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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-280 (01. November 1902 - 29. November 1902)
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Mitlwoch, 5. NoiiMer 1902. Grstes Blatt. 44. Ja-rima. — 259.

Lrscheint täglich, Sonntags ausgenormnen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstaltcn abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogen vicrteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

Bnzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Rcklamezeilc 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — FLr die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmtcn Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den ftädt. Anschlqgstellen. Fernsprecher 82.

Die Krgeönisse dec öritischen Kokonial-
Konferenz

o u doII, 4. Rüveiiibi'i'. Das Blaubiich über üie
Äolouialkonfe.rmz i'nthält natürlich keine binbendrn Be-
schlüssc, da solche nnr von den Parlainenten der einzel-
nen .ilolonien gefaßt werden konnen. Jn derselben pro-
visorischen Weise wie über die Vorzugszölle wurden,
nach eineni Telegramin der „F§kf. Ztg.", über das
M a r i n e w e s e n folgende Resoliitioneii gefaßt:

A u st r a l i e n giebt statt 104 000 Psnnd Sterling
künstig 200 000 Pfund sährlich als Beitrag znr Erhal-
tung eines verbesserten australischeii Geschwaders und
sür Errichtung eines besonderen Zweiges der Marine-
Reserve . N e u s e e l a n ü giebt für denselben Zweck
küustig 40 000 Pfuud statt 20 000 Pfund, die Kap-
k o I o n i e spendet für allgeineine Marinezwecke künftig
50 000 Pfiind, statt 30 000 Psund und N atal giebt
künstig 35 000 Pfund zu demselben Zwecke. N e u-
s u n d l a n d bewilligt 3000 Pfund jährlich sür die IIn-
terhalkuiig cines Zlueiges der Marine-Reserve von inin-
destens 600 Mann und ei» Kapital von 1800 Psund für
ein Schulschifs.

Ferner wurde beschlossen, die Kolonialkoiiferenzen
wenigstens alle vier Iahre abzilhalten, wenn nötig noch
öster. Bei dem Abschlusse von Verträgen mit fremden
ONächten sollten die Kolonien, welche dabei betroffen wer-
den, vorher befragt werden. Bei Regieruiigskontrakteii
sollten Produkte aus dem Kolonialreich deneii fremder
Länder vorgezogen werden. Angesichts ausländischer
Schifsahrts-Sub'ventionen sollte der Postverkehr
zwischen den verschiedenen Teslen dcs Reiches einer Revi- j
sion unterzogen werden; übertriebene Frachten und Vor- i
zugstarise für Ausländer sollten durch künftige Kon-
trakte verhindert, auch die Schiffahrtsgesetze nen geprüft,
und die Schiffe solcher Länder vom Küstenverkehr inner-
halb des Kolonialreiches ausgeschlossen werden, welche
einen entsprechenden Verkehr irn eigenen Lande nur
Schifsen cigener Nationalität gestatten. Das metrische
S y st c m soll eingeführt und ein gegenseitiger Patent-
schutz soll verabredet werden. Der Ankaus künftiger
Kabel durch die Regierung soll möglich gemacht werden.
Für britische Zeitungen und Zeitschriften soll das Porto
ermäßigt werdeu und für ein Denkmal der Königin Vik-
toria sollen die Kolonien Beiträge beisteuern.

Die Diskussion über die Frage, ob die Kolonien eine
b e s o n d e r e T r u P p e für Zwecke der Reichsver-
teidigung znr Verfügung halten sollen, wird iin
Blaubuch folgendermaßen zusanimenfassend wiederge-
geben:

Die Erörterung ergab erhebliche Meinungsvcrschie-
denheit unter den Mitgliedern. Die Vertreter der Kap-
kolonie und von Natal waren geneigt, dtzr von Seddon
nnd dem englischen Kriegsminister vorgeschlagenen Po-
litik zuzustimmen, wonach ein besonderer Truppenteil
sür den Reichsdienst designiert werden sollte: dagegen
waren aber die Vertreter von Kanada und Australien
der Meinung, daß der beste Wcg der sei, den Standard
der Ausbildung der Truppen zu heben und es der Ko-
lonie zn überlassen, im Bedarfssalle zu bestimmen, wie
und in welcher Ausdehnung dem Reiche militärische Hilfe
gewährt werden solle. Der Reichsgedanke sei in den
Kolonien im Wachsen: das habe der letzte Krieg gezeigt.

Kleine Zeitung.

