K.
Zmii 1S2».
Beiblatt der Badischen Pvst
«ette S.
Aus der Stadt.
Teuening.
Do« Professor Adolf Mayer-Heidslberg-*)
^an wundert sich über das fortwährende Steigen der Preise,
vielmehr, man wundert fich schon garnicht mehr. denn die
ij^'^brung ist, trotz der vielfach wiederholten Versuche zum AbLau,
^ Ait so groher Hartnäckigkeit wiederkehrende Erscheinung, datz
daran gewöhnt hat wie an den Regen und sonnenschein
ij/ den FM aller schwebenden Dinge. Aber da ist diese Hartnäckig
li,»rLen das Wunderbare, an das man sich gewöhnt und das Wun
dabei verlernt hat. Dem Nachdenkenden wird aber auch dieses
, Krn erklärlich.
haben eins negative Handelsbilanz, d- L. wir
an Werten mehr ein, als aus und machen diese im Erunde
drj,">e Dauer unmögliche Wirtschast nur dadurch jahrelang möglich,
Nkir di« Notenpresse in fieLethaster Tätigkeit halten, die Schetw-
I, ^«rzeugt, während die wirklichen Werte, die jetzt in dieser Zeit
L papierenen Währung den Namen von Eoldwerten haben, mehr
" ^Llehr der Auszehrung unterliegen oder zum Lande hinaus-
^ern.
h^.enn somit der tiefere Erund der sürchterlichen Teuerung, in
i» ?ir leben, klar zu Tage liegt und hierüber kaum etwas Neues
^>gen ist. so ist damit doch keineswegs der Erund aufgezeigt,
r»N m diese Teuerung in der letzten Zeit eine so rasende
tz °Sression zeigt, die aus Nichts so deutlich wird, als datz wir
zMisten Dinge heute mit Preisen bezahlen müssen die das Viel-
sind von den Preisen im vorigen Jahre. Zwölf Monate
R-um diesen Preisen eine Null anzuhängen und oft genügt
^erzehnfachung nicht einmal, um der unheimlichen Progression
t ASiffernmägigen Ausdruck zu geben. Woher diese Erscheinung,
die ärcheren Umstände doch kaum geändert ha«n? Die Ant
L» Weil grotze Krejse der Bevölkerung ein Jntereffe daran
Natürlich nur ein scheinbares, denn im wirklichen
kMden Jntereffe aller liegt es natürlich, daß wir zu stabilen
Wltnissen, in denen allein unjere Volkswirtschaft genesen kann,
syÄen. In einem ganz und gar ausgepowerten Volke werdm
!.8lich die Eewinngelegenheiten klein, oder — beffer gesagt —
si,Muten, auch wenn sie sich zunächst in stattlichen Millionen-
darstellen, in ihrer Kaufkraft so bitter wenig, dah ste der
^ZNgung nicht mehr verlohnen.
^ber einstweilen und scheinbar profitieren viele an der
u^Ung: Die Eeschäftsleute, weil die Preise, die ste fordern,
jl,^d«r weniger unkontrollierbar stnd- Das PuLlikum wsitz von
' 'ichen Teuerung. hat aber jede Schätzung, was ein Pfund
^ ? oder Fett kosten darf, worüber sich sparsame Hausmütter sonst
tNtndumdrehen zu orientieren wuhten, verloren und zahlt willig
.^nngerechtfertigte Preise für Dinge, die es im Haushalt unbe-
qNötig hat. Daher die Erscheinung, dah Unternehmungen, die
itzj?Etwendigste produzieren — Leder-, PapierfaLriken — große
h?Enden ausschütten, trotz, ja wegen der Teuerung ihrer Erund-
«is' und so werden auher oen Eeschäftsleuten groh« Jntsreffenten-
Aktionäre jener Unternehmungen, mit in den Kreis der bei
, Uuerung Jntereffierten hineingezogen.
Rj-Leiter die S p e k u l an t e n, die immer von unficheren Prsifen
V*ren, weil sie ihre eigenen aber nur ganz privatwirtschaftlich
»tz."haften Studien gemacht haben, durch die sie den vermutlichen
der Vreisverschiebungen eine Nasenläng« srüher wiflen als
Publikum. Dkese Leute schmunzeln in--' e-m über die
h ^serlichen Preisziffern, wesn fie auib öffentlich in den Chorus
i^weren Zeiten mit einstimmen. Endi' bjs zu einsm
Erade auch df« Händler von LuxuRvaren. inisofern di« durch
^ mtion Reichgewordene« das Geld verschwenden sZurl'ckgelsgt
beinahe nichts.
'^hrend fo vlel« a» dem Falle« imserer valuka Vorteil zu
i^ vermeinen, stehl die grotz« Maff« der Arbelter, der An«
H'lite» und Beamten, deren Einkommen ietzt automa-
der fortschreitenden Teuerung erhöht wird, dieser mehr und
! g KleichgLltlg gegenLLer. und im gleichen Falle befindet fich auch
n d wirtschaft. in der stch der gleiche Prozetz auf natür»
Wege vollzieht. Den vielen Jntereffenten und Eleichgültigen
U, als Leidtragende nur di« Kleinrentner gegenüber, die
von mündelficheren Papieren. deren Stimme aber durch die
>z?>t jhrem geschwundenen Ansehen beinahe erstickt ist. Selbst
H."»ne „Kleinrentner" hat schon die Vedeutung von bettelhafter
! gewonnen.
V»ues aber ist hkernach von groher Bedeutung und meines
!»?V noch kaum hervorgehoben, nämlich. datz auch die Demo-
!>>,».'Iierung unserer politNchen Elnrichtungen in diesem ver-
A»,svollen Verfalle eine grotze Bedeutung hat. Demokratifier.mg
doch, datz jeder in den öffentlichen Angelegenheiten mit-
auf sie den nach der Kraft seiner Stimme bemeffenen
!>! übt. Wenn nun aber so grotze Volkskreise «inen wirklichen
,'NgebiIdeten Borteil von der wachsenden Teuerung und nur
s ö°>ne Kreise ein stark ausgesprochenes entgegengesetz-
>!»» tereffe haben, so wären alle möglichen Bemühungen, der
Einhalt zu tun, an der Oberflächlichkeit der Beweisfüh-
>°le ste für grotze Kreife nötig ist, zum Scheitern verdammt.
Erdöl oder Grdgas.
