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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1923 (Januar bis Juni)

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Nr. 31 - 58 (1. Februar 1923 - 28. Februar 1923)
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https://doi.org/10.11588/diglit.15611#0273

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kl

^3. 18.

16. Febrrlar 1Z2Z.

BeiblatL der Badischen Post

Seite Z.

Aus der Stadt»

Weitere Vßrgerausschußvorlagen.

^ ^ 1V Millionen fiir HochwafserfchLden.

Isiit am 5. Februar befchlosfen: Zur Destreitung
»kp »Ätei, W.eterinsiandsetzung ter durch Hochwafser

unü Futzwege, Stntzmauern und Wegü ergänge
^>»1,1 "lillionen Mark bewilligt, die üurch K a p i t a l-
leLen sinü. Der Bürgerausschutz wiro um Zustim-

.

^ '"egründung dieser Vorlage heitzt cs: Das >n den
>«> - esKni - ^ "Len einsetzende Re g enw ette r mit gleichzeitiger
hut in den Vororten erheblichen Schaden angerich-
ist in Hantschuh-heim durch autz.rorden'lili e Ueber-
des MühlLaches grotzcr Schaden turch E nstur: von
tzftstg ?> Ueberflutung und Untersvülung der Stmtzen verursacht

K' .......—

le c>.' ^-^versiuiung UUZ unleripuiui'cg ver „4^1.

Neuenheim sind Bergrutsche am Philosvihenweg
Ä^!chw-«?°'ö°»weg entstanden, und inSchlierba ch wur:e durch
g?"wung des Wolfsbrunnens und der Rombach erheblicher
' ^ ro> Nombachwez und am Kron nweg ver :rsaht. Sowei' n'cht

^ombachwez und am Kron nweg ver.:rsacht. Sowei' n:cyt
Mkr^^^itzcntum betroffen ist, wofür die staatliche Esbäude-

"Utenrum r«tro>fen wosur cie >raaina;e no-cunv«--
-td Ae» tn?"Mlommen h^t. mutz die Wiedergerstellung der be-
^3e und Tauwerke sosort durch die Staüt in Angr.ff
a^-^^den. Das Tiesla'.'amt hat die h er urch entst:henden
d-, 10 Millionen Ma>-k veranschlagt. deren V raus-

„-^'^-irai genshmigt hat. Nachdem das Wasscr a-'ae lr:en
>«>„-^3ehende Üctersuchungen möglich waren, hat sich heraus-
»er oben erwähnte Betrag zur Jn andsetzung . es an-
hsml»,.;.^>hadens nicht ausreichen wir', um so weniger als cvch
eine Lohnsteigerung und Materialprsis:rhöhung ron

»7»^ -e», 1.. - . . . ... - .. . ...

i»^e>tE erne Lohnsteigerung' und Materialpreisrrhöhung r
^wfang einge reten ist; es soll Laher späterhin ge.na

^ erstattet werden.

^ wcrterer Lehrstcllen an der GcwerLe- und Handelsschule.

Elos^ btadirat hat am 16. Nooember bezw. am 13. Dezember
i^rsie,,'- Die E'.r -bttun.q ron drei weitercn p.anmSs,igen Grwerbe-
Lz.tK sowie e'ner weitcren Stelle sür eine Ha darbeits.ehrcr n
3e»dewerbeschule, und die Erricht ng von zwei plan-
>>>» ,l>ei Daildelslehrcrstrllen und einer Fachlchrerstelle an der
!ei»e ?lchule wird gutgeheitzen. Der Bürgerausschutz w.rd
I>ip,eii »saMimmung ersucht. . <

jiik'--! ^«gründung heitzt es: An der Eewerbesch u l e
M 28 Lehrstellen vorhan>en. Hieroon sind 21 planmatz g
!!k>,l>!e 7?>planmötzig. Zur Verbesserung der An'iellungsoeryaltnlee
7 ^ rektion Nio Ei-ricbtuna von drei weiteren Eewerbe «hrer-

einer weiter:n Stelle sür eine Handarbeitslehrerln le-
b?ri. yDe: Stadtrat hat sich mit dem Antrage e n^er^an>en
VSst?" l:er Handelsschule liegen die Derhaltmsie der
^ > r>!l s>li,dss Lebrer zu jenen der nichtolanmätzi.gen noch 'ngunstiger.
V'l>°n 12 Lehr räfte. von denen nur 6 planmätzig sin . D e
dl L San'-el-schule hat deshalb den Nntrag aus Err chtung

