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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1923 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 59 - 89 (1. März 1923 - 31. März 1923)
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^Sg. 24. MSrz 1823.

Aus der Stadt.

y Sle erfotzlose Niirgermeisterwahl.

^ir h? .^rgebnis der Bllrgermeisterwahl am Donnerstag haben
Lestern mitgeteilt. sDie zur Wahl ersorderliche
^ Akoiä"^ beträgt mindestens 53, nicht wic es irrtllmlich in
^Eunn^?8 hseß zg.) Mr haden dabei auch betont, datz die

tzb*-- ' ' '

einzelnen P'arteien vorauszusehen war. Was
en^wird, ist minderklar und — soweit Vermutungen mög-
7- bedauerlich. Darum ist es Pflicht, die Oeisentltch-
^ersuch? °wmal mit der Lage der Dinge betannt zu machen, um
vorn^^.^ild nachträglich agitatorisch zu verwirren,
Udetsn x"?'" zu vereiteln. Die Einleitung zu den Wahlen
Avlkg-^dMerzeit interfraktionelle Besprechungen. Liberale
i; ^behalt,, ^ V i, Demokraten und Zentrum entschieden sich für
^"»erte der beiden BLrgermeister. Die Sozialdemokratie

"'chtg gegen die Beibehaltung der beiden Bürgermeister

"8hn,e as,i,-!venden habe, erklärie aber, ste mache ihre Stellung-
N besek°l,> 8ig von dem Zugeständnis einer durch Herrn Maier
^teieu vierten Bürgermcisterstelle. Die übrigcn

Nft nj' Ausnahme der Kommunisten, erklärten, die Schaffung

r,""3erm°;r/'s R - beantragten aber Ausschreibung der beipen
Nte„ unb^^Vllen. Dafür stimmten dann sie, die Sozialdemo-
L^schvg ° me Kommunisten. Bei der Zufammensetzung des BLrger-
s nellte daher die Abstimmung eine Mehrheit für dcn
m ^ hier"»,-^ «timmen gegenüber 47 Stimmen dar. Es mutz
t. ^un» 5'ederholt betont werden, daß diefe interfraktionelle Bc-
Aderg^ Sar kejven beschließenden LharakteL hatte,
de» Anträge formulieren konnte, die dann dem Stadt -
MUtzfg»- Nl dieser Angelegenheit alletn zuständig ist, zur Be-
8.^u sw"8 vorgelegt wcrden konnten, Diese Rechtslage mutzte
U!u>Nmenk * genau fo bekannt sein wie der Umstand, datz die
r. 'v, tzn.'°Zung des Stadtrats zahlenmätzig anders geartet ist als
d°.tionen^. ""sschutz, datz dayer die gleich wie im Bürgerausschutz
Äntr»"^^'tte Äbstimmung unter den Stadträten allein über
i ch ° ' .3 der interfraktionellen Besprechung Stimmen-
hh^llen. ergeben mutzte. Damit war der Antrag rechtlich
A.?8er»i7^ Antrag wäre nur durchgegangen, wenn der Ober-
Mrag ^eister, der sich der Stimme enthielt, für den
^ vlichx ^! .U!Mt hätte. Von diesem Augenblick an begann nun das
öei ^"chlao ^ Kräfte. Die Sozialdemokratie erfatzte natürlich
t7. 8esch;^,8e von ihrem Standpunkt aus richtig und konnte hoffcn,
dsr N ^ Ausnutzung der Schwierigkeiten, die durch die Extra-
Uns °'"e g, Upe um Herrn Mager entstehen würden, ihren Anspruch
W, ^r Bürgermeisterftelle doch noch durchzusctzen. Es lgg

^Uiejss ' bcktz die Demokraten keinen von den beiden
U*«e, vus. - > die zu ihren Parteimitgliedern zählen, sallen lassen
Ä'°">eit a'-'" Notfall sich zu Zugeständnissen trsiben lietze.
beii °u ichon Vermutung zur Tatsache geworden ist oder