^l'^einer vom Naturhistorisch . medizinifchen D»r-
Gemeinschaft mit der Geologifchcn Vereinignng
!^*><tal des Zoololischen Jnstituts einberufenen Sitzung sprach
,>>>» ^btag abend Eehcimrat Prof. Dr. Salomon Lber das
!>«,j^--Anzeichen von Erdöllagerstätten". Prof. Salomon, eine
,'>> Ut auf dem Eebiet« der Forschung nach Erdölquellen, behan-
NEm Thema von der wiffenschaftlichen sowohl wie der wirt-
^«n Seite in sehr ausgiebiger Weise Den Ursprung hat das
, l ^vih Ansicht des Redners -n trerischen Maffen aus der Ur-
Ar/termischt mit einigen pslanzlichen Zutaten. Die dem Erd-
rvtströmenden Ease sind als Anzeichen von Erdöl in tieferen
> zu betrachten. Auf der Oberflache still liegender Gewäffer
) oft eine bunt schimmernde Schicht. die das Vorhanden-
Erdöl anzeigt. Das Erdöl wird in vielen Eegenden als
tzU verwandt. Die Geologie unterscheidet zweierlei Arten
I?>vl. das leichtere und schwerere. Das- schwerere Erdöl ift
Namen Asphalt bekannt und tritt in verschiedenen
K «n >u grotzen Mengen auf, so -. B. am Toten Meer. Ganze
Ml^Iphalt werden auf Trinidad gewonnen, wo ein richtiger
existiert. Aus eigener Anschauung sprach Eeheimrat Salo-
»nii über die Erdölstellen in den Apenninen. autzerdem Lüer
A tz, Erdöl reiche Jtalien und Lber die Erdölmetropole Laku.
unausgenützte Petroleumquellen feien in Italien. Tau-
Petroleum-Bohrtüme ragen in der Eegend oon Vaku aus
?IZI> . ! läng, der llfer des Kaspischen Meeres ziehen stch di«
Erdgaslager hin. Auch in Mexiko, in Texas. auf den
und aus Neuseeland seien sehr ,'ahlreiche Landstriche
^T^vleumquellen. An Hand von Lichtbildern fiihrte Eeheim-
_ng
besatz Deütschland in Bechel
durch den Versailler Bertrag
.... ist man eifrig daran, aus
Erdolquellen zu sorschen. Am er-
reichste Erdölquelle -
Strahburg, das uns aber Lu
wurd«. Seit Kriegsende ist man elsrig r
?> Gebiet nach Erdölquellen zu sorschen. um er-
b, «abe stch bisher das Eebiet bei Ubstadt bei Bruchsal cr-
dvKb uns schon beträchtliche Mengen von Erdöl gebracht habe
lange kein Baku sei. Auch in der nächsten NSHe unserer
^Seidelberg. in Dossenheim und an d-r Berg-
vab« man nach Erdöl gebohrt, man sei auch auf Asphalt
bte AuSfüSrungen vnsereS ÜSnLtaeu Mitarvettrr».
« «cht »g«» Uir»k«,it,n »sitmmey ttunes.
gestotzen. Die gering« Menge lieh aber eine weitere Bohrung incht
zweckmätzig crscheinen. Bei uns seien die gcologischen Voraussetzungen
vorhanden, aber die ertragreichen Onellen seien in andere«- Lan-
dern. Eeheimrat Prof. Dr. Salomon behandelte sein in
der kurzen Zeit erschöpfend und gab den Zuhörsrn ein anschauliches
Bild von der Erdölgewinnung. Der Bortrag wurde mit starksm
Deifall aufgenommen.
* Eiu neuer Ehrendoktor. Die philosophifche Fakultät der llni-
versttät Heidelberg hat den Jnhaber und Gründer der Wollwaren-
fabrik Moritz L Dreyfutz, Herrn Ferdinand Dreyfutz in
Frankfurt a. M., zum Ehrendoktor ernannt.
* Lehrerprüsungeu. Die autzerordcntliche Dienstprüfung für
Kriegsteilnehmer haben am Lehrerseminar in Freiburg 4g Kandi-
daten und am Lehrerseminar Heidelberg S2 Kandidaten be-
standen.
* Bon der Polizei. Polizeiaffistent Georg Pf« ngASdter in
de zum Polizeisekretär ernannt.
Heidelberg wurde
* Aus dew Stadtrat.
Durch das badische Grund- und Gewerbe
steuergesetz (h 12 Abs. 2) ist die Stadtverwaltung berechtigt, so lange
oie Urnlage üoch nicht endgültig festgesetzt ist, Vorauszahlun-
gen auf oie Umlage in der Höhe des vorjährigen Umlagefuhes
zu erheben. Die Novelle zum Grund- und Eewerbesteuergesetz vom
April dieses Jahres (§ 59, Abs. 3) gibt weiter der Gemeinde die
Ermächtigung, Zuschläge zu oen Vorauszahlungen zur Aus-
gleichung an die seit der letztmaligen Umlagefestsetzung einbetretene
Eeldentwertung festzusetzen. Der Stadtrat beschlietzt, von dieser Er-
mächtigung Gebrauch zu machen und demgemäh auf das am 1. Iuli
dieses Jahres fällig werdende zweite Viertel der vorläufigen llm-
lage für das Rechnungsjahr 1923/24 einen Zuschlag von 200
zu crheben. — Die Pflasterung der Haspelgasje wird ge»
nehmigt. Die Arbeiten sollen alsbald ausgejührt und der Kosten-
aufwand in den Voranschlag eingestellt werden. — Der Stadtrat ist
damit einverstanden, dah die Erdarbeitensür das Schulha u s
im Pfaffengrund sofort als Notstandsarbeiten in Angriff ge-
nommen werden, um Arbeitsgelegenhett für weitere Erwerbslose zu
jchaffen.
* Eeteilte oder ungeteilte Unterrichtszeit? Die ungemein wich-
tige Frage, wie die Unterrichtszeit im Hmblick auf die gesmidheit-
lichen Folgen zu geftalten ist, drängt sich mit dem Herannahen der
heihen Monate wieoer in oe» Vordergrund. Die Ladische Gesell-
schaft für soztale Hygiene hat daher auf Sonntag. den 24. Juni,
vormittags 11 llhr, ihren Grotzen Ausschuh zu einer Leratung >m
Arbeitsministerium (Karlsruhe, Herrenstrajze 47a > eingcladcn. Die
einleitenden Referate werden Prof. Dr. Kessel, Direktor des
ygienischen Jnstituts zu Heidelberg, und Är. iNose s, Arzt in
-lannheim, erstatten. An dsr Beratung können alle PtttgUrdsr der
Gesellschast und auch Nichtmitglieder teilnehmen. wenn fie stch wegen
einer Einladung an die Geschäftsstelle der Gesellschaft fur sozrale
Hygiene in Karlsruhe, Herrensttahe 34, wendcn.
* Dte Heidelberger Wohnkartet. Dre neuangelegt« Wohnkartei
der Etadt Heidelbery mnfaht 3846 Kauskarten und 14 728 Wohnungs-
karten des StadtLezlrks einfchl. Hanid>schuhsheim. 470 Hauskatten und
790 Wohnungskarten Les Stadttei.ls WiEingen und 694 HauÄarten
und 1435 Wohnungskarten des Stadtteils Kirchheim, zusammen alfo
5919 Hauskarten und 16953 Wohnungskarien. Bei der
Wrzlich während acht Tagen erfolgten Auflegung der Wohnkartei
häiben nur 1728 Perfonen von dem Rechte der Ei>nsichtnahm« Ge-
brauch gemacht und etwa 109 Bcrechtigte haben nach der Auflegungs-
frist die Kartei eingeschcn. Zm ganzen hLben also noch nicht eirrmal
11 Prozent sich davon überzcugt, oü die Verteilung der Grund-
mieten, auf Erund deren die Berechnimg der Wohnabgabs uno
dre llmlegung des Wafferzinlseg seit d« direkten Lrhebiing vorge-
nommen wird, richtig eingetragen ist. E» wurde» 371 Reklmnationen
oezählt. von denen 6V nicht begttnttst waren und u»b«rückfichtigt
LleiHe« muhten. Etwa die Hälfte. 180 Reklamatiov«n. waren be-
aründet: dl« Kartei wubde in diefen Fall«n d«m «nttag (»ach ver-
«inbarten Grundmieteitt entsprechend Lerichtigt. Vi« Teil der
Karte» mutzt« irrfolg« WeHsel» der Woh»u«g-i«b«ch«r od«i ander«
Raumoerteiluns imierhalb d«, GebSudes Serichtlgt w«rd«n.
