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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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eine neue Fassung gegeben. Eine Vergleichung dieser mit
dem bisherigen Text ergiebt eine Reihe von Aenbernn-
gen. Tie Besugnis des Vorsitzenden der Ortsschulbe-
hörden, Schülern bis zn 14 Tagen Urlaub zu gewahren,
ist aus 8 Tage beschrnntt worden; weitere Befreiungen
stehen t'ünftig dem Kreisschulrat zu, während bisher die
Ortsschulbehörde darüber entscheiden konnte. Di.e Be-
fugnis des Bürgermeisters, Kinder, die wisderholt die
Schule versäumen, durch polizeilichen Zwang in die
Schule oerbringen zu lassen, ist auch auf die Fälle aus-
gedehnt worden, in denen ein Schüler der Auflage des
Lehrers, zu einer sür ihn sonst schulfreien Zeit zur Strafe
in den Unterricht zu kommen, nicht Folgs leistel. Bei der
inneren Ansstattung der Schulräume mird nunmehr auch
durch Anbringen künstlerisch guter, dem Fassungsvermö-
gen der Kinder angepaßter Bilder den Sinn sür das
Schöne zu wecken und zu pflegen, empfohlen. Bis jetzt
war die Verwendung von Schülern zur Verbreitung
von Truckschriften sür Zwecke, welche die Schule nicht be-
rühren, bedingungslos verboten. Künftig soll eine Ver-
wendung der Schüler hierzu, sowie die Verteilung von
Büchern und Bildern an sie gestattet sein, wenn dies die
Oberschnlbehärde besonders erlaubt. Hinsichtlich deck
Verpflichtung der Schüler zum Besuch des Gottesdienstes
verbleibt es bei der bisherigen Uebung, dagegen ist die
Vsrpflichtung der Lehrer zur Beaufsichtigung der Schüler
in den Gottesdiensten, zn deren Besuch diese verbunden
sind, aufgehoben und damit ein langjähriger Wunsch der
Lehrer erfüllt worden.

W.O. Karlsruhe, 26. Okt. Der „M.- u. B.-Bote«
behauptet, daß an maßgebender Stelle das entscheidende
Wort bereits gefallen ist und einige Klöster
zugestanden sind. Bestätigung bleibt abzuwarten.

L.6. Karlsruhe, 26. Okt. Wie verlantet, kon-
ferierten hnite Vormittag die M i n iste r ia l v r ä s i d e n-
ten mit dem Erzbischof im Großh. Schloß. Gegen-
stand der Beratung war zweifelsohne die K l o st e r f r a g e.

Karlsruhe, 26. Okt. Die Bad. Korresp. nimmt
Notiz von der Mitteilung auswärtiger Blätter über die
angeblich fehlendeJnneneinrichtuug des erbgroßherzgl. Palais
und sagt dazu: Nach unserer Kenntnis ist die Jnnen-
einrichtung längst angeschafft. Sollte sie am Ende un-
brauchbar geworden stin? Dann wäre der Streit darüber,
wer die Neueinrichtung zu bezahlen hat, begreiflich.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Betriebsassistent Emil Bischoff in Bretten wurde
nach Bühl und der Ezpeditionsassistent Theodor Schuma-
ch e r ui Bruchsal zur Versehung ciner Betriebsassistenten-
ftellc nach Bretten versetzt.

Ausland.

Frankreich.

Dünkirchen, 25. Okt. Die bei den jüngsten
blutigcn Unruhen verhafteten Ausständigen werden heute
vom Schwurgericht abgeurteilt werden. Die Aus-
ständigen versuchtcn in der letzten Nacht das Gefängnis
zu erstürmen, um ihre verhafteten Kameradcn zu be-
freien, wurden jedoch von Gendarmen vertrieben. Als-
dann machten sie einen VersuÄ in das Arsenal einzudiingeu,
um sich in den Besitz der Waffen zu setzen, wurden aber
von den Truppen zerstreut. Die Rädelsführer wnr-
den verhaftet.

Eugland.