lld^'iir pianmätziaen Handelslehrerstellen und e ner plan-

N.?l°li^.^chlehr-rstelle gesiellt, dem seiiens des Siadtrates auch in

>»«'Nln,. ""«--yr-rneu« ge >eu>, „

-:°n», s Ung der Notwendigleit stattpege'en wurde. Die smanz ellen
^ ,^k ^'«'N'en gegenüter seither sind unbe'eutcnd. da dre De-
sil Le>l ^lplanmätzigen Bcamien gegemiker l^nen. der plam
ii7^°n ^amten in ber Ansangsstufe n-. r emen vL-hrltn smamg
^I r?7."t»rsch:ed auswelssn. Der Mehrauswand wirü w,e der
st^^'N°nlicke Auüoand der beiden Schulen i« halstig ron oer
Stadt getragen. Das,Mmister:>.m w.rd dw

der Slaot c;en«qen.

«»-,«» jn"^n Stellen auch im Staatsooranschlag norsehcn, H.er-
^l>n l:os Weitere. vorbehaltlich der Zustimmung des Burger-
°> bereits veranlatzt.

r, SozialdenwrratMe W»t.

sU'"'k»'^°l1--eitung" i-chtet in threr Mittwochs-Nummer efnen
E'VInariff auf die Lürgerlichen Barteien wegen an-
> °tI>ist^°z'alistenkoNcrs. Und .zwar be-rachtet st- als genugenür
VT'. tt"» iür ihreBchauptung dieTatsache. datz die demokrat'schs
mÜ^umsrartei und lib. Volksrartei nicht auf Kommando
un^wolratie den bisher'gen Vurgcrmeister Drach fallen
N >>°n ron den Soz'abdemolra'en oorgefchlagenen Kan-
Vttg -l,^rat Maier annahmen. Auch dl« von den Soz-al-
>>i>plt„°n roroelckilaacne rollkommen überflusilge Err-chtung^e-n-r
>-!


>>,/tx " rorjixschtaqxne oollkommen überflüsiige Errichtuna e.ncr
^ iirgermeisterstelle. lcdiglich um Herrn Maier
»>>i 'Ngen, aus selbstverständlichen. fmanziellcn Erunden ab-

x lii, „

dt^!s?^en verfchi,"pft ist die Sozialdemokratie über d'.e

k>«i?»"i>» liberaIe Bolkspartei und fcheut in lbrsr Wnt
> e "'cklt zurück. Denn es ist gelogen. datz der Fuhrer der
v»»c°«'.. wie der Llrtikelfchreiber behaimtet. bei den Boree-
Ar Uber die Büroermeist-'rwahl erklärt hät'e. datz d-e Hsidel-
"'lKüil s^rfck'aft einen fozialdemokratischen Dürgermeister N'.cht
»>!t i "Ne. Er hat bei keiden Dcsprechunaen im Interesse einer
.Hlichen Erledigung nur die kurzen Erklarunaen
sit-die Partei unter den aegenwärtigen V'rhäklnigen
>>»« »^wdcrwabl der Büraermeister Wieland und Drach em-

ö°i dcr Finänzlagc der Stadt die Errichtung einer vier-

- ^!ie stcr FinanKagc i-er viacr oie crrr:
" r.u^'sierstelle für unmögli ch erachte-

>>», >>trä-7 «. - -._

» HgUsmcn, wenn die Soz'aldemolratie ein solch selbstverständ-


als „Spietzere i" bezeichnet.

b!?" dsr ^ Unir/rrsität. Dr. E. I. E u m b e l ans München hat
»ij/'tiert Univcrsität Heidelberg aks Privaidozent für S atistsk
msch^r' „beine Habilitation schrift handelt von der „Praxis
^i * ^Erteilungssunktionen".