^ Dk« Lage de« Arbeitsmarktr». Amtllch wird mitgeterlt: Di«
Lage des Arbeitsmarktes ist, im allgemeinen geschen, unver-
ändert. Wnzelne Berufsgruppen laffen ein« geringe Neigung
zur Befferung erkennen, andererselts wieder kam es verschiedentlich
zu — zum Teil umfangreicheren — BetrieLseinschränkungen und
in ihrem Gefolge zur Einführuna von Kurzarbeit und zu Ent-
laffungen. Im einzelnen zeigt stch folgendes Bild: Der Beschäfti-
gungsgrad in der metallverarbeitenden Industrie ist schwach. Nur
in der Uhrenindustrre des Schwarzwaldes wepden Spezialarbeiter
vsrlangt: in der Pforzheimer Schmuckwarenindustrie hält die Be-
lebung der letzten Wochen weiter an. Die Tabakindustri« hat schlech-
ten Eeschäftsgang, ebenso di« Schokoladenindusttie. Der Mangel an
weiblichem Dienstpersonal ist unverändert grotz. Betriebsern-
schränkungen erfolgten bei 18 Detrrebsn, wovon gegen 1199
Männer und 624' Frauen betrosfen wurden. Betriebsschlie-
tzung erfolgte in «inem Falle, wobei 52 MLnner «ntlaffen wurden.
Demgegenüber konnten 22 Vetriebs mit zusammen zirka 499 männ-
lichen und 1V9 weiblichen Arbeitskräften wieder zur Vollarbeit
zurückkehren.
' Au» Le« Stadttteil Meblinge«. Das evangelische
ugendfest wurde am Sonntag in festlicher Weise beaangen.
korgcns >419 Uhr sand ein Festzug der Zugend vom Schulhaus in
die geschmückte Kirche unter Mitwirkuna des Posaunenchors statt.
Die Festpredigt von Stadtpfarrer O. Neu war umrahmt von
Violinvorträgen. Solovorträgen und schön eingeübte» Thören der
oberen Klassen. Die allgemeinen Eesänge wurden von der Orgel
und dem Posaunenchor begleitet. Nachmittags )42 llhr bewegte stch
ein grotzer Festzug von jung und alt nach dem Kiesloch. Ein
bunt-s echtes Kinderfest wurd« nun aufgefüh'-t. Stadtpsarrer Neu
wies auf die Bedeutung eines solchen Festes hin. Zm Derlaufe des
Nachmittaas dankten die Schülerinnen mit Ueberreichung je eines
Rosenstrautzes ihren Lchrerinnen. der Schwester Betty. Fräulein
Maria Schwaab und Kindergärtnerin Frl. Müller. Stadt-
pfarrer Neu daukte allen. die mitgeholfen haben an dem schönen
Fest, im besonderen dem Posaunenchor. der in uneigennütziger Weise
bisher immer da» Fest verschöner» half- Ein« von Stadtpfarrer
Neu veranlatzte Sammlung für den Posaunenchor ergab die
schöne Summe von 80 909 Mark. Um S llhr wurüe der Heimweg
in einem endlosen Zuge unter Vorantritt des Posaunenchors ange-
treten- Auch ein groher Teil der katholischen Mitbürger mit ihren
Kindern hat dem Fest angewohnt.
* Bou der Bolkssternwarte. Die Erde als Planet und Welt
ist auf einige Zeit von der Volkssternwarte in den Schaufenstern
der Dr. Hofschen Apotheke ausgestellt. An Abbildungen des
Mangschen Telluriums wird anschaulich und leichtfahlich für
jedermann die Entstehung von Tag und Nacht, d«r Zahreszeiten und
Finstcrnisse vorgeführt. Hier nur eine kurze Andeutung der Ergeb-
niffe: Umfang der Erde am Gleicher 49 999 kw --- 17 Tage Bahn-
fahrt mit einem Schnellzug von 199 Icm Stundengeschwindigkeit.
Durchmesser am Aequator 12 759 Icm. Hätt« die Erde' kein« Achsen-
drehung. so müht« die der Sonne zugewandte Hälfte iu d«r Sonnen-
glut verschmachten, die abgewandte im Eis erstarren. So aber ent-
steht durch die Achsendrehung, dieses wichtigste Geschenk des Schöp-
iers an die Erde, der wohltätige Wechsel nicht nur von Taz und
Nacht. sondern auch der Jahreszeiteni denn durch st« wird die Erd-
achse stets in ihrer Richtung nach Norden erhalten. Gerade da-
durch aber wendet fich der Nordpol der Erde und wir mit ihm bald
der Sonn« zu (Sommer). bald von ihr ab (Winterj. Ebenso hand-
greiflich werden am Mangschen Lunarium Entstehung und Ber-
lauf der Sonnen- und Mondfinisterniffe bildlich dargestellt, ferner
eine -sonnenfinsternis auf dem Mond mit dem Tierkreislicht. —
Da man jstzt nicht mehr reisen kann, so ist ferner «ine Anzahl der
hcrrlichsten Alpenbilder in photographischer Treue und natürlicher
Farbenpracht ausgestellt. fo datz jedermann die Schönheiten im Ant-
>>S Erde wenigstens im Bilde bewundern kann. Zu-
nachst ift das Hochgebirge dargestellt: Zungfrau. Mönch und
Eiger mit Eismeer. d-r Vierwaldftättersee. der Boden- und Genser-
fee, der Montbla« und das Matterhoru i« Alpenglühsu, das
Wettersteingebirge mit der Zugspitze. (Die Wüste, das Meer, der
innere Vau des Erdballs werden folgen.)
^ Keine Obsteinfuhr. Die Staatsanwaltichaft Heidelberg schreibt
uns: ,/Durch die Preffe ging dieser Tage eine Notiz, es lagen vom
Ausland her Osferten für Obst vor, die stch unter dem Jnlands-
preis hielten. Zch habe mich sofort darüber orientiert, ob die hier
verbreitete Behauptung den Tatsachen entspricht und festgestellt, datz
sie jeder Begründung entbehrt. Bei dem derzeitigen Stande der
Mark und den bekannten Verkehrsschwierigkeiten lregt die Einfuhr
von Obst in grohern Matzstab augerhalb des Bereichs des Mögliche«.
Der Preis eingesührten Obstes würde fich auf ein Vielfaches des Jn-
landspreises bemessen."
* Schwetzinger Freilichtaussührangen Freilichlaufführungen,
die der Verkehrsverein im Schwetzinger Schlotzaatten veranstaliete,
haben grotzen Anklang gefunden und viele Besucher von nah und
fern herangelockt. Als zweite Aufführung für die Freilichtbühne
am Merkurtempel ist Schillers „Braut von Messina" ia
Aussicht genommen. Die Aufführungstage wurden auf den 17., 23.
und 24. Zuni, nachmittags 4 llhr, feftgesetzt. Als Darst-ller sind
Mitglieder des Mannbeimer Nationaltheaters, des Landesthe.rtors
Karlsruhe und des Stasttheaters Heidelberg gewonnen worden.
