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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 203-228 (01. September 1902 - 30. September 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0445

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AEer hielt Rechtscmwalt Dr. Calmann-Alzey einen sehr
t,V'es1anten ^Lortrag. Redner vergleicht die vom prev-
wlchen Staatsmmisterium bereits im Jahre 1901 ver-
sientlichtM Lezüglichen Gesetzentwürfe A und B. Er
den letzteren für den annehmbarsten, wenn auch
mancherlei Bedenken, die jedoch nicht ausschlaggebend
ONö, nicht zu verkennen seien, so werde dirrch die Bestim-
Mng, datz nur für Neubauten und für unbebautes Land
Iicherung erfolgen könne, dann, das; den Bundes-
naaten anheimgestellt werden soll, ob fie für fich das
einführen wollen oder nicht, viel Wasser in den
gegossen. Folgende Resolution gelangt zur An-

nayme:

^ Die 11. Hauptversammlung des Berbandes deutscher
's-EweExmr2ine spricht die besümmte Erwartung aus,
der vom preutzischen Staatsministerium im Jahre
avtti veröffentlichte Enüvurf L eines Reichsgesetzes zur
^^cherung der Bauforderungen, welcher die von ihr anf
s? m Eauptversammlnn2.en der Jahre 1891—1899 ge-
schllten Forderungen zu erfüllen geeignet erscheint, bal-
lgst Gesetz werden möge. Sie giebt gleichzeitig den
stschlgebenden Körperschaften zur Erwägung anheim, ob
^cht wenigstens neben den Bestimmungen des Entwurfes
.. ^ichsgesetzlich mit Geltung für alte größere Bauten
llstchließiich derjenigen llmbauten, die den Neubauten
zu erachten sind, unter Aufrechterhaltung der Be-
m^llrungen des Entwurfes S über die Baugelderhypo-
ZEen 1) die Ranggleichheit aller Bauhypotheken, nnter
^llsdehnung derselben auf die Lieferanten, 2) der Vor-
^llng derselben vor allen Eintragungen nach Baubeginn,
sti die Wahrung dieser Rechte durch obligatorische Vor-
^llerkungen im Grundbuch — durchführbar wäre.

, .Ueber eine Pensionskasse für selbständige Gewerbe-
^rbende berichtet Malermeister Geisler-LsiemPten. Die
^rrichtung einer sol-chen Kasse, etwa unter staatlicher Lei-
llllg, fiudet allseits Anklang. — Als V o r o rt wird
nachdem der bisherige Vorsitzende Berghausen-Köln
^fgen Geschäftsüberhäufung zrirücktreten zu müssen er-
^art, hMe — der hessische Landesverband gewählt, als
f7arfitzguder einsümmig Regierungsrat Noack-'Darm-
Ladt. Berghausen wird zum Ehrenvorsitzenden und
^hrenmitglied ernannt. — Die ausscheidenden Vor-
llandsmitglieder wurden wiedergewählt, an Stelle des
llblehnenden Herrn Koch-Rostock die Herren Linck-Erfurt
5«d Krönlein-Stuttgart. Als Ort des nächsten Ver-

^Nchst^s^s^^am^^n^lussiK

Kleine Zeilung.

^ - Hochschulnachrichü Aus Würzb u r g wird ge-
M-ieben- Prof. Dr. Wien hat den Rus als Profestor
Zer Physik an die Universität Leipzig angenommen.
Fien, der hier der Nachfolger Röntgens war, ersetzt rn
^eipzsg den nach Wien berufenen Physiker Boltzmann.

— Ein mutigcs Mndchcn. Vor einigen Jahren, so
Vreibt der „Elsäss. Volksb.", langte im Lauterdorfe
ein gewisser Herr K. als Forstpraktikant an, der
water das höhere Forstfach einzuschlagen gedachte. Bald
.arauf wurde der junge Mann schwermütig und legte
Dres Tages sogar Hand an sein eigenes Lebe,:. Der
^rlbstmörder wurde auf dem Friedhofe in Sch. begra-
ll^ll. Einige Zeit nachher sandte eine unbekannte Dame
den Freund des K. nach Sch. einen anonymen Brief,
«> dem sie angab, fie sei die Braut des K. und über-
llllttle das nötige Geld, um dem K. einen Grabstein zu

setzen. Vorläufig wolle sie ihren Nomen und ihrsn
Wohnort verschweigen und nur mitteilen, datz sie ein
braves, aber armes Mädchen sei. Aus diesem Grunde
hätten die Eltern ihres Bräutigams sich ihrer etwaigen
Verehelichuncs mit K. hindernd in den Weg gestellt. K.
auch habe trotz seiner Zuneigung S» ihr, aber mit Rück-
sicht auf sein späteres Avancement wohl die Verlobung
nicht aufgehoben, aber doch selbst Bedenken gehabt, si'e
später als Frau heimführen zu können. Das habe
ihn in den Tod getrieben. Sie schlotz ihren nach Sch.
eingeschickten Brief mit der bemerkenswerten Wendung,
„datz fich selbst das Leben nehmen immer wieder eine
Feigheit und eines Mannes unwurdig sei. Jeder Menfch
habe die Verpflichtung, auch dem härtesten Lebensschick-
sale die Stirn zu bieten. Darin läge eigentlich jedes
Menschen Rkut." Dieser Tage traf nun die Unbekannte
in Sch. ein und verlangte, die Grabstätte des K. zu
sehen. An derselben verweilte sie lange Zeit betend.
Darauf erkündigte sie sich, wo der Freund des K., der
vor Jahren mit der Stellung des K.schen Grabsteins
betraut war, wohne. Diesen besuchte sie, dankte für
seine Bemühungen und machte ihm folgende Angaben:
„Jch bin dasjenige Mädchen, das das K.sche Grabdenk-
mal stellen lietz. Als sich K. das Leben nahm, war ich
seine Braut und Lehrerin in N. in Altdeutschland. Seine
That empörte mich, und ich faßte den Vorsatz, dem
seigen Selbsünörder zu zeigen, daß ich seiner doch wür-
dig gewesen wäre. Alle meine freie Zeit widmete ich
von damals ab dem Studium. Ein Jahr darauf bestand
ich das Examen als Lehrerin für die höheren Töchter-
schulen. Zwei Jahre nachher erlangte ich durch das
Absolutorium die Berechtigung zu Universitätsstudien,
und zuguterletzt errang ich den Doktortitel. Heute bin
ich Leiterin einer bedeutenden höheren Mädchenanstalt
und Mitarbeiterin der meisten in Deutschland ausge-
gobenen Frauenzeitungen." — Drei Tage lang blieb
die Dame in Sch. Jhre Enthüllungen wurden bekannt.
Jedermann wollte sie sehen. Wahrlich, eine solche
Mädchenenergie ist zu bewundern, und es sollten unsere
heutigen jugendlichen männlichen Selbstmörder fich ein
Beispiel an dem Heroismus dieser Vertreterin des schwa-
chen Ges-chlechts nehmen.

