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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203-228 (01. September 1902 - 30. September 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0583

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^tatut der internationalen Vereinigung zugewiesenen Auf-
°^ben durchzuführen. Das internationale Arbeitsamt
^rd den Charakter strengster politischer Neutralität wahren.
^es weiteren wurde ein Beschluß gefaßt, in dem die Ver-
?biuilung das Verbot der Nachtarbeit für Frauen grund-
Mich für gerechtfertigk erklärt. Ferner gelangte eine Er-
^rung zur Annahme, in der die Einsetzung einer Kom-
?Won beschlossen wurde, die Mittel und Wege suchen
W, um eine, die Gesundheit schädigenden Wirkungen des
Aosphors und Bleiweißes bchebende Einschränkung der
Mwcndung weißen Phosphors und Blciweißes herbeizu-
Aren und den Gebrauch des Bleiweißes soweit als
zu unterdrücken. Schließlich wurde Basel als Ort

?r nächsteu Tagung gewählt und danach die Versamm-
bng geschlossen.

^ Äasscil, 23. Sept. Die Hauptversammlung des
?Ustav Adols-Vereins hat die Absendung des nachfolgen-
Huldigungstelegramms an den Kaiser beschloHen:
r-Urer kaiserl. und königl. Majestät bringt die 55. Haupt-
?brsammlung der evangelischen Gustav Adolf-Stiftung,
Mche in Ew. Majestät Refidenzstadt Kassel tagt, in dem
^unde, da einst Landgraf Pflilipp um die Einigung der
- dangelischcn sich heiß bemuhte, ihre freudige und ehr-

!urchtsvolle Huldigung dar, mit Ew. Majestät eins in
unverrückten Bekenntnis, daß iir keinem andern
x^il ist als in Jesu Christo, unserm einzigen Heiland und
Mfer. eins in der Pflege des Friedens zwischen den Kon-
Wonen, eins in der liebenden Fürsorge für die evan-
Mschen Glaubensgenossen, zuinal in der Zerstreuung.
Geh. Kirchenrat D. Pank. Generalsuperintendent

. Der Kaiser erlietz durch Geheimrat v. Lucanus folgen-
Antworttelegramm: „Der Kaiser und Kömg lassen für
freundlichen Grutz herzlich danken. Seme Majestät ge-
>enlen gern des grotzen S-egens, der von der treuen Arbeit
Fu Gustav Adolf-Stiftung für die bsdrängten Gemeinden in
Zerstreuung ausgeht, und hoffen, datz die werbende Kraft
»-st' Gustav Adolfsache auch dazu beitragen wevd-e, den Aller-
^chstihm am Herzen liegenden engeren Zusammenschlutz der
"ungelischen Kirche zu fördcrn."

Dresdeu, 24. Sept. Kronprinz Friedrich August wurde
Mw General der Jnfanterie ernannt.

. Berlin, 24. Sept. Die Zolltarifkommission
Reichstags hat heute die Gcneraldebatte über die
Mischteuerung beendet, die namentlich den Abgg. Wangen-
^im und Sieg zu den heftigsten Angriffen auf die Flei-
'cher, Händler und die Presfe Veranlassung gaben. Auch
einem Ausfalle auf die Schwächlichkeit der bayerischen
?iegierung, die die Schlachtsrist für cinige Orte etwas
berlängert hat, fehlte es nicht. Der preußische Landwirt-
ichaftsminister mußte zugeben, daß seit dem Jahre 1896,
bis die russtsche Regierung sich zu drakonischen Maßregeln
^gen die Seuche aufgerafft, die Einschleppung von Vieh-
^Uchen aus Rußland nahezu ausgeschlossen sei. Staats-
mretär Graf Posadowsky föhrte aus, daß die Fleisch-
ieuerung cine allgemeine, nicht auf Deutschland beschränkte
iki, die daher auch allgemeine Ursachen haben müsse. Dann
^Ng man zur Spezialdebatte der Viehzölle über, in deren
^erlauf der Abg. Herold (Zentr.) es entschieden ablehnte,
bie Fleischteuerung mit den Viehzöllen in Zusammenhang
^ bringen. Die Annahme von Mindestzöllen auch für
Aeh sei die Boraussetzung für das Zustandckommen des
^arifs. Das gab dem Staatssekretär Graf Posadowsky
^nlaß, zu erklären, daß die Regierung sich auf eine Er-
^eiterung des Systems der Mindestzölle nicht einlassen
^nne.

