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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203-228 (01. September 1902 - 30. September 1902)
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L

l0

B

Mittwoch, 24. September 1902.

Grftes Blatt.

44. Jahlgaug. — 223.





E rscheint täglich Sonntags ausgenommen. Preis mit Femiliendlanern monatlich 5V Pfg. lil's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

zogen vierreljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgcbühr.

A nz ei g enpreis: LO Pfg. für dle Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Grfchäfts- nnd Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
d orgeschriebenen Tagen wird keine Vrrantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnferale auf den Plakattascln dcr Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß icr. 82

Aie Kerabsctzung der Ärbeitszeit sür Arauen
und die ßrhöynng des Sttiuh rlters für jugend-
l'iche Arbeiter in A.rbriüen.

Lon Helcne Simon.

(Nachdruck verboten.)

Auch grundsätzlichi: Anhänüor des aUgemeinen Äiaxi-
malarbeitstages, wie ihn die Gesetzgebung Oesterreichs
liild der Schweiz vorschreibt, verschlieszen sich der Ein
sicht llicht, daß die gewerüliche, Arbeiterin eines Sonder
schutzes bcdars, und linterslützen die Fordernng ciner sort-
schreitenden staattichell Beschränknng der weiblichen Ar
beitszeit.

Die gewerblich thätige Gattin nnd Mutter untersteht
doppelten Ansprüchen, die ihre WiderstandSsähigt'eit un-
tergraben. IInü nberall ist mit der Trägerin des kom
rnendsn Geschlechts auch dieses gefährdet. In der pei

wie heute wurden auch vor und nach 1891 porgebracht
ulld doch hat die Schntzgesetzgebung zn kmiier Zeit die
Entwicklung der Produktion ausgehalten, vielsach sich,
als Sporn zur Verbesserimg der Technik erwiesen und
insolge der bewirkten größeren Frische nnd Thatkrast
üer geschützten Arbeiter die Industrie gesördert. Bei dcr
starken Zunähme der Frauenarbeit gewinnt ferner die
Erweiternng des Wöchnerinileilschntzes und eiitsprechende
Verbesseruiig der Wö'chnerinnkNllnterstützuNg steigende
Bedeutung. Heute schreibt die Gewerbeordnung vier wö-

zu den Eisenbcihntruppeii nnd 8 Leutnants zu den Teke-
graphentruppen. Hiernach hat es den Anschein, als
ob diese Truppen den Offizierersatz durch Annahme von
Fahnensunkerll nicht in genügendem Niaße beschaffen
könnten. („Straßb. Post".)

Jn der Zo11tarifko m m i s sti o n legte
P o s a dows t' y dar, daß die Regierung keine
Veraillassnng habe, ihre zu den Getreidezöllen
in der ersten Lesung des Tarises abgegebenen
Erklärungen nochmals zu wiederholen. Er wolle

chentliche Pausen vor nnd zwei weitere Wochen, wenn die I aber gegenüber den neuen von Wangenheim gethanen
Wiöderansnahme der Arbeit nicht dnrch ein ärztliches Aeußerungen daraus hinweisen, daß zweifellos auch in
Attest gestattet wird. ländlichen 5lreisen öelr Teil der Bevölkerung fortge-

Schwerer als die Durchsetzung der gLnannten For- setzt zunehme, der nicht mit ländlichen Arbeiten sich be°
derimgen ivird die Beschränkung von Ausnahmebewilli- schäftige und das Zahlenverhältnis zwischen landwirt-
giingen anf durch llnglücksfälle oder Naturereignisse be- schaftlicher und nicht landwsrtschaftlicheis Bevölkernng
wirkte Betriebsstörungen zu erringen sein. II,id doch ist fortgesetzt zu Ilngnnsten dec ersteren sich verschiebe. Hier-
die darüber lstnausgehende Ueberzeiterlaubnis der > ans folge, daß es immer schwieriger weixde, polstisch

nigenden Erkenntnis, daß mit der Schädigung der Frau schlimmste Fein-d der Durchsührnng der Schutzgesetze, der einen höheren Zollschutz Zu gunsten der Landwirtschaft
die Zukunft des größeren Leiles der Bevölkernng üng > beste Deckmantel der Uebortretungen, das auserlesenste I durchzuseben. Müi-dpu dip

