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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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Freitag. 3. Oktober 1902.

Aweites Blatt.

44. Jahrgang. — ÜSr. 231.



^cheint tägltch, SonntagS anSgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich bv Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und den Zwcigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be.

zogen virrteljährlich 1.35 Mk. auSschließlich Zustellgebühr.

^etgenpreiS: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile odcr dcren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefige GeschäftS- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimwt
^efchriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen- — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafelu der Hetdelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

Was ist Weltpolitik?

Jn einem sehr lesenswerten Artikel über die
!>?6ge der „W e l tp o l i t i k " änßert sich Dr. Karl
e r s in der jüngsten Nummer der „Finanz-Chro-

> „Weltpolitik" ist ein Schlagwort, das in den letzten
Mren eine gewisse Beliebtheit für Politische Reden in
^utschland gewonnen hat. Es ist geeignet, ministeriel-
Programmreden eine gewisse Popularität zu geben;
!>idet aber andererseits nach keiner Richtung. Niemand
^entlich weiß im Grunde, was es im Munüe eines
E'Utschen Staatsmannes besagt. Denn, daß es nicht etwa
»deuten soll, irgend jemand im Deutschen Reich träume
1»ch nur von einer deutschen Vorherrschast auf diesem
Äaneten, wird uns immer wieder von neuem versichert.
^utschland ist ja der „Friedenshort", eine Weltherr-
Aaft aber, wie wir alle wissen, läßt sich nur in Kata-
„sophen und mit Weltkriegen aufbaucn. Jm Ernst giebt
§ kein Volk anf diesem Planeten, das weniger für solche
?denteuer geeignet wäre als unser deutsches . . . Was
"»Nn aber >die Phrase „Weltpolitik" bedeuten soll, ist
>>Mer zu verstehen. Oder 4neint man, ein Staat treibe
Meltpolitik", wenn er über seine Schutzbefohlenen in
M verschiedenen Teilen der Erde wacht? Jn diesem
^iiine treiben auch Serbien nnd Monte Carlo „Welt-
^litik" .... Eine konsequente Weltpoljtik trieb das
sPike Rom, und treiben in unserem Zeitalter Groß-
?>jitannien und Rußland. Das heißt, sie verfolgen eine
Wematische Eroberungspolitik mit dem Hintergedanken,
P eroberten Landgebiete sich wirtschaftlich nutzbar zu
»>»chen, beziehentlich auszuplündern. Am klarsten von
»llen Völkern der Geschichte hat England dieses System
> Wwickelt. Hierher kamen in den verschiedenen Epochen
i?>e Eroberer von dem Kontinent: Kelten, Römer, Angel-
»chsen, Dänen, Normannen. Jn Deutschland blieb mitt-
Pweile der „solide Rest" zurück; die ehrenwerte Masse,
»>e friedlich und wohlgemnt auf ihrer Scholle bauen
Wllte, die eigentlichen Biedermänner. Sie pflanzten sich
>»rt, nnd dort bildete sich also der natürliche „Friedens-
Mrt" für die Völker.

Und nun, zu dem Thema im engeren Sinne über-
^hend sagt der Autor:

Was ich unter „Weltpolitik" verstehe, ist das konse-
Ehente Einsetzen der politischen Macht eines Staates über
»se ganze Erde hin zur Erweiterung der wirtschastlichen
pnteressen des Volkes. Dadurch wird der Reichtum, die
-Okacht und hiermit der kulturelle Einfluß der Nation
Aehoben. Dies ist alles, was ein Staatsmann zu leisten
Wmag. Wie weit sich für ein solches Endziel eine fried-
!>che oder eme kriegerische Politik empsiehlt, ist Gegen-
»and der Kalkulation in jedem einzelnen Fall. Ein
Mlk, das Frieden uni jeden Preis will, muß selbstver-
schndlich auf „Weltpolitik" verzichten. Natürlich glaube
>ch so wenig, wie andere, daß die regelmäßig wiederholten
»ffiziellen Betonungen der rein friedlichen Tendenzen
E>Nes Staates an sich schon die Bekundung eines endgilti-
»en Programms darstellen . . . Ein Staatsmann muß in
^rster Linie ein starker und energischer Charakter sein.
^ie Cäsar, Cromwell, Bismarck, nicht die Cicero, Harden-
°erg, Metternicb haben entscheidend nnd segensvoll in
"lls Rad der Geschichte ihrer Nation eingegriffen. Wenn
»nser Volk eine Weltpolitik im großen Stile treiben soll,