Berlin, 23. Sept. Die Einnahmen in der preußisch-
Mschen Eisenbahnverwaltung steigen in ganz erfreulicher
^eise. Jn dcn ersten fünf Monaten des laufenden Fi-
banzjahres hat die Einnahme 593,6 Millionen Mark oder
>4 Millionen Mark mehr, wie im gleichen Zeitraum des
^orjahres betragen. Währcnd bisher das Mehr nur aus
beui Güterverkehr stammt, nimmt jetzt auch schon der
^ersonen- und Gepäckverkehr daran teil. Daß mit dieser
^teigerung der Etatsansatz erreicht werden wird, ist aller-
biligs noch ntcht abzusehen. Zwar ist ja die Einnahme
Ats der Eisenbahnverwaltung im Etat für 1902 um 24,7
-imllionen Mark gegen den für 1901 herabgesetzt. Jedoch
b>ar die wirkliche Einnahme für 1901 hinter dem Etats-
^dschlage so bedeutend zurückgeblieben, daß die Differenz
blehr als das Doppelte jener Summe ausmachte. Dem-
demäß wird die Einnahme noch bedeutend höher gegenüber
^rjenigen dcs Vorjahres steigen müssen, wenn sie den
^tatsansatz des laufenden Jahres erreichen soll.

Hamburg, 24. Sept. Wie die „Hamb. Börsenh." er-
Mrt, hat die in London gepflogene Verhandlung zu einer
^krständigung zwischen der Hamburg-Amerikalinie und der
Hauiburg-Südafrikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft einer»
Ms und der Bootlinie andererseits über den Vcrkehr mit
^stbrasilien geführt, durch die dem Konkurrenzkampfe der
^Nannten Reedercien ein Ende gemacht wird.

„ Wien, 24. Scpt. Dte „Polit. Korrespond." erfährt auS
^onstantinopel: Bei einem Zusammenstoß zwischen türkischen
^ruppen und einer bulgaiischen Bande in den Bergen bei
?alonik wurden auf dem Kampfplatze Schriftstücke aufge-
Mden, die Anweisungen zur Zerstörung von Eisenbahn-
>^ien und eisernen Brücken enthielten. Man ist darüber
?s>r beunruhigt und befürchtet, daß anläßlich der Schipka-
?>er von bulgarischen Banden solche Zerstörungen geplant
Arn. Amtlicherseits wurde sosort verfügt, daß in den
^ilajets Salonik, Monastir und Kossowo Strcifwachen ein-
Arichtet und in verschiedene Ortschaften Saptihs und
rndarmen gelegt werden. Die Bahnverwaltungen wurden
?sgefordert, Maßregeln zu treffen, und namentlich ange-
Aesen, das Dienstpersonal von verdächtigen Bulgaren zu

ianbern.

,, Brüssel, 24. Sept. (Frankf. Ztg.) Das „Petit Bleu"
^toffentlicht ein Jntervicw mit Dr. Thiriar, Leibarzt der
-j^igsfamilie. Die Einbalsamierung der verstorbenen Fürstin
auf deren ausdrücklichen Wunsch unterblieben; ste hätte
H den, Bibelworte nicht widersetzen wollen, daß der Mensch
" Staub werden müsse. Er bestätigt, daß die Einfachheit

deS Leichenbegängnisses auf einer Abmachung zwischen
dem König und der Königin beruhte. König Leopold
hätte zu ihm dieser Tage geäußert, daß er für sich selbst
dereinst ein nech einfacheres Leichenbegän;nis bestimmen
werde. Dr. Thiriar hat in der That dem König behufs
Vollendung seiner Halskur die sofortige Rückkehr nach
Luchon angeraten, doch scheint von dieser Reise ganz oder
vorläufig Abstand genommen zu sein.

