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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150-176 (01. Juli 1902 - 31. Juli 1902)
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Donnerstag, 17. Jnli 1902

Blatt.

44. Jahrgang. — 164.


O

Krscheint täglich Sonntags ausgenommen. Preis mir Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

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Aie Mmgestattung des cngttschen Kaöinets.

London, 15. Juli.

Tor Rüektritt Les L ch a tz t a n z l e r s, Sir
Michael H i ck s - B e a ch, üesfen Bevorstehen in Ler
gestrigen Bersannnlnng der nnionistischen Partei ange-
tündigl wnrüe, tomrnt noch wsniger überraschend, als
derjenige des Premierministers, denn es ist längst kein
Geheunnis mehr, das; Sir Michael sich in der letzten Zeit,
vor aüen Dingen aber bei den Verhandlnngen über das
Budget sortwährend iin Gegensatz zn mehreren seiner
.stoüegen im Ministerium, besonders aber zn dem Kolo-
nialmmister befand. Bian geht kaum fehl mit dcr
Aunahme, datz sein Rücktritt weit wichtigere Konsequen-
zen nach sich ziehen kann, wie derjenige Lord tLalisbnrys,
welcher durch einen in denselben Anschaunngen großge-
wachsenen und mit dcnselben Waffen znr Macht gelangten
Mann bereits ersetzt worden ist. Für sir Michael hat
man noch teinen Nachfolger gefnnden, wcnigstens ist
noch keine hicraufbezügliche Bekamitmachung erfolgt, und
von welcher Wichtigkeit diese Wahl für die Zntunft des
britischen Reiches ist, kann man am besten aus den Leit-
artikeln der heutigen englischen Zeitnngen ersehen. Die
liberale „Taily News" bringt das Bild des letztcn Schatz-
kanzlers nnd widmet ihm einen längcrcn Leitartikel,
in dem feine Dienste als Vortampfer des freihä n d-
Ierischen Prinzips in den leuNitendsten Farben
geschildert wcrden. Allerdings kann ihm das Blatt die
ietzte „Brot-Taxe" noch nicht so leicht vergessen, die als
ein Flecken auf seincn gnten iüamen dargcsteüt wird, aber
sein Verdienst bleibt nach Ansicht des liberalen Blattes
doch bcstehen. „Sir Michael", heißt es, „hatte einen be-
ftändigen Kampf gegen die protektionistischen Neigungen
seiner eigenen Partei zu bestehen, in dem er allerdings
nicht immcr erfolgreich war, aber doch stets nach dcc
richtigcn Seite hinneigte.... Seine politische Wichtig-
keit lag im gegenwärtigen Augenblicke darin, daß er ein
Haupthindcrnis für den Plan Chamberlains bildete, die
Finanzen des Reiches einer Umgestaltung auf protektio-
nisstscher Basis zu unterwerfen." Auch der radikale
„Morning Lsader" nennt Sir Michael „den letzten Frei-
händler". Auf der anderen Seite können die Protek-
tionisten ihre Freude kaum verhehlen, daß nun endlich der
Zeilpuntt gekommen sei, mit den „alten freihän d-
lerischen Vornrteile n" gründlich a u f z n-
räumen. So nieint die konservative „Morning Post",
die Regierung habe jetzt cine vorzügliche Gelcgenheit,
dem Reiche einen großen Dienst zu erweiscn, und es
komme jetzt nicht mehr daraus an, diesem oder jenem
Lord mit einem Portefeuille eine einträgliche Stelle
zu vcrschasfen, sondern man müsse dte Rekonstriiktion
des Kabinets gleichzeitig zu einer gründlichen Aufbesse-
rung benutzen". Tanstt dürfte der Kernpunkt dcr ganzen
Llabinetskrise bloßgelegt fein. Bei dem Rücktritt Lord
SaliSburyS handelte es sich nur um einen Personen-
wechsel, bei dem Rücktritt des Schahkanzlers dagegen
sreht das S Y st e m -auf dem Spiele, und zwar das F r e i-
h a n d e l S s y ft e m. Als Kandidatsn für den vakan-
ten Posten werdcn verschiedene Polistker gcnannt, nnter
anderem Mr. Austin Chamberlain, Lord George Ha-
milton nnd Mr. Brudrick, der biSherige Kriegsminister.
Alle diese würden aber den von dem einflußreicheu Flü-
gel der konscrvativen Partei gewünschten „gründlichcn
Systemlvechscl" nicht in sich schließcn. Dagegen heißt es

in der „Taily Mail" offen und klar: „Die öffentliche
Meinung bezeichnet Mr. Chamberlain, nachdem er durch
seine llnerschütterlichkeit dcr südafrikanischen Gefahr Herr
geworden, nnd die Loyalität der Kolonien dem Mutter-
lande gesichert habe, daß er das große Reich durch eine einheit-
liche Wirtschaftspolitik noch fester zusammenschweißen
müsse." — Mit Mr. Chamberlain als Finanzminister
wäre allerdings eine neue Aera in der britischcn Wirt-
schaftspolitik eingeleitet.