- Würden die Landwirtschaftszölle erhöht,
Mittel, durch Umgehnngen die Wohlthaten des Gesetzes dagegen nach dem Wunsche Wangenheims die Jndustrie-
zu v'ernichten. Die englische Tertililldustrie komMt sest > zölle ermäßigt, so würde rnan Lei' der Höhe der Leantrag-

verknüpft sei, hat England schon vor mehr als einem hal
ben Jahrhundert, Frankreich seit 20 Jahreii, die Arbeit
der Frauen gesetzlich geregelt. Deutschland folgte erst im
Jahre 1891. Und zwar ist es mit der Eilifllhrung des
11 L>tundentages noch iinmer Istntev den genanilten
Ländern zurückgeblieben. Erst nnt der Herabsetzniig der
Arbeitszeit atif 10 Sstinden würds es dieselben, wenig
stens in der Hanptfrage eingeholt haben. Die Ver-
t'ürzung der Wochenarbeit durch Reduktioit der an Lonn-
abeildeil geftatteten Arbeit von 10 auf 8 Stunden und

Arbeitsschluß um 4, anstatt wie jetzt um halb 6 Uhr, ...» » ...___

die 'Verlängerung der Pausen von einer Stunde auf 2 anf 13 Jahren und machte den Zulaß zur Fabrik von der ncnen Tarifentwurfs zu verhandeln, anch wenn er noch
Stunden, sind die notwendige Ergänzung des 10 Stun- Erledigima der Elementarschulpslicht abhängig. Schon nicht vom Reichstag verabschiedet sei, da solche Handels-
dentages, wenn eine wirkliche Besserung in der Lage der die Gewerbeordnung von 1869 hatte die Arbeitsdauer verträge sicher die Züsttmmung des Reichstages finden
Arbeiterinnen bewirkt werdcn soll. s für Kinder auf 6, für jnnge Leute auf 10 Sstmden I wiirden. iei votttiscki mw ^oüwckmisck, inw>,ftck,sick»-ii°,,-

schen staatlichen Regelnng dieses Mü-Heilden Gewerbes. die Regierung zu keiner Zeit zu habett sein Ein Zoll-

Die Novelle voii 1891 brachte eine entscheidende tarif, der zu Handelsverträgen führen solle dürfe keins

Neuerung itiir für die weiblichen Arbeiter. Fiir die Zollsätze enthalten, die in dem Endziel anderes beabsich-

„fuiigen Leiite" bon 14 bis 16 Jahren brachte sie iiber- tigen, als den Ausgleich der Erzeügiingskostendifferenz

haiipt keine wesentliche Aenderimg und für die Kinder im Fnlande und Aüslande. Der vielfach gemachte Vor-

erhöhte sie die bis dahin geltende Altersgrenze von 12 > schlag, mit den bisherigen Vertragsstaaten auf Grund des

