem es seinerscits bei einem andcrn Artikel stch
nachgiebig zeigte. Kraft der Meistbegünstigung kam dann
aber das Land C., das keimrlei Opfer gebracht hatte und
machte mit dem Land B. die Geschäfte, die das Land A.
mit Opfern sich gesichert zu haben glaubt. Das ist un-
sinmg.
— Den Blättern zufolge ist Vicepräsident Büsing
aus der Geschäflsordnungskommission des Reichstags aus-
geschieden. Prästdent der Geschäflsordnungskommtsston ist
Stnger.
Württemberg.
— Dcr „Schmüb. Merk." schreibt: Dic Rede, die
Bi s ch o f K ep P l e r am 1. Dezember gehalten imd in
! der er sich von den Bestrebungen des Reformkat h o-
i lizis iii n s losgesagt hat, hat eine Vorgeschichte, auf
i die zuriickziikoinmen nicht ohne Jntervsse ist. Der Bischos
! ist der Richtnng, die er jetzt so gründlich verurteilt,
j früher recht nahe gestanden. Die Sinnesänderung hat
! sich nicht niit einem Ruck nnd nicht mit radikaler Gründ-
tichkeit vollzogen. Als im Anfang dieses Jahres das
Buch des Professors Ehrhard: „Der Katholizismns und
das zwanzigste Jahrhundert" erschien, ein Werk, das die
Gedankcn des Reformkatholizismus vertritt, da wurde
es von Bischof KePPler approbiert. Was vom Moment
jener Approbation an bis zu der Bischofsrede vom 30.
April d. I., gehalten bei dem Bankett zur Feier der Ein-
weihnng deS Canisiushauses in Gmünd, hinter den Ku-
tissen vorgegangen ist, das entzieht sich dem profanen
?lnge. Fn dieser Rede hat der Bischof d!en zuerst appro-
bierten Ehrhard verleugnet; er hat die Grundrichtung
und die Tendenz des Buches für ganz verfehlt erklärt.
Damit hat der Bischof nach einigem. Schwanken — er
sclbst giebt in seiner Rottenburger Rede zn: „Lne (die
Reformkatholiken) haben selbst Wohlmeinende getänscht,
einmal nnch mich" — die Grnndftimmnng gefnnden, die
ihn jeht wohl danernd gegcnüber den „Resormern" be-
herrscht.
Preuße».
— Halbamtlich wird angekündigt, daß nicht nur im i
Reich, sondern auch in Preußen eine erhebliche z
Anleihe zur Ausgleichung des Etats erforderlich !
sein werde. !
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
den Referendär Wilhelm Hollerbach aus Hardheim zum
Notar tni Amtsgerichtsbezirk Breisach ernannt.
— Vom Jnstizministerium wnrde dem Rotar Wilhelm
Hollerüach das Notariat Rothweil zugcwiesen.
K a r l s r u h e, 6. Dezember. Der G roßherzo g,
die Großherzogin und die K r o n P r inze s s i n
von Schweden nnd Norwegen trafen heute Vormittag
gegen l l llhr aus Schloß Baden hier ein und wurden
am Bahnhof von den Erbgroßherzoglichen Herrschaften
begrüßt. lininittelbar nach der Ankunft hörte der Groß-
herzog den Vortrag des Geheimerat Dr. Freiherrn von
Babo. Hieranf ineidelen sich bis nach 1 Uhr eins
i Anzahl Offiziere. N'achmittags 3 Uhr besuchten der
' Großherzog, die Großherzogin und die Kronprinzessin
: von Schweden und Norwegen die Ausstellung von Ar-
beitcn der Knnststtckereischule im Galleriegebäude. Von
! 4 Uhr an nahm der Großherzog den Vortrag des Majors
! von Woyna nnd von 6 Uhr an denjenigen des Präsidew-
! ten Dr. Nicolai entgegen. Abends 7 Uhr wohnten die
! Großherzoglichen Herrschaften mit dem Erbgroßherzog
! dem F'eftkonzert des Gesangvereins Liederhalle im gro-
! ßen Saal der Festhalle an. Die Rückkehr dbr Höchsten
! Herrschaften nach Baden erfolgte abends 10 Uhr.
i AuslaNd.
j Ocsterreich-Uugarn.