— Eine Tepesche ans Tanger giebt jetzt Einzel-
heiten über die E r m ordu n g des britischen Plissionars
Cooper und das Schicksal des M ö r d e r s. Der Vor-
fall ereignete sich in Iez, während der Sultan in der
Stadt war. Cooper ging ruhig durch die Hauptstraße,
alS ein Fanatiker auf ihu zustürzte und ihu totstach.
Dann flüchtete der Btörder sofort in das Heiligtum von
Älluley Dris, eines der ersten Heiligtümer in Marokko.
Als der Sultan von dem Morde erfuhr, geriet er in
eineu furchtbaren Wutanfall und erließ Befehle, daß der
Mörder sofort aus dem Heiligtume herausgezerrt und
vor ihn gebracht würde. Die OffiM.ro des Sultans
wareu entsetzt und fürchteten einen Volksaufstand, wenn
der Befehl des Sultans, das Asyl des allverehrten Hei-
ligtums zu verletzen, selbst untec der gröbsten Provo-
ziernng zur Ausführung käme. Ter Sultan bestand aber
aus der Ausführung seines Befehls und er
wurde auch ausgeführt. Der Mörder wurde vou einer
großen Truppmabteilung durch die Hauptstraßen dsr
Stadt geführt und fast bei jedem Schritte gepeitscht. Dann
wurde er vor der großen Moschee enthauptet. Der Sul-
tau zeigtc einen so bemerkenswerten Mut und Energie
nicht nur aus Furcht vor dem möglichen Eingreifoir der
englischen Regierung, sondern auch weil er wußte, daß
wenu er Schwäche und Wankelmut zeigte, sich dann die
Volksmenge erhoben und alle Europäex iu Fez ermordet
haben würden. Ein Komplott solcher Art war thatsäch-
lich entdeckt worden.

— Ueber Aden ist jetzt ein offiziellcr Bericht über den
Vorfall in Somaliland eingelaufen. Er lautet: Die
inSomaliland stehende britische Streitmacht wurde
am 6. Okt. in dichtem Gestrüpp von dcm Feinde ange-
griffen. Sie leistete entschlossenen Widerstand. Jnfolge
eincr Verwirrnng in dem Fuhrpark wurde jedoch die eng-
lische Gefechtslinie durchbrochen. Ein Maximgeschütz fiel
in die Hände des Feindes und auch die Geschützbespannung
gcriet in Unordnuug. Endlich wurde der Feind durch den
Obersten Svayne zurückgetrieben und eine Zariba er-
richtet. Durch einen darauffolgenden Ausfall wurde der
Feind alsdann verjagt. Derselbe ließ 62 Tote auf dem
Kampfplatz zurück. Die Engländer verloren 70Tote
und hundert Verwundete.

London, 25. Okt. Die Gesellschaft welche die Schürf-
unternehmung ausgerüstet hatte und deren Führer Grove
in Mozambique verhaftet worden war, hat die Meldung
erhalten, daß Grove .wieder freigelassen
worden ist.

London, 25. Oktbr. Die Stadt, die zum heutigen
Umzug des Königspaares reichen Flaggen- und

Blumenschmuck angelegt hat, bietet sei't frühem Morgen
ein festliches Bild. Viele Tausende Schaulustiger ireffen
aus den Vorstädten ein und nehmen in den Straßen, durch
die sich der Zug bewegt, Aufstellung. Die Frühzüge
brachten ein großes Aufgebot von Truppen aller Waffen-
gattungen, auch Matrosen, die längs der Feststraßen Spalier
bilden. Jn der City und im Westend herrscht außer-
ordentliches Gedränge. lleberall sind die Fenster und die
Tribünen seit dem frühen Morgen dicht besetzt. Zug-
programme und Krönungsmedaillen werden überall ver-
kauft. Das Gesamtbild ist ähnlich wie bei der Feier des
Regierungsjubiläums der Königin Victoria nnd am Krönungs-
tage des Königs Eduard. — Der König und die
Königin verließen den Buckingham-Palast kurz nach
12 Uhr bei etwas trübem, aber mildem Wetter. Grotze
Menschenmengen, die stundenlang in den Straßen geharrt
hatten, begrüßten das Königspaar mit herzlichen Zurufen.
Die Truppen, die am Zuge teilnehmen oder Spalier bilden,
tragen Mäntel, wodurch der Glanz der Prozession etwas
verringert wird. Bei dem Umzuge wurden der König u»d
die Königin stürmisch begrüßt. Nach 1 Uhr traf das
Königspaar in der Guildhall ein, wo es mit dem Lord-
Mayor und der Stadtverwaltung frühstückte. Jm Fest-
zuge befanden sich der Herzog von Cambridge, der mit dcn
Prinzessinnen Victoria und Luise fuhr, Lord Roberts und
der Lord-Mayor, beide zu Pferde, hohe Militärs und an-
dere. Der König trug Feldmarschallsuniform und fuhr mit
der Königin in einer offenen, von acht cromefarbigen
Pferden gezogenen Staatskarosse.

