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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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Dimslag, 28. Oktoder 1902. GrAes Blatt. 44. Iadiaaaa. — 252.

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit FamilienLlättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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an beftimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. -— Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anfchl^gftellen. Fernsprecher 82.

Zer Kronprinz von Mnemark am deutschen
Kaiserhof.

Berlin, 27. Oktbr. Die „Nordd. Allg. Zeituug"
schreibt: Der Kronprinz von Dänemark trifft
heute als Gast des Kaiserpaares in Potsdam ein. Tie
Nachricht von diesem willkommenen Besuch wird als Zei-
cheu vortrefflicher Beziehungen zwischen dem
Kaiserhause und der däuischen Königsfamilic umsomehr all-
seitig niit Genugthuung begrüßt werden, als bekannt ist,
daß der Kaiser für den König Christian Gcsinuungeu auf-
richtiger Verehrung hegt. Das deutsche Reich, das dem
innersten Wescn nach auf der Achtung Ler Rechte aller
darin vereiuigten Staaten beruht, ist auch für die an seine
Grenzen reichenden sremdeu Staaten eiu sichercr getreuer
Nachbar. Es ist der Wunsch des Kaisers uud der Na-
tion, der hohe Gast möge durch den Besuch auf deutschem
Boden in der Ueberzeugung bestärkt werden, daß in Deutsch-

DeutsHes ReiH.

— Tie Iniliative öer deutsüien Regierung zur Her-
beiführung einer i n t e r n a t i o n a l e n V e r st ä n-
dign n g anf deni Gebiete der ü r a h t 1 o s e n T e l e-
graphie hal das zunächst erslrebte Ziel sichergestellt.
Die von Dentschland vorgeschlagene Konferenz wird zu-
stande koinmen, und wenn nicht alles tänscht, wird Eng-
land seine Teilnahme an üeren Beratungen nicht ver-
fagen. Die Konferenz soll Ende Nlärz oder Anfang April
in Berlin stattfinden. Die meisten Staaten saglen ihre
Teilnahme bereits zu unter der Bedingung, daß das Pro-
gramm der Konferenz vorher ansgesetzt und gleichzeitig
mit der Einladung versandt merde. England bat die
Teilnahme noch nicht zugesagt; der „Standard" schreibt
dies seiner schwierigen Lage infolge des Vertrages zwi-
schen Llohüs Marineagentur und Nkarconi zu. Man
hosst sedoch zuversichtlich, daß England Delegierte schicken
werde, einmal weil es die meisten Flottenstationen be-

land überall die Neigung und der feste Wille bestehen, die i >lhe, sodann weil SNarconis Beitritt zu den Beschlüssen
Freundschaft mit Dänemark im Jnteresse beider ^ ch'r >wnferenz die zutünftige Entwickelnng der drahtlosen

Diächte andauernd zu pflegen.

Wildpark, 27. Oktober. Heute Nachmiltag ist
Kr K ronprin z v o n Dänemark hier einge-
lloffen. Auf dem mit Blattpflanzen geschmückten Bahn-
vof war die Leibkompagnie des 1. Garde-Regiments init
oen Grenadiermützen, Fähne und Ntusik, an üer sppitze
ost direkten Borgesetzten aufgestellt. Zum Enipfange
sbaren auf dem Bahnhof anwesend der Kaiser, die
>N Berlin und Potsdam anwesenüen Prinzen, das kaiser-
liche lHauptquartier, die Potsdamer Generalitält, öie
chnische Gesandtschaft, Staatssekretär Freiherr von Richt-
Men nnd Polizeipräsident Graf Bernstorfs. 'Als der
ZUg um 4,50 Uhr einlief, fpielte die Musik die dänische
^alionalhymne. Der Kaiser in der Uniform deS Leib-
Tarüehusarenregiments nnt dem Bande des Elephanten-
"rdens trat an den Wagen heran, dem der dänische Kron-
Ajnz in der Uniform seines Kasselcr Husarenregiments
M dem Bande des schwarzen Adlerordens entstieg. Den
ptonprinzen begleitete der Ehrendienst, zu dem unter an-
Fren Generalleutnant von Moltt'e nnd der Kommandeur !
ps Husarenregiments Landgraf Friedrich II. von Hessen- !
Mmbnrg (zweites Knrhessisches) Nr. 14, dessen Chef der
Bonprmz ist, Oberstleutnant von Hagke, gchören.^ Die
^grüßung der Herrschaften wpr sehr herzlich, sie küßten
auf beide Wangen. Nkach der Vorstellung schritt
r Kaiser mit seinem Gaste die Front ab und nähm
!°dann den Vorbeimarsch der TrnPPen entgegen. So-
^Nn bestiegen der Kaiser unö der Kronprinz den Wagen
tüd fuhren, geleitet von einer Schwadron des Leibgarde-
^sarenregiments, nach dem Neuen Palais.

