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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150-176 (01. Juli 1902 - 31. Juli 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0033

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baden gegen seinen Vater, einen Faörikbe-
ntzer. auf Zahlung fortlaufmder Alimente von monat-
tlch 500 Mark, weil er seine Studien noch nicht vollendet
habe und darrim nicht in der Lage sei, den Unterhalt
lur fich und seine Familie — er ist verheiratet und Va-
ter eines Kindes — M erwerben. Der Anspruch in der
beantragten Höhe sei den Vermögensverhältnissen des
Vaters, der ein Einkommen von jährlich 100 000 Mark
besitze, angepatzt. Der Beklagte wandte ein, daß sein
^ohn durch eigenes Verschulden in Notlage geraten sei
Und durch unmoralisches Verhalten hie Ansprüche an
ÜM uach Paragraph 1611 B. G.-B. nur insoweit er-
hebeu könne, als sie den notdürftigsten Lebensunterhalt
betreffen. Das Landgericht zu Wiesbaden trat den Aus-
.lührungen des Beklagten bei und bewilligte dem Kläger
burch einstweilige Verfügung nur 60 Mk. monatlich.
Auf Zureden des Präsidenten, der dem Beklagten vor-
uellte, datz sein Sohn möglicherweise auf die Bahn des
Verbrecheus gelange, wenu derselbe mittellos sei, ver-
stand dieser sich in der Berufungsinstanz vor dem hiesi-
8en Oberlandesgericht im Wege des Vergleichs, ohue
Line Präjudiz für den Hauptprozetz damit zu schaffen,
160 Mark monatlich bis zur rechtskräftigen Entscheidung
an den Sohn zu zahlen.

— Wildbad, 27. Juni. Heute ging das von dem
Vater des seitherigen Besitzers, Graf von Dillen, er-
baute Hotel Bellevue um die Summe von
6.00 000 Mark durch Kauf an einen Amerikaner, Kapi-
wn Ferguson, über. Das Hotel, gegenüber der Trink-
halle. und am Eingang der Kuranlagen gelegen, ist das
schönste am Platze. Äußer diesem Kauf ist noch ein
tveiterer zum Abschluß gekommen,' und zwar der des
Hotels Klumpp, das Ferguson um 1 300000
Mark ebenfalls erworben hat. Es ist beabsichtigt, soviel
Wan hört, hiermit eine große Hotelgesellschast nach
rnglischen Mutter zu gründen.

— Einfnhrung von Polizcihundcn. Anläßlich der
Mternationalen Hundeausstellung in M.-Gladbach wurde
^ne Versammlung rheinisch-westfälischer Polizei-Jnspek-
ioren und Hundezüchter abgehalten zur Beratung über
we Einführung von Polizeihunden beim Nachtpolizei-
brenste in den deutschen Städten. Man war einstimmig
der Ansicht, daß ein Bedürfnis vorliege, das Exekutiv-
bolizei mit Hunden auszurüsten. Jn Stuttgart sind
oOO Mark zu diesem Zweck bewilligt worden: die Stadt
Vi.-GIadbach erklärte sich ebenfalls zur Anschaffung eines
Holizeihundes bereit. Als in Betracht kommende Ras-
>en wurden deutsche Schäfcrhuude und deutsche Doggen
^wpfohlen. Schließlich wurde ein „Verein zur Förde-
^ing der Zucht und Verwendung von Polizeihunden"
llegriindet. Als Sitz des Vereins wurde Düsseldorf be-
Mmmt.

Thorn, 28. Juni. (Verirrte Granaten.)
"ei dem Schießen auf dem Artillcrieschießplatze sind meh-
^ere Granaten in das Dorf Stewken gefallen. Gegen
? Uhr vormittags, gerade als die Schulkinder zur Pause
herausgetreten waren, schlug unweil der Schule die erste
Grauate ein und krepierte auf der Stelle. Lehrer Maaß,
we große Gefahr erkennend, begab sich, so schnell es ihm
Mir irgend möglich war, zur Telegraphenstelle, um die
Luistellung des Feuers zu veranlassen. Bald nachdem
oer erste Schreck überwunden war und man sichl aus eini-
8or Entfernung das Geschehene ansehen wollte, machte
Üch auch schon durch ihr unheimliches Rauschen in der
^uft die zweite Granate bemerkbar, die kaum 20 Schritte

