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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-280 (01. November 1902 - 29. November 1902)
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Dienstag, 25. Rovcmber 1902. Grstes Blatt. 44. Ja-rgllNg. — 27k

Srscheint täglich, Sonntagr ausgenommen. Prei» mit Kamilienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstaltcn abgeholt 40 Pfg. Durch

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an bestimmlen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlagder Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Zum Tode Krnpps.

Tie uberall aufgewürfene Arage, ob nicht zimschew
Lem plötzlichen Tobe Friedrich Alfreb llruppo u»ü oen
vor turzein von sozialbeuiotralischLN Blätteru gegen ihn
krhobencn Beschuldiguugen eiu ursächlicher Zusamuicn-
hang bestehe, ist eineni Gewährsuiann der ^Kölnijchen
Zeiiung" von Blitgliederu des Direttoriums der <Hrma
dahin beantmortet warden, daß ein solcher Zusanunen-
hang insofern sreilich wahrscheinlich sei, als Ge-
heiinrat Krupp aufs tiesste erregt worden sei, so
daß der Schlaganfall, der seiueu Tod veranlaßt hat,
als die u n mittelbare Folg e j e ner Erre -
g u n g betrachtet werdcn müsse. Daß aber ein natür-
licher Tod seinein Leben ein Ende gejetzt habe, sei nicht
, zu bezweiseln.

Die „Tägliche Rundschau" schreibt: Anch nngeheure
Ausregnng kann toten, auch die Schen vor einem unter
der Slusmertsamteit der ganzen Welt verhandelteu Skan-
dalprozeß ruinieren. Wenn nun aber, wie man an-
nehmen muß, die ganzen Anschuldigungen sich als srivo-
ler litlatsch erweisen sollten, als Racheakt einer skrupel-
losen italienischen Erpresserbaude, so wäre die Schuld,
die der „Vorwärts" auf sich geladen, eine geradezn un-
geheiierliche und eine inn so unverzeihlichere, als sich seine
Handlungsweise weder mit moralischen noch ;>llitischen
Beweggründen decken läßt. Hier hat die Persönliche
Uamps- und Verdäckstignngsweise, in die unser politisches
Leben hineingeraten ist, eine Orgie gefeiert und ein
Opfer gesordert, an dessen Zall wir nicht vorübergehen
dürsen, ohne den Ursachen des traurigen EreignisseS nach-
zusorschen, seine Wurzeln in einem sträflichen Mißbrau-ch
der Presse bloßznlegen. Aus svlcher Saat kann nur
maßloscr Haß, wachsende Verbitterung der Gesellschafks-
klassen, Gewalt nnd Z.wang hervorgehen. Dieser Ver-
gistung nnseres politischen Lebens Einhalt zn thnn, ist
eine Fardernng, die sich an der Bahre Urnpps gebieterisch
erhebt. Sein Undenten wird als das eines guten und
gutmeinenden Mannes fortleben, dsr der Gesamtbeit
bon Nntzen war nud sich nm sie Verdienste erwarb. Der
Beschutdigungs-Feldzug des „Vorwärts" aiber, dessen
Vorwürse, selbst wenn sie wahr wären,derTod mit mitder
Hand bedecken nnd löschen würde, bat einen Erfolg ge-
habl, vor !dcm den Urhebern setbst graiten dürste."
An einer anderen Stelle schreibt die „Tägtiche Rimd-
schau": Ein Scharfmacher ist KruPP sür seine Person nie
gewesen. Er hat es znm Beispiel se imd je auf das
Lntschiedenste abgelehnt, Zeitungen und Zeitschriften, die
ihm als „gutgesinnt" empfohlen wurden, für seine Nr-
deiter zu abonnieren. „Wenn euch mit einem Geldbei-
trag gedicnt ist," pflegte er bei solchen Anlässen zn er-
klären, „gern, aber die Lektüre meiner Arbeiter zn be-
einflnssLn, lehne ich ab." Dieser kleine Zug soll doch nicht
dergesfen werden. Er wirft ein ganz eigentnmliches
Licht nus die sozialdemakratischen Vorstöße der letzten
Tage.

