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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 150-176 (01. Juli 1902 - 31. Juli 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0160

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recht stürmischen Kundgebungeir gekommen, so in Ren-
nes, Fouyeres, Versailles und Morlaix. Jn dem letz-
teren Orte wurden Steine gegen Eisenbahnwagen ge-
schleudert, in denen man die Vsrtreter der ösfentlichen
Macht vermutete, die zur Ausführung der Anordnun-
gen der Regierung abgesandt wären, so daß der Bcrhnhos
militärisch besetzt werden mußte. Jn Besins (Vogesen)
stießen der Kommissär und die Gendarmerr, als sie die
Schule der Schwestern schließen wollten, auf eine droh-
ende Menge, die mit Sensen und Hacken bewaffnet war.
Auf Anordnung des telegraphisch benachrichtigten Prä-
fekten zogen sich die Bevmten zurück, ohne ihren Auftrag
ausgeführt zu haben. Jn Paris sollen Kundgebungen
am 23. ds. bei der Schließung der betroffenen Anstalten,
37 an der Zahl, veranstaltet wsrden.

Uus Stadt und Land.

-4- Schwetzmgen, 21. Juli. (H ö 'h e r e B ü r g e r s ch u l e.)
Nach dem ausgegebenen 34. Jahresberichte der Höheren Bür-
gerschule war dieselbe im abgelaufenen Schuljahr in 5 Klasseu
mü dem Lehrplane der Realgymnasien vou 133 Schüleru be-
sucht. Ende vorigen Schuljahres entlies; die Anstalt 9 Ober-
tertianer, welche sich meist dem Realgymnasium Maunheim,
teilweise auch dem Aktuariatsfach zuwandten. Aus der Jubi-
läumssriftung erhielien 3 Schüler Stipendien. An der ischule
wirkten 4 etatsmäßige Lehrer, 1 Praktikant ynd 7 Hilfslehrer;
für das kommende Schuljahr wird deren Zahl um einen
Professor vermehrt werden. Die Prüfungen finden am 29.,
der Schluhakt am 30. Juli statt; am 11. September l. I. be-
ginnt das ueue Schuljahr.

-r- Schwetzingen, 21. Juli. (D i e h i e s i ge Höhere
Töchterschule mrt K n a b e n v o r s ch u l e) tvar nach
dem 7. Jahresberichte im abgelaufenem Schuljahre in acht
Klassen von 133 Kindern, 99 Mädchen und 34 Knaben, be-
sucht, von dencn 107 aus Schwetzingen selbst waren. An der
Ansialt, welche unter Leitung des Borstandes der Höhereu
Bürgerschule steht, wirkten 3 ordentliche Lehrerinnen und 1
Lehrer, 1 Vosontärin, 1 Gesangslehrerin, 2 Handarbeitsleh-
rerinnen und mit den Geistlichen 7 Hilfslehrer. Die Schule
genietzt namhasten Gemeindezuschutz und beträchtliche Zuwen-
dungen der Frau C. Basserman wWwe. hier. Am 4. Juni
unterzog Herr Kreisschulrat Hofrat S'trüb e - Heldelüerg
die Anstalt einer eingehenden Jnspektion. Die Säslutzfeier
findek am 31. Juli statt; das neue Schuljahr beginnt am
15. September l. I.