^>d-» Pn^°1ammcrfyndik»s Dr. Hampke, der srüher über 25 Iahrs
Handelskammer tätig war, ist hier nach langem
» »°, vn« ^ler oon 60 Iahren gestorben. Arch er nehört zu den
»I»i? T>»?, -oersailles, da er durch dcn Uebergang Posms an Polen
?» d wris 'ung verlustig gmg. Er wüblte He del'erg als Nuh?-
n°l!p hi»s;°" h>"r einst'studiert hatle. Er betätigte sich zeitwliUg
° M:!m°n Handelskammer als H lfsarbeiter rnd war auch ein
st ? tz- ^ d°r Deutschen Volksrartei.

°»,°>» in^ »llrotze Bolkskundgcbuna findet am Sonntag vormit-ag
M'lr» de»,!,,. * Stadthalls statt. A»f V'ranlasiung des Hochschul-
Art und des Bad'schcn Krieoerbun es wer^en d'e
»»>!, -Knn,. nnwalt S ch ü l e r-Bochum. Vertreter der Eew rk-
»°s, iib„ >'ant!n der Erotze", unü Proftsior Häfner a'.is Often-
'tj. ,-öuk»n-t und Ziele der franzöfischenRaub-

»°r - - tzrik

»im Ürnm.» dcn ausaewlefeneu Pfälzern! Der Oberbni-germrister

Kx'»nili^ »

»"Ng hvute e'.ncn Äufruf .in dem er die Hsidelberger Be-
»»!:«,BrÄ bitters Not hinweist, in die viele Hundcrte unssrs:

Srro>» ^ »uud Schwestern durch die sransösische Ausweisungs-
»°l--N:.,r x i'st "Nd. Wer nur e nen kleinen R a um — werm
' >>ie s 'vgchend — zur Verfügung stellcn kann, der denk?
^ohnung, Hab und Gut verlasien muhten.

>»r »^s^N'hebuuq des Tanzoerbots. Dic von einer Karlsruhcr
Nä,s,k,.'1^° Meldung, datz eine Aufhebung des Tanzverbols
»>r ^ ^i» ""E Zu erwartcn fei, trifft nicht zu.'

Ä 1s,o?°bernikns-Feier in den Schulen. Am 19. Februar 1923
is verflossen sein, scitdem N kolaus K o P e r n i k u s,

!»i>l> ^50 m>- d°r neueren Astronomie,. in Thorn geboren wurde.

»°N Eeburistages brll a»ch in

»> Der " stalten Badens nicht u»beachtet vorü

rungstage selbst, die Schulen in geeignster Weise auf die Bedeutung
dieses grotzen deutschen Eelehrten und Forschers hingewiesen werden.

* Bor neuen Kohlenpreiserhöhungen. Die am 15. Februar in
Kraft tretende 100 prozentige Erhöhung dcr Güterlar.fe wird sich
vorausstchtlich uoch in dieser Wocye in ein r abermaligen Verieue-
rung der H a u s bran d koh le ausrv'rlen. Es ist Lamit zu
rcchnen, datz der Zentner Driketts 70L0 Mark und Steinkohlen und
Kcks auf 12—15 000 Mark kommen werden.

* Zucker abholen! Das Nahrungsmitkelamt macht darauf aus-
merksam, datz die zweite Nate des Ianuaizückers (1 Pfund auf den
Kopf) bis zum 28. Februar abgeholt sein mutz.

„Seld Mier die LmLe hrmgen."

Harte Zeiten haben das Euie, datz man in ihnen lernt, wäh-
rend das Glück leicht verwöhnt und oberflächlich macht. Welch un-
cndliche Mühe mutzte man sich doch gsben, da es uns nych äutzerlich
gut ging, den Msnichen verständlich zu machen, datz das Sprüchlem
vom „Eeld uNier die Leutc bringen" ein Märlein ist, gut genug,
um das Eewissen der Eenietzenden einzuschläfern, aber
falsch, grundsalsch in seinen ötonomischen Erundlaoen. Wenn
das Ecld rollt, oder, wie man jetz't besier sägt, wsnn die Scheine
fliegcn, so kann das ja allcrdings cin Ze'chsn volksw'rüchastlichsn
Cekeihens sein, aber immer doch nur rein symptomatisch wie der
Zeiger der Ahr die fortschreitende Zeit anzeigt, die aber nicht zu
raschersm Eana gebracht werden kann Lurch ein gewaltsames Vor-
rücken sensr llnd doch glaubte die orohe Mäsie unssrer Ecniehen-
len in der Ze't vor unserem tiefen Fall gerne ko.ran. datz ihr un-
bekümmertes Eeldausgcbsn nützlich sei fiir die Gssamtwirsichaft
des Landcs, während cs doch n -r (und nur zum Bruchteil einiger
Prozente) nützltch ist für die Erzeuoer und Urerzeuger derjenigen
Eütcr. die jene zu rerbrcmchen beliehen.

