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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1923 (Januar bis Juni)

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Nr. 149 - 178 (1. Juni 1923 - 30. Juni 1923)
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https://doi.org/10.11588/diglit.15611#1093

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Worte. Wir sind Lberzeugt, daß nicht nur die preußische Regie-
N»g, londicn auch die Neichsregierung dahinter steht. Wir könuen
W«rzeugt sein Laron, weil wir wissen, dasi sämtliche grotzen Frak-
'^Nen des Reichstages derselben Meinung sind. Wir beanspruchen
Rheinlünder für uns das Selbstbestimmungsrecht der
(Znstimmung.) Wir Rheinländer wollen selbst sageu,
^rssen Geistes und welcher Art wir sind. Wer uns danach fragt, 2er
Kird aus der ganzen Rtzeinprovinz mit wenigen Ausnahmcn die
-«rtwort hören: „Wir sind Deutsche. wir wollen Deut-
lche bleiüen." Wir wollen im.deutschen Staatsgebiet bleiben
^Nd lasien auch über die Staatsfrage in Preutzen keinen anderen
Mimmen als uns selbst. Mögen auch im einzelnen Fragen Ler
sMirtschasts- und sonstigen Politik uns trennen, in diesem einen
xunkte gibt es keinen Meinungsunterschied unter den Rheinländern.

diesem Punkte gibt es keine Rheiniandfrage!" Hierauf vertagte
M der Provinj-stallandtag auf morgen- Diese Sitzung wird mit der
«esprechung des Haushaltsplanes begonnen.

Die Mcherheit in Lhina.

Loudo», 28. Iuni. Wie Reuter aus Pcking meldet, habsn
° änberam 22. Juni auf dsr südmandschurischen ch.jsndahn Reisende
^Nter Todcsdrohungen ausgeraubt. Sis sind en-kommen, nach-
^em sie zuvor den japanischen Zugführsr und div chinefischen Passa-
8>ere schwer mitzhandelt haben.

§taatssekretär der Vereinigten Staaten telegraphisch um drastische
^atznaymen zur Wiederherstellung friedlicher Verha>tnr,se rn Lhrna
^sucht habe.

Sadischer Lmdtag.

Dv. Karisruhe, 28. Ium.

. Ju Erwartnng der Vehandlung von Beamten- 'un» Erwerbs-
kosensragen sino die Tribünen überfüllt. »lraaafit wuwe e.n Änumg
des Amtsger.chts Mannheim aus Geneymigung »ur
^olgnng Les Abg. Bocj iKomm.) <urs, Antrag des v)esL)lisisor„n,-ngo.
»nsschusses einstimmig aogeleynt. (Der Antrag res MannMmer
^Mlsgerichts war roegen angsblicher Betevdiguug ourch cle Presse
Kestellt worLen.)

' Es folgt üer D-richt Ler Abg. Frau Riegel (Z.) uber die
^ove-'e zum Besoldungsgesetz. NaLdem der Relchstag am 17. Ium
ien En»wurf zur ErganzuugsbesolÄungsoronung angeuolnmen hatie,
A auch in Baren eine Aenrerung notwenrig gewovoen, wetch« ,chon
allein durch die ra,ende G-lLentMertung reümgt ift. Das Gchetz
lchien zwar iu sozialer Hinsicht deüentlich, ader eur Äblehnen ware
wegen der kataprophalen Wirkung am die Beamten n:cht moglla)
Se-we'en. Auch sür die Penjionäre bringt das Eejetz weseattrche
^orleile Der Ladischen Regierung sei es zu verdauien. ratz sie bie
ÄenLerung Ler Spannung Mchhen Len OrtsUaj,en crreichi han«.
^adrn ist nicht ein Land mit grotzen Verschisdenheiten, sondern ern
eincheitliches WlrtschastLgeöiet. Die KinLerzuschläge sollen uach rem
»euen Eesetz Münftig bedingungslos bis zum 16. Lebensiayre ge-