* Sine Wohltätigkeitsaossührung der Studentenschast. Zn etwa
drei üis »ier Wochen werdeu Hei'delberger Studenten zugunsten der
StudeniteiiischLst Schillers „NLuber" aEüHren. Di« Proben haben
Lereits begonn-en.
* Auslandstelegramme 2046—1S7 280 Mark das Wort. Dic
Gebühren für Telegramme nach dem Ausland betragen vom 11.d.M.
an bei einem Eegenwartswert von 17999 M. für dsn Eoldfrankeu
für das Wort nach Belgien, Dänemark und der Schweiz 2559 M..
Efthland 5449 M., Finnland, Jugoslawien, LettlanL, Rumänien und
Spanien 4259 M-, Frankreich, Litauen, Polen und Schweden 3069 M.,
Grotzbritannien 5279 M., Jtalien 3579 M.. den Niederlanden 2949 M..
Norwegen 3499 M.. Portugal 4769 M., Rutzland 6979 M.. den Ver-
einigten Staaten 29 950—71 499 M., nach Äruba und Bonaire i»
Weftindien 157 259 M-, was den HLchsten Satz für ein Wort darstellt.
* Pflege des Schwimmonterrichto. Das Badischc Unterttchts-
ministerium hat die Schulbehörden erneut ersucht, der Pflege des
Schwimmunterrichts besondere Aufmerksamkeit zu wid-
men. Dabei wurde die Ermächtigung etteilt, für den Schwimm»
unterricht unter Leitung der Turnlehrer wöchentlich für jede Klasse
eine Turnstunde oder in Abwechslung damit einen Spislnachmittag
zur Versügung zu stellen. Die Schulbehorden sollen mit den Besttzcrn
der Badeanstalten verhandeln, um eine möatt.v : ^.üiegen-
heit zu erwirken.
* Polizeibericht vom 12. Zmit. Festgenommen wurde«: ei»
ausgewiesener Arveiter aus Wten, ein Fürsorgezöaling von hier und
ein led. Schneider aus Hannover, der, bei einem Landwirt in Binau
bedienstet, nach Entwendung von Kleidungsstücken im Werte von
2 Millionen Mark slüchtig ging. Er wurde gestern abend im Haupt-
bcchnhos hier Letreten und nach Sicherftellung der gestohlenen Kler-
dunasstücke ins Amtsgefänanis eingeliefert. — Aufgegriffe«
wuroen: 2 Bettler, 1 Landftreicher und 2 Obdachlose. — Zur An-
zeige gelangten: ein Taglöhner und ein berufsloses Mädch m, beide
von auswärts, wegen Zechbetrugs; 2 Kaufleute von hier wegen
Nichtbeachtung der Preisaushangvorschrift: eine HLndlerin von hicr,
die vor 9 llhr auf dem Wochenmarkt äewerbsmützig Waren aufkaufte,
wegen Zuwiderhandlung gegen die Wochenmarktsordnung, 2 Per-
sonen wegen groben llnfugs; 2 Ruhestörer: 2 Ausländer wegen
Nichtbeachtung der Meldevorschrift; 12 Kraftfahrzeugführer weaen z«
raschen Fahrens und weitere 14 Personen wegen ai.Lerer strafbarer
Handluimen. — Unterschlagen wurde ein Geldbeutel mit
69 090 Marl Papiergeld, der am 11. Zuni beim Bahnllbergang iv
der Römerstratze verlore« wurd«.
Seidelberger Kimffvercta.
SemLlLe-AnsstLLung vou Werner vo» Pigag«.
Der Nam« Prgage hat i« den Pfälzer Landen einen gnte»
Klana. Niklas vo» Pigage war e». Leffen aenrale KLnstlerschaft
noch heut« i» Schwetzingeu zur Geltung kommt, w«»iger im Schlof
selbst al» i« den Anlagen de» Parks und t>«r damit verbundener
Architektur. Er ist auch der Erbauer de» Mannheimer Schloffe«
und wrr Heidelberger danken ihm das Karlstor, um nur einiges vor
seinen, die Zeiten überdauernden Schöpfungen zu nennen. Äin Ur>
Urenkel stellt nun im Kunftverein aus. Er ist uns kein Fremde,
mehr, konnte man sich doch schon rm MLrz dieses Zahres seinei
Werke freuen. als er in der Kollektivausstelluilg Mannheimer Künst-
ler im Kunstverein zu sehen war. Was damals schon im Vergleich
mit den Werken anderer klar wurde, verdeutlicht die derzeitige Aus>
stellung noch mehr. Wir haben in ihm einen Künstler, den ir>
erster Linie eine UMmeine Freudigkert und Lebendigkeit des Schast
fens auszeichnet- Mit Ausnahme eines flotten Stillebens lerne«
wir ihn als Porträtmaler und Landschafter kennen, hauptsächlich
Werke aus allerjüngster Zeit. Es liegt etwas autzerordentlich Groh.
zügiges, Schwungvolles in dresen Bildniffen, energisch angepackt unk
zielbewutzt durchgefühtt. Jeder Pinselstrich sitzt, der Aufbau ist klar,
die sparsame Farbe trägt ihrerseits zur Tharakterifierung ber. Znter-
ejsant ist der Fortschritt zu erhöhter Lebendigkeit. wenn man Las
kühl gehaltene, etwas starre und steife Damenbildnis von 1919 mit
dem flotten Herrenbildnis von 1923 oder dem Bildnis der Dame im
schwarzen Mantel (1923), das etwas Faszinrerendes hat und kolo-
ristisch von autzerordentlichem Reiz ist, mrt ernander vergleicht. Eio
feines Einfühlen in die Persönlichkeit des Dargestellten spricht aus
dem anderen Damenbildnis von 1923. deffen warmer Galerieton mit
dem etwas schweren Klang gerad« für dies Bild allein geeignet
erscheint. Auch bei den Landschaften ist ern erfreulicher Fortschritt
zu buchen. hinter dem ein zielbewutzter Küns'lerimpuls steckt. Deno
die Landschaften der letzten Jahre wachsen in der Kraft des Aus-
drucks über di- früheren hinaus. Während die Farben in den Zah-
ren 1916 oder 1917 etwa noch wie mit einem Schleier bedeckt jind.
und dem Strich tzier und da noch «in leises Zögern anmerkt sliestt
nun alles ril einem grotzen Zuge, und besonders das Grün erkält
ein« Intensitat, die an Trübner erinnert- Man kann hier vou
abfetzen. wenn man auch in d-n Eebirgsbildern (Oberst.
dorf 1923) mit das Allerbeste erblicken möchte. Freuen wir uns
dah mrt W. von Piaage «in jahrhundertalter Nam« wiedsr ro'
neuem. tonendem Leben geweckt wird. - Datz die Bläiter von
^ ^"^eim). auf dre schon Lej der Hacker-Aus-
stellung hingewiefen wurde. nochmals übernommen wurden. ist sebr
begrutzenswert. Nrcht allem, dah man ste immer wieder gern steüt
ste «ewinnen durch wiederholtes Bersenke» und offenbaren dann erst
chren ganzen Strmmungsgehalt. - Man übersehe übrigens nicht
die wenrgen. aber rerzvollen farLrgen Holzschnitte von Thrista von
!W!Ü
Ssn6st gslsssns dlummsm cls«-
»öscilseksn posl" sn 8s-
ksnnis Im Huslsncls. Ikr Kslft6smii
clsm Vstsclanäs uncl 8ue!i sslbst l
Zmii 1S2».
