Heidelberger Zeitung (44) (1902 (Juli bis Dezember))

g e n T a g e e i n e O r d r e v o l l z o g e n, w o n a ch
oa s Rayongesetz sällt. Bei dieser Stelle der
lltede brach ein ungeheurer Jubel unter deu Tausenden
aus, die den Platz besetzt hatten. Wie alle Festungen,
war auch Posen in seiner Entwicklung sehr dadurch ge-
beinnit, daß innerhalb des Festungsrayons nicht massiv
gebaut werden durste und überhaupt große Beschränkun-
Len der Bauthätigkeit auserlegt waren. Der Kaiser, die
«aperin nnd der Kronprinz setzten alsdann den Einzug
u die Stadt sort. Aus dem Wege bild^tLn Truppen
^balier, die Mnsik spielte, die Truppen präsentierten.
won dem in den Straßen versammelten Publiknm wur-
en dem Kaiserpaare stürmische Huldigungen dargebracht.

, st. aoin Einzug nahm auch der Reichskanzler Graf Bülow
Fm Generalkommando, wo das Kaiserpaar Woh-
'Uig nahm, fand sodaun Zivilempfang statt.

P o s e n, 2. September. Die Ansprache des K a i-
nnf die Bcgriißung durch den Oberbürgcrmeister am
iiliner Thor tautcte: „Empfangen Sie ben Dant der Kaiseriri
U"d nicinen für dcn freundlichen Empsang seitens der Stadt
w>d fgx Aiisschmückung, iPe die Gesinnungcn, dencn Sie
loeben bercdten Ausdrnrk verliehen haben. Jch frcue mich bon
'0"zen, daß hente cin anderes Bild meincn Augcn sich zeigen
uird, gks damals in diesen trüben Tagen, als die Wellcn des
iconics sich gegcn und zum Teile über Jhre Häuser dahin-
olzten. Was diese Stadt und dieses Land sind, verdanken
"ic dcr Arbeit der preutzischen Könige. Jch, als ihr Nach-
w ger, Mcrdc auch meinen Teil, wie ich es damals schon bei
^ L-itzung im Magistratssaal gethan, es an dcr Sorge für die
"mdr und Untcrstützung in ihrer Enrwickelung nicht erman-
n lasscn. Jn seinen Entwickelungsbestrebnngen ist Posen
oui Stadium gctreten, in dem es mit den bisherigen Abgren-
öungcn nicht mehr auskommen kann. Zu eng ist der Gürtel
Wces Gewandes, zu klein die Mauerkrone für ihr Haupt.
haüe infolgedessen heute eine Ordre vollzogen, nach welcher
o» Rahongesetz cin für allemal fällt. (Brausende Hurra-
Re.) ^ch crwarte von der Einsicht des Obcrbürgermeisters,
Magistrats nnd der Stadtverordueten, wie von dem Pa-
^'^^inus der Einwohner, daß die Stadt nun mit allen
'cnften an ihre Entwickelung Hand anlegt und datz sie sich die-
. ^ llrotzen Wohlthat würdig zeigcn wird. Jch hege keincn
oeifcl, dgtz sich binnen kurzem Stratzen und HLuserquartiere
^hcben wcrdcn, welche auch den Armen ein mcnschenwürdigeres
"-osein ermöglichen, als die Wallischei jetzt thut. Fch hoffc,
dic bösen alten Stadtteile verschwinden werden, und bitte
s-ie, w meinem und der Kaiserin Namen dcn herzlichsten und
w'iigstcn Dank für die Stimmung und Bcgrützung sowie für
c>i Empfang dcr Stadt auszusprechen. Jch danke Jhnen
wih der gesamten Bürgerschaft dadurch, datz ich Jhnen die
Pand reiche."

. Pose n, 2. Sept. Der Einzug der Majestäten
^..Posen übertraf alle Erwartungen. Die
"nmn Menschenmengen, welche die Straßen anfüllten,
^upßngen den Kaiser überall mit stürmischer Begeisterung.
^ii den Stratzen war fast jedes Haus .reich mit deutschen
^reußischen Fahnen geschmückt. Die wenigen polni-
Häuser, welche keinen Schmuck angelegt hatten, ver-
'Hwanden völlig in der Masse der dekorierten Häuser.