Ichon 8—10, geschweige denn llstllndige Arbeit,
leistet nach vielen Berichterstattern der Bleichsucht und
darnit der Prädisposition zu jeder Art von Frauenleiden
Vorschich; die kurzen Pausen, die häusig noch der Be
reitung der Mahlzeiten dienen, veranlassen Magen- und
Verdainmgsstörimgen, besonders in den Jahren der Ent-
wicklimg und Phhsifchen Mutterschaft. Auch der Sonn-
abendschluß nm halb 6 Uhr genügt nicht, der Frau die
Feierta!gserholimg zu si'chern, die der Mann genießt. Mit
Piitzen, Waschen nnd Nähen wird häufig auch noch der
Sonntag ziigebracht. „Es imterliegt keinem Zweifel,
daß bei der jetzigen Arbestszeit für die Geitmdheit von
Mädchen und Frauen imd für die ganze Familie schwere
Gefahren und Nachteile.entstehen." — „Es mag bemerkt
werden, datz iu Bezirken mit vorhecrscheiider Textilindu-
strie, sestens aufmerksamer B-eobachter, auf die relativ
große Zahl von Kindergräbern hingewiesen wurde."
Fürchterlicher als der fi-ühe Tod der Kinder erscheint
ihre körperliche nnd seelische Verkrüppelung durch die
Nrbeit der Biutter. Und die Gefahr beginnt lange vor
der Mutterschaft. Schon in den Entwicklungsjahren, die
für das Mädchen eine weit größere Rolle spielen wie für
den Kitaben, m'achen sich 'die Folgett von Ueberarbeitung
nnheilvoll geltend. „Treten," heißt es in dem Bericht
der 'badischeii Fabrikinspektion für 1899, „die chlorotischen
Mädchen in den Ehestaiid nnd werden schwanger, so ist
es bei fortgesetzter Fabrikarbest und dem Mangel zest-
weiser imd willkürlicher Erhöluiig, sotvie entsprechender
Nahrungszubereitimg leicht erklärlickp daß solche Arauen
hänfig abortieren oder die von ihnen geborenen Kinder
nicht unter die lebenssrischen und kräftigen gezählt wer-
den können, jene 'sslbst aber zuinal n'ach hänfigeren Ge-
burten ständig kränkeln und frühzeitig altern." Schon
ini Jahre 1894 ward zu Gelegenheit einer Erhebung der
Fabrikinspektoren iiber die Wirkimg der Gesetzgebung
bon 1891 ernstlich erwogen, ob nicht an eine weitere
K'ürznng heranzutreten sei. Die 1899 angestellten Er-
hebungen über die Beschäftigung berheirateter Frauen
m Fabriken veranlaßten Jnspektoren in fast allen Lan-
desteilen Herabsetzung der Arbeit auf 10 und 9 Stun-
den, gelegentlich, und zwar besonders für jnnge Mäd-
chen imter 18 Iahren auf 8 Stunden zn befürworten.
Thre Untersuchnng zeigt den Kreislaiif veirderbjlicher
Hmstände, den die Jndustriearbesterin noch> imnier durch-
üiißt: Das jimge Mädchen büßt früh diö Gesundheit ein.
Die Frau wird zwischen häuslichcn und gewerblichen
Pflichten hin- und hergehetzt. Sie briiigt sich herimter,
vhne daß sie eine gedeihliche Gestaltung ihres Faiililieii-
-chbens ermöglichen kann.

Wird der Zehnstundeistag hinläliglichen Wandel
Ichaffen? Gewiß nicht. Aber er führt uns dem Wandel
^beiter entgegen. Und er wird einen Fortschritt Ledenteit,
Aü den Jnteressen der Jndtistrie nicht einmal für eine
^ebergangszeit widerspricht. Dem ersten entscheidenden
Z'ügriff 'des Jahres 1891 gegenüber verhä'It er sich wie
^üt bescheidener Aus'bau, der sich währscheinlich> unmerk-
Kch bollziohen wird. Die Opposition, die sich sest der
-jütfrage der Regierinig, über die Duvchführbarkest nnd
Zweckmäßigkeit der Herbsetzung der täglichen Arbeits-

von 11 a-iif 10 Sstmden, Derläiigerung der Mttags-
bause von 1 Stimde auf l^ Stunden nnd die Ver-
-ürznng der Sonnabendarbest geltend macht, wird er-

firiert.

(Schluß folgt.)

Deutsches Reich.

— Das lebhafter pulsierende Parteileben läßt sich
aus dem großen Jnteresse sür den allgemeinen Delegier-
tentag der n a t i o n a I l i b e r a l e n Partei entneh
men. Die Anmeldimgen hierzu laufen so zahlreich ein,
daß die Eisena ch e r Tagung zu einer der wichtigsten
und bedeuteiidsten Kundgebimgen der natiüitalliberalen
Partei sich gestalten wird.

