Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (1923 (Januar bis Juni))

Srvtprei- md Lohnbewegung.

^eratungen im Schohe des Reichsarbeitsministeriums.

wird

Verlin, 2S. Mai.
umgehend mit den

^ieiii^ Reichsarbeitsminister

Wh^ren Kreisen über die Auswirkungen der >m Juni bevor
B r o t n r e i s e rh ö y un g bsraten, insbesondsre ihrs
wi I"* den Haushalt der Arbeitnehmer feststellen. Das Ergeü-
»ls den in Frage kommenden Organisationen und Behörden
für d?e kommenden Lohnverhandlungen mitgeteilt-
dina^^^lrrbeitsminister ist sich bewutzt, datz eine so starke Verteue-
Ar^-, °rs wichtigsten Volksnahrungsmittels nicht zu Lasten der
hitjtzA^rner gehen darf, dasi die eintretende unmittelbare und

di77bare

Velastung vielmshr öei den LohnverhandIunge n.

der gesünkenen Kaufkraft der Üöhne 'ohnehin überall
g werden, voll abgegolten werden muh- Der Reichs-
Ar^;?aNnister gab gleichzei'tig mit diessr Veröffentlichung den
Mnj ^^ber- und'Arbeitnehmervsrbänden seitie Stellungnahme be-
'"Ndg. ersuchte die Schlichtungsbehörden, dieser Frage ihre üe-
Aufmerksamkeit zuzuwenden. Ebenso wird die Fürsorge für
Alj^^entner, Kleinrentner, Kriegsbeschä^igte-
s h i n t e rb l i e b e n e und' Erw e r ü slos e der durch die

hülI^?'Serhöhung eintretenden Verteusrung der Lebensver
E^kfür ' ^ " ae p'a si t werden.

Der Reichsarüeitsminister hat auch

chl^, bfe erforderlichen Masinahmen bereits ciügeleitetdsie wsrdsn
"'O

bvlh^anigt z.i-m Abschluß gebracht werden, damit die Verechtigten

^kel^ Län Bezug der erhöhten Unterstützungen gelangen. Der
kii^Zte Standpunkt des Reichsarbeitsministers wird von der
Nsichsregierung geteilt.

Ser Ausfiaad im Ruhrgebiet.

Eelseukirchen «nter kommunistischem „Schutz".
EigeneDrahtmeldung.

em heute vormittag in

Gelseukirchen, 24. Mai.
einer gemeinsamen Sitzung der

N ^n Kommunisten eingesetzten K o n t r o I l a u s s ch u s s e" und
> d, ^ierten der Eewerkschaften und der Stadtverwaltung einc

i adt LLernehmen

is-3Ung dahin erzielt wo
Hundertschaften

^^nend

worden war, dasi die kommuni-
einen vorläufigen Schutz
werden, (!!) ist das bürgsrliche
airiit vollkommen unter der Erwalt der K. P. D. Es ist
, datz tn diesem „SelLstschutze" das bLrgerliche Ele -
^ ^hollitändig ausgeschlössen ist. Eegen Mittag kam
kleineren Zusammenstosi, als ans Wanne bürgsrlicher
i Nrröi llllZ i>n Anzuge war. Dieser wurde jedoch von deu schnsll
Kundertschaften der Eelsenkirchener Kommunisten ver-
M. ° n und dabei wurden auch eine Anzahl von Schiissen gewrch-
welche jedoch niemand verletzt wurde. Die kommuni-
- Kontrollkommissionen drangen in dis
Aij^Nsm i t t e lg e sck> äft e ein und setzten dort die Preise nach
polgtz jN fxst und zwingen die Eefchäftsleute zum Berkaufen- Die
batz die Arbeiterirauen in grosier Menge in,die Eeschäfte

Um sich billige Waren einzuholen. Heute vormittag iind
Nich^nunistischen Abteilungen auch dazu Lbergegangeu, die Mit-
x'icio - ^ üürgerlichen Selbstschutzss, mit welchen sie sich noch
ini Ka'nipfe befandsn, zu verhaften. Sie hatten die
^ 8abx eincr Liste erzwungen und danach alls Selbstschutzleute,
. lle7.°uff!nden kounten verhaitc-.