k» Ud um?'- un natürlich nicht gesagt werden. Die Eefahr abcr
lei? u t. U °° Esteht, una sie ist Herrn Mager nicht unbe -
Fra«/-"^ Kenntnis hat aber Herrn Mager, der sich rühmt in
s'"» «W'on das alleinbestimmende Element zu sein,
de?Nalt°v I'ch niit seiner Eruppe auch bei der zwciten Wahl
Seni^tadtrnl 'N!Mer wieder mit der alten kindischen Begründung,
^Sltjgt "o>babe einen Beschlutz der Bürgerausschutzmitglieder ver-
ki°I?°Ipro»»T'"''!t aber hat er Verhandlungen im Sinne dcr oben
Vermutungen TLr und Tor geöffnet. Das weih
- to Ichheit 1" Lut wie wrr, das hindert ihn aber nicht, mit m-hr
« fiir ki /nvkchick den Versuch zu machen, die Verantwor-
»!», , ^okröii 'u'nmenden Dinge von stch auf Volkspartei, Zentrum
Ischii^t'V abzuwälzen, weil sie es ablehnten, seinem mcht ein-
I?e>l, t>egründeten Eigenwillen Eefolgschaft zu leisten. Dse
' > k'Nd der Wahl sür Stadtrat Maier abgegeben wor-

v diesmol lepialick at« DemoNstrationsstimmen zu


N'.'no diesmal lediglich ckls Den
1,7'Itei, ^rtommt aber die Stadt wirklich Herrn Maier als Bürger»
vrrvv »5 'nnn sich die Heidelberaer BLrgerschaft in erst-'r Linie
"ger vnd seiner kurzstchtigen Eesolgschaft bedanken.

d>

L'8L,

:'K-

e Bruderhilse. Aus der Eammlung der Do-

PTsd^n und Assistenten der Universität sür die
v»v Ogg zv, rhslfe wurde als zweite Rate der Vetrag v-n
^r ä ^illjch""°rwiesen. Die Sammlung hat bis jetzt die Höhe

hb°>O'lhrkil,' b Eehaltsabzugs vom Vormonat an dre Sammelstelle
""°>en ?ie ersreuliche Summe von 217S230 Mark
- wvrden konnte

ev.^chen ^"8vdienft in dea Heidelbcrger Apotheken. llm zahlreichen
>dd , "b isk- Dk^rn Leserkreisen nachzukommen, teilen wir ven
In°."h Nn».A>vche mit, welche Apotheken am Sonntag geöffnet
Asil - die V'vlenst haben. Am Sonntag, den 25. März, sind ge-
Ap.Z ° I a p o t h e k e und Schwanenapotheke. Die
!l>r * Die haben auch in der folgenden Woche Nachtdienst.

m?.8sgekÄ?*M3 der für den Monat April sälligen Militäroer-
. rz vv^rmsse finket beim Postamt bereits am Montag,
"öhe?in° , °rst am 29. März statt.

Unvev. N"."Svinnung für die Damenschneiderinnen und W 'g-
, rrj^r^iniovn '?>°r vorgenommenen Aostimmung ühcr den Antrag
Me,ii 3 eiv "" Damenschneiderinnen und Weitznäherinnen auf
^vln>?rinnev"dr Zwangsinnung für das Eewerbe der Damen-
^ ") und Weitznäherinnen, umfaffend Heidelberg (mit

""ch Ü""r°n s?!> hröach b. H., mit dem Sitz in Heidelberg, wurocn
!ich/..vvNl Nz sir und 11 Stimmen gegen die Errichtung abgegöben.
"rkliv»."'°rden d°r Mehrheit wird also die Zwangsinnung er-
Zeitpunkt ihres Inkrasttretens wird noch spi, .r

^'"lonj^'Wettstreit i« der »Harmonie". Im grotzen Saale der
"" dencn ?.°? ^urzeit allabendlich Ringerwettkämpfe vorge-
"«l deutschen Schwerathleten beteiligen.

!^>Ne "!anv??,^8leisung. Beim Befahrsn der scharfen Kurve in
,'üNn°> r ist am Mittwoch abend um 6!4 Uhr eine Ma-

^ ' Psrl°^"h" Heidelberg-Weinheim aus dem Eleis ge-

. " "bevd° und Sachschaden ist nicht entstanden. llm
^iitt V ^>'° Strecke fiir den Verkehr wieder frei.

"l>end"^',""EE bvim Römerübergang übersahren hat am
, "lklchi >'vrion» "hr ein hiesiger Bierverleger mit eincr Zwci«
b°r Annäherung einer Lokomotive. Dank vi:
?"rde "1°n n°v> ""ürters konnte die Lokomotive noch rechtzcit'g
Eik^°r unI°A' werden. so datz ein Unglück vermieden
, '>°nbakv.>"I'uUige Wagenlenker gelangre wegen Eefährdung
L°gen ^"°n S-lb7"E°' »ur Anzeige.

