Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 177-202 (01. August 1902 - 30. August 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0307

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
^reiiag, 15. Äugust 1W2. Gvftes Blatt.

44. Jahrganst.

I8li

Gricheint täglich Sonntags ausgenommen. Preis mit Familienblättcrn monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei dcr Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Psg. Durch die Post be-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

Änzeigeupreis: L0 Pfg. für dte Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezcile 40 Pfg. Für hiesige Gcschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen au bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keiue Berantwortlichkeit übernommeu. — Anschlag der Inserate anf den Plakattafctn der Heidelbergcr Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Aiischluß Nr. 82

Aas Hekegramm des Kaisers an den Urinz-
regenten Luitpold.

Piit Aiisnalime -er Zl'iitruiiivprl'sse tst alle Welt da-
rin eiuig, 5aß der llaiser über das Berhalten des baye-
rischen Zentrums ein richtiges nnd durchaus nicht zu
strenges lirteil abgegeben hat. Man sagt sich auch, datz
der älaiser so gut wie jeder audere Dcutsche das Recht
hal, sein lirteil abzugeben und man weist darauf hin, daß
er hier lediglich als Privatmaun und Kunstsreuud ge-
sprochcn hat, wie das auch durch die Ilnterschrift seines
iTelegramms, die lediglich „Wilhelm" lautete, bezeugt
wird; alleiu, was die politische Wirkung der Depesche an-
betrifft, so glaubt man vielfach, datz fie insoferu keine
günstige sein werdc, als sie dcn bayerischen Partikularis-
mus neu beleben werde. Die bayerischen Zentrums-
blätter sind denn auch iu der That sofort daran gegangen,
das Kaiser-Telegramm in diesem Sinne auszuschlachten.

Tas kIerikaIe „Neue Münchener Tageblatt"
schreibt:

„Nm jeder Legendeubilduug und jeder ungehörigen
Ausbeutung der kaiserlichen Depcsche energisch zu be-
gegnen, ist es nötig, den Depeschcnwechsel zu glossieren.
Zunächst muß mit aller Entschiedcnheit die dem Kaiscr
vou schlecht infornuerler oder übelwollender Seite sug-
gerierte Auffassuug zurückge'wiesen werden, als ob die
Streichung der 100 000 Mk. durch die Zentrumspartei
ihre Spitze gegen das SNäcenatentum des Hauses Wittels-
bach odcr gar gegen die Person des Prinzregenteu Luit-
Pold gerichtet habe. Wer diese Anschauung dem Kaiser
Leigebracht hat, hat in unerhörter Weise die Iliiwahrheit
gesagt. Ausdrücklich wurde iu den betreffenden 5kam-
merverhandlungen vom Referenteu wie von allen Red-
nern der Zentrumspartei immer wieder betont, daß die
Streichung der 100 000 Ntk. lediglich aus Politischen
Gründen erfolgte, daß sie nnr der Ausdruck fein soll, für
das unbegrenzte und unabänderliche Mißtrauen der.
Mehrheit der Volksvertretung gegen däs Ministerium
Crailsheim; ausdrücklich wurde aber auch betont, daß
jedem anderen Ministerium das Postulat genehmigt wor-
den wäre, wie es seit 12 Jahren genehnugt wurde und
zwar vielfach durch eine Zentrunismehrheit. Wie man bei
dicser «achlage 'dem Kaiser eine so grbbe Entstellung der
wirklichen Thatsache unterbreiten konnte, ist ein Rätsel.
F-ast war man versucht anzunehmen, daß Leute dabei ihre
Hand im Spicle haben, die iu erster Linie interessiert sind.
Da die Voraussetzung und Jnsormation des Kaisers po-
sitiv falsch sind, kann die Empörung des Kaisers die baye-
rische Zentrumspartei in gar kciner Weise treffen, doch
wird sie zweifellos bewirken, datz das bayerische Zentrum
nur noch unbeugsame r nnd energischer in
seiner Opposition gegen das M inisterium
Crailsheim beharrt. Wo das Jntrigantentuni so
weit gediehen, daß es nicht einmal vor der Majestät des
Kaisers Halt macht, da muß die glücklichevweise vorhan-
dene Mehrheit der Volksvertretung mit eisernen Waffen
dreinfahren. Auch wird die kaiserliche Depesche zweifel-
los das Gnte haben, daß sie dein bayerischen Volke, wo
es noch nötig ist, den Staar sticht und ihm Aufklärung
-bringt über die beispiellosen Dunkelwerke, die in der llm-
gebung allerhöchster Pecsonen mit nnglaublicher Ver-
wessenheit gewirkt werden. Deshalb begrüßen wir die
kniserliche Tepesche, wird sie ja doch cin nachhaltiges