Wie verlautet, soll die den einzelnen Behörden ge-
von Postsendungen, sstr

würden, sei politisch und zolltechntsch undilrchführbar.
Deistschland könne unmögkich Vertragsverhandlung'en
inil sremden Staaten beginnen auf Grimd eines Ent-
wnrfs, der nicht Gesetzeskraft erlangt habe. Gelänge
es aber selbst auf Grund des Entwiirfs Handelsverträge
abzuschließen, so würden einmal die Sätze des neuen
Tarifs, da sie gmiz anders klassifiziert seien, als der jetzrge
arif, sich mit dern jetzigen autonomen Tarif nicht decken
und aiiderersests Staaten, denen Meistbegüiistigung ge-
währt wird, den atten aiitoiiomen Tarif überall da für
sich in Anspruch nehmen, wo dessen Zollsätze sür sie gün-
sttger als im Entwurfe sind. Unter dieserr Umständen
würden ans Staaten, woinit wir zu keinen Verträgen
gelangten, auf Grnnd allein der mit gesetzlicher Kraft
bestehenden autonomen Tarife zu behandeln sein und

LL.» «k List E/L I MMftsft.,,»,,. Di- s° ,-i. d-b -i- L-rim,.-.

verhandlnngen nur auf Grnnd des gesetzlich verabschis
deten Tarifenstviirfs geführt werden können. Der 'be

standen ist, demnächst fortfallen. Es heißt, daß den
Behörden besondere Marken von der Postverwaltimq zum
Verkaus gestellt werde.n sollen, da sich so eine §e1sere
Uebersicht über die behördlichen Postsendungen darbietet.
Die eingeleiteten Schritte zn dieser Umänderung sollen
bere'its gescheben sein. (Krenz-Ztg.)

— Nach der „Münch. Allg. Ztg." ist man in Bundes-
ratskreisen geneigt, den Fehlbetrag im nächstjährigcn
Reichshaushaltsvoranschlag auf gut 150 Millionen Mark
zu schätzen. Das wäre eine böse Ueberraschung. Soll die
Meldung etwa die Stimmung für neue Steuerprojekte
vorberciten?

B e r l i it, 21. Sept. Nachdein im vorigen Jahre der
Recchstag die Fordernng der Heeresverwalstmg znr Er
richtrmg einer militärtechnischen Hochschule abgelehnt hat
und deren Verwirk'lichung deshalb noch in weite Ferne
gerückt ist, hat wiedeciim die Kommandierimg einer größe-
ren Anzahl von Offizieren zur technischen Ho-chschule in
Charlotteribiirg stattgefimden. Diese Kommandos sind
auf ein imd zwei Jahre berechnet, ckvobei für einzelne
Offiziere nur eine Verlängerung ihres Kommandos ein-
getreten ist. Demgemäß verbleiben noch ein weitcres
Jabr vom 1. Oktober an auf der technischen Hochschnle
kommandiert je 1 Oberleutnant der Jnsanterie, der Feld-
artillerie >md der Fnßartillerie, 6 vom Jiigenienrkorps
imd 2 von den Verkehrstruppen, ferner 1 Leutnant von
der Jnfanterie imd 4 'der Verkehrstrnppen. Sodann
wnrden von demselben Zeitpunkt ab auf ein Jabr kom-
mandiert je 1 Oberleustiant der Feldartillerie, der Pio-
niere und der Verkehrstruppen, ferner 2 Lentnants der
Infanterie, 1 der Feldarstllerie, 2 der Fnßartillerie und
2 der Verkehrstruppen: endlich vom 1. Oktober 1902
bis zum 31. Juli 1904 ein Oberleutnant und ein Lmt-
nant der Jiifanterie. Die Gesamtzahl der kommmidierten
Offiziere beträgt nach Waffengattimgen 6 der Jnfante-
rie, 3 der Feldarttllerie, 3 der Fußartillerie, 1 der Pio-
niere, 6 'des Jngenieurkorps nnd 9 der VerkehrstruppM,
zusamMen 27 Offiziere, davon 14 O'berkeutnants imd
13 Leutnants. Die Kavallerie ist an diesen Komman-
dos nicht beteiligt und auch die Pioniere sind es ittcht in
dem Maße, um ans ihnen wie bisher den Ersatz siir das
Jngenieiirkorps zu entnehmen, über dessen endgiltige
Gestalstmg noch immer eine Eiitscheid'img aiissteht. llm
für die Verkehrstriippen eine ailsreichende Auswahl von
Offizieren für den Ersatz zu haben, ivurd-en vorn. 1. Okto


