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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (01. Dezember 1902 - 31. Dezember 1902)
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*

Sachscn-Wcimar.

W e i ni a r. 2. Dezember, Der Lraatsminister Dr,
Kart Rotbe l,at sich nach Frankfurt a, M, begcbcn, wo
ei» t'lumchus; von Vcrtretern der Lr'irchenregiernng zu-
sanimentritt, dcr bei Gelegenheit der letzten Eisenacher
Llirchenkonserenz gewählt worden war, Es besteht die
Absicht, gemäs; üer Rede, die der deutsche Äaiser zu
Weihnachten vorigen IahreS in Gotha gehalten hat, eine
Annähernng der einzelnen deutschen evange-
lischen Llirchen ans bestimmten Gebieten herbeizu-
sühren,

Preuße».

B e r l i n, t, Dezember, Die Ai i n i st e r der ch u-
st i z nnü des I nner n erlietzen folgendi' — durch Vor-
gänge der Iclzlen Zeit veranlatzte — allgemeine Vor -
schristen über die Bchandlung Gefange-
n e r, bezw, v o r z u f ü h rendcr P e r s o n e n a u f
dem Transport: Strafgesangene dürfen
nur gefesselt werden, wenn es wegen besonderer Ge-
fährl'ichkeit der Person, nanientlich zur Sichernng anderer
oder wegen Gefahr der selbstentleibnng oder Fluchtge-
fahr unerlätzlich erscheint, Flnchtgefahr wird bei zn
Zuchthaus verurteiltcn inännlichen Personen regelmätzig
vorauSgesetzt, Gefangene im Besitz der bürgerlichen
Ehrenrechte sollen in der Mgel mit andercn Gefangenen
nicht zusainmengesesselt werden, Wenn dies nicht zu
umgehen ist, dürfen sie nüt nicht die bürgerlichen Ehren-
rechte Besitzenden nicht zusaminengefesselt w-erden, Bei
Anordnnng der Znsammcnfcsselung sind Persönlichteit,
Lebensstellung und Strafthaten der Gesangencn, soweit
irgend thunlich, zu berücksichtigen, Die Entscheidung
über Fesselung nnd Art der Ausführung trifft der An-
staltsvorstand, von wo der TranSort ausgeht, nach sorg-
fältiger Prüfung im Einzelfalle. Der auSführende
Beanite darf während des TranSPortS ohne Anweisung
eine Fesselung nnr pornehmen bei Eintritt unvorherge-
fehener Umstände, welche die Anwendnng der Matzregel
aus den angegebenen Gründen unerlätzlich erscheinen
lassen, Vorstehende Grnndsätze sind anzuwenden auf
UntersuchunqSgefangene, soweit nicht im
Einzelfalle der Richter über die Fesselung bestiiiinit hat.
Von einer mangels dessen vom -Gesängnisvorsteher an-
geordnelen Fesselung ist der Richter alsbald zu benach-
richtigen, Den UntersnchungSgefangencn sind gleickWi-
stellen die anf Grund des Gesetzes zwangsweise Vorg-e-
führten, Soweit die Vorführnng nicht vom Richter an-
geordnet ist, steht die Entscheidnng der die Vorführung
anordnenden Behörde zn, Aus durch Haftbesehl Ver-
haftete, vorläufig FestgenomniLne nnd in polizeilicher
Schntzhaft B-efindliche finden die Eingangsgrundsätze An-
wendung, Die Entscheidung über Fesselung nnd Art der
Ansführung trifft die Polizeibehörde. nnd so lange der
Vcrhaftete dieser nicht vorgeführt werden konntc. d-er
Polizeibeamte, dessen Verfügung sie unterstehen, Dicser
hat eine voraenommene Fesselung nüt Angabe der
Gründe sofort nach der Vorführung zu melden, Bei nicht
mit Zuchthaus oder Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte
Bestraften hat die TranSportbehörde die Frage eineS Son-
dersammeltränsportS mit RücksiM auf Persönlichteit,
Lebensstellung und Art der «trafthat sorgfältig zu prü-
fen, und etwa in dieser Veziehung geäutzertc Wünsche
nickü obne weiteres abzulehnen.