Fessignngsmittel für alle treu und loyal gesinnten
Bayern sein. Hätte der Kaiser, der über den Parteien
und parteipolitischen Kämpfen steht, gewußt, daß die
Streichung der 100 000 Mk. kein unfreundlicher 2lkt
gegen das Haus Wittelsbach, am allerwenigsten aber ein
unfreundlicher Akt gegen unseren allverehrten Prinz-
regenten war, lvir sind überzeugt, er hätte nie und nim-
mer in diese rein innerpolitische bayerische Angslegenheit
eingegriffen, wie er es überhaupt stets sorgsam vermeidet,
seinen Einfluß auf interne Angelegenheiten der innerhalb
der Reichsverfassung selbständigen und souveränen Bun-
desstaaten geltend zu machen. Die kaiserliche Depesche
läßt sich eben nur so erklären, daß beim Kaiser durch un-
wahre Vorbringung die Anschauung erweckl wurde, alS
sei gegen den Prinzregenten Luitpold und die bayerische
Dyuastie Jlloyalität und Ilndankbarkeit geübt worden.
Ileber eine solche Ilnschuldigung ist aber die bayerische
Zeutrumspartei gottlob turmhoch erhaben. Die Antwort
des Prinzregenten auf die kaiserliche Depesche m ußte
erfolgen. Erfreulicherweise läßt ihr Wortlaut deutlich
erkeuneu, daß unser Regent, der ja die thatsächlichen
Verhältnisse naturgemäß besser kenut als der Kai'ser, eine
Stelluugnahme zu parteipolitischen Frageu vermeidet,
cin Bestreben, das seit Wochen im ganzen Verlaufe der
Angelegenheit beobachtet 'worden ist."

Deutsches Reich

— Die Vorgäuge nach der Begnadigung des Ober-
leutnants Hildebrand, die solenne Abschiedsfeier
für diesen und seine demonstrativc Geleitnng zum Bahnhof
in einer höchst anffallenden Form, die allen Bürgern in
die Augen fallen mußte, findct eine ziemlich allgemeine Ver-
nrteilung. Recht scharf spricht stch darüber anch der kon-
servativc „Reichsbote" aus, indem er schreibt:

