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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 161 - Nr. 170 (13. Juli - 24. Juli)
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Weizen

Roggen

M a 1 Mk. Beide Slusgaben sind auch

geführt werden,
oessen Existenz

t, die Verwendung, die Farbe, das Vorkommen
meinen Pflanze, die Unterscheidungsmerkmale

frau, gegen Süden 5458 Laden-
burgerstraße.
Brandvcrsicherungsanschlag 11600M-
Tax 34 «vo M. '
Heidelberg, den 27. Juni 1894.
Der Vollstreckungsbeamte:
1937

Neuestes.
Berlin, 14. Juli. Den Blättern geben
Meldungen zu, wonach Professor v. Helmholtz
von einm Schlaganfall betroffen und links'

Wettev-AuskchLen
Dienstag, den 17. Juli.
Trocken und mild.

Steigerungs-
Ankündigung.
Infolge richterlicher Verfügung
werden den Handelsmann Heinrich
Jorken Eheleuten in Nenenhriin
die nachverzeichnet n Liegenschaften
in der Gemarkung Neuenheim am
Mittwoch, den 18. Juli 1894,
Mittags 3 Uhr
im Raihh.mle hier zum zweiten Male
öffentlich versteigert und zugcschlagen,
auch wenn der Schätzungspreiö nicht
geboten wird.
Keschrribung der Liegenschaft:
L--B- Nr. 5469. Pl. 68 1 ar 99 gm
Hof.aithe an der Ladenburgcrstraße,
worauf mit Nr 8 bezeichnet lt. F--
V--B- Neuen heim Band I (II Seite
389) 1013 Nr. 182 erbaut sind:
a. Ein dreistöckiges Wohnhaus von
Stein mit Kniestock und Dach-
wohnung nebst Gauben und ge-
wölbtem Keller von Backstein,
b. ein einstöckiges Hintergebäude von
Steiwiegel mit Wertstätte und
ein Dachzimmer, begrenzt gegen
Westen 5459 Jakob Röme> Ehe-
frau, Christina geb- Hetzel, gegen
Osten 5471a Giäfin Julie zu
Leiningen-Neudenau geb. Freiin
v. Göler-Ravensbnrg, gegen Nor-
den 5468 Wilhelm ÄdclhelmEhc-

HandelS- n. Marktberichte.
Heidelberg, 14. Juni. (Marktpreise.) Heu
per Ctr. Mk. 3.- bis 3.50. Stroh per Ctr. Mk. 3
4 — Butter in Ballen Pfg. 95.— bis 1.—, Butter
sy Pstd. Mk. 1.20 bis 1.25. Eier per Hundert Mk. 4.90
^-^0- ver Stück 5 bis 8 Pfg-, Kartoffeln per Ctr.
Mk. l.oO brS 2.—, dto. neue per Ctr. Mk. 3.50 bis 4.—
Vvarg ln Per Pfd. - Pfg., Pfi. fisch per Stück 15 bis
18 P g, Aprikosen per Stück 3 bis 5 Pfg-, Aepfel per
Stück — Pfg-, Birnen 100 Stück 15 Pfg., bis 1 Mk.,
Mirabellen per 50 bis 80 Pfg, Heidelbeeren per Liter
11 bis 12 Pfg, Johannisbeeren per Pfd. 10—ll Pf.,
Kirschen per Pfd. 8 bis 12 Pfg., Zwiebeln per Psdu
10 bis 12 Pfg., Stachilbecrcn per Pfd- 15 bis 20 Pfg.
Himbeeren per Pfd- 70 bis 80 Pfg-, Erdbeeren per