- ......-----

^as Gleichgewicht durch die angewachjenen--u - ... . . -.

arreichen. Der Ansangsgehalt in jeder Gruppe betragi petzt orei
-Lierrel des Grundgehaltes. Die Rednerm degrundet danach noch
elnige vom Haüstzaltsausschutz an dem Gesetzentwurf vorgenommen«
(vin>e dlejer Äenkeri'.ngen D'ws Lynri

^es früheren SLaatsprüsirenten Gsitz, das tünstig 80 Prozcnt eines
DrinÄerqehaltes betragen soll. (Die WieüertzLde einer vom Aus-

f'b,' ' .. ;,rj.

?uhe unverstandLich lst.) Wen>erh:n vevlchiei <zrau ^ioger l<z.) uver
;-n Beamtenurlaub und stellt den Antrag, datz Lieser Urlaub nach

5—S 18 bis 31 Tac iu deu Besoldungsgruppen 7—8 21 bis 31 Tage,
W dLr Vcsoldrngs^uppe 9 21 bis 35 Tagc, in den Besoldunzs-
Sruppen 10—11 28 Lis 38 Taze, in der Bcholdungsgruppe 12 und
Mg'Lnde 35—42 Tage je nach dem Lebensalter betragen. Jm Zu-
'Mnmenhang damit Legründat Abg. Hannemann (Dntl.) emen von
Ki-ner Fraktion und Mitglisdern der Deutjchen Volkspartei und des
5v.ndoundes unterjchriebeuen Antraz, iu dem oer Regievung wegen
«er Art Ler Beantwortung einer Ansrage über Len Stand des Be-
ainietrurlaubes Mitzbilligung ausgesprochen wird.

ALg. Weber (D. Vp.) gab der Ansicht Ausdruck, datz die Be-
°>itien grundjätzlich oas ,echt fiir sich in Änspruch nehmen dürfen,
'tzrtz sie aaf die gleii arlaubszeit An'spruch haben wie die neben
chuen beschästigten Lieichsbeamten. Ausfallend sei aber der Ton,
-!» üem einige Beamteneingaven gehatten gewesen seien. Nichi zu
»siligeu jei der Schritt der Ladischen Beamteuschast, Latz sie stch an
^l« Reichsreg-ierung gewanüi hab«, diese -möge gegen die llrla-ubs-
^rfügung Ler baüischen Regier-ung einschreiten Den Antrag des
OaushalLsausschusses lehnen wir ao.

Abg. Bock (Komm.) sprichr gsgen dre len HLHeren Beamten
^gesprochen« längere Urlaubszeit und wenüct sich gegen di« Be-
^ändlung, di« mcht der Koalition ang«hörende Abgeordnete von
»ärnchen hüheren Beamten erführen.

Abg. Maier (Soz.): Wenn wir d«n Standp-mÄt der Kommu-
Aen emuähmsu, di« d«n Eesetz«ntw-urf abl-chuen, so üekämen di«
xeamton am 1. Jul-r ke-i-n Gebd. Wir müssen daher dem Gesetz trotz
iriner Mängel zustimmen und bei d«m Reich vorftellig werden, datz

sozial« Vercesserungen des Reichsl>esold-u.n,gsgesetz«s vornimmt.
^vn einer völlig gleichmätzigen Bezahluiig aller Beamten, wi« das
»>« Kommuniften wünschen, tann natürlich keine Reie s-ein, aber deu
»äteren Gruppen der B-eisoldungsordnung mutz ein menschenwürdiges
'e-Len gewährleiftet wevüen. Die vorlausige Regelung 'der llrlanbs-
-lAe erschei-nt uns erträglich, wir glauleu aber, dah in Bälde d-ie
^ichsreg-ierung die ganze Frage sür Las gesamte Reichsgebiet regelu
Mc. Den deutschnationalen Antrag mit Lem Mitztrauensvotum
^erden wir ablehnen. Während Redner in Ler Folge gegen den
-^ndbund weg-en seiner lln-terschrift zu dem deutschnationaien An-
-rg polemisierte, ruft Abg. Hertle (Landbund) „Lüge"! (Der
>>Dä'sident rügt diesen Zurus.)