Rittergut Tressin.

Romnn von Robert M i s ch.

(Aortfetzung.)

Die vier Wochen, für die Lisbeth Urlauü bekommen, gingcn
^>i Ende. Jm Gesicht Ler Professorin erschien ein gespannter,
srnster Ausdruck, und oft heftete sich ihr Blick forschend auf
Herrn Platen. Sie und ihr Niann hattcn an den Oekonomierat
»epeschiert, um Berlängeruug des Besuches gcbeten. Aber die
chitwor-t lautete nach ües liebenswürdigen Schwagers Mauier
>>icht gerade höflich:

„Augenblicklich nach Hause kommcnl Nicht einen Tag
'Pgerl"

Es mußte also gehorcht werden. Es änderte sich auch nichts
A den letzten Tagen. Herr Platcn war heiter wie immer,
W»n auch ein ivenig zerstreuter. Lisbeth zcigte sogar eine
liebcrhafte Lustigke.it, als wolke sie die letzten Stunden noch
»^cht auskosten.

, Als sie aber am Rachmittag des letzten Tages chre Sachen
^upackte, schlich sie müde und blah von den Schrünken zum
-i'orb, vom Korb zu den Schränken, ohne etwas zu Stande zu
Pingen, die Mundwinkel wie zum Weinen herabgezogen. Das
«ortgehen bereitete ihr Weh, bitteres Weh.

Auch am Abschiedsabend wollte trotz der verschiedenen Sett-
üaschen, welche die Professorin mit weiblicher Schlauheit'aufs
^>s gestellt hattc, kcine rechte Hcitcrkeit aufkommen. Sogar
verr Platen machte recht matte Witze u«d schien nachdenklich
»»d vcrlegen.

. , Man trenute sich spät und recht kühl, und die Professorin
Mre ohne Platens Versicherung, dah er morgen auf dem
I"vhnlhof sein würde, vor Zorn über ihn geplatzt. Als er fort
Wr, eilke sie Lisbcth in ihr Zimmer nach und nahm sie in ihre
Pme. Fragen und sagen mochte fie nichts. Da war jedes
überflüssig.

wird man demnach nicht so sehr sein Erkennen, als sein
Wollen emporheben müssen. Jnzwischen aber kann eine
Auseinandersetzung über die verschiedenen Probleme einer
Weltpolitik vom deutschen Jnteressenstandpunkt aus
sicherlich nichts schaden.

Deutsches Reich.

— Prinz Max oon Sachsen g e g e n das
Z e n t r u m. Eine beherzigenswerte Mahnung richtete
Prinz Max von Sachsen auf der Versnmmlung des Be-
zirksvereins des Volksvereins für das katholische Deutsch-
land in S t n t t g a r t au den politischen Katholizismus.
Der Prinz hielt dort einen Vortrag über die Geschichte der
Makkabäer nnd die Kämpse des Volkes Jsrael unter
deren Führung. Er stellte die Makkabäer zwar als Vor-
bilder im geistigen Gtaubenskampfe hi», bezeichnete aber
ihr Streben nacki Politischer Macht als einen Fehler, den
niemand billigen t'önne und von dem sich auch die katho-
lische Kirche frei hatten sollte. „Wie öie.Makkäbäer,"
sagte der Prinz wörtlich, „so sollen auch wir mit unbefleck-
ten Wassen den Kampf sühren, denn schlechte Waffen
können nuch eüier guteii sache nnr zum Schaden gerei-
chen. Freilich haben die Maktäbäer auch Fehler gehabt,
die wir nicht nachahmen dürfen, aus welchen wir aber ler-
nen können. Niemand wird ihr Streben nach Politischer
Macht billigen; und von diesem Fehter sollen auch wir
uns freihalten."