P e st, 6. Dez. Fm A b g e o r d n e t e n h a u s e
! beantwortete hentc Ministel'präsident v. Szell eine
i Anfrage des Abgeordneten Kossuth über die Stel-
! lunguahnie der Regiernng zu der zu gewärtigenden Kün-
. digung des Handeisvertrags seitens Dentschlands. Er
! sagte dabei: es ist sehr schwer, fich zu der Frage zu
! äußern, deren Erörtcrnng die größte Umsicht und Be-
j hutsamkeit erfordert. Man kann von seinem Platz aus
l nicht endgiltig Stellnng nehmen, wenn man nicht einer
i vollendeten Thatsache gegenübersteht. Da DeutschlanÄ
! wichttge Beschlttsse vorbereitet und der Termin naht, an
! dem es von seinem Kündigungsrecht Gebrauch machen
! kann, so ist es äußerst dringend, datz wir unser wirtschäst-
liches Verhältnis zn Oesterrei-ch klären. Jch bemühe mich,
daß diew Angelegenheit möglichst bald dem Abgeord--
netenhause nnterbreitet wird, nnd werde dafür sorgen,
daß wir nicht ohne Wehr nnd Wafseu bleiben. Jch werbe
danach trachten, daß der autonome Zolltarif so schnell
wie möglich zn Stande koinmt, damit die internationalen
Verhandlnngen beginnen können. Jch erörtere jetzt nicht
den dentschen Zolltarif, sondern beschränke mich darauf,
zur Beratung der Abgeordneteu zu erklären, daß unser
neuer Zolltarif derart e'ntworfeu ist, daß unsere Jn-
teressen nicht schutzlos bleiben, weder Teutschland, noch
anderen Staaten gegenüber. (Lebhaster Beisall.)
Frankreich.
Paris, 6. Dez. Jn der Deputiertenkammer kam heute
die Humbertaffäre infolge einer Jnterpellation zur Be-
sprechung. Dabei gab es eine wüste Szene. Der Justiz-
minister Valls erinnerte, den scharfen Kritiken der
nationalistischen Deputierten gegenüber, spottend daran, daß
Fredsric Humbert, der Gatte Tkeresens, fünf Jahre lang
bo ul angisti sch - natio nalist isch er Abgeordnetcr ge-
wesen sei. C o u t a n t (Nationalist) ruft: Sie sind ein ge--
meiner Lügner I (Die Nationalisten begleiten den Raf mit
zusttmmerdem Lärm.) Valls versucht weiter zu sprechen;
es ist ihm unmöglich. Aus ein Zeichen des Minister-
präsidenten raffk er seine Papiere zusammen und vcrläßt:
die Tribüne, während Hcrr Combes mit dem Erlaß, der
die Tagung schließen soll, hinaufsteigt. Jn dicsem Augen-
bück springt der Natlonalist Syveton auf, siürmt in den
Halbkreis vor der Tribüne und stürzt auf Valls mit
drohenden Gebärden los. Der Justtzminister erhebt ver-
ächtlich iein Aklenbündel und macht mit dem rechten Fuß
eine mißackte'de Bewea»ng, w'e zu etnem Fußtritte gegen
2. Kammermnstk-Konzert.
O Heidelberg, 8. Dezember.