Bekanntmachung.
Die Blattfallkrankheit
hier insbesondere das
Bespritzen der Reben
betreffend.
Den Besitzern von Rebgütern und
Weinbergen in hiesiger Gemarkung
bringen wir hiermit wiederholt zur
Kenntniß, daß nach der uuterm 31.
Dezember 1891 erlassenen, ortspolizei-
lichen Vorschrift die in hiesiger Ge-
markung gepflanzten Reben einmal
var oder gleich nach der Blüthe
und sodann noch einmal 4 bis,5
Wochen später mit einer Flüssigkeit
zu bespritzen sind, welche geeignet
ist, die Reben gegen die Blattfall-
krankheit zu schützen oder dieselbe zu
vertreiben. °
Gegen Säumige kann eine Geld-
strafe bis zu 20 Mark eintretcn
Auch wird für solche Personen die
Bekämpfung der Blattfallkrankheit auf
deren Kosten von hier aus bewirkt.
Dabei bemerken wir, daß die von
der Stadtgemeinde angeschafftcn
Spritzen beim Verwalter des Männer-

suchen mehrere tüchtige
Verkäuferinnen, welche
mit der Kurz-, Weitz- und
Wollwarenbranche vertraut,
bei angenehmer und dauernder
Stellung. Gefl. Offerten an daS
Haupt- und Centralbureau W.
Hirsch Nachf. in Mannheim.

Beschwerden «L
lung des „Neuen General-Anzeiger für
Heidelberg und Umgegend" wolle man
ofort an die Expedition Hauptstraße 25
gelangen lassen.

armenhauses hier und bei Herrn
Landwirth Christoph Voth im Stadt-
theil Neuenheim gegen eine Tages-
gebühr von 30 Pfennig zur Ver-
fügung stehen.
Heidelberg, den 9. Juli 1891.
B ürger m e i stera mt:
Dr. Walz. Lösch.

seitig gelähmt sei. Der Kranke verbrachte die letzte
Nacht sehr ruhig, der Zustand wird aber immerhin
noch als besorgniserregend bezeichnet. sDer berühmte
Gelehrte steht im 73 Lebensjabre.s
Berlin, 14. Juli. Fürst Bismark soll
am Montag auf der Reise von Schönhausen nach
Varzin durch Berlin kommen.
Berlin, 14. Juli. Dem „Reichsanzeiaer*
zufolge betrugen im abgelaufenen Quartal die
Einnahmen der Wechselstempelsteuer im deutschen
Reiche 2 049 277 Mk. (gegen den entsprechenden
Zeitraum des Vorjahres mehr 41 739 Mk)
Königsberg i. Pr., 14. Juli. In der Ort-
schaft Widminnen an der ostpreußischen Südbahn
sind durch eine Feuersbrunst 37 Gebäude ein-
geäschert worden, 44 Familien sind obdachlos. Ein
Hilfskomitä erläßt einen Aufruf um Hilfe.
Cuxhaven, 14. Juli. Aus Anlaß der heutigen
500jährigen Jubelfeier der Vereinigung des Amtes
Ritzebüttel mit Himburg prangen Cuxhaven und
Ritzebüttel in vollem Festschmuck. Die Schiffe im
Hafen haben über Topp geflaggt
Wien, 14. Juli. Der akademischeSenat
der hiesigen Universität entschied gestern über das
Verhalten der deutschnationalen Studenten gegen
Hofrath Nothnagel, indem er gegen 36 Medi-
ciner Strafen aussprach und zwar sollen 6 von
der Wiener Universität relegirt werden: 20 erhalten
einfach-, 10 strenge Rügen. Die Anschuldigungen,
die von den Studenten gegen Nothnagel vorgebracht
waren, erklärte der Sena? als haltlos.
W'en, 14. Juli. Wegen eines Dynamit-
diebstahls in Königsaal sind heute noch mehrere
als Anarchisten bekannte Arbeiter verhaftet
worden.
Paris, 14. Juli. D-r alljährlich stattsindende
Zugder Verein-ehe malig erEl saß-Loth-
ringer zu den Standbildern der Straßburg und
der Jeanne d'Arc vollzog sich in größter Ruhe unter
großem Andrange der Bevölkerung. Die Musik-
korps spielten die Marseillaise und elsässische Weisen.
Ein Mann, der den Vereinen nicht angehörte, wurde
als er eine Rede halten wollte und die Regierung
angriff, verhaftet.
London, 14. Juli. China hat ebenfalls die
Vermittlung Englands in der Koreafrage ange-
nommen.
Madrid, 14. Juli. Mehrere Schiff-
brüche in Folge eines Orkans werden von Bermes
gemeldet ; siebzehn Menschen sind ertrunken.
Sofia, 14. Juli. Wie die „Agence Balcanique"
meldet, wird in gut unterrichteten Kreisen versichert,
daß die Entscheidung der Regierung, die Sobranje
aufzulösen, endgiltig getroffen sei, und daß die Neu-
wahlen in den ersten Tagen des September statt-
inden werden.
Pera, 14. Juli. In den jüngsten 24 Stunden
hat eine neue leichte Erschütterung stattge-
ünden. Es sind dabei mehrere schon vorher be-
chädigte Häuser eingeftürzt, "und man befürchtet,
daß dadurch eine weitere Anzahl von Leuten getötet
oder verwundet worden ist. Gleichwohl beginnt die
Bevölkerung sich allmählich zu beruhigen.
Tanger, 14. Juli. Der Sultan wird am
Montag Mehines verlassen und Mittwoch in Fez
eintreffen.
Newfiork, 14. Juli. lieber Sacramento in
Kalifornien ist der Be la g erungszustan d ver-
hängt worden.
Chicago, 14. Juli. Die Ausständigen haben
erklärt, den Schiedsspruch annehmen zu wollen.
Sie verlangen allgemeine Wiedereinstellung.

