Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung — 1900 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 101-126 (1. Mai 1900 - 31. Mai 1900)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37613#0535

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
^ Erscheint täglich.
sonntags ausgenommen.
Preis
mit Familienblättern
. monatlich 50 Pf.
„.frei in's Haus gebracht.
Hurch die Post bezogen
Vierteljahr!. 1.25 Mk.
Ausschließlich Zustellgebühr.


^erusprech-Anschluß Nr. 82.


Insertionsgebühr
15 Pf. für die Ispaltige
Pelitzeile oder deren Raum.
Für hiesige Geschäfts- und
Privatanzeigen bedeutend
ermäßigt.
Gratis-Anschlag
der Inserat auf den Plakat-
tafeln der Heidelb. Zeituna
und den Plakatsäulen.
Fernsvrech-Anschluß Nr. 82

111. Zmiks Klatt. Samslay. de» 12. M«i

uwv.

Die Regierungspolitik in Nordschleswig.
Die aus Nordschleswig vorliegenden Nachrichten stim-
men darin überein, daß die seit anderthalb Jahren daselbst
Zertretene Regierungspolitik erfreuliche Erfolge gezeitigt
hat. Die dänische Partei, welche in Nordschleswig noch
vor zwei Jahren mit starkem Sclbstbewußtsein glaubte auf-
lreten zu dürfen, hat die Segel gestrichen und giebt zu,
vaß ihre Agitation theilweffe lahmgelegt ist. Die in
früheren Jahren während der Wintermmiatc fast in jeder
Woche veranstalteten politischen Versammlungen, an denen
nets 500 bis 60o Personen theilnahmen, sind gegenwärtig
fast völlig von der Tagesordnung abgesetzi worden. Selbst
für Kreise Hadersleben, woselbst den Agitatoren ehemals
rin besonders lohnendes Arbeitsfeld sich darbot, scheint die
Erkenntniß sich Bahn gebrochen zu haben, daß die bis-
herigen Geleise antideutschen Gebahrens verlassen werden
wüßten. Eine politische Versammlung in Tyrstrup war
vur schwach besucht, uno zu einer im Kreise Apcnrave am
Februar einberufcnen Versammlung des Vorlragsvereins
lur Rothenburg und Umgegend waren außer dem Einbe-
eufer nur die beiden Bereinsvorsitzendeu und ein junges
Wädchen erschienen. Auch bei der am 21. März abge-
haltenen Generalversammlung des „Landboforening" waren
do„ 500 Mitgliedern nur 12 anwesend.
Die Bevölkerung hat sich im Ucbrigen allen Anord-
nungen der Behörden willig unterworfen. Die Leiter der
panischen Agitation aber, welche früher Provokation auf
Provokation setzten, erklären jetzt, daß sie ohnmächtig wären
N>>d jeden Konflikt mit den Behörden vermeiden wollten.
Desgleichen erkennen die dänischen Zeitungen den zu ihren
"»grinsten erfolgten Umschwung der Verhältnisse offen an.
Das Häuflein der dänischen Agitatoren wird ersichtlich
'junrcr kleiner, immer isolirter und ohnmächtiger. That-
'hchlich giebt es auch nur noch wenige Leute, welche den
vlterr Widerstand glauben forlsetzen zu können. Wenn
von ihnen auch sorgfältig jedes öffentliche und demon-
hrative politische Hervortreten vermieden wird, so arbeiten sie
°°ch desto eifriger unter der Oberfläche, und zwar nicht
v»r in den Häusern, sondern auch im öffentlichen Leben,
Vnter der Maske unpolitischer Vereine, Vergnügungen und
'vustiger Veranstaltungen, um das Dänenthum zusammen-
övhalten und das erstarkende Deutschthum abzuwehren.
Auf der anderen Seite hingegen, wenigstens in Nordschles-
Vn>g, dürfte cs kaum noch Gegner der Regierungspolitik
8kben. Uebcrall wird die Niederlage der dänischen Agi-
!»tion und das Bestreben der dänischen Bevölkerung, mit
°Nn deutschen Nachbarn in Frieden und Ruhe zu leben,
vüt Befriedigung anerkannt. Der Deutsche tritt selbst-
vswußter auf als früher, und da er weiß, daß seine auf
,Förderung der deutschen Sache gerichteten Bestrebungen
"uterstützung finden, betheiligl er sich kraftvoll an der hie-
v»f abzielendeu Bewegung.
Die deutschen Ansiedelungen endlich schreiten in erfreu-
schster Weise fort. Die dänischen Gasthöse gehen entweder
'» oder in die Hände von Deutschen über. Deutsche Un-
Kirehmungen, wie Bahnanlagen rc., finden jetzt Unter-
.vtzung auch von dänischer Seite. Kurz, der ganze Um-
.Hwung ist so augenfällig und durchgreifend, wie er wohl
v»m je zuvor binnen so kurzer Zeit in einem national-
^»ischten Landesthcil sich vollzogen haben dürfte.