An Stelle des mis lieb und vertraut gewordeuen Frankfur-
ter erschten in der gestrigen Matlnee zum erstenmale das
Brüsseler Streichquartett. der Herren Schörg, Daucher, Wliry
und Galllard vor dem leider weniger zählreich als sonst erschie-
nenen Publitum. Vergleiche haben immer etwas Mitzliches,
rmr so viel möge gesagt werden, datz auch das Brüsseler Onar-
tett aus einer Vereinigung vorzüglicher Künstler besteht, welche
an Klangschönheit, Aussassnng niid mcistcrhastcm Zusammen-
spiel anchhohenAnsordernngen genügcn.ohne datz irgendwo eine
Ueberlegenheit gegenüber den Frankfurtern hervorträte. Wie die
bekanntcn roten Zettel vcrkündeten, nmtztc anstatt des Brahms-
schen Klavierquintetts in F-moll das C-nroll-Strcichquartett I
bes gleichen Mcisters zur Aufführnng gelangen, was vielfach
bedauert wurde, da das Ouintett wohl den Höhcpunkt der
Brahmsschen Dhätigkeit auf dem Gebiete der Kammermusik
darstellt. Jmmcrhin koimte man sich mit dem ErsaHe zufrie-
den erklären, denn untcr den Streichquartetten des Meisters
ist das in C-moll nach Form und Jnhalt cines der bedeutend-
sten. Vor allem ist cs ein echtes Ouarictt, was man von
bem zu Anfang des Konzertes gespieltcn Gricgschen Streich-
quartett in G - moll nicht sagcn kaim, üas teils an dramatische
Musik erinnert, teils orchestral gedacht ist. So entspricht diehän-
sige Anwendnng des Pizzicato, des Tremolo, dcr Flageolcttöne
und dergleichen dnrchai',- nictn dem Lkile dieser Knnstgatttmg.
übrigen gchört Grieg nicht zu den grohcn, führenden
^ieistern; scine kleinen Gedmiken sucht er durch fortwährendes
Anlehnen mi nordische Ilationalmusil interessanter zu machen,
gelangt hierbei oft zu höchst absonderlichen Rhythmen und un-
ichönen Harmonien und rust hierdurch in allen seinen gröheren
^Eerken bald ein Gesühl von Ennüdung hervor. Zwischen bei-
^en Qnartetten spielte Herr Direktor -Seelig mit dem ersten
Mrolimstcn Hcrrn Schörg Schumanns A-moll-Sonate sür Kla-
vier nnd Violine in anziehender Wcise. Als opus 105 gehört
diese Sonatc schon der Periode des Meisters an, in welcher
eine allmähliche Abnahme seincr Schöpfungskraft zn bemerken
ist. 'Jmmerhin handclt es sich noch um ein Werk, das hoch über
dem Gricgschcn Quariett steht. Jn schwärmerischer Melancho-
lie crtlingt der crste Satz, dem das reizenüe Fntermezzo in F-
dnr folgt, an das sich das feurige Finale mit seiner charakteri-
stischen Staccato-Figur anschlietzt; in sützer Erinnerung taucht
knrz bor dem Schlusse nochmals das Hauptmotiv des ersten
Satzes aus.
Bei dcn ircsflichen Leisttmgen der Konzertgeber häüe man
mehr Beifallsfrcudigkeit der Zuhörer erwarten dürfen, allein
die geradczn dic Gesundheit gefährdende Kälte, welche im
Saale herrschte, lietz eine solche nicht aufkommen.
Kleme Zeitung.
Münchcik, 6. Dezember. Die PensionSan -
stalt dputscher Journalisten und Schrift-
steller vollendet im Juli 1903 das erste Jahrzehut
ihres Bestehens. Angesichts der früheren sruchtlosen
Versuche, die Frage der Altersversorgung für die Jour-
nalisten und Schriststeller auf dem Wege des genossen-
schaftlicheu Zusammenschtusses zu lösen, gewinueu die
Erfolgp der Pensionsanstalt, die bereits über ein Ver-
mögen von nahezu 800 000 Mk. verfügt, immer mehr
an Bedentnng. Die Anschauung gelangt auch in einem
soeben erschienenen Aufruf znm Äusdruck, in dem Auf-
sichtsrat nnd Vorstand der Anstalt, nnterstützt von einer
größeren Zahl unserer hervorragendsten Schriftsteller,
sich um Zeichnung von einmaligen und jährlichen Bei-
trägen cm engere Kreise wenden. Der Gedanke, anläß-
lich der 10jährigen Wiederkehr des Gründungsjahres
der Anstalt dnrch Znwendung nener Mttel die Verwirk-
lichung ihrer sozialen nnd humanitären Bestrebungen
zu ermöglichen, dürfte in den in Frage kommenden
Kreisen sympathilsche Ansnahme finden.