. , ber ab 28 Leutnants der Jnfanterie aus ein Jahr zn die-

kührungsmäßig bakd verflummen. Aehnliche Einwände I ser Wasfengatstmg kommandiert, und zwar 10 Leutnants

stehende Tarif, der noch aus dem Zahre 1818 stamme,
sei gegenüber der enormen technischen Entrvickelung voll-
komineii Veraltet nnd die von agrarischer Seite aufge-
ftellte Behauptung, daß die Jndustriezölle außerordentlich
orhöht seien, sei unrichtig. Jn einem Bestehen der ver-
bündeten Regierungen auf unberänderter Annahine des
Entwurfs liege auch keine Beschränkung der gesetzgebe-
rischen Thätigkeit des Reichstags, denn es handle sich hier
in der Hauptsache uin die Schaffung einer Grnndlage für
Verhandlungen mit sremden 'Staateii, namentlich imi dis
Feftsetzimg der Nlindestzölle, imd da dürfen nur Beschlüsse
gefaßt werden, die gegenüber imseren Vertragsstaaten
anch durchführbar seien, und was dnrchführbar sei, niüsss
die Regierung am besten beurteilen können. Nach kurzen
Ailsführlmgen, worin Po'sadowsky seine Stellimg zu 'den
Agrarzöllen darlegt, imd nachdem Miiller-Sagan sich
dahin ausgesprochen hat, datz die bestehenden Getreide-
zölle die höchste Grenze der möglichen Zölle bereits er-
rcichen, folgt der Schluß der Besprechung dieses Ab-
schnitts. Die Kom-mission tritt sodann in die Einzslbe-
ratung ein, stellt in Pos. 161 (polierter Reis) die nrit
10 Mark für nnposierten Reis znsammenberaten wird,
gemäß dem Antrag Spahn die Regiernngsvorlage mit
6 Mark gegenüber der in der ersten Lestmg beschlossenen
Herabsetzung anf 4 Mark wieder her, cbenso die gestriche-
nen Anmerkiingen zu der Pos. Bei Pos. 123 (frischs
Kartoffeln) bleibt es bei dein in der ersten Lesimg be-
schlo.ssenen Zollsatz von 214 Mark. Die Kommission ver-
tagt sich sodann imd beschließt, täglich von 1—3 llhr zn
tagen, außer Sonnabend. Je'der zweite Montag
bleibt frei.

I'n der weiteren Debatte begründet Wangenheim (B.
der Landwirte) seiiie Anträge, vornehmlich die For'de-
rimg von 714 Mark sür Weizen, Roggen, Gerste imd
Hafer. Die Anträge seien die Folge der Beschlüsse der
ersten Lesiing, welche die Agrarzölle herabsetze imd die
^ndilstriezölle erhöhte. Pachnicke bekämpfte die Anträge
im Jnteresse der Konsnmenten und der Jndiistrie nnd
befürwortet iseiiim Antrag. Heim (Zentrnm) bekänipft
Wängenheims Anträge als zu weitgehend, weil sie prohi-
bitiv wirken imd die Handelsverträge immöglich machen.
Er bcfürwortet für die Hauptgetreidearten, einschließ.lich
Gerste, gleichmäßig 6 Mark.
 
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