^"kevnr-"telsg,7.i."ckUlordoersuch verübte ein von Darmstadt aus
^rdev alZ „8 '"8 versolgter Veamter dadurch, datz er in dem
»V"No ^hte, 8»n?-^"°rn in einer hiesigen Wirtschaft festgennnmcn
^rL>"utzte 7?bllmvt zu sich nahm. Jnfolge der schweren Ver-
«I * Sanitätsauto jn die mcdizinische Klinik

März. Festgenommen wurd-n:
iö" SUoe?-IZerte Arbeitgeber Silbersachen und andere Eegcn-
K°L°'ster K»,^" mehreren Hunderttausend '

üntuhri»»^ erreo°n"!?u?'.ber durch unwahrc Slngaben Mitleid bei
kMchc N» ^"Ufmanv"»" "4.te, um Eeldmittel zu erschwindeln. Der
E^Ich 'euevh^ """ aus dei von einem Herrn aus die

Z'K L "SLL °t'

Kaufmo

Hunderttausend Mark entwendetc,

hvvMart^elanyten-U 7»»°" wurde ein Obdachloser. — Zur An-
«iv'tlek x.7 ^etzgxj w^.„uuswartlge Firma wegen Betrugs, ein
"»V Knstd'Ler wegen^m, ^.etrugs beim Verkauf von Vieh, ein
t ""ienbavmes Ä an ^"ei Arbeijer wegen Entwcndnnq
wes im Werte von 120 000 Mark, zwct Personen

wegen
ausgeschriebene

BeMatt der Badischen Post

Cekte 5.

wegen groben Unfugs, zwei Ruhestörer, 7 Krastwagenführer wcgen
übermätzia - schnellen Fahrens und weitere 14 Personen wegen
anderer strafbarer Handlungen. — Eestohlen wurden im Monat
Februar aus einem Keller in der Rahmengasse 4 Zentner Briketts.

A«s Bade».

0. Schwetzingerr, 2S. M8rz. Wlc bie «Schwetz. Zeltnns" bört. beab-
iichttst die Obcrrbeinilche Eilenbahngeiclllchait, dcn Betrieb der elektriicben
Stra 8 enbabn Schwetzinaen—Ketsch ab 8i. Marz weren Unrentabilitä»
e i n » u st e l l e n.

- Maunheiuii 28. Mürz. Die W u K e r a b t e i l u n g- der Kahn-
dunsspolizci cntialtet zurzcit cine umsangrciche Tätigkeit und ha, cine
Kontrolle bei Altmüterialienhändlein vorgenommcn. Dieie Kontrolle iührte.
bazu. dah ein Taglvhner, cin Zimmermann und ein verhciratetcr Alt-
händlcr verhaftet wurden, die Geschäfte in gestohlenem Altmetall machten.
Wcitcr hat dir Nahndungspoltzci cincn Kausmaun und cinen Kurzmaren-
hänblcr und «benso einen. Eierhändler wegen PreiStreibcrei zur Anzeig«
gebracht, Wegö« Unzuverläisigkeit tm Handel wurdc mchreren Perioncn
die HanbelKkrlaubnis entzogen.

— Mauuheim, 28. März. Ein Ichweres BootSunglück hat
stch aus dem Rbein ereignet. Zwei Männcr wollten einen mit Kohlen
bcladenen Nschen über Len Rhein ruüern und kamen dabct in den hohen
W-clleuschlag cines vorbcisahrenden Damvfers. Dcr Kahn fchlug um unb
beide Männer crtranken. -

— KarlKrnbc, A. März. DaS Kinderkrankenhaus in KarlS-
ruhe hat ein Dcsiztt von 7 Millionen Mark. Dic Regierung will
cinen Beitrag von 850 VOV Mark, Lie Stadt Karlsruhe aber nur einen
solchrn vo» lMOM Mark leisten, wcil viele auswärtig« Kinder dort
untergebracht-wcrdcn. Jin Haushaltsansschuß des Laudtags tsiltc ArbeitS-
Mlnister Dr. Eng, ler mlt, dah dicscr Vetrag der Stabt Karlsruhc zu
gering ici. Dieser Mcinung trat auch der Haushaltsausschuh bei. Augen-
blicklich sckweben noch Berhanblungcn in dieser Z-rage.