i bie Streiklage wird bekannt. Lasi im Dort-

M n, ^ Bszirk die Belegischasten von etwa acht Zechen
- Ni>^°ur als dreitzig Werken stveiken. Auf Lem Hörder
ist bi« Ar-beitsniederlegung durch die Kommunisten er-
^ worden. Im B o ch u m e r Dezirk traicn die Belegschaiten
Julius Pbilipp und Karl Friedrich in den Streik. Auf
Mont Denis wurden die Bergwvbeiter wiederum am Ein-
Eüenfalls gestreikt wird auf den Zechen Konstanze.
unÄ Maneten. - Jn Gelsenkirchen besteht noch
dvch wurde d-ie Arbe-it bereits an eini-gen Stellen
d^,°ufaenomm«n. — Jm unLefctzten E-ebiet wird neu gsstreikt
t Zeche-n Sackllen u-nd NadboÄ. Nach den bisher vorl-i-egsnden
jst d-i« Lag« noch ungeklärt. Dagegen wurde auf
-wen Earl un-d Vüktoria die Arboit wie-der aufgenommen.
die Strei-kbewegung auch auf den Essener Dezirk ans-
sind nach den bis zur Stunde vorlieqenden Nachrichten

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kommunistischen Unruhenim Ruhrzebist
„West m i n st e r Eazette", dah diese Borgänge nicht
kämen. Es musite seit l-angem jedem Menschen klar
Tlchcn 'L, ver Druck , Ler auf das Ruhrgebiet ausgeübt werde, zu
^^igniffen führen würde. Jn Frankreich wllrde man ?s
^Mi^.Ufihein nach sogar begrüsien, wen-n noch mehr derartige
kMpy,?^?rt«n kkmen. Die Schw-icrig-keiten. d-ie der deutschen Sich--r-
^,- hi!if,7"?r gemacht merden, mutzten zn einer forrdauernLen Unrcr-
DUissc ^ Autorität der Verwaltungsbehörden führen, Die Er-
str„u>ür>cn nur dipzu beitragen. die Unruhestifier zu ermutigen.
iu alfa, vb Frankreich so gewissentos sei. Deutsch-

' ' uollkommen-e Anarchie -u stürzen. Nach den Erlebniffen
Monate sei man nicht sichsr, ob die Pariser Regiernng

nichk abfichtltch drese Eefahrsn hsrausbeschWöre, mn dadurch
einsn Druck aus die deutsche Regierung auszuüb-en. Zum Schlutz
vsrlangt das Blatt, daß die englische Regierung Vorstellnngcn
unteineh-ine, um diese Angelegenhsit, die die ewglisch-en Intereffen
stark berllhre, zu regeln. — Dre Korrespondenten der Londoner
Blätter berichten übereinstimmend. datz bsr den Dorgängen in Gelsen-
kirch-en sich schreckliche Szenen absvieltsn.

Pie sranzösischen Blätter geben zu, w-ie unser Parissr
3-Korrespondent drahtet, daß sich die Lage an der Ruhr
i-nsolge L-er ausgebrochenen Streikbeweg-ung sehr ernst gestaltet habe.
Sre l e h nen jedach jede Verantmortung rn dieser Sache a b
und bctonen natürlich, Latz d-ie Bosetzung der Ruhr hierbei keine
Rolle spicle, sondsrn datz die Streüks auf rein wirtschastlich-e Grlln^s
-urllckzuführen ssren. (!) Dsr Sturz der Mark und die -wirtichastliche
Lag-e hütten sich dsrart eniwickelt (durch wen verschuldet? D. RsL.),
dasi -Lie Stei-gerung der LLHne nicht m-it dsr Lebensmlitteltsnerung
Schritt haltcn kann. Dre Lebenshaltungskostsn hätten srck> iast uer-
doppelt. Jetzt handle es stch darum, zu wiffen, ob die Reichsbank
d-:e genügenden Mengen an Paprergeld aufbri-ngen kann,, um die
Eehälter wieder auf das Niveau der Lebens-kofte'n heraufzubrrnzen.

Auch von kommunistischer Seite wird jetzt bshauptet,. dis im
Ruhraebist ausgeLrochsncN -KrawaÜe ssien lediglrÄ ein Ausflutz
der steigenden Teuerung und d.sr zu gsrrngsn Löhne, Wenn man
aLer in Betracht zieht, datz während der lstzten vrerzehn Tage allein
sich auffallend viele ausländische Kommunisten
im Ruhrgebiet aufgehalten habcn, rmd datz sogar Radek
mit einem umfangreichcn Stabs dorthin gereist rst und den Barsitz
in einom kommnnrstrschen Kriegsrat in Bochum gefllhrt (!!)
hat, dann wrrd die rusfische Inspiration der jetzigen Unruhen noll-
kommsn klar. Als die russische Kommission mit Radek an ihrer
Sprtze wieder rn Berlin crntraf, rief sogar einsr seiner Boglsiter
einem andern zu: „Also die Bomüe da unten platzi".


