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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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Preuie».

— Vom neuen Oberpräsidenten der Provinz West-
preutzen, Delbrück, meldet die „Elb. Ztg." nachträg-
lich, daß ihm, als er noch Oberbürgermeister oon Danzig
tvar, von Krupp in Essen eine leitende Stellung in dessen
Werken angetragen worden sei, Das Angebot ivar gewiß
verlockend, da die Stellung mit einem Jahresgchält von
LOO 000 Plark ansgestattet ist. Herr Delbrück entschisd
sich aber für den Staatsdienst. Das Einkommen eines
prenßischen Oberpräsidenten beträgt 21 000 Mark Ge-
halt und 3000 Mark Repräsentationskosten nebst freier
Dienstwohnung,

Aus der Karlsruher Zeitung.

-— Seine Äönigliche Hoheit der Großherzog haben
den Landrichtec Dr. Heinrich Fuchs in Mannheim znm
iStaatsanwalt beim Landgericht Mannheim ernannt.

— Gewerbelehrer Oskar Henninger an der Gewerbe-
schule in Mannheim wurde in gleicher Eigenschaft an jene in
Baden versetzt.

K a r I s r u h e, 22. Oktober. Hente Mittag nach
1 Uhr tras die E r b g r o ß he r z o g i n von Sachsen
aus Heidelberg kommend zum Besuch der Höchsten Herr-
schaften in Schloß Baden ein, nahin an der Frühstücks-
tafel teil, zn welcher auch die Prinzessin Amelie zii
Fürstenberg erschien und führ gegen 6 nach Heidelberg
Zurück. Jhre Königliche Hoheit war begleitet von der
Hofdame Gräsin von Bothmer und deni Hofmarschall von
Hesberg.

Ausland.

Schweiz.

B e r n, 21. Oktoüer. Bunöesrat Walter H a ü s e r
ist infolge des erlittenen Schlaganfalls gestorbe n.
Hauser war Bürger von Wädenswil am Zürichsee, wurde
dort Jnhaber eines Gerbereigeschästes, beteiligte sich
aber srühzeitig anch an den politischen Angelegenheiten
seines Heimatkantons Zürich und schloß sich der demo-
kratischen Bewegung der 60er Jahre an, die 1869 mit
der neuen Kantonsverfassung ihren vorlänfigen Abschluß
sand. Häuser, erst Mitglied des Kantonsrates, wurde
später mittels -er Volkswahl auch zum Mitglied des
Regierungsrates ernannt und als Mitglied des Stände-
rates zur Bundesversammlung entsandt. Jm Regie-
rungsrat hatte er längere Zeit das Finanzdepartement
inne und in der Armee erlangte er den Grad des Ober-
sten. 1888 wurde er zum Mitglied des Bundesrates ge-
wählt, welcher obersten Landesbehörde der L-chweiz er
seitdem ununterbrochen angehört hat, und zwar als Chef
-es Militär-, dann als solcher des Finanzdepartements
und wiederholt auch als Bundespräsident.

Frankreich.

Pari s, 22. Oktober. Nach der Aufnahme zu ur-
teilen, die der Beschluß des Mnisterinms auf 1l e b e r-
weisung der B i s ch ö f e an den Staatsrat in
-er Presse der verschiedenen Parteien findet^chat es die
Regierung keiner einzigen recht gemacht, den einen ist der
Beschluß zu wenig, die anderen erklären ihn als unge-
recbt und zu viel enthaltend. Jene sehen die Sache schon
im Sande verlanfen, diese sagen nene Erregnng imd
Kämpfe vorans.

England.

