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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0795

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rechl begabten mid im Rollenspieleu auf Vereinsbühneii schon
Aiemlich bclvandertcn Damen und Herren haben als Mirglieder
rhre Mitivirkung zngesagl. Von hiesigen Vereinen sind dem
Klub bereits Einladungen zum Gastieren zureil geworden.
Aerner werden 12 Borlragsabende stattfinden, znm Teil von
Berufsscbanspielern (R'ezitarions- nnd Deklamarionsabende),
zum Teil von Herren aus hiesigen Gesellschaftskreisen über
Modernc dramatischc Lirreratuc, neuc Theatexstücke usw. Für
die Mitglicder veranstaltet der Klnb cinen KursuS in Deklama-
tion und Rhetorit. Autzerdem findet allmonatlich eine piusi-
talisch thcatralische Abendunterhaltuiig mit Tanz statt. "Dn-
Meldnngen zum Beitrirt werden jederzeir gern entgegen ge-
Nommcn. Bis jeht zählt der Verein gegen 30 Mitglieder. Der
Provisoriscbe Vorstand scht sich znsammen ans dcn Herren
Dietrich , Dr. Ritter , H. R i n glcr, I, K n h l, H.
C i ch h o r ii, sowic Herrn Hackc r.

Die intern -tionake Hukerknfosen-Konferenz
in T erkin.

B e r 1 i ii, Oktober. Di« Delegierten, die zur
Teilnahnie an der internationalen Tnberlulose-Ronft'renz
bereits gestern in Berlin eingetroffen waren, hatten sich
am Vorabend der eigentlichen Tagnng, gerade am Ge-
burtstage der Protektorin des deutschen Zentralkomitees
zu einer zwanglosen Begriiszimg im Zoyer imd später
im seisefaäle des Abgeordnetenhauses vereinigt. Vor
'der bliimengeschmückten Büste Aesknlaps bewegte sich
nnter den Klängen einer diskret versteckten Mnsikkapelle
bald ein dichte «char von Damen nnd Herren, unter
denen .Kultusniinister Stndt, Ministerialdirektor A l k-
h o f f, die Geh. MediAinalräte von Leyden nnd F-ränkel,
später auch Graf Posadolvsky besonders bemerkt wnr-
den. Im Namen des deutsckien ZentralkonnteeS be-
tviesen Prosessor Pannewih nnd Geheimrat Fränkel die
Ehren. Tie 60 Vertreter, die von 16 auswürtigen zen-
tralen Gesellschaften angemeldet worden sind, waren nach
dem fremdländischen Stimmgewirr zu nrteilen, wohl
vollzählig anwesend. Eine Reihe von Rogiernngen
tvaren dnrch Bkitglieder ihrer Gesandtschaften vertreten.
Geheimrat Leyden begrüszte die Erschienenen ini Na-
Nien des Oraanisationskomitees. Die gemeinschaftlickp
Arbeit gelte einer schönen Aufgabe der Hnmanität. Es
sei ein erhabenes Gesühl, daß die k'nttivierten Nationen
sich vereinigt hätten, zum Kampfe gegen einen großen
internationalcn Feind, der namentlich die arbeitcnden
Klassen bedrohe. Zn dieser Anfgabe hätten die Deut-
schen die Initiative ergriffen. Mit dem Wnnsche, datz
Hie Nrbeit nicht vergeblich sein möge, nnd einem Gruß an
die auswärtigen Gäste sctiloß der Redner seine An-
sprache. Der Vorsitzende der zentralen sranzösischen
Tuberknlose-Gesellschaft, B r o n a r d e l, erhob sich so-
sort, nm zn dankcn. Au-ch er fand wie der Vorredner
lebhaften Beifall. Graf Posa 'dowsky wies daranf
Hin, daß die Regiernng ein besonderes Jnteresse an den
'Bestrebungen der Konferenz nehnie, nnd schtoß mit einem
durch den Tag besondcrs gebotenen Hoch aus die Kaiserin.
Am Begrüßnngsabend beteiligten sich auch die Damen
der Bertiner Heilstättenvereine. Das in den Nebenräumen
'des Abaeordnetenbanses sehr reichhaltige Tiiberkiitose-
Miiseum wnrde mit Interesse besichtigt.