>t>

j Telegraphie sehr fördern würde.


Aeutscher Weichstug.

Berlin, 27. Okl.

Weit,rbercilniig »er Vieh- uiiü Fleiichzölle.

Dr. M ü l l c r-Sagau (Frels. Volksp.): Mau solle das
Gehalt der Viehärzte aufbessern. Er bestreite die Erklärun-
gen des Landwirtschaftsministers, datz die Grenzkontrolle ledig-
lich vererinärpolizeiliche Zwecke verfolge. Es heitzt ja, Latz
eine seuche unter den «us Rutzland eingeführten Jagdschwei-
nen für dcn Saupark von Springe ausgrbrocheu sei. Auch der
zollfreie Grenzverkehr in Schweinefleisch ser ja sehr ftark.
Dann solle auch in stettin bis in dieses Jahr rnfsisches
-ochweinefleisch eingeführt worden sein. Endlich bekämen ja
auch unsere Soldateu hausgeschlachtetes Schweinefleisch im
Manöver. Die Matznahmen, die angeblich den Viehseucheu
vorbeugcn sollen, verteuerten nur in unbilliger Weise das
Fleisch. Jedenfalls dürften üie bestehenden Zölle nicht erhöht
werden. Die Zeit der Erhebungen sei vorüber.

Abg. Dr. Spahn (Zentr.) erhofft eiu gedeihliches Ende
Ler Verhandlung. Minimalzölle erschwerten allerdings dcn
Tbschlutz von Handelsverträgen, machten ihn aber nicht unmög-
lich. Handelsverträge mntzten zustande kommen, aber dic
Landwirtschaft solle nicht allein die Koften tragen.

Aüg. Semlcr (Natlib.) führt aus, es lägc im Jnter-
efse des Reichstages, die Vorlagc prpmpt zu crledigen. Die
Nationalliberalen hofften znverfichtlich, datz neben dem Tarif
Handelsverträge möglich seien. Minimalzölle würden ein'en
Krieg mii der ganzen Welr vedeuten. Die Landwirte könn-
ten zufrieden sein, wenn sie durch den Tarif auch Minimal-
I sätze bekommen. Die sanitäre Grenzsperre müsfe aufrecht er-
z halten werden, insvcsondere gegen Holland.

Abg. v. Oldenbnrg (Kous.): Jeder Freund dcr Land

Ncues Pal ais, 27. Okt. Heute Abend 8 Uhr sand )
der Jaspisgallerie Tafel statt. Der Kronprinz s wirlschaft müsse bei den Viehzöllen auf deren Bindung stehen
Dänemark saß zwischeu dem Kaiser und der Kaiserin. bleiben. Die Bindnng sei ein Zeichen des Mitztrauens aegen

5», dmischm Krddprinz-n iib-r ft» d-r R-ichMnzl-r , K> >L "rLstL ',n-!°°s.in-- L"

>f Bülow, rechts daneben der dänische Gesandtc Freiherr § "'Utandcn sei. ^csterrem) ,er man plner Zert

Ahermann, Oberkämmerer Graf Solms-Baruth, der ru-
lARsche Minister des Aeußern Graf Bratiano, der zur
jn Berlin weilt und vor der Tafel vom Kaiser em-
i, bgen wurde, Hausminister Graf Wedel, der dänische
^»Uonssekretär Graf Bioltke, Staatssekretär Graf Posa-

ec. rc.

anf den Rücken gefallen, da wir bis zum 314 Mark-Zoll hinun-
ter gingen. Fiele der Grenzschutz, so ivürden unsere Vleh-
bestände verseucht werden. Die ganze Fleischnot werde in weni-
gen Wochen vorüber sein. Redner bittet, die Anträge Wängen-
heim ooer doch mindestens die Kommissionsanträge anzuneh-
men.

Abg. Dr. Pachnicke (Frcis. Ver.) tritt für dic Er-
möglichung der Handelsverträge ein. Auch der diplomatische

z Verkehr mii den Nachbarstaaten würde leiden, wenn die wirt-
l schaftliche Verstimmung bestehen bliebe. Das Beispiel Däne-
? marks zcigc, datz eine blühendc Viehzucht nicht von hohen
Zöllen abhänge. Die Emfuhr müsse möglichst erleichtert wer-
! den. Rcdncr empfiehlt den Vorschlag des Abg. Bebel, nach
! Erlcdigimg der Viehzötze die Tarisberatung abzubrechen, da
cme Derständigung zwischcn der Regierung Rnd der Mehrheit
nicht zu erwarten sei. Dic Bertagung würdc Zeit bieten, einen
ncucn Zolltarif herbeizuschaffen.