Saint Andrews (Schottland), 22. Okt. Der
schottisch-anierikanische Stahlkönig Andrew Carnegie
erhielt heute den Ehrengräö der Saint Andrews-llniver-
sität. Bei -ieser Feierlichkeit hielt Carnegie (wie bereits
kurz erwähnt) eine R e d e, in der er die A uffor d e -
rung an den deutschen Kaiser richtete, er möge
seincn Einfluß dahin verwenden, daß die „Vereinigteir
Staaten von Europa" in Form einer politischen
und i n d u st r i e l l e n ll n i o n geschaffen würden.
So allein könne Europa die fremden Märkte erobern
uüd das Eindringen Amerikas zurückweisen. Der Kaiser
könnte eines Tages eine große Rolle spielen als Erlöser
Europas von dem Alb, der es bedrücke, nämlich der be-
ängstigenden und lähmenden Furcht vor dem Kriege.
Er, Redner, sei außer Stande, zw helfen, aber er glaube,
eine so überlegen große Persönlichkeit, wie Kaiser Wil-
helm, könne -ie wenigen Männer, die heute Europa be-
herrschen, dahin beeinflussen, daß sie einen Schritt zur
Sicherung des Friedens unternehmen. Jm weiteren
Nerlaufe der Rede sagte Carnegie, daß Englands Eisen-
vorrat in zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren so gut
wie erschöpft sei, aber auch der Amerikas nur auf 60—70
Jahre ausreichen wlirde. Amerika habe England von
-er Stelle -er ersten Nation an Reichtum, Gewerbefleiß
und Handel verdrängt, aber man dürfe sich freuen, daß
die Führerschaft in der Familie bleibe, denn es sei Eng-
lands ältester Sohn, der rechtmäßige Erbe, der jetzt die
Kaone trage. Deut s ch land habe auch. vorwärts
gearbeitet und verspreche, England um den zweiten Platz
hart zu bedrängen. Carnegie sprach die Ansicht aus,
-aß die llnternehmer und Angestellten in Englcmd noch
immer das Leben leicht nehmen, for-erte die Engländer
cmf, weniger zu trinken und zu rauchen und manche ihrer
rohen Spiele aufzugeben, von denen Deutschland und Amerika
vergleichsweise frei seien. Er glaube, daß schmerzliche,
heilsame Lehren nötig seien, ehe die Englünder ihre
schließliche Erhebung zu Glück und zur Freiheit von den
erniedrigeüden Neigungen erreichen.

Türkci.

Ko n st a n t i n o p e 1, 21. Oktober. Das vom Kom-
rnandanten des italienischen Kreuzers „Piemonte" dem
Nali von Jemen gestellte Ultimatum lguft
erst Mittwoch Abend ab. Es befinden sich vier italieni-
sche Kriegsschiffe im Roten Meere. Jtalien fordert Aus-
rottung der Wraten in ihrem Zentrnm, der Hafenstadt
Midi, Vernichtung der den Piraten gchörigen Fahrzenge,
der sog. Sambuks, Auslieferung mehrerer zu den Pira-
ten übergegangener Einwohner von Massaua und Zah-
lung von 19 000 Maria Theresienthaler für die Plün-
derung -er Jnsel Dalhac. Die Türken exkannten die
italienischen Forderungen an, erklärten es aber für un-
möglich, dieselben in so kurzer Frist ausführen zu kön-
uen. Von Hodejdah wurden sofort vier Batailloue und
eine Batterie nach Midi beordert, doch benötigen diesel-
ben mindestens nenn Tage fiir ihren Marsch, während

das Ultimatum am Mittwoch abläuft. Ob die türkischen
Truppen noch die Piraten antreffen werden, ist sehr
fraglich, dieselben dürften es vorziehen, vdrher ihre Zelte
abzübrechen. — Akte der Seeräuberei sind, wis die
„Frankf. Ztg." hecvorhebt, zu allen Zeiten mehr oder
weniger hüufig im Roten Meere gewesen. Bei der fast
1800 Leemeilen langen Küsre ist der Wächdienst unge-
mein schwer, wenn auch zugegeben wsrden muß, daß die
Türkei in dieser Beziehung so gut wie gar nichts teistet.
Ätan glaubt fast in sämtlichen diplomatischen Kreisen, daß
der Konunandant des „Piemonte" zu schneidig vorge-
gangen ist. Auf italienischex diplomatischer seite er-
klärt man sich dagegen schon von den türkischen Zusi-che-
rungen besriedigt und versichert, daß die italienische
Flottille bereits morgen vou Hodejdah in L-ee gehen
werde.

Asicn.