Paris, 24. Sept. Marineministcr Pelletan ist heute
hierher znrückgekehrt. Zu seiner Begrüßung waren mehrere
Mitglieder der franzöfisch-italienischen Liga auf dem Bahn-
hof erschtenen. Sie sprachen dem Mtnister die Versicherung
aus, daß cs seiner letzten Erklärungen nicht bedurft hätte,
um sie davon zu überzeugen, daß er stets ein Freund der
italientschen Demokratie gebl'eben sei.

Paris, 24. Sept. Der Versuch des Grafen de la
Vaulx, rnit seiuem Luftballon das Mittelmeer zu über-
fliegeu, ist abermals mißglückt. Der Ballon trieb gestern
Nachnnttag von einem Südwinde an die sranzösische
Küste bei Cette nnd landete gegen 4 Uhr nachmittags in
der Nähe des Ortes Marscillan, südlich von Cette. Das
Torpedoboot „Epee", das den Ballon begleitet hatte, traf
eine -halbe Stunde später im Hafen von Cette ein.

Christiania, 24. Sept. „Afdnpeosten" meldet: Markham,
der Prästdent der britischen geologischen Gesellschaft, hat an
Dr. Reusch ein Schreiben gertchtet, in dcm er Sverdrups
Polarreise als die glücklichste und beste arktische Unter-
nehmung zur Untersuchung von Land bezeichnet und meint,
die Unternehmung werde die wertvollsten Ergebnisse seit
Franklins Unternehmung haben. Die Unternehmung
Sverdrups und seine Genoffen umfaßten zusammen 372
Reisetage, in denen sie 3000 englische Meilen zurückgclegt
und 150 Meilen neuentdecktes Land durchquert hätten;
außerdem seien noch andere wichtige Reisen unternommen
worden. Sverdrup habe Hall, Greely, Kaul, Hayes und
Balduin überflügelt.

Madrid, 24. Sept. Jm antiklerikalen Klub fand ein
zahlreich besuchtes Abendfest zu Ehren der französischen
Regierung statt wegen ihrer kräftigen Haltung gegen die
Kongregationen. Es wurde eine Glückwunschadresse be-
schlossen.

Konstantinopel, 23. Sept. (Frankf. Ztg.) Dem nun-
mehr feststehenden Besuche desGroßfürstenNikolai
Ntkolajewitsch beim Sultan wird in maßgebenden
Kreisen eine über die Schipkafeier hinausgehende Bedeutung
beigemeffen. Es wird in diesem Besuche nicht allein cin
Ausdruck der großen Befriedigung Rußlands über die
Erledigung der Angelegenheit wegm der Passage der vier
russtschen Torpedoboote erblickt, sondern man glaubt außer-
dem, daß die Türkei auch auf einem anderen Gebiete Ruß-
land bedeutsame Konzessionen in Aussicht gestellt hat, welche
stch noch vorläufig der Oeffentlichk-it entzishen. Aus der
nächsten Umgebung des hier weilenden Khedive von
Egypten erfahre ich, daß der Khedive Abbas bei seiner
kürzlichen Durchreise durch Bulgarien eine längere Besprechung
mit dem Fürsten Ferdinand auf dem Bahnhofe
Sarambey gehabt und daß der Fürst den Khedive beauf-
tragt hat, dem Sultan scine Ergebenheit zu übermitteln
sowie die Versicherung, daß seine Regierung Alles aufbtete,
um Ruhe und Friedcn auf dem Balkan aufrcchtzucrhalten.
Der Khedive entledigte sich seines Auftrages, über welchen
der Sultan große Befriedigung knndgab, wobei cr sofort
den Khedive ersuchte, dem Fürsten von Bulgarien telegraphisch
seinen Dank zu übermitteln.

Peking, 24. Sept. Der Chef des deutschen Kreuzer-
geschwaders, Vizeadmiral Geißler, und der dcutsche Ge-
schäftsträger, Frhr. v. d. Goltz, wurden im Sommerpalast
von dem Kaiser und der Kaiserin-Witwe cmpfangen. Die
Audienz hatte einen sehr befriedigenden Verlauf. Die
Kaiserin gab in längerer Unterrcdung ihren Wunsch kund,
mit dem deutschen Kaiser gute Beziehungen zu pflegen.