Abg. Vecker (Zentr.) betont, datz das Zentrum keine
cinseirige Jntercsfcnpolitik trcibe. Das Zentrum wünsche keines-
wegs cine Steigernng dcr Viehpreise, wünfche aber, sie auf
normaler, lohnender Höhe zn erhalten. Er trete daher für
die Kommissionsbefchlüssc mit Ernschlutz der Minrmalzölle ein.
Rcdner appellicrt an dre Natronalliberalen, dem Kommissions-
bcschlusse znzustimmen.

Weiterberatnng morgen 12 Uhr.

Baden.

L. 0. Karlsruhe, 27. Okt. Sehr scharf geht der
ultramontane „Freib. Bote" mit dem Pfarrer Link inS
Gericht: „Wir verabscheuen die Handlungsweise des
Pfarrers von Großschönach, nicht zum Mindesten deshalb,
weil der erste Brtef eine Zeit lang den Verdacht erwecken
und bestehen lassen konnte, daß ein katholischer Priester im
Stande sei, einen solchen Brief im Ernste zu schreiben.
Es ist mehr als ungeziemend, mit unserer heiligen
Religion in einer so frivolen Weise Spaß zu treiben;
ein echter Katholik darf auch nicht den Schein eines Ab-
falles vom katholischen Glauben, auch nicht aus Scherz,
erwecken. Auch stehen wir nicht an, daß die That eines
Mannes unwürdig ist, zumal wenn zur vollen Täuschung
das amtliche Kirchensiegel verwendet worden sein
sollte."

Aus der Karlsruher Zeituug.

— Seinc Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
dem Kultnranfseher Benjamin Schwaier in Heudorf die
klcine goldenc Verdienstmedaille, dem Königlich Preutzischen
Gcneral der Kavallcrie z. D. Wilhelm Freihcrrn v. G e m-
mingen das Grotzkreuz des Ordens Berthold des Ersten
vcrliehen, dcm Postverwalter Schlcsinger rn Grötzingen
die Erlaubnis zur Annahmc und zum Tragen des ihm von dem
Kaiscr verliehenerr Kronenordens vierter Klasse, dem Brief-
- träger Ferdinand Kaiser in Kenzingen die Erlaubnrs zur
Annahme und zum Tragen des ihm von dem Kaiser verliehenen
Allgemeinen Ehrenzeichens erteilt, sowie den Geheimen Fi-
uanzrat Anton Sahm bci der Aeuerdirektion zum vorsitzen-
den Rat bei dieser Stelle und den Oberzollinspektor Wilhelm
Gimbel in Mannhelm nnter Verleihung des Titels Fi-
nanzrat zum Kollegialmitglied der Steuerdirektion ernannt.

— Es wurden die Betriebsassistenten Ludwig Geisert,
Karl Kasemann und Otto Koch in Karlsruhe unter
Erncnmmg zn Betriebssekretären zur Zentralverwaltung vcr-
sctzt.

Pfltt'rkaiidrdaten. Nachstehende füns Kandtdaten, drc siw
der theologischen Hanptprüfung rn diesem Spätjahr unterzogen
haben, sind nntcr dic evangelischen Pfarrkandidaten aufge-
nommen worden: 1. Otto Emil Dörflinger von Adels-
hofen, 2. Hermann Erbacher von Adelsheim, 3. Ernst
Friedrich Mickel von Neckarmühlbach, 4. Emil Hernmnn
Ott von Pforzheim, 6. Friedrich Julius Voll von Ett-
lingen.

K a r l s r u h e, 27. Oktober. Die Großherzoglichen
Herrschaften sind ain Samstag Nachmittag 5.42 Uhr von
schloß Baden hier eingetroffen. Der Großherzog nahm

SLadttheater.

HeidcIberg, 28. Oktober.
Ä.'Die Geschwister". Schauspiel in 1 Akt von
— „Clavigo". Traucrspiel in 5 Akten von

q h e.

l«» 4Zie pgch selbst eine Klcinigkeit, aus dem Geiste Goethes ge-
itzB'- so blank und krhstallklar glänztl Wie Goethe es doch ver-
gleichsam durch cin geistiges Prisma dic Empfindung
!lssx ^ien und in den Farben des Spektrums schillern zu
!>kDie vermeintliche Schwester rn den „Geschwr-
'R" pEjet htefür ein reizendes Bersprel. Vergleicht man
isix^atürlichkeit, die von manchen Naiven in moderncn Lust-
Produziert wird, mit der Mariannens, so erscheint jene
dlump und kläglich. Fräulein Bauer wnrde der Ge-
Rtz^ffulle und dem leichtbeschwingten Geiste des grotzen Dich-
anmutiger Wcise gerecht, und da auch die beiden anderen
iüchtige Vertreter hatten, so konnte man, ohne ein
^ ^ Herzensinti
» L genietzen.