° Billingeu, 22. März. Der 42 jährige Bankdiener der hiesigcn
Filiale Ler Süddeutschcn Diskontogcsellschast, Albert Schleicher, wurie
gestern srüh nach 4 Uhr durch Klovsen am Kenster geweat Ein ctwa
20 sährigcr Bursche, der stch als Kastcndiener der Südbcutschen Diskonto-
gcsellschast in'Schwenningen ausgab, bat in bas Haus cintreten zu dürsen.
Er habe in Villingen etwaS zu erledtgen und wolle bet SLleicher bleiben.
bis die Gefchäste gebfsnet würde». Schleicher lietz dcn Unbekannten auch
ein, der iich aber plötzllch aus ihn stürzte und ibn durch cinen Stich tn
ben Hals verletzte. Es gelang aber Schleicher, sich beS Täters m er-
wehren, ber nun in ein Nebenzimmer flüchtete und sich durch, einen Sckmi
in den Ko p f tötete. Die Pcrson des Sclbstmvroers ist noch »icht
sestgestellt. ^

O Gutach. 22. März. Beim Zcrsägen einer auSgewurzeltcn Buchc
wurde bcr Mjährige Landwirtssohn HanS Breitbauvt durch den un-
erwartet umstürzenden Wurzelbodcn totgedrückt.

? Forback im Murgtal, 23. März. Ein neuer schwerer Un-
glücksfall hat stch beim Bau dcr Schwarzenbach-Talsperre ereignet.
Beim Svrengen warcn die Pulverreste nlcht entfernt worden und aks
weitergebohrt wurde, entlub sich das Pulver und fünf Arbeiter wuröcn
sckwer vcrletzt. Einer von thnen, Lsr Arbeiter Gottlteb Dietrich
ist eincr Koviverlctzung erlcgcn, während der Arbeiter Friebrich Fogg
lebensgesährlich verletzt darniederliegt. (Erst kürzlich hat sich Lei SLwarzen-
bach cin fchweres Sprengunglück ereicnet. LaS letzter Tage vor der KarhS-
ruher Strafkammer ein Nachsplcl gesunben bat.)

? Kebl. 21. März. AuS einer Mitteilnng der elsatz.lothringi.
schen E t s e n ba h n S t r e k ti 0 n an die Preste ersieht man, datz zurzeit
800 elsatz-lothringiiche Eisenbahnbeamte in den besetzt« n Gebieten
Deutschlands verwendet werden.

? Müllheim, 22. Mär». Auf der Kaliwerkanlage bel
Buggiiigen ist laut »Kreiburger Tacesvost" ber «rste schwierigste Teil Les
Schachtbaucs, die Durchftzhrung durch Lte wasterführenbe KicSschicht g-lück-
lich gclüngen. Aurzeit steht allcrbings noch viel Waster im Schacht und
Lrei Tancher arbciten Tag für Tag in beträchtltcher Ticse darin. Die
Bahnanlage der Hauptstrecke wird wesentlich verbrcitert und der BoLen
für bie Ringbahn »nd LI« BahnhofSanlagen dez WerkeS aufgeschüttct
nnb sebaut. Künf biS sechS Millionen Ziegelstetne harre» ihrer Verwen»
bun« sür Benvaltung». «nd WohnunsSgebäud«.

SchlächtvkehnErkt«.

* Mauuhein», W. März. Dem Klernviehmarkt am DonnerStag, waken
Mgetrleben: W KSlber. S1 SÄafe, 145 Sckweln« nnd 820 Verkel »nd
Länser. Bezablt wnrden pro »0 Kilo Lebendgewicht: KSIberrd) 240 000
dis 200000 el unb äj 280-240 000 s) 220-380 000 G ch a s e:
»> und b) 100-110000 0) 80—180 000 >. s, 85—«0 000 «) 70 000

bis 80000 ur: Sch wein« : a) nnd d) 270—280 000 oil. 0) 200-270 000^!.
c» nnb e) 250—200 000 Saucn L50-S70 800 K « r k e l und L « u ser
00-140 000 o«'. Tenden»: mit Kälber» mittclniätzis. gerSuwt. mit Gchafen
lebhaft. mit Gchwetnen mittelmätzig. mit Kerkeln mittelmähig. serSnmt.
Der Unterschted zwischen ben Marktvreisen und ben Stallvreisen wirb durch
die beim Marktpreis mit berückstchtigten notwcndigen Svescn, wie Kracht-,
Markt-, Sutter-, Berstcherungs. und KoinmisstonSgcbLbr. ttwla'zsteiier
usw., ferner ben übliche» Gewichtsverlustcn erklärt.

Sadischer Landiag.