Beiblatt der Badischen Pvst
«ette S.
Aus der Stadt.
Teuening.
Do« Professor Adolf Mayer-Heidslberg-*)
^an wundert sich über das fortwährende Steigen der Preise,
vielmehr, man wundert fich schon garnicht mehr. denn die
ij^'^brung ist, trotz der vielfach wiederholten Versuche zum AbLau,
^ Ait so groher Hartnäckigkeit wiederkehrende Erscheinung, datz
daran gewöhnt hat wie an den Regen und sonnenschein
ij/ den FM aller schwebenden Dinge. Aber da ist diese Hartnäckig
li,»rLen das Wunderbare, an das man sich gewöhnt und das Wun
dabei verlernt hat. Dem Nachdenkenden wird aber auch dieses
, Krn erklärlich.
haben eins negative Handelsbilanz, d- L. wir
an Werten mehr ein, als aus und machen diese im Erunde
drj,">e Dauer unmögliche Wirtschast nur dadurch jahrelang möglich,
Nkir di« Notenpresse in fieLethaster Tätigkeit halten, die Schetw-
I, ^«rzeugt, während die wirklichen Werte, die jetzt in dieser Zeit
L papierenen Währung den Namen von Eoldwerten haben, mehr
" ^Llehr der Auszehrung unterliegen oder zum Lande hinaus-
^ern.
h^.enn somit der tiefere Erund der sürchterlichen Teuerung, in
i» ?ir leben, klar zu Tage liegt und hierüber kaum etwas Neues
^>gen ist. so ist damit doch keineswegs der Erund aufgezeigt,
r»N m diese Teuerung in der letzten Zeit eine so rasende
tz °Sression zeigt, die aus Nichts so deutlich wird, als datz wir
zMisten Dinge heute mit Preisen bezahlen müssen die das Viel-
sind von den Preisen im vorigen Jahre. Zwölf Monate
R-um diesen Preisen eine Null anzuhängen und oft genügt
^erzehnfachung nicht einmal, um der unheimlichen Progression
t ASiffernmägigen Ausdruck zu geben. Woher diese Erscheinung,
die ärcheren Umstände doch kaum geändert ha«n? Die Ant
L» Weil grotze Krejse der Bevölkerung ein Jntereffe daran
Natürlich nur ein scheinbares, denn im wirklichen
kMden Jntereffe aller liegt es natürlich, daß wir zu stabilen
Wltnissen, in denen allein unjere Volkswirtschaft genesen kann,
syÄen. In einem ganz und gar ausgepowerten Volke werdm
!.8lich die Eewinngelegenheiten klein, oder — beffer gesagt —
si,Muten, auch wenn sie sich zunächst in stattlichen Millionen-
darstellen, in ihrer Kaufkraft so bitter wenig, dah ste der
^ZNgung nicht mehr verlohnen.
^ber einstweilen und scheinbar profitieren viele an der
u^Ung: Die Eeschäftsleute, weil die Preise, die ste fordern,
jl,^d«r weniger unkontrollierbar stnd- Das PuLlikum wsitz von
' 'ichen Teuerung. hat aber jede Schätzung, was ein Pfund
^ ? oder Fett kosten darf, worüber sich sparsame Hausmütter sonst
tNtndumdrehen zu orientieren wuhten, verloren und zahlt willig
.^nngerechtfertigte Preise für Dinge, die es im Haushalt unbe-
qNötig hat. Daher die Erscheinung, dah Unternehmungen, die
itzj?Etwendigste produzieren — Leder-, PapierfaLriken — große
h?Enden ausschütten, trotz, ja wegen der Teuerung ihrer Erund-
«is' und so werden auher oen Eeschäftsleuten groh« Jntsreffenten-
Aktionäre jener Unternehmungen, mit in den Kreis der bei
, Uuerung Jntereffierten hineingezogen.
Rj-Leiter die S p e k u l an t e n, die immer von unficheren Prsifen
V*ren, weil sie ihre eigenen aber nur ganz privatwirtschaftlich
»tz."haften Studien gemacht haben, durch die sie den vermutlichen
der Vreisverschiebungen eine Nasenläng« srüher wiflen als
Publikum. Dkese Leute schmunzeln in--' e-m über die
h ^serlichen Preisziffern, wesn fie auib öffentlich in den Chorus
i^weren Zeiten mit einstimmen. Endi' bjs zu einsm
Erade auch df« Händler von LuxuRvaren. inisofern di« durch
^ mtion Reichgewordene« das Geld verschwenden sZurl'ckgelsgt
beinahe nichts.
'^hrend fo vlel« a» dem Falle« imserer valuka Vorteil zu
i^ vermeinen, stehl die grotz« Maff« der Arbelter, der An«
H'lite» und Beamten, deren Einkommen ietzt automa-
der fortschreitenden Teuerung erhöht wird, dieser mehr und
! g KleichgLltlg gegenLLer. und im gleichen Falle befindet fich auch
n d wirtschaft. in der stch der gleiche Prozetz auf natür»
Wege vollzieht. Den vielen Jntereffenten und Eleichgültigen
U, als Leidtragende nur di« Kleinrentner gegenüber, die
von mündelficheren Papieren. deren Stimme aber durch die
>z?>t jhrem geschwundenen Ansehen beinahe erstickt ist. Selbst
H."»ne „Kleinrentner" hat schon die Vedeutung von bettelhafter
! gewonnen.
V»ues aber ist hkernach von groher Bedeutung und meines
!»?V noch kaum hervorgehoben, nämlich. datz auch die Demo-
!>>,».'Iierung unserer politNchen Elnrichtungen in diesem ver-
A»,svollen Verfalle eine grotze Bedeutung hat. Demokratifier.mg
doch, datz jeder in den öffentlichen Angelegenheiten mit-
auf sie den nach der Kraft seiner Stimme bemeffenen
!>! übt. Wenn nun aber so grotze Volkskreise «inen wirklichen
,'NgebiIdeten Borteil von der wachsenden Teuerung und nur
s ö°>ne Kreise ein stark ausgesprochenes entgegengesetz-
>!»» tereffe haben, so wären alle möglichen Bemühungen, der
Einhalt zu tun, an der Oberflächlichkeit der Beweisfüh-
>°le ste für grotze Kreife nötig ist, zum Scheitern verdammt.
Erdöl oder Grdgas.