— Der Korrespoüdeut der „Times" in Peking 'be-
richtet über seine Reise iu der M ants ch u r e i, wo-
bei er mit größter Bewunderuug die wunderbare ltni-
wandlung bezeugt, welche die russische Staatstraft voll-
zogen hat. Er beschreibt das schnelle Emporivachsen
zahlreicher Stüdte und ganzer russischer An-
siedlungen, in denen Tansende russischer Einwohner mit
Frauen und Kindern sich niedergelassen haben. Jn den
russischen Ansiedlungen, so meldet der Korrespondent,
befinden sich große Kasernen, für Eisenbähnbeamte. Jn
den großen russischen Landkonzessionen außevhalb aller
großen Städte werden znständige Garnisonbauten er-
richtet. Rußland befolgt genau die Zusicherungen be-
züglich Räumuug der Mantschurei. Aüer dies bedeutet
lediglich eiue Zusammenzichung von Truppen an den
Eisenbahnen und Zurückzichung der Garnisonen aus den
Städten nach deu Konzessionen außerhalb der Nl'auern.
Die chinesis'chen Emwohner werden von den Russen gut
behandelt und erfreuen sich eines Wohlstandes, wie man
ihn vocher niemals kannte. Schließlich schlägt der Kor-
respondent die Ernennung eines britischen Generalkon-
suls in Mikden vor. Die „Times" befürworten den Vor-
schlag und sageu, England müsse bestrebt sein, seine wich-
tigen vertragsmäßigen Rechte in der Mantschnrei zn
sichern. Die „Times" rateu ferner zur stillschweigen-eu
Anerkennung -er russifchen Okkupa-
tion, da harte Worte uicht ratsam seien, weun sie kei-
nem Praktilchen Zwecke hjenen. Rußland habe das Recht,
auf die Vorreile stolz zu sein, welche seine Herrschast den
Unterworfenen bringe^ Die gegenwärtige Wohjlfährt
der Blantschurei werde noch wachsen, wenu Rußland die
ganze Verantwl-rtlichkeit für die öffentliche Ordnung
übernehme. Zum Schluß bemerken -ie „Times", Ruß-
land habe so große Erfolge nur durch rei-chliche Verwen-
duug geliehenen Kapitäls erreicht und fordern die eng-
lische Regierung auf, in älmlicher Weise Kapital iu Per-
sien anzulegen.

Aus Stadl uud Land.

Heidelberg, 22. Oktober.

Tie Erbgrosiherzogin von Sachsen-Wermar begäb sich
gestern Mittag 11.23 Uhr zum Besuch der Groszh. Bad. Herr-
schaften nach Baden-Baden imd kehrte abends 6.6 ühr wieder
hierher zurück. Heute Mittag 8.20 Uhr verläßt dic Erbqroß-
herzogin unsere Stadt.

Stadträtlicher Rechenschaftsbericht für 1001. Die Ein-
nähmen haben im J-ähre 1001 gegenüber dcm Vorauschlag ern
Mehr von 296 134 Mk. ergeben, denen 84 014 Mk. an Ein-
uahmerückstanden gegenUberstehcn. Unter dcn Mehreinnahmcn
sind namentlich diejenigcn von landwirtschaftlichen Grnndstücken
mit 6162.73 Mk., aus Forstiintznngen mit 67 362.35 Mk., an
Erträgnissen des >Gaswerks mit 81 000 Mk., des Wasserwerks
mir 5000 Mk., des Schlachthauses mit 2500 Mk., des Elektri-
zitätswerks mit 4000 Mk., an 5lapitalzinfcn mit 86 087.68
Mark, an Gebühren des Grundbuchsamts mit 14 883.85 Mk.,
an Beiträgen zur Herstellung und Unterhaltung bon Wegen uud
Kanälen mit 53 881.93 Mk., von Begrcrbnisanstalten mit 3000
Mark, an Umlagen mit 4043.44 Ipk., an Vevbranchssteuern mit
5695.61 Mk. und an sonstigen Einnahmen mit 11 131.59 Mk.
hervorzuheben. Die Mindereinnahmen betrugen im Ganzen
8730.88 Mk., worunter 7700 Mk. aus dem Saalbaubetrieb
herrühren. Die Mehrausgaben betrugen 211 165 Mk. Untcr
den Mehrausgaben gegenüber dem Voranschlag sind namentlich
diejenigen aus Waldungen mit 21 857.01 Mk., für Unterhal-
tung der ungepflästerten Straßen mit 16 040.06 Ml., fllr die
Oberrealschule mit 6600 Mk., für die Höhere Müdchenschule
mit 7000 Mk., für die Abführanstalt mit 11 950 Mk., für das
städtische Orchester mit 4750 Mk., für Feste nnd Feierlichkeitcn
mit 4640.47 Mk., an Schuldzinsen mit 90 258.29 Mk., an Ab-
gang nnd Rückersatz mit 8242.86 Mk. nnd an sonstigen (un-
vorhergesehenen) Ausgaben mit 3503.45 Mk. hervorzuheben.
Die Minderausgabcn belaufen sich im Ganzen auf 49 404.80
Mark. An Schulden wurden im genanten Jahre 383 800 Mk.
abgetrageu. Aus Wirtschaftsmitteln wnrden anf Grnndstocks-
ansgaben 108 512 Mk. verwendet.