Äbg. Wittcmann (Z.): Jn der Besoldu-ngsordnung mutz die
^lschen deu oberen und deu unteren Gruppen -bestehende Sp-annung
^-»lisdert werd'SN. Die Vezahlung dcr untersten Gruppen ist driu-
verLesserungsbodürsti-g. Dl« llrlau'bs'frLge svllte vom Reich


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l'eiepdon

1-493

eurheitlich geregelt werden. Dsm MitzbilliguNgsanirag Äer Deutjch-
nationaleu werden w-ir nicht zustimm-en.

Abg. von Au (Landbund): Es steht fe-st, datz wir viel zu m«l
Beamte und Angeftell-te im Staat, -im Lande, in den Gemeinden und
im Rs-iche haben. Hier muh abgebaut werden. Di« Regelung -der
Urlaubsfrag« sindet uuseve Austi-mmung. Die unter-en Beamten
sollten ab-er in der Bemess-ung des Urlaubs uicht zu oiel von den
obsreu Beamten entsernt sein. Die Behandlung der kurzen An-
srage dsr Deutschnationalen durch den betreffenden Miniisteria-l-
beamten war nichi zu billig«n.

Abg. Dr. Elockner (Dem.): Jch kann das Bedenken nichi
untevdrücken, datz durch «ins xu w-sitg«heud« Ausgl-eichung der
Grenze di« oberen Veamten gegenüber den mittl«ren und unteren
Bsamten Äi« Qualität d«r Leistungen der obeven Beainten echebltch
besinträchtigt werd-en kann. Auch sind doch die Kulturbedürsnisse
recht verjch-ieden. (Zuruf des A'bg. Bock, Komm.: Auch die Prol«-
larier haben Kulturbedürsnisse.) Jch spreche nicht vom Prol-etarier.
Die llrlaubssrage sollte ein« gleichmähigc Behandlung sür Reich
und Länder erfahren. Dem Äntrag Hannemann lönnen w-ir
nicht zustimmen. Cin Anlatz zur Mitzbilligung liegt nicht vor. denn
di-e Regierungsaniwori war sach.lich.

Abg. M ayer (Dntl.) besatzte sich mit Ler Art L-er Vehandlung
Ler kurzen Ansrage seiner Fvaliton. Die der Regierungsantwort
solgend« Heiterkeit der Mehrheit Les Hauses war ein Ausdruck dsr
SchadensreuLe, Lag die Deutschnatioualen eine Ohrseigs Lekommen
haben. Die Äntwort der Reg'ierung ist soinit als ein Sch-erz arif-
gesatzt worden: „D-i-e llrlauber über einen Aionat können zur Kritik
Aulatz gec-en". Mit der FL-stsetzrMg Les Ru-hegehaltes des sviihereu
Sta-aispräsid-eni-cn Geitz sind wi-r n-icht einverpanden.

Staatsprasident Remmele: Jch mutz den Vovwurs zurück-
wsi-seu, als ob die Rsglerung sich bemühe, recht unhö-slich zu sein
und Latz Ler Herr Finanzminister »erünied, dem Antragsteller weder
zu ncche zu treten, noch ihn zu b-elcidigen. Zur Urlaubssrag« möchte
ich Lemerlen: Wir haben es abgelehnt, erwa unter irgend einem
Druck zu verhandeln. Wir haben auf Grund unsevcr ehr-lich ge-
wonn-enen lleberzeuguug gehandelt.