Ttzeater- und KunIinachriHten.

Hcidclberp, 24. Okrober. (St a d t t'h e a t e r.) Nächsten
Sonnrag gelangt als nen einstndiertc Opernborstellung „D i e
R e-g i m c n t s t o cli t c r" zür Aufführung mit den Damen
Brann, Kaltenbach nnd den Herren Mark, Feldncr nnd Daltsr
in d-cn Hauptrollen. Dle Vorstellung findet im laufenden Abon-
nement statt.

Kandek und Aerkchr.

Mannheim, 23. Oktbr. (Aktien.) Oberrh. Bank 107.00 G.
—.— B„ Rhein. Creditbank 140.25 G. —B-, Rheinische
Hhpoth.'Bank 180.20 B. G, Brauerei Kleinlein. Heidel-
Äerg 155.— G. —B., Schrödl'sche Brauerei-Aktien 167.— G.
—B, Portland-Cement Heidelberg 105.— G. — — B.

Frankfurt, 23 Oktbr. Effektensozietät. Abends 6'/. Uhr.
Kreditaktien 212.20 b, Diskonto Kommandit 187 b., Banque
Ottomane 116.40 b. ult. 116.50 b. cpt„ Preuß. Hyp.-Bank 1200r
89.90 b„ Hamburg-Amerik. Packetfahrt 100 80 b. cpt„ Nordd.
Äoyd 100.30 etw. b. u. G. ult„ 5vroz. Bulgaren 91 B. 90.90 G.
Harpener 167.50 b„ Oberschl. Eisenindustrie 93.75 b., Neue
Boden-Aktien-Gesellschaft 161.80 b. G.

6V. bis 6V, Uhr: —

Jm Abendverkehr war das Geschäft still. Matte Pariser Kurse
berstärkten die sckon vorhandene Lustlosiqkeit.

H. Fuchs Wa.qgonfabrik Akt.-Ges. Heidelberg. Jn der

.tzestrlgen Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, nach reichlichen
Avschreibungcn eine Dividende von 8 Prozent wie in den Vor-
Zahren zvr Verteilung zu bringen.

Mannheim. 28. Oktober. Gründung einer chemtschen Fa-
«rik. Eine hiesige Firma hat die Absicht, gcmeinsam mit 40
Seifcnfabrikanten aus Süddeutschland und den Reichslanden
in hiesiger Gcgcnd eine chemische Fabrik zü grllnden, die sich
wit der Herstcllung von Oelsäuren und Glycerin befassen wird.

wäre zu wünschen, wcnn das Unternehmen für den
'yiesigen Platz gcwonnen werden könnte.

Liqnidation der Maimheim-Rheinauer Trnnsportgesell-
kchaft. Der Aufsichtsrat der Mannheim-Rheinauer Trans-
portgesellschaft hat in seiner Sitzung vom 23. ds. bcschlossen,
20. Novcmber stattfindcnden Generalversammlung der
-lktionäre die Auflös u n g der Gesellschaft vorzuschlagen.

Wafserstaud-nachrichten
^ Neckar. I Rhein.

Heidelberg, 24„ 1,38. gef. 0,02m I Lauterburg. 23. 4,23 gef.0,04v
Heilbronn, 21., 0,75, gef 0.05m Maxa«, 23.. 4.28 aef 0,02w
Mannheim. 21., 3.63, gef. 0,01m >Ma»nheim. 23. 3.71 gef.OMv

Nmeste Nachrichten.