^l'^einer vom Naturhistorisch . medizinifchen D»r-
Gemeinschaft mit der Geologifchcn Vereinignng
!^*><tal des Zoololischen Jnstituts einberufenen Sitzung sprach
,>>>» ^btag abend Eehcimrat Prof. Dr. Salomon Lber das
!>«,j^--Anzeichen von Erdöllagerstätten". Prof. Salomon, eine
,'>> Ut auf dem Eebiet« der Forschung nach Erdölquellen, behan-
NEm Thema von der wiffenschaftlichen sowohl wie der wirt-
^«n Seite in sehr ausgiebiger Weise Den Ursprung hat das
, l ^vih Ansicht des Redners -n trerischen Maffen aus der Ur-
Ar/termischt mit einigen pslanzlichen Zutaten. Die dem Erd-
rvtströmenden Ease sind als Anzeichen von Erdöl in tieferen
> zu betrachten. Auf der Oberflache still liegender Gewäffer
) oft eine bunt schimmernde Schicht. die das Vorhanden-
Erdöl anzeigt. Das Erdöl wird in vielen Eegenden als
tzU verwandt. Die Geologie unterscheidet zweierlei Arten
I?>vl. das leichtere und schwerere. Das- schwerere Erdöl ift
Namen Asphalt bekannt und tritt in verschiedenen
K «n >u grotzen Mengen auf, so -. B. am Toten Meer. Ganze
Ml^Iphalt werden auf Trinidad gewonnen, wo ein richtiger
existiert. Aus eigener Anschauung sprach Eeheimrat Salo-
»nii über die Erdölstellen in den Apenninen. autzerdem Lüer
A tz, Erdöl reiche Jtalien und Lber die Erdölmetropole Laku.
unausgenützte Petroleumquellen feien in Italien. Tau-
Petroleum-Bohrtüme ragen in der Eegend oon Vaku aus
?IZI> . ! läng, der llfer des Kaspischen Meeres ziehen stch di«
Erdgaslager hin. Auch in Mexiko, in Texas. auf den
und aus Neuseeland seien sehr ,'ahlreiche Landstriche
^T^vleumquellen. An Hand von Lichtbildern fiihrte Eeheim-
_ng
besatz Deütschland in Bechel
durch den Versailler Bertrag
.... ist man eifrig daran, aus
Erdolquellen zu sorschen. Am er-
reichste Erdölquelle -
Strahburg, das uns aber Lu
wurd«. Seit Kriegsende ist man elsrig r
?> Gebiet nach Erdölquellen zu sorschen. um er-
b, «abe stch bisher das Eebiet bei Ubstadt bei Bruchsal cr-
dvKb uns schon beträchtliche Mengen von Erdöl gebracht habe
lange kein Baku sei. Auch in der nächsten NSHe unserer
^Seidelberg. in Dossenheim und an d-r Berg-
vab« man nach Erdöl gebohrt, man sei auch auf Asphalt
bte AuSfüSrungen vnsereS ÜSnLtaeu Mitarvettrr».
« «cht »g«» Uir»k«,it,n »sitmmey ttunes.
gestotzen. Die gering« Menge lieh aber eine weitere Bohrung incht
zweckmätzig crscheinen. Bei uns seien die gcologischen Voraussetzungen
vorhanden, aber die ertragreichen Onellen seien in andere«- Lan-
dern. Eeheimrat Prof. Dr. Salomon behandelte sein in
der kurzen Zeit erschöpfend und gab den Zuhörsrn ein anschauliches
Bild von der Erdölgewinnung. Der Bortrag wurde mit starksm
Deifall aufgenommen.
* Eiu neuer Ehrendoktor. Die philosophifche Fakultät der llni-
versttät Heidelberg hat den Jnhaber und Gründer der Wollwaren-
fabrik Moritz L Dreyfutz, Herrn Ferdinand Dreyfutz in
Frankfurt a. M., zum Ehrendoktor ernannt.
* Lehrerprüsungeu. Die autzerordcntliche Dienstprüfung für
Kriegsteilnehmer haben am Lehrerseminar in Freiburg 4g Kandi-
daten und am Lehrerseminar Heidelberg S2 Kandidaten be-
standen.
* Bon der Polizei. Polizeiaffistent Georg Pf« ngASdter in
de zum Polizeisekretär ernannt.
Heidelberg wurde
* Aus dew Stadtrat.
Durch das badische Grund- und Gewerbe
steuergesetz (h 12 Abs. 2) ist die Stadtverwaltung berechtigt, so lange
oie Urnlage üoch nicht endgültig festgesetzt ist, Vorauszahlun-
gen auf oie Umlage in der Höhe des vorjährigen Umlagefuhes
zu erheben. Die Novelle zum Grund- und Eewerbesteuergesetz vom
April dieses Jahres (§ 59, Abs. 3) gibt weiter der Gemeinde die
Ermächtigung, Zuschläge zu oen Vorauszahlungen zur Aus-
gleichung an die seit der letztmaligen Umlagefestsetzung einbetretene
Eeldentwertung festzusetzen. Der Stadtrat beschlietzt, von dieser Er-
mächtigung Gebrauch zu machen und demgemäh auf das am 1. Iuli
dieses Jahres fällig werdende zweite Viertel der vorläufigen llm-
lage für das Rechnungsjahr 1923/24 einen Zuschlag von 200
zu crheben. — Die Pflasterung der Haspelgasje wird ge»
nehmigt. Die Arbeiten sollen alsbald ausgejührt und der Kosten-
aufwand in den Voranschlag eingestellt werden. — Der Stadtrat ist
damit einverstanden, dah die Erdarbeitensür das Schulha u s
im Pfaffengrund sofort als Notstandsarbeiten in Angriff ge-
nommen werden, um Arbeitsgelegenhett für weitere Erwerbslose zu
jchaffen.
* Eeteilte oder ungeteilte Unterrichtszeit? Die ungemein wich-
tige Frage, wie die Unterrichtszeit im Hmblick auf die gesmidheit-
lichen Folgen zu geftalten ist, drängt sich mit dem Herannahen der
heihen Monate wieoer in oe» Vordergrund. Die Ladische Gesell-
schaft für soztale Hygiene hat daher auf Sonntag. den 24. Juni,
vormittags 11 llhr, ihren Grotzen Ausschuh zu einer Leratung >m
Arbeitsministerium (Karlsruhe, Herrenstrajze 47a > eingcladcn. Die
einleitenden Referate werden Prof. Dr. Kessel, Direktor des
ygienischen Jnstituts zu Heidelberg, und Är. iNose s, Arzt in
-lannheim, erstatten. An dsr Beratung können alle PtttgUrdsr der
Gesellschast und auch Nichtmitglieder teilnehmen. wenn fie stch wegen
einer Einladung an die Geschäftsstelle der Gesellschaft fur sozrale
Hygiene in Karlsruhe, Herrensttahe 34, wendcn.
* Dte Heidelberger Wohnkartet. Dre neuangelegt« Wohnkartei
der Etadt Heidelbery mnfaht 3846 Kauskarten und 14 728 Wohnungs-
karten des StadtLezlrks einfchl. Hanid>schuhsheim. 470 Hauskatten und
790 Wohnungskarten Les Stadttei.ls WiEingen und 694 HauÄarten
und 1435 Wohnungskarten des Stadtteils Kirchheim, zusammen alfo
5919 Hauskarten und 16953 Wohnungskarien. Bei der
Wrzlich während acht Tagen erfolgten Auflegung der Wohnkartei
häiben nur 1728 Perfonen von dem Rechte der Ei>nsichtnahm« Ge-
brauch gemacht und etwa 109 Bcrechtigte haben nach der Auflegungs-
frist die Kartei eingeschcn. Zm ganzen hLben also noch nicht eirrmal
11 Prozent sich davon überzcugt, oü die Verteilung der Grund-
mieten, auf Erund deren die Berechnimg der Wohnabgabs uno
dre llmlegung des Wafferzinlseg seit d« direkten Lrhebiing vorge-
nommen wird, richtig eingetragen ist. E» wurde» 371 Reklmnationen
oezählt. von denen 6V nicht begttnttst waren und u»b«rückfichtigt
LleiHe« muhten. Etwa die Hälfte. 180 Reklamatiov«n. waren be-
aründet: dl« Kartei wubde in diefen Fall«n d«m «nttag (»ach ver-
«inbarten Grundmieteitt entsprechend Lerichtigt. Vi« Teil der
Karte» mutzt« irrfolg« WeHsel» der Woh»u«g-i«b«ch«r od«i ander«
Raumoerteiluns imierhalb d«, GebSudes Serichtlgt w«rd«n.