Ein Antvag aus Schlutz der Debatte wurde mit Mehrhe-it an-
genommeu. Jn einer pevsönli-chen Bemerkung wnide von Abg.
Weber (D- Vp.) fesLgesteQt, Latz es sich nicht Zm etn Mitztrauens-
vötum handelte, sondern nur um einen Aus-cvnck der M-itzbilligung.
Be: der Acstimmung über das Besoldungsgesetz wurde d-ie Beftim-
mung über das Ruhegehalt Les ehemallgen Staatspräsident-eu Eeitz
mit Mehrheit angenommen. Die Abgeordneten der Deutschnatio-
' nalen, der Dsuischen Volkspartei, des Land'bundes mrd Ler Kommu-
nisten enthielten sich der Stimme. Darauf wurde Las ganze Gesetz
j mit Mehrheit angenommen und Ler Antrag Hannemann (Mitz-
billigung) a-bgelehnt. — Schlutz 8 llhr.

Nächste Eitzung M-itt-woch vorm-itta-g f<16 llhr: Fortsetzuwg der
Tagesordnun-g.

Btts Baden.

GausängerfesL des Elsenzgau-Simgerbnndes.

vd. Vammental-Reilsheim, 28. Iuui.

Der jungc Elsenzgau-Sängerüund feierte nach zwei-
jährigem Bestehen sein erstes E a u s ä n g e r fe st. Da aber
Eppingen ebensalls cine Fahnenweihe hatte, so beschlotz man
eine Teilung des Festes und Iietz es in Eppingen beginnen und in
VammenLal zu Ende führen.

Trotz des graubewülkten Himmels Ler letzten Wochen, trotz der
Unbill der Berhältnisse hatten der sestgebende Vsrein und die ganze
Einwohnsrschaft Bammentals und Reilsheims alles getan, um den
Tag würdig zu gestalten. Das dürste auch gelungen sein.

Am Samstag abend war ein Festbankett, an dem die ver-
schiedenen Versine Bammentals frohe Weisen schmetterten und die
Musikkapelle der Feuerwehr wurde nicht müde, ihre feurigen
Märsche zu spielen. Mit Feststimmung ging es hinein in den
Sonntag. Festlich geschmückt war auch das ganze Dorf mit frischem
Eriin und Fahnen, festlich geschmückt die Menschen, die mit schwar-
zen Eehröcken und hoheu Zylindern, Schärpen und weitzen Hans-
schuhen die ankommcnden Vercine in ihre gastlichen Orte sühren
sollten- Jn dankbarer Erinnerung an den schön verlebten Tag in
Eppingen waren viele wieder herbeigeeilt, als es galt, einzustehen
für üas deutsche Lied. Verein um Verein kam an, und als man
gegen 0 llhr zur Turnhalle kam, waren schon viele Vereine bereit,
sich im edlen Wertungssingen zu messen. Herr Musikinspektor Authen-
rieth von Heidelberg unü Gymnasialmusiklehrer Goetze von Pforzheim
hatten die Wertung übernommen. Es war keine leichte Arbeit wohl,
denn das Nebeneinanderstellen der Vereine war stcherlich nicht leicht
insolge der verschiedenartigen rluffassung üer Lieüer durch die Diri-
genten. Gegen l»10 llhr Legann das Singen. an dem sich Lie Ver-
eine Eauangelloch, Ejchelbronn, Neidenstein, Neckarbischossheim,
Helmstadt, Meckesheim, Mauer, Bammental, Zuzenhausen,
Reichartshauscn, Epfenüach, Speckbach und Reilsheim beteiligten.

Nach den Angaben der beioen Musikverstäudigen standen die
DarListungen auf achtbarer Höhe. Es wurden ein Pflichtchor:
„Wie könnt' ich dein vergessen" von Türk, und ein selbstgewählter
Lhor gewertet. Befremdend fühlte jeder, datz die Leitung des Bad.
Sängcrbundes keine Volkslieder kennt, denn sonst hätte doch
nicht ein Massenchor aus dem Reiche des Kunstgesanges genommen
werden dürfen. Das war ein Mltzgriff. Verschiedene Vereine tra-
ten deshalü n-icht zum Wertungssingen an. Auch in den Kreiseu
der Eesangvereine ist ein solcher Dllnkel zu bemerken, unter den ge-
wählten Chören war nicht ein einziges deutsches Volkslied.