Nach den Borgängen der letzten Zeit mid nach dem
Wesen des Ultramontanismus zu schließen, ist leider an-
zunehmen, daß diese Bcahiiung ungehört verhallen wird.
Der Politische Käthotizismus ist reger denn je an der
Arbeit nnd fordert zn immer energischerer Gegenwehr
heraus. — Die „Germania" erwähnt übrigens in ihrem
Berichte aus leicht begreiflichen Gründen nichts von dieser
Verurteilung des politischen Katholizisnius durch diesen
Prinzlichen Priester.

— H e r b st f e r i e n k u r s e auf deutschen
Universitäte n. Jn dem Werk von Professor Dr.
W. Lexis: „Tie deutschen Universitäten" ist unter anderen
auf S. 8a die Länge der Universitätsferien, welche im
ganzen zwei Fünftel des Jahres, mindestens 20 Wo-
chen einnehmen, zur Sprache gebracht und behauptet
worden, daß sie den Praktikern außerhalb der Universität
zum Aergernis gereiche. Die Herbstferien insbesondere
seien — ausschließlich als Crholimgszeit für die Stu-
dierenden gedacht — zu reichlich bemessen. Für solche
Studenten, die keine Heimat niehr haben oder in Ver-
hältnissen leben, die ein geordnetes, nachhaltiges Stu-
dium während der 2—21/2 Herbstnionate mehr oder
weniger ansschließen, seien diese Ferien gegen ihr Ende
zu eine förmliche Lnst. Weiterhin wird in den „Hoch-
schliiachrichten" hervorgehoben, daß auf maiichen deut-
schen Hochschulen die Hörsäle schon 14 Tage vor dem
23. Tezember sich zu lichten beginnen, um sich erst zwi-
schen dem 7.—15. Januar wieder zu füllen, und daß
diese Säle sich dann zwischen dem 6. bislO. Mtärz bercits
wieder leeren, um erst in der Zeit vom 22. bis 26. April
eine normale Zuhörerschaft aufziiweisen. Mese und
andere Um'stände haben eineni Mitarbeiter der „Atlgem.
Zeitung" den Gedanken nahe gelegt, ob es sich nicht auf
der einen oder anderen deutschen Universität ermöglichen

Lisbeth reiste am nächsten Morgen ab. Der Aufenthalk
war wnnderschön gewcsen; sie dantte den Verwandtcn von
ganzem Hcrzen; aber jetzt war ihr todestranrig zu Mute.

Herr Platen erschien zur Abfahrt, elegant und heiter wie
immer nnd überreichte chr tachend ein Riesenbouquet.

Man hob sie in ihr Koupee, diesmal natürlich zweitcr
Klaste; der Zug dampfte ab, sie winkte mit dem Taschentuch
so lange, bis sie die Drei nicht mchr sehen konntc.

Dann zog sie ihren Schleier vors Gesicht und weinte leise,
aber bitterlich hinter der Zeitnng, die sie sich vorhielt.

Der Herr Oekonomicrat satz in sehr schlechter Laune an
seincm Schrei'btisch. Der Febrnar neigte sich seinem Ende zu.
Der Winter war milde gewescn, das Frühjahr zeigte seine ersten
Vorboten. Der Landmann rührte und rüstete sich nach sciner
Winterruhe zu frischer Arbeit.