I)ie Hrganisation des staatlicherr Kochbau-
wesens in Maden.

DaS „Gesetzes- und Vcrordnungsblatt" veröffentlicht
iii seiner nenesten Nnmmer eine LandeSherrliche Verord-
nnng, die O r g a n i s « t i o n deS st a a t l i ch e n
H o 'ch b a u w e s e n S betreffend, Es wird darin be-
stimmt, dah nach erfolgter Aufhebuiig der Baudirektion
die zur Besorgung deS staatlichen Hochbanwes-enS be-
stellten Baubehörden — vorbehaltlich der für das Hoch-
bauwesen einzelner StaatSverwaltungSzweige bestehen-
den besonderen Einrichtnngen — die Bezirksb a u -
i n s p e tt i o n e n sind, Für Baulichke-iten von her-
vorragender und eigenartiger Bedeutung kann die Er-
langling und Niisführnng der Entwürfe ausnahnisweise
im Weg deS Wettbewerbs oder in sonst geeigneter Weise
begeben werden, Den BezirkSbauinspektionen liegt, je-
der innerhalb ihreS Dienstbezirks, ob: 1, den aus dem
staatlichen Hoch-bauwe-sen sich ergebcnden Dienstaufgaben
gcmätz den durch das Finanzminifteriiun zu crlassenden
Tienstweisnngen sich zu unterziehen: 2, das Hochbauwesen
der Gemeindcn, anderer üörpers-chaften und Stiftnngen
auf Antrag der bctreffenden VerwaltungS- oder Auf-
sichtsbehörde zn besorgen, soweit es unbeschadet dcr Dienst-
aufgaben untcr Ziffer 1 geschehen kann; 3. bei technischen
Aiifgabcn der Baupoliz-ei auf Ersuchen der Bezirkspoli-
zeibehörde mitzuwirken, Feder Bezirksbauinspektion
stehl cin Bezirksbauinspektor vor. Nach Bedarf werden
dcn BeziMbaiünsPektionen RcgiernngSbaiimeister als
zweite Beamte und Stellvertreter der Vorstände, sowie
das erfordcrlichc Hilfspcrsonal zugeteilt, Dic allgemeine
Leitung des staatlichen Hochbauwesens steht dem Finanz-
ministcrium zu, Dasselbe erläßt, saweit erforderlich,
ini Bcnehmen nüt den beteiligten Ministeriem die be-
znglichen Die-nstweistliigen, Des Weitcren gehören in
seinen Gcschäftskreis das Prüfungswesen der Kandidaten
des Hochbandienstes, die Beftellnng, dienstpolizeiliche und
te-chnische Ueberwachung des gesamten Personals der Be-
zirksbauinspektioncn, dic technische und rcchnerische Prü-
fung dcr Endabrcchnnngen iiber die in den verschiedenen
Ve-rwaltiingszweigen zur Ansführung gelangten staat-
lichen illeubanten (einschlietzlich von Hauptausbesserun-
gens grötzercn llmfanges und, im Benehmen mit den be-
teiligten Ministerien, die Erteilung der bezüglichen Be-
fcheide, Die Vorbereitung der Hochbanten für das Bud-
get und die obcrc Leitung der Bauausführungen (Neu-
banten und llntcrhaltungsärbeiten) erfolgt nach Maß-
gabe der Vorschriften des Etatsgesetzes und der allgemei-
nen Dienstweisungen für die Baubehörden durch die Mi-
nisterien und die hierzu von diesen berufenen Zentral-
mittclstellen, Zur Erstattung technischer Obergutachten
in wichtigen Fragcn des Hochbaliwcsens und der Bau-
polizei und zur Beurtciluna grötzerer Bauentwürstz, ein-
schließlich der Erhaltung und Wicderherstellung von
historisch und kiinstlerisch wertvollen Bandenkmälerii des
Staates, der Gemeinden, andcrer Körperschaften und

