Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 150-176 (01. Juli 1902 - 31. Juli 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0018

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Redakteur Schlang dankte dem Vorredner und gedachte
der Verdienste Schlossers.

Ausland.

Oesterreich-Ungarn.

— Die von Jesmten verfaßte „Zeitschrift für katholi-
sche Theologie" bringt in ihrem neuesten Hefte eme
Verurte'ilung Ehrhards in allerschärfster
Form, und zwar ans der Feder des Jesuiten Hofmann,
k. k. Universitätsprofessors in Jnnsbruck. Damit ist
wohl das endgiltige Urteil von maßgebender Seite über
den zahmen Reformtheologen in Wien gesprochen. Prof.
Ehrhardt geht bekanntlich von Wien nach Freiburg m
Baden. Am 21. ds. gab ihm die katholische Studenten-
verbindung „Austria" einen Abschied. Professor Ehr-
hardt hielt dabei eine hübsche Rede, die auch der
„Pfälzer Bote" abdruckt. Er sagte darin u. a.:

„Mir war es immer eine Freude, das Wort zu ergreifen
gegenüber den jungen akademischen Vertretern des katholischen
Gedankens. Sie haben eine hohe, schöne und ernste Aufgabe,
das festzuhalten, was das Wesen der ganzen Universität dar
stellt, nämlich die Erkenntnis der Wahrheit, welche zugleich
die wahre Kritik verbindet mit jenem Moment, welches allem
die Seligkeit und Kraft giebt, zu wirken für die Welt und die
große Gemeinschaft des ganzen Menschengeschlechtes, den katho-
lischen Glauben. Diese Verbindung, welche einmal vorhanden
war, in neuer Weise mit Heranziehung aller neuen Verhält-
nisse und Erkenntnisse, welche auf allen Gebieten errungen
worden sind, diese neue Harmonie aufzubauen und die Welt-
anschaung des katholischen Glaubens nach allen Richtungen hin,
in Familie und Staat zu bethätigem diese ganze Harmonre
auszubauen, das ist eigentlich Jhr grotzes Jdeal, und in dem-
selben fühlen Sie sich alle einig, wenn auch die Bänder ver-
schiedeu siNd und manche keine Bänder tragen."

Englaud.

— Jn der Liste der anläßlich der geplanten Krönung
mit einer Auszeichnung bedachten Personen finden wir
auch den Namen eines Deutschen, Major F. v o n
Steinacker, der im s ü d a f r i k a n i s ch s n
Kriege auf Seiten der Engländer gefochten und sich
bei mehreren Gelegenheiten rühmlich hervorgethan hat,
so daß er mehrere Male in den offiziellen Berichten lo-
bend erwähnt wurde. Zum Dank für die Dienste, die
er auf diese Weise dem britischen Reiche geleistet hat,
ist ihm vom König das Kommandeurkreuz des Bath-
Ordens verliehen worden. Obwohl Major Steinacker
nicht iu den großen Schlachten, deren der südafrikanische
Krieg überhaupt wenige aufzuweisen hat, mitgewirkt,
scheinen die Lritischen Militärbehörden seine Dienste doch

nicht gering angeschlagen zu haben. Jn einer kritischen
Zeit besuchte ec die Königin der Swazis in der Abficht,
diesen Volksstamm zu veranlassen, in dem südafrikani-
schen Kriege sich neutral zu verhalten. Der Major kennt
Land und Leute von Grund aus und besitzt einen ziemlich
bedeutenden Einfluß auf viele ihrer Führer. Diejenigen,
die Gelegenheit hatten, ihn kennen zu lernem sind der
Ansicht, daß man in der späteren Geschichte Südafrikas
noch mehr von ihm hören wird.__

Aus Stadt und Land.

