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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-280 (01. November 1902 - 29. November 1902)
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gehandelt habe, ist vo» dem Vorgehen des Herrn Pelletan
keineswegs erbaut. „Mit dieser Mitteilung des Berichts
«n die Budg«tkMmiiston", schrcibt er, „werden die wesent-
lichen Bürgschaften hinfällig, welche bislang die Offen-
herz-gkeit der Ausführungsbeamten, die stch eben auf die
Berschwiegcnheit ihrer Vorgesetzten verlaffen konnten,
gewährleisteten."

Paris, 26. Noo. Der deutsche Kaiser hat dem
Schriftsteller und früheren Abteilnngschef des Kultus-
lninisteriums, Charles Rozan, welcher dieser Tage sein
dOjähriges Jubiläum als Lehrer der französtschen Sprache
fast aller in Paris thätig gewesenen deutschen Diplomaten
feierte, den Roien Adlerorden dritter Kiasse verliehcn. Aus
dem gleichen Anlaß hat der Reichskanzler Graf Bülow
«n Herrn Rozan ein sehr herzliches Glückwunschschreiben
gerichtet. Ferner verlieh der Prinzre,;e>>t von Bayern
Herrn Rozan den Älichaelsorden dritter Klasse.

Paris, 26. Nov. Bei Ler Uebernahme des Präsidiums
der HeercSkommissson hielt Huyot-Dessaigne eine Ansprache,
in welcher ec ausführle, hcute handele es stch um die
Zweijährige Dienstzeit. Die Kommission müssc ihr
zmn Siege verhel en, indem sie dieselben Prinzipien anwende,
die ursprünglich für das Gesetz von 1889 genehmigt wurden,
bämlich vollständige Anfhebung aller Urlanbsbewilligungen,
felbst sür Diejenigen, die die Stützs der Familie seien.
Den letzteren müssc man durch Fürsorgegesetz- zu H'lfe
-kommen. ober Jedermrin! müsse .i nue v eoen.
i Marscille, 26. Nooember. Eine Anzahl für die An-
werbung vorgemerkter Ai atrosen beschlotz in den
A u s sl andzu treten und versuchte heute srüh, anch
die Malrosen der hier liegeuden Schisfe zum Ausstand zu
bewegen. Letztere weigerten sich jedoch in der Mehrzahl,
ihre Schisfe zu verlassen. Man hofst daher, dasi die
Postdampser werden abgehen können.

La Rochclle, 26. November. Durch einen hier wüten- j
den Sturm sind mehrere Fahrzeuge entmastet worden.
Pier Menschen sind bei dem Unwetter ums Leben ge-
kommen.

Kine Ansprache des Kaisers in Kssen.

Esseu (Ruhr), 26. Noo. Voc der Abreise von Esscn
hat der Kaiser die Mitglieder des Direklortums und die
Bertreter der Arbeilerschafl der Kruppschen Werke in cinem
Bfartesaal des Bahnhofes um sich versammelt und nach-
stehende Anrede an diesclben gehalten:

Es ist nnr cin Bedürfnis, Fhnen auszusprechen, wie tief
ich in meinem Herzcn durch den Tod des Verewigten ergriffen
tvorden bin. Dieselbe Trauer läht die Kaiserin und Königin
Ähnen allen aussprechen, und hat sie das auch bereits schriftlich
ber Frau Krupp zum Ausdruck gebracht. Jch habe häufig mit
tneincr Gemahlin die Gastfreundschaft im Kruppschen Hause
.geuossen und den Zauber der Licbenswürdigkeit des Verstor-
dcnen anf mich wirken lassen. Jm Laufe der Jahre haben
stch unserc Beziehungen so gestaltet, dah ich mich als einen
Freund des Verewigten und seines Hauses bezeichnen darf.
kius diescm Gruude habe ich es mir nicht versagen wollcn,