Er muhte durchaus einen neuen Jnspektor haben. Tas
Gut, das er erst im vorigen Jahre durch ein Vorwerk mit
Ziegelci arronüiert 'hatte — sei'n Nachbar, der 'Graf, den seine
Herren Söhne langsam ruinicrten, hatte es billig hcrgegeben,
weil er Geld brauchte — das Gut war in deir lctzten Jahren
stündig geivachsen. Und er fühlte sich nicht mchr jung genug,
es wie früher allein zu bewirtschaften.

Wäre nur der Fritz ein paar Jahre älter und tüchtiger,
statt so ein fauler Schlinget, der am liebsten träumend oder
lescnd im Grase lag. Oder wäre Lisbe-th e-in. Mann, statt ein
Frauenzimmer.

So muhte er sich mit einem Fremden herumärgern. Und
was das Schlimmste war, die Sorte wurde immer anspruchs-
voller imd leistete immer weniger. Früher, -als cr jung war
und sclbst Jnspektor, ehe er sich mit Hilfe einer klein-en Erb-
schaft und einer reichen Heirat, durch rastlosen Fleiß und
äutzerste Sftarsamkeit so hoch gebracht, früher, da war ein Jn-
spektor mit allem zufrieden. -Ein Kämm-erchen genügte ihm
damals -als Wohnimg, imd ans Essen stellte man auch nicht

lasse, iii der zweiten Hälfte der Herbstferien, etwa vom
10. Scptem'ber bis 20. Oktober, speziell für ordentliche
Stndieren'de Vvrlesungen oder Repetitorien, seminaristi-
sche Uebungen oder praktische Kurse an den verschiedenen
Universitütsinstitilten dnrch jüngere Dozenten, eventuell
auch durch Assistenten zu veranstalten, um einem Teile
der Stlldentenschaft Gelegenheit zu verschaffen, ani Sitz
einer Universität in dem einen oder anderen Fach sich wei-
ter aiiszubilden, ihre Kenntnis zn vertiefen, oder auch
Vorlesungen allgemein hildenden Jnhalts zu bcsuchen.
Der zur Erwäguug gestcllte Gedanke wird ohne Zwei-
fel noch weitere Erörterungen zeitigen.

Badcn.

— Jn der Z n s a m m ense tz ung d es b a d i-
s ch e 11 S t a a t s m i n i st e r i u ms soll nach dem De-
menti des ossiziösen Tele.graphenbureaus eine Aende-
rung nicht beabsichtigt sein. Jn den „M. N. N." wird
demgegenüber festgestellt, daß bereits im Schoße des
abgetretenen Ministeriiims dtokk eine audere Organisa-
tion der obersten Staatsverwaltung erwogen worden ist.
Schon znr Zeit der Einführung des Bürgerli-chen Ge-
setzbiiches tauchte dcr Wunsch nach Schaffnng eines beson-
deren Iiistizniinisteriums auf; dic Bedeuken wareu uur
darauf gerichtet, ob in eiuer Aera des leidlichen Ein-
vernehmens zwischen Staat und 5t'irche die Kirchen- und
Schulangelegenheiten wie früher dem Miniiterium des
Jnnern, als dem eigentlicheu politischeu Departement,
zu unterstellen soieu. Daß bei dem staatli-cherseits so
auffalleud hervorgekehrten Friedensbedurfuis hiergegeu
Bedeiiken obwalteu, ist begreiflich, selbst wenn man diefe
B-edeukeu nicht teilt. Ällein anch die 'Geschäfte des
Ministeriums des Jnnern. das vor beiläufig 20 Jahren
das srühere Handelsministeriiim in suh anfgenommen
hat, sind in der Zwischenzeit ganz enorni gewachsen, nicht
zum wenigsten durch den Ausbaii der Reichsgesetzgebilng
und die Diirchführiing iind Ueberwachung der Reichsver-
sicherungsgesetze. Bewilligt rst das Gehalt eines fünfteu
Ministers vom Landtag ohnshin s-chou durch die budget-
mäßige Gewährung der Bezüge des Geheimen Rats Dr.
Reinhard als Minister ohne Portefeuille. Die Schaf-
fimg eines besonderen Ministdrialdepartements für
Ackerbau nnd Domnnen, dem eventnell mich Hmrdel
nnd Gewerbe angegliedert werden könnten, liegt dnr-ch-
aus im Bereich des Möglichen, sogar ehe der Laud-
tag wieder zusammentritt, 'da das Beamtenpersonal teicht
aiis dem vorhandenen Bestand entnomuien und orgmri-
siert werden könnte. Für eine Aenderung im Justizmrni-
sterinni spricht anch der Umstmid, daß es auf -'die Dauer
nicht angeht, daß der Direktor des deni Ministerium
imterstellten Oberschulrates als Ministerialdirektor im
Jttstizministerium gleichzeitig sein eigener Vorgesetzter ist.