Sigene Drahtmeldung.

SarlSrnh«. 28. Mär».

Sluf etne Tnsrage d«S LandbundeS mit Bezug auf die Getr « Ibe.
umlaae wird von cinem Vertreter ber Rsgierung auf die clnschlägigcn
ReiSsbestimmungen verwiesen.

Aus etne kvmmuniftifche Anfrag« betr. die VerlSngerung dcr
GeltungSdauer dcr Slrbeiterwochenkarten für Kur».
arbeiter wird von Rcgierungsselte barauf verwieien. dah eS nicht nvt.
ivendig nnb mögltch set, Li« Geltu.ngsdauer ciner Wochenkart« über et»e
Kalendcrwoch« hinaus su verlängcrn, da dtefe Karten von jedermann
benutzt werden können.

Bci der Bevatnng deS NachtragS zum Staatsvoran»
s ch I a g wtrd dann dic Vorlag« obne Debatte angenommen.

Bctm StäakSminIsterium wurde auch berBerkehr derAbge»
ordneten m i t bem Mtntsterium erörtert.

Abg. Dr. Maner (Dnat. Vv.) betont«. eS bestebe tn bieser Htnsicht
ctn Unterschleb »wischen den Abgeordneten. dercn Parteien der Negtcruna
anacbvren und dic vieles ohne weitereS crsahren können. und den übrigen
Slbacvrdnetcn, dcren Parteien autzerhalb dcr Koalition stehen.

Abg. Bock (Komm.) erklärt, er bab« keinen rknlatz, Klaa« m fllüren
übcr Entgegewkommen bct der Erteilung von AnSkunft t» den
Minifterien nlw.

B-ini Titel „Kinauzministeriiim" Ivricht ber BerichterNatter Abg.
Senbert der Leitung und ben Bcamten der LandeLhauptkaffe Dank und
Ancrkennung für bie von Ihncn gckcisteto Arbeit auS. Dt« Korderungen
wurden barauf ohne teb« Debatte anaenommen.

Zunächst wurde der Gesetzcntwurf über Lte

Aufwendungen sür die Volksschnlea

veralrn. Der Berichterftatter erklärt, daß der Gesetzcntwnrs nvtwenbig
geworben sei. ba Infolge ies GcburtenrückgangcS etn« «rbeblichs Abnabm«
b«S Bedäifes an Lehrkrästen eingetreton set ünd noch mehr eintretc»
werdc. Durch «ine gcsetzliche Matznahm« müste deshalb di« Aufrecht-
erhaltung deS jebigen Beftanbes an Lehrkräften oüne «ine weitere sinan-
zielle Belaftung dcr Grnietnden stchergcstellt werben.

Das Gesetz wtrd darauf mit allen Stimmen bei etner Enthaltung
— der der Kran Ssbg. Ungcr (Komm.) — angcnommen.

Jn der Kortjetzung dcr Gcratung LeSNachtragS zumStaat?»
ooranschkag mutzten bet dem Titel .Mtnlfterlum für KultuS und
Unterricht" etnige Etnzelabstimmiingen vogcnommen werden. Dt«
Dotation bes Erzbistnms mit 40.5 Millionen wird mlt grotzer Mchrbeit
angenonimcn. Dagegen siimmten nur bie Kommuntsten, wäbrend stch die
Si>»ialdeinokraten der Stimme enthielten. Die Anforderuna von >»24.4
Milsiarden zur Gewährung von Vorschüstcn an dte NeltgionSgesellschasten
wird mit allen gegen Lic kommunistiscken unb iozialdemokrattschen Stim-
men angcnomrnen.

Sodann wendet stch Abg. HaueRan« (Dnat. Vo.) gegen dte Yesetznng
etner Proscffnr i» Kretburg burch den

Proseffor Dr. Kiintorowitz.

Abg. Dr. Wcbcr (D. Bv.1 «rkläri. auch seine Kraktion werd« dte d«.
trrfsrnde Profestnr ablehnen.

Llbg. Dr. Köhr (Ztr.) bemerkt, di« Mitteilungen der staatS- «nb
rechtSwistenfchaftlichen KakultSt der Universttät Kretburg lastcn keinen
Zweiscl barüber, dah Profcstor Kantorowitz wistenschastlich befähigt iei.
Dies iei alletn auSschlaggebend.

Aba. Mahrnm (Soz.): Profestor Kantorowltz tst etne Autorttät tn
seinem Kach. Bei den Slnariffen gegen thn handelt «S stch nur nm Ber-
dächtignngen. wril «r ein linksstebender Mann ist.