Internationate Konferenz znr Mnterdrückung
des Mädchenstandels.

Die wiederholt angekündigte internastonale Konferenz
zur Unterdrückung des M ä d ch en h a n d e I s
ist zu Paris im Ministeriuni des Aeußern eröffnet wor-
den. Minister Delcass6 führte den Vorsitz und gedachte
in seiner Eröffnungsrede nstt Worten des Dankes derer,
welche den Zusammentritt einer gteichen Konferenz in
London im Iahre 1889 veranlatzt hätten. Der gegen-
wärtige Kongreß werde in den in London gefaßten Re-
solutionen wertvolle Fingerzeige sinden. Delcasss fügte
hinzu, daß die Persönlichkeiten der zur Konferenz er-
schienenen Vertreter ihm Gewähr dafür bieten, daß man
sich der vorliegenden Aufgabe mit Hingebung und mit
klarem Blick widmen werde und daß die gemeinsamen
Bemühungen von baldigem Erfolge gekrönt sein würden.
Telcassö hieß sodann im Namen der französischen Re-
gierung die Erschienenen willkommen. Sodann fand im
Ministerium des Aeußern.ein Frühstück statt.

DeutschIand ist i'n der Konserenz gegen den
internationalen Mädchenhandel durch Legationsrat von
Schlözer, Geheimen Justizrat Wiehe und Geh.
Regierungsrat DalIwitz vertreten. Teutschland und
die Schweiz traten schon bisher durch das segensreiche
Wirken von Privatvereinen deni Mädchenhandel am
krässtgsten entgegen, aber ein offizielles Eingreifen auf
breiter internationaler Basis erscheint den deutschen Der-
tretern durchaus wünschenswert. Diese Ansicht teilen
aüe 38 europäischen Vertreter. Amerika hat die Kon-
ferenz nicht beschickt.

Deutsches Reich.

— Ein Jesuitenpater F. R. Brors hat untcr dem
Titel „Nt odernes ABC für Katholiken
aller Stände, kurze Antworten auf die modernen
Angriffe gegen die katholische Klrche" ein Buch ers-cheiuen
lassen, von welcheni sogar die ultramontane „Kölnische
Volkszeitung" unter anderem sagt: „Manche der zahl-
reichen Zitate sind zwar harmlos, andere aber derart, daß
man nur sagen kann: solche Angriffspunkte sollte man
nicht bieten. Nr. 122 des „ABC" zum Beispiel enthält
den Satz: „Ein Häcetiker ist ein Mensch, der wissent-
lich und gegen sein Gewissen vom wahren Glauben ab-
fällt. Das ist gewiß eine große Sünde, wofür er nach
der heiligen Schrift die cwige Höllenstrafe verdient hat.
Verdient hat ein Häretiker also auch
den irdischen T o d." Hier ist die Tefinition von
„Häretiker" falsch und die Schlußkonseqnenz ein logisches
Monstrum. Was in Nr. 118 über die verpflichtende
Kraft von Kongregations-Entscheidungcn gesagt wird,
kann man nur nut Achselzucken lesen. Wir regen nns

über derartige nnhaltbare Tagesleistungen nicht auf, um
so weniger, als wir Tag für Tag Spalten nstt ähnlichen
Entgleisungen aus antitatholischen Brofchüveu füllen
könnteu, aber es ist doch zuweilen rätlich und unter Um-
ständeu Pflicht, daß die katholische Presse die Solidari-
tät mit solchen Dingen unzweideutig ablehn t."

Baden.

— Wie auS Saarbrücken gemeldet wird, begeht öas
dortige Ulanen-Regiment Großherzog Friedrich von
Baden (Rheiuisches) Nr. 7 am 20. d. llN. das fünfzig-
jährige C h e f j u b i l ä u m d e s G r o ß h e r z o g s in
Gegeuwart dcs Erbgroßherzogs, kommandierenden Ge-
nerals des 8. (rheinischen) Armeekorps, mit einer großen
Parade und einem glänzenden Reiterfeste.