London, 25. Okt. Die innere Guildhall bot
einen überaus glänzenden Anblick. Ueberall bemerkte man
Angehörige des königlichen Hauses, Diplomaten, hohe
Staatsbeamte und Offiziere in Galauniformen und die
Brust mit Orden geschmückt. Unter den Diplomaten be-
fand sich auch der deutsche Botschafter, der bei
seinem Eintritt mit Zurufen empfangen wurde. Kurz vor
dem Frühstück überreichte der Lordinayor Namens der
Stadt dem König und der Königin, die auf erhöhten
Plätzen unter einem reichgeschmücklen Thronhimmel saßen,
eine Glückwunschadresse. Der König dankte hierauf für
die herzliche Zuneigung der Beoölkerung der alten Stadt
Londoa und fügte hinzu: Jch bin tief gerührt durch die
Glückivünsche, die mir anläßlich der Krönung und der
Wiederheistellung meiner Gesundheit, d!e mir wiederzuver-
leihen dem Himmel auf Bitten meines Volkes hin gefallen
hat, dargebracht stnd. Jch vereinige meine Gebete mitden
Eungen und wünsche, daß Glück und Zufriedenheit fortan
in meinem Reiche herrschen mögen. Nach dem Frühstück
wurde ein Hoch auf den König ausgebracht. Madame
Albani, die sich auf der Gallerie befand, sang die Nalional-
hymne, in die alle Anwesenden mit einstimmten. Nach
einigen kurzen Reden verließ die Gestllschaft die Halle.
Kurz nach 2 Uhr setzte sich dec Zug von Neuem in Be-
wegung. Derselbe ging über die London-Bridge durch die
Hauptstraßen südlich der Themse und kehrte über die West-
ministerbrücke zurück. Der König und die Königin kehrten
um 3^/z Uhr nach dem Palaste zurück. Kurz nach der
Röckkehr aus der Guildhall brach in deren Kuppcl Feuer
aus, dessen die Feuerwehrleute aber mit leichter Mülie
Herr wurden. Das Feuer soll ausgekommen sein, weil
ein Traht geschmolzen war.

Ko nstantinope l, 2l" Okt. Der italienischc Minister
des Aeußeren Prinetti gab dem türkischen Botschafter
in Rom wegen der Angelegenhelt in Betreff der Versolgung
der Seepiraten im Roten Meere beruhigende Versiche-
rungen und erklärtc das Ultimatum des Kommandanten
des „Piemonte" als übereilt und mißverständlich.

Afrika.

F 0 ha 1111 e s l 11 r g, 25. Oktober. Dm „Köln.
Zrg." veröfsentlicht Vvn hiec einen längeren Bericht, öc:n-
zufelgr die bier crrichende U n z u f r 1 ^" e n h e. t .'ä.r
lick, znnnnint. Nainentlieb hat die S i: :.i in n n g nnter
dcn Vnren sicb s c h r 1. e r schle ch ter r, weil trs Eng-
länder iiicht Wort halten. Zahlreiche Transvaalburen
sind von ihren Höfen wieder in die K 0 nzentra -
tionslager z n r ü ck g e k e h r t, da sie ans ihren
Heimstätten dein Hungertode ins Auge blicken. Eine
weitere Ursache für die Klagen der Buren liegt in dem
Umstand, daß das Korps von Burenüberläufern, die
thatsächlich den Krieg zu Ungunsten der Buren entschie-
den, von dcn Englündern noch iininer unter Waffen ge-
halten wird. Dazu kommt noch die herausfordernde un-
verschämte Haltung der Kaffern, die sich bereits an weißen
Frauen vergreifen, demgegenüber die Buren vollständig
schutz- und machtlos sind. Die „Kölnische Zeitnng" rät
England dringend an, gegenwärtig Großmnt zu üben.
Es wäre sehr zu bedauern, wenn der günstige Augenblick
verpaßt wiirde, nm die Buren zu Freunden Englands zu
macheu.