Bekanntmachung.
Mit Bezug auf Z 41 der Feld-
Polizet-Ordnung machen wir die
Besitzer von Tauben darauf auf-
merksam, "aß die letzteren während
der Reps- und Getreide-Ernte ein-
zufperren sind
Zunnderhaudlungen werden gemäß
K k4°f,Ziff. 1 pxz bad. P.-Str.-G.-
V- uut Geld bis zu 60 Mk. oder
mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.
Heidelberg, den 9- Juli 1894.
Bürgermeisteramt:
Dr. Walz. Lösch.

Literarisches.
Allen den Hunderttausenden, welche schon durch
die bekannten Bücher des Pfarrers und nunmehrigen
Prälaten Kneipp Heilung und Gesundheit gefunden
haben, wird es von Interesse sein, zu erfahren, daß die
Jos. Kösel'sche Buchhandlung in Kempten soeben eine
Lieferungs-Ausgabe des „Pflanzen - Altas zu Seb.
Kneipp's Schriften" veranstaltet, worin sämmtliche in
den Kneipp'schen Büchern erwähnten Heilpflanzen in
naturgetreuer bildlicher Darstellung illustrirt und mit
erläuterndem und erklärendem Texte versehen sind, so
daß dadurch jeder Laie in den Stand gesetzt wird, auch
ohne spezielle botanische Kenntnisse die von Kneipp em-
pfohlenen Pflanzen in Feld und Wald selbst zu suchen
und dadurch für sich und seine Familie eine kleine
Hausapotheke nach Kneipp'schen Rezepten zusammenzu-
stellen. Ausgabe I dieses Planzen-Atlas enthält die
Abbildungen m entsprechender Verkleinerung in gewöhn-
lichem sauberem Lichtdrucke und umfaßt 6 Lieferungen
a 6o Pfg. Ausgabe II bringt die Illustrationen in
naturgetreuen Farben in Farbenlichtdruck und erscheint
in 8 Lieferungen a 1 Mk. Beide Ausgaben sind auch
schon vollständig zu haben und kostet Ausgabe I in
einfachem Lichtdrucke in Glanzleinwand gebunden Mk.
5.20, Ausgabe II in Farbenlichtdruck in Glanzleinwand
gebd. Mk. 10.—. Diesen beiden Ausgaben ist ein aus-
führlicher beschreibender Text beigegeben, worin die
Blüthezeit, die Verwendung, die Farbe, das Vorkommen
jeder einzelnen Pflanze, die Unterscheidungsmerkmale
von ähnlichen Pflanzen, die Wirkung und Heilkraft
u- s. w. genau angegeben sind. Außerdem existirt von
diesem Pflanzen-Atlas noch eine Ausgabe III, welche
in einem Hefte sämmtliche Pflanzen, schwarz in Holz-
schnitt oder Chemigraphie ausgeführt, zur Abbildung
bringt und im Uebrigen nur die Namen jeder Pflanze
lateinisch und deutsch, in den meisten Fällen auch die
Abbildung und nähere einzelner Theile (Wurzeln,
Blüthe, Frucht rc.) enthält.