Sdl Ksrlsruhe. (D e r Bad. F ra u e n v e r e i n) er-
lätzt eine Aufforderung zur Teilnahme an theoretischen und
praktischen Kursen über Krankenpflege, welche Anfang Oktober
in seinem Mutterhaus (Ludwig Wilhelm-Krankenheim zu
Karlsruhe), sowie in deri Krankenhäusern Heidelberg uud
Manuheini stattfinden werden. Obgleich die Kurse zunächst
den Zweck haben, dem Bad. Fraueiwereiu Schwesteru für den
Dienst an den Kranken und Armen zu erziehen und heranzubil-
den, so ist die Bereinsleitung gerne bereit, auch solche Persön-
lichkeiten an diesem Unterrichr teilnehmen zu lassen, welche
nicht in der Lage sind, dem Schwesternverband sich einzuglie-
dern und die Krankenpflege als Lebensberuf zu ergreifen. Die
Aufgaben sind so mannigfaltig, datz sich für-jede arbeitstiichtige
Kraft, auch wenn sie sich nur vorübergehend zur Verfügung
stellen kann, eine Verwendung finde. So könnte z. B. den
Berufsschwestern, die Jahr um Jahr im Dienst der Kranken-
pflege stehen, leichter und häufiger eine Ablösung und Er-
holung gewährt werden, weiin mehr freiwillige, aber geschulte
Hilfskräfte sich zur Vertretung bereit finden lietzen und zu-
gleich würde bei solcher sozialer Arbeit das eigene Leben der
Helferinnen eine ungeahnte wertvolle Bereicherung eifahren.
Die Teilne^merinnen der früheren Kurse haben dies stets
dankbar geruhmt und sie möchten das darauf verweiwete Jahr
—- recht eigentlich das jetzt so oft geuannte „Freiwilligenjahr"
der Töchter — nicht missen. Ja mehr als eine derselben wurde
durch die Liebesthätigkeit der Krankenpflege so gefesselt, datz
sie hier ihren festen Lebensberuf gefunden hat, als Schwester
eingetreten ist, und nach und nach mit einer selbständigen,
immer größeren und verantwortungsvolleren Thütigkeit betraut
werden konnte. Aus allen diesen Gründen sei auch hier auf
das Ausschreiben des Bad. Frauenvereins hingewiesen, welches
geeignete Persönlichkeiten zur Teilnahme an den Samariter-
kursen, als auch zum Eintritt in den Schwesternverband auf-
forüert. Anmeldungen sind zu richten an den Vorstand der
Abteilung 3 bes Bad. Frauenvereins, Gartenstr. Nr. 47, und
an Frl. Roller, Oberin des Ludwig Wiipelm-Krankciiheims zu
Karlsruhe, wo jede weitere Auskunft erteilt wird.

Kleine Zeitung.

— Praktische Lösnng der preußisch-polnischen Frage.

Jm Warschauer „Wiek" wird erzählt: Ein Pole aus
Russisch-Polen kommt in Posen an und will in einem
Gasthofe absteigen. Auf seine polnische Frage nach
einem Zimmer antwortet ihm der Portier: „Hier wird
nur dentsch gesprochen. Aber wenn der Herr ein Hotel
wünscht, wo man Polnisch spricht, so kann ich ihm das

Haus gerade gegenüber empsehlen." Der Reisende frW
erstannt: „Uud Sie selbst schicken mich züin Konkürren-
teu?" Achselzuckend erwtdert der Portier: „Dasstst schon
so in Posen; da giebt es Hotels, wo man ausschließlich
Polnisch nnd solche, wo man ausschließlich deutsch spricht.
Unseres ist deutsch, das gegenüber polnisch. „Wem ge-
hört denn der Gasthof gegenüber?" fragte der Reiseride.
— „Dem Herrn David Funkenstein." — „Und dieser
Gasthos da?" — „Auch dem Herrn David Funkenstein."

— Wien, 20. Jnli. Baron von Czikann, der öster-
reichische Gesandte in Peking, der gestern in Wien ein-
getrofsen ist, »hat dem „Daily Chronicle" zufolge dis
Reise von Peking per Eisenbahn zurückgelegt. Er fuhc
von Peking mit der nenen Bahn nach der russisch-sibirischen
Greuze nnd voy dort mit der s i b i r i s ch e n Bahn
nach Moskau. Dis Reise nach Jrkutsk dauerte 8 Tags
nnd von Jrkntsk nach Moskan weitere 12 Tage. Baron
von Czikami sagt, das Neisen anf der nbirischen Bahn
sei sehr ermüdend nnd sehr tangsam. Sei'ner Ansicht nach
könnten dnrch schnellere Fahrt sünf Tage gewonnen wer-
den. Während des größeren Teiles der Reise waren
die gebotenen Boguemlichkeiten sehr mangelhaft. Den
Gesandten begteitete ein Knrier mit einem KochaPParat.
Das Kochen besorgte er in demselben Wagen, in welchem
der Gesandte reiste.__ _

Berantwortlich für den redaktionellen Teil K. Montua, für

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

Larl 2(ock,

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8»llbsrbsit.

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LIIs klsuksllsn Lllk cksm Sstnsts cksv IllllsllcksIroi'Lrioll.

