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Heidelberger Zeitung — 1900 (Januar bis Juni)

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Nr. 78-100 (2. April 1900 - 30. April 1900)
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Auflösung des Lehrverhältnisses, haben sich die Parteien nach der i
ersten Verhandlung außergerichtlich geeinigt.
A Knaben-Handarbeitsunterricht. Mit dem nächste Woche
beginnenden neuen Schuljahr an den Volksschulen beginnt auch
ein neuer Kurs im KnabenhandarbeitS-Unterricht. Bekanntlich
wird hier an den Volksschulen in diesem Fach Papparbeit,
Hobelbankarbeit und Kerbschnitt gelehrt und die jährlichen Aus-
stellungen gelegentlich der Prüfungen zeigen, daß Tüchtiges ge-
leistet wird. Mögen daher die Eltern der 12- und 13-jährigen
Knaben nicht verabsäumen, ihre Kinder soweit als möglich an
dem Unterricht thetlnehmen zu lassen. Kosten entstehen nicht, da
die Gemeinde kein Schulgeld erhebt und auch Material stellt,
der Werth des Unterrichts ist aber mannigfach und ein großer.
Auge und Hand wird ausgebildet und geübt, die Sauberkeit und
der Ordnungssinn bei allen Arbeiten gefördert, zugleich wirkt
namentlich der Hobelbank-Unterricht auch kräftigend auf die
Muskeln. Manche aus der Straße verbummelte Stunde wird
nützlich verwendet und der Knabe hat seine Freude daran, schon
etwas geschaffen zu haben, was praktischen Werth hat. Wer den
Knabenhandarbeits-Unterricht mit den Augen des Erziehers oder
denen des Volkswirthes ansieht, wird Befriedigung finden und
«8 gewährt Eltern und Kindern eine Freude für das ganze
Leben, wenn die Knaben erfolgreiche Handarbeitskurse besucht
haben.
— Selbstmord. Die 39 Jahre alte Maria Becker hat sich
gestern in ihrer Wohnung in der Bergheimer Straße durch Satz-
säure Vergifter.
— Unfall. Gestern Abend wurde ein 14 Jahre alter Knabe
aus dem Philcsophenwcge von einem Maurerlehrling aus Kirch-
heim mit einem Handkarren angefahren und gegen eine Mauer
geschleudert, infolgedessen der Knabe eine schwere Verletzung am
Kopfe davontrug und aus dem Ohr blutete; er wprde mittelst
Droschke in die Ohrenklintk verbracht.
— Polizeibericht. Zwei Mannspersonen wurden gestern
wegen Diebstahls bezw. Landstreicherei verhaftet; sechs weitere
kamen wegen Ruhestörung zur Anzeige.
Friedrichsfeld, 17. April. Gestern Nachmittag nach 5 Uhr
entstand in der deutschen Steinzeugwaarenfabrtk eine große
Feuersbrunst, durch die drei Gebäude in Asche gelegt wurden.
Bruchsal, 17. Avril. Ein in der Fahnenschmiede als
Hülssschmied beschäftigter Dragoner von der dritten Es-
kadron des hiesigen Regiments, Wösener mit Namen und
aus Mülhausen i. E. gebürtig, wurde, lt. Kraichg. Zig.,
am Samstag Mittag durch den Hufschlag eines Pferdes
so unglücklich gegen den Kopf getroffen, daß er bewußtlos
zusammenbrach und nach kurzer Zeit den Geist aufgab.
Der Verstorbene war Gefreiter und stand im dritten
Dienstiahr.
L.6. Karlsruhe, 16. April. Die Preise für Koke aus
dem städt. Gaswerk werben vom 1. Mat ab erhöht. Auch die
privaten Kohlenhandlungen, die sich hier zu einem Ring vereinigt
haben, fahren fort, die Preise zu steigern. So kostet heute ein
CentnerRuhrnußkohlcn, der noch vor Jahresfrist auf
1 Mk. 35 Pfg. zu stehen kam. 1 Mark 75 Pfg.
L. 0. Karlsruhe, 17. ,April. Einem raffinirten Gauner-
streich ist ein hiesiger'Geschäftsmann zum Opfer gefallen.
Am Ostersamstag kam ein angeblicher „Baron" in ein Herren-
konfektionSgeschäft in der östlichen Kaiserstraße, wählte daselbst
einen kompleten Anzug nebst Ueberzieher aus und bat, ihm die
Kleider mit quittirter Rechnung in sein Hotel zu schicken. Als
der Bote mit den Kleidern dort anlangte, war der „Baron" ge-
rade im Hausgang anwesend, nahm dem Kommis die Kleider
ab, „um sie im Zimmer vor seiner Frau anzuprobiren". Der
Kommis wartete geduldig, bis sich hcrausstellte, daß der Gauner
mit den Kleidern durch einen andern Ausgang verschwunden
war. Er hatte sich im Hotel nur ein Zimmer anweisen lassen,
um den Betrug auszuführen. Der betreffende Kaufmann ist um
nahezu 100 Mk. geschädigt. — Die Zwangszögltnge Otto Läm-
mer und Otto Schwär aus der Erziehungsanstalt Flehingen,
die einen Mitzögling so schwer mißhandelten, daß er an den
Folgen der Verletzungen starb, wurden von der hiesigen Straf-
kammer zu zehn bezw. vier Monaten Gefängniß verurtheilt.
L. Karlsruhe, 17. April. Die Polizei verha stete einen
hier wohnhaften Bureaugehilfen aus Witten wegen Unter-
schlagung einer hohen Summe Geldes. Die Verfolgung des
Verhafteten geschah von dem Untersuchungsrichter in Mannheim.
L.O. Donaueschingen, 17. April. Fürst Egon zu
F ü rsle n oe rg oeavsichügt >n diesem Jahr hier ein Lteeple-
Chase-Rennen für Herrenreiter zu veranstalten. Der
junge Schloßherr will die Preise aussetzen und Besitzer
und Reiter als Gäste aus seinem prachtvollen Herrensitz be-
grüßen.