^ Maricnburg (Westpr.), 6. Dezember. Hente früh
brach in dem Hause Hohelauben Nr. 35 Feuer aus,
das mit großer Schnelligkeit nm sich grisf. Um 6 Uhr
mnßte das Militnr zur Hilfeleistung herangezogen wer-
den. Um halb 9 Uhr standen Lereits 8 Häuser in Flam-
men. Um 9 Uhr hatte sich das Feuer in den Hohenlau-
ben noch weiter verbreitet, so datz um diese Zeit 9 Häusev
vom Feuer ergriffen waren. Mehrere waren alsbald zer-
stört. Das historische Thor der Marienbnrg kam in
große Gesahr. Die Danziger Feuerwehr traf zur Un-
terstützung des hiesigen Milikärs ein. Das Feuer war
in der Fabrik von Dewitz ausgebrochen. Endlich gelang
es, des zerstörenden Elements Herr zn werden. Jm
Ganzen sind 11 H ä n s e r n i e d e r g e b r a n n t, 6
mit der Front nach dcn Hohenlauben, 5 mit der Front
nach der spaichergasse. Die Hohelauben sind die in-
teressante Hauptstraße INarienburgs mit den altertüm-
lichen Hünsern, die ans der einen Seite der Straße durch
Zurückziehendes imtersten Stockwerks eine gedeckte Prome-
nade bilden. Der Vrand betrifft die andere Seite dieser
Straße, auf welcher im Jahre 1899 schon ein Brand
wütete. Die damals niedergebrannten Häuser wurden
unter Beihilfe des Kreises in dem alten Stile aufgebaut
und nun ist ein Teil der damals stehen gebliebenen ver-
nichtet.
— Bcrlin, 6. Dezember. Die Ofsizierfamilie von
Roe11 feierte, der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge, am 28.
November das 260jährige Ju'lnläum ihrer Zugehörigkeit
die Post bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.
A n z e i g e n p r e i s: 20 Pfg. für die Ispalrige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommcn. -— Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.
Montag, 8. Dezcmlm M2. Grftes Blatt. äL JahMNg. — ^ 287.
Aleilichtvilder aus denr Weichstag
zeichnen als Augen- imd Ohrenzengeu die elsäsfischen
Reichstagsabgeordneten Hautz und Wetterle. Herr
Hantz schreibt:
Fn ineiner Nähe sitzt der Genosse B a n d e r t, ein
Gasrwirt scines Zeichens. Er randaliert in einem fort,
verflucht und beschimpft jeden Gegner. Soeben ist er
wieder dabei, mit einer wahren Bärenstlmine sich in Pfui-
Rnfen zu produzieren. Sein Fraktionsgenosse Abg. von
Pollmar tritt durch die in uninittelbarer Nähe einge-
baute Thür. seine Stirn legt fich in Falten, und mit
lauter stimine ruft er Baudert zu: „«chämen sie sich
was! Glauben Sie denn, Sie wären in einem Wirts-
haus? Wenn die Partei solche Rüpeleien gutheiht, dann
danke ich dafür." Fch habe Grund zn glauben, daß auch
Bebel so denkt, wie der bayerische Vollmar. Die meisten
ihrer Genossen sind durch die immerforten Agitations-
versammlungen aber derartig verroht, daß sie für ein
parlamentaris-ches Benehmen wenig Sinn mehr haben.
An Stelle der kühlen Pernunft ist die blinde Leidenschaft
getreten, und in diesem Stadium sind viele Menschen
ihrer Sinne nur in bcschränktem Maße mächtig.
Herr Wetterle läßt sich folgendermaßen hören:
Tie Sozialisten haben sich am Donnerstag und Frei-
tag wis die Gassenjungen betragcn. Jhr Geschrei, ihre
Schimpfworte zeugten von einer so schlcchten Erziehung,
daß man für sie sich ob der Anivendnng solcher Waffen
schämle. Es war eine Meute, die ihre Gegner in blinder
Wut ankläffte. Gestern haben dieselben Menschen, die
ihre Gegner verhindert hatten, die Tribüne einzunehmen,
Pst! Pst! gerufen, als ihre Frennde redeten, aus ihreni
Munde hatte das geradezu eine komische Wirkung. Da
sah man so recht die idiotische Jnkonseguenz dieser Ty-
rannen. Sie fordern, datz man ihre Redner in andäch-
tiger Stille anhört, während sie wie die wilden Tiere
brütlen, wenn ein Redner einer andern Partei eine An-
sicht vorträgt, die ihnen nicht Patzt. O, welche Hampel-
männer! Wie gut thut man daran, einer Partei nicht
mehr entgegenzukommen, welche nicht einmal die Ileber-
zengung der andern zu achten weiß.