Vielleicht kanu der Musikausschutz des Elseuzgau-Sängerbundes
hier ein wenig nach dem Rechten sehen. Eefallen hat beson-ders gut
die Versiusdisz-iplin während des Ausmarschcs und des Abganges-
auf das Podium des mil dem Festbild Eppingens (gestellt von
Hptl. Klugc) Das Volslied geschmückteneSingraums in der Turnhalle.

Kurz nach 2 Uhr setzte stch daun der nicht endenwollende F e st-
zug in Bewegung, voraus die Kapelle. danu die Jugend in weitzen
Kleidern, geführt von eincm Herrn mit grauem Haar, die einzelnen
Vereine mit weheuden Fahnen. Auf dem fesilich geschmückten Platz
an der Elsenz sammelten sich die Sänger von fern und nah und
lauschtcn den Begrützungswortcn des Dirigentcu des Jubelvereius,
Herru Fortbildungsschullehrer Weinmann, der in kurzen mar-
kigen Morten den Sangcsbrüdcrn eiu herzliches Willkomm Lot und
Len Dank des Vereins an die Bevölkerung aussprach.

Fräulein Zimmcrmann enthüllte nach einem prächtigen
Vorspruch dts neue Vereinssahne, Lie der Fähnrich, Herr Heinrich
Ebert, in Vmpfang nahm. Fräulein Friedrich überreichte dann noch
dem Vere.n die Ehrenschleise, darauf bstrat der Festredner Dr.
Hoeft-Baminental, üie Rednerbühne. Mit weitklingender Stimme



srrs

»WeM»IinM,M»

Wca - Sverrnrm,

Weaeu Serstelluna elues Sam-
mclkanals wird der ailf Gemarkuua
Kirchheim «eleaene. iveNlrÄ langs
d-:r Güterlinie Heidelberg—Karls-
rube kiinzielieude Kelöwea von Ler
Kettenfabrik au Sis üur Ernmuu-
dung in dcn LirÄbeimerwea auj dic
Dauer rwn 106 Taaen gelperrt.

Städt. Laudwirtjckastsamt.

^er- -M-rvsrstrre//
Hsösrr rrr ^erc
„dsSrWerr -Zk7s/k"

Neues Ztzeüter MSWheiN.

Mittwock, 7: 145. Borst. Mr bi«
Tdeateraemeinden: Candida. (Kr.
V. B. 10101-11005 und 13 401
bis 18 650: B. V. B. 401—580,
631—815. 1216—1885 u. 2581 bis
2680.1

Donnerstag, 7: 146. Bork. F-ür die
Tbeatcrgemcinden der Fr. Volks-
büünc: Dorine und der Znfall.
tSr. B. B. 12 SS1—13 SS1.i

trug er tiesgründige Eedgnkeu hinein in dic kruschsnde Menge, sxrach
von der Fahne als Sinnbild des Zusammen-schlusses und der Zn-
sammengehörigkeit, und von dem deutschen Vaterland, das so schwer
bedroht ist. Seine Worte galten dem deuischen Eedanken im deut-
schen Liod. Herr Schreinermeister Steitz-Eschelbronn, der Vorstand
des Elsenzgau-SLngerbundes. überreichte dem Verein eine kleine
Tischstandarte als Geschenk Les Gaues. wofür der Vorstand des Der-
eins, Herr Eartner, herzlichst dankte.

Lieder erklingeu, vom Wind« zerzauft, und doch voll Wohllaut
dringen st« in die lauschende Menge, die vor der fahnenreichen
Bühne Aufstellung genommen-

Ein Trvmpetenklang, und die Sönger stelle» stch auf, den
Pflichtchor im Freien gemeinsam zu singen. Wuchtig uud Lreit und
wiedcr zart umd fein lätzt der Brmdesdirigent Embser-Zuzenhausen
seine Sänger das schwere Lied vortragen.

Dann sangen noch Zuzenhaujen und Reichartshausen je sin
Lied, dann war die eigentliche Feier beendet. Langsam griffen die
Fahnrich« wiedsr zn den Fahnen nnd der Fahn-emvald verschmand
langsam wieder.