* Diebstahl. Ein Brctzelträger machte in vcr-
s gangcner Nacht die Anzeige, daß ihm vor einem Wirths-
hausc in der Hirschstraße ans einem Korbe 350 Bretzeln
abhanden gekommen sein sollen. Von einem Thäter hat
man bis jetzt keine Spur.
* Polizeiliches. Einige junge Herren kamen in
der Nacht von Samstag auf Sonntag wegen fortge-
setzten Ruhestörungen und Unfugs zur Anzeige.
/X Kirchheim, 16. Juli. Gestern Abend geriethen
hier drei 20jährige Burschen in Streit, wobei einer das
Messer zog und die beiden anderen schwer verletzte. Der
Thäter wurde verhaftet. Die erste Hilfe leisteten durch
Anlegung eines Nothverbands Herr Hauptlehrer Gries er
l und Herr Kaufmann Kn au der.
K Dossenheim, 14. Juli. Bei der heutigen Kon-
ferenz der Lehrer des Bezirks Heidelberg wurde Herr
Heydt, bisheriger Obmann des Badischen Lehrer-
vereins, einstimmig wieder gewählt.
s o Ziegelhäuser!, 16. Juli. Der hiesige Turan-!
bund beging gestern das Fest der Fahnenweihe Verb, mit
Preis- uns Schauturnen. Das Preisturnen begann
gestern morgen um 10 Uhr. Die Aufstellung des Fest-
zuges fand Nachmittags halb 3 Uhr im Steinbacher
Thal bei der Wirthschaft zur Grenze statt und ging
dann durch das Dorf zum Festplatz- Dort angelangt
begrüßte der 2. Vorstand Herr Rehberger die Fest-
gäste und brachte ein Hoch auf die deutsche Turnern
ans- Der Gesangverein Liederkranz trug hierauf ein
Lied vor, wonach der I- Vorstand, Herr PH. Schubert
die Festrede hielt. Nach dem Vortrag eines zweiten
Liedes des genannten Gesangvereines erfolgte die Uebcr-
gatc der Fahne durch Fräulein Frieda s-tadlcr mit
einer Ansprache an die Turnerschift und an den
Fähnrich, weich' letzterer die Fahne übernahm und
bestens dankte. Der i. Vorstand sprach den Frauen
und Jungfrauen im Namen des Vereins seinen Dank
ans, worauf wieder ein Lied zum Vertrag kam. Gegen
6 Uhr fand die Preisvertbeilung an die Turner statt.
Der Festball wurde im „Hirsch" und „Steinbacher Thal"
abgehalten und verlief in der schönsten Weise.