Berlin, 23. Okt. Die Reichstagskommission
mr Kinderarbeit und Kinderschutz nahm nach
Mehrstündiger Debatte den Z 1 des Gesctzes betreffend
Kinderarbeit unter Ablehnung der soz'aldemokratischen An-
träge auf Einbeziehung der landwirtschaftlichen Betriebe in
bre Vorlage an. Die Kommisston nahm sodann etnstimmig
oie Resolution Lrimborn (Zentrum) an, welche Regierungs-
rrhebungen über die Notbeschäftigung der Kinder in der
^andwirtschaft und in den Nebenbetrieben, deren Gefahr
lur Gesundheir und Schicklichkeit, sowie deren Bekämpfung,
rrfordert.

Berlin, 23. Oktober. Znm erstenmale hat heute die Rechte
'"nd das Zentrum im Reichstag unter der Führung des

Herrn Rettich einen Schlntz der Debatte durchgesetzt
mii 209 gegen 104 Skimmen. Das wird sic iwch öster thun,
und, wie diese Zahlen zeigen, immer mir Erfolg. Nur nrutz
die Mehrheit zur Stelle sein. Fm beschlutzunfähigen Haus«
geht es nicht. Ob sich d'e Beschlußfähigkeit wochen- und
monarelang wird anfrechrerhalten lassen und ob selbst dann,
wenn dic Mehrheil rücksichtslos mil dem Schlutz der Debatte
vorgeht, die zwei Lesimgen bis zum J'uni durchgeführt werden
können, das ist allerdtngs die Frage. Jnzwischen sieht auch
der Antzenstehende, wie man der „Frankf. Ztg." schreibt,
immer dentlicher, datz die Sehnsucht n a ch dem Z u-
st a n d e k o m m e n des großen Werkes und die Angst vor
seinem Sct)cirern von Tag zn Tag gerade in öen Reihen dercr
wächst, die dnrch ihre nnentwegten agrarischen Forderungen ihm
elnen rörlichen Stotz versetzt haben. Jetzt bangen sie um das
Lcben des Niesen nnd bemühen sich mehr oder weniger ver-
schämr, mit schlecht verhelter Rene, ihn zu retten. An Eifer
und gntem Willen fehlt es nicht, nur der gute Rat ist teuer.
Die Ansätze zu ciner Me'hrheitsbildung für die dritte Lesung
sind für dcn, der auch hinter die Kulissen blickt, deutlich er-
kennbar. Manche, die sich noch hart geberden, stnd schon weich.
Nur der Meister fehlt, der mit starker Hand aus dem weichen
Maierial das Kunstwerk des Grafen Posadowski schaffte. Das
Zcntrn m bietet sich bereits ganz offen als Stützpunkt für
eine mittlere Linie d. -h. für einen Rückzug an. Die „Kreuzztg."
geberdct sich täglich äls die berufene Beschützerin des Grafen
Büloiv, der doch so hart gegen die Agrarier ist, wie diese wenig-
stens öffentlich behanplcn. — So darf man also hoffcn, datz
doch am Ende die richtige Einsicht durchüricht nnd der Zolltarif
im ReichZrag zustande t'ommt.

Efsen, 23. Okt. Zwei Beamte des rheinischen
Stahlwerks Meiderich stnd flüchtig; ste stehen im Ver-
dacht, seit Jahren Unterschlagungen begangen zu haben.

Wien, 23. Okt. Der Kaiser stattete heute Nachmittag
dem König von Griechenland einen nahezu dreiviertel
stündigen Besuch ab. Später erwiderte der König
den Besuch.

Budapest, 24. Oki. (Frankf. Ztg.) Die für heutc
Abend von Studenten einberufene Protestversammlung
gegen die neue Wehrvorlage wurde von der Polizei,
weil sie nicht angemeldet worden war, zweimal gesprengt.
<2chlieblich wnrde sie in der R-daktion des Organs der
Kossutbpartei abgehalten. Die Studenten beschlossen, eine
energische Aktion gegen die Vorlage bei der Regierunq und
dem Reichstag einzuleitcn und die Bewegnng eoentuell anf
die Straße zu tragen.