Deutsches Reich.
— Tie nationalliberale Fraktion des Reichs-
> — hat in der Sitzung vom 9. d. die bisher vorliegen-
Kompromißvorschläge in Sachen des Fleisch-
hauaesetzes einer vorläufigen Besprechung unter-

Das Nachtmahl.
Ei
Geschichte aus dem Burenleben Südafrikas.
Erzählt von einem deutschen Arzte im Kaplande.

^ (Fortsetzung.)
»lisple haben dies in den letzten Wochen verschoben bis
de« Tage und drängten sich in dem kleinen Raume
lei,. Mlbureaus. in dem ein zierliches, »och junges Fräu-
tz,, Wres Amtes als Postmeisterin waltet. Sie ist kein
»„P^nkind, sondern englischer Abkunst, noch Neuling im Ort
l,ir? Mit den Eigenschaften dieser Halden Barbaren noch
vertraut. Daher gehen die Verhandlungen
z. Ach»al etwas langsam von Statten und es enlspinnt sich
stgi?' folgende Unterhaltung: Sind Briefe da? Für wen?
dal,», ?icd! Ich meine wessen Briefe wünscht Ihr zu
Meine. Wie ist denn Euer Name? Jonathan,
"nr doch bitte Euer» vollen Namen. Jonathan
sas. Das Zwiegespräch wird unterbrochen durch den
Auster, der gerade hereingekommen ist, um die Post-
bej 'Arm, für die er eine zärtliche Regung im Herzen fühlt,
^llt ^m schwierigen Geschäft zu unterstützen. „Sie müssen,"
»ah" aus Englisch, „die Leute nach ihrem Van (Familien-
»am» -i stagen, unter Namen verstehen sie nur ihre Taut-
Kwn?.' »uv schnell ist nun festgestellt, daß der die Briefe
!» Utende Bur I. A. de Wet heißt und die Sache scheint
so F,idnui,g zu sein. Aber kaum ist er zur Thür hinaus,
Mj/gcheint er auch schon wieder, wirft mit entrüsteter
die Briese aus den Tisch und erklärt, das seien
!vvk«. .Vetters Briese, der denselben Namen trage. Er
1?Ute ^ Witwater, nicht in Rovipoort, wohin die Adresse
b»dps >jas arme Postfräulein sieht noch einmal nach und
sejAchtig auch einen Brief an I. A- de Wet, Witwater,
M ötvei Monaten auf der Office gelegen hat. und nun
'e arme Seele endlich Ruhe.

zogen. Aus dieser Besprechung ging hervor, daß die
Mehrheit der anwesenden Mitglieder sich auf den Boden
derselben zu stellen nicht abgeneigt war. Eine größere
Anzahl von Mitgliedern der Partei war, beiläufig bemerkt,
durch die Antheilnahme an mehreren, zu gleicher Zeit statt-
findenden KommissionSberathungen verhindert, an der Frak-
tionssitzung theilzunehmen.