^ Dk« Lage de« Arbeitsmarktr». Amtllch wird mitgeterlt: Di«
Lage des Arbeitsmarktes ist, im allgemeinen geschen, unver-
ändert. Wnzelne Berufsgruppen laffen ein« geringe Neigung
zur Befferung erkennen, andererselts wieder kam es verschiedentlich
zu — zum Teil umfangreicheren — BetrieLseinschränkungen und
in ihrem Gefolge zur Einführuna von Kurzarbeit und zu Ent-
laffungen. Im einzelnen zeigt stch folgendes Bild: Der Beschäfti-
gungsgrad in der metallverarbeitenden Industrie ist schwach. Nur
in der Uhrenindustrre des Schwarzwaldes wepden Spezialarbeiter
vsrlangt: in der Pforzheimer Schmuckwarenindustrie hält die Be-
lebung der letzten Wochen weiter an. Die Tabakindustri« hat schlech-
ten Eeschäftsgang, ebenso di« Schokoladenindusttie. Der Mangel an
weiblichem Dienstpersonal ist unverändert grotz. Betriebsern-
schränkungen erfolgten bei 18 Detrrebsn, wovon gegen 1199
Männer und 624' Frauen betrosfen wurden. Betriebsschlie-
tzung erfolgte in «inem Falle, wobei 52 MLnner «ntlaffen wurden.
Demgegenüber konnten 22 Vetriebs mit zusammen zirka 499 männ-
lichen und 1V9 weiblichen Arbeitskräften wieder zur Vollarbeit
zurückkehren.
' Au» Le« Stadttteil Meblinge«. Das evangelische
ugendfest wurde am Sonntag in festlicher Weise beaangen.
korgcns >419 Uhr sand ein Festzug der Zugend vom Schulhaus in
die geschmückte Kirche unter Mitwirkuna des Posaunenchors statt.
Die Festpredigt von Stadtpfarrer O. Neu war umrahmt von
Violinvorträgen. Solovorträgen und schön eingeübte» Thören der
oberen Klassen. Die allgemeinen Eesänge wurden von der Orgel
und dem Posaunenchor begleitet. Nachmittags )42 llhr bewegte stch
ein grotzer Festzug von jung und alt nach dem Kiesloch. Ein
bunt-s echtes Kinderfest wurd« nun aufgefüh'-t. Stadtpsarrer Neu
wies auf die Bedeutung eines solchen Festes hin. Zm Derlaufe des
Nachmittaas dankten die Schülerinnen mit Ueberreichung je eines
Rosenstrautzes ihren Lchrerinnen. der Schwester Betty. Fräulein
Maria Schwaab und Kindergärtnerin Frl. Müller. Stadt-
pfarrer Neu daukte allen. die mitgeholfen haben an dem schönen
Fest, im besonderen dem Posaunenchor. der in uneigennütziger Weise
bisher immer da» Fest verschöner» half- Ein« von Stadtpfarrer
Neu veranlatzte Sammlung für den Posaunenchor ergab die
schöne Summe von 80 909 Mark. Um S llhr wurüe der Heimweg
in einem endlosen Zuge unter Vorantritt des Posaunenchors ange-
treten- Auch ein groher Teil der katholischen Mitbürger mit ihren
Kindern hat dem Fest angewohnt.
* Bou der Bolkssternwarte. Die Erde als Planet und Welt
ist auf einige Zeit von der Volkssternwarte in den Schaufenstern
der Dr. Hofschen Apotheke ausgestellt. An Abbildungen des
Mangschen Telluriums wird anschaulich und leichtfahlich für
jedermann die Entstehung von Tag und Nacht, d«r Zahreszeiten und
Finstcrnisse vorgeführt. Hier nur eine kurze Andeutung der Ergeb-
niffe: Umfang der Erde am Gleicher 49 999 kw --- 17 Tage Bahn-
fahrt mit einem Schnellzug von 199 Icm Stundengeschwindigkeit.
Durchmesser am Aequator 12 759 Icm. Hätt« die Erde' kein« Achsen-
drehung. so müht« die der Sonne zugewandte Hälfte iu d«r Sonnen-
glut verschmachten, die abgewandte im Eis erstarren. So aber ent-
steht durch die Achsendrehung, dieses wichtigste Geschenk des Schöp-
iers an die Erde, der wohltätige Wechsel nicht nur von Taz und
Nacht. sondern auch der Jahreszeiteni denn durch st« wird die Erd-
achse stets in ihrer Richtung nach Norden erhalten. Gerade da-
durch aber wendet fich der Nordpol der Erde und wir mit ihm bald
der Sonn« zu (Sommer). bald von ihr ab (Winterj. Ebenso hand-
greiflich werden am Mangschen Lunarium Entstehung und Ber-
lauf der Sonnen- und Mondfinisterniffe bildlich dargestellt, ferner
eine -sonnenfinsternis auf dem Mond mit dem Tierkreislicht. —
Da man jstzt nicht mehr reisen kann, so ist ferner «ine Anzahl der
hcrrlichsten Alpenbilder in photographischer Treue und natürlicher
Farbenpracht ausgestellt. fo datz jedermann die Schönheiten im Ant-
>>S Erde wenigstens im Bilde bewundern kann. Zu-
nachst ift das Hochgebirge dargestellt: Zungfrau. Mönch und
Eiger mit Eismeer. d-r Vierwaldftättersee. der Boden- und Genser-
fee, der Montbla« und das Matterhoru i« Alpenglühsu, das
Wettersteingebirge mit der Zugspitze. (Die Wüste, das Meer, der
innere Vau des Erdballs werden folgen.)
^ Keine Obsteinfuhr. Die Staatsanwaltichaft Heidelberg schreibt
uns: ,/Durch die Preffe ging dieser Tage eine Notiz, es lagen vom
Ausland her Osferten für Obst vor, die stch unter dem Jnlands-
preis hielten. Zch habe mich sofort darüber orientiert, ob die hier
verbreitete Behauptung den Tatsachen entspricht und festgestellt, datz
sie jeder Begründung entbehrt. Bei dem derzeitigen Stande der
Mark und den bekannten Verkehrsschwierigkeiten lregt die Einfuhr
von Obst in grohern Matzstab augerhalb des Bereichs des Mögliche«.
Der Preis eingesührten Obstes würde fich auf ein Vielfaches des Jn-
landspreises bemessen."
* Schwetzinger Freilichtaussührangen Freilichlaufführungen,
die der Verkehrsverein im Schwetzinger Schlotzaatten veranstaliete,
haben grotzen Anklang gefunden und viele Besucher von nah und
fern herangelockt. Als zweite Aufführung für die Freilichtbühne
am Merkurtempel ist Schillers „Braut von Messina" ia
Aussicht genommen. Die Aufführungstage wurden auf den 17., 23.
und 24. Zuni, nachmittags 4 llhr, feftgesetzt. Als Darst-ller sind
Mitglieder des Mannbeimer Nationaltheaters, des Landesthe.rtors
Karlsruhe und des Stasttheaters Heidelberg gewonnen worden.