Auch die ersvarten Werte rvcrden sa nicht bis ins Un-
cndliche nutzlos ges-eichert — nur im Augcnblicke der Esfahr ver-
gräbt man leins Schcitzs — sondern diensn in irgenüemsr Wsiss
wirtschaftlichen llnternehmunaen, hei denen wisder
neue Wertc herauss' ringen, nur viells'cht weit ab von dem
Wohnsitzs des Esldgehers und daher imaefehen in dem grotzen Laby-
rinthe unseres ausgedehu>en Wirtschaftslebens. .Onbekenü maa't
onhemtnd" sagen vie Holländer. "erwandt mit unserem „Mas man
mcht wsitz. macht uns n'cht beitz." Was nicht zu Verbraucherzwecken
ausgegeben wird, ble-bt iibrig zu Zwccken der Erzeugung und er-
N'äol-cht so neuen Verbrauch in oeometr'sch gesteigertep
Derhältnisisn. Eine Wahrheit klar wie der Tag und doch vom Leib-
s'-rüchlein der Gem'tzsüchtigen vom .Geld unter die Leute br'ngen"
geleugnet oder auf die Spitze gestellt. Bis wir m «--er har en Zeit
des Kr'eges am siosnen Leibe srfubrcn, Mtz Sparsamkeit nötig
ist, um wirtschallliche Werte zu erbalten und datz je^er Verbrauch
ein Minus bedeutet an der Gcsamtstumme der wirtschaftlichen
Mcrte, ausoenommen natürlich den Verbrauch von solchen. die den
Erzeuger bsfähigen zu einer Leistung oder Mehrleistung über diescn
Der^ra-'ch h'nav.s.

Ietzt wird die herbe, lange mit st'itzcn Sprüchle'n verdeckie o^er
verblvmte Wahrheit vpn sedermann begrissen, ron jedermann autzer
den K r i e g sge w i n n l« rn, die autzerhalb allcr altcn Regeln
dcs Erwerbs und hänsig genug durch Lnq un-d Trug zu ihrem Reich-
tum gekommcn sind, und die ganzc überkommene wisienschaftlichs
Wirlsckaftslebre als etwas Veraltetes, nun Ueberholtes
ansehen. Daher die rascnde, unserem Elend hohnsprechen"-« Ver-
schwendung in d'essn Kre'sen, die aber auch politisch ge-
fährlich ist, da ste unseren Feinden eine w i r t s ch a f t I i ch e
Dlüte roriäuscht, die garnicht vvrhanden ist, un-ü ihnen die Krait
gibt zum Ausposaunrn der grotzen Lüige unferer kaum geschwäch-
ten Zahli'nosfähigkeit.

Den Kriegsgewinnlern und den Lbrigen noch leicht Verdiensn-
den emvfehlen wir das Studium der Frag« vom „Geld unter die
Seute br'ngen". Ist es doch auch in ihrem cigcnen Intcresie, sich auf
der gesellschaftlichen Stufe, auf die sie sich so plötzlich emporgesch.wun-
gen tzaben. dauernd zu ertzalten. was auf ihre ah-entcuerliche Weise
nicht lange mehr wird geschehen können. (h. N.

den

------ X-Ullens »llyi Ui.vraniiri vorüber-

"k° des Unterrichtsmin ster hai daher angcordnst. datz

tiedruar, und zwar wenn irgend tunlich am Erinne-

* Neisen von Privatperfoncn im Lesehten Ecviet. Die Fran-

zosen und Belgier gehen im bcsctz'en Eeviet neuerdings dazu über,
Personenzüge mit eigenem französischen Personal zu fahren. Da kür
derartige Zuge die Detriebssich'rheit n'cht gewährleistet ist, warnt
die Neichslat-nverwaltung das Publikum vor ihrer Benutzung und
macht daraus aufmerksam, datz Schadcnerfatzansprüche aus etwalgsn
Unfällen bei Benutzung dieser Züge geaen die deutsche Eisenbahn-
verwaltung nicht crwachsen können.