Klein? Zeitung.
— Heilbronn Ter Verein der Hundefreunde Heilbronn hält
am 27. Mai d. I. eine internationale Spezialschau für
rauh- und glatthaarige Pinscher und Zwergpinscher ab.
Programme und Anmeldebogen versendet der Schrift'übrer des
Vereins Herr Carl Stahl zu Heilbronn a. N., Karlsstraße.
— Sydney, 4. April. Außerordentliche Vorsichtsmaßregeln
werden angesichts der immer weiter um sich greifenden P e st
von den Dampfern des Norddeutschen Lloyds
beobachtet. Ter kürzlich hier angelangte „Prinzregent Luitpold"
ankert 5 bis 6 Fuß vom Quai entfernt; die Ankertaue sind mit
frischem Theer bestrichen, und jedes zeigt mehrere convexe Blech-
scheib, n, um zu verhindern, daß Ratten aus diesem Wege das
Schiff erreichen. Die Lausplanke wird scharf bewacht und in der
Nacht stets eingezogen. Zum Waschen des Schiffes wird nur
Flußwasser verwandt; überall stehen Rattenfallen und eine An-
zahl Katzen ist auf alle Räume vertheilt. Dank dieser Maßregel
ist auf der ganzen Reise keine Ratte auf dem Dampfer bemerkt
worden. — Der hiesige Vertreter des Norddeutschen Lloyds,
Lohmann, macht die wichtige Mittheilnng, daß die Dampfer der
Gesellschaft vom 1. Juli ab die australische» Hauplhäsen in
drei-, statt wie bisher in vierwöchigen Zeiträumen anlaufen
werden, da der Handelsverkehr sich ungeheuer steigert und noch
weiterer bedeutender Ausdehnung fähig ist. Das Schiffsmaterial
wird durch de» Ankauf von 18 Dampfern zweier englischer Ge-
sellschaften geliefert. Ferner soll eine dreiwöchentliche Verbindung
zwischen Sydney und Ncu-Guinea eingeiichtet werden, und
endlich wird eine Linie des Lloyds Sydney, Brisbane, Neu-
Guinea, die Karolinen, Batavia und Hongkong verbinden; Mitte
Juli soll sie durch den Dampfer „München" eröffnet werden.
Diese Verbindung wird mit ganz besonderer Freude von den
Deutschen Queenslands begrüßt werden, die bisher der unmittel-
bare Verbindung mit der alten öeimath entbehrten.
— Wie der Geruch zu Stande kommt Die beiden franzö-
sischen Naturforscher Vaichide und Vau Melle haben kürzlich der
Pariser Akademie eine Abhandlung vorgelegt, in der sie über
das Wesen des Geruchs folgende Hypothese aufstellen und zu
begründen suchen: Der Geruch, den eine riechende Substanz ver-
breitet, entsteht nicht durch Aussendung kleinster Theilchen dieser
Substanz, sondern wird übertragen durch Strahlen von gewisser
kurzer Wellenlänge, ähnlich wie Licht und Wärme. Zur Be-
gründung dieser Hypothese westen die genannten Forscher u. A.
darauf hin, daß die Geruchsncrven denselben Ausgangspunkt im
Gehirn haben, wie die optischen Nerven und sich durch diesen
besonderen Umstand von den andern Sinncsnerven unterscheiden,
daher es wahrscheinlich ist, daß auch ihre Funktionen einander
ähnlich sind Gerüche zeigen die Eigenthümlichkeit, die strahlende
Wärme stark zu absorbiren, woraus Tyndall schon auf eine
gewisse Beziehung derselben zu den Wärmestrahlen schloß.
Chemische Substanz n, die ähnliche Gerüche verbreiten, zeigen
im Spectrum Absorptionsbäaoer, die in ihrer Lage gewisse
Uebereinstimmungcn erkennen lassen. Die riechenden Substanzen
verlieren durch den Umstand, daß sie Geruch ausstrahlen, in
keiner Weise an Volumen oder Gewicht, wenigstens hat bis jetzt
noch Niemand einen solchen auf der Geruchaussendung be-
ruhenden Verlust derselben feststellen können. Anderseits aber
gibt es nicht wenige Körper, die kleine Theilchen aussendm,
d. h. zu Dämpfen werden, ohne daß sie riechbar sind. Endlich
weilen die oben genannten Forscher darauf hin, daß es Stoffe
gibt, die jeder für sich stark riechen, aber zusammengebracht ihren
Geruch ve,nichts» ohne doch eine neue chemische Substanz zu
bilden. Solche Stoffe sind z. B. Kaffee und Jodoform. Diese
und eine Reihe anderer Thatsachen führen Vaschide und Van Melle
zu Gunsten ihrer dynamischen Geruchstheorie auf, und in der
That hat dieselbe schon der Analogie nach vieles sür sich. Wenn
Licht, Wärme, Schall sich durch Schwingungen eines geeigneten
Mediums fortpflanzen, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß dieses
mit dem Duft ebenfalls der Fall ist, und die Existenz von
gerucherzeugenden Wellen durch den geruchstrahlenden Körper ist
a priori viel wahrscheinlicher als die Aussendung unendlich vieler,
unendlich kleiner duftender Partikelchen.