(Wrederholt, da nur in ernem Teil der gestrige» Nuslagc euthalten.)

Die pariftr üahrdrbatte.

Scharfe sozialistische Angrisse gegsn Poincar«.

Von unserem 8.-Korrespondenten.

Parrs, 24. Mai.

Dre französische Kammer setzte Donnerstag nach-mittag d-re
Ruhrdebatte fort. Der sozialistische Abgsordnete Nuriol
wandte fich gegen die Ruhrbesetzung, d-ie Len Zwecksn. die man zn
erre!ch>sn versprochen hätte, koineswegs entsprochsn habe. Er griff
.heftig Poincarö an. werl dieser die Vorschlä-ge, die Dr. Bergmann
gelegentlich Ler letzten Pariser Komerenz überbracht hatte. n-icht
einmal kennen zu lernen gewü-nsch-t hätte. — Poincars unterbricht:
Man svrach von dsr Note Bergmanns in dem Augsnblick. als die
Reichsreg-ierung rnsolge der StellungnahMe der deutschen SoAial-sten
rhre Haltung üeschöni-gen u-nd glauben mach-en wollte, als ob sie
ernstha'fte Vorsch-läge gemacht hätte. — Auriol fragt, welches -der
praktische Zweck der Ruhrb-efetzung gewesen sei- Wenn man cins
dauerhafte Besetzu-ng machen wollte, so müffe er diese Besetzung
m -i tz oi l l i g e n, weil sie

eine Politik des Krieges

sei. (Lebhafter P-rotest und Lärm.) Nedncr hält es für unklug, -datz
ma-n das Ruhrabenteuer ohn« vorherige bcst-immt« Pläne begonnen
habe. Man habe dadurch nur die industrielle Organisat-ron des Ruhr-
qebiets desorganisiert. Er hätte es vorgezogen, datz m-an nur Zoll-
yosten errichtet hätte. Aber da man sich nnn e>nmal auf die Overairon
eingelaffen bab«, ser man g-ezwungen gewesen, Krregsgerrchte und
e-r-n militärrsches Rea-im« einzurichten. — Poincars unterbricht: Sie
ovrgeffen, Latz der Widerstand Dents-chlands uns Lazu führte, Dor-
üchtsmasinahmen zu ergre-ifen. — Anr-rol behauptet, dasi die B-ilanz
dsr Ruhrbesetzung durchaus negativ sei, wenn auch Vor-nears be-
hanptet hät-te, d-atz d:e Einna-Hmen und Ansgaberr im Gleichgew-icht
stünden. Er habe a-ber verqessen z>u sagen. datz drs Kohlenl-ieferunzen
nur in sehr verm-inhertem Umfange stattfänden und -dasi män übr-igens
die Kohlenpre-se nicht allern auf d-ie Rechnung Fran-kreichs fetzcn
dür-fe, wsil man -die-se der -Reparationskommisston zuq-unstcit aller
Alli-ierten zuzu-weisen habe. D-ie deutsche Arbeite-ribevölkerung wend«
stch ebenso gegen d-ie Eroßindustriellen, wie auch gegen die aus-
wärti-ge Besetzung. Man müffe klar aussvrechen. dasi die -dauer-
hafte Festsetzung im Rheinland nicht stattfinden
dürse. Di« Erklärung der französischen Regierung, dasi man d-ie Be-
setzung crst a-ufgeben molle, wenn d-ie deutsib-en Zahlungen eriolot
seieN, sei d-urch-aus zweideutig. Poincarö: Ich habe mich bereits firnf-
mal darüber ausgesvrochen. — Auriol wünscht. dasi man raschestens
D e r ha nd l u n g e n mit Deutschland einleite, die sicherlich Er-folg
h-aben würden. Üm zur Vezahlung dsr Reparati-onen zu gelangen,
müff« das ganze Problem imt-ernationalisiert werden. Line Anlerho
müffe in allsn Ländern ausoegeben und vom Reich garantiert
wer'den. Damit aber d-iese Lösung stattfinden kötrne, müffe' eine
Pol-itik des Vertrauens und des Frredens betrieben werden. Vor
allem sollten aber die Zwischensälle bei der Ruhrbssetzuno vernneden
werdeu. Auriol wünscht ern-e genaue Festsetzung der deutschen Schuld-
summ-e und gcna-ue Mitt-eilung d-arüber, welche Earantien F-rankreich
fordert. — Poincars: Auch darüber habe rch m-ich bererts au-sge-
sprochen und erklärt. dasi die Reqel-u-ng der Reparat-ionskr-ooe m-rt

tzer der intsrall-r-ierten Sch-nldenfrage rn-nig vevknüpft sei. — Auriol:
Die imterallrierten SHulden kü-mmern Dcutschland nicht. — Poincarg
Nein, sie kümmern Frankreich.