Aus den Gerichtssälen.
Strafkammer Mannheim.
! Verhandlung vom 13 Juli 1891.
Gcwalthätigkeiten.
Der 19 Jahre alte Mechaniker Joh. Hilpert
- von Sandhaufen nahm am 1. April d. I. an einer im
„Grünen Baum" in Sandhaufen ausgebrochenen
Schlägerei thätigen Antheil, indem er dem Arbeiter
Joh. Baumann mit dem geschloffenen Taschenmesser
eine Verletzung im Gesicht bcibrachte. Dann ging er
auf die Straße und ließ eine zwei Meter lange Stange
um sich schwingen. Dabei gingen 4 Fenster der Wtrth-
schaft in Trümmer und erhielt der Landwirth Jakob
Köhler eine Verletzung. Nach dieser Affaire bedrohte
Hilpert noch einen dritten, den Taglöhner Herzog und
versetzte ihm einen Schlag. Wegen dieser Gewalt-
thätigkeit wurde Hilpert zu 8 Wochen Gefänqniß und
4 Wochen Haft verurtheilt. Dagegen legte er Berufung
ein, erreichte damit aber nur, daß seine Gefängnißstrafe
auf 5 Wochen herabgesetzt, seine Haftstrafe aber auf 2
und 4 Wochen bestimmt wurden.
Bedrohung.
Durch einen Vollftreckungsbefehl des Amtsge-
richts Heidelberg war eine Gläubigerin des Schäfers
Adam Bauder von Niederheubach ermächtigt worden,
im Keller des Letzteren nothwendig gewordene Re-
paraturen ausführen zu lassen. Als die Maurer
Besler und Schmitt dieselben am 28. Mai besorgen
wollten , suchte dies Bauder zu verhindern, indem er
ihnen zurief: „Wenn einer 'rein geht schmeiß ich Euch
wider die Wand, daß Euch die Ged.herauskommen!"
u. s. w. In diesen Aenßernngen liegt ein Versuch der
Nöthignng, weßhalb ge gen den hitzigen Alten auf eine
Gefängnißstrafe von 1 Woche erkannt wird.
Dieb stahl.
Das 23 Jahre alte Dienstmädchen Barbara
Wolf von Waldwimmersbach eignete sich im Oktober
v. I. im Hause des Gastwirths Wilh. Wagner in
Heidelberg, wo sie diente eine Taschenuhr, Hemden,
Servietten und Kleider im Werthe von 44 Mk. an.
Mit Rücksicht auf ihre Vorstrafen erhält sie 1 Jahr
Zuchthaus.
A b g e w i e s e n.
Der Maurer Jos. Erl ach er von Sandhaufen
gerieth am 5. April d. I. mit 2 an einem andern Bau
beschäftigten Maurern, den Brüdern Christian und
Michael Schaf in Streit und brachte denselben mehrere
Verletzungen mit einem sog. Backsteinbammer bei. Er
erhielt vom Schöffengericht unter Annahme mildernder
Umstände 2 Wochen Gefängniß. Seine Berufung gegen
dieses Urtheil wurde verworfen.
D ieb stahl.
Die Metzgr Adolf Brauer, früher in Heidelberg,
jetzt in Ludwigshafen, veräußerte Ende Januar v. I.
einen Hackklotz, den er dem Metzger Adolf Brand in
Heidelberg an Zahlungsstatt gegeben, ohne Befugniß
anderweitig. Wegen Diebstahls zu 1 Woche Gefängniß
verurtheilt, legte er Berufung ein. Dieselbe wird als
unbegründet verworfen.
Diebstahl.
In einer Herberge in Heidelberg entwendete der
20 Jahre alte Christian Roth von Frankenbach in der
Nacht vom 9. auf 10. v. Mts. seinen Schlaskollegen
Joseph Dank ein 1 Markstück aus der Hosentasche.
Als rückfälliger Dieb wird er zu 3 Monaten Gefäng-
niß verurtheilt.
Es bleibt dabei.
Der Taglöhner Karl Siegel von Ladenburg war
durch Strafbefehl und schöffengerichtlich wegen Land-
streicherei zu 4 Wochen Haft und Ueberweisung an die
Landcspolizeibehörde verurtheilt worden. Trotz seiner
Berufung bleidt es dabei.
Unnütze Berufung.
Die Ehefrau Anna Wolf geb. Ulmer von Heidel-
berg war schöffcngerichtlich wegen Ruhestörung zu einer
Woche Haft verurtheilt worden. Ihre Berufung gegen :
dieses Erkenntniß bleibt ohne Erfolg.
Geheim gehalten.
Wegen einer Reihe von Handlungen, die sich als '
Verbrechen im Sinne des 8 1^4 Ziff. 1 und Z 176 Ziff.
3 R-St.G.B. charakterisiren, wird der 52 Jahre alte
Hanptlehrer Jakob Martin Ullrich von Schries-ft
heim, zuletzt in Esche lheim, unter Annahme mil- ft
dernder Umstände zu einer Gefängnißstrafe von 1 Jahr, '
abzüglich der seit 28. Mai d. Js. erstandenen Unter- >
suchungshaft verurtheilt. Die Verhandlung erfolgte
hinter verschlossenen Thüren.