Äm 13. imd 14. November weilte Krupp nvch mit
seiner Gemahlin nnd seinen Töchtern in Kiel, in der
chtzten Woche kehrte er zum Hügel znrück. Tie überauS
veftigen Angrisfe der sozialdemokratischen Presse gegen
tzie Ehre seiner Person nnd seines Hanses haben, ivie
einem Gewährsmami der „Frankf. Ztg." schon bor eini«
üen Tagen bekannt wurde, Herrn Krupp auf das Ent- i

setzlichste angegriffen, mie bei seinem weichen, leicht ver-
letzbaren Gemüt zu erwarten stand. Die fortdanernden
Geiniitsaffektionen der letzten Tage, die sichere Aussicht,
daß der Prozeß bei einer jttristisch-geschickten Gegenseite
sich mindestens monatelang, vielleicht jahrelang hinschlep-
pen würde, haben nach den vorliegenden Meldnngen dis
überans tranrige Uatastrophe herbeigeführt.

Was die Fortführimg ber KrnPPschen Unternehwnn-
gen anbetrifft, so ivird darüber erzählt: Frau KrnpP ist
llnivcrsalerbin; testamentarisch ist festgelegt, daß das Werk
innerhcilb 25 Jahren weder verkanft noch in eine Atticn-
gesellschaft nmgewandelt werden dars. Später soll die
älteste Tochter Haupterbin werden. KruPP hat zwei
Töchter im Alter von 15 und 17 Jahrcn hiiiterlalsen.
Als voraiissichtlicher Oberleiter der Unternehmimgen wird
Arthnr Krupp, ein Vetter des Berblichcnen,
genaimt. Arthur KrnPP ist ein iMann in herborragender
Stellnng. Sein Vater war der Gründer der gleichfalls
Wsltrns genießenden Silberfäbrit'en in Berndorf bei
Wien. Arthur LlruPP war ein Liebling seines Onkels
Alfred. Als ein Gewährsmanu der „Frankf. Ztg." ihn Ende
der 70er Jahre kemien lernte, war er ein mit großen
Gäben ansgerüsteter stmgcr Mann, dürftc mitbin jctzt
in der Rl'ittc der Vierziaer sein. Seine Lebens- nnd
Gescbäftsführmig bewies schon frühzeitig, daß er vom
echten KrnPPscheu Geiste beseclt ist.

Deutfches Reich.

Dem Reichstag ging eiue Interpellativn der p o l-
n i s ch e n Redakteure, das Verhalten der standesämter
bezüglich der Registrienmg der Nnmen nnd den seitens
der Militärverwaltmig über polnische Geschäste verhäng-
ten Büykott zu.

W ilhel ni shave n, 24. November. Marinege-
richtsrat Z e i tz vom Gericht 2 der Marineinspektion ist
znr Leitnng der Unjersuchnng gegen den Alatrosen
K ohle r von der „Lvreleh" nach Athen abgereist.

N e n e s P a l a i s, 24. November. Zur gestrigen
Frübstückstasel bei den Alajestäten war Fürst P hilipH
Enle n b n r g gejaden. Heute empfing der Lt aiser
n. a. den Landeshauptmann der Marschallsinseln
Vrandei s und den Gonverneur von Deutsch-Süd-
mestasrika L e n t w e i n. Mittags reiste der Kaiser nach

Aeutscher Weichstag.

Berlin, 24. November.
Fortsetzung der Berntnng des Zolltarifgesetzes.