Minister Dr. Hellvach: SSvn am 81. Kuli 1010 hat die rechtSwisten-
Ichaftliche »Käkultät ben Antrag gestellt, dem Brvfestor Kantorowitz etne
autzcrordentltche Professur zu übertragen. (Hürt. bört!) An der wlsten-
schaftltchen Kaknltät deS ProfestorS hat stch to de» vergangen«» Jahren

nichts geändert. Die Profestur wurde jcdoch erst jetzt angesordert, well
man dcn Ausgang der bckannten politischcn Ikngelegeiihcit des Profestors
Kantorowitz abwarten wollir.

Avg. Dr. Mayer (Dnat. Vv >: Jch bearsthe die Toleranz des Nbg.
Ktzhr und wünlche nur, cr möae sie auch auf andere Akademiker anwcndcn.

Abg. Dr. Dckober <Ztr.>: Es handelt fich hier um etn« Gercchtigkeits-
srgge. Politilche Gründc geacn den Profcstor Kantoromltz spielcn i» ciner
lolchen wistenschaftlichen Frag« keine Nolle.

Abg. Dr. Glockner (Dem.): Wir stimmcn d«r Fordcrnna zu.

Zlbg. Schmidt (Dnat. Bv.) bcmerkt, datz Prosestor Kantorowitz ntcht
würdig sei, ein Mitglied ciner dcntichen Hochschule zu lcin. (Bewegung
nnd Zwischenrufe.) Auf eine Bemerkung am Ministcrtisch: Das ist echt
völkisch,! sagt der Abg. Schmidt: Jch bedaucre, Latz das badische Volk
einen solchen Mlniiter hatl (Grotze Unrube und Zwifchenrufe: Eine
solche Unvcrsrvrenheit!)

Minister Remmele: Si«, Herr Schmibt, haben es notwendig. einen
Ordnungsruf bcS PräNLenten sich zuzuzlebcn.

Abg. Dr. Schober (Ztr.): Jch glaube, bah bie beutsch-völkilche Ari.
Las Deutschtum in seinen Schutz zu nehmen, das deutsche Bolk noch tn
Grund und Voden bringt. ,

Bci der Abstimmung wurde dann die Korderung für die Prvsestur
für juristilche HilfIwistcnschaft an der Univcrsttät Freiburg mit grotzei
Mehrbeit angenommen.

Die Abgsordneten der Deutlchnattonale» Bolkspartei, der Dcutichen
libcralen VolkSoartei und ein Abgeordneter des Landbundes stimmten
dagegen.

Ueber Lie Forderungen für das Badischc Landestheatee
mird g-leichfalls bcsonders abgestimmt, ba stch Widersoruch bemerk-
bar machte.

Abg. Dr. Schobci (Ztr.) erkläri. Lah stch ein Teik der Zentrums-
fraktion der Stimme entbalten werde, weil Lie beircffendcn Abgeordnctcn
bet der scinerzeitigen Abfastung des Bertrages zwischen Staät und Stadt
Karlsrube dagegen waren. Mit 34 gegen S StiMinen (Landbund) nnd
bei einer grötzcren Zahk von Stimmenthaltungen (Dcutschnationrle und
Zentrum) wird der Posten darauf doch noch angenommcn.

Darauf wurden auck die Forderungen für daS Justizministerluw
ohne Aussprache genehmtgt.

Schluh der Sitzling segen 1 Ubr. Nächstc Sttzung: Freitag abend
ssg Uhr.

Krmst und Wiffenschaft.
„Moral" von Ludwig Thoma.