Kleine Zeitung.
O Radfahrer-Karte. Um größere Touren erfolgreich aus-
führen zu können, bedarf der Radler einer guten Karte, die
ihm zuverlässigen Ausschluß über alles Wissenswerthe in Bezug
auf seinen Weg bietet. Von dem auf diesem Gebiet Erschienenen
ist den süddeutschen Radfahrern besonders die soeben in voll-
ständig neuer Ausführung herausgegebene Unt versal-
Radsahrer-Karte 9 von Wolf-Junghans zu
empfehlen, die einen großen Theil Badens, Württembergs und
Hessens enthält. Auf ihr findet man die Chausseen in ganz
hervortretender Weise ausgeführt, die Entfernungen in Kilometern
beziffert, ferner die dem Radfahrer gefährlichen Stellen bezeichnet,
die Wälder angedeutct und schließlich die Gebirge und Höhen-
ziffern in Metern über dem Meeresspiegel angegeben; auch sind
ihr die Pläne der Städte Stuttgart, Karlsruhe und Mainz nebst
deren weiterer Umgebung beigegeben. Die Karte, sowie die
Stadtpläne sind nach dem neuesten und besten Material von
einem Kartographen der Königl. Preuß. Landesaufnahme in
Berlin redigirt und in dem bekannten geographischen Institut
von Eduard Gaebler in Leipzig hergestellt. Sie ist in der neuen
Ausführung bei dem trotz ihrer Reichhaltigkeit billigen Preise