Deutsches Reich.
— Das Scheiden des ehcmaligen amerikanischen Bot-
fchaftcrs White von Berlin gestaltete sich zu einer
großen Ovation für denselben. Zur Verabschiedung hat-
ten sich auf dem Anhalter Bahnhof die Botschafter Jta-
liens, Frankrcichs, Rußlands, Oesterreich-Nngarns, der
Türkei, der englische Geschäftsträger, mehrere Gesandte
und der Staatssekretär v. Tirpit; eingefunden; alle über-
reichten Blumenspcnden. IIm 10^ Ilhr äbends entführte
der Expreßzug den Botschafter nnd seine Gemahlin nach
der Riviera. Sie werden in Alassio für den Winter
Aufenthalt nehmen.
— Zum Zolllarifg.ß'tz wird von Hcy! iwd Gniosscn
eine Resolution beantragt, welche den Reichskanzler ersucht,
die Meistb egünsti gun g mit allen Staaten zu kündigen,
die Deutschland nicht volle Gegenseitigkeit gewähren. Die '
Meistbegünstigung ist in der That ein zollvolitifches Faul- s
bett. Wo Staaten sich nicht die Mühe geben, ihre Han- s
dclsbeziehungen zu einander genan abzuwägen und danach i
einen Vertrag abmsckließen, da pfleaen stc sich „Meist-
. begünstigung" zu gewähren, d. h. jeder der bciden Staaten
^ solle aller Vorteile mitgenießen, die einer von ihnen irgend
i einem dritten gewähren würde. Das hat zum Teil zu
! ganz unsinnigen Folgen geführt. So ist es häufig vor-
s gekomwen, daß das Land A. sich durch Handelsvertrag bei
einem Artikel einen Vorteil bei dem Laiid B. zu sichern
suchte, indem es seinerscits bei einem andcrn Artikel stch
nachgiebig zeigte. Kraft der Meistbegünstigung kam dann
aber das Land C., das keimrlei Opfer gebracht hatte und
machte mit dem Land B. die Geschäfte, die das Land A.
mit Opfern sich gesichert zu haben glaubt. Das ist un-
sinmg.
— Den Blättern zufolge ist Vicepräsident Büsing
aus der Geschäflsordnungskommission des Reichstags aus-
geschieden. Prästdent der Geschäflsordnungskommtsston ist
Stnger.
Württemberg.
— Dcr „Schmüb. Merk." schreibt: Dic Rede, die
Bi s ch o f K ep P l e r am 1. Dezember gehalten imd in
! der er sich von den Bestrebungen des Reformkat h o-
i lizis iii n s losgesagt hat, hat eine Vorgeschichte, auf
i die zuriickziikoinmen nicht ohne Jntervsse ist. Der Bischos
! ist der Richtnng, die er jetzt so gründlich verurteilt,
j früher recht nahe gestanden. Die Sinnesänderung hat
! sich nicht niit einem Ruck nnd nicht mit radikaler Gründ-
tichkeit vollzogen. Als im Anfang dieses Jahres das
Buch des Professors Ehrhard: „Der Katholizismns und
das zwanzigste Jahrhundert" erschien, ein Werk, das die
Gedankcn des Reformkatholizismus vertritt, da wurde
es von Bischof KePPler approbiert. Was vom Moment
jener Approbation an bis zu der Bischofsrede vom 30.
April d. I., gehalten bei dem Bankett zur Feier der Ein-
weihnng deS Canisiushauses in Gmünd, hinter den Ku-
tissen vorgegangen ist, das entzieht sich dem profanen
?lnge. Fn dieser Rede hat der Bischof d!en zuerst appro-
bierten Ehrhard verleugnet; er hat die Grundrichtung
und die Tendenz des Buches für ganz verfehlt erklärt.