Angesichts dicser Vorgnnge könncn wir dic F'ragc »icht
untcrdri'ickcn: wo soll dies hinaus? Es ifl gewih noch das
(Zeringstc, datz dicses Gebahren cincn höchst beklagenswerten
Mcmgel an .Taktgefühl bciveist, insofcrn als dcr Vater dcs
von p. Hildebraud untcr deu bekannten erschüttcrnden IIm-
ständcn im Duell erschossenen Mastowitz nur eine Mcile weit
von Gumbinnen seincn Wohnort hat und diese öffentlichen
Ehrungen dcs Mannes, durch desscn Hand — wcnu auch ohne
bewußtc Absicht — ihm sein Familicnglück zcrtrümmerl wor-
dcn ist, als eine ticf schmerzliche Kränkung empfinden mntz.
Es scheint uns jcncr Mangel in schreicndcm Gegensatz zu stchen
zn dem Zartgefühl für allcs, was mit dcr Mcmnesehre zu-
sammenhängt, das noch von den Duellfrcundcn in so hohem
Mahe in Anspruch genommen wird. Schlimmcr zweifellos ist,
dah in p. Hildebrand sclbst jede Regüng des Gelvissens, jedcs
Rcuegefühl, jcdes schmerzlichc Bedanern über das Vorge-
fallene, wovon kurz nach dcm Ducll schr viel die Redc war,
durch dcn Rausch der ihm dargebrachtcn Obationen völlig er-
tötet werdcn mnsz. Hat ihn doch jetzt das Ducll zu eüiem ge-
seierten Hclden gemacht, dcsscn Lorbecrcn vielleicht bo» manchem
jnngen Kamcradcn wohl gar isicht bcncidet nnd für sich sclbst
crstrebt werden. Am bcdauerlichften aber ist sicherlich diese
Glorifikarion bon Vergchcn, die durch das Strafgesetz gcahndct
werden, in ihrer nnausbleiblichen Wirkung auf das Denkeii
dcr breiten, anch der nntersten Schichten nnsercs Volkes.

Alte n g vabo w (Provinz Brandenburg), 14. s
August. Der Kaiser hielt heute Vormittag von 7 klhr -
ab in Begleitung des Grafen von Turin auf dem Trup- j
peuübungsplatze große K a v a l I e r i e ü b u u g e n ab. i
Der Kaiser iu der llniform 'dcr Leibgardehusaren kom- -

mandierte selber und ließ verschiedene Kavalleriedivisio-
iien eine Reihe von Angriffen ausführen, wobei noch
Artillerie und Jnfanterie hinzugezogen wurden. llui
11 klhr hielt der Kaiser Kritik ab und nahm dann einen
zweinialigen Parademarsch sämtlicher Truppenteile mit
Einschlilß der Leihgendarmerie ab. Die berittenen Trup-
pcn gingeu erst im Trabe nnd daun im Galopp vorbei.
Der Kaiser führte beidemale die Trnppen 'dem Grafen
von Tiirin selber vor. IIm 11 Uhr 40 Minuten kehrts
der Kaiser mit deu Standarten nach dem Varackenkager
Iurück. Heute Abend gedenkt der Kaiser mit Sonderzng
nach Düsseldorf weitcr zu reisen.

Kadiuen (Westpreußen), 14. Nugust. Die
Kaiserin ist heute Vormittag mit dem Prinzen
Zoachim und der Priuzessin Viktoria Lonise von hier
mittels Hofzugs über Berlin nach Hombnrg v. d.
H. abgereist.

N o r d e r n e y , 14. August. Der Reichskanz-
I c r ist in Begleitung des Legationsrates von Below-
Schlatau aus Berlin hier eingetroffen.

Badcn.

— Das Großberzopspaar beabsichtipt krule,
Freiiaa, sich voii Lt. Mor tz vach dcr Mainan zu bewben.

LO. Karlsruhe, 14. Aug. Als Nachfolgeriu des
Fräulein Dr. v. Richthofen, welche von ihrem Anite als
Fabrikiuspektvrin in Baden zurücktritt, ist Früuleiii Dr.
phil. Marie Baum eruannt worden. Die amtliche Ver-
öffentlichung steht bevor. Fräulein Dr. Baum ist aus
Danzig gebürtig und bisher bei der Aktienaesellschast für
Auilinfabrikation in Treskow bei Berlin thäsig gewesen.
S>e tritt ihr Slmt Anfang Oktober an.

Baßern.