! «tiftiingen, wird dem Finanzministerium, eine Ministe-
! rialkommission für das Hochbnuwesen beigegeben, Die
Mitglieder dcr Lloninüssion. welcher auchi dic üailte-chni-
schen Rcferenten der Nlinisterien angehörisi, werden auf
Vorschlag dcr beteiligten Vlinistericn aus dcr Zahl der
durch künstlerische odcr Praktifche Leistungen üewährtcn
Architekten des Land-es jc auf dic Daucr von fünf Jah-
ren im Ehrenamt ernannt, Die Vüllzugsbcstinimungen
und die GeschäftSordiinng der Ministerialkommission er-
lätzt das Finanzministerinm,

vs; kiia tle; groükerrog; liir cka;
ÄeibnachttleLt.

Büt grvtzem, lebhaftlnn Bcifall ist das Gravurenbildnis
Sr. Königlichcn Hoheit dcs Grosihcrzogs, wclchcs wir anlätzlich
dcs gol-dcncn RcgicrungZ-Jubiläunis Höchstdcsscl'bcn imscrcn
Lcscrn anbotcn, mlfgcnomnicn wordcn, Unsere Lescr werden
cs gclvitz frcudig bcgrüßcn, wcnn wir anlätzlich des Weih-
nachtsfestcs dieses schönc Bildnis, das sich wie sclten ein an-
dercs Kiinst'wcrk ganz hcrvorragcnd als Wcihnachtsgabe für
alle Angchörigcn inid Frcimde, für Vlcreine usw, eign-ct, auch
fcriicc noch imscrcn Lcscrn zur Verfügung halten,

Das Kimstblatt, nach dcm Origiualgcmälde dcs bckannten
Karlsrnhcr Malers Propbcter rcproduziert, ist 08 Zentimeter
hoch und 73 Zcntimcter brcit imd von vorzüglicher Ausführung
und Wirkung, Wir kömien dicsen vornehmen und künstlerisch-
schöen Zimmerschmuik auch ferner zu dem billigen Preis von
nur 3 Mnrk liefcrn, Das Bild bildet eine Zicrde für jedcs
dadische Hnus; wir frcucii uns, dcn Abonnentcn unscrcs
Blattcs dicscs Kimstblatt für das Weihnachtsfest noch in einer
Anzahl bon Excmplarcn zur Bcrfügung stellcn zu tönnen,
bitteu abcr, die Bestcllungen baldigst aufzugeben, da eine
Ergänzung dcs Lagcrs vor Weihnachtcn kanm möglich scin
wird.

Die sozial'demokratischen Kinspruchsversamm-

snngcn gegen dea Zoü'taris in Aerttn.