Su der heutigen Trauerfeier zu erscheinen, indem ich es für
sUeine Pflicht gehalten, der Witwe und den Töchtern mein es
8 r c u n d cs zur Seite zu stehen. Die besonderen Umstände,
ivelche das traurige Ereignis begleiteten, sind mir zugleich
^eranlassung gewesen, mich als Oberhaupt des Deutschen
Aeiches hier rinzufinden, um d e n S ch i l d des d e u t-
i ch e ,i Kaisers über dem Hause und dcm A n-
benken des Verstorüenen zu halten. Wer den
Heimgegangcnen näher gekannt hat, wuhte, mit welcher fein-
fühligen und empfindsamcn Natur er begabt war und dah diese
üen einzigen Angriffspunkt bicten konnte, um ihn tötlich zu
Ereffen. Er ist ein Opfer seincr nnanlastbaren Jutegrität
Leworden. Einc That ist in deutschen Landcn geschehen, so nie-
derträchtig und gemcin, dah sie aller Herzcn erbeben gemacht
llnd jedem dcutschen Patrioten die Schamröte auf die Wangen
sseiben muhte, über die unserm ganzen Volke angethane
^chmach. Einem treudeutschen Manne, der stets nur für an-
vere gelebt, der stets nur das Wohl des Vaterlandcs, bor
«Üem aber das seiner Arbeiter im Auge gehabt, hat man
M seine Ehre gegriffen. Diese That mit ihren Folgen ist
iveiter nichts als Mord, denn es besteht kein Unterschied zwi-
jchen dcmjenigeu, der den Gifttrank einem anderen mischt und !
^vedenzt und demjcnigen, der aus dem sicheren Versteck seines j
^cdaktionsbilreaus mit den vergiftetcn Pfeilen seiner Verleum-
vungen einen Mitmenschen nm seinen ehrlichen Namen bringt !

imd ihn durch die hierdurch Hervorgerufenen Seelenqualen
tötet. Wer wares, derdieseSchandthat an
n n s c rem Freunde beging ? . Männer, die bisher als
Deutsche gegolten haben, jetzt aber dieses Namens unluürdig
sind, hervorgegangen aus eben der Klasse der deutschen Ar-
beiterbevölkerung, die Krupp so unendlich viel zu verdanken
hat, und von der Tausende iu den Straßen Essens heute mit
thräuenfeuchtem Blick dem Sarge ihres Wohlthäters ein letztes
Lebewohl zuwinkten. (Zu den V e r t r e t e r n der A r-
beiter gewendet.) Jhr Kruppschen Arbeiter habt immer
treu zn Enrem Arbeitgeber gehalten und an ihm gchangen:
die Dankbarkeir ist in Eurem Herzen nicht erloschen. Mit
Stolz habe ich im Auslande Lberall durch Eurer Hände Werk
den Namen unseres deiitschen Vaterlandes verherrlicht gesehen.
Männer, die Führcr der deutschen Arbeiter sein wollen, haben
Ench Enreii teurcn Herrn geraubt, an Euch ist es, die Ehre
Eures Herrn zu schirmen und zu wahren und sein Andenken
vor Vcrnnglimpfungen zu schützen. Jch vertraue darauf, dah
Jhr die rechteu Wcge sinden werdet, der deutschen Arbeiter-
schaft fühlbar imd klar zu machen, dah weiterhin eine Gemein-
schaft oder Beziehnng zu den Urhebern dieser schändlichen
That sür ürave und ehrliebende deutsche Arbeiter, deren Ehren-
schild befleckr wordcn ist, ausgeschlossen sind. Wer nicht das
Tischtuch zwischen sich und diesen Leuten zerschneidei, legt
moralisch gewissermatzen die Mitschuld auf sein Haupt. Jch
hege das Vertrauen zu den deutschen Ärbeitern, dah sie sich dcr
vollen Schwcre des Augcnblicks bewuht sind und als deutsckn
Münncr die Lüsung dcr schwereu Frage finden werden.

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Idv kerlitr 8«do«I ok

1SO, 2 L-reppsn.

Jnstiiul zum Zwese des Siu-
diumS frcmder SPracheu, für

Erwachsene, Herreu u. Damen,

»nter Obcrlcttung deS Hcrrn
ProfesiorS

Wl. I» ««rtttr.

-X r«si golstsns »Sllku'llsn Sllf llsi' psi-issr Vsirsusstollung.

Franzöfisch, Englisch. Ztalienisch, Russtsch, Spanisch.
Deutsch für Ausländer: «nr Lehrer der detreffenden Nation.

Konversation Korre?oondsnz Litteratur
Ueber 180 Zweigschnlen. zb Prospekte qratis u franko.

GpezialtelegramNe der Heidelb. Zeitung.