Seit Moral hier nicht mehr gespielt wurde — Nora Decarlt
war eine köstliche Hauteville —ist Thoma, der ewig ehrliche, ewiz
lu.stige. ewig streitbare Thoma asioerufen worden. Sein Thxaterftück
hgt nicht dre Frische bewahrt wie säine Büuerngeschichten und Kampf.
verse, besonders Lemevkt .man das an dem letzten Akte, der trotz
dem vorzüglichen Spiel d^s Herrn Daurer (Prüsident des Sittlich-
keitsbundes) ein wenig abfiel. In der Zwischenzeit hat dann eine
Weile die sogenannte expressioniftische Mode geherrscht, von der
einzelne Darsteller kleine Züge herllbernahmen, um ihre Nollen
etwas aufzuputzen. So gab es denn bisweilen Karikatur nebea
Karikatur, und das ist gegen üen Stil des Stückes. Ein Affeffor
steht nicht „Finger an der Hosennaht" vor einem Präsidenten: und
ähnlicher Uebertriebenheiten war eine ganze Reihe. Ueberaus er»
freulich erschienen Hartling, Kastner und Sauer ais Ber-
ireter der Bourgeoisie und des Polizeipräsidiums. Temperamcnivoll
und lebenswahr ist Eberhard Krumschmidt immeri auch üies-
mal als üLereifriger Affeffor. Frl. M 0 rys Lewegte sich stcher und
mit Geschmack als „die Hochstätter", die das ganze Unheil anger.chtet
hat,' die Damen M a t t ne r und M a n h 0 f und die Herren M 0 lSn
und Rud 0 rf machten stch dann noch besonders um das Eanze ver-
dient. Tine ausgezeichnet beleüte, charakteristische Gestalt schuf
MaxWeise in der Rolle des Schreibers Reisachcr. Das Publi«
kum unterhielt sich sehr gut, besonders im zweiten ASt L. >V.

KirchNche NachrichLen.

SvauaeM-e Gemeiube-Gotteödieust«.

Sonntao» ben 25. Mär» (Palmionutaal.

Hetltaseistktrche. 8.80 Uhr: Et-dtvlkar Dill.

Providenzktrche. 0.80 USr: Dekan Schlier: 11.80 Uhr: Ktnder.
kirche. Stadtvkarrer MaaS. EntlastungSseicr fü» bte N-ukonsirmi-rt-u

St. PeterSkirche. S Uhr: Kirchenkonzert.

SbristuSklrche. S.80 Ubr: Stadtvsairer v. Frommcl: 11.80 Uhrr
«tndcrklrch«. Stadtvfarrer W«ib, EntlastunsSseier sür dt« N-ukrmfi»
micrten

Akadem. KrankenLau». 8 Uhr: Pfarrer Sammerer.

Psassengrund. 8RV Uhr: Predigt, Stadtvikar Goellner: 10.45 Uhrr
Kinderkirch«.

Johannesktrche (Gtabtteil Neuenhcim). 9.30 Uhr: Stadtvikar Ehrle:
11 Uhr: Konsirmation mit tzeier des bl. Ubendmabls, Stadtpfarrer
Schmlth. .>:M

Svangel. .Kirche (Stabttetl Wieblingen). 11.80 Uhr: Prediat;
1 Uhr: Christenlehrc. Stadtvfarrcr v. Neu.

Evangel. Gtadtmisslon Neuenheim-HanbschubShetm.
Kleinkinderschule, Schröderstr. 28. DtcnStag abenb 8 Uhr: Gemciu»
schastsbtbelstunde.

y u n g s r a u e n v « r « t n, Schrvd«rftratz« 28. Gonntag nachm. 4 Uhr.

GemeindebauS. Ladenburgcrstr. 23. 9.80 Uhr: Prcdig-t, Prcdigek

Gegcnheimer,. Konslrmandcnvrüfung und EntlassuncSseier: >1 Ubrr
SonntagSschule: abcnbs 8 Uhr: Predigt, Predlacr Gegenheimer.
Dienstag ab«nb 8 Uhr: Jungkrauenverein. DonnerStag abend 8 Ubr:
Bibel» und GebctSstunde.

Blankreuzvcreiii, Untere Neckarstr. 115. Mlttwoch abcnd 8,15 Ubrr
Bibcl- und Gcbetsstunbe.

Gvang. K i r ch e n g e m e l n de R 0 b r b a ch. 9.15 Uhr: KestgvtteS.
dienst mit HI. Abendmahl der Neukonfirmandcn: nachm. 2 Ubr: Predigt-
gottesdicnst: nachm. 8 Uhr: Gesancsvrobe deS JungfraueiibinidcS;
abcndS 7.80 Ubr: Jugendbund. DicnStag, 27. Mär». abendS 8 Ubr,
In bcr Klrche PasstonSandacht.

Ev a n g. Gcmeinde Kirchheim. 9.80 Uhr GotteSdienst: 1 Uür:
Ebriftenlebre. Stabtvtkar Psefserle. Montag, DienStag und Mittwvch,
äbcndS 8 Uhr: EottcSdlenft.

Tvangel. Verein sür HauSgebilsinnrn. Nachm. 8 Ubr:
tztrlchstr. 15. Mittwoch abend 8 Uhr: Mitalieberversammlung. Bieneu»
stratze 2.