,, ^"> Z. , >'bn uwv üem lenjeingen Elsenztal war ein rich-

tiger Erotzbetrieb, Der Wettergott hatte doch Einsehen gehabt uud
Sonnenscheln gesandt, und viel durstige Seclen galt es zu stillen.

Das ganze Fest, augelegt nach dem Bundestag m Eppinqen
n<rtzm einen ichonen harmonrjchen Derkmf, wenn auch aeaen Abend
nmncher rauhe, hersere Kchlton nicht mehr von Lenz unü Liebe
stngen konnte.

Lente aus dsr Manntzeimer Gegcnü von einem Seldhüter ertavvt. Da iie
diesen bedrobteil. fcuertc der Seldhüter in der Notwchr mchrerc Schüis-
ab. wobei emer der Diebe durch einen Lungenschutz verwundet
wurde.

— MauuheiW, 26. Juni. Zu schwereu Ausfchreituugen
i,t es am Samstag abend in Rh-inau gekomme». Zwei Polizeibeamte
wollten dort zwei Taglöhner verhaften, dte sich dabei zur Webr setzten
wober euicr ücr Polizeibeamtcu eiueu D o 1 ch st i ch durch dic Hand crhielü
^arauföiu gelang cs einem der Berbafteten. zu entkommen. Er slüchtete
in cas bcsetztc Gevict. wo lich in dcr Zwischenzcit eine grötzerc Menschcn-
mengc angesammclt hatte. Diesc nötigtc den Schrankenwärter bcim Babn»
lt^ergang, sernen HosLen zu vcrlassen. Dre Menge schlug die Fenstcrscheibe»
der WachhuLte cui unü schnitt üie Telephonleitung ab. Als dre Polizei er.
schien, entstand cin Hanügemcngc. in desscn Berlauf auf die Polizei ge-
schossen ivurdc. Dtese erwiöcrte das Feuer. wobei der LUäbrige leöige Tag.
löhner Phtlivv Krast von Hockenheu» durch Herzschutz getötet wuröc
— Eine üöse Szcne iviclle sich am Sonntag abend hier ab Eiu
vcrheirateter Kausmann unü etn vcrheirateter Dreüer kamcn mit ctnem
ledtgen 27jährigen Backer in Strett. wobet sie üe» Bäcker aus dem Scnstcr
des zwciten Stocks in üen Hos binunterwarfcu. Der Mitzbaudelte erlitt
erheblichc Kovfvcrlctzungcu.

— MoSbach, 26. Zuni. Dic Jabresversammlung der Süd-Südwest-
deutschcn Lloiiferenz für i ir n e r e Mission soll vom 7. bis 9. Juli ü. S.
tn Mosbach gefeiert werüen in Berbindung mit dem Jabresfcst deS
badtscheii Landesvcreins. ües Landesverbandes und Kraireiiverbandes für
iunere Mipion unü dcr Jabrcsscicr der Mosbacher Anstait für SÄwach»
smnige.

— Bretten, 25. Juni. Einen üblen Ausgang nahm cin Tanzver»
gnügcn dcs Raüfahrervcreins F r c u d e n st c i n, zu dem zahlrctche
Besucher aus Steruenfelsen und Knittlingcu gekommen waren. Abends
gegni 6-Uhr kam cs im Gaittzaus zum Adlcr zu einer Schlägercr.
öie bald in eine M c s s e r ft e ch e r e r ausartcte. Ncbcn zaülreicheir
Berlepten, gab es zwei Lote unö ciiien Schwcrvciledten
In eiucm Knäuel von Menscheu wurde Ludwig unü August
Howalö aus Knittlingcn erftochen.