Reges Leven herrscht auch in den übrigen Häusern des
Dorfes. Eigentliche Bauern wohnen hier nur wenige,
mehrere Familien leben davon, daß sie Kinder aus dem
Distrikt» die für einige Zeit zur Schule geschickt werden, in
Pension nehmen.
Sie beherbergen bis zu zwanzig und mehr solcher Schul-
kinder und werden dafür von den Eltern mit Naturalien,
mit Vieh und Korn bezahlt. Daß ein Burenkind ganz ohne
Unterricht aufwächst, kommt doch nur selten vor. Es giebt
auch wandernde Schulmeister, die von Farm zu Farm ziehen,
um der Jugend die Weisheit einzutrichtern. Die Predikanten
üben dadurch einens heilsamen Zwang auf die Bevölkerung
aus, daß sie Niemanden annehmen, d. h. konfirmiren, der
nicht lesen und schreiben kann. So beißt denn der Bu-r in
den sauren Apfel und schickt sein Kmd zur Schule, oder
nimmt sür einige Zeit der onäsrevizror ms Haus.
In diesen Tagen waren es d,e Dorfbewohner gewöhnt,
sich sür die eigene Familie auf die allernothwendigsten
Räume zu beschränken und jede irgendwie verfügbare Kammer
den Fremden als Nachtquartier nbzutreten. So wurden denn
Kisten und Bettzeug von den Wagen herab in die Häuser ge-
schleppt; aus dem stoop (Veranda! an der Straßenseite saß
man kaffeetrinkend, erzählend, klatschend beisammen.
Manche besonders durstige Seele wanderte von Haus zu
Haus und brachte es fertig, zehn Tassen des braunen Tranks
in zwei Stunden zu vertilgen. Ueberall fröhliches Leben und
Geschäftigkeit, das Bild eines mdasrikanischen Dorfes am
Vorabende des Nachtmahltages.
Doch wir müssen zu unseren Freunden zurückkehren und
sehen, wo sie geblieben find, ^zau Esterhuiz hatte nicht auf
dem allgemeinen Lagerplatz, sondern in dem Hofraum des
einen, ihm befreundeten Geschäftsinhabers ausgespannt. Die
Frauen fanden in dessen Hause, Jan und seine Söhne im
Wagen Nachtquartier, wahrend der Hottentott Piet den Auf-
trag erhielt, bei den Eseln im Felde zu bleiben und nur
Morgens und Abends zu erscheinen, um Rapport zu erstatten
und seine Kost in Empfang zu nehmen. Selbstverständlich