DiakonistenhanS-Kavelle.

Sonntaa vorm. 9.30 Uhr: Preblgl und hl. Abendmahl. Psr. Jäger: 11 Uhr:
Ebristenlehre und JugenLgvttcsdtenst: nachm. 5 Uhr: Btbclstunde,
Vkr. Jäger: abcndS 8.15 Ubr: Kamilien. nnd Konfirmandenabenb.
Montag btS Mittwoch, 8.15 Ubr: Passtvnsondachtcn im BcrcinshauS.
Plvck l5. Dicnstag, 5 Uhr: GottcSdicnst und bl. Abendmahl, Psr.
Jäger. Gründonncrstag. 5 Uhr: Predigt n. Abendmahl. Karfr«itaa>
9.S0 Uhr: Vrcdigt und hl. Abendmal, Kapellenchor. Pfr. JSgcr: 5 Ubrr
Ltturgilcher Gottesbtenst, Kavellenchor.

Katholisch« Gottesdieuste.

N a v b a e l Sk I r ch e. Samstag abcnd 6 Uhr: Salve. Svnntag, 7 Uhrr
Krübmeste: 9.80 Ubr: Hauotgottesdienst mil Palmenweibe, Prozcssion
und Simt: 11 Uhr: Deutsche Singmcste: 3 Ubr: KreuzweganLacht: abdS,
6 Uhr: Fastcnpredict und Gcgensänbacht. Mittwoch, Donncrstag unb
Krcitag, abendS 5 Uhr: Traucrmest«. GründonnerStag. früh 7 Ubr:
AuSgabe der hl. Kommunivn: 9 Ubr: Lcvitiertes Hochamt mit AuS-
teilung dcr hl. Kommunion. nachher bis abcnds 5 Utzr AuSictzung
bes Allerhciligsten. Karireitag, 9 Uhr: Trauerliturg-ic mit Prcdiga,
nachher biS abenbS 5 Ubr Anssetzung deS Allerheiligsten. Kollekte für
ble Gchwestern am HI. Grabc bestimmt. KärsamStag, 5 Ubr: Heilige
Wcihen und Anck zu Ebren d. bl. Herzen Jeiu: abendS 7.80 Ubr:
AuierstcbungSscier mlt Prozesston.

Jesuitcnkirche. SamStag. 24. März. nachm. von 2 Uhr an Bcicht-
gelegenheit: 8.15 Uhr: Salve. Sonntag, 25. Mälz. morgens von
5 Uhr an Beichtgclegcnhclt: 8. 7 u. 8 Uhr: bl. Mcste: 9.15 Uhr: Weih«
der Palmcn. Prozefston und Amt: 11 Uhr: hl. Meffc, zugleich Schülcr-
gottesbienst: nachm. z Uhr: Cbrlstenlehre iür dt« Knaben mit Ent.
lastung beS letzten Jahrg-angeS: 3.80 Uhr: Kreuzwcgandacht mit Scaen:
abends 8 Ubr: Kaftcnpredigt mit Gegensandacht. Montag, Dicnstag
und MittmvK: 8, 7 u. 8.15 Ubr: hl. Meste. Mittwoch. nachm. vo»
8 Ubr an Beichtgelegcnheit: abendS 7 Ubr: Trauermcttcn.

8 t. Annakirche. Samstag, 24. März, nachm. von 2 Uhr an
Beichtgeiegenheit. Sonntag, 25. März. morgenS von 8 Ubr a» Bctcht-
aelegenheit: 8 Uhr: hl. Mcste: nachm. 3.80 Uhr: Krenziveg-andacht mtt
Sesen: Kollckte »uaunsten der Eharttashilte für die Notlcldcndcn :m
belrtzten Gebiet. Montag. Dicnstag und Mtttwoch, 7 Ubr: hl. Mcst«.

Kavell« tn Schlierbach. Sonntag, 35. MSrz, 9.15 Uhr: h(. M-ste.

Alt-katholisL« Kirchcngenicinde.

Hc I l t g e i st ch 0 r k i r ch e. Marktolatz. Palmsvnntag, 25. März. vocw.
10 Uhr: DeutscheS 2imt mit Vredigt. Stadtvsarrer Hsttwohl. Montag,
28. A!ärz, 8 Uhr: Kirchenchorvrob«.

-Schwetzingen (Schlotzkirche). Nachm. 2 Ubr: Gottesdienst m. Pred'at.

Gtaütpsr. Hütwohl.
 
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