— Altertmnsschätze im Bett dcs Tibers. Wie aus
Roin berichtet wird, will Professor Ciro Nisp-Landi mit
Ermächtigung der italienischen Behörden eine gründliche
Untersuchung des Tiberbettes vornehmen. Er ist davon
überzeugt, daß in dem Schlamm dss Flußbettes Gegen-
stände liegen, die wegen ihres künstlerischen Wertes fast
unschätzbar sind. Geschichtliche Forschungen habeii ihm
gezeigt, daß die Römer Geschlechter lang kostbare Gegen-
stände in den Tiber als Opfergaben für den Gott warfen,
der nach ihrem Glauben unter den Wassern lebte. Außer
diesen Welltgegenständen hofst der Gelehrte die ver-
schiedenartigsten seltensten Wassen zu finden, die von
üen vielen Soldaten getragen wurden, die ihr Leben in
den Schlachten an den Ilfern und aus den Brücken des
Tiber verloren haben. Ferner erwartet er, viele wert-
volle Sachen zu findcn, die die ersten Christen in den
Strom warfen, da sie es für ein gutes Werk hielten,
die Sinnbilder der heidnischen Götzenverehrung zu zer-
stören. Die Ansichten des Professors werden durch die
Thatsache erhärtet, daß bei Brückenbauten und Ilferbe-
sestigungen am Tiber noch jedesmal Schätze von großem
Wert entdeckt wordcn sind.

— Ans Amerika, 30. Oktober. Der Wiener Pro-
fessor Dr. Lorenz war, wie das „N. Wiener Tagbl."
berichtet, nach Chicago benifen worden, um der verkrüp-
Pelten Tochter eines dortigen Millionärs durch eine von
ihm erfundene unblutige Operation zu helsen. Nach dem
Bericht dortiger Blätter hat es nun dort stürmische Auf-
Iritte gegeben, als Prosesfor Lorenz bekannt gemacht

z Aber eine besüiidere Truppe für Reichszwecke zu schassen,
- die unter absoluter Köntrolle der Reichsregierung stän-
! deu, das sei darum nicht anzunehmen, weil es die Macht
! der Selbstverwaltung, deren stch die Kolonien erfreuten,
s schmälern würde. Es würde dies auch die allgem'eine
Ausbilduiig und Orgauisation der Truppen hindern und
solglich ihre Fähigkeit, im Bedarfssalle Hilfe zu Icisten,
verringern.

Nachzutragen ist fcrner, daß der Plan einer ein-
h'e itlichen Reichs m arine unter einem Ober-
befehl erwogen wurde, aber nm Widerstande Kanadas
scheiterte.

Deutsches Reich.

— Den K o h l e n g r u b e n im R uhrgebiete
i hat der Streik der französischen Bergleute vermehrten
I Absatz gebracht, so daß die großen Lager gelichtet sind
s und statt der Feierschichten kürzlich Doppelschichten ein-
? geführt wurden. Aus dauernde Belebung der Förderung
! kanii man natürlich nicht eher rechnen, bis die Judustrie
s in Deutschlaud wieder einen Aufschwung nimmt.

— Der Höhepunti dcr Fl e i> ch ieue r n n g sür
- Schweine soll nach einer Mitteilung der Zentralstellc
s der preußischen Landwirtschaftskammer überschritten
! sein. Auf dem Schweinemarkte am 1. November in
Berlin kosteten oollfleischige Schweine nur noch 61 bis
62 fleischige 58 bis 60./L, was cinen Rückgang von
stz bis 2^. bedeute.

Deutscher MeichsLag.

BerIi n, 4. November.

Präsideut Graf B a I t e st r e in eröffnet die Sitz-
ung 12,20 Uhr und gedenkt in herztichen Worten des
Hinscheidens des Abgeordneten Rickert und seiner
taugjährigen unermüdlichen und thatkräftigen parlamen-
tarischen Thätigkeit. Das Haus ehrt das Gedächtnis d'es
Verstorbenen durch Erheben von deti Sitzen.

Jn der fortgesetztcn Beratung des Zolltarifs wird
der Antrag A l b r e ch t ('Soz.) aind Der Evciuualantrag
Barth (freif. Vor.) zum Zolltarifgcsetz, üetreffend Maß-
rcgeln gegen die Kartelle, weiter'beraten.

Abg. Dr. Paasche (natl.) spricht sich gegen die Anträge k
aus, die undurchführbar seicn. Man dürfe nicht blotz An-
träge einbringen und daim dem Bundesrat die Ausführung
überlasscn. Das Kartellwesen sei noch neu, und es frage sich,
ob seine Nachteile nicht vielfach durch seine Vortcile gut ge-
macht würden.

Abg. Dr. Pachnicke (freis. Ver.) legt die Nachteile der
Kartelle und den Terrorismns dar, den sie gegen ihre Knnden
und Arbciter ansübten. Seine Partei stelle ihre Entscheidung
zurück, bis anf dem Gcüiete des Kartellwesens gröhere Klar-
heit vorliege.