M ü n chen , 14. August. Die „Allgem. Zeitung"
schreibt: 8luf die Kunde von der Nblehnung der für
Kunstzwecke geforderten P o s i t i o n in der
Zweiten Kammer ivar unter den Mitgliedern der Reichs-
ratskammer die EntschlieHiing im Gange, die -abge->
wieseuen 100 000 Mark auf dem Wege -der Subskription
als Gabe der Reichsratskammer dem- Prinz-Regenten zuc
Verfügung zu stellen, als bereits die Kunde kam, daß
schon von einem SNitgliede des Reichsrats 100 000 Mark
gczeichnet seien. Der Stifter ist zweifellos Gr af Mo y.
Graf Ernst von stNoy, Sohn des 1894 verstorbenen
Oberstzcremoiuenmcisters a. D. Grafen Moy, Rittmeister
a ta suite der bayerischen Armee, ist durch seine Ver-
mähliing mit der Gräfin Sophie Nrco von StePPerg
einer der reichsten Männer Bayerns. Er hat schon früher
für 'das LN'üuchener Künstlerhaus ansehnliche Summen
gestiftet.

Elsaß-Lvthringen.

M e tz, 13. Aiigust. Der Beaustragte der Handwerks-
kammer, Herr Stehly, der seit dem i. Juni die Hand-
werksbetriebe der Abteiluug Metz kontrollicrt, hat, wie
die „Lothr. Ztg." mitteilt, hierbei Erfahrmigeu m-achen
müssen, wie man sie uach deu Belehruugen der Presse, den
direkten Kundgebuugen vieler Gemeinden und soiistigen
iuformatorischen Belehrungen und Besprechungen nicht
für möglich halten sollte. Es habe sich herausgestellt,
'daß in vielen Fälleu die streng vorgeschriebenen Lehrver-
träge immer noch nicht existicren, daß die Lehrlinge nicht
einmal angcmeldet sind, daß die Höchstzahl der für ein-

Kleine Zeitung.

Hochschnlnachricht. Berlin, 14. August. Gegen
^en ' Lehranstrag der Geschichte der Medizin an
«er Universität Berlin an Professor
^ chweuuingcr wird ein EinsPruch der deut-
ichen Äcrzte vorbereitet. Dr. Hermann Baas in Worms
jjstd Tr. Sudboff iu Hochdahl erlassen einen Aufruf an
Ae deutschen Aerzte, in welchem sie im Jnteresse der
^ache gegen die Besetzung dieses Faches durch öinen bis-
her als Historiker thatsächlich und litterarisch gänzlich
sisibetannten an der größten Hochschule des deutschen
Verwahrung einlegen.

, — München, 13. Äug. Prinz Ludwig Ferd! IIaIId,
njcht nur ein vielgesuchter Arzt. sondern auck Musiker
Kunstmäcen ist, hat, wie wir meldeten, als erster
?°>ger bel der Ausführung der „Meistcrsinger" im Orckester
sis Prinzregenten-Theater mitgewtrkt. Nach der Vorstellung
ö?erreichte der Prinz dem Jntendanten Possart auf der
^ühne einen Riesenlorbeerkranz mit der Widmung: „Dem
Malen Scköpfer des Prinzregenten-Theaters und der
^iinchencr Wagner-Festspiele." vr. inell. Prinz Ludwig
^rdinand, ein Neffe des Regenten, ist bayrischer General
^ Kavallcrie, Jnhaber des 18. bayrischen Jnfanterie-
tz^S'Ments zu Landau in der Pfalz und Chef des 15.
^ußischen Dragoner-Regiments zu Hagenau.

— Luzern, 13. Aug. Trübe und frossig ist es, schreibt
»Neue Zürcher Ztg.", wie schon tief im Herbst; auf
Vergen des Landes ist reichlich Neuschnee ge-
bis zu 1600 Metern herab. Die Hochstation auf
^ Säntis meldet seit vorgcstern einen halben Meter,

St, Gotkhard 14 Zenüiiieler Neus .,uce. Am Sam>s daucrt
der Schneefall scit gestern ununterbrochen fort; das
Thermometer zeigte dort in letzter Nacht fünf Grad
Kälte. Jn der Niederung jenseits der Alpen dagegen ist
der Himmel andauernd wolkenlos und die Witterung
sommerlich warm. Auf dem Gotthard begann es gesteru
schon vormittags zu schneien bei scharfem Nordwind, un!>
abends bot die Paßhöhe mit ihren Seen das Bild einer
vollständigen Winterlandschaft dar, wie zu Weihnachten.
Heute Mittag ist dort leichte Aufheiterung eingetreten, doch
weht oben noch immer ein verdächtig kalter Wind, uud dic
! umliegenden Höhen gegen Norden stnd gänz'ich in Wolken
gehüllt. Jn Touristen- und Bergführerkreisen preist man
den gestrigen Schneefall als Abschluß einer längeren
Schlechtweisirperiode.