, Poscn, 2. September. Die Nachricht, daß die Rayon-
»Ichränkung aufgehoben ist, erweckte allgemcine Freude, ohne
nterschicd der Nationalität. Dcr Rcichskanzler wurde beim
^orübcrfahren von den Deutschen mit lauten Zurufen be-
^cützt. Erzbischof Stablewski war, obwohl lcidend, zum Em-
blang Zivilbehörden erschienen, dem auch Fürst Radoliu
^ciwohnte. Der Schlotzhanptmann von Posen, Graf Hutten-
äapski, ritt beim Einzuge neben dem Wagen der Kaiserin.

, ^wch dcm Zivilempfang war bei dem Kaiserpaar im Gene-
o onunando Mendtafel. Auf Einladung dcs Kaisers sind
^euic Abcnd cingetrosfen: Der Generaladjutant General der
avallcrie, Gcneralgouverncur vou Warschau, Tschertkoff, mit
Leib^ "ipsutautcn, fcrner dcr Kommandeur des Petersburger

rnit

lvgarde-Jnfauterie-Regiments König Friedrich Wilhelm III.
>1 eincm Qberst und 16 Ofsizieren des Rcgimcnts.

.. Posen, 2. September. Die Stadt ist glänzend
luminiert. Vor dem Gebäude sammelte sich eine
uieridköpfige Menge, die patrivtische Lieder sang,
M' Die Kaiserin und der Kronprinz zeigten sich auf dem
ulkon und wurden mit Hnrrahs begrüßt.

Neueste Nachrichten.

München, 2. Sept. Von einem Schutzmann
w,i)-?o^ s b n. Jn der Nacht zum 2. Sept. um 12^ Uhr
vat ^ kin an der Ecke der GörreS- und Augustenstraßc
^ I°nüierei,der Schutzmann von einem Herrn (einem Knnst-
kücg / "^ständigt, daß auf einer Wiese nächst der Josephs-
Gnweit des nördlichen Friedhofes) ein Soldat ge-
xm^^En hgbe. Der Schutzmann begab sich, gefolgt von
Sck!,?^^stbn Schutzmann, zur Stelle. Als er auf einige
leou, E stch dem Soldaten genähert und denselben zur Ab-
aab Waffe, eines Revolvers, aufgefordert hatte,

Sckms ^ ^^dat sofort einen scharfen Schuß auf den
volp ub. Letzterer zog nun ebenfalls seinen Re-

feucrni. ""^ oab auf den fortwährend gegen ihi
wovon " .Soldaten ebenfalls Revolverschüsse ab
D e r" den Soldaten in Brust und Kopf trafen.

° ^ d a t blieb tot am Platze. Der

Scknik """ 'st unverletzt. Der Soldat hatte fünf, der
Jm die ganze Trommel (6 Schüsse) abgeseuert.

Der des Soldaten steckte noch einescharfe Patrone.

Bimmen- ^ ist der im Jahre 1878 geborene Gallus

selbe wn^ Kompagnie des Bekleidungsamtes. Der-

Berl^ kestern Abend von seiner Abteilung abgängig.
beuke k 2' Sept. Das Staatsministerium trat
Sitzung zusammen.