— Pforzhci«, 26. Juni. Gegeriwärtig fchwcben wicder Vcrhand-
lungen, um den Posten ües viertcn B ü r g e r m e i jt e r S nen zu be-
sctzeu. Der Pvstci, foll der Mcbrbeitssozialücmotrattc zugeteilt werüen
und mau Üofft. eiuen für üre üürgerlichen Parteicn armebmbaren Be-
amten in der Perion des von den Kranzofen vertriebencn Bürgermeisters
Dr. Bindcr - Ofsenbrrrg gefunöerr zu baben.

— Pforzheim. 24. Juui. Jn üer Nacht zum 21. Juni draugen
Diebe in die Goldwarenfabrik von W. Posner und.raubteu eine
grobe Anzabl von Ware» in hohem Wert, öarunter eine grötzcre Anzahl
von Zigaretteiifvitzen, von Alvakataschen, Panzerarmbünder Manschctten-
knövfe, Ohrririgc, Zigarettenetuis ufw. — Beim Aussteigen aus öem
Zug wurde einer auswürtize» Dame im biestgen Babrihof die Brief.
tasche mit wertvollem Jnhalt entwendet.

— Tauberbischofsüeim, 24. Juni. Bei der Bürgermeisterwabl
sseit Aprtl ö. JL. war der Poftc» unbesetzt) wurüe der aus Wcinbcim
stammende Oberrevisor Eugen Diebolö. bisber am Bezirksamk in
Schöuau i. W„ mit 44 von 68 abgegeberieo Stiuimen gewähit.

— Karlsrnhe. 24. Juni. Jn den letztcn Tagen fand hier eine
Landeskonferenz öer Erwcrbslofen Baöens ftatt, die
von den grotzen, mittleren und kleineren Jnüustricorten besucht war. An
den Besvrechungcn nahmeu Vertreter öes Allgemeinen Deutfcheu Gewerk-
schaftsbundes und der „Afa" teil. Es wurde cm Laniesausfchutz dcr
Erweröslosen Badens mii den beiöcn Svitzeuorganisatiorien gcbildet, d!s
küriftig alle F-ragen der Erwerbsloseu gemeinsam behandeln. Den Mittel-
xnnkt der Konserenz bildete die Notlage der Eriverbslofen, wvbei ver-
schiedenc Anträgc gestellt wurden. Jn diefen Anträgeu bitten die Er-
werbslosen den Badischen Lanötag um Bcwilligung einer Bcihilfe nnd
zwar für dtc verbeirateten Erwerbslosen 200 060 Mark »nd sür die
Ledigen 160 000 Mark, ferner möge öer Landtag beschliehen, datz die
badifche Rcgierung bei öcr Reichsregierung dahingshenö wirkt, daß
überall Mittel zur Aufnabme proüuktiver Arbeiten für die Erwerbs-
losen geschafft werden. Solange den Erwerbslosen keine Arbeit zu iarif-
lichen Mindestsützcir gegoben werden kann, ist die Erwerbslosenunter-
stützung nach einem bestimmten Mvdns zu regeln.

— Schwetzingerr, 26. Juni. Als zweitc Freilichtaufführung im
Schwetztuger Schlotzgarten ging am Sonntag mit grobem Erfolg SchUlcrs
Traucrsviel „Die Braut von M c s s i n a" in Szene.

— Riukliuge« bei Brettcn, 26. Juni. Das 6jährige Söhnche» dcs
Landwirts Rudolf KetzIer wurde von cinem Pferd fo unglücklrch an den
Kopf geschlagcn, dab es ftarb.

? Oberkirck. 26. Juni. Da an Sonn- unö Fciertagen der Persvueu-
verkehr auf der Aushilfsstelle Zuscnhofcn—Renchcn ruht, verkebren die
Kraftpostfahrten Obcrkirch—Rcnchcn an Sonn- unü Feiertagen wic bishcr.

? Achcru, 26. Juni. Die von dcn N a t.i o n a l s o z i a l i st c n gc-
plante S o n n w c n d f e i c r aus der Schwand ist durch dic Bezirksämter
in Ackern und Oberkirch auf Grund dcs Gesetzes zum Schutze öer
Nevublik verboten worden.