Abg. Gamp (Reichsp.) legt dar, daß die Kartelle dnrch-
aus berechtigt seien. Man dürse die Fndustrie nicht knebeln
und den Export nicht unterbinden. Ein vermehrter Arbeiter-
schutz sei doch nnr möglich, wenn die Jndustrie und Landwirt-
schaft zu lohnenden Preisen im Jnlande und nach dem Aus-
lande verkaufen. Wer deu Arbeitern helfen wolle, müsse vor
allen Dingen die heimische Produktion schützen. (Redner wird
wicderholt durch die Zwischenrnfe der Sozialdcmokraten unter-
brochen.)

Abg. Bebel (Soz.) führt aus, die Sozialdcmokraten
Wünschten sogar eine weitere Llusdehnnng dcs Trustwesens,

dcnn durch die Vcrtrustung der Jndnstrie nühcrn wir uns
ihrer Verstaatlichung. Die Sozialdemokraten geüen bei ihren
intcrnationalcn Bestrebungen nicht um Haaresbreite Jnlarrds-
und Heimatsinteressen preis. Aber gcrade die sogenannten
Patrioten trciben die. schamlaseste Wucherpolitik, um das Fn-
laud zu schädigen und das Ausland emporznheben. Die Trusts
vcrschiebcn dic Produktionskosten und schaffen einen lleberfluß
von Arbcitcrn. Sie habcn cs dadnrch in der Hand, Lohn-
drückereien zn treiben.

Handelsminister Möller weist darauf hin, datz die vom
Reichsamt dcs Jniicrn in Angriff genommcne Enqnete über
das Kartcllwescn in nächster Zeit wertvollcs Ntaterial beibrin-
gen werde. Rcdner geht auf einzelne vom Abg. Bebel vor-
gebrachte Fälle ein „nd erklürt, es sei unrichtig, datz das Kali-
syndikar seine Fabrikate nach dem Auslande üilliger vcrkaufe
als im Jnland. Der Fall von Lohndrückerei in THLringen sei
ciil Ansnahmcfall. Auf den fiskalischen Werken seien nennens-
werte Lohnreduktionen überhaupt nicht vorgekommen. Die
Kartclle haben die Krise nicht verschärft. Der Export grotzer
Mengen Ro'heisen nach England rm-d Amerika haibe zur Er-
leichteruug der Krise beigetragen: dadurch sirrd die Ueberpro-
diiktionsvorrätc bei uns geschwunden nnd drücken dic Preise
»icht mehr herab.

Abg. Beumer (natl.) schildert eingehend den Nutzen der
Syndikate; sie habcn 100 000 von Arbeitern in Zeiten dev
Krise vor der Arbeitslosigkeit gewahrt. Die Eisen- und Koh-
lensyndikate haben dcn Kohlenbergbau stabilisiert. Die Spn-
dikate erlcichtern dcn Wettbewerb mit dem Ausland. Ausfällig
sei cs, daß gerade die Linke Polizeiaufsicht übcr dic Kartelle
vorschlage.

Abg. Brocmel (frcis. Ver.) verteidigt den von Abg.
Barth nnd ihm cingebrachten Antrag, der gegen eine künstliche
Begünstigung der Jndustrie und ihre schädlichen Folgcn an-
kämpfe.

Hicrauf beantragt Abg. Spahn (Ztr.) Vertagung. Die
Auszählnng des Hanses ergiebt die Anwesenheit von 135 M-
geordneten. Das Haus ist also b e s ch l u tz u n f ä h i g.

Weitcrbcratnng morgcn 12- Uhr.

Badev.

L.O. Karlsruhe, 4. Nov. Zum Allerheiligenfest
wurde das Hirtenschreiben der Bischöfe veröffentlicht.
Jm Eingang wird die „vorurteilslose Forschung" der
Wiffenschaft bekämpft. Augustin und Thomas von Aqum
sollcn die Ausgangspunkte aller wiffenschaftlichen Be-
schäftigung sein, die Wissenschaft dürfe niemals mit der
Offenbarung in Widerspruch kommen. Dic Abhandlung über
die Familie beginnt mit einer scharfen Berurteilung der
Mischehen, die als ein großer Krebsschaden nicht allein für
die Kirche, sondern auch für das Vaterland bezeichnet
werden. Am radikalsten aber wird das bischöfliche Hirten-
schreiben in dem Passus über die Schulen. Niemals solle
man der Einführung der gemischten Schulen nachgeben,
sondcrn dis Katholiken sollen tbre eigenen Sckmlen erstreben.