8 Städtelag der mittkeren Städte ZZadens

-tz Schopfheim, 26. Oktobcr. Jm hieskgen Rcithaussaale
traten gestern Vormittag 10 Uhr bie Vertretcr des Verbandes
^ber mittleren Städte Badens zum achten Städtetag zusam-
men. Herr Bürgermeister Fentzling von hicr begrützte die
Delegierten, denen zu Ehren schon am Vorabend von der Bür-
gerschaft ein Vankctt veranstaltet war, und übernahm satzungs-
gemätz den Vorsitz. Der Vorsitzende dcs geschäftsführenden
AusschnsseZ crstattcte sodann den Jahresbericht. Der Verband
zähkt zur Zeit 64 Städte. Aus den gefatzten Beschlüssen ist Fol-
gcudcs hcrborzuheben: Es soll darauf hingewirkt werden, datz
bci ciner cvcntucllen Eiuführung der Warenhaussteuer die
Gcmcinden, in dencn sich Warcnhaus-Filialen befinden, diese
sclbständig bcsteuern können. Jm Jnteressc der geregelten
Unfallvcrsichcrung dcr Feuerwehren giebt der Städtetag wie-
derholt seiner Ueberzeugung von der Notwendigkeit eines
Reichsgesetzes im Sinne des Reichstagsabgeordneten von Sa-
lisch Ausdruck, wonach die bei Rettungsiverken verunglückten
Personen entschadigt werden sollen. Besonders eingehend wurde
die Grundbuchfrage erörtert. Die gefatzte Resolution geht
dahin, datz bei der Neuordnung des Grundbuchwesens die-
jenigen Gemeinben, welche bereit siyd, die nötigen Einrich-
tungen zu treffen und einen qualifizierten Deamten anzn-

stellen, oder sich zu gemeinsamen Gemeindegrundbuchämrecrk
vereinigen wollen, die Befugnis zur Errichrung eines Gc-
meindegrundüuches erhalren soücii, während für alle üürigev
Gemcinden die Grundbuchführung an die Amtsgerichre oder'
Rotariare zu überweiscn ift. Als GemeiiidegruiidbuchbeaM^
solleu nicht uur Volljuristen zugelaffen werden, sondern au»
andere Beamte, die in einer Prüfung ihre Qualifikariüii erwie^
seu haöen. Ferner solle» Sie Hilfsarbeitxr der staatlicheU
Gruiidüuchämrer die Befugnis erhalten, in eiligeu'Fällen deU
Grundbuchbeamren selbsrändig zu vcrtreten, alle jwsten der'
staatlichen Grundbnchämter süid auf die Staatskasse Zu üüer^
uehmen und die hoheu llosteu der' Grundbuchgeschäsre nacl!
Möglichkcit herabznsctzcn. Ein von dcr Sradr Eberbach
stellrer Antrag, die Grotzh. Regierung nm eiue Verordnung
zu ersuchcii, welcbe die Erlasiuug ortspolizeilicher Vorschriftep
zur Sicherung einer reiuliiheu Bchandlung der Speisen u>st
Getranke in Wirtschaften crmöglicht, wurde untcr Hinwei-
auf Selbstschutz des Publikums abgelehnt. Endlich wurde der'
Ausschutz mii derPrüsung PerFraqe üetraur, ob wie in PreutziR
einc qrötzerc Selbständigkcit dcsGemeindenxrisenrats anznstre-
ben sci. Als Borsitzendcr dcs gcschäftsführendcn Ausschuffe^
wurde bestimmt: Dr. Weitz-Eberbach, als Versammlungsorl
für den uächsten Städtctag Triberg gewählt. Ilm 2 Uhr sand
ci» gemeinsames Essen dcr Delegierten im Gasthof „Zu sell
drei Königen" statt.