* Lrbensrnittelzusuhr nach dem Ruhrgebiet. Wir werden daräuf
aufmcrcsam gemacht, datz die Möglichkeit, Lebcnrmittel in das
.Nuhrgebiet zu senden, vorhanden ist. Die Eüterabfertigungsstellen
erteilcn darüber nähere Auskunfü

* Das Ende Zes Notgeldeo. llnter dieser lleberschrift geht durch
verschiedene Ladische Blütter eine Notiz, nach der das Notqeld in
vier Wochen eingelöst wcrden mutz. Diese Meldung i st nicht zu-
treffend. Wie bereits amtl'ch mrtgetellt wurde, >st die Umlauss-
frist fllr das von badischen Städten und Eemeinden herausgegebene
Notgeld mit Zusttmmung des Reichsfinanzminisiers zunächst auf
unbestimmte Zeit verlängert worden.

* Säuolings- und Kleinkinderfiirsorge. Wie uns der ba-ische
Landcsverband für Säuglings- und Klelnk-nderfiirsvrge in Karls-
ruhe mitteilt, macht sich der Mängel an gut ausgebildetcn er-
fahrenen Säugl'ngs- und Kleinkinderpfleger'nnen sowohl in An-
stalten als vor allem auch im Privathaus noch immer in ste'gsndem
Matze bemerkbar. Es bietet sich hier zweifellos für viele junge
Mädchcn e!ne berufliche Betätigung, d-e sowhl ausre'chenües Ein-
lommen sichert als auch eine vielen Frauen besonders angeiatzte
befrtzedioende Detätigung. Uebcr die e'njährige Ausbillunc, in
Vflegerinnenschnlcn erieilt dcr badische Landesverland fllr Säug-
lings- und Kle'nkinderfürsorge Karlsrühe, Kärl-W.lhelmstratze Nr.'l,
nähere Auskunst.

* Das Uniformverbot. Wie erinnerlich, bat der Reichspräsidcnt
im Sommer v. I. fllr O f f i z i e r e des alten Heeres einllniform-
verbot erlasien, das auch jetzt noch fortbesteht. Wie n-m oic
laycrische Regierung im Landtag mitte-lte, foll in Bälde d-ese Ver-
ordnung aujgehoben werden: an ihre Stelle wird voraussichtltch e-n
abm : lderndes Eefctz tr-llen, das sür die Zukunft Las Recht
zuin Tragen der Unisorm reoelt.

^ Em Messczug nach Leipzig. Das Neisebüro Heidelberg tcilt
uns n:it, datz am 3. März. abends 8.51 llhr in Mannheim ein
Mesiezug nach Leipzig abfährt, der am 4. März, morgens 6.55 Uhr
in Leipzig e'-nirifst. Fahrlartcm und Abzeichen zum Preise von
9700 Mark sind im Reisebüro erhältlich.

^ Stadttheater. In der Erstaujführuna von „Verliebtc Leute"
am Freitag sind beschäftigt die Damen Hertel, Sanders, Brann-
Erotzcr, Petersen und die Hc-rrcn Daurer, Schneider, Adler, Straubs,
Kastner und Kettler. Direktor Msitzncr hat die Operette ein-
studisrt. Die musikakische Leitung ltegt in dsn Händen von Kapell-
meister Federscher.

* Polizeibcricht vom 14. Februar. Festgenommen wurden:
zwoi Ntalerlehrlinge aus Gaibsrg wegcu Bctrugs, Urkundenfälschling
und Beihilfe zum Betrug, ein lediger Landwir! wegen D ebstahls,
ein Dicnstknecht nnd ein Zemen.eur wegen Hehlerei, ein Taglöhner
rvegen schweren Diebstahls, ein Möbelpacker zum Strafvollzug und
eine Kcllnerin wegen Eewerbsunzucht. — Zur Anzeige kamcn:
ein Dachdecker- und ein Schlofferlehrling wegen Diebjtahls, e-n
M-tzgsrmeister, der von auswärts einge.ührtes Fleisch der Beschau
nicht umcrstellte, e n Metzgermeister wegen unerlaubten Handels mit