Damit hat der Bischof nach einigem. Schwanken — er
sclbst giebt in seiner Rottenburger Rede zn: „Lne (die
Reformkatholiken) haben selbst Wohlmeinende getänscht,
einmal nnch mich" — die Grnndftimmnng gefnnden, die
ihn jeht wohl danernd gegcnüber den „Resormern" be-
herrscht.
Preuße».
— Halbamtlich wird angekündigt, daß nicht nur im i
Reich, sondern auch in Preußen eine erhebliche z
Anleihe zur Ausgleichung des Etats erforderlich !
sein werde. !
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
den Referendär Wilhelm Hollerbach aus Hardheim zum
Notar tni Amtsgerichtsbezirk Breisach ernannt.
— Vom Jnstizministerium wnrde dem Rotar Wilhelm
Hollerüach das Notariat Rothweil zugcwiesen.
K a r l s r u h e, 6. Dezember. Der G roßherzo g,
die Großherzogin und die K r o n P r inze s s i n
von Schweden nnd Norwegen trafen heute Vormittag
gegen l l llhr aus Schloß Baden hier ein und wurden
am Bahnhof von den Erbgroßherzoglichen Herrschaften
begrüßt. lininittelbar nach der Ankunft hörte der Groß-
herzog den Vortrag des Geheimerat Dr. Freiherrn von
Babo. Hieranf ineidelen sich bis nach 1 Uhr eins
i Anzahl Offiziere. N'achmittags 3 Uhr besuchten der
' Großherzog, die Großherzogin und die Kronprinzessin
: von Schweden und Norwegen die Ausstellung von Ar-
beitcn der Knnststtckereischule im Galleriegebäude. Von
! 4 Uhr an nahm der Großherzog den Vortrag des Majors
! von Woyna nnd von 6 Uhr an denjenigen des Präsidew-
! ten Dr. Nicolai entgegen. Abends 7 Uhr wohnten die
! Großherzoglichen Herrschaften mit dem Erbgroßherzog
! dem F'eftkonzert des Gesangvereins Liederhalle im gro-
! ßen Saal der Festhalle an. Die Rückkehr dbr Höchsten
! Herrschaften nach Baden erfolgte abends 10 Uhr.
i AuslaNd.
j Ocsterreich-Uugarn.
P e st, 6. Dez. Fm A b g e o r d n e t e n h a u s e
! beantwortete hentc Ministel'präsident v. Szell eine
i Anfrage des Abgeordneten Kossuth über die Stel-
! lunguahnie der Regiernng zu der zu gewärtigenden Kün-
. digung des Handeisvertrags seitens Dentschlands. Er
! sagte dabei: es ist sehr schwer, fich zu der Frage zu
! äußern, deren Erörtcrnng die größte Umsicht und Be-
j hutsamkeit erfordert. Man kann von seinem Platz aus
l nicht endgiltig Stellnng nehmen, wenn man nicht einer
i vollendeten Thatsache gegenübersteht. Da DeutschlanÄ
! wichttge Beschlttsse vorbereitet und der Termin naht, an
! dem es von seinem Kündigungsrecht Gebrauch machen
! kann, so ist es äußerst dringend, datz wir unser wirtschäst-
liches Verhältnis zn Oesterrei-ch klären. Jch bemühe mich,
daß diew Angelegenheit möglichst bald dem Abgeord--
netenhause nnterbreitet wird, nnd werde dafür sorgen,
daß wir nicht ohne Wehr nnd Wafseu bleiben. Jch werbe
danach trachten, daß der autonome Zolltarif so schnell
wie möglich zn Stande koinmt, damit die internationalen
Verhandlnngen beginnen können. Jch erörtere jetzt nicht
den dentschen Zolltarif, sondern beschränke mich darauf,
zur Beratung der Abgeordneteu zu erklären, daß unser
neuer Zolltarif derart e'ntworfeu ist, daß unsere Jn-
teressen nicht schutzlos bleiben, weder Teutschland, noch
anderen Staaten gegenüber. (Lebhaster Beisall.)