Berlin, 26. Nov. Zur zollpolitischen Situaiion
schreibt die agrarische „Deutsche Tageszeitung" etwas
inaiitiös:

Die polüische Lage ist jetzt so: Der Taris muß unter
nllen Umstünden zu Stande gebracht werdeu. Das gebt
nicht ohne Aenderung der G ss chä fts o rd nun g. Zu
einer Aenderung der G.schäftsordnung sind die Nationai-
liberalen nur beieit, wenn der Tarif einigermaßen so
aussisht, wie sie ihn wünschen. Die verbnndeten
Regierungen können also nur so weit nachgeben, wie die
Nationalliveralen es gnädigst gestrtten, und die übrigen
Verständigungspolitiker müssen sich wohl oder übel beugen.
Die Nationalliberalen wollen uun die Herabsetzung der
Zndustriezölls vicht, erAo dürfen sie in den Verständigungs-
verhandlungen knne Rolle spielen. Die Nalionalliberalen
sind aiso d!e 5zerren der Lage. Es ist ein nicht nblsr
Treppenwitz der politischen Geschichte, daß das Zentrum
sich, um den Tarif zu retteu, dem Willen der National-
liberalen, seiner schärfsten Gegner, untsrwerfen mnß.

1c Frankfurt a. M. 26. Nov. Heute Nachmittaz 5 Uhr
wurde am Hauptbahnhofe eine etwa 39 Jahre alte Fran
oon einem Wagen ver elektrischen Straßenbahn überfahren
und sosort getötet.

1c Berlin, 27. Nov. Die schiffsbau-technische
Gesellschaft ernannte den Kronprinzsn zu ihrem
E h r e ii m i t g l i e d.

O Kiet, 27. November. Die Kreuzer „Niobe", „Ariadne"
uud „Amazone" sollen kriegsmähig ausgerüstet werden und
sofort nach Venezuela abgehen.

-4. Wien, 27. November. Aus bisher unbekannter Ursache
entstand gestcrn Abend in der Tabak-Hauptfabrik am Rennweg
cin Brand, der grohe Ausdehnung anzunehmen drohte und dic
benachbarten Gebäude stark beschädigt. Dem Eingreifen der
'Feuerwehr gelang es, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken,
boch wurde der Dachstuhl an der Vorderfront des Gebäudes

zerswrt. Ein Teil des Tabakmaterials wurde ein Raub der
Zstammeu. Drc: Feucrwehrleurc erhielten bei deu Löscharbeiten
Verletzuugen.

? Paris, 27. November. Auf Grund gewisser Klageir
wurden in denRäumen derVersicherungsgesellschaft„Esperance"
Haussuchungen vorgenommeu. Der Direktor der Gesellschaft
ift nach linterschlagung von 3 Millwnen Francs flüchtig ge-
worden.

rv. St. Etienne, 26. Noo. Der Bundesausschuß der
Grubenarbeiter hat heute Nachmittag in einer Versammlung
beschlossen am Freitag im Loirebassin die Arbeit wieder
aufzunel, men.

v Odeffa, 26. Nov. An der hiesigen Universität
ist heute ein Schadenfeuer ausgebrochen, wodurch
wertvolle Sammiungen dsr geologischen Abteilung vernichtet
worden sind. Man nimmt an, daß ein Wächter, der in
eimm der Säle erhängt ausgsfunden wurde, der Brand-
stifter ist.

O Londoii, 27. Noventber. Der Korrespondent des
„Dailh Expreh" iu Washinglou telegraphiert seinem Blatte,
er habe eine tinterredung mit einem Beamtcn des Staats-
departements bezllglich des cnglisch-deutschen Vorgehens gcgen
Venezuela gehabl. Der Beamte habe zu erkennen gegeben,
dah üic amerikanische Regicrung sich freuen würde, wenn den
südamerikanischen Republiken, die sich mit ihrem Verhalten
gegen die europüischen Müchte immer anf die Freundschast der
Vereinigten Staaten verliehen, eine gründliche Lehre erteilt
werden würde.

O Athen, 27. November. Die in den Ausstand getretenen
Matrosen hielten gestern Aüend eine Versammlung ab und
beschloffen die Aufrechterhaltung des Ausstandes. Patrouillen
dcr Ausständischeu vcrhinderten die Schiffe, in See zu gehen.