Aus Ltadt und Land.

Heiüelberg, 26. Okloder.

f Tvdesfall. Zn deni jugendlicheri Alrer von 66 IahreN
isc der Besitzer des Horels „Prinz Karl", Herr E h l e i r e r,
gesrern an einer Blind-armenrzündung gestorben. Ersl vok
ivenigcn Monaten hatie er das Anwesen übernvmmen, M'p
als eifriger, riichtigcr Mann sich daran gemachr, daS alrbe(
kaunnic Hotel zu reformieren und ganz anf die Höhe der'
nwdcrncn Ansprüche zu bringen. Nnn har dcr Tod ihn mirred
aus dcr Arbcir hcrausgcrisscu. Einc juugc Garnn bleibr naÄ
nnr halbjährigem Eheglück als Witwe zurück.

Vo. Äutornobilreimen. Ein für ein Auromobilrenned
gcrade nicht schöner Tag war öer geftrige Tonnrag, an oel>l
der Rheinische Auiomobilklub in Mannlieim eine Rennfah^
nach dem .Vvnigsstuhl veranstalretc. Zu dem Rennen wared
die Automobilspvrtsrnen ans allen Richtungen nach Alr Heideb
berg gekommcn. Nach eincm gcmütlichen Miiiagessen im Saasi
bau fuhren die Töff Tüis nach dem Srartplatz am Klinge»^
rcichweg, wo um 3 Uhr die Bergfahrl begann. Jn Konku^
rcnz rraten 16 Wagen, 11 der Mororwagelifabrik Benz »>
Nkannheim und einer dcr Fabrik Lpel-.Darracq in RüsselsheM
a. M. Außerdem fuhren noch ca. 26 Wagen'ohnc Wettbewech
nach dem Königsstuhl. Zuerst am Ziel war der 40 Pferdekräs^
besitzende Opelwageu und zwar legre derselbe die Srrecko
trotzdem ihm unterwegs ein Cylinder versagre, in zeÜ
M i 11 u t e u zurück. (Ein Wagen der Opelfabrik steht bci det
Firma Hauhmann hicr.) Als zweitcr fuhr ein Benz-Wagf4
i» 16 Minuten durchs Ziel, während alle anderen einen Zeit^
raum von 22 bis' 30 Minntcn brauchten. Jnfolgc dcs kalte>'
Wcttcrs hielren sich die Teilnchmer auf dem Königsstuhl »W
lange auf, ffondcrn traren bald dic Heimfahrr an.

7 Alldeutscher Pcrband. Gestern ivurde hier in HcidclbetS
durch eine Versammlung von Vertrauensmännern des Ilü^
deutsche» Verbandes cin Oberrbeinischer Gauverband begrüw
der.

j- Polizeibericht. Verhaftet wurdc ein Taglöhnsr wcge>s
erschwcrter Körpcrverlctzung, cin Schloffer und ein Taglöh»»>
wegen Bettelns, ein weiterer Taglölmer wegcn Diebstahls u>»
cin Hausierer wegcn llebertrerung der Gewerbeordnung. ZB
Anzeige kamen 7 Personen wegen pruhestörnng, ein Mechanik^
aus Maunheim wcgeu Knppelei und ein Reisender aus Miinche>>
wegen Zechprellerei.

Friedrichsfeld, 26. Oktobcr. Heuie früh pasiierre
Fuhrwerk dcr Backstcinfabrik Hcinrich Merkel iu Brühl >j.
dem Moment den Uebergang der Main-Neckarbahn, als d^
Schnellzug Heidclbcrg-Frankfurr vorüberfuhr. Der Backsteick,
wagen wurde total zertrümmcrt, die Pferde blieben auf d»
-^tellc tot, während der Kutscher sich dureh Abspriugen rette>
konnte. .