folgt ihm nach einiger Zeit. Zugeständniß des Schwiegervaters,
Versöhnung.
In der kleinen Stadt ist es gar nicht so langweilig, wenn
man ein vernünftiger Mensch ist. Die Vernunft sucht man bei
diesen Blumenthal'schen Figuren vergebens. Der Bernhard
Gempe im Stück sagt: Verstand ist ja da, aber er funktionirt
nicht. Dies könnte man auf alle Figuren des Stückes aus-
dehnen. Das Thema, die Kleinstadtluft sei dumpfig und nähre
Klatsch und Verleumdung, wird endlos variirt. Der einzig
wirklich geistreiche Zug des Stückes, daß sich ein alter Arzt mit
dem alten Kohlenschachtarbeitspferd aus Zola's Ssrmlual ver-
gleicht. das den neuen Ankömmling schnuppernd begrüßt („Das
Pferd bin ich und Sie find das andere") wurde nicht belacht.
Dagegen schlugen alle Witze auf's beste ein.
Wahre Lachsalven, Applaus auf offener Bühne (z. B. bei
Herrn Kauers Auftreten) und fröhlichste Rezeptlvitär charak-
terisirten die Stimmung des Abends. Die Darstellung war eine
tadellose.
Ein besonderes Verdienst hatte» die Herren Rudolph
(Flemmingi, Kauer (Dr. Crusius), Meltzer (Schröter) und
Bauer (Gempe), die Damen Heinrich (Sabine), Konrad
(Antonie), Brauny (Frau Dr. Crusius). Die Nebenrollen
waren mit den Damen Saldern und Sternau und den
Herren Weinmann und Mayrtng gut besetzt. L. IV.

Theater-Rückschau.
Mit den besten Wünschen für die fleißigen Darsteller dieser
Saison wollen wir unsere Schauspiel-Berichte beschließen. Am
Ausgang des Theaterwinlers sei ein Blick auf das Ganze der
Darbietungen gestaltet.
Das Heidelberger Theater kann und darf nicht den Ehrgeiz
einer großen deutschen Bühne haben; trotzdem wurden von