Abg. Beücl (Sozp begründet einen Antrag, in Para-
graph 11 b einzufügen: Bom Betrag der Zölle sind alljährlich
100 Millionen den Bundesstaatcn zur Förderung des Volks--
schulwescns, insbesonderc zur Lchrerbesoldung und llnent-
geltlichkeit des linterrichts und der Lehrmittel zu überweisen.
Redner führt aus: Wenn wir den kulturfeindlichen Zolltarif
nicht beseitigen köuneu, so wollen wir teilwcise die Befriedi-
gung vou wirklichen' Kulturbedürfnissen durch die Mitrel des
Zolltarifs. 'Wir wollen uicht, daß diese Mittel lediglich für
die Vermehrung der Flotte uud der Kavallerie verwendet wer-
den. Redner behauptet, das sranzösische Volksschulwesen habc
das dentsche weit überflügelt und schildert die mitzlicheu Volks-
schulzustäube besonders stn Schlesien, die eiue Verrohung dcr
Jugend zeitigten. Manche Volksschullehrer würden schlechter

bezahlr als ein Fabritärbeiter, was dazu beitrage, datz das
Personal minderwcrtig werde. Er erörtert dann die Schul-
vcrhältnisse in Süddeutschland, die nicht anders aussehen,
als die in Prcutzen, am jchlimmsten aber stehe es in Sachsen.
Der Staat müste den Armen den Kampf nms Dasein mög-
lichst erleichtern und ihn mit Knlturmitteln ausrüstcn. Was
die Staatsbeamten von der Volksschule halten, habe der Tra-
kehner Lehrerprozetz gezeigt. Die Landwirtschaft vom llnter-
gang rctten, könne allein die Anwendung technischer nnd wirt-
fchaftlicher Fortschritte, nnd dies könnte nicht ohne eine gute
Volksschule erzielt werden.

ALg. v. Czarli ns t i (Pvle) sagt: Dic geringen Leistun-
gen dcr Volksschüler in den polnischen Gegenden rühren davon
hcr, datz die Lehrer die Kinder nicht in der Muttersprache
mucrrichten würden. Jn dicsen Landesteilen sei die Schule
nnr ein papageimätziges Abrichtungsinstitut.

Bizcpräsident Graf Stol 3 erg rügt diefe Kritlk,

Die Abstimmung übcr den sozialdemokratischen Amrag ist
nameiitlich; es stimmen nur 178 Abgeordnete; das Haus
isck also b eschl u tz u u f ä h i g.

Der Präsident beraumr die nächste Sitznng auf morgen
1 Uhr an. _

Badeu.

— Dic Hauptlehrer der Städte Karlsruhe, Bruchsal,
Konstanz und Lahr wenden sich in einem Rundschreiben,
dem der Entwmf einer Denkschrift angefügt ist, an sämt-
liche Hauptlehrer der Städte mit Städteordnung, um ein
gemeinsames Vorgehen zur Erlangung einer gesetzltchen
! Regelung ihrer Einkommensbezüge in die Wege zn leiten.
Was die genannten Städte den Lehrern jctzt an Mehr
bietcn, ist nicht eine gesetzliche, sondern cine freiwillige
Leistung.

L.6. Gütenbach, 24. Nov. Der auf den gestrigen
Sonntag ftstgesetzte Umzug dcrRömisch-Katholischen
in die bisher den Alt-Kath olisch en gehörige Pfarr-
kirche konnte nicht stattsinden. Seitdem der Erlaß des
Großh. Ministeriums bekannt wurde, entstand ein wahrer
Kulturkampf in dem Dors. Die Alt-Katholischen setzten
alle Hebel in Bewegung, um die Sache rückgängig zn
machen, was auch ihnen wirklich gelang. Der Vorstand
der Alt-Katholischen legte Berufung gegen den Erlaß dcs
Grotzh. Ministeriums ein, sodaß vom Großh. Bezirksamt
Triberg telegraphisch verfügt wurde, daß die Feier nicht
stattfinden dürfte.