Mittiiibeim, 25. Oktober. Es hat sich jetzt herausgeste»»
datz der Direktor B ö h m noch weitere Bertügercis ,
vcrübt hat, und zwar dadurch, datz er bei Terramverküusi'
die versprochene Hypothekeulöschung unterlaffen har. ^

^ 8L Karlsruhe, 21. Oktobcr. (A u f dcm h i e s i g
Srandesamt) werdeu seit Jahreu an das dorr geschiistp?,
vcrkehrende Publikum auf Verlangen gegen eine der Woo ^
thätigkeitskasie zufließcnde Vcrgülung sogenannie Famil>»>/,
stammbiicher abgegeben, welche Jmpreffen zur Aufzeichung
Pcrsonalien der Familienmitgliedcr und am Schlutz einen Ast^.
zug aus dem Personenstandsgesctz enthalten. Nach Anze>^,
des Srandesamtes wurde bei diesem durch Stadtmctzner Kaff^
>m Auftrag des katholischcn Stadtpfarramtes der Antrag »!-,
gebracht, es solle an katholische Personen künftig statt des,b>7,j
her gebrüuchlichen ein anderes Familienstammbuch verabf»Q
werdcn, wovon ein Excmplar vorgelegt wurde. Tieses ,(>',,
hälr uuter audercm auch die katholischen kirchlichen Vorschriist,
über Eheschliehungen, Tauftn und Begräbniffc. Es ist daQ
erivähnt, baß „die sogenannte Zivilehe nur eine bürgerO^,
Zercmvnie" sei, ivelcher sich dic Gläubigen zur Bermeid»'j
bürgerlicher Nachteile unterziehen mütztcn, datz dic Kindcr »
Zivilehe kirchlich als illegitim gclten, datz katholische Fra»^,
die ihre Kinder nicht katholisch crziehen lasien, von der ^st^
segnuug ausgeschlssscn sind, datz die Taufen der Kinder »>stcz
lichst frühzcitig vorgenommen werden sollen, da ein Kind,,/,,§
ohne Taufe stirbt, nicht zur Anschauung Gottes gelangcn k»» ,
usw. —- Der Stadtrat hält es für unangemeffen, datz Qr
eincr städtischen Behördc Schriften veririeben werden,
konfessionellc Zweckc verfolgen, und lehnt deshalb den ^
'Stadtmetzner Kaiser namens des katholischcn Stadtpfarra>»
vorgebrachten Antrag ab. ,

8L Karlsruhe, 26. Oktober. (K i r ch e n e i n w e >/^
hung.) Heute Vormittag konsekrierte Erzbischof Nörber Zj
neue katholische St. Bernhardus-Kirche. Nach der Wcihe >1>^
Stadtpfarrer Knörzer dic Festpredigt und der Erzbischol sic
Pontifikalamt. Die Großherzoglicheu Herrschaftcu und
Kultusminister wohnten dem Gottesdienst bis zum Schluff. st
Heute Abend fand im grotzen Festhallesaal ein Festbankett st^l
üas autzerordentlich zahlrcich bcsucht war. An der Ehre»»^,
fatzeu unter anderen Minister v. Dusch, Staatsrat Rei'Eff
Ministerialdirektor Hübsch, Zolldirektor Seubert, Oberlckl^,
direktor Schmidt, der Oberstiftungsrat, die katholische Geist>
keit usw. Pfarrkurat Stumpf hielt die Festrede. Der l»,,p
Geistliche glaubte unter anderem auch die moderne Kunst
Philosophie in den B'ereich seiner Betrachtungen ziehen zu si?
len und meinte, öie Philosophie führe heute, im Gelst'
zum Mittelalter nur in den Hörsälen der Hochschule»
jämmerliches Dasein. Zurück zur Scholastikl rief der l> st
Schwärmer in den Saal hinein. Erzbischof Nörber gckst.sch
seiner Ansprache der Freude Ausdruck, daß sich dre .KatlN^
so treu um die Fahne der .Mrche scharen, und ermahnte die ' p
wescnden, festzuhalten am Christusglauben, der ein Do> <^i>
ser gegen umstürzlerische'Bestrebungen und ein Führer Z>> ^ii!
Siufen des Thrones. Die Ansprache klang in ein H.
den Grotzherzog und die Grotzherzogin aus. Den
Rahmen der Feier bildeten Musik- und Gesaiigsvortra-i
Ärtilleciekapelle und des Kirchenchors von St. Bernhard-

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