Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 203-228 (01. September 1902 - 30. September 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0486

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Liegenschafts-Meränderungen.

(Schluß.)

Jm Monat August 1902 haben nach dem Grundbuch fol-
gende Grundstücksverkäufe stattgefunden:

14. V. Wilhelm Schweizer Eheleute, K.: Mark. Ringeisen;
O.: Haus Rr. 1 der Apothekergafse ; Pr.: 37 000 Mk.

15. V.: Ludw. Aug. Wuertele; K.: Johann Eberhardt; O.:
Haus Nr. 23 der Ziegelgasse; Pr.: 18 000 Mk.

16. V.: Salomon Wölfel, K.: Heinrich Staub Eheleute;
O.: 43 Ar 47 Om. Acker, Grasrain und Oedung in deu alten
Steinbrüchen; Pr. 4000 Mk.

17. V.: Joh. Georg Schäfer und Gesch., K.: Frang Anton
Zindel Eheleute; O.: Haus Nr. 197 der Hauptstraße; Pr.:
68 000 Mk.

18. V.: Adolf Glöklen; K.: Joh. Georg Richter Eheleute
in Heilbronn; O.: Haus Nr. 13 der Bahnhofstraße; Pr.
106 000 Mk. mit Jnventar.

19. V.: Helene und Anna Dietz; K.: Karl Mathias Zim-
mer; O.: Haus Nr. 8 üer Hirschgasse; Pr.: 95 000 Mk. mit
Jnventar.

20. V.: Georg Hauck; K.: Franz Seiler; O.: 2 Ar 98
Qm. Hofraite an der Römerstraße; Pr. 12 000 Mk.

21. B.: Karl Albert Stützer; K. Alfred Kretzer; O.:
8 Ar 48 Om. Hofraite an der Keplerstraße; Pr.: 22 311 Mk.

22. V.: Ludwig Philipp Bauer Ehefrau; K.: Dr. Herm.
Braun; O.: 7 Ar 12 Qm. Weinberg und Grasrain im Schaf-
pfad; Pr.: 7120 M.

23. V.: Jakob Schupp Wtwe.; K.: Anna Math. Kath.
Cassan, geb. Schupp; O.: 6 Ar 01 Om. mit Haus Sandgasse
Nr. 10; Pr.: 81 000 Mk.

24. V.: Joh. Georg Schröder (Rachlaß); K.: Stadtge-
meinde; O.: 1 Ha. 26 Ar Ackerland im Bäckerfeld; Pr.:
40 050 Mk.

25. V.: Joh. Georg Schröder (Nachlaß); K.: Stadtge-
meinde; O.: 18 Ar Ackerland im Bäcksrfeld; Pr. 4150 Mk.

26. B.: Jöh. Georg Schröder (Nachlah); K.: Stadtge-
meinde; O.: 1 Ha, 06 Ar 43 Qm. Ackerland im Gabelacker;
Pr.: 82 220 Mk.

27. B.: Joh. Georg Schröder (Nachlaß); K.: Stadtge-
meinde; O. 2 Ha. 63 Ar 08 Om. Ackerlmtd im Röscher; Pr.
44 810 Mk.

28. V.: Joh. Georg Schröder (Nachlaß); K.: Stadtge-
meinde O.: 3 Ha. 45 Ar 63 Qm. Ackerland im Oüer-Neckar-
fcld; Pr. 68 190 Mk.

29. V.: Joh. Georg Schröder (Nachlaß); K.: Stadtge-
meinde; O.: 38 Ar 43 Qm. Ackerland, Wiese und öder Rain
im Unter-Reckarfeld; Pr. 3320 Mk.

80. B.: Joh. Georg Schröder (Nachlaß); K.: Stadtge-
meinde; O. 47 Ar 06 Qm. Wiese und Weg in der Farren-
wiefe; Pr. 4200 Mk.

Kleine Zeitung.