Nach Auriol spricht

Poineare.



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Er erinnert zunächst an das außerordentlrche Wohlwollen nnd die
lange Eeduld. (!) die man gegcnüber Deutschland bewresen habe,
sowie an den schlechten Willen, den Deutschland rmmer gezcigt habe.
Er erinnert an die 132 Mrlliarden, die Deutschland zur Zahlung
auferlegt wurden. Deutschland habe sich mit diescr Sümmc einver-
standen erklärt. Deutschland seien verschiedene Morätorien gegebsn
worden, aber trotz all dem Wohlwollen, Las man Deutschland gegen-
Lber Lewies, zeigte stch dres nicht dankbar, sondern kam mit neuen
Verfehlungen, dre Herausforderungen gleichkamen- Diese Verfeh-
lungen führten zur Ruhrbesetzung, von der man nrcht sagen dürfe,
Latz sie dem Versailler Vertrag widerspreche. Es sei der Beschlutz
der Ruhrbesetzung gefaht worden, nachdem die Reparationskommis-
sion mit drei zu einer Stimme dre Verfehlung Deutschlands fest-
gcstellt habe- Poincar« bedauert, datz England bei der
Ruhraktron nicht mit Frankreich. Belgien und Jtalien zusammen-
gegangen sei. Dennoch wolle er dre Gelegenheit benutzen, um stch
über Äonar Law lobend auszusprschen und seinen freundschaftlichen
Anstrengungen die gebührende Ehre zu erweisen. Die Vorwürfe,
Latz die Regierung im Ruhrgebiet zu zögernd vorgegangen sei und
nrchts herausgeholt habe, seren ungerechtferrigt. Die Regierung
habe alles vorausgesehen, aber fie hatte dre Äufgaüe, den Kreig-
niffen zu folgen und nicht ihnen voranzugehen. Der passtve Widcr-
stand, den dte deutsche Regierung organisierte, sei autzerordentlich
bezeichnend. Poincare srrrckit alsdann »on dem fortscbreitsnden
Erfolg der RuhrLesetzung. Das Ruhrgebiet sei nunmehr voll-
kommen e i n g e k r e i st, wre es der Eeneralstab vorgesehen habe.
Zwangsmatznahmen seien erst später ergriffen worden. ' Werl Frank-
reich seinen guten Willen habe Sekunden wollen, habe es mit diesrn
nrcht sofort zu Beginn der Ruhrbefstzung erngesetzt. Man kabe den
Eedanken ausgesvrochen, datz Frankreich die Vergwerke und Fabriken
sofort oeim Vetreten hätte besetzen sollen, aber man habe voraezogen
zunächft nur die Einkreisung und Kontrolle des Lesetzten E-bretes
vorzunshmen. Hrnsichtlich der Ergebniffe der Besetzung wiederholt
Porncars die Angaben. die er bererts der Finanzkommrssion gemach't
batte- Er beha rpiet. dasi man arick- den Abtransport von Kobls nnd
K°ks zu den materisllen Ergebnissen rechnen müsse. D's Kohlen-
und Koksmengen sowie die französische und auswärtige Koksvroduk-
tron konne den Bedurfniffen der französischen Jndustrie auf lanqe
Zert genugen.

Jirfolgedeffen habe ss Frankreich keineswegs eiliq.

§? bis Deutschland wceder vernünfiiq werde.