— 4800 Dollar-Millionäre soll es in Amerika geben.
1015 davon leben im Staate Newyork.

ßTheater- und Kunstnachrichlen. Z

Dresden, 2. September. Während der gestrigen Auf-
führung des Rheingords am hiesigen Hoftheater kam es, wie
Dresdener Mätter berichtcn, zu einer peinlichen -Szene. Der
bekannte Kammersänger Änthes wurde plötzlich von einem
Genickkrampf befallen, der ihn hinderte, die Partie durch-
zuführen. Der Vorhang mutzte heruntergelassen werden, und
es sang alsdarm der Opernsänger Gietzen die Partie nach dem
Klavierauszuge. Anthes wurde auch heute Morgen wiederholt
vom Krampf besallen; sein Befinden ist nicht unbedenklich.

Verlosiingen.

Auasburg, 1. Septbr. Ziehung der Augsburger 7 Guldm-
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S. 556 Nr. 89, S. 1105 Nr. 50, 56, S. 1115 Nre95, S. 1236
Nr. 67, S. 1972 Nr. 15, 42; je 70 Gulden gewinuen S. 103
Nr. 25, S. 556 Nr. 3. S, S. 657 Nr. 29, 43. 92, Serie 1105
Nc. 5. 77. S. 1115 Nr. 12, S. 1155 Nr. 57, 77. S. 1704 Nr. 4,
18, 50, S. 1972 Rr. 81; je 40 Gulden gewinnen S. 103 Nr. 57,

63, S. 383 Nr. 6. 12. S. 556 Nr. 26. 63. 100, S. 657 Nr. 13.
52; S. 1105 Nr. 26. 35. 49, 75. S. 1115 Nr. 17. Serie 1155
Nr. 55. 88, 93. S. 1236 Nr. 59. S. 1704 Nr. 70. 97; je 28
Gulden gewinnen S. 556 Nr. 83, S. 1105 Nr. 9, Ser'.e 1115
Nr. 36. S. 1236 Nr. 36, S. 1972 Nr. 99. (Ohne Gewäbr.)

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua. für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch. beide in Heidelberg.

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ksäisM, seiiön nvä ssiibsr sinä Ibrs
soüriktliobsll Lrbsitso, srkolgrelvk Idrs
OLsrtbrisks unä Oirolllars, vsim 8is
solobs vsrmittsist 8okrsibmasobills
oäsr llaväsokrikt m Oarl ttokmsnn's
Institut kür Stenogrspble unä 8cbrolb-
mssoklns, Nsiäoldorg, Krsbengasss 11
aaksrtigsll lasssa. Lm Vsrsllvb rvirä
8is äavoll übsresllgon.

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»auptsli'. 43.

Zperial ität.

Hauptsti'. 43.

Lrösstss ltakmsnlagsr llsläelbsrgs; slls Lrtsa üsistsll. 8allbsi
rmä sobllsils ösäisllUllx-. ksslls krsiss.

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üauxtslr. 153

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Axarrellspitron ill Lervstolll rmä Llosrsoballm.

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Amts- N«d Kreis-Berk8«digavgsblatt.

,. Ar. ig 163 Ll. Der Durchschnitt der
dchsten Marktpreise fiir Fourage be-
sür dm diesseitigen Amtsbezirk
Mch den Preisen les Manuheimer
Aarktes einschließlich 5°/, Zuschlag
^Ur loo Kilogramm >m

Monat Augnst:

Äafer 18 74

Roggenstroh 5 „ 51 „
(Richtstioh)

Heu 8 „ 40 „

Heidelberg, den 2. September 1902.
_ Dr. Holdcrer.

ZLauarbeiLen.

...Zum Neubau eines Schulhauses
den Stadtteil Neuenheim

wst die Herstellung der

Parkettböden und der

- Tüncher-Arbeiten

" Accord vergcben werden.

^ Angebore hierauf. zu welchen For-
töUlare unentgeltlich abgegeben werden,
Bd.bjz ^m

^reltag, den 12. September l. I.,

. vormittags 11 Uhr

der uuterzeichneten Stelle einzu-
^schen, bei welcher inzwischen die
Aanx nüheren Bedingungkn zur
der Beweiber aufgelegt sind.
Zuschlagsfrist 8 Tage.
veidelberg, Len 30. August 1902.

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