: Butter, ein/Wirt und eine Kellnerin wegen Veraeh.ns gegen die
I Verorcnung über die Beschästigung von weiblichen Personm in
: East- und Schankwirtschaften, 5 Personcn wegen Ruhestörung bszw.

groben llnsugs und 11 weitere Personen wegen anderer strafbarer
I Handlungen. — Entwendet wurden: Aus der Küche eines
! Hauses der Hauptstratze hellgebliimter und weitz- und blaugestreifter
, Blusenstoff ünd Sp'tzcn im Eesamtwerte von 45 000 Mark, serner
von einem Eartenhäuschen am Häusackerweg Zinkblech im Werre
t von 12 000 MarL >

Entrichtung von Gen'chtskosten in Koflenmarken.

Bon der Presicabteilung der Badischen Regierüng wird uns
-wschrioben: Durch eine am 15. Februar d. I. in Kraft tretende
Novclle z»m Reichsgerichtskostengssetz crfährt das Ecrichts-
kostenwesen eine Reihe von Äenderungen und wesentliche
Derein'achungen der Gebühren. Die wichtigste Aenderung befteht
dar:n, datz tas Ecricht in bürgerlichen Rcchtsstreitigkeiten Termin
zur mündlichen Verhandlung erst nach Entrichtung der Prozetzgebühr
kest'mmen und in Privatklagesachen keins gerichtliche Handlung vor
eines Eebührcnvorjchusies vornehmen soll. Ebensa soll
«si°.d°*>cht Z a h l ü n g s be f e h I erst nach Entrichtung der die
Halfte der Prozehgebühr bctragenden Eebühr für das Mahnver-
fahren erlasien. Ueber di'e Höhe der Geüühren wird von derGerschts-
schreiüerei Auskunft erteilt. Die Vorauszahlung der Kosten ist in
icr Negel nicht erkordcrlich, wenn dcm Kläger, Bernfungskläger,
xr>'j.a"lager oder Antragsteller das Armenrecht lewilligt ist odcr
EebühreNircihe-t zusteht odsr wenn eine Ver-ögerung ihm einen
nicht o-.er nur slbwer zu ersetzenden Schadcn br'nasn würde. Autzer-
dem w:rd dre Poraus-ahlung in bürgerk'chen Nechtsstreitigkeiten
erster Insianz n-cht gejor ert, wenn dem Scknrldner die alsüaldiqe
ciahllmg der Eebuhr mit Rücksicht auf seine V-rmö-ien-lage Schwie-
r-gkeiten bereitcn würde. Bei scdem An'rag auf Vornahme einer
Handlung, mit der bare A"^a-->en verbunden sind, hat der Antrag-
stellcr. der nicht das Armenrccht bcwllliqt erhalten hat oder Ge-
biihrenfrsiheit genietzt, einen zur Deckung der Auslagen ausreichcn-
den Vorschug zu zablen.

Nach der beze-chneten Novclle können die Lande-n-stizverwak-
tnngcn anor'ncn, datz die Entrichtnnq von Kostcn in Kostenmarken
zu eriolgen bat. Non dieser Ermächtiaung hat das badische
^nstizm'Nistcrlum in einem in der letzien Nummer des>
^i-stiM-n ster-alblattes veröffentlichten Erlatz Ecbrai'.ch gemacht.
tt nrnach soll e:ne Reihe von Kosten. ns^rson^ers die Proiest-tebühr,
-re Eet-uhr fur tas Mahnverfahrcn der Ee^-iihrcnvorsckiutz des
und der lluslaoenvorschntz in Kostenmarken entrichtet
wersten- D,e von der badischen I»st-''"crwaltuna ausoenebenen
Koitcnmarken konn.-n auch zur Dezahb'no solcher'Iustizfälle ver-
wendet wewen, fnr die d:e En'richtung ,'n Kostenmarken nicht vorqe-
schrreben ist: a->sgcnommen sind jcdoch die Kosten in Erund-
r D-e Kosienmarken sind bei den Justizkasien Ler

lschen dlmisqer^chte und NkarcennerkanfskLellen der La^rschen
No.ar.ate kauflich. D.e Lei der Iust-zt-ehörde einzure-ch-nden Kosten-
.°U-n am ol-eren Rand der Vorderseite >es einzurcichenden
. W-rd das Schriftstück in llrschrift
sÄ 2k-schrlstt e-ngcre-.cht, so sind die Kostenmarken aust der für di->
-tkwn dcr Debor en bestiwmten Skbrift aufznkleben. Vor der Ein-
m^'l5n->^b^ck-riststückes soll der Kostenschnl>ner die Kostenmarken