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Speziültelegramme der Heidelb. Zcitung.

s Berlin, 25. Sept. Die „Tägl. Rundschau" veröffentlicht
über llnruhen in Transvaal folgendes Telegramm: Am 30.
August überrumpelten entlassene Soldaten die Autzenposten von
Johannesburg und rnachten den Bersuch, zu plündern. Die
Aufständischen wurden zurnckgewiesen. Es blieben 22 Mann
toi, 67 wurden verwundet. Jn Rnstenburg und Lichtenberg
tobt der Kaffernkrieg.

r Halle a. S., 24. Sept. Unter Teilnahme einer
großen Volksmenge und der Lokalbehörden ist heute auf
dem Petersberg eine Bismarck-Säule enthüllt worden.
Der Vorsitzende des Ausschusses, Landrat von Krosigk,
hielt die Begrüßungsansprache und Pastor Bethge die Ge-
dächtnisrede. Das Kaiserhoch wnrde von dem Ober-
präsidenten Bötticher ausgebracht.

t Wien, 25. Sept. Der „Berl. Morgenpost" wivd von
hier gemeldet: Auf Ersuchen des Kaisers Franz Josef traf
gestern die Enkelin des Kaisers, die Fürftin Elisabeth Win-
dischgrätz, die Tochter der Gräfin Lonyay, hier ein, um dem
Monarchen auf Grund der Mitteilungen ihrer Mutter über
die Vorgängc in Brüssel und Spa zu berichten. Der Kaiser
weilte über eine halbe Stunde bei seiner Enkelln.

I Bclgrnd, 25. Sept. Däs serbische Königspaar wird Mitte
Oktober seine Reise nach Rutzland antreten. Alsdann wird
König Alexander seine Auswarlung in Wien machen; da es
dort nicht gili, anch eine Kaiserin zu Legrützen, wäre es nicht

nötig. datz dic Köuigiii Draga den Kömg begleitet. Die nächst?
Folge dieses Wiener Besuches wäre dann der Besuch Aleran-
ders bei dem auf nngarischem Boden befindlichen Grabe seines
Vatcrs Milan.

b Ocdenburg in Ungarn, 25. Sept. (Privat-Telegramm.)
Bei heftigem Sturm ist sast der ganze Ort Cseperg vollstäiidig
abgebrannt. Das Feuer vernichtete 26 Häuser nnd 40 Neben-
gebäitde. 34 Feuerwehren beteiligten stch an den Löscharberten.
Es herrscht grotzes Elend.

c Brüffcl, 24. -Sept. „Etrile Belge" meldet, das heute
eröffnete Testamcnt der Königin enthalte keine Bestimmnng
über Einbalsamierung und Ausstellung der Leiche. Dagegen den
Wnnsch, an der Seite ihres Sohnes beigesetzt zu werden.
Die übrigen Bcstimmuiigen seien privater Natur. Die Kö-
nigin vermachte ihre 12 Pferde ihrem Privatsekretär Baron
Goffinet, dem der König heute in AnerkenNung der der Kö-
nigin bewiesenen Ergebenheit das Kommandeurkreuz des Leo-
poldovd-ens verliehen hat. Das Blatt fügt hinzu: Aus der
Aufnahme, die dcr Prinzessin Stephanie durch den Grafen von
Flandern znteil geworden, scheint man den Schlutz herleiten zu
wollen, es beständen Meinuiigsverschicdenheiten zwischen dem
König und seinem Brnder. Dies ist nicht dsr Fall. Jm Ge-
genteil haben der Graf und die Gräfin von Flandern stets die
Familienbeziehungen zur Prinzessin Lonyay ansrccht erhalten,
sogar am Tage nach der Vermählung dcr Prinzessin mit dem
Grafen Lonyay, die sie wcder gnt zn heißen, oder zu mitzbilligen
hatten.

e Paris, 25. Sept. Der „Figaro" vcröffentlicht heute
untcr aller Reserve ein Telegiwmm aus Söul, das das Gerücht
von dem Ableben dcs Kaisers von Korea bezeichnet. Man er-
wartet mchrere Komplikationen, da sich in Korea drei Par--
teien den Einflutz streitig machcii.

ii. Commentry, 24.Sept. Dem hier tagenden franzö-
sischen Grubenarbeiteikongreß ging am Nachmittag aus
Dorignies die telegraphische Mitteilung zu, dort seien 8000
Grubenarbeiter in der Ausstand getreten.