Hrnjrchtlrch dcr Rerchsbahnen erinnert Poincarö an dre Umstände
dre da?u zwangen, eine ergene Verwalti'ng einzuführen. Dre Ersen-
bahncn vcrkehrten regelmäsiig, Ausier Militärtransporten. dre dsn
Vorzug geniesien würden täglrch 30 000 Bewohner des Ruhraebietes
oefordert. Dre Ausgaben seien geringer, als man urlprimglich an-
genommen habe und die Ernnahmsn ste-gen. Ausierordsntlich wichtig
war dre Erklarung Poincar^s. dasi das endgLltige Los dcr
Ersenbahnen im besetzten Gebiet von ernem Einver-
nehmen unterallen Alliiertsn abhänge. Iedenfalls
ser abzuwarten, bis Deutschland seine Verpflichtunaen eriülle. und,
wenn drese Stunde allzu lange auf stch wartsn laffen sollts, würde
Frankrerch nrcht zogern,

neue Zwangsmastnahme«

zu ergreifen Ern Abgeordneter dsr Linken iraat: ..Was fsll das
bedeuten? Porncar5: „Es ist nicht meine Sache. Deutschland im
voraus Lekanntzugeben. was wrr tun wollen." Man behanvtet. datz
dre Ruhrbesetzunq die Leben-Haltung verteure, das ist unrichtia. Der^
frnanzielle Kredrt eines Landes steht mit seinem moralrschsn Krcditi
rn Zusammenhang. und F r a n k reichs moralischerKredit!
stergt in der Wekt- (!) Die von Deutschland gemachten Ange--
bote wurden von allen alliierten Reqierungen für l 8 cherlich Le-
funden. und wcnn die Alliierten'nicht ihre'Dntwort gemeinsrm er-
terlen konnten, so geschah es nur deshalb, wei! es materiell unmd'g-
lrch war. Poincarä schliesit: Män kündst uns nsue deutschs Vor-
schlage an. Wir werden ste nnr prüfen, wenn ste uns ver->
nunftrg erscheinen. Man wird saqen, dasi Dsutschland solche'
Vorschlage erst macht, nachdem die Leistunqsfähigkeit des Ruhr-
gebretes stch stark vermindert habe. Auf dicsen Ernwurf werde dre'
iranMsche Regrerung erwidern, dasi die Vermrnderuna des Weries
des Ruhrgebretes durch Deutschland herbergeführt wurde. das all-s-
tue, um seinen eigenen Bankerott herbeizufübren. Die. Reichsreeie-
rung setze ihre Politik wrt. Der Widerstand Deutschlands kann nur'
zu einer Katasirovhe führen. Frankreich hat keinssfalls sein E 'wt
zu vergrötzern gefucht, es hat auch niemals aeträumt, dsr Frsiheit
rrgendeines Volkes Abbruch zu tun. (!) Frankreich wünschi keine
territorialen Vorteile, wenn dieser Wunsch der Bevölkerung nichtl
entsprechen sollte. Wir haben das Ruhrgebiet nur betreten, unr!
bezahlt zu werden. Wir hatien zwingende Eründe. deshalb mögei
man mit den lügenhaiten Nnklagen eiidlrch auihören. Wir ünd Äis!
ffchersten Frredensfreunde, denn der Friede wäre nur e!n ffnnlofss
Wort'an dem Tage, an dem dre Friedensverträge m schamloser^
Weise in einer gleichgültigen Welt verletzt werden könntsn.

Poincars erntete mit seinen Ausführungen wahre Beifalls-


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4 äVor-rlls 80, Lucivpsst 48 000, 4 lüssLboii 45 000.
lirnllklurter RiiekversiCiorwig 1000, llrrinlr-
ISg vs 19ö ggg, k>rnllkoriL kiiekversiekvrung 49 000, I'rovi-

Iiiäustrie-Obiisationell: 4l2i>i0!:. 600, 5 c4sciillkksllbiirZör 2sII-

stokk 104, 4IL Lllöiscbs rliiilin 1500, 5 HerLelius 05, 5 Incdt u. üvrukt
120, 5 ciito von 1821 105, 4!1 ciito von 1815 120, 5 1?elteri 110. 4'/° ISrsnk-
kurter OssssselisckLkt 90, 5 Heriüei-ukeiiuer Ivupker 86. 4lL Höebstsr
lÄurb-ivsrks 350, 5 Holrlliuuu 105, 414 Oungbuiis 1950, 414 Tlsebersksbsn 96,
5 IVestereseln 95, 414 Oito 76, 5 Liugp 205, 5 I-ocbu-erke 80, 414 Llont

6enis 100, 414 Rbeiniseke Rlektriritüt 75. 414 Lieruells L Ilsiske 178,

4 llllguriseke lxikelbullk 1200.

Veutsvbe RrovinriLierilelben: 4proe. Rbsinprovinr> 8er 31—40 625.
8t»oclszberiiieke cluieken: 4i4pior. Rürstenberg 105.

Ileberzeeivcbe Lnieiben: 5pron. 6olämex!k»ner 760 000. 5 pr.-i->
pur- 450 000.