^'"i^^amen o^er semer F:rma voll oder abgekürzt verseben.
dock^ darf dadnrch , cr Wertbetrag nicht nnkenntlich gcmacht
mer- en. ^er der persönlichen Aeber^a^e der Kostenwar'en kann diese
Kennze cynung unterblciben. Zur Erleichtcrung des neuen Ver-akk
ckehen ab"/Ln ^stizkasien an Rechtsanwälte KostenmarkenL

D/e Verwertdung von Kostenmarken drent nicht nur der Ver-
ft^ncki'-iig der «taatsvcrwaltung, sie liegt auch -im In!"rcsis des
mM n '^n Dublikums. Im Falle n.'cht rechtzeitiger EnEcht'm?
musien ,-.e Kostenmar,en nach-gesordsrt w-r^en' dadurck, ermolgs"»
>°m Zahl-'ngs-P lichtigen n'cht allein Por oa "laaen san "rn °

DienLaallMlrbe'iten^rt «-»« B a r oe r a u ssch u h fctzte am
brr gcmeinrectaeucn GrunLWck geAn B a^g e?ä u d^'an^de"? K irck^

'dtr' °8 t^ »dA-rechu^ Ant^ui^ ^

k le /ne"»°u 8°,^,criutir cbenfalls Zustimmuug
' u5 N uS fch u b soll noch ,m Laute üer Wochc den Bertrc« »,,m
Abschlutz bringen. Punkt lü betras die Ausiübvusta deS ,cb!>n n^«
Weses vou der Gabelsgass« -ur Ebertsroth. Die Grunb»
k'aS Gclüiide unentgeltlich ab. crpaitcn ,.l>sr tür jed--»
Die Kosten rur Hcrstcllung siiub auf SZve<X>
Herstellung wird im SubmisslonZioege vergcben: di«
.lrbcitslosen lollcn datci beschnstigt wcrden. Der Ic!-tc Pnnkt, dic F r i e d.
ll o f S. und BcgräÜnis ° rdnung. brach aus Grund der s°, a'dem°-
un5 kourmunlstjschen Änträgo wieder den erst am Samstaa al>end
a-!chlossc»en Srieden Dcr büra°rl!ch-ir-irt!ch..ftlich- Antraa ,us
ciner Stcrchclasse mit Gemcindezuschüsscn wnrde abgclelint. Den
^i-ntrag Ler Lmken, datz öie qanzen BeerdiglurgSkosren von der Gemeinde
^ biirgerlich-wirtschastiiche Vcrcinigung nicht an-
nclim-n. Unter Proicst gcgcn diese Ungcrccküigleit vcrlieüen Lie Bürger»
Iichetl den -Laal. Da das Haus d-rkinrch bcscküutzunsübii wurde, mutzte
die »-itzung airf Miitwoch abend vcrtagt werdcn. Der vicrte Abcnd zeigte
viele srcic Platze Dic aanze bürgerlich-wirtschastllchc Bereinigung war
Anwcsenben wurdc lnam> cine BcschlnfMbigkelt
steitgcstellt. Nach Erbsinung der -Sidnng libcrbrachtc Herr Köblcr cin
Pwtelischreiben der biFgerlich-wirtschafttichcn Vcrcinigung. indem dicse
nochmals gegen dicse Vcrgewaltia-iing Ttelliin-l- nimmt. Jede Dcrant-
n-ortnilg kiner Partei fnr dicsen Punst lcbnt der Nebcrbringcr ab Nach
knrzcr Vcsvrcchung einigtcn sich dic anwrscndcn Partcicn bei dcm Pnnkt
Kauigräbcr aui kivooo Mai-k siir das Grab, was auck, geaen drci
Stimmcn nngenommcn wurdc. Dic Ucbcrnabnie der Becr-i"i,n-»"k-'ste»
dnrch dic Gemeinbc wurde dann ebcnfalls mit bcn Stimmcn dcr Sozial-
demokrat.-n, des Zentrums, Soziale Arbeitsgcmcinsch,.ft und dcn Bau»
arbeitcrn angcnommen.