? Frciburg. 26. Juni. Ei» 76jäbriger Ebemann kam dcm Kerzen»
licht zu nabe. wodurch das Hemd Feuer fing. Der alte Manu crlitt s«
ichwere Berletzungen, datz er st a r b.

)( Korrstsuz, 26. Juni. Die Schweizerfveiiurig, die seit dem 18. März
etwa 900 Konstanzcr Personcn zuteil wurde, gebt jetzt zu Ende. Ein grotz-
artiges Werk dcr vrakttschcn christlicheu Nächfienlicbe wird darriit ab»
geschlosscn. Biclcn Hundcrten von Konstanzcr Familien warsn 100 glücke
liche Tage beschicden.

), Sruge« a. H., 26. Junt. Dic Hobentwielscstspielc stnd am Sonntig ,
in olclvcrsvrcchendcr Weise eröffnet worden. Bor Beginn der Auffübruns
svrach Schriftstellcr Wilbelm v o n Scholz ein Gelcitwort, worauf Gciv-
hart Hauvtmaims „Der arme Heinrich" «rr Darsteüirug täm. Die
Vorstellung war in allen Tcileu bcsrieöigenö.

,( Konstanz, 26. Lmii. Scit cinigcn Tagcn weiü oas schwsdiiche'
Königsvaar bet dem ebemaligen Grotzberzogspaar zu Besuch aus d«
Mainau. __

NationaMeater NllMeim.

iittwoch. 5!4: 328. Dorst. v 49,„crS.
Pr.: Die Mcisteriiriaer v. Nurn-

vnnerstag, 61i: 329. Vorst. ^ 50,
U. Pr.: Lolumbus. <B. B. B-

271_gsio u. 816-—1129 u. 1186 bis

1215 U. 1436—1635 u. 8866—3875.!
ceit-a-a. 6!4: 380..Borst. L 49. mittl.
Vrciie' -Sra Dmvolo. (Fr. V. B.
5531-5885! B. V. B. 1336-1435
und 8161—3220.)

amstag. 7: 831. Dorst. L 49, Sohe
Preiie: Rigoletto. (Sr. Ä. B.
7001-7250: B. B. B. 2741—2800
und 8221—8260.)

onniaa, 92: 382. Dorst. Autzcr
Micte (Vorrecht .4): bokie Prclse:
Madame Butterflv. «Sr. V.
11,861—10 05«: B. V. B. 2631 bls

Gntaa. 6!4: 833. Vortt. Autzer

Mietc (Borrecht L): nnttl. Prciie:
Prinz vou Hombura. IFr. B, „B-
5101-5530: B. V. B. 1781—2096.)

Nnll LN1 81üe1c rvie Rvsle
Sanitstshaus Rühlcn'ann,
Hauptftrage 149, Tel. 716, (B1M

KLMWvMvdtSWGZS

Hauvtstratzc 88.

Givkel der Mackt. Siitor. Mons-
mentalfilui n. d. Roman „zlldaraues
del Bolibar" von Leo Perutz.

Di« Ja«d nack der Frau. Detektiv-
abcntcuer in 5 Akteu. (B693

SLadttheciter.

Mittwoch, 7!4: Lumvacivaaabundus.
Autzer Mictc.

Donncrstag, 7)4: Km weitzen Röss'l.
Autzer MÜete.

Frcitaa. 7!4: Die Fledermaus. Nutz.
Niicte.

Samstag, 7)4: Tanz ins Glück.
Autzer Mietc.

HaLMllter Sreiöurg.

Miitwoch, 7: Für b. Frcie Gewerk-
schaitskartell: Dcr,lctztc Walzer.
Donnerstaa, 61»: -.,-laarvs Hochzest.
Autzer Micte.

Freitaa, 6)4: Undme. Autz. Mietc.
SamStaa. 7: Der Kammcri'änger
Dic N-euvermäbltcn. Autz. Miete.
Soimtag, 6: Das Käibchcn von

Heilbronn. Autz. Diietc.
 
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