Bersün,, ^?bpt. Der Reichskanzler veröffentlicht eine
Schua betreffend dasPaßwesen in den deutschen
Dstasrikas und in der Südsee.
der f7üb '"'L-(Frankf. Ztg.) Frhr. v. Manteuffel,
pere Fuhrer der konservativen Fraktion des Reichstages,

der mit Rücksicht auf seine Thätigkeit als Landesdirektor
der Provtnz Brandenburg bei den letzten ReichStagswahlen
nicht wieder kandtdiert hatte, will bei den nächsten Wachlen
in seinem alten Wahlkreise Kalau-Lukau fich wieder um das
Mandat bewerben. Diese von thm nahestehender Seite aus-
gehende Meldung eines hiestgen Blattes ist wahrscheinlich
mehr als eine der üblichen Personalnotizen, wie sie bevor»
stehende Wahlen zcitigen. Frhr. v. Manteuffel, nebenbei
auch Vizepräsident im Herrenhause, gehört. wenn er auch
agrarisch ist wie jeder Konservative, doch mehr zu der alten
konservativen Richtung, die in der Fühkung der Partei die
Unabhängigkeit vom Bunde der Landwirte stärker betont.
Er hat staatsmännische Neigungen, mannigfache gute Ver-
bindungen zur Regierung und nach oben hin, wurde hin
und wieder als Ministerkandidat angesehen und gilt viel-
leicht Manchem auch jetzt noch dafür. Die Rückkehr dieses
Herrn in den Reichstag, wo ihm jedenfalls wieder eine
führende Rolle zugedacht ist, hat daher angestchts der Sp an-
nung, die zwischen den extremen Agrariern und den
Konservativen aus Anlaß des Zolltarifs entstanden
ist und stch vielleicht noch weiter auswächst, eine gewisse
politische Bedeutung. Dabei wirkt wohl auch mit, daß
Herr v. Levetzow, einer der ruhigeren Führer der Konser-
vativen im Retchstage, schon einige siebzig Jahre alt und
zur Zrit bedenklich erkrankt ist.

Halle a. S., 2. Sept. Heute Nachmittag ertränkte
sich die Ehefrau eines hiesigen Kaufmanns mit ihren
drei Kindern in dec Saale, dem Vernehmen nach we-
gen des Antrags des Ehemanns anf Ehescheidung.

Hamburg, 2. Sept. 49 ehemalige Burenkämpfer
deutscher Nationalitüt, darunter drei Offiziere, die sich seit
längerer Zeit auf St. Helena in Gefangenschaft befanden,
stnd letzte Nacht mit dem Reichspostdampfer „Herzog" hier
angekommen und von den Vertretern des Burenhilfskomitees,
des alldeutschen Verbandes und des Zenlraiverbandes des
Roten Kreuzes bewillkommnet.

Kiel, 2. Sept. Die „Grille" ist heute Vormittag
hter eingetroffen. Das Schiff mußte wegen lccken Feuer-
rohrs in die Werft gehen; es läuft heute nicht mehr aus.
Die Flotte hat zur Abholung dcr Post zwei Torpedoboote
entsandt.

Kiel, 2. Septbr. Heute Nachmittag stieß die Tjalk
Dorothca" mit dem Torpedoboot „8 105" zusammen,
wobet dte Tjolk so schwer beschädigt wurde, daß sis von
Dampfern auf den Strand gesetzt werden mußte. Auch
der Bug des Torpedobootes ist stark veibogen. Der Zn-
sammenstoß erfolgte auf der Höhe von Kitzeberg.