Frankreich.
Paris, 6. Dez. Jn der Deputiertenkammer kam heute
die Humbertaffäre infolge einer Jnterpellation zur Be-
sprechung. Dabei gab es eine wüste Szene. Der Justiz-
minister Valls erinnerte, den scharfen Kritiken der
nationalistischen Deputierten gegenüber, spottend daran, daß
Fredsric Humbert, der Gatte Tkeresens, fünf Jahre lang
bo ul angisti sch - natio nalist isch er Abgeordnetcr ge-
wesen sei. C o u t a n t (Nationalist) ruft: Sie sind ein ge--
meiner Lügner I (Die Nationalisten begleiten den Raf mit
zusttmmerdem Lärm.) Valls versucht weiter zu sprechen;
es ist ihm unmöglich. Aus ein Zeichen des Minister-
präsidenten raffk er seine Papiere zusammen und vcrläßt:
die Tribüne, während Hcrr Combes mit dem Erlaß, der
die Tagung schließen soll, hinaufsteigt. Jn dicsem Augen-
bück springt der Natlonalist Syveton auf, siürmt in den
Halbkreis vor der Tribüne und stürzt auf Valls mit
drohenden Gebärden los. Der Justtzminister erhebt ver-
ächtlich iein Aklenbündel und macht mit dem rechten Fuß
eine mißackte'de Bewea»ng, w'e zu etnem Fußtritte gegen
2. Kammermnstk-Konzert.
O Heidelberg, 8. Dezember.
An Stelle des mis lieb und vertraut gewordeuen Frankfur-
ter erschten in der gestrigen Matlnee zum erstenmale das
Brüsseler Streichquartett. der Herren Schörg, Daucher, Wliry
und Galllard vor dem leider weniger zählreich als sonst erschie-
nenen Publitum. Vergleiche haben immer etwas Mitzliches,
rmr so viel möge gesagt werden, datz auch das Brüsseler Onar-
tett aus einer Vereinigung vorzüglicher Künstler besteht, welche
an Klangschönheit, Aussassnng niid mcistcrhastcm Zusammen-
spiel anchhohenAnsordernngen genügcn.ohne datz irgendwo eine
Ueberlegenheit gegenüber den Frankfurtern hervorträte. Wie die
bekanntcn roten Zettel vcrkündeten, nmtztc anstatt des Brahms-
schen Klavierquintetts in F-moll das C-nroll-Strcichquartett I
bes gleichen Mcisters zur Aufführnng gelangen, was vielfach
bedauert wurde, da das Ouintett wohl den Höhcpunkt der
Brahmsschen Dhätigkeit auf dem Gebiete der Kammermusik
darstellt. Jmmcrhin koimte man sich mit dem ErsaHe zufrie-
den erklären, denn untcr den Streichquartetten des Meisters
ist das in C-moll nach Form und Jnhalt cines der bedeutend-
sten. Vor allem ist cs ein echtes Ouarictt, was man von
bem zu Anfang des Konzertes gespieltcn Gricgschen Streich-
quartett in G - moll nicht sagcn kaim, üas teils an dramatische
Musik erinnert, teils orchestral gedacht ist. So entspricht diehän-
sige Anwendnng des Pizzicato, des Tremolo, dcr Flageolcttöne
und dergleichen dnrchai',- nictn dem Lkile dieser Knnstgatttmg.
übrigen gchört Grieg nicht zu den grohcn, führenden
^ieistern; scine kleinen Gedmiken sucht er durch fortwährendes
Anlehnen mi nordische Ilationalmusil interessanter zu machen,
gelangt hierbei oft zu höchst absonderlichen Rhythmen und un-
ichönen Harmonien und rust hierdurch in allen seinen gröheren
^Eerken bald ein Gesühl von Ennüdung hervor. Zwischen bei-
^en Qnartetten spielte Herr Direktor -Seelig mit dem ersten
Mrolimstcn Hcrrn Schörg Schumanns A-moll-Sonate sür Kla-
vier nnd Violine in anziehender Wcise. Als opus 105 gehört
diese Sonatc schon der Periode des Meisters an, in welcher
eine allmähliche Abnahme seincr Schöpfungskraft zn bemerken
ist. 'Jmmerhin handclt es sich noch um ein Werk, das hoch über
dem Gricgschcn Quariett steht. Jn schwärmerischer Melancho-
lie crtlingt der crste Satz, dem das reizenüe Fntermezzo in F-
dnr folgt, an das sich das feurige Finale mit seiner charakteri-
stischen Staccato-Figur anschlietzt; in sützer Erinnerung taucht
knrz bor dem Schlusse nochmals das Hauptmotiv des ersten
Satzes aus.