Handel nnd Verkehr.
Mannheim, 10. Mai. (Produktenbörse.) Per 100 Kilo.
Weizen Pfälzer 17.- bis Norddeutscher 17.— bis 17.25,
Azima 17.50 bis 18. Theodosia 18.- bis 18.50, Saxonska
—bis —, Girka 17.25 bis 17.50, Taganrog 17.25 bis
17 50, rumänische —bis —.—, amerikanische Winter 17.50
bis —, amerikan. Spring 17 25 bis —.—. Walla-Walla
17.25 bis 17.50, Milwaukee —.— bis —.—, Semence Russe
17.75 bis —. Kalifornter —.— bis —, La Plata 17.—
bis —, Kannsas II 17.— bis —, Kernen 17.25 bis —,
Roggen Pfälzer 15.75 bis —. Russischer 15 75 bis —,
Norddeutscher —.— bis —. Gerste dies. Gegend 15.50 bis
15.75, Pfälzer 16.25 bis 16.50, Ungarische 17.50 bis —.
Futtergerste 13 50 bis-, Hafer Bad. alter 1475 bis 15.50,
Norddeutscher 15— bis 15 25, Russischer 13.75 bis 15.50,
Württemberger —- bis —Amerikany 14.50 bis —,
Mais Arnerik. mixed 11.50 bis —, La Plata 11.85 bis —,
Mais Donau 12.— bis —.—, Kohlreps deutscher neuer 26.50
bis —, Wicken 17.— bis —, Roth Kleesamen 130.— bis
140.—, Pfälzer -.- bis -.-, Deutscher II 85.— bis 95.—,
Amerikaner —.— bis —.—, Lucerne 85.— bis 95.—, Provence
90.— vis 95.—, Esparsette 22— bis 26.—, Leinöl mit Faß
70.— bis —.—, Nüvöl mit Faß 62.— bis —.—, bei Waggon
—bis —. Petroleum Amertkauy 23.— bis —, bei
Waggon 22.15 bis —.—, bei Bassinwag. 21.15 bis —,
Russisches —.— bis —, bei Waggon 18.55 bis —.—, bei
Bassinwag. 17 75 bis —, Sprit versteuert 119 — bis —,
90er unversteuert 33.50 bis —.
Weizenmehl 00 0 1 2 3 4
27.50 25.50. 23.50 22.50 2150 19.50.
Noggenmehl 0: 24.25, 1: 21.25.
Tendenz: Weizen und Roggen unverändert, Gerste und Hafer
ruhig, Mais etwas niedriger.
Schiffs Nachrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
gekommen sind folgende Dampfer: „Trier" am 7. Mai in
Rio de Janeiro, „Hamburg" am 8. Mai in Nagasaki. _
Verloosungen.
Italienische Rothe Kreuz-Loose vom Jahre 1V38.
Ziedung am 1. Ma,. Hauplvreise: Serie 708 Nr. 36 k
35 000 Fr. Ser. 11843 Nr. 42 L 2000 Fr. Ser. 10944 Nr. 20
ä 1000 Fr. (Ohne Gewäbr.)_
Für die Redaciion veraniworiltG: F. Montua ln verdetvera
äa.8 bostö ttllä billigst«
öititzrzru886r.
iMllllmell, üsickslberA.
Löswiagorioktsts ttspsrstru'WSi'trstLtts kür
t lÜMl, ?i»iliin»8, ilui»u»»i»i»8.
8tiwmungsn resräsa gut, roln »usgstülrrt.
Vedr. Iruii Xru'iik. Külltllvr, LuuMtr. 108.
u ä LLarnrORLLUHII8
voräsu 8orgkältiß8t rsparirt unä gestimmt äuroir
ttsupt8tra88s 73.
Otrr-. I-OOS, Oonättorsi, ÜLllpt8trs88s dlr. 114.
b Urals nabs csr Lksräs badn- rwä disbenbatm-IIaltsstsUs.
Islspdou 136. Sioptrisnstrssss 13. IslspNon 136
8psoialität: Qtrocotstts- Ullä vssssr-t - Londons
OetroreE. lUmoiiuäeii, Inqueure, »eine.
«Ltrur rintt OrSmss gsküllts Dssssr-ts.
^88»ir»iiil8l»«U»8«i» »/Ltr.
I »tli oilr«!«!»« HeilqnvU«-, SS" k.,
tetl bvvitNrt tidvii»»»-
ttsmn!-, Sii« rvn- u » »«Ion vt«.
vtNt, u»il«t«8
1Vr»8»erIr«iIv«rt»»tlr«u O'luturlnti-
I« 1t«r«1i»rtol>tuii8oi> 8«N»t-
ti8«r 1'nrlr, lioroapvll«.
— in» Iillrl»»n8v 1-r«8j»vvt«
«I»r«i» «I!« ttrunnvnvervitltiinß;.
Hierzu ycivelveraer Familie nvlatter Rr. 08.
Inhalt: Eine Prophezeiung. Novelle von W. G. Awsejenko.
(Schluß.) — Mittelalterliche Kriminaljusliz mit besonderer
Rücksicht auf Heidelberg und den Odenwald. Vortrag van Herrn
Carl Christ. (Fortsetzung.) — Verschiedenes. — Vom Bückcrttsch.