-p Gewerbegericht. Jm Monat Funi wurden folgende
Streitfälle erledigt: 1. I. S. des Detacheur Heinrich Dorn-
blüth gegen Friedrich August Grün, Besitzer einer chemischen
Waschanstalt dahier, wegen einer Lohneutschädigung von 1053
Mark wurde der Kläger mit der erhobenen Klage abgewiesen.
2. I. S. der Detacheur Heinrich Dornblüth Ehefrau, Direk-
trice, gegen denselben Beklagten wegeu einer Lohnforderung von
856 Mk. 25 Ps. wurde die Klägerin ebenfalls mit ihrem
Anspruch abgewiesen. 3. I. S. der Köchin Louise Veyl gegen
Wirt Martiu Albrecht dahier, wegen einer Forderung von
20 Mark Lohn und 9 Mark Entschädigung, etnigten sich die
Parteien dahin, datz der Beklagte der Klägerin 10 Mark be-
zahlt und diese auf ihren weiteren Anspruch verzichtet. 4. I.
S. des Steinhauer Georg Uhrig gegen die Baufirma Jäger und
Rumpf wegen einer Lohnforderung bon 18 Mark einigten
sich die Parteien auf den Betrag von 8 Mark. 5. I. S.
des Malergehilfen Heinrich Kahrmann gegen Friedr. Retzbach,
Maler- und Tünchermeister dahier, wegen einer Lohnforde-
rung von 36 Ntark einigten sich die Parteien auf den Betrag
von 19 Mark. 6. I. S. des Tapeziergehilfen Hugo Kawicz ge-
gen die Firma Reis Söhne, Möbelfabrik dahier, wegen Zah-
lung der gesetzlichen Cntschädigung vou 15 Mark infolge kün-
digungsloser Entlassung, erklärte sich die beklagte Firma zur
Zahlung von 12 Mark 50 Pf. bereit, worauf der Kläger auf
seine Mehrforderung verzichtete.

EPPingen, 30. Juni. (A b s ch i e d s f e i e r.) Am
Samstag Abend fand sich, dem „Volksboten" zufolge, im Saale
des Gasthauses „zum Schwancn" eine grötzere Anzahl Bürger
mit sämtlichen Beamten der Stadt und mehreren Bürger-
meistern und Gemeiuderäten des Amtsbezirks Eppingen zu-
sammen, um den Abschied des Herrn Oberamtmanns von
Boeckh zu feiern. Nach sechsjähriger Thätigkeit im hiesigen
Bezirk ist ihm der Nachbarbezirk Sinsheim übertragen worden,
den er am 1. Juli übernehmen wird. Bürgermeister V i e l-
hauer richtete herzliche Worte des Abschieds an den Herrn
Amtsvorstand, indem er einen kurzen Blick auf die wichtigsten
Ereignisse der letzten sechs Jahre warf, durch die gerade auch
der Herr Oberamtmann zwar grötzere Arbeitslast und Mühen
bekommen, aber auch Gelegenheit gehabt habe, seinen Eifer
für das Wohl der Bevölkerung an den Tag zu legen. Prof.
Neuer schilderte dann die Verdienste des Herrn Amtsvor-
standes um die Schule, besonders seine Bemühungen um die

hiesige Realschule. Von Amtsgerichtsverweser Dc. Grotz wurW
sodann das gute Einvernehmen gefeiert, das stets zwischen Be-
zirksamt und Amtsgericht gewaltet, und wozu das jederzeit
liebenswürdige und kollegiale Entgegenkommen des Herrn
Oberamtmanns wesentlich beigetragen habe. Als letzter Redner
hob Herr Stadtpfarrer Reimold die Verdienste hervor, die sich
Herr Oberamtmann um das kirchliche Leben erworben habe-
Auf alle diese herzlichen Abschiedsgrütze antwortete Herr Ober-
amtmann mit aufrichtigew Danke.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

Der Geschmack ist verschieden, darüber lätzt sich nicht strei-
ten, denn was der eine für schön und gut findet, hat gewitz
nicht immer den Beifall und die Zustimmung des andern-
Dies geht schon daraus hervor, datz es viele Leute giebt, welche
den Kakao als erstes Frühstück allen anderen Getränken vor-
ziehen, während wieder andere dem Thee diese Rangstellung
einräumen. Thatsache ist aber, datz die grotze Masse Kaffee
trinkt und zwar nicht nur des Morgens, sondern auch Mittags
und des Abends und dies ist eigentlich der richtige Matz-
stab, den man an die Bekömmlichkeit eines Genutz- und Nah-
rungsmittels anlegen mutz. Trotz vielfacher Anfeindungen
dehnt sich der Konsum in Kaffee weiter aus, wobei neben den
Verbesserungen, welche die Technik in der Herstellung gerösteten
Kaffees gemacht hat, auch die billigen Preise der letzten Jahre
mitgewirkt haben. Ein weiterer Fortschritt ist in dem Umstand
zu suchen, datz dem Kaffee heutzutage nicht soviel geringwertigs
Surrogate mehr beigesetzt werden. Man nimmt höchstens einS
Kleinigkeit von Pfeiffer und Dillers vollständig
löslicher Kasfee-Essenz dazu, um eine HLbsche Farbe
zu erzielen und den Geschmack und das Aroma etwas zu ver-
bessern. Welchen Umfang der Kaffee-Berbrauch angenommert
hat, geht aus der Thatsache hervor, datz Deutschland jährlich
für ungefähr 170 Millionen Mark Roh-Kaffee einführt.

mit Osmk II «ir - H «A

_,/s.IcaI» Uokkrissur, Lnlags 2k.