-i- Die Berlitz-Methode errang auf den Ausstelluiigen in
Zürich und Lille je eine goldene Medaille.

— Polizeibericht. Ein Taglöhner wurde wegen Unter-
schlagimg und ein Metzgergehilfe wegen Bettelns verhaftet.
Zur Anzeige kamen zwei'Personeii wegen Körperverletzung und
eine weitere wegen Unfugs.

" Bammenthal, 23. Oktober. (A n g e s ch o s s e n.) Bei
einer gestern hier vercmstalteten Jagd -erhielt ein Schütze na-
mens Schmitt durch die Unborsichtigkeit eines anderen eiij.en
Schuß in die Weichteile, der eine so bedenkliche Verletzung im
Gefolgc hatte, daß der Getroffene ins akademische Kranken-
haus nach Heidelberg verbracht werden muhte.

X Weinheim, 22. Oktober. (H e rb st b e r i ch t.) Wäh-
rcnd in voriger Woche in den Orten Sulzbach, Hemsbach und
Läudenbach das Weinlesegeschäft vor sich ging, wurde gestern
hier und in Lützelsachsen damit üegcmnen. Leider war das
Wetter aber äußerst schlecht; dcr Regen fiel in Strömen, so daß
wenig eingeheimst werden konnte. Heute ist bei heiterem
Himmel bas Gcschäft ein angenehmeres und regeres, und zwar
auch hinsichtlich des Kaufes. Die Mostpreise für schwarzes
Kewächs bewegen sich zwischen 5—7 Mk. per Eimer (20 Ltr.),
wonach der rohe, d. h. ungekelterte, Most per Ohm auf etwa
50 Mk. zu stehen konimt, und dem Laudenbacher. Weitzmost,
Riesling, im Preise gleichsteht. Jm Ganzen sind die Trauben
dicscs Jahr recht gesund und ohne faule Beeren. Jn Qualität
düffte der diesjährige „Neue" nicht schlecht werden, im Faß fich
vielmehr gut machen. — Die Obst- und Kartoffelerute fieleu
gut aus; die Aepfel galten, geärochen, diirchschnittlich 10—12
Mark, Mostobst 5—6 Mk., Kartoffeln ca. 2.50 Mk.

Bretten, 21. Oklober. (D i e g e m e i n s ch a f t l i ch e
Beerdigung der beiden Opfer des Göls-
hauser Braudes) fand heute Nachmittag unter ganz
cmtzerordcntlicher Teilnahme statt. Von Karlsruhe war der