von 1.50, aufgezogen 2.50 unstreitbar das Beste und
Preiswertheste, was auf diesem Gebiete existirt.
— Frankfurt, 17. April. Fußballwettka mpf London
gegen Deutschland. Die an den beiden Osterfeiertaaen
zwischen einer kombinirten Londoner Mannschaft gegen den Fuß-
ballclub Frankfurt und eine kombinirte Heidelberger Mann-
schaft geführten Wettkämpfe endeten beide Male mit einem knappen
Sieg der Londoner. Am ersten Feiertag spielte sie gegen Frank-
furt und blieb mit zwei Treffern gegen einen, gleich zehn Punkten
gegen fünf Sieger. Am zweiten Feiertag trat sie gegen Heidel-
berg an und blieb mit zwei Treffern und zwei Versuchen gegen
zwei Treffer und einen Versuch gleich 16 Punkten zu 13 er-
folgreich. Beide Wettspiele verliefen glatt ohne Störung.
— Worms, 17. April. In der Nacht zum zweiten Feiertag
erschoß sich der aus dem Badischen gebürtige Soldat
Salzgeber, der in der 10. Kompagnie des hiesigen Regiments
stand. Es ist das seit wenigen Wochen der dritte Selbstmord in
dieser Kompagnie.
— Berlin, 17. April. Wie die Danziger Neuesten Nachrichten
melden, wurde der Kopf des in Könitz ermordeten Gymnasiasten
Winter ziemlich gut erhalten von spielenden Knaben in einem
Graben gefunden. Der frühere Abdecker Israels ki wurde
als des Mordes verdächtig verhaftet.
— Meran, l5. April. DiejüngsteTochterdesHerzogs
Albrecht vonWürttemberg, Generalmajors und Comman-
deurs der preußischen 4. Garde-Cavallertebrigade in Potsdam,
aus seiner Ehe mit der Erzherzogin Margaretha Sophia von
Oesterreich, Herzogin Marie Elisabeth, ist heute früh hier g e-
storben. Sie war am 12. September 1899 in Potsdam ge-
boren.
— Pauline Lncca glitt am Freitag in Wien auf dem
Straßenpflaster über eine Orangenschale aus und erkrankte in-
folge der Sturzes schwer an Darmklemmung. Ihr Zustand ist
etwas gebessert, doch besteht Lebensgefahr fort.
— Von der Pariser Weltausstellung. Der runde Saal, in
dem sich die Eröffnungsfeierlichkeit absptelte hat einen Durch-
messer von 100 Meter. Er faßt ungefähr 25 000 Personen und
ist somit der größte Saal der Welt. Die Ausstellung war am
ersten Osterfeiertage von mehr ais 200000, am zweiten von
einer viertel Million Personen besucht. Viele der Besucher waren
aus der Provinz nach Parts gekommen. Die Kosten der Welt-
ausstellung wurden auf hundert Millionen veranschlagt, von
denen ein Theil durch den Staat, ein anderer Theil durch die
Stadt bewilligt wurde. Trotz der enormen Einnahmen, die aus
den sehr hohen Platzmiethen, Verpachtungen rc. erzielt wurden,
sollen die hundert Millionen nicht gereicht haben. Fünfundsechzig
Millionen wurden durch eine Lotterte gedeckt. Die Ausstellung
muß einstweilen Abends geschlossen werden da die Beleuchtung
nicht fertig ist. Der Hauptanziehungspunkt für die promentrende
Menge ist die Galerie der fremdländischen Paläste an der Seine.
Die Wege dort erweisen sich schon heute als zu eng. Die meisten
dieser Paläste sind bereits gastfrei geöffnet, selbst wenn die
innere Einrichtung nicht vollendet ist. Das deutsche Haus frei-
lich ist hermetisch verschlossen, aber vor dem spanischen und bos-
nischen Palais macht das Kommissariat Honneurs. In dem
schwedisch-norwegischen empfangen junge Damen in National-
tracht die Gäste. In dem reizenden bosnischen spielt eine Kapelle
im Nationalkostüm, und ein Buffet ist errichtet. Der ganz köst-
liche Jnnenraum des österreichischen Palastes mit prächtiger
Freitreppe ist reich mit Blumen geschmückt. Gastlich und mit
Geschick zu repräsenliren, ist bei einer Pariser Weltausstellung
durchaus angebracht, und wer das vergißt, schädigt sich selbst.

Theater- und Kunst-Nachrichten.
Mannheim. (Großh. Hof- und Nalionaltheater.) Freitag,
20. April (Ab. L): „Das Nachtlager in Granada".
Karlsruhe. (Großh. Hoftheater.) Donnerstag, 19. April:
Statt „Mignon": „Die luftigen Weiber von Windsor".
Handel und «erkeyr.
Mannheim, 18. April. (Aktien.) Oberrh. Bank 124.50 G.
Rheinische Kreditbank 144.50 G. Rheinische Hypothekenbank
164.— G. Heidelberger Aktienbrauerci 147.— G. Schrödl'schc
Brauerei-Aktien 151.— G. Portland - Cementwerk Heidelberg
160— B.
Frankfurt. 17. April. Effektensocietät. Abends 6'/^ Uhr.
Credit-Aktien 229.80-230.20 b. Deutsche Bank 204.30-50 b.
Dresdener Bank 159.10 b. Banque Ottomane 114.90 B. 80 G.
Bayerische Bank München 104.50 b. Nordd. Lloyd 132.90 b. G.
Staatsbahn 136 70 b. Lombarden 27.90 b. Northern 77.50 b.
Gotthard 14120 B. 10 G. Schweizer Central 145.70 B. 60 G.
Schweizer Nordost 91.70 B. 60 G. Schweizer Union 80.80 B.
70 G. Jura-Simplon 89.30 B. 20 G. 3pCt- Portugiesen 25.90
bis 80 b. 4pCt. Spanier 73.40 b. 4pCt. Serben 63.60 b. Con-
cordia 374 b. G. Eschweiler Bergw.-Verein 299.70 b. G.
Bochumer 276.50—80 b. Ä. Gelsenkirchen 229.10—228.90 b.
Harpener 245 50 b. Hibernia 257 b. Laura 282 40 b. Oberschles.
Eisen 187.30 B. 20 G. Alkali Westeregeln 215 b. G. Schösser
u. Co., Command. 92 b. G. Maschinenfabrik Fader u. Schleicher
198 b. G. Friedrichshütte 183 b. G. Westd. Jute-Spinnerei 88
b. G. Höchster Farbwerke 396 b. G. Chem. Werke Albert 169.80
Maschinenfabrik Dürrkopp 283 b. G. Badische Zuckerfabrik 88.10
b. G. Eleklr.-Ges. Helios 161.50 b. G.
6V«-6'/2 Uhr: Kreditaktien 230.20. Disconto 191.30. Con-
cordia 374.70. Bochumer 277.
An der Abendbörse wurden Industrie-Aktien lebhaft zu theil-
weise steigenden Kursen umgesetzt. Von Banken waren Oester.
Kredit erheblich höher. Portugiesen noitrten etwas niedriger.
Frankfurt, i7. April. Heidelberger Obligationen 3V,pC.
von 1894: 91.60 G.
Berlin, 17. April. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellschafl 152.— g.
— Die von der Deutschen Bank, Berlin, als Führerin eines
Consortiums, dem auch die Oberrheinische Bank, Mannheim,
angehört, übernommene neue 8'/z "/„ Badische Staats-