Agram, 2. September. Bei den gestrigen Kund -
g e b u n g e n vollürachten die Demonstranten ein entsetzliches
Wert der Z e r st ö r u n g. Zahlreiche serbische Geschüfte und
Kaffcehättser wurden geplündert und bollständig zerstürt, die
Firmenschitder heruntergerissen und verbrannt. Die Mcnge
zog johlend nnd unbekümmert um die Polizei, die viel zu
schwach war, nm die Mcnge zu vertreiben, durch die Stratzen.
Da die Garniso» iin Manöver ist, konnten nur zwei Züge
Militür vun der Polizei zur Hilfe herangezogen werden. Diese
säuberren wohl die Stratzen, doch konnten sie nicht verhinder»,
datz sich die Menge in anderen Straßen sammelte nnd dvrt
ihr Zerstörungswerk von neuem begann. Geg-en 2 Uhr nachts
hörten die Ausschreitungen ans. Heute früh wuvde eine.Be-
kanntmachung erlassen, des Jnhalts, datz alle ösfentlichen Lokale
um 9 Uhr, allc Hausthore um 7 Uhr abends gesperrrt scin
mussen. Weitere Nachrichten lassen der „Frankf. Ztg." zufolge
die Ausschreitungen in der gestrigen Schreckensnacht förmlich
als eine rebolutionäre Erhcbung erfcheinen. Jnfolgc dcr
Unzulänglichkeit Her Polizei tind des Mlitärs, 'datz nur
zwei Züge zur Verfügung hatte, weil die gesamtc Agramer
Garnison aus dcm Manöberfelde war, fühlten sich die De-
monstranten als Herren der Situation nnd demolierten und
plünderten nach Herzenslust. Kaum ein einziges,. serbischen
Kauflenten gehöriges Geschäft blieb versichert. Alle größeven
Gcschäfte, besoiiders in den Hauptstratzen, wurden geplündert.
Da alle Gasflammen abgesperrt waren, zogen die Dcmonstran-
ten mit Fackelbeleuchtnng von einem Geschäft zum andern. Wo
sich ein Polizist zeigte, wurde er von >der Menge mihhandelt
und als sich die Polizisten vor der Uebermacht in mehrerc
Kaffeehäuser rettetcn, stürmte ihnen die Menge nach nnd demo-
lierte drei dcr grötzten Kaffeehäuser vollständig. Die Menge
zog auch vor das Palais des Obergespans, dcr ebensalls ein
Serbc ist, wnvde aber durch Schüsse, die von den Jrilwohnern
abgcgeben wuvdcn, bertrieben. Weit über 100 Personen sind
verwnndet unld der größte Teil der Polizeimannschaft ist -dienst-
untauglich. Bürgcrmeister Mosins'zky wivd demissionieren, weil
er nicht verhindcrt hat, datz in der Sihung dcs Gcmeindcrats
von mchrcren Mitgliedern förmlich zur Fortsetznng der De-
monstrationcn gereizt wuvde. Den Anlatz zn den Aus-
schreitungen gab cin Streik der Schreiner. Später richtete
sich die Bewegung gegcn die serbischen Geschäftsleute und
Jnstitute in der Stadt.

Paris, 2. Sept. Jm Rev i s i o n sve r fah re n
Voisin sprach das Kriegsgericht in Le Mans den An-
geklagten mit drei gegen zwei Stimmen frei. Voisin war
vor Jahren als Soldat auf Grund eines Jndizienbeweises
des Mordes schuldig befunden worden und hat lange als
Depo rtierter gelebt, bis auf Grund von Bemiihungen der
Presse die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen ihn
erfolgte.

London, 2. Sept. Wie eine Lloyddepesche aus Port
Elisabeth meldet, sind bei dem letzten Ünwetter folgende,
augenscheinlich.deutsche S chiffe gescheitert:„Thekla",
„Coriolanus", „Nautilus", „Emanuel", „Franz Wagner"
und „Arnold". Von dcn gcnannten Schiffen hatte die
„Thekla" bereits die Ladung gelöscht, „Coriolanus" und
„Nautilus" hatten nahezu, die übrigen zur Hälfte die
Ladung gelöscht. „CoriolanuS" verlor zwei Mann seiner
Besatzung.

New-Aork, 2. Sept. Ein Telegramm aus Port
Castries (Santa Lucia) berichtet: Jm Mont Pelve
fanden seit dem 15. August fortgesetzt Erupti onen
statt. Eine sehr starke Eruption erfolgte am 28. Auzust
nachts. Das Getöse wurde in weiter Entfernung gehört.
Der Berg spie unausgesetzt Feuer aus. Die anf der Reede
befindlichen Schiffe wurden mit Asche bedeckt. Jn der
Nacht zum 30. August fanden drei Ausbrüche statt. Es
war unmöglich, sich St. Pierre von der Seeseite her zu
nähern. Jn Le Curbet ist die Bevölkerung von Schrecken
ergriffen und flüchtet in das Jnnere der Jasel. Späteren

Meldungen zufolge sollen, abgesehen von den 200 in Le
Carbet und Morne Rouge umgekommenen Personen, anch
im Jnnern viele Menschen umgekommen sein.