Brünn, 23. Okt. Der mährische Grozgrundbesitz hat
die auf ihn entfallenden Landtagsabgeordneten
i.emäß dem gestern geschlossenen Kompromiffe gewählt,
nämlich 17 Mitgliedei des verfassungstreuen Großgrund-
besitzes, 6 Mitglieder der Mittelpartei und 7 Konservative.

Haag, 23. Okt. Die Königtn und der Prinz
Heinrich der Niederlande beabstchtigen, sich a,n 31. d. M.
nach Mecklenburg zu begeben und dort einige Zeit zu
verweilen.

Paris, 23. Okt. Tie Regicrung verhängte über deu
Generalvikar der Diöcese Befantzon, La Ligant, der bei
den Erzbischöfen und Bischöfen Unterschriften für die an
das Parlament gcrichtete Petition gesammelt hatte, die
Gehaltssperre.

Düukirchen, 23. Okt. Ausständige drangen gegen
den Iustizpalast während der Verhandlungen vor,
welche unterbrochen werden mußten. Aus dem Platze vor
dem Justizpalast wurden die Ansständigen von Kavallerie
zurückgedrängt. Aus der Menge wurden Ziegel und Stein
stücke geschleudert. Ein Leutnant wucde am Kopfe ver-
wundet.

Dünkirchen, 23. Okt. Eine Abteilung des 20 Jäger-
Regts. war damit beschäftigt, die Hafenquais von Ans-
ständigen zu säubern, als letztere Frachtwagen mit Fässern
im Rücken der Abteilung umstürzten, sodaß diese kurze Zeit
am Vordringen gehemmt waren. Die Ausständigen steckten
ferner Strohladungen und auch Waren in Brand. Etwa
500 an den Ausschreitungen Beteiltgte begaben sich nach
Rosendacl, um auch dort Brandstiftungen vorzunehmen.
Jnfolgedessen wurden berittene Truppen dorthin entsandt.

Loudon, 23. Okt. Eine Rcgierungsdepesche aus
Berbera (Somaliland) vom 22. d. Mts. meldet, daß
die Streilmächte des Obersten Twaine sich, ohne ange-
griffen zu werden, nach Bohotte zurückgezogen haben. Die
Lage ist damit befriedigender; aber dcr an das Pendjab-
Regiment erlassene Befehl wird nicht zurückgezogen werden,
da die weitere Entwicklung abgewartet werden muß. Alle
Verwundeten befinden sich wohl. Die Verstärkungstruppen
schiffen sich heute in Berbera ein.

Kopenhagen, 23. Okt. Jn Uebereinstimmung mit dem
Wunsche des dänischenKronprinzen, demdeutschen
Kaiser in diesem Herbste einen Besuch abzustatten, ist jetzt
festgestellt worden, daß dieser Besuch wahrscheinlich im
Laufe der nächsten Woche statlfinden wird. Der Kronprinz
reist über Hamburg nach Berlin und Potsdam.

Rom, 23. Okt. Das Erdbeben machte sich in Velletri,
Cittaducale, Terni und Rieti besonders heftig bemerkbar.
Es herrschte dort große Aufregung. Einige Häuser wurden
beschädigt. Trotz des schlechten Wettcrs bereitete stch die
Bevölkerung vor, an den öffentlichen Plätzen zu über-
nachten.

Konstautinopel, 23. Okt. Der Zwischenfall im
Roten Meer ist dahin geregelt, daß die Pforte ver-
sprochen hat, die Piraten auszuliefern und eine Entschädigung
von 19 000 Maria-Theresia-Thalern zu zahlen. Bis zur
Erfüllung dieses Versprechens bleiben die Kanonenboote
vor der Jnsel Midt. Wie verlautet, richtet die Pforte in
dieser Angelegenheit ein Zirkular an die Mächte.