— Posen, 5. Sept. Ein nettes Stücklein wird im
„Neuen Görl. Anz." aus der Kaisermanöverstadt Posen
berichtet. Am Sonntag Mittag trafen plötzlich die sämt-
lichen Mnsiker- und Trompeterkorps des 6. Armeekorps,
sowie sämtliche Spielleute, die am 3. September vor
dem Kaiser in Parade standen, im ganzen etwa 2600
Nkusiker, in Posen ein. Die Leute sragten nach ihren
Onartieren, doch da wurde ihnen geantwortet, daß für
sie keine Ouartiere bereit gehalten seien. Die Einqnar-
tierungsdeputation hatte zwar während der Kaisertage
die Männschaften, Unterosfiziere u. s. w., etwa 16 000

Mann, in Quartieren untergebracht, aber dabei vergessen,
daß die Regimenter auch Musikkorps haben. Für die
Hoboiften war nicht gesorgt worden. Und so entstand
am Sonntag in Posen ein nettes Durcheinander. Beson-
ders die Bewähner der Unterstadt wurden mit der Plötz-
lichen Einquartierung bedacht. Mejenigm, die schon
zeitig einen Ausftug gemacht hätten, fanden abends drei
oder vier Musikanten vor der Thüre, 'dis energisch ihr
Ztachtlager verlangten. Aber auch die anderen, die wäh-
rend des Tages plötzlich so zahlreichen Besuch erhalten
hatten, werden nicht sonderlich erbaut gewesen sein. Denn
am Sonntag sind nach der Mittagszeit die Geschäfte ge-
schlossen, so däß es den mit der Einquartierung gesegneten
Bewohnern schwer fiel, die vielen hnngrigen Btusiker
ausreichend zu besriedigen. Auch der Durst wird dabei
eine Rolle gespielt haben, denn eine Musikantenkchle ...
doch wir branchen das Sprüchlein nicht zu Ende zn
zitieren.

— St. Goar, 7. Sept. Bei den Ausschachtnngsar-
beiten im Vorgarten des atten Rathauses stieß man auf
ein vermauertes Gewölbe, in welchem acht
Fuder Rheinwein vermanert lagen. Die eisernen
Reisen der Fässer sind teilweise abgesprungen. Die
Fässer sind, nach den eingebrannten Jahreszahlen zu ur-
teilen, wohl zur Zeit der sranzösischen Jnvasion Ende
des 18. Jahrhnnderts dort verborgen worden, um ihren
Jnhalt vor den durstigen Soldatenkchlen zu schützen.
Auch im Jahre 1870 haben viele Winzer an der Nahe
ihre besten Jlaschenweins in Gärten ' vergralben und
schnellwachsende Bohnen darüber gepflanzt, damit ihr
köstliches Gut vor etwaigen Schnüffeleien der feindlichen
N'asen geborgen sei. Zum Glück sind die sranzösischen
Nasen z'war recht lang geworden, äber d'och nicht so lang,
daß sie bis an die Naheweinflaschen heranreichten. Diese
dursten dahär nach der Bohnenernte eine recht seuchtfröh-
liche Auferstehung feiern.

Aus der Wechtspffege.

Eine eigenartige Strafsache ist von der Essener
Strafkammer zum endgiltigen Austrag gekommen.
Die Blätter berichten darüber: Das Schöffengericht in
Gelsenkirchen hatte einen Geschäftsreisenden wegen
Widerstands gegen die Staatsgewalt zu
6 Mk. Gel'dstrafe verurteilt. Diese an und für sich un-
bedeutende Sache erhielt erst 'dadurch eine Bedeutun'g,
daß in der Berusnngsinstanz die Frage aufgeworsen
wurde, ob zur Erlangung eines rein zivilrechtlichen An-
spruches einer Behörde das Einschreiten derPolizeibehörde
statthäft 'sei. Der Reisende war nämlich in Disferenzen
mit 'dem Mmmer Eisenbahnfiskus gekommen wegen Zah-
lung eines F a h r g e l d b e t r a g e s, den der Reisende
gutwillig nicht zahlen wollte, weil er der Ansicht war,
'der Betrag würde zu Ilnrecht von ihm gefordert. Der
dienstthuende Stationsbeamte sorderte nach vergeblicher
Ausforderung an den Reisenden, den Betrag zu zahlen,
zwei Polizeibeamte auf, den Reisenden zu verhaftan. Als
dieser sich weigerte, den Beamten zu folgen, wurde er mit
Gewalt fortgeführt nnd erst am nächsten Morgen nach
Feststellung seiner Personalien wieder freigelassen. Die
Beamten strengten noch obendrein gegen den Reifenden