Ki j/r „Clavigo" greift stärker ans. Herz das Zuschaners,
'Goethe, an Sesenhcim denkend, viel persönliche tiefe
-st^^'stdungen in dieses Trauerspiel hineinversenkt. Dis Un-
dre Rückkehr nnd abermalige Untreue des ehrgeizigcn
^rs wird wahrhaft gcnial dargestellt. Wie äutzerer

Herzensinteresse einzusetzen, das Spiel mit vollem Be

wrro wapriiast genial dargestellt.

Ais„§ vnd eigener Wille hier zusammenflietzen, das könnte die

wahrhaft

KiOll Und eigener t
neidisch

von

1»,. >>stng war nicht übel. Es ist nach Goethes Art in dem

machen, die sich um das Problem der
Notwendigkeit und Freiheit bemühen. Die

' l Diese Partren kamen in

(tzerr Eckho/s) sowohl

.Ho"'

Ausbreitung der Empfin-
den beiden Hauptrollen,
wie bei Beaumarchais
lstein) aufs beste zur Geltung, im dramatischen
^uisi- ^ ersten Szene zwischen beiden und in der Be-
Ir „g hielt der Darsteller des Clavigo schanspielerisch

(n der gleichen Werse stand. Das Gegenspiel aller

guten Regungen Clavigos ist iu fcinem Freund Carlos ver-
körpert, dem dre Aufgabe des mephistophelrschen Einbläsers,
des cynischen Vertreters unbekümrncrter Selbstsucht übertragen
ist. Herr Brand gab dem üösen Geist Clavigos ein aus-
rcichettdes Matz von Ä'raft. Jn dcr Szene, da cr seinen Freund
vor Äer angeblichen Thorhert der Heirat zu retten sucht,
schlug cr rnsbesondere recht wirkungsvollc Töne an. Die leid-
volle und leidende Gestalt der Marre spricht mehr mit Ge-
bärden als mit Worten, Fräulein Hartmann zeigte, daß
rhr diese Sprache sehr rvohl zu Gebotc steht. Die Nebcnrollen
der Sophre Guilbert (Fräulcrn Vogel), rhres Manncs
(Herr Feldner) und insbesondere auch des Buenco (Herr
Wagner) waren in giiten Händen.

So ist ein Grotzer über unsere Bühne gegangcn, nnd wenn
die Gaben, die er austerlte. auch nur einen weniger kostbaren
Teil sernes Reichtums ausmachen, so war es doch erhebend,
mrt einem wahrhaften Dichter zu verkehren, einem, der die
fernste nnd lebhafteste Empfindung für das Erhöhende in der
Dichtung hatte.

Töeater- und Kunknachrichten.

Heidelberg, 28. Oktober. (S t a d t t h c a t e r.) Die
Operette „Die Puppe" gelangt morgen Mttwoch wredcr-
holt zur Aufführung. Donnerstag geht zum letztenmale in
dieser Saison und zwar als Vorstellung antzer Abonnement
der Schwank „S e r n D o p p e l g ä n g e r" in Sgene. Das
lustige Stück hat auch bei der zweiten Anfführung wahre
Dachstürme erregt nnd den Schauspielern — dem Darsteller
der Titelrolle, Herrn Grotzmann boran — reichste Anerkennnng
gebracht, —

Kleine Zeitung.

— Müncheii, 25. Oktober. Wegen Vergehens des

Zweikampfes hatte sich heute der cand. med. vet. Peter
K ölIi s ch von Nürnberg zu verantworten. Gelegent--
lich einer Achlägermensur mil einem Unbekannten. im
Juni dieses Jahres erhielt >er zwei Kopsschmisse, die
infolge Vernachlässigung seine Verbringung ins Kranken-
hans notwendig machten, wodurch die Sache auskam. —
Köllisch ist geständig, verweigerte jedoch nähere Angaben.
Das Urteil lantete anf 3 Monate I e st u n g s--
h a f t.

„Von dcr Zollbörsc" betitelt der „Kladderadatsch"
folgende zeitgemäßen Verse:

Herr Lahn schreit es mutig
„Für 7,5 blnt' ich."

Herr Heim ruft schon williger:

„Mit 6 mach' ich's billiger."

„Mit 6,6 wett' ich,

Mach ich es," sagt Rettich.

Gras Bülow ruft roh:

„Nehnit 5 und seid sroh."

„Ich seh' keine Not ein; -

3,50!" riift Gothein.

Herr Fischbeck sagt: „Stille,

Das ist auch noch zu ville!"

Zuletzt ürüllt laut wie ein Bull'

^tadthagen: „Höchstens 00!"

— Fmid. Bei baulichen Arbeiten in Enfiel d
(England) wurde süngst ein Ledersarg ausgefunden, den
Archäologistcn auf mehr denn 2000 Jahre alt bemessen.
'Das Fundstück soll dem britischen Mnseum einverleibt
werden.
 
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