modernen Autoren genügend Novitäten vorgeführt; und wir
müssen konstatiren, daß die Bemerkung über den Mangel an
Novitäten bei der Heidelberger Bühne, welche in einer Feuilleton-
notiz einer Mannheimer Zeitung erschienen ist, als unhaltbar zu-
rückgewiesen werden muß.
Die Zusammensetzung unseres Publikums, die Zusammensetzung
der darstellenden Truppe bedingte im Wesentlichen die Gestaltung
des Spielplans, welcher uns folgende Novitäten brachte: Blu-
menthal-Kadelburg's „Als ich wieder kam", Karlweis' „Grobes
Hemd", Bisson's „Schlaswagcnkontrolleur", Mauthner-Türck's
„Kraft", L'Arronge's „Mutter Thiele", Fulda's „Kameraden",
Otto Ernst's „Jugend von Heute". Dreyer's „Hans", Hirsch-
feld's „Mütter", David's „Neigung", Hauptmann'S „Fuhrmann
Henschel" und „Biberpelz".
Die literarische Skala, die mit diesen Novitätennamen be-
schrieben ist, darf gewissermaßen als ein Abbild des ganzen
Spielplanes angesehen werden.
Die Dichtungen der Klassiker wurden auf unserer Bühne
mit „Faust", den „Räubern", dem „Nathan", der „Gezähmten
Widerspenstigen", der „Donna Diana", die Dichtungen der
Neueren mit Stücken von Halm, Freytag, Dreyer, Schnitzler,
Hirschfeld, Heyse, Hauptmann, im Ganzen mit 13 Stücken
repräscnttrt.
20 der aufgeführten Werke könnte man in einen Kreis schrei-
ben, der sich aus den Namen schlingt: L'Arronge, Birch-Pfciffer,
Verton, Karlweis, David, Otto Ernst, Fulda, Gutzkow, Mauth-
ner-Türck, Mosenthal, Ohnet, Sardou, Sudermann, Wartenberg,
Wildenbruch. Unter diesen erschien L'Arronge mit 3 Stücken,
die Btrch und Fulda mit je zwei Stücken.
Aus dem Gebiet von Schaustücken, für das der Name Be-
lüft igungsdramattk so überaus glücklich ist, konnte man
14 sehen.
Da durfte einmal zu uns reden Oskar Blumenthal, viermal

anleihe von 28 Millionen gelangt nächste Woche
zur Emission Voranmeldungen werden bereits jetzt von allen
Bankstrinen zur Uebermittelung an die offiziellen Zeichnungs-
stellen die noch bekannt gegeben werden, entgegengenommen.
Schiffsnachrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen-
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
gekommen sind folgende Dampfer: „Hamburg" am 9. April in
Suez, „Elisab. RickmerS" am 10. April in Saigon, „Bamberg
am 10. April in Hongkong._.
WafferstandSnachr echten. ""
Neckar. Rhein-