Shanghai, 23. Okt. Wie der „Times" gemeldet wird,
hat der englische Generalkonsul in Hankon verlangt, daß
dcr militärische Beamte, der für die Ermordung der
Missionare unmittelbar verantwortltch zu machen
sei, hingerichtet werde und daß auch die übrigen Be-
amten eine entsprechende Strafe treffe.

New-Iork, 23. Okt. Ein Telegramm aus Port of
! Spain besagt: Die deutschen und britischen Kriegsschiffe
! vor La Guayra (Venuzuela) stellen inAbrede, daß Castro
einen entscheidenden Sieg gewonnen habe. Die Offiziere

sind der Ansicht, daß die Aufständischen die Oberhnnd be-
halten werden.

A. ZLv 1»» vI» r - ZMvkerLlti

Hanxtstr.

1S7

Krössle Lusnindl ln

üaiueu-IiiitLv^erii,

(vlexnnte Xenkeiten).

llanpts r

1S2

LpsrisigssoliSN lsinsi- I„sl!sp«Ll'sn u. ksisssttsicre.

Spezialtelegramme der Heidelb. Zeituag.

w Essen a. d. Ruhr, 24. Otlüber. Der Gewertschaftsver-
ein christticher Bergarbeiter hnr nunmehr auch zum Ausstande
der französischen Bergarbeiter Srellung genommeu. Aus die
Auffordcrung des alien VerbandeS, keine Uebcrschichten zu ver-
fahren, erklärt das Orgau der christlicheu Bergarbeiler, die
deutschen Bergleute würdeu zunächft froh sein, wenn sic teine
'Feierschichten mehr zu machen häiteu. Sotlte sich durch den
frauzösischen Streit' aber der Absatz von deutschen Kohlen
heben, so mützte verlangt werden, datz auch die deutschen Berg-
leute höhere Löhnc erhalten und so an dem Aufschwuuge teil
nehmen.

L Berlin, 24. Okiobcr. Von angeblich dem baherischen
Finanzminister Riedel nahestehender Seite wird dem Müuchner
Korrespondente» der „Morgeupost" mitgeteilr, datz die Reichs-
regieruug mit Bestimmrheit auf die Aunahmc der Regierungs-
vorlage iu dritter Lesung mit klciucr Majorität rechue. Das
Zentrum arbeite angesichts seiner schlechlen Aussichlen bei
Neuwahl'eii in Deutschlaud selbst auf eine Verstäudigung hiir.
Die Rerchsragsauflösung sei zuerst von der Regieruug be-
schlossen gewcsen. Nach einer Konferenz mit den Ministern
der Buudesstaaten habe der Reichstauzler aber den Plau fallen
lassen.

O Berlin, 24. Oktober. Jm Befinden dcs Abgeordnetcn
Rickert hat dic gestern morgen konstatierte klcine Besserung
uicht angehalre». Die Kräfre des Kranken haüe» start nachge-
lasscn uud der Parient hat d!c Nahrüngsaufnahme verweigept,
cbenso isr er wicder der Sprache bcraübt; wenn auch der
Kranke alles versreht, was seine Umgebung spricht.

bl Pnris, 24. Oktober. „Petit Rcpublrquc" teilt mtt, daß
dcm Sinn des gestrigen Kammervvtums entsprechend, nicht
der Präsident Conrbes den Bergarbeitern und Grnbenbesitzern
den Vorschtag eines Schiedsgerichts utiterbreiten wird.