W Rewyork, 27. Novemüer. Die Verhandlungen über den
Panama-Kanal sind in ein höchst kritisches Stadium getreten.
Colnmbien ist anscheincnd wiltens, die Kaualkonzeffion für ver-
ffallen Zn erklären nnd alles Gescllschaftseigentum zu kousis-
zieren und meistbietend veräuhern zu lasseu. Die Bundesre-
giermig ihrerseits vcrhandelt trotzdcm weiter. Der Nicaragua-
Kanal bleibt solange ausgeschlossen, wie die Möglichkeit exi-
sticrt, eine Einigung mit Columbien herzustellen.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Tl>. Bcrkenbusch, beide in Heidelberg.

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kMolläruLr vsrbotoo,

Ouroü äis 2auLllms äss I,uktäruo^8 üdsr kuiziasä uuä 8üä-
zkslläillovisu suk 763—760 inm vm-äs äsr Orsüpa'ikt äss istrtsu
I.uktnvirbsi ulltsr 4.büaoüallg suk 74 > mm vom süäiieüsu 4.US-
gullZ äs8 irisoüsll Lullais uaoü äsm MllssZsbist ärr 8sws AS-
ärüllAt 4.S0Ü im atilllltisoüsll O^sall mmmt äsr l,llktärlloü vvisäsr
iauZsaw cu. Mr brsitsg unä KsmstllZ ist äsmZsuöss bsi
iillkkrisoüslläsr Ismpsrlltur rvvar uooü msürkllsk bsvoiktss, zbsr
Isst sususümsios trooüsues zVsttsr ru srwsrtsll.

Amts- «nd Kreis-Berkündignugsblatt.

BekanntmachMg.

3.

Viehzählunq am
Dezember 1902 betr.

, Nr. 70 42ö. Die Gemeindebehörden
As Amtsbezirks erhalten mit nächster
xost die nötigen Jnpressen für die
Morstehende Viehzählung. Diesclbe
Law.

Mittwoch, den 3. Dezemder 1902

^rzimehmen.

Die Ausfüllunz hat so vollständig
Ud zuverlässig als möglich zu ge°
Mhen und ist insbesondere wichtig,
Uß auch die Angaben in den Spalten
der zweiten Seite der Zählungs.
.Ilite über dic einzelnen Wohnplätze
jFutsteile) nebst Hausnummer sowie
"oer deii Stand und Beruf der ein-
^nen Vtehbesitzer mit Genauigkeit
^wacht werden.

».vinsichllich der Schätzung des
Zindviehs nach Raffe, Schlag nnd
?ieilzung können die verechtigten An-
Men des Voijahrs mtt Nutzen zu
runde gelegt werden. Hierzu br>
Mken wir, daß von vereinzelten
^Mnahmsn abgesehen, Hinterwälder-
nur in den Gemeinden südlich,
uMxruiäldervieh uur in solchen nörd-
des Feldbergs vorkommt, sodaß
iu d:n Gemeinden unseres Be-
»M kleine und mittelgroße Tiere
di^ Hinter- und Vorderwälder-
s.,b zu behandeln, sondern sofern die-
"icht den Typus des Simmen-
Viehs haben, auf der Titelseite
,2° Erhebungsbogens in die Spalte 6
„Sonstiges Bieh" einzutragen

Die Zählunqslisten müssen spätestens
vom dntten Tage nach der Aufnahme
an 8 Tage lang anf dem Rathruse zu
Jedermanns Einsicht aufgelegt wer-
den Ort und Zeit der Auflegung ist
vorher in ortsüblicher Weise bekannt
zu machen und dabei ausdrücklich
darauf hinzuweisen, daß diese Liste für
die Berechnung der Beiträge maß-
gebend ist, welche von den Tier-
besitzern zur Deckung der Ent-
schädigungen für Seuchenverluste ent-
richtet werden müssen. Mit dieser
Bekanntmachung ist die Aufsordcrung
zu verbinden, Anträge auf Berichtigung
innerhalb der Frist der Auflegung
bei dem Gemeinderate vorziibrtngen.

Bei der Vorlage ist zu beurkunden,
daß die Liste vorschrtftsmäßig offen
gelegen ist, sowie ob und welche An-
träge auf Berichtigung eingekommen
stnd.

Heidelberg, den 2ö. Nov. 1902.

Kroßh. WezirLsamt:

Dr. Hertrich.