Großh. Landeskommissar erschienen, der vor der BeerdigunF
den Hinterbliebenen seine und die Beileidsbezeugung des Mi-
nisteriums des Jnnern aussprach; dle sreiwillige 'Feueriveljc,
die Bahnhoffeuerwehr, Abordnungen auswärriger Feuerweh-
ren, der Kriegerverein, der Gesaugverein Liederkranz, das Per-
sonal der Firmen W. Schmidt und Gebr. Ammänn, zu deM
die Verunglückren gehörten, die Sraats- uud Gemeindebehördeu
uud ein zahlreiches Leichengesolge erwlesen den so jäh aus dem
Leben Abgerusenen die letzten Chren. Am Doppelgrabe
sprachen der eoangelische Dekan Specht und der karholische
istabrpfärrer Schad, ein Vertreter der Gemeinde Gölshausen,
die Feuerwehren und die Vereine legten Kränze nieder; die
Stadfoerwaltung hat die Uebernahme der Beerdigungskosten
auf die Gemeinde augeordnet imd sür jeden Sarg einen Kranz
gewidmct. Die Stadt und der Friedlhof glichen während des
Leichenbegüngnisses einer großen Trauerfamilie, die erschürrert
war vo» dem tragischen Ereignis, von innigem Mirleid erfüllt
für die Opfer eiues Bubenstllckes, als welches sich der Brand
in Gölshausen, der „Landesztg." zufolge, allmählig dar-
stcllt; denn es liegt unzweifelhaft Brandstiftimg vor.

Bretten, 22. Oktober. (D i e Ursache des grotzen
B r a » d e s i u G ö l s h a u s e n) ist wahrscheinlich Bran d-
st i f t u n g. Gestern Nacht um 11 Uhr wurde denn auch ein
lediger 22 Jahre alter Bursche uamens Kleinhans aus Göls'-
hauseu wegen dringenden Verdachts der vorsätzlichen Brand-
stiftung verhaftet imd ins hieslge Amtsgefängnis. einge-
Uefert. Derselbe soll am Soimtag Nacht die Aeußerung ge-
macht haben: „He-ute Nacht muß es noch vor 12 Uhr SturM
läuteu". Bis jetzt leugnet der Bursche aber hartnäckig; hof-
fentlich wird die Untersuchung Licht in die Angelegenheir brin-
gen. Die Opfer des bei dem Brande vorgekommenen großen
Uuglücksfalles werden hier allgemein bedauert und wendet sich
hauptsächlich der Witwe imd den kleineu Kindern des Hsrrn
Rück berechtigtes AUtleid zu.

Karlsruhe, 22. Oktober. (Versetz t.) Psarrer M a r-
q u a r t in Buch am Ahorn hat die Pfarrei Rinklin-
gen, zwei Kilometer von Bretten, e r k a l t e n. Damir ist
nun auch der Pfarrer auf eine Stelle veffetzt, die den Vergleich
mit Bnch a. A. gewiß in jeder Beziehung aushält; man wird
diese Versetzung wohl ebensowenig eine Strafveffetzung nennen
können, wie die Versetznng des Hauptlehrers Brurm. nach
Gernsbach. Letzterer erhielt ja diesc Stelle auch auf seineN
ausdrücklichen Wunsch.

Baden, 22. Oktober. (Abgereist.) Großes Auf-
seheii erregt der Verzicht des einst so viel-beschästigteii Rechtsan-
waltes Dr. Theodor Elsasser auf seiue Advokarur und seins
schnelle Abreise mit Frau und Kindern nach Amerika. Es ver-
lautet, daß ein hiesiges Bankhaus, das mir Elsasser bei der
Finanzierung einer spanische» Kupfermmc beteiligt Ivar, we-
gen eines schr grohen Betrages gegen Elsasser Klage erhoben
und Sicherhcitsarrcst beantragt hat. Die Sache bildet hier das
Tagesgesprsch.

8L Endingen, 22. Oktober. (E i s e n b a h n u n f a l l.)
Der um 7.02 Uhr heute früh von Breisach hier angekommene
Person-enzug stieß infolge fa-lscher Weichenstellung auf einige
Güterwagen. Ein Arbeiter, auf einem dieser Wagen mit Kies-
abladeu beschäftigt, wurde herabgeschleudert und erlitt lt.
„Br. Ztg." bedeutcnde Verletzuugeu. Einige im Zug befind-
liche Reisendc crhielten Bcrletzungen leickiterer Art. Dcc
Materialschaden i.st erheblich.

^ersonatnachrichlen.

Aus dem Verwalnmgsbereich der Grotzh. Oberdirektion des
Wasser- und Srrahenbaues.