IK ' K a r l S r u h e, 23. Noveinber. Es verdient
registriert zu werden, -aß -ie amtliche „Karlsr. Ztg."
geskern znm erstennial von einer Klüsterprotestversamin-
lnng Notiz genommen hat. Msher wußte das Regie-
rungsorgan gar nichts Vvn der Valksbewegnng zn
melden.

Bavern.

Ac ü II ch e n, 24. November. Der Herausgeber dss
refornikatholischen „20. Jahrhundert", 'ischriftsteller Dr.
theol. Frnnz K lase n, ist gestern Abend aus der Eisen-
bahnscchrt zwischen Hollriegelsrenth und Pullach von
einem Schlaganfall tötlich getroffen worden.

Aus der Lkarlsruher Zeitung.

—- Oberpostpraktikant Hcinrich Bölker aus Mann-
! heim mnrde mit Wirkung vom 1. September dieses Jahres ab
! in eincr Bureaubcamtenstelle erster Klasse bei der Kaiserlichen
! Oberpostdirektion in Konstcmz etatmätzig angestellt.

2. Konzerl des Wnchvereins.

O Heidelberg, 26. Rovember.

, Zwci Beethoven-Abeude in wenigen Wochenl Vor kurzem
dcr Herrcn Seelig und Genossen, gcstern jener des Bach-
a'ercins. Wir können uns hiermit nur cinverstanden erklären,
?^nn wie wir bereits früher ausführtcn, bietet es einen ganz
^esonderen Genutz, wenn man nicht rasch an den verschiedensten
Fvrnponisten mit der verschiedcnsten Schreibweise vorübergc-
Mrt wird, sondern stch so recht in die Eigenart e i n cs
^ftisters vertiesen kann, zumal, wenn es ein Becthoven ist.
dste achte Sinfonie in F-dur, mit welcher der Abend bcgann,
!Krd vielfach ihren Schwestern nicht ganz ebenbürtig erachket,
Zhr niit Unrecht, denn wenn sie auch an Grotzartigkeit manche
str anderen Sinfonien nicht erreicht, ja eine solche gar nicht
sttrebt, so steht sie doch in ihrer Art kciner nüch; vor allcm
Lstwickelt« sje, besonders im zweiten und vierten Satze, eine
echt Beethovenschcn Humors, der in seinem Reichtum
jcmcr Frische geradezu entzückend wirkt. Der langsamste
stntz ist in dieser Sinfonie eigentümlicherweise der dritte:
Ickcnipo di Minnetto", dessen wnn'derschönes Trio dadurch, datz
Z? Hörncr nnd erstcn Klarinette von wogcnden Triolen-Figuren
Violoncellv beglellet werden, eine Klangfarbe von eigen-
Awlsthcm Reize zeigt. Die sehr schwierige Hornpartie ge-
vortrefflich, wie denn die Ansführung des ganzen Wcrkes
"schaus 3» loben ist und es kleinlich wäre, wenn man dem
ütep Violinisten, der dcn Schlutz nicht recht erwarten konnte,
seia wollte. Das Konzert beschlotz die fngierte Fest-
a^^rlure, op.124, gerade keines der bedeutendsten des Meisters,
^ immerhin ein Bcethoven.

h Zwischen den bciden Orchestcrwerken feicrte Herr Ansorge
z-?, Verlin mit dem wundcrvollen Vortrage des Es-dnr-Kon-
mssts und der C-moll-Sonate, op. 111, der letzten Beethovens,
IhT Recht -ie grötzteii Triumphe. Der KWHmte Künstler,

nnseres "Wissens zum erstenmal in nnserer Stadt er-
Zeigte eincn vom zärtesten Pianissimo bis Zum don-