— Die veränderte Haltung der Regierung in dec
M ä n n e r k l ü st e r - F r a g e sucht sich ein Karls-
rnher Mitarbeiter der „Straßbg. Post" wie folgt zu er-
klären: „Bei einer solchen Prüfung wird sich zunächst
ganz von selbst die Thatsache aufdrängen, daß der Natio-
nalliberalismns durch seine Unthütigkeit und seinen allzu
großen PNangel an Jnitiative an Einfluß und Zahl der
Anhänger nicht unerheblich zurückgegangen ist, während
das Zentrum und die in der Klosterfrage mit ihm gehen-
den Demokraten und Sozialdemokraten an Stelle der
verdrängten Nationalliberalen getretcn sind. Das Zen-
trum hat ferner durch eine intensive Agitation das katho-
lische Volk aufgeregt und für die Klöster günstig zu stim-
men verstanden, so daß jetzt auch solche Katholiken die Zu-
lassung von Klöstern verlangen, die ihr früher gleichgiltig
ja sogar ablehnend gegenüberstanden. Dieser an Leb-
haftigk'eit stets znnehmenden Agitation steht die Regie-
rung ohne besondere Unterstützung gegenüber. Autzer
den Nationalliberalen haben bis jetzt alle anderen Fakto-
ren versagt. Die berufene Vertretung der Evangelischen,
der evangelische Oberkirchenrat, hat bis jetzt zu der
Frage überhaupt noch keine Stellung genommen, und
rnan wird es dem Zentrum nickit verübeln können, wenn
es eine solche Zurückhaltung zu seinen Gunsten auslegt.
Auch Lie notorische Thatsache, daß Geistliche und Laien
im evangelischen Lager in der Zulassung von Klöstern
einen nnmittelbaren Ansstirm auf den evangelischen
Glauben und eine weitere Gefährdung des konfessionellen
Fricdens erblicken, wird durch die offene Parteinahms
des cinzigcn tonservativen Abgeordneten, des Herrn von
Stockhorner, für die Klöster wesentlich abgeschwächt,
ivennglcich auch ebenso bekannt ist, daß Herr von Stock-
horncr im konservativen Lager mit seiner Ansicht fast
ganz allein steht. Unter solchen Verhältnissen wird man
die Haltung der Regierung doch wohi begreiflich finden."
— Die Winke, die in diesen Ausführungen liegen, sind
sehr dentlich.

— Jm „Beob." liest man:

Die Bcmerstmg (des „Volksfrennd"): Herr Wackcr
fürchtet in Etllingen den Turchfall ufw., wie auch die Behaup-
tung, „Friede inncrhalb der Zentrumsfraktion" betreffcnd ist
pure Dichtung,: cin stärkerer Ausdruck würdc dcr Sache mchr
entsprechcn. Jn der Zcit nach Ostern sah sich Abgeordnetcr
Wackcr außerstandc, regelmäßig anwcscnd zu scin, wie es die
Besorgung der laufcndcn Gcschäfte notwendig macht. Darnm
wurdcn diesc auf Wackers Bitte durch den zwcitcn Vorsitzcn-
den der Fraktion beforgt. Vom Vorsitz trat Wackcr nicht zu-
rück, in dcr Kammcr hat er jcweils in Vcrtretung der Fraktiou
gesprochcn, wo es geboten war. „Der Friede innerhalb der
Zcntrnmsfraktion" hat auch nicht einc Spnr von Störuna
crfahrcn.

Kleine Zeitung.

— Hochschulnachrichtcn. Münchcn , 16. Juli. Nach
der „Allgem. Ztg." beabsichtigt Profcssor Emmerich die
llcbersiedliiiig an eine auSwürtige Universität. Medizinal-
rat Bum ist als Leiter der neuen Jrrenklinik in München
in Anssicht genommcn.

— Mnnchcn, 16. Fuli. Nach der „Allgem. Ztg."
hlieben die Eimiahmen der städtischen Straßenbahn
inr Betriebsjahre 1901 auf 1902 hinter dem Voranschlag
Uin rnnd 217 000 Mark zurück. Da die Ausgaben sich
orhöhten, berechnct sich das gesamte Betriebsdefizit auf
255 550 Mark.

— Wicn, 15. Juli. Hier starb Hofrat Emanuel
H e r r m a n n, Prosessor dcr Nationalökonomie nn der
-kchnischen Hochschule, der sich zeitlebens für den Erfinder
r.or Posrkarte hielt, obwohi man in Deutschland diese Er-
llndung für Stephan in Anspruch nimmt. Herrmann
^ar 63 Fahre alt.

, — Wicn, 16. Juli. Der Entdecker des K haIifen-

j ch losse s Amra, Dr. Alois Musil, reist heute nach
l^abien, und zwar im Auftrage der Akademie der
dpislenschaften. welche die Kosten einer Expcdition trägk,
10 eS Tr. Musil ermöglicht, kartographis-che Aufnah-
^fn des Schlosses zn machen. Eigentlich hätte die Ab-
ei,e geheinr gehalten werden sollen, da die Nachricht
uch in die egyptischen Zeitungen kommen wird, von
^ ste zn den Bedninen dringt, dic Musil bekämpfen.