Bei dcn ircsflichen Leisttmgen der Konzertgeber häüe man
mehr Beifallsfrcudigkeit der Zuhörer erwarten dürfen, allein
die geradczn dic Gesundheit gefährdende Kälte, welche im
Saale herrschte, lietz eine solche nicht aufkommen.
Kleme Zeitung.
Münchcik, 6. Dezember. Die PensionSan -
stalt dputscher Journalisten und Schrift-
steller vollendet im Juli 1903 das erste Jahrzehut
ihres Bestehens. Angesichts der früheren sruchtlosen
Versuche, die Frage der Altersversorgung für die Jour-
nalisten und Schriststeller auf dem Wege des genossen-
schaftlicheu Zusammenschtusses zu lösen, gewinueu die
Erfolgp der Pensionsanstalt, die bereits über ein Ver-
mögen von nahezu 800 000 Mk. verfügt, immer mehr
an Bedentnng. Die Anschauung gelangt auch in einem
soeben erschienenen Aufruf znm Äusdruck, in dem Auf-
sichtsrat nnd Vorstand der Anstalt, nnterstützt von einer
größeren Zahl unserer hervorragendsten Schriftsteller,
sich um Zeichnung von einmaligen und jährlichen Bei-
trägen cm engere Kreise wenden. Der Gedanke, anläß-
lich der 10jährigen Wiederkehr des Gründungsjahres
der Anstalt dnrch Znwendung nener Mttel die Verwirk-
lichung ihrer sozialen nnd humanitären Bestrebungen
zu ermöglichen, dürfte in den in Frage kommenden
Kreisen sympathilsche Ansnahme finden.
^ Maricnburg (Westpr.), 6. Dezember. Hente früh
brach in dem Hause Hohelauben Nr. 35 Feuer aus,
das mit großer Schnelligkeit nm sich grisf. Um 6 Uhr
mnßte das Militnr zur Hilfeleistung herangezogen wer-
den. Um halb 9 Uhr standen Lereits 8 Häuser in Flam-
men. Um 9 Uhr hatte sich das Feuer in den Hohenlau-
ben noch weiter verbreitet, so datz um diese Zeit 9 Häusev
vom Feuer ergriffen waren. Mehrere waren alsbald zer-
stört. Das historische Thor der Marienbnrg kam in
große Gesahr. Die Danziger Feuerwehr traf zur Un-
terstützung des hiesigen Milikärs ein. Das Feuer war
in der Fabrik von Dewitz ausgebrochen. Endlich gelang
es, des zerstörenden Elements Herr zn werden. Jm
Ganzen sind 11 H ä n s e r n i e d e r g e b r a n n t, 6
mit der Front nach dcn Hohenlauben, 5 mit der Front
nach der spaichergasse. Die Hohelauben sind die in-
teressante Hauptstraße INarienburgs mit den altertüm-
lichen Hünsern, die ans der einen Seite der Straße durch
Zurückziehendes imtersten Stockwerks eine gedeckte Prome-
nade bilden. Der Vrand betrifft die andere Seite dieser
Straße, auf welcher im Jahre 1899 schon ein Brand
wütete. Die damals niedergebrannten Häuser wurden
unter Beihilfe des Kreises in dem alten Stile aufgebaut
und nun ist ein Teil der damals stehen gebliebenen ver-
nichtet.
— Bcrlin, 6. Dezember. Die Ofsizierfamilie von
Roe11 feierte, der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge, am 28.
November das 260jährige Ju'lnläum ihrer Zugehörigkeit