das Versahren wegen Widerstands gegen die Staats-
gewalt an. Das Gericht kam aber zu der Ausfässung,
die Forderung des Eisenbahnfiskus sei zivilrechtlicher
Natur gewesen. Weigerte sich der Angeklagte, diosen
zivilrechtlichen Ansprnch der Eisenbahn gutwillig zu zah-
len, so konnte die Eisenbahnverwaltung ihren Anspruch
nur im Mahnverfahren oder im Prozeßwege dnrch eine
Klage geltend machen. Der «tationsassistestt hatte mit-
hin keineswegs die Besugnis, gegen üen Angektagten
so zu handeln, wie er gehaudelt hat. Stand aber dein
Stationsassistenten dieses Recht nicht zu, dann kanu er
auch nicht sür befugt erachtet wevden, die Polizeibeam-
ten mit der Verhaftung zu beauftragen. Hiernach waren
die Polizeibeamten, als ihnen der Angeklagte Wider-
stand entgegensetzte, nicht in der rechtlichen Ausübung
ihres Amtes, mithin war die Freisprechung des Ange-
klagten geboten. Gegen diese Entscheidung legte die
Staatsanwaltschaft Berusnng ein. Das Oberlandesge-
riicht in Hamm hob denn auch dieses Urteil auf und wies
die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Vor-
instanz zurück. Die Strafkammer kam bei der erneuten
Verhandlung zu dem Schlnß, daß die Polizüibeamten erst
dann eine Verhastung vornehmen dürfen, wenn sie selbst
sich davon überzeugt haben, daß eine strafbare Handlung
vorliege. Der Angeklagte wurde endgiltig abermals
freigesprochen.

Verantlvortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

ff. ÜvlNMkI, xr-ct. LImzrA,

HanMtr. 44. Heillvldei'g HnnxtZtr. 44.

8pr««Ii8tnu«t«u: S 1S, 2 S.

z. k. Ickaejer

Sistksm-, Qlsktsr- uirS Vssslln-k'svrHL

8teingss8o 5 8p8eig.lität: 8lsingssss 5

a. L. slis» SiüsLs. a. 5/7dsn->5s/7s L. rlts» LrüsLs.

Ln Aros. Lil ützlail.

Ww. VttU Lvlltz« Lllll8t8lllvll,

brinch ststs ckas üsassts suk cksm dsdists cksr Lrmst!
Llni'slmilisgss in smkssüsr, sovis üooüapartsr 4asküüniuz

LUUxs krels« chc Ursmpt« RecklvnlluA.

ksrl 2(oek,

lIllivttr8Mt8 - kllkdbillllttrttj üoiilollterff.

(slsktr, Lrsktüstrisü)

^ISolL 83, krllksr 8snckgssss,

kortigt slls Lnoübincksrarbsitsn in ansrüallntsr 6 üts nuck
8anbsrüsit.

Kelüiililtmlljiiilg.

Die im Zwangsversteigerungs-
verfahren gegen die Wirt Johann
Georg Gieser Eheleute in Leimen
zur Erörterung über das geringste
Gebot auf Freitag den 12. Sep-
tember 1902 und zuc Vornahme
zur Versteigerung auf Mittwoch
den 24. September 1902 anbe-
raumten Termine finden nicht statt.

Heidelberg, den 9. Sept. 1902.

Oroßy. Motariat V.

Becker.

llnl. Löfilsrs

Oloitt -Mödsl.

Hoolib^äwASll! llugslläst^l!
8oliis1llä«n oäar (jllvllen »ll8-
A68eK1(>88«ll.
klouoralvortrotllllA
kür Laäou, liVürttsmborK uuä
äio 8obv/si2.

«SlOSL'Ab-

HotoIoillrioktunKs-
ullä ^llsstattullAg - Olosoiiäkt.

H1vrr8tv»88v 56

HsickölbsrA-dlvuslltioiln.

Prima

Nindfleisch,

bas Pfuud 64 Pfg., empfiehlt

Chr. F-rai>f, MetzzerMeistsr
Bo.hnhofstratze 9.

Zu verliaufen.

Altes Bauholz und ver-
schiedene Lagerschuppen mit

500 u. 600 Quadratmeter Flächen-
raum.