v Tarent, 24. Sept. Auf der Reise dnrch Süditalien
ist Zanardelli hier eingetroffen. Jhm zu Ehren fand ein
Festmahl statt, wobei er cin begeistert aufgenommenes Hoch
aus die Marine ausbrachte, die selbst in den entferntesten
Gegenden dem Vatcrland Achtung und Liebe verschafft.
Vormittags erfolgte die Weiterreise.

n Caserta, 25. Sept. Jn Macerata-di-Marcienise sind
durch eine Feuersbruiist über 20 Häuscr zerstövt worden. 6
Personen, darunter ein Kind, verbramiten. Der Schaden wird
anf 300 000 Mk. geschätzt.

o Oestcrfllnd in Schwcden, 25. Sept. Aus der Gemeinde
Lilkerdal wird gemeldet, datz die Ernte völlig fehlgeschlagen
habc. Eine Hungersnot wird besürchtet.

t Madrid, 26. Sept. Der hiesige Korrespondent des „Dailh
Telegraph" kam, bestimmt mitteilen, datz das liberale Kabinei
eifrig l eftrebt war, zu ciner VerstLndigung mit Frankreich und
Rutzlaud ZU gelau^in, seineu Pluu jedoch hcrbe aufgeben
müssen. D-as liberaie Kabinett gehe seinem Ende entgegen.
Das konseroatide Kabinet, welches hernach zur Regierung ge-
langen werde, habe ein Recht, über eine schwebende Frage von
einer derartigcn Bedentung gehört zu werden. Der Premier-
ministcr habe cs darnm abgelehnt, die Forderungen für den
Abschlutz eincr Militärkonvention mit Frcmkreich oder für ir-
gend cine crnste Abweichung von der bisher befolgteii Polittk
zu übernehmen. Daraufhin sei der Bündnisplan vorläufig
znrückgestellt worden.

e Rcwyork, 25. Sept. Die Zügellosigkeit der Aufständischen
im Anthracitkohlengebiet in Pemisylvanien nimmt immer
mehr zn.

o Newyork, 26. Sept. Aus Colon wird telegraphiert: Drei
Kompagnien Marinesoldaten von dem amcrikcmischen Kriegs-
schiff „Pander" sind nach Panama abgegangen.

a Newyork, 25. Sept. Nach einer Depesche aüs Port of
Spain hat ein kürzlich aus Ciudar Bolivar geflüchteter deutscher
Kausmaim folgendes cidlich ansgesagt: Am 20. Augnst hitzte
das vcnezolcmische Kriegsschiff „Restanrator", als es flutzauf-
wärts dampfte, um Ciudar zu bombardieren, die Flagge der
Vereinigten Staaten, um dadurch die Stcrdt zu erreichen. Beim
Zollhanse angekommen, feuerte das Schiff mitten in die Stadt
hinein, wodurch im Fremdenviertel zahlreiche Personen ge-
tötet wnrden. Die Konsuln und die ganze Bevölkerung hcttte
Protest erhoben. — Ein Telcgramm aus Washington besagt,
in zwei Cavacas hier eingegangenen Depeschen teilte der ame-
rikanische Gescmdte mit, er habe voll Eittrüsttmg sofort Abbitte
wegen dcs Verhaltens des „Restaurcttors" berlangt. Venezuela
habe darauf in angemessener Weise um Entschuldigung ge-
beten.___

Für die Redaktion verantwortllch in Vertretung Th. Bcrkcnbusch
in Heidelberg.

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1 Vos«, gobrsuobt, K. i(y).—

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Voiwistllvg v. Lobroibmssvbillsll ru ooulolltsll Lsckillguvgsll.

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ürsbsvgssss 11. H«1<I«H»«r8. Orsbsvgklssg 11.

Mu1mL88liokos Woltoi' am 26. un«l 27. Soptomdor.

(kisokäruolc vsrbvisv,)

Mr k'rsitsg rmä Ssmotsg iot kortgsostrt trooksllss
ullä boitsros Vstter bsi vsrmsr Ismpsrstur ia 1.us«iobt eu.
osbmsll.
 
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