ÜöUUllLl, pract. 2aknarrt,

Suuxtstr. 44. ttkiäslbkrg Lauxtstr. 44.

8i»rv«I»8<oi»Ävii: S IS, S S.

L«Im VOlllköMK«

gwpüsüit: _ _

Lss-, 1'i'liilr , Lsirss- rrrrcl Ssrvlo»,

Ssstsolcs jsäsr ^it, dliscksrlags äsr Ssislingsr rwä Lsrnäorksk
Llswllv.-b'abriLsn ru Originslprsissn, Nsinnieksl-Kockgssekirrs sto-
Lilligs, absr kssts Ursiss.

Amts- u nd Kreis-Berkündrgun-s-latt.

>. Aufgebot.

Nr. 22 238. Der Werkmeister Karl
Ludwig Striehl in Neckarau, vertreten
durch die Rechtsanwälte Dr. Köhler
und Dr. Mayer in Mamiheim, hat
das Aufgebot des von dem Kanf-
uiann Karl Vollmond in Heidelberg
acceptierten Wechsels d. d. Mannheim,
den 24. Juni 1902 über 5500 Mk..
zahlbar am 1. Oktober 1902 bei der
Rheinischen Creditbank in Heidelberg,
beantragt.

Der Jnhaber der Urkunde wird anf-
Zefordert, spätestens in dem auf

Freitag, den 1. Mai 1903,
vormittags 9 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte
(Zimmer Nr. 7, II. Stock) anberaumten
Aufgebotstermine seine Rechte anzu-
melden nnd die Urkunde vorzulegen,
widrigenfalls die Kraftloserklärung der
Urkunde erfolgen wird.

n. Zahlungssperre.

Gemäß Z 1019 C. P. O. ergebt an
Kaufmann Karl Vollmond und an die
Rheinische Creditbank, beide in Heidel-
Lerg, das Verbot, an den Jnhaber des
obenbezeichneten Wechsels Zahlung zu
teisten.

Heidelberg, den 26. Juni 1902.

Kroßy. Amtsgericht.

gez.: Dr. Quenzer.

Dies veröffentlicht:

Der Gerichtsschreiber:

Fabian,

Gr. Amtsgerichtssekretär.

GrosteS Lager

feltigkl Losll's

Schlafdivan's Paneel-
divan's, Chaiselongue'S mit
und ohne Decken, in Moquetts,
Kameltascben, Pelucbe- und
Vcgamoid'tü-Bezügen, Peluche-
Sofa'S unv Peluche-Garni-
turen in allen Farben und in
d-n neuesten Fapons. Fau-
teuits und Polster-Stuhle.

Gebr. Breitwieser,

Möbelmagazin,

Schloßberg 2, Klingenthor.

Brima

Nindfleisch.

das Pfund 64 Pfg., empfiehlt

Chr. Frank, Metzgermeister,
Bahnhofstraße S.

8etiäk6?,

vsrvinl k!is VisIIsnbLli8okLul(sI v. k.-?.

vs » w tlil» ILIIlt HV»88«I*1vitlLIIA«I!.

8pvLiLl-v68edM kür kAil-LillriedtullAell

ssäsr A.rt, nüt dg.3- unä LoUönföiisriiiiA von oilltaolistsr pis ksiustsr

^usküIiruriA.

llvvAIirtv 8v8tvmo. ?rvi8v dilliA8t.

llrompte llvtüviuiiiA.

^U88l6lluOA: Zo1lrbu6ll6l'3lp. 40.

kinrlgs peLkti8oIis Vsnns, vvlolls vin Vollbaü,
Xinljsndüki, ZitrdLli unli mit vinsm Vampf-
versugsi' sin Soknitrbüä, sovis mit 2 Limsrn
ViLssoi' üas si'sk'isoksnlis nsevsnstäi'ilsnlls
Vslivnbaö bistsl.

Vor v,srtlossn llaokLbmungvn

Heidelberger

Schmh-Klub.

_ Iede« Nachmittag

vvn 4 Uhr ab

in der Konditorei Kratl.

MU' Säste find wtllkommen.

Berlaufen

in voriger Woche ein Rattenfänge^
(Weibchen), auf den Namen Schnautz.^
hörend. Abzngeben bei Ludww
" ' .. " An. iwd

Welk, Feldhüter. Vor
Verkauf wird gewarnt.

Issukleuie!

Mittwoch, den 2. Juli, abends '/slO Uhr im Saale des Prinz Max

Hroße öffentüche Fersammtung.

Die Smtagsrchk im Handklsgknierbe.