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Ilovdrioits-, 6lo1vA«»iu;!t8- niul Ldren^esodönksa

Lilli^s, ribsr kssts Lrsiss. 4.nkmsrksams 3säisllll!i°:.

Amts- «n- Kreis-BerköuZi-ungsblatt.

SeksniitWchM.

Nr. 12552. Die Privatmann Karl
Riel Witwe Elisabetha geb. Fuchs in
Neckargemünd hat um Einsetzung in
Besitz und Gewähr des Nachlasses
ihres Ehemannes nachgesucht. Diesem
Gesuch wird entsprochen, wenn nicht
binnen 4 Wochen Einwendungen da-
gegen vorgetragen werden.

Heidelberg, den 18. Juli 1902.

KroW. Amtsgericht.

gez. Dr. Hoewtg.

Dies veröffentlicht:

Der Gerichtsschreiber:
Grasberger.

üüduerLllFbll. L

äis bartlläokigstsll u. siiipimäiiobstsll,
sovis Uorllbaut vesräsll naoll äsm
llsusstsn S^slsm Llsrctro-
SvMInglS llur smrig ll. ailsm kur
8tsät ullä Lsrirk UsiäsibsiA sollmsrr-
u. gskallrios bsssitigt. 4.usll vsiäsu
nooll vsrsoll. äitsrs Uötkoäsn, vesiods
loll mir väbrsvä msioor 25jällr. spsoisi.
Ddätigllsit m äsr kllsspkisgs »ll lliosiZsm
Ui»tr:osllAssigll6t, js vsoll IVuosoll vsi-
tsr sllsZskllllrt. UoollaolltllnMvoilst
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Ju'i. Wheaufgebote

14. Bierbrauer Johannes Oberle mit
Karolina Armbruster.

Schneider Philipp Klingmann mit
Elise Arnold.

Schieferdecker Josef Sterker mit
Eva Zitter.

Herrschaftskutscher Michael Zieg-
ler mit Margaretha Vogel.
Schloffer F'ranz Josef Wormer
mit Katharina Schmitt.

Kanfmann Otto Reinhard Willy
Engen Koch mit Elisabeth Marie
Künzle.

LandwirtJohann Christian Gauer
mit Frieda Karolina Weber.
Dreher Karl Gustav Kinzinger
mit Anna Margaretha Gärtner.
Landwirt Leonhard Mnschelknautz
mlt Auguste Kolb.

Juli. ChescülieHungen.

14. Maschinenschloffer Johann Hein-
rich Romberg mit Maria Luise
Jsele.

Edwin Franz Jllner, ohne Beruf,
mit Emma Sophie Wetteraner.
Schlosser Emil Hermann Bauer
mit Maria Heidinger.
Landschaftsgärtner Philipp Jakob
Rohrmann mit Anna Plecker.
Zuschneider Wilhelm Baas mit
Katharina Friederika gen. Frieda
Spilger.

Maurer Karl Friedrich Erles mit
Katharina Abendschein.

Kaufmann Otto Heinrich Hagen«
meyer mit Maria Elisabetha
Stüber.

Eisenbahnschaffner Johann Mich.
Grimmeisen mit Elisabetha Wil-
lem.

Reserveheizer Georg Pantle mit
Sophia Rosina Gabel.
Zimmermann Lorenz Friedrich
Kühner mit Rosina Katharina
Barbara Hornbcrger.

Maurer Basilius Conte mit Anna
Margaretha Graf.

Landwirt Friedrich Weis mit
Maria Menges.

Fabrikarbeiter Georg Adam Ha-
bermaier mit Anna Maria Reine.
muth.

Taglöhner Ludwig Baner mit
Anna Lutz.

Maurer Friedrich Stranb mit
Anna Barbara Büßecker.
Oelmüller Karl Lndwig Zahn
mit Johanna Friederike Muller.

15.

17.

17.

19.

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19.

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mit ?6N8I0Nllt veidulläsil,

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Solluljallrss aw ülv» 18. Ssplsmds«. llsllrpläno uuä

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Dmck und Berlag der Heidelbergcr BerlagS-Anstalt und Dmckerei (Hörning u. Berkenbusch), H-idelberg, Untere Neckarstr. Nr.
 
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