Tendcm: behauptend.
Mannheimer Pferde- und Bieh-Markt vom
13.Juli- Es waren b-igetrieben: 135 Kälber, 4 i4 Schweine
0 Schafe, 291 Ferkel und wurden verkauft per 100 Ko.
L-chlachtg wicht zu Mark: Kälber 1 Qual. 150,2. Qual.
145, 3. Qual. 140, Schweine I. Qual- 122, 2. Qual.
118. Schafe per Stück Mk' 00—00.—, Ferkel per Sick,
zu Mk. 13—18.—. Zusammen 870 Stück.
* Hopfen. Schwetzingen. Die Hopfengärten
auf unserer Gemarkung stehen recht schön und ist theil-
weise schon Anflug zu sehen- Wenn es am Samstag
Abend auch etwas regnete, so war es doch zu wenig,
um das trockene Erdreich zu erweichen. — Plankstadt.
Der Stand der Hopfengärten ist ein sehr hoffnungs-
voller. Die Pflanze entwickelt starke Seitentriebe und
hat zumeist Stangenhöhe erreicht. Ein warmer Regen
wäre erwünscht. — Oftersheim. Die Hopfenpflanze
zeigt bei gegenwärtiger Witterung prächtige Entwicklung.
Der gesunde Stand der Pflanze gibt Aussicht auf eine
reiche Ernte.

Mittheilungen aus dem Publikum.
(Jeder unserer verehr!. Abonnenten ist berechtigt, Mittheilungen von all-
gemeinem Interesse unter dieser Rubrik zur Kenntniß unserer Leser zu
bringen. Die Verantwortlichkeit für diese Mittheilungen tragen jedoch die
Einsender selbst).
Schönau, 12. Juli.
Dem Verfasser des „Eingesandt" aus Schönau in
Nr. 158 d. Bl. ist zu erwidern, daß die Renovierung
des Schulhauses noch gar nicht beendet ist, was ja auf
den ersten Blick ersichtlich sein dürfte. Die leitende
Baubehörde bedarf jedenfalls nicht des Hinweises aus
die Bedeutung und Instandsetzung der über dem Thür-
cingange befindlichen Inschrift „Es werde Licht". Selbst-
verständlich konnte die Erneuerung der Inschrift nicht
vor dem Anstrich des Mauerwerks ausgefnhrt werden.
Was sonst noch zu beseitigen wäre, dessen Existenz
werthloser sei, darüber möge der voreilige Artikel-
schreiber Aufschluß geben.

Pfund 40 bis 50 Pfg. Ananas per Pfd.. 50 bis 60,
Bohnen per Pfd. 18 bis 25 Pfg-, Blumenkohl per St-
Stück 40 bis 70 Pfg-, Wirsching 5 bis 15 Pfg.,
Weißkraut 10 bis 25 Pfg-, Rothkraut 30 bis 45 Pf.,
Meerettig 10—20 Pfg-, Gurken per Stück 10 bis 30 Pf.
Mannheimer Börse, Getreide. Die Parteien
standen sich apathisch gegenüber, man kann daher di-
Course als nominell erklären, da Mangels Untere
nehmungslust keine Geschäfte zu L-tande kamen.
«»«„Heimer Ndrse, Effekten. An der heu-
tigen Börse waren im Verkehr: Mannheimer Lager-
Haus-Actien a 94 umgesetzt. Rheinische Hypothekenbank-
a 161 Sonst notiren: Vorzugs-Aktien des Vereins
chem- Fabriken 164^2 8- Rheinische Credit-Bank-Aktien
127.30 A. Gewerbebank Spcyer-A 119 U.
Mannheim, 14. Juli. (ProdnkrcnbSrse.)
Juli
Nov.
März
Jnii
Nov-
März