Zn 27 Einspriichsversammkllngen gegen den „Wucher-
tarif" hatte am Tonnerstag Abend die Sozialdemükra-
tie die Arheiterschaft Bcrlins eingeladen, nm, wie es in
den Aufriifen hieß, nüt dcr zollwiicherischen Reichstags-
mehrheit Ahrechnnng zn haltcn, die in ihrer Ranbgier
Recht nnd Gesetz nüt Füßen trete, Trotzdem die eigent-
lichen Drahtzieher der Zollobstruktion, die sozialdemo-
kratisch-cn Reichstagsaügeordneten, nicht znr Stelle waren,
da sie im Reichstag die wilden ckNänner spieken mußten,
hieben doch alte Redner der Volksversammlnng in die-
sclbe Kerbe, Alles, was mit den Sozialisten nicht in
denselben KriegSrnf einstimmt, wurde nüt Hvhn nnd
Spott iiberschüttet, besvnders aber Herr Engen Richter,
„diese Fnkarnation des dNanchestertums, der im Reichs-
tag groß geworden ist nnd doch nichts gelernt hat", wie
ihn ein Redner in der Hauptversammtiiiig des Südeiis,
die in der Bvckbranerei am Krenzberg abgehalten wucde,
bezeichnete, Es mochtcn dort wohl 2000 Personen bei-
derlei Geschlechts anwesend sein, die imter den Augen der
wachhabenden Poüzeibeamten lüs 0 Uhr sich miisterhaft
rnhig verhiellen und dcn erstattcten Bericht mit nur ganz
gelinden Entrüstnngsrufen nnterbrachen, als von dem
Ansschlnß Singers ans der heutlgen Rei'chstagssitzung
berichtet ivnrde, Ebenso ruhig ging es in dem fendalen
Gewerkfchaftshans am Engelufer zu: dort mußten die
Genossen zn ihrem Leidwesen erfahren, daß die Versamm-
lnng in der Rüdersdorfer Straße von christlichen Ar-
beitervereinen gesprengt worden sei, Für die Kom-
mandanteiistraße im Zeiitrum waren zwei Versammlnn-
gen angesetzt: in dcr Nessonree, wo eine Genossin sprach,
war man schon nm 10 Uhr zu Ende, in den Arnlinhallen
sandeu sich Gegner ein, die die Sozialdemokrateii zur
Ehrlichkeit uud Offenheit aufriefen, was uatürlich mit
Gelächter und dem Znruf Quatsch beantwortet wnrde,
Teilweise griff eine gemütliche Ulkstimmiing Platz, So
weit der Berichterstatter der „Köln. Ztg," übersehen
konnte, schcint die 'Meiniing des Volkes über den Wucher-
tarif n i ch t so bitter zu sein, wie die Kälte, die anf
den Straßcn herrscht und die nicht dazu dient, die künst-
lich geschürte Erregung zn crhöhen, Nuch die Versamm-
liingen ini Norden Bcrlins waren frühzeitig zu Ende,

Jn de-i' Brauerei Friedrichshain, wo sich 3000 Per-
sonen versammelt hatten, sprach Dr, Weyl. Seine Rede
gesialtete sich zn einer leidenschastlichen Anklage ge-
gen die F r c i s i n n i g e V o I k s p a r t e i, die er des
Verrats zieh. Unter stürmischem Beifall erklärte er,
daß er nnd seine Kollegen im roten Haus bei der Wahl
des Stadtrats Fischbcck zum besoldeten Stadtrat nur
deswegen weiße Zettel abgegcben, weil der Kandidat ein
Anhänger Eugen Richters sei. Das Tischtuch zwischen
den Freisinnigen Volksparteilern und den Sozialdemv-
kraten sei für immer zerschnitten, Als in der Bersanrm-
lung in den Arnimhallen ein Christlich-Sozialer be-
merkte, die Landtagswahlen und Reichstagswahlen stchen
vor dor Thür, da werden die Sozialdemokraten wieder
denr Engen Richter und Genossen den Steigbügel hal-
ten, erscholl fast einstimmig die Antwort: „Niemals, ver-
gangene Zeiten!"

Kleine Zeitung.

— Hochschulnachrichten. Leipzig, 5. Dezember.
Geh. Hofrat Dr. Johamres Wislicenus, Professor
der Chemie an der Universstät Leipzig und Direktor des
Ersten chemischen Laboratorrums, ist heute gestorben,
Beiträgc fiir das Bennigsen-Denkmal. Ms zum
22, Noveinbor d. I. sind aus Baden die nachstehenden
Beiträge für das Bennigsen-Denkmal eingegangen, bezw.
gezeichnet worden: W. Bonguet, Mechaniker/ Mannheim, !
10 Mk., M. Blaeß, Kaufmann, Lädenburg, 10, Dr. !