Häusierstr. 16.

Icrb ivofiiio jot/st

lii!» M. ?, II. 81

(Deko LoIirfikiofi6r8trs,886.)

Hr. M. MZniIZsi

pral<t. ^allnaiÄ.

!8i»r«vll8tiii!a«i»: g—12 Oür vormittags,

2—5 „ iiaoümittaAS.

jedeu

Umsaugs,

Klektr. Aiilage»

wie Beleuchtimgsanlagen zum Anschluß an das städt. Netz
und complet mit eigenen Maschinen.

Clektromotor-Mnlagen

jeder Größe. Mehrere solcher Kraftanlagen von 1—8 Pferdekräften
gewerbl. Etablissements, wie Möbel-Fabriken, Metzgereien, Glasereien,
Schreinereieii, Drahtflechtfabriken rc. treibend, sind von mir eingerichtet
und auf Wnnsch im Betrieb zu sehen. Alle Anlagen werden fachgemäß
unter Garantie ausgeführt.

Lager in allen Ersatzteilen. Hochachtungsvoll

Reparaturen prompt und billig. 18 »«

Conlante Vedingungen. »»»»^T,

Hauptstr. Nr. 21 u. 36.

ZlLZSSZ. AMKsZZÄLSI»»!8-Lck«LtGS'LG.

Äöliung givliöi- solion 3. unä 4. Oktoliei' 1902.

vis HLlkts ckso Lillllllkrllo vvirä 211 Lisivilllls vsrv/nllät.

7606 <>>«I<l-11v« i-iiiv . rus. ^ /-V

»««. 000

ü 1 Nü.; 11 ttoss 10 Nk.
Lorto u. ttists se 25 lü. sxtra.

smüsült .1. 6snsrsl-ügsnt, StrassüurZ i. LIs.,

unck nils ckureü ttoss unä kioÜLts üsnntlieüsn Vsrüauksstslisn.

boss ü 1 Nü., 11 ttoss L« Nk.

KrWburMrklsrcke-lsse (

Geweröeschuke Keidel'öerg.

Das Winterhalbjahr beginnt:

Montag, 13. September, morgens 7 Uhr.

Die Kurse für bau- und kunstgewerbliches Zeichnen, Freihandzeichneu nnd
Aquarellieren, für Dekorationsmaler; fnr Holzschneiden und Modellieren, für
Elektrizität beginnen ebenfalls am gleichen Tage.

Der Schlosserkurs beginnt Mittwoch, den l. Oktober, abends 8 Uhr.

Heidelberg, den 10. September 1902.

L>. Lender, Rektor.

jlerrrcliaftr-Villa.

Eine in gesunder Lage gelegene schöne größers Villa in Heidel-
berg mit prachtvollem Parke umgeben, Nutz- und Ziergarten, ist cr
1. Oktobcr ct. oder späier, wegen Weazug zu vermieten

Nähere Auskunft erteilt M. Grohberger, Liegenschasts-Ageotnr,
Bienenstraße 12, Telephon 422.


kakrrrläer ^
Mllmssekiilei»
8clireihmrlktt!iineu
VlvtornsAKv»
1Vri8eIi-,1Vrin«;- unl!
lüallAvImaseliillvll.



^appe§

Vk6il<önig8tr. 25
lelepkon 5».


Die vorgeschriebenen

Nechnungsformulare

fttr die Großh. Vad. Eifenbahn-Berwaltung

sind oorrätig in der

Heidelherser VerlagSMüiilt u. Druckerei

_Wrmilg ä- Serkeudusch).

Lelä-LoNerie

ru 6un8ten ller Wieäerker^tellung ller Vai-ienkirvke in

keutlingen

Ws»»»Z»lK«w»i»i» 2ZZ OOO MZL.

WW- Lvvl LrvN«i»8«i,.

klrsts ^illfiull^: 7. Olrtovsr, 2veits AsfiuuA: 2. Oo^smlior 1902-
OriAiuul-VoIIIoso Aü. 2.— om^Lolilt

Olltoro ^oofiurstrasso 21.

Druck und Verlag der Heidelberger Verlags-Anstalt rmd Drnckerei (Hörning u. Berkenbusch), Heidelberg, Untcre Neckarstr. Nr. 81,
 
Annotationen