^en

nerndstcn Fortissimo gleich weichen nnd warmeii Anschlag nnü
eine auf vollster Höhe stehcnde Dechnik, welche in den perlenden
Läufen und den wnnderbaren Trillerketten ganz besonders ent-
zückend 'wirkte. Hoch anznrechnen ist dem Künstker auch, datz
sein Spiel durchans frei von dem fast allcn grotzen Klavier-
spielern der Jetztzeit aiihaftenden Pedalmitzbrauch ist und
'öaher alles mit plastischer Deutlichkeit in die Erscheinung tritt;
wir crinnern znm Beispiel an den prächtig herausgearbeiteten
Durchführungsteil im ersten Satze der Sonate. Mit der in
Vielem vorzüglichen Anffassung konnten wir uns freilich auch
oft nicht einverstcmden erklären, namentlich das fast fort-
währende Tempo rubato patzt wohl für unsere modernen, etwas
nervöscn Komponisten, für einen Chopin und Schnmann,
nicht aber für den bei aller Leidenschaft kraftstrotzenden, urge-
sunden Beethoven. Ganz besonderes Lob mutz abcr dem ivacke-
ren Orchester und scincm crprobten Führer dasür zuerkannt
werden,'das; eB ihnen zumeist gelang, die durch die willkürliche
'Temponahme des Solisten anfgetürmten Klippen glücklich zu
umschiffen.

Alles in allem gcnommen, bot dieses ziveite Konzert des
Bach-Vereins Genüsse herrlichster und edelster Art, so datz
man den folgenden Abenden fast mit einiger Furcht entgegen-
sehcn könüte.

Kleine Zeitung.

Hochschnlnachrichten. B o n n, 24. November. Der
Slrasrsckstslebrer Geh. Jnstizrat Prof. Dr. Herrmann
Seuffe r t, lst in der letzten Nacht im Alter bon 06
Iahren gesiorben. — Seit dem Soinmerft!iestl.'r d.
I ist aii den Preußischen Universitäton die Emrichtung
gctrofftn, daß sür R e a I g v m n a s i a st e n nnd
Oberreals cb üler g r iechischeEle m e n t a r-
knrse abgi-halten irerden, die den Zweck haben, dem

Znhörer die Grundlagen siir das Verständnis eines leich-
ten attischen Schriststellers und für Homer zu vermitteln,
An einzelnen Universitäten verzeichnen drese Kurss einen
levhaften Zusprnch. ein Beweis für den Wert der neuen
Einrickstimg Berlin hat naturgemäß die meisten Zu-
hörsr in diesen Kursen anfzuweisen und ihe Zahl ift,
wie die „Naüonatzeitung" mitteilt, im Wlntersemeste«
so gewachsen, daß, um den Bedürsnis zu genügen, anßer
dem bisher allein solche Kurse abhaltenden Privatdozen--
ten Dr. Helm auch der srühere Professor ani Joachrms-
thalschen Ghmnasium Dr. Jmelmann und der Prwat-
dozent Dr. Thomas die Leitnng griechischer Vorturse an
hiesiger Universität übernommen haben.

Aschnffcnbnm/ 24. November. Heute Nacht
1 Uhr e r plodierte mit heftigem Kstall der Regu-
lator des städtischen Gaswerk s. Menschen-
verluste sind nicht vorgekommen. Ein Teil des Kessel-
hanses flog in die Luft; es entstand ein Brand,
der dnrch die sofort herbeigeeilte Feuerwehr auf seinen
Herd beschränkt werden tönnte. Jm Augenblick der Ex-
plosian erloschen jämtliche Gasflammen in der Stadt.

— Duisbnrg, 22. November. Als Rechtsanwalt
.Künemann in der verflossenen Nacht heimkehrte,
nahm er einen scharfen Gasgeruch wahr. 'Beim Betreten
des Badezimmers gewahrte er am Böden liegend seine:
Frau als Leiche. Künemann stürzte gleichfalls zu Boden ;
zugleich erfolgte eine ExPlosion, die ihn schwer ver-
letzte. Nur durch die Dazwischenkunst anderer wurds
Künemann gerettet; das Zimnier ist völlig zer>tort.

— Sondershansen, 22. November. Der Direktor
des hiestgeu fürstlichen Theaters, Wackwitz. erschost
 
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