halte man freundlichste Aufnahme gefunden und saß jetzt
plaudernd mit der Hauswirthin und ihren erwachsenen Töchtern
beisammen, während Betti schon vor Begierde brannte, die
neuesten Manufakturwaaren im Winkel in Augenschein zu
nehmen. Inzwischen hatte sich Jacobus Smeer mit seiner
Karle zu dem anderen Ladenbesitzer, einem Israeliten
russischer Abkunst, verfü. t, be, dem er regelmäßig sein Quartier
hatte, wenn er ins Dorf kam. Es verbanden ihn intimere
Beziehungen mit diesem geriebenen Geschäftsmann- JacobuS
verdankte einen beträchtlichen Theil seines Wohlstandes dieser
Verbindung. Er selbst mar nämlich ein Pferde- und Esel-
kenner ersten Ranges, selbst unter de» Buren, die doch alle
etwas davon verstehen, allaemein dafür geachtet. Auch in
Südafrika gilt der Grundsatz, daß beim Pferdehandel die
Freundschaft aufhört. Aber es war unmöglich, Jacobus ein
Schnippcden zu schlauen. Das machte ihn besonders befähigt
zum Einkäufen der Thiere. die er unter Hinweis auf ihre
jeweiligen Fehler, die er unfehlbar aussand, b:lstger
als irgend ein anderer an sich zu bringen
wußte. Und da sein Geschäftsfreund in gleichem
Grade die Gabe des Verlaufens zu möglichst
hoben Preisen besaß, so standen sich die Beiden bei
dem Kompaanicgeschäft, das sie mit einander betrieben,
sehr aut.
Besonders beim Ausbruche der Rinderpest in anderen
Theilen des Kavlandes und der Bureiirepudiike», als plötz-
lich durch die Verluste von Tausenden von Zugochsen eine
gewaltige Nachfrage nach Eseln eintrat und die Preise enorm
in die Höhe schnellten, hatten die Beide ihr Schiffchen ins
Trockene zu bringen gewußt. Sie hatten Witterung gehabt,
bevor sonst irgend Jemand in ihrem enilegenen Distrikt
nur etwas ahnte, waren sofort ans Werk gegangen, hatten
alle Esel angekauft, deren sie habhaft werden konnten, sie zu
Hunderten nach der Kapstadt treiben lassen, und dort mit
mehr als gutem Profit wieder losgeschlagen.
(Fortsetzung folgt.)
 
Annotationen