L.O. Karlsruhe, 4. Nov. 'Tie „S. R.-K." suchte
die Erncnnung des OberschulratS Schmidt zum
vorsitzenden Rat als ganz selbstverständlich und harmloL
hinzustellen. Dem gegenüber wird der „N. Bad. L." ge-
schrieben: Es kann doch gewissen Stellen nicht unbekannt
sein, daß sich in den letzten Jahren ein Umschwung der
öffentlichen Meinung zugnnsten der Verstärknng des Ein-
fluffes des fa chm ä nnischen Elements m der Leitung
des Schulwesens vollzogen hat. Dieser Wechsel der An-
schauung ist in den badischen Kammerverhandlungen un-
verkennbar hervorgetreten nnd hat z. B. im benachbarten

hatte, er wolle im County Hospital unentgeltlich Opera-
tionen an Armen vornetzmen. Es war der besondere
Wunsch des Professors Lorenz, daß eine möglichst große
Anzahl von Studenten zu seiuen Demonstrationen zuge-
lassen weröen solle. Nahezu 1000 Studenten stell-
ten sich bei dem Spitalthore ein, um auf den Einlaß zn
warten. 'Außerdem erschienen vieleHundertevon
v e r k r ü p p e Iste n Kindern in Begleitung ihrer
Angehörigen, in der Hoffinmg, der berühmte fremde Ge-
lehrte werde auch sie von ihrem Gebrechen heilen. Die
aiigesammelten Stüdenten riesen: „Hurrah for the Au-
strian!" (Hoch der Oesterreicher!) Da das Thor nicht
geöfsnet wurde, begannen die Angesammelten einen regel-
rechten Angrisf auf das Spitalthor. Der Hausverwalter
suchte die Menge mit dem Hinweise auf die Gefahr, in der
sich die kranken Kinder befinden, zu beruhigen; aber erst
einer Polizeiabteilung gelang es, die Ruhe herzustellen.
Als endlich das Thor geöffnet wurde, konnte nur ein
Teil der Studenten Einlaß finden. Mehr als 500 An-
suchen inn Vornahme von imblutigen Operationsn nach
seiner Methode wurden an Professor Lorenz gestellt.
Prosessor Lorenz ist nicht im Stande, allen Anforderun-
gen nachzukommen, hofft jedoch, daß die Aerzte, die seinen
Demonstrationen mit gespanntester Ansmerksamkeit fok-
gen, nach seiner Abreise 'befähigt sein werden, seine Me-
thode erfolgreich anzuwenden.

Dnrcki men-cherlei liebenswürdige 5t1einigkeiten.

Kannst dem Nächsten oft die grötzte Freude bereiten I

Weater- und Kunstnachrichten.

Erika Wcdckind i» Maniiherm. Der „Mannh. Gen.-Anz."
schreibt: „Frau Erika Wedekind zählt gegenwärtig zu den hell-
strahlcndsten Sterncn am dentschen Theaterhimmcl. Jhr Nams
übt ans alle Kuiistfreunde einen magnetischen Zauber aus und
ihr Auftretcn bildet für die Theaterkasse einen sogenannten
grotzeri goldenen Tag. Fn Mann'heim hat man die Künstlerirr
besonders warm ins Herz geschlossen. Jhr alljährliches Gast-
spieb ift in dem mannigfaltigen Kunstleben unsercr Stadt stets
ein Ereignis. Auch das gestrige Gastspiel bewährte dicse nis
versagende Anziehungskrast. Trotzdem die Vorstellung auhev
Wonnemciit stattfand, war das Haus ausverkauft. Zur Auf-
sührung kam die melodiöse Oper „Der schwarze Domino".
Frau Erika sang die Angela. Jm ersten Akte war sie ent-
zückend. Wie Gkockenklang tönte ihre sütze, mit unendlichem
Wohllaut ausgeftattete Stimme. Die Koloraturen gelangei,
vollendet schön. Hierzu gesellte stch em munteres, bewegies,
mit prickclndcm Reiz ausgestattetes Spiel. Sie wurde un-
zähligcmale chcrvorgerufen und ani Schluß der Vorstellung mit
emcm prachtvollen Blumenarrangement ausgezeichnet.

s Heidclberg, 5. November. (S t a d tt h e a t e r.) Mor-
gen, Donnerstag, gelangt wiederholt dic Oper „D e r
Trompeter von S ä ck i n g e n" und zwar als Vor-
stellung yutzer A'bonnement, zur Aussührung.

Berlin, 3. Nov. Sarah Beruhardt hat Sonntag
Mittag zum Wschlutz ihres Gastspiels die „Phädra" Racines
gespielt. ^Das Siück wird in Frankreich melodramartig ge-
geben. So auch hier. Das war interessant, sprach aber die
deutschen Zuschauer innerlich nicht an. Auerkannt wurde dis
Deklamaiionskunst der Bernhardt und ihre hervorragende Dar-
stellung grotzer Leidenschaft.

Soll dein Schaffen wirken segensreich,
Dann schiebe nichts auf, thu alles gleichl
 
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