entfernt ebenfalls einschlug und Platzte. Die Anwesen-
den, die beiden Lehrer, Besitzer Schmidt und ein junger
Mann, warsen sich platt auf die Erde und wurden so nur
mit Sand beschüttet, die isprengstücke flogen über sie
hinweg. Jetzt wurden die Kinder aus der Schule ge-
schickt, damit nicht beim Einschlagen eine Granate, welche
alle die Richtung auf die Schule hatten, ein größeres
llnglück geschehe. Äuch die erwachsenen Anwesenden
flüchteten in ihre Häuser; auf dem Wege dahin wurde
jedoch der Besitzer Sch. nochmals gezwungen, sich nieder-
zuwerfen, um das Krepieren einer dritten Granate ab-
zuwarten. Auch hierbei passierte nichts, nur das Pferd
vor einem herannahenden Fuhrwerk sank vor Schreck in
die Knie. Jm ganzen kamen nach Stewken sieben Grana-
ten, von denen einige nicht krepierten. Diese wurden
später von Feuerwerkern gesprengt. Das Vorkommnis
soll nach der „Vossischen Zeitung" darauf zurückzuführen
sein, daß man, um es beim Prüfungsschießen nicht mit
bekannten Zielen und Entfernungen zu thun zu haben,
die Plätze wechselte, und zwar so, daß ungefähr da, wo
sonst die Ziele stehen, jetzt die Batterien aufgestellt wur-
deu. Man schoß außerdem aus neuen Geschützen und mit
besonderer Ladung. Diese scheint allein Schuld an dem
Zuweitgehen der Geschosse gehabt zu haben, denn ein
Schätzungsfehler in der Entfernung kann wohl kaum
einen llnterschied von einigen tausend Metern herbeifüh-
ren. Es sind mächtige Löcher, die die Granaten beim
Krepieren in der Straße herausgerissen haben.

Verlosungen.

Wien, 1. Juli. Bei der heutigcn Serienziehuug der Kredit-
lose wurden folgende Serieu gezogen: 80 118 203 271 311 439
815 588 699 868 1119 1165 1203 1216 1220 1408 1677 1785
1916 1979 2486 2492 2609 2741 2807 2809 3156 3392 3953
4003 4005 4026 4121 4186. Der Haupttreffer von 300 000
Kronen fiel auf Serie 311 Nr. 48, Gewinne vou 60000 Kronen
fielen auf S. 4186 Nr. 77, von 30 000 Kronen auf 2809 Nr. 98,
je 10000 Krouen auf Serie 311 Nr. 70 und auf 868 Nr. 26,
je 4000 Kronen auf Serie 1677 Nr. 27 und 1979 Nr. 88, je
3000 Kr. auf Serie 271 Nr. 76, 699 Nr. 2807 Nr. 50, je 2000
Krouen auf Serie 588 Nr. 16. 1677 Nr. 81, 4005 Nr. 69. Je»
800 Krouen fielen auf Serie 50 Nr. 75, 50 Nr. 93, 118 Nr. 34,
203 Nr. 83, 271 Nr. 52, 439 Nr. 30, 515 Nr. 92, 699 Nr. 27.
699 Nr. 41. 868 Nr. 54, 1203 Nr. 63, 1220 Nr. 67, 1220
Nr. 95, 1408 Nr. 31, 1408 Nr. 94, 1677 Nr. 36, 1677 Nr. 43,
1677 Nr. 55, 1677 Nr. 94, 1916 Nr. 2, 1979 Nr. 72, 2486 Nr.
51. 2492 Nr 79, 2609 Nr. 38. 2741 Nr.4, 2741 66, 2809 Nr. 85,
3156 Nr. 82. 4003 Nr 45. 4005 Nr. 4. 4005 Nr. 78, 4121 Nr. 8,
4121 Nr. 70 und 4186 Nr. 99.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den
Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

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