also lautet: „Anläßlich des Todes meiner Frau
sehe ich mich veranlaßt, dem Herrn Dr. Hr. in
Blaubeuren für seine aufopfernde Bemühung auch
meinen öffentlichen Dank auszusprechen. Ich be
dauere nur, daß ich mich nicht bälder an diesen
Arzt gewendet habe.
— Eine interessante Gerichtsverhandlung
spielte sich in London ab. Ein Schlächtermeister
mußte nach Liverpool fahren und nahm sich ein
Eisenbahnbillet zweiter Klasse. Als er aber ein-
steigen wollte, da stellte sich's heraus, daß die
Thüren der Wagenabtheilungen viel zu eng waren,
um den dicken Schlächtermeister durchzulassen. Man
zog von innen, man schob von außen, es ging
nicht und der Zug fuhr — ohne den Schlächter-!
meister ab. Dieftr beharrte aber auf seinem Schein.
Die Eisenbahnverwaltung hatte ihm ein Fah.billet!
verkauft, folglich denn auch oie Verpflichtung über-
nommen, ihn zweiter Klasse nach Liverpool zu be-
fördern. Dieser ihrer Pflicht war sie nicht nach
gekommen, folglich klagte er auf Schadenersatz. That-
sächlich wurde die Bahnverwaltung erster Instanz
?u einem Schadenersatz von 400 Pfund verurtheilt,
doch hat sie gegen dieses Urtheil recurrirt.
Lokale WittheiL'ungen
au« Stadt und Aist Heidelberg.
Heidelberg, 16. Juli.
* Fackelzug. Die gesammtc hiesige Studenten-
schaft vcranstalt-te am Samstag Abend zu Ehren des
Herrn Geh- Rath Czerny einen solennen Fackelzug.
Die Herren Studirenden stellten sich am Meßplatze auf
und nahmen den Weg unter den Klängen dreier Musik-
korps durch die Hauptstraße, Grabengasse, Anlage und
Sophicnstraße zur Wohnung des Herrn Czerny. Der
„engere Ausschuß" der hiesigen Studentenschaft begab
sich in die Behausung desselben und brachte ihm im
Namen der Studirenden feine Ovaiiomn dar. Nach
einer kurzen Ansprache brachte einer derselben ein Hoch
"uf Herrn Czerny aus- Herr Geh. Rath Czerny dankte
hierauf für die ihm erwiesene Ehre und betonte haupt-
wchlich, daß er nur durch die Nengründnng des hiesigen
chirurgischen Operationssaales ein Verb'eiben indem lieben
Heidelberg dem verlockenden und ehrenvollen Rufe eines
Nachfolgers des weltberühmten Chirurgen Billroth in
4Lien vorangesetzt habe. Am Schluffe seiner Rede
brachte Herr Czerny, nachdem er Baden als einen
Musterstaat hinsichtlich der technischen Einrichtungen an
Hochschulen gefeiert, ein Hoch auf All-Deutschland aus,
jvohxi cr an das Motto „Sv weit die dcntche Zunge
uingt" anspielte.
* Schauturnen. Das vom hiesigen Turnverein
Nranstaltete Schauturnen in der städtischen Turnhalle
lGrabengassel nahm gestern Nachmittag 3 Uhc seinen
Anfang. Es wurde in 6 Riegen mit 2maligem Ge-
Mhwechsel geturnt; die Stabübungen, die schon einmal
beim Gauturnfest in Ladenburg gemacht wurden, ge-
bchlen wegen ihrer korrekten und schönen Ausführung
^.gemein. Hierauf folgte das Ktuturnen im Freien,
welchem sehr schöne und recht schwierige Hebungen
Pmacht wurden, besonders war es die für das Gau-
turnfest in Ladenburg zusammengestellte Musterriege,
o>e sich in den Leistungen hervorthat. Das Turnen
endete gegen halb 6 Uhr. Um 8 Uhr begann der ge-
Hüthliche Theil im „Zwinger", bestehend in einer
Mnzunterhaltung für die Mitglieder des Vereins und
deren Familienangehörige. Nach einigen Tänzen er-
Mff Herr Oehtdorf, der 2. Vorstand des Vereins, das
Mort und munterte die Turner, sowie alle Glieder des
Greins zum Zusammenhalten auf. Der Verein, der
P letzter Zeit ein stetiges Wachsen aufweise, möge auch
ftrnerhin blühen und gedeihen. Er dankte dem ersten
ZUrnwart, Herrn Beierbach, der jederzeit unverdrossen