Ausland.

Amcrika.

— Es erscheint nicht unmöglich, daß der schier end-
lose venezolanische Bürgerkrieg zum Eingriff einer mis-
wärtigen Macht in jene Wirren sührt. Die neulich
aemeldeten Uebergrifse, die sich Veuezolaner gegen Fran-
zosen nnd namentlich gegen eiuen Konsularbeamten der
französische» Republik erlaubt häben, werden sicher zu
frmizösischen Gegenmaßregeln fiihren. Welcher Art diese
sein werden, darü'ber hat gmiz allein Fraukreich selbst

solchc Ansprüche wie -heute. Je^ muh alles sein und eleg-ant
und vom Beften sein, Zimmer uno Kosk. Und behandelt wollen
sie sein wie die Fürsten.

Waren ihm nicht schon cin paar von den Kerls fortge-
laufen, weil er sie „angehaucht" hatte, und weil ihnen das
Esseu nicht schmeckte, das er dvch felber aß? Iln'd schimpften
ste dann nicht in der Nachbarschaft herum uud m-achten ihn
schlccht?

Aber das Nllerschtimmste: w-er was konnte und seinen Mann
stand, der v-erlangte ein Gehalp, mit 'dem nian frü'her zwei solche
Kerle hätte 'bezahlen können. llnd die billigcren taugtcn nichts,
waren zÄeifelhaste, weggejagte, unfähige Subjctte.

D-as hatte er dcm Vermirtler uach Berlin gefchrieben. llnd
was antlvortete ihm der Ntensch?

„Für istchts ist nichts. Die Herren mühten yeute so viel
lernen und studieren. -Wer was kömüe, der fühite sich eben
und wollte danach bezahlt seiu."

Keinc Trene, keine Anhänglichkeit mehr an den Brothcrrn.
Sein letzter, mit dem es ja noch so ziemlich gegmigen war,
ivenn man ihm auf dem Nacken sah, hatte ihn einfach im Stich
gelassen, weil er eine bessere Stcllung bekommenjkomite. Nach-
träglich hatte er das erst crfahren. Darum ivar ihm der
Mensch glcich mit der Kilndigung gekommcu, als er i'hn „a-n-
gehaucht".

Es lagen ihm eiiüge Brief von Bewerbern bor; aber allo
nmchten sie zu hohe Ansprüche, odcr die Zeugnisse waren
mähig. Eincr war ein notorischer Trunken'bold, der audere
sackgröb sdas besorgte er selber). Der dritte verstand von
der Brcnnerei nichts; und gerade dazu brauchte cr ihn nöti-g.

Einen 'hatte cr sich neulich zur Probe kommeu lasseu. Däs
war eiu ganz übcrstndierter Menfch, anmahend uud selbstbe-
wutzt. Der fand ciufach alles schlecht und vertehrt auf Trcssin,
wolltc alles auf den Kopf stellen, eiltwickelte eineu ganzen Plan
zu einer vollständigen Rcvolution.

Nlles, aber auch alles sollte mit Maschiuen gemacht wer-
den, mit den allern-cnesten, die noch gar nicht crprobt waren.
 
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