BckimtmaHimg.

Den Einzug der
Jnvalideuversicherungr-
beiträgs betr.

Nr. 126133. Die Einzugsstellen des
Bezirks werden veranlaßt, den Einzug
der Beiträge zur Jnvaltdenveisicherung
so zu beschleunigen, daß die restlichen
Marken vor Jah esschluß angekauft
und soweit mögltch, in die Quittungs-
karten eingeklebt werden können.

Die Kasftnbücher sind gemäß Z8 9

u. 10 der Anweisung über das Ver-
fshren beim Einzug der Jnvaliden-
versicherungsbetträge vom 6. Dezember
1899 (Ges.- u, V.-O.-Bi. S 868 ff.)
rechkzeitig a'ozuschlteßen u»d spätestens
bis zum 20. Januar k. I. unter An°
schluß der EinzugSlisten und Post-
quittungen über d-n Markenankauf
anher vorzuieqen. Die Beiträge in
ben Einzugsiisten müssen ordnungs-
gemäß zusammengestellt werden
Nach dem Abschluß des Kassenbuchs
ist innerhalb Lirue desselben der wirk-
liche Bestand an Beitragsmarken nach
den einzeliien Kass.n zu verzetchnen.
Heidelberg. 25 Nov.mder l902.

Kroßy. Mezirksamt.

Hebting._

Nr. 32 057.

Ill der Mffche

gegen Milchhändler Friedrich
Moser von Malsch wegen Ver-
gehens gegen das Nahrungsmittel-
gesetz hat das Großh. Schöffen-
gericht in Heidelberg am 10. No-
vember 1902 für Recht erkanntr
Der Angeklagte Friedrich Moser,
Milchhändler von Malsch, wird
wegen Vergehens gegen das
Nahrungsmittelgesetz zu einsr Geld-
strafe von

zweihundrrt Mark,

bei Unbeibringlichkeit zu einer
Gefäiignisstrafs von vierzig
Tagen, sowie zu den Kosten
verurteilt.

Es wird angeordnet, daß
der verfügends Teii des Urteüs
binnen 2 Wochen nach Einiritt der
Rechtskraft nuf Kostcn des An-
geklagten cinmal in der „Heidel-
berger Zeitung" bekannt zu
machen sei.

Die Richtigkeit der Abschrift der
Urteilsformel wird beglcmbigt und
die Vollstreckbarkcit des Urteils
bescheinigt.

Heidelberg, den 22. Nov. 1902.

Der Gerichtsschreiber:

Arnold.

Nr. 12 005. Für das städt. Pfründ-
nerhaus I und II und für das Waisen-
und Erziehungshaus soll der Bedarf

an Kaffee, Cichorien, Würfel-
zucker, Oerste, Reis, Eebsen,
Bohnen, Lmsen. Zivetschgen,
Soda, weiße Kernseife, braune
Harzseise

im Wege der Submission für das Jahr
1903 vergeben werden. — Die Lie-
ferung würde nach Bedarf in größeren
Mengen zu erfolgen haben.

Anerbietungen unter Beifügnng von
Proben wolle man längstens bis

Donnerstag, den 11. Dez. 1902,

mittags 12 Uhr,

auf unserem Sekretariat abgeben.

Auf »eder einzelnen Probe muß
der Name des Brwerbers, sowie
Art und Preiö der Waare an-
gegeben werden.

Heidelberg, den 25. Nov. 1902.

Ier Armenral:

Fr. Wielandt. Dürr.

Nr. 12 005. Die Lieferung des

Fleisch-Bedarfs,

sowie des BedarfS an

Brot und Wecken

für das städt. Pfründnerhaus I und
II, sowie für das Waisen- und Er-
ziehungshaus per 1. Jan. bis 31.
Dezeniber 1903 soll im Wege der
Submissiou vergeben werden.

Die Lieferungs-Bedingungen liegen
in unserem Sekrelariat zur Einsicht auf.

Anerbietungen mit d-r Angabe, wie-
viel Pfennig unter dem jeweiligen
Tagespreise die bezeichnete Ware ge-
liefert werden will, sind längstens biS
Donnerstag, den 11. kdn. MtS.,
mittagS 12 Uhr
bei uns einzureichen-
Hridelberg, den 25. Nov. 1902.

Aer Armenrat:

Fr. Wielandt. Dürr
 
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