Bürklin, Geueraliuteudant, Karlsruhe, 1000, Errrst Bas-
sermami, Rc-chtsaiiwalt, Pfannheini, 100, Karl Dillenius,
Fabrikant, Pforzheim, 16, Diffene, Geh. Kommerzienrat,
Nkannheim, 20, Karl Eckhardt, Geh, Kommerzienrat,
Mamiheim, 60, Hermann Dyckerhoff, Kaufmann,
Mannheim, 60, Dr, Erb, Professor, Herdclberg, 30,
Dr, Harms, Chefredakteur, Mannheim, 10, Bernhi
Herschel, Stadtrat, Mamrheim, 50, Dr, Koch, Amtsrich-
ter, Niannheim, 10, Iakob Knhn, Privatmann, Manil-
heiiii, 20, Karl Ladenberg, Geh. Kommerzienrat, Mann-
heim, 200, Emil SNayer, Fabrikant, Mannheim, 600,
Mayer-Mittel, Gnstav, Mannheim, 26, N. N,, (Name un-
leserlich), Mannheim, 20, Reinmut, Reallehrer, Mann-
heim, 10, Reif, Mannheim, 60, Ferd, Scipio, Kommer-
zienrat, P,'annheini, 200, Ditzthum, Fabrikant, Oestrin-
gen, 10, Alb, Wittum, Fabrikant, Pforzheim, 10, Dr.
E, Weyl, Mannheini, 60, W, Zeiler, Kommerzienrat,
Pfannheini, 20 Mark,

— Ans dcr Pfalz, 3, Dezember. Tie Sträfkammer
des Landgerichts Landau hat, den Blättern zufolge,
den Weinhändler Mar Abraham und den Kaufmann
Liginund Weiß bost da wegen Weinfalschnng
bezw, Beihilse dazu zu je 600 Mk, Geldstrafe bezw, 60
Tagen Gesängiüs verurteilt.

— Wiesbadcn, 4, Dezember, Auf die Zivilklage der
Firma Moet ct Chando n gegen Söhnlein er-
ging der Beweisbeschluß, den Botschafter von Holleben
zu vernehmen, welcher Taufsekt verwendet, ob die Ver-
wendung von „Rhcingold" unter Zustimmung des Prä-
sidenten Roosevelt angeordnet nnd ob dem Botschafter
nütgeteilt worden sei, es sei „Rheingold" verwen-det
worden,

Bcrlin, 4, Dezember, In dem heute zu Ende
gesührten Prozeß gegen den Grafen Pückler hat
der Gerichtshof nach langer Zengenvernehm-ung erkannt,
daß sich der Angeklagte der Bekeidigung der
Strafka m m e r des Landgerichts schukdig ge-
macht, die ihn in einem früheren Verfahren verurteilte.
Die Zeitungsberichte über seine Rede, die durch Zeugen
heute erschüttert werdeu sollteu, wurden als zuverlässig
anerkannt, Graf Pückler wnrde zu einer Geldstrafe
von 600 Mark vernrteilt,

Dcr Srnior dcr dcntschcn Schützcn, der Rentier
I, Gottlieb Schreiber, feierte am 6, d, M, in Eberswalde
seinen 100, Geburtstag, Herr Schreib-er, der aus Schle-
sien stammt, lebt schon seit 1831 in seinem jetzigen Wohn-
ort, wo er 1868 Mitglied der Schützengilde wurde und
seit langer Zeit rühriges Mitglisd der Stadtverwaltung
ist, Der Senior der dentschen -L-chützen ist trotz seiner
100 Jahre geistig und körperlich vollkommen rüsstg, Er
machte in diesem Iähre den Festzug des 16, branden-
bnrgischen Prabliizial-Bnndesschießens mit und nahm
seinen Platz an der Ehrentafel ein, Die Speisen mun-
deten ihm damals vortrefflich. Er bezeigte lebhaften
Anteil an der Uiitcrhaltung nnd erwiderte auf das ihm
ansgebrachte Hoch mit lanter, vernehmlicher Stimme.
Tann baten den alten Herrn ivohl dreißig Fesüeilneh-
mer, ziim Aiidenken um seine Unterschrift, Diese Wünsche
erfüllte Gottlieb Schreiber gern, nnd er führte die Feder
mit so fester Hand, wie es im 100, Lebensjahre eben nur
cin alter Schütze vermag,