m Parrs, 23. Ottober. D e p u t i e r t e n k a m m e r.
Ministerpräsident C o m b e s teilt dem Hause zwei Depeschen
aus Düukirche n mit. Jn dcr ersteu um 7,40 Uhr aufge-
gebenen Depesche berichtet der Uiiterpräfek'i von Dünkirchen Fol-
gendes: Allc Niatzregeln siud gelroffen, rim Ruhestörungen
zu unterdrücken. Jm Laufe des Vornnrtags haben dre Rrrhe-
srörungen sich erncnert. Die Unterpräfektur sel-bft wurde ange-
qriffeu. Die vorhaudenen Truppenkräfte haben sich als ungenu-
aend erwiesen. Ju der zweiten Dcpeschc teilt dcr Unterprafekt
mir: Der A u s/l a u d r st v e e u d e t . Die A r b e r t wrrv
inörgen früh wieder a u f g e n o m m e n. ;,wilchen .lr-
öeiiern und Arbeitgeöeen ist es ZU einer Verstandtgung gekom--
meu. Langanhalteuder Beifall auf allen Bänken ^ .

'Äondon, 23. Ok'iüber. nierhaus. D 5leül)
scher' Nat) fragt au, ob die von der Regierung in der letzte^
Taguna angekündigte Polrtrk der Erhaltrrng des Status quo
auf deu Status quo im Adr'iatischen Meere Anwendung frnde
uud ob die Regwrung irgend cine Nachricht habe über das von
Minister Dclcasse öffentlich erivähnte Abkommen zwychen Jta-
licn und Frankceich, betreffend eiue etwaige Störung des
Status quv. Unterstaatssekretär d"es Aeutzern, Lord Cram-
üornc, erklärt, dic Antwort auf die erste Frage sei „Ja", und
sektc hiuzu, bcr Regicrung sei nichts vou rrgcnd erucm Ab-
kommeu zwischen Frcmkreich und Jtalien, das eine Störung des
Status quo im Mittelmeer involviere, bekannt, Howard Vrn-
cent fragt an, öb bei der Regelnng der Finanzen für Trans-
vaal rmd dcn Oranjestaat eine Bevorzugung englycher
Waren doogeiei)en ^ei. Deo Küionialmini^ieo CI)ambeoIam en-^
widerl, die südafrrftmischen Kolonien würden rrr Kürze erne
Z o ll ko n f e re n z abhalten. Es -wäre daher versxuhr,
wcnn er jetzt eine Erklärung -abgeben -wollte, Der General-
postmeister Austi» Chamberlain antwortet auf cine Anfrage,
datz eine Telephönvcrbindung zwischen Londou und Berlin zur
Zeit nicht möglich sei, ,

>V Rom, 24. Oktober. Tas E r d b e b e u machtc gch rn
«elleiri, Cattaducale, Teruc rmd Ritei besonders heftig be-
mcrkbar Es herrscht dort grotze Aufregung, eungc Hauftr
wuröen beschädigr. Trotz des schlechten Wetters bererter dre
Bevösierung'das Uebernachten auf dcn offenen Plätzeu vor.

!< Rom, 2si. Oktober. Die „Tribüna" meldet aus V e ne-
oig : Jm Hafen von Malamocco fand ein Z u s a m m enstoh
zwischeu eiuem euglischen Dampfer und dem deuffchen Dam-
pfer „Dagdad" statt. Der -cnglische Dampfer erlrkt erheblrche
Beschädigungcu, beide gerieten auf Grund.

V/ Wilkesbarre, 24. Oktober. Berichten aus dem Anthra-
citkohtengebiet zufolge sind rmgefähr 70 Prozent der Kohlen-
grubeu wicder iu.Betrieb._

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Monlrra, für den

Inseratenteil Th. Bcrkenbusch, beide in Heidelberg.

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äsr lloivrsgisobsll C^sstbüsts iisst aoob sins sobrvsobs Osvrsszioll
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ärnok von 770 mm gsgsa 8üäsobrvslsn vrrZsjrnn-sr. b!ia Vnkt-
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los troolrsll naä anob msbrkaob bsitsr gsstaltsn.
 
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