LZ die Hebung des Vereins gewirkt habe. Auch den
Hainen, die durch ihre Theilnahme zur Verschönerung
des Festes beigetragen haben, dankte Herr Oehldorf.
M schloß mit einem dreifachen Gut Heil! auf den
herein. Der Turnwart Herr Beierbach dankte hierauf
Zs. herzlichen Worten und ermahnte die Turner, immer
pünktlich zu den Turnstunden zu kommen, und die
MMen ersuchte er ganz speziell, ihre Bräutigame und
Zätere Männer nicht vom Turnplätze fern zu halten,
Pe dies so oft der Fall sei, sondern stets nach dem-
IZben zu schicken. Er schloß mit einem dreifachen
^yt Heil! auf die Damen. Das Tanzvergnügen
führte bis 1 Uhr, worauf man noch bis gegen drei
Zhr in der gemüthlichsten Stimmung unter Gesangs-
mid ynmoristischen Vorträgen beisammen blieb und dann
'eder mit voller Befriedigung nach Hause ging.
, * Der hiesige Zithrrkranz hielt gestern Abend
Garten zur „Krone" in Neuenheim ein Vokal- und
Zystrumentalkonzert, verbunden mit italienischer Nacht
«Z gefl. Mitwirkung des Gesangvereins „Eintracht"
Euenheim, unter der Leitung des Herrn Musikdirectors
mnn ab. Das sehr reichhaltige Programm wurde bestens
ZO'chgesührt. Besonders reichen Beifall ernteten die
^Zompeten-Solis „lins perle äs Ooesn" und „Stünd-
der Zithersolo „Erinnerung an Heidelberg", das
Aösstt für Zither und Klavier „Jagdrondv", sowie die
Pannerchöre. Nach Erledigung des Programms dankte
j?Pr Weierbach, der erste Vorstand des festgebenden
AftZins, der „Eintracht" Neuenheim für ihr gütiges
Pttwirken und den geleisteten Beitrag für das Ge-
? Pen Veranstaltung. Die zahlreichen Besucher
ConcertS nahmen alsdann größtentheils an dem
folgenden. Tanz Antheil, der in der nngebunden-
und fröhlichsten Stimmung die Theilnehmer bis
shat beisammenhiclt.
* Besuch. Unsere Stadt batte sich gestern wieder
Fremdenzuflusses zu erfreuen. Auß r
,P Vcrc nen und Gesellschaften aus nächster Umgebung
. Zen auch mehrere große Gesellschaften von weiter her
^ZMmcn. Unter Anderen war - ine Gcs.llchaft aus Hanau,
.Zehen.' ans lauvr älteren Herren, im „Wiener Hof"
n^stiegen. — Der Mnsikver in und die Liedertafel aus
uZftrgrombach bei Bruchsal sind gestern früh um 9 Ubr
PftMusik vier eingctrofftn und sind gestern Abend,
Zchdern sie die hiesige Schloßruine und noch verschiedene
bei,schöne Punkte in der nächsten Umgebung besucht
P'Zn, um 9 Uhr 8 Min. wieder zurückgcfa reo. Be-
sseres Aufsehen m chte die gute-Musik der Vereine.
„ , * Stiftungsfest. Die hiesigen Alemannen Le-
ihen am 31. Juli ihr 38. Stiftungsfest. >
* Unfall. Ein hiesiger Droschkenkutscher gab gestern
o-Zud einem hiesigen Schneidergesellen die Zügel in die
<Pnde, um die Pferde zu lenken. An der Ecke des
sPrZstädter Hofes bog der Schneidergeselle, der im
dna - ri Trabe fuhr, zu rasch um und wurde derselbe,
hPAcht iu Folge seines Mindergewichts, vom Bock
pT, Zergeworfen, wodurch er sich erheblich im Gesicht
ritzte. Es wäre diesem „Jünger der Scheere" zu
kill, " ^i ähnlichen Ausfahrten sich mit seinen Bügel-
versehen.
Zn . Kleiner Brand. Durch Warmlaufen einer
T Nchme in einer Fabrik in der Weststadt gerieth am
iy Mtag Nachmittag eine hölzerne Sicherheitsvorrichtuna
ZjPZnd, wodurch ein Materialschaden entstand. Durch
"eiter der Fabrik wurde das Feuer alsbald gelöscht.

13.
14.
Hafer Juli
13.
1t
13-65
13 65
13 80
13.80
13.85
13 95
„ Nov.
12.40
12.40
14.35
14.35
„ Marz
12 80
12.80
12 40
1235
Mais Juli
10.25
10.35
12.35
12.30
„ Nov.
10.45
10.50
12.70
12.65
. März
10.60
10.70
 
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