— Tic rcinlichste Stadt der Wclt sollte Tokio, dis
Hauptstadt Iapans, sein, denn sie besitzt nicht weniger
als 800 öffentliche Bäder, in denen durchschnittlich
300 000 Personen täglich baden,

— Grosrc amcrikanische Stiftung. Der Großschläch-
te-reibesitzer Armour in Chicago will zur Erinnerung an
die Hcilnng seiner Tochter dnrch Professor Lorenz eins
Anstalt füc blutlose Gelsnks-Operastonen mit einem
Kapital von drei Millionen Dollars stiften.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, sür den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in HerdelLerg.

Gegen Scl nupfen hilft Forman.

Evangelische Gemeinde Gottesdieuste.

Sonntap, 7. Dezember.

Providenzkirche Vgl" Uhr: Herr Stadtpfarrer Schwarz.

K.hristenlchre: Herr Stadtpf. Schwarz,
Heiliggeistktrche '/,») Uhr: Herr Stad-pfarrer Schmitl-
henner. Christenlehre: Herr Stedipfarrer S ch ü ck,
NeueS Schulhaus III: '/,10 Uhr: Herr Stadtvikar Dörr.
Kindergotkesdienfr

Providenzkirche 'F12 Uhr: Herr Stadtpfarrer S ch ü ck.

Abendgottesdienst

Providenzkirche 5 Uhr: Hcrr swdtvikar itnobloch,

SeminargotteSdienst.

Peterskirche 11 Udr: Herr Äandidat FehrS.

Stadttetl Neuenheim

Vormiitags '/,10Uhr: Herr Psaner L o h s e. 'FH ühr: Christen-
lchre. Nachm. 5 Uhr- Adendgottesdlenst. Herr Stadtpfarrer
S ch n e i d e r.

Evangelischer Diakonissen-Berein«

(Jn der Kapelle Piöck 47.)

Sonntag, 7. Dczember.

Vormittogs 'FIO Uhr: Predigl von Herrn Prediger Proh.
11 Uhr: Sorntagsschule.

Nachwittags b Uhr: Bibelstunde von Hcrrn Stadtmtsstonar
Strob e l,

Donnerstag, 11. Tezember.

Abends 8'st Uhr: Bibelstunde von Herrn Prediger P r o h.
Stadtteil Schlierbach im neuen Schulhaus.

Sonntag, 7. Dezember.

NachmittagS 2 Uhr: Sonntagsschule. 3 Uhr: Bibelstunde von
Herrn Stadtmijsionar strobel.

Römrsch-katholtsche Gemeindegottesdieuste.

Sonnkag, 7. Dezember.

Jcsuttenkirchc moigens '/,7 Uhr: Frühmesse. 8 Uhr: Schul-
messe mit Predigt. 9 Uhr: Hochaml mit Predtgt. 11 Uhr:
Stille hl. Messe. Nachm. 1 Uhr Christenlehre. 2 Uvr: Andacht.
St. Bonifaciuskirche (Kaiserstiaße) morgenS 7 Uhr; Aus»
teilung der hl. Kommunion. 'FIO Uhr: Hochamt mit Predigt.
11 Ubr: Schulgottesdienst. Nachm. '/,2 Uyr: Christenlehre.
2 Uhr: Andacht.

St. Annokirche morgens 'F7 Uhr: Frühmesse 8Uhr: Amt
mtt Predtgt

In der Kapelle in Schlierbaa,,

Morgens '/,9 Uhr: Amt mit Predigt.

Altkatholischer Gemeindegottesdienst

Sonrtag, 7. Dezember.

Vormittogs 0,10 Uhr: Hochamt mit Predigt in dcr Heilig-
geistkirche. Herr Stadtpf. vr. Stubenvoll.
 
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