Versctzt:

Der Kulturaufseher Josef Laur in Ofsenburg zur Kulrum
Jnspektion Konstcmz mit dem Wohnsitz Pfullendoff.

Vertragsmäßig angenommen:

Als technischer Gehilfe: Johann Waibel bei der Kul-
tur-Jnspektion Karlsruhe, als Landstraßenwärter: LorenZ
DroxIer in Durlach, Jakob M a n n h e r z' in Münzesheiill
und Beruhard Rauer in Strohbach.

Zugeteilt:

Die Jngenieurpraktikanten: Eduard Kieser der Wassec^
und Straßenbau-Jnspektion Donaueschingen, Max Pahl dek
Kultur-Jnspektion Donaucschingen und Rudolf Stober de>-'
Oberdircktion dcs Wasser- und Straßenbaues, der Geometer^
zögking Edmund Falk dem Bezirksgeometer in Rastatt.

Entlasscn:

Die Jngenieurpraktikanten Eugen Kohler in Karlsruhff
Walter Nt e n n i n g 'e n in Wäldshut, Eugen Schuler O'
Konstauz. Karl Spieß in Donaueschingen und Paul Wa^
ther iu Karlsrühe zur Ableistung der Militärdienstpslickst'
ferner dci Straßenmeister Johann Waibel in Flehingelc'
dcr Geometerkandidat Otto S ch m i d t in Donaueschingen (aR
Ansuchen), die technischen Gehilfen Wilhelm Herrmann
Werthcim (auf Ansuchen), Eduard Werne r in Achern (duM
Kündigung).

llcbcrgetreten:

Der Jngenieurpraktikcmt Stefan Fütterer in
Dienst der Großh. Eisenbahnvevwalung.

Bei der Katastcrvermessung sind cingetreten:

Die Geometerzöglinge Friedrich Hettler von Adelshof^
imd Emil Zwilling von Forst.

Bei der Katastervermessung sind ausgetreten: <,

Die Geometerzöglinge Oskar Ries in Schopsheim uü
Hermann Schneider in Gerlachsheim.

Hheater- und Kunltnachrichten.

z- Heidelberg, 22. Oktober. (S t a d t t h e a t e r.)
gen, Freitag, gelangt die Operettennovität .„D i)e PuPp ^
deren Erstauffülirung bekanntlich mit großem Beifall
nommen wurde, wiederholt zur Darstellung.

aufS-'

Kandel und Aerkehr.

Mannheim. 22. Oktbr. (Akt ien.) Oberrh. Bank 107.00 L
—B.. Rhein. Creditbank 140.25 G. B.. RheinA
Hypoth.-Bank 180.80 G. —B, Brauerei Kleinlein, He«^.
berg 155.— G. —B., Schrödl'sche Brauerci-Äktien 167.-^

—B. Portland-Cement Hcidelberg 105.- G. — — B.

Frankfmt, 22 Oktbr. Effektensozietät. Abends 6V< 'z?!,
Kreditaktien 211.40 b, Diskonto Kommandit 186.50 b. ^
186.20 B. 10 G. cpt., Preuß. Hyp.-Aktien-Bank 1200r 100.2o c
G., Lombarden 19.70 b., 5proz. Bulgaren 9140 b. G„ Bochu«f>
169.30 b, Harpener 167.50 b. G., Neue Boden-Aktien.Gesells«'"
159.75 b. G.

6'/< bis 6'/, Uhr: ^

An der Abendbörfe war das Geschäft sehr still. Die weRTg
notierten Kurse zeigen gegen das Schlußniveau von heute M"
keine Aenderung.

Wasserstaudsnachrtchten

Neckar.

Heidelberg, 23.. 1,40. gest. 0,08m
Hellbronn, 21., 0.75, gef. 0,05m
Mannheim. 21., 3,63, gef. 0,01m

Rheiu. . ^

Lauterburg. 22.4,27, gest.
Maxa», 22., 4.30. gest. O'P-
Mauuhetm. 22.. 3,78, gest- O^,

Neueste Nachrichten. ..

Hamburg, 22. Okt. Der Hamburg-Amerika-L> f

ging aus Caracas (Venezuela) ein Telegramm z», ^
 
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