Ein Aufruf an die Landwirte.

Di« Badische Landwirtschaftskammcr verökscntlicht s»
Nr. 7 dcs Landivn-tschasllichen Wochcnb-sattcs solgcndcn Aufrus: „Tic Er»
näbrungsverbältnifse in ben von den «Zranzoseu bcsclztcu 01c»
vietcn und ganz bcsvndcrs im N » I, rgcbiet siiid ganz autzcrordcntlich
nngünstig fiir dic Kinder. Die Milch insbesondere, das Hauptnaü»
rungSmitiel für di« Nugcnd, ist natnrgemätz in dem ausgedebnteii Jndu»
siriegcbict lebr knavv. Wir allc tzabcn die Pflicht, dic F-amilien in den be»
iepten Gcbicten von ib-rer schwersien Sorg-e. dcr Svrge um di-e Erbaltuna
der Kinder, zu bcfrcicn. »m ihnen daS Dnrchbastcn zu erleichtern. Es mutz
dies dadurch gcschcben. batz möglichst vi-ile Kiudcr aus dem bcictztcn Ge»
biet im unbesctztcn nnterncbracht wcrden. Wir fordern dabcr allc Land»
wirtc. dic m d«r Lage sind, cin odcr mebrere Kinder in ibrer Famili«
uncntgcltlich auszunehmen. auf. üch umgebcnd bei dcr Land.
wirtschafiskammer zu mclden unter Angabe der ZaH-l nud des ungefätzrr«
Isltcrs dcr gewünschtcn Pflcgilinge."

Wir bofsen. datz üch recht vielc Landwirtc bereit finden werden, bi«
in J-ragc kommenden Kindcr ouszunebincn.

Große Deutsche KunstausfLellung Karlsruhe 1923.

Dic Stadt Karlsruhe in Verbindung mit der Leituug der
Erotzcn Deutjchen Kunstarisstetlung Karlsruhe 1923 und dem Bad.
Kunstgewerbeverein rüsten trotz aller Fährnisse der Ze'ri emsigst zu
obiger, in grötztem Rahmen angctegten Veranstatiung, d e das
Augenmerk aller künstlerisch interessier'en Kreise w.eder.einmal ^uf
Badev richten und der Hebnng unserer Voiksbildung und lem
Wecken tünstlerischen Emrsindens im Volk dienen soll. Ver allem
aber erhofft man angesichts der gegenwärtige-- R- kage in d«r sich
unjere Kulturträger aus künstlerischem Eebiet fast ausn-rhmskos be-
finden, w i r t s ch a f t l i ch e Vorteile für sie zu crringen. Unier
Land als Grcnz- nnd Dnrchgangsland bietet wegcn seiner
guten und billigen Verkehrswege für dic Sommerreisen sichcr gun-
stige Besuchsaussichten nnd damit auch für die in seiner Kunititoot
stattfindende Ausstellung. Der angewandten Kunst ist eine beiond:re
Abteilung gewidmet, die insbesondere der l-a ischen Han werks.onst
Eclegenheit zur Deteiligung gibt und sie hojfentlich dnrch zahlreiche
nnd techn jch wie geschmacklich hochstehende Arbeiten m wurdiger
Weise vertrcten wird. Das badiscbe Landesgew.>rbeam>, das pes-i,,-
ders dieser Abteilung zu guter Durchjührung zu verhelfen sucht,
unterstützt anf Ansuchen alle knnsthan werklicy tnngen Krai'e. die
die Abtcilnng für angewan>te Kunst b schicken wollen, durch Veliese-
rnng mit Vorschlägen"nd Entwürjen und wird no.ipen alls Aufträge
zu 'vermitteln und Vorzugsbedingnnoen zu erre-chen suchen. Es
helfe jeder nach Kräften mit, datz die Bad,sche Handwerlskunst nebst
anderen in das Eebiet des Kunstgewerbes gehorioen Er'eugnsisen
sich sehen lassen können und zur Hebung des Ansehens unseres
Landes beitragen. Nähere Auskuni! erteilt das Badische Landes-
Lewerbeamt, welches anch die Anmeldungen entgegennimmt.
 
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