Heidelberg, 18., 1,89, gef. 0,06 m
Heilbronn. 16,1.50, gef. 0,12 m
Mannheim, 17.. 4,13, gest. 0 02 m

Lauterburg, 17.. 4 07. gef. 0.11 m
Maxau, 17.. 4,16, gef. 0,08 °>
Mannheim, 17., 4,80. gef. 0,02 o>

Wtrterangsdeovaktnungen.
Heidelberg, 18 April. Tbermomelerstand (nach 6.) Morgens
7 Uhr: -j- 7,6". Niederster Stand seit gestern Morgen: -fi 6.8 :
höchster:-)- 13,0°. Wind: L-W. Himmel:bedeckt. Barometer'
v nd: Morgens 7 Ubr: 758,5mm. Niederschlag am 17. April:
über Nacht 0,1 mm Reaen._ ^

Neueste Nachrichten
Mainz, 18. April. Die Mitglieder der katholische"
Studentenverbindung Rheingau, welche alljährlich aM
Osterdienstag hierher kommt, benutzten zur Ueberfahrt von
Bingen nach Rüdesheim einen Nachen. Da dieser nur
12 Personen faßt', aber von 20 Personen besetzt war, sank
er, wobei 13 Personen, darunter 4 Damen, er-
tranken. Der Schiffer und die übrigen wurden gerettet.
Berlin, 17, April. Die Vermählung der Prinzesst"
Maria Luise von Cumb erlaub mit dem Prinze"
Maximilian von Baden findet, wie aus Wien de-
peschirt wird, am 26. Juni in Gmunden statt. D>e
Meldung mehrerer Blätter, daß die Kaiser Wilhelm und
Franz Joseph, der Zar und die Könige von Dänemark und
Griechenland zur Vermählung nach Gmunden kommen wer»
den, erweist sich als bloße Kombination. (Berl. Tgbl.)
London, 17. April. Der Morning Post wird aus
Bloemfontein gemeldet, daß kleine Abtheilungen B
ren die Stadt umschleichen und ihr bis auf acht ode
zehn englische Meilen nahe kommen. Drei Johannes-
burger Polizisten gelangten sogar eine Nacht nach BloeM'
fontein hinein und entkamen wieder, ohne entdeckt zu werde"-
London, 17. April. Das Reutcr'schc Bureau melde
aus Tanger: Die Besetzung von Tuat und Jal>
durch die Franzosen verursachte eine große Erreg""»
in den amtlichen Kreisen Marokkos. Ein hoher -o
amter ist hier eingetroffen, um formell gegen die Besetz","^
Protest zu erheben. Man befürchtet, daß der wichO"
Handel mit Tafilet zum Nachthcil des marokkanisch?
Schatzes nach Algerien abgelenkt werde. ^
London, 17. April. Die Times bringt in m ^
zweiten Ausgabe nachstehendes Telegramm aus Loh"
vom 17. ds.: Die Civil and Military Gazette
öffentlichteinen B ri ef des Emirs von Afghanin"
an einen vertrauten Diener, worin der Emir Klage f"" .'
daß jetzt, wo Afghanistan auf allen Seiten bedrängt I '
die britische Regierung keinerlei Interesse an ihm §
nehmen scheine und sich bei Seite halte. Jedesmal, >"
er bei einem russischen Angriff einen Gegcnzug a"res
blieb er ohne Antwort von der indischen Regier"
außer daß ihm der Vorschlag gemacht sei. Asgh""Vg
möge dem Bau von Eisenbahnen und Telegraphen ':
zustimmen. Das sei unmöglich, da dies ein Mittel
würde, Afghanistan zu ruiniren. Der Emir sch'' ^
Trotz aller Sorgen bewährte ich mich 21 Jahre o
als fester Bundesgenosse der britischen Regierung, jetzt " ^
muß ich der indischen Regierung sagen, daß jetzt Z?"
Thaten ist, nicht zu Reden. ^l-
London, 17. April. Die neueste vom Kriegs"«" „
öffentlichte Aufstellung gibt die bisherigen britn
Verluste nachfolgend an: Im Gefecht gefallen stst",„„;
Wunden erlegen: 259 Osficiere und 2455 Mannsch^zg
vermißt und gefangen genommen 168 yfficicre,
Mannschaften; Krankheiten erlegen 50 Osficiere und
Mannschaften; als Invaliden nach England
288 Osficiere, 4934 Mannschaften, zusammen 765 ON ^j><
und 12 600 Mann, ohne Hinzurechnung der in de
afrikanischen Hospitälern liegenden Verwundeten. M'
Zurechnung derselben dürfte der bisherige Gesamt"'
mit 20 00 0 Mann eher zu niedrig als zu h"th
schlagt sein.
Wolfs', Telegrapyenbureau. §,0"
Haßfurt (ilnterfraiiken), 17. April. In den Ae
Happertshausen brannten 25 Häuser nied? ' ^
Kirche wurde gerettet. ^ o'
London, 17. Avril. Lord Roberts telegraPst--M