* Sine Wohltätigkeitsaossührung der Studentenschast. Zn etwa
drei üis »ier Wochen werdeu Hei'delberger Studenten zugunsten der
StudeniteiiischLst Schillers „NLuber" aEüHren. Di« Proben haben
Lereits begonn-en.
* Auslandstelegramme 2046—1S7 280 Mark das Wort. Dic
Gebühren für Telegramme nach dem Ausland betragen vom 11.d.M.
an bei einem Eegenwartswert von 17999 M. für dsn Eoldfrankeu
für das Wort nach Belgien, Dänemark und der Schweiz 2559 M..
Efthland 5449 M., Finnland, Jugoslawien, LettlanL, Rumänien und
Spanien 4259 M-, Frankreich, Litauen, Polen und Schweden 3069 M.,
Grotzbritannien 5279 M., Jtalien 3579 M.. den Niederlanden 2949 M..
Norwegen 3499 M.. Portugal 4769 M., Rutzland 6979 M.. den Ver-
einigten Staaten 29 950—71 499 M., nach Äruba und Bonaire i»
Weftindien 157 259 M-, was den HLchsten Satz für ein Wort darstellt.
* Pflege des Schwimmonterrichto. Das Badischc Unterttchts-
ministerium hat die Schulbehörden erneut ersucht, der Pflege des
Schwimmunterrichts besondere Aufmerksamkeit zu wid-
men. Dabei wurde die Ermächtigung etteilt, für den Schwimm»
unterricht unter Leitung der Turnlehrer wöchentlich für jede Klasse
eine Turnstunde oder in Abwechslung damit einen Spislnachmittag
zur Versügung zu stellen. Die Schulbehorden sollen mit den Besttzcrn
der Badeanstalten verhandeln, um eine möatt.v : ^.üiegen-
heit zu erwirken.
* Polizeibericht vom 12. Zmit. Festgenommen wurde«: ei»
ausgewiesener Arveiter aus Wten, ein Fürsorgezöaling von hier und
ein led. Schneider aus Hannover, der, bei einem Landwirt in Binau
bedienstet, nach Entwendung von Kleidungsstücken im Werte von
2 Millionen Mark slüchtig ging. Er wurde gestern abend im Haupt-
bcchnhos hier Letreten und nach Sicherftellung der gestohlenen Kler-
dunasstücke ins Amtsgefänanis eingeliefert. — Aufgegriffe«
wuroen: 2 Bettler, 1 Landftreicher und 2 Obdachlose. — Zur An-
zeige gelangten: ein Taglöhner und ein berufsloses Mädch m, beide
von auswärts, wegen Zechbetrugs; 2 Kaufleute von hier wegen
Nichtbeachtung der Preisaushangvorschrift: eine HLndlerin von hicr,
die vor 9 llhr auf dem Wochenmarkt äewerbsmützig Waren aufkaufte,
wegen Zuwiderhandlung gegen die Wochenmarktsordnung, 2 Per-
sonen wegen groben llnfugs; 2 Ruhestörer: 2 Ausländer wegen
Nichtbeachtung der Meldevorschrift; 12 Kraftfahrzeugführer weaen z«
raschen Fahrens und weitere 14 Personen wegen ai.Lerer strafbarer
Handluimen. — Unterschlagen wurde ein Geldbeutel mit
69 090 Marl Papiergeld, der am 11. Zuni beim Bahnllbergang iv
der Römerstratze verlore« wurd«.
Seidelberger Kimffvercta.
SemLlLe-AnsstLLung vou Werner vo» Pigag«.
Der Nam« Prgage hat i« den Pfälzer Landen einen gnte»
Klana. Niklas vo» Pigage war e». Leffen aenrale KLnstlerschaft
noch heut« i» Schwetzingeu zur Geltung kommt, w«»iger im Schlof
selbst al» i« den Anlagen de» Parks und t>«r damit verbundener
Architektur. Er ist auch der Erbauer de» Mannheimer Schloffe«
und wrr Heidelberger danken ihm das Karlstor, um nur einiges vor
seinen, die Zeiten überdauernden Schöpfungen zu nennen. Äin Ur>
Urenkel stellt nun im Kunftverein aus. Er ist uns kein Fremde,
mehr, konnte man sich doch schon rm MLrz dieses Zahres seinei
Werke freuen. als er in der Kollektivausstelluilg Mannheimer Künst-
ler im Kunstverein zu sehen war. Was damals schon im Vergleich
mit den Werken anderer klar wurde, verdeutlicht die derzeitige Aus>
stellung noch mehr. Wir haben in ihm einen Künstler, den ir>
erster Linie eine UMmeine Freudigkert und Lebendigkeit des Schast
fens auszeichnet- Mit Ausnahme eines flotten Stillebens lerne«
wir ihn als Porträtmaler und Landschafter kennen, hauptsächlich
Werke aus allerjüngster Zeit. Es liegt etwas autzerordentlich Groh.
zügiges, Schwungvolles in dresen Bildniffen, energisch angepackt unk
zielbewutzt durchgefühtt. Jeder Pinselstrich sitzt, der Aufbau ist klar,
die sparsame Farbe trägt ihrerseits zur Tharakterifierung ber. Znter-
ejsant ist der Fortschritt zu erhöhter Lebendigkeit. wenn man Las
kühl gehaltene, etwas starre und steife Damenbildnis von 1919 mit
dem flotten Herrenbildnis von 1923 oder dem Bildnis der Dame im
schwarzen Mantel (1923), das etwas Faszinrerendes hat und kolo-
ristisch von autzerordentlichem Reiz ist, mrt ernander vergleicht. Eio
feines Einfühlen in die Persönlichkeit des Dargestellten spricht aus
dem anderen Damenbildnis von 1923. deffen warmer Galerieton mit
dem etwas schweren Klang gerad« für dies Bild allein geeignet
erscheint. Auch bei den Landschaften ist ern erfreulicher Fortschritt
zu buchen. hinter dem ein zielbewutzter Küns'lerimpuls steckt. Deno
die Landschaften der letzten Jahre wachsen in der Kraft des Aus-
drucks über di- früheren hinaus. Während die Farben in den Zah-
ren 1916 oder 1917 etwa noch wie mit einem Schleier bedeckt jind.
und dem Strich tzier und da noch «in leises Zögern anmerkt sliestt
nun alles ril einem grotzen Zuge, und besonders das Grün erkält
ein« Intensitat, die an Trübner erinnert- Man kann hier vou
abfetzen. wenn man auch in d-n Eebirgsbildern (Oberst.
dorf 1923) mit das Allerbeste erblicken möchte. Freuen wir uns
dah mrt W. von Piaage «in jahrhundertalter Nam« wiedsr ro'
neuem. tonendem Leben geweckt wird. - Datz die Bläiter von
^ ^"^eim). auf dre schon Lej der Hacker-Aus-
stellung hingewiefen wurde. nochmals übernommen wurden. ist sebr
begrutzenswert. Nrcht allem, dah man ste immer wieder gern steüt
ste «ewinnen durch wiederholtes Bersenke» und offenbaren dann erst
chren ganzen Strmmungsgehalt. - Man übersehe übrigens nicht
die wenrgen. aber rerzvollen farLrgen Holzschnitte von Thrista von
!W!Ü
Ssn6st gslsssns dlummsm cls«-
»öscilseksn posl" sn 8s-
ksnnis Im Huslsncls. Ikr Kslft6smii
clsm Vstsclanäs uncl 8ue!i sslbst l