A>> Urberbiirdnngsfragc. Fn der Münchner

^ulgem. Ztg." finden wir folgende lannige Auslafsung:
hcurzutage allcs von den jungen Leuten verlangt

u, das hatte ich erst kürzlich Gelegenheit, im Hofbräu-

hauS zu erfahren. Dort saß ein Schreinermcister, dessen
Sohn natürlich studieren mußte, denn seine Ztachkommen-
schaft an die Staatsgrippe zn binden, ist nun einmal der
Gipfel aller Erziehungswcishcit geworden. „Jetzt frage
ich «ie nur", meinte daS S-chreinerlein, „wozn so cin
junger Mensch die Hausnuinmern sämtlicher Städte
Europas auswendig lerneu muß!" Alles war verblüfft.
Den schüchternen Einwurf, daß das doch nicht möglich
sei, schnitt der Vater Schreiner nsit der bestimmten Er-
klärung, das Bnch mit den HauSnummern »stt eigenen
Augen gesehen zu haben, kurzweg ab. Erst als der
Sprößling in Person erschien, nm im Nnftrage der Mut-
ter das Familienoberhaupt an die Hcimreise zu mahnen,
klärte sich die mysteriöse Geschichte auf. Der S-chlingel
hatte sich den Scherz erlaubt, die Logarithmentafcln sei-
nem neugierigen Erzeuger als das Verzeichnis der Haus-
nummern Europas zu erklären. Wcnn mich meine
Physiognomik nicht getänscht hat, so hat an diesem Abend
der Schreiner noch Veranlassussng genonimen, die sämt-
lichen Hausnummern EuropaS mit dem Kopfe seineS
scherzhaften Söhnchens etwas nähere Bekanntschaft
machen zu lassen.

— Kcttershauscn (Bayern), 15. Jnli. Der 15jährige
Bauernsohn Pflüger von Kcttcrshausen wurde gestern in
seinem Hofe vom Blitze erschlagen. Ein zweiter Blitz-
strahl setzte das Anwesen in Flamnien.

— Ein Zcichcn dcr Zeit. Eiu Lehrling in München,
der ssine Gesellenprüfung abgelegt und die Note 3 erhal-
ten hatte, hat gegen diese Oualifit'ation Protest eingelegt
mit der Behauptung, die Prüfungsmeistcr seien parteiisch
vorgegangen, da er ebenso wie die'anderen Lehrlinge die
Note 1 verdient habe.

— Znnsbrilck, 16. Iuli. Am Olperer (Zillerthal)
st ürzt e vorgestern der 26jährige Hugo Schramm,
Lehramtsk'andidat aus Stift Melk, ab und st a r b bald
darauf.

— Gudwnngcn, 16. Juli. Die „Hohenzol-
l e r n" erreichte nach guter Fahrt yeute Abend 8 Uhr
30 Minuten Gudwangen. Tas Wetter ist regnerisch,
aber warm.

— Paris, 16. Inli. Der gestern auf der Eisen-
bahnfahrt von PariS nach Versailles überfallene deutsche
Arzt Dr. Ord e n st e i n isl heute Vormittaq seinen
Verletzungen erlegen. Tie Amiahme, daß
beim Anfall auf Dr. Ordenstein die Absicht der Beraubung
vorgelegen habe, scheint sich ni-cht zu bestätigen, demi so-
wohl Wertsachen als anch Bargeid, die der Ermordets
bei sich trug, sind unversehrt vorgefundcii.worden. Ter
SNörder erklärt auch, er habe die die Abteile trenncndcn
Glasscheiben selbst zerschlagen und selbst das Notsignal
gegeben. Dafür dürften auch einige leichtere Wnndei, an
seiner Hand sprechen. Jn der Wohnung des Mörders
hat man eine Bibliothek von 2000—3000 Bänden gefun-
den, darunter zahlreiche neuere, -anscheinend fleißig be-
nützte Werte. Auch dies dürste gegen die Annahme ciner
Absicht auf Beraubnng sprechen. In dem Verhör zeigt
sich der Mörder t'altblütig und intelligent, er scheint also
auch nicht g e i st e s g e st ö r t zu sein. Viclleicht han-
delt es fich um einen R a ch e a t' t, obwohl noch nicht fest-
gestellt isr, daß der Mörder und sein Opfer vorher mit-
einander bekannt waren.

— Paris, 16. Iuli. Ein aufregender Vorfall er-
cignete fich beim Nationalfeste. in Tourcoing. Dort wollts
ein L u ftschiffe r mit seinem Töchterchen anssteigen
 
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