— Bcrn, 14. Ilug. Die Hitze auf ber Itordseite des
S i in P l o n t u n n e l s hat eiuen halben Grad abge-
nommen. Man glaubt, die jüngste hohe Temperatur
zufälligen Ursachen zuschreiben zu sollen und hofft, mit
den Arbeiten wieder bedeutend rascher vorschreiten zu
können, sofern keine neuen Komplikationen eintreten.

— St. Moritzbad, 14. Aug. Ein jungec Mann
namens Patissier aus Paris machtc geftern mit seinen
Ange'hörigen einen Ausflug ins Fexthal und st ü rzte
beim Edelweißsuchen a b. Er verschied sofort.

— Profcssor Ednard Grntzncr ist auf seiner Besitzung
Rotholz in Tirol vor einiger Zeit an 'Blinddarmentzün-
dung nicht unbedenklich erkrankt, besindct sicl^ stber seit
einigen Tagen wieder anßer Gefahr. Sein Töchterchen
Bärbelc stand denr Künstler während der schweren
Krankheit treu'besorgt znr Seite. Professor Grützner

hofst, gegen Ende dieses Monats wieder nach München
überstedeln zn können.

— Pnris, 13. Ilugust. Der jüngst begnadigte Apo-
theker Danval, welcher 25 I a h r e unschuldig
als Niördcr galt, langte nachmittags anf dcni Lyoner
Bahnhof an und wurden von einer nach Tausenden zäh-
lciiden Menge bcgrüßt. Der Zlpotheker Danval war
vor 25 Jahrcn als der Vergiftung seiner Frau schnldig
znm Tode verurteilt und dann zu lebenslänglicher
Zwangsarbeit begnadigt worden. Er führte sich in Nen-
Kaledonieu so gut auf, daß er in eiuer Apotheke als Ge-
hilfe thätig sein durfte und schon nach sechs Jahren als
freier Sträfling eine Konzession erhielt, die er selbst bs-
bante. Letztes Jahr msichte ein Pariser Publizist, Jean
Thurr, auf einer Rundfahrt durch Ncn-Kaledonien die
Bekanntschaft Danvals nnd ließ sich von ihm seine Schick-
sale nnd die Leiden eines Unschnldigen erzählen. Nach
Paris znrückgekehrt, leitete Thurr einen Preßfeldzug zu
Giinsten dcs Apothekers ein, der mit dem besten Erfolg
gekrönt wnrde, denn 'der Präsident der Republik be-
gnadigte il,n. Fstr den Heimkehrenden, den die Fran,
die er in Nnmea heiratete, und seine drei Kinder begleite-
tcn, hat das Syndikat der Pariser Slpotheker eine Apo-
theke gekauft, die ihm als Geschenk übergeben werden soll.
Alle seine Gcdanken siud nun daranf gerichtet, Linnen
kürzester Frist die Rehabilitierimg zn erlangen.

— Einc Maori-Söngcrin giebt gegenwärtig in London
recht erfolgreiche Konzerte. Sie nennt sich Te Rangi Pai,
ist eine stattliche Erscheinung nnd verfügt über eine Alt-
stiuune von großer Tiefe imd Schönheit. Sie ist aus Gis-
borue im Norden Neuseelands gebürtig; ihre Mutter ge-
hört zum- Maoristamme, und ihr Vater ist Befehlshaber
 
Annotationen