-——--->ii>l:
BlumeMhal und Kadelburg, einmal Kadelburg uno ^ ^ p
einmal Paul und Franz von Schönthan, zweimal Sw" -M >
Koppel-Ellfeld, einmal Franz von Schöntyan und G. "
dreimal G. von Moser allein, einmal G. von ^ .z,
L'Arronge.
Von sonstigen Autoren sind aufzuzählen: Bisso»,
Raeder, Vages, Stein-Walther. „sett
Die Leistungen der Darsteller fanden, wie
sprechungen gezeigt haben, mit einer Ausnahme unsc Asre
nung, desgleichen die Verdienste der drei RegUfi" zH-
Heinrich. Kauer, Meltzer. ^«.unge»/ i»"
Aus den mannigfachen schauspielerischen Darbietung
ten wir uns ein paar Momente retten, nun alles vor hje
uns an ihnen den Charakter dieses Thealerwinters

innerung aufzubewahren.


Da nenne ich Frln. Maria Heinrich als ^Ä?j,eN .'st,st'
wstsr äolorcw» und im Kerker, Frl. Klär als KA „Kopist
„Widerspenstigen" und als Majortn v. Ossendon Gib
Frl. Hoheneck als Grille, Frl. Krüger als Wolff" ' LaA mt'
und als Großmutter Jensen, Frl. Konrad als kleine»^ AlsAO
Brauny als Mutter Thiele, Herrn Direklor Hernn«
bruder und als Schöllhofer im „Groben H*m? - peL -
Sigl als Nathan und als Rentier Krüger im
Franz Kauer als Fuhrmann Henschel (V. ^Kt),

Rudolph als Robert im III. Akt der „Ehre", H'sts-,,jw.tet
als Pfeffermann in „Unsere Frauen" und als Holl« siliere»
' .Die Herren Söhne", Hrn. Weinmann als
seil". Hrn. Mayring als v. Ottendorf iw - .st
s", Hrn. Kurt Rudolph in den Bluwenthau^

mel in „Die sieri-pn lAkikin-- Nt-inmann als ^ .Nerla
„Probepfeil"
Paradies", Hrn. Kurt Rudolph in v-n
Wo ein Jeder bl-ibe, wohin auch ein Jeder zK" V
übrigen Darsteller die Versicherung milnehme»- v o ^„ler
au die Aufgaben der Heidelberger Bühne in diese
nicht ganz vergessen werden soll!
 
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