New-Aork, 2. Sept. (Frankf. Ztg.) AuS Venezuela
wird berichtet, daß unterirdisches Tosen entlang
der ganzen Küste und Erdstöße in Carupano beobachtet
werden.

New-Aork, 2. Sept. (Frankf. Ztg.) Der Mob
zündete in Pocahontas (West-Virginien) das Zechen-
gebäude an, worauf sich ein Feuergefecht zwtschen
den Streikern und der Polizei entspann. DaS Feuer er-
griff das Jnnere der Grube.

Ncw-Aork, 2. Sept. Das Lick-Observatorium entdeckte
einen neuen Kometen.

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SpqiiiltklMWAk der geideldergkrIkilmlz.

in Wien, 3. September. Das Wiener Corresp. Bureau
bcrichtet aus Sofia: Die Polizei verhaftete den
GeneralZontschews-Michailowski und die übrigen
Mitglieder des mazedonischen Komitees. Jarafow soll im
Auslande sein. Es verlautet, die Auflösung des Komitees
stehe nunmehr bevor.

v. Agram, 3. Sept. Gestern Abend sammelte sich
eine großeMenschenmenge auf dem Jellachitsch-Platze,
der von der Polizei gesäubert wurde. Auf dem Capitel-
Platz trieb die Menge die Polizei zurück und schlug Fenster
ein. Gleichzeitig sammelten sich auch an der Stelle große
Menschenmassen an, welche in dte Wohnungen der Serben
eindrang und die Fenster zerschlug. Der Hauptmann
Witas schoß auf die Menge und verwundete einen Schläch-
tergehilfen. Die Lage auf diesem Platze wird stet s b e-
drohlicher. Militär ist zur Räumung zugezogen.

m Agram, 3. September. Die Wut der Menge bei den
gestrigen Kundgcbungcn richtetc sich gegen das Haus des Haupt-
manns Witas, der auf die Demonstvanten geschosscn hatte. Die
Menge errichtete eine Barrikade und warf alle Fenster ein.
Militär säubcrte die Stratzen, später kehrte die Menge zurück,
dvang in das Hans nnd die Wohnung des Hauptmanns ein,
demolierte alles nnd warf die Möbel auf die Strahe. Es ge-
lang dcm Hauptmann und seiner Gemahlin, unbeinerkt aus
dem Hause zn fliehen. Die wütcnde Menge zog sodann nach
-er Methuliusgasse und verwüstete dort die Wohnungen.

O Agrain, 3. September. Wie verlautet, haben sich Bauern
am untercn Rica angesammelt und verübten verschieden-e Aus-
schreitungcn. Jn verschiedenene Provinzstädten kam es zu
ähnlichen Kundgcbungen. Bei den gestvigen Ausschreitungen
wurden 29 Pcrsonen verwundet, darunter sechs schwer. Die
meisten serbischen Geschäfte sind geschlossen.

Lissalwn, 8. September. Sämtliche Blätter beschäftigen
sich mit dcm Gerücht eines grotzen Skandals, in ivelchem die
Regierung koinpromittiert scin soll. Die Regierung soll, als
sie sich in Gelbnot bcfand, die Kronjuwelen, darunter auch das
kostbare Szepter Don Juans, in einem Geldwert von 25 Mil-
lionen Frcmks veräntzert haben.

x Petersburg, 2. September. Der „Regierungsanzeiger"
meldet: Vor einigcn Monaten zeigten sich im Znstande der
Kaiscrin Veränderungen, welche eine Schwangerschaft vermuten
ließcn; jetzt änderten sich dicse; infolge Ablenkung von dem
normalen Lauf der Schwangerschaft trat eine Frühgcburt ein,
die ohne Komplikation stattsand bei normaler Tcmperatur
und Puls.

Verantwortlich für dcn redaktionellen Teil F. Montua, für dem

Jnseratenteil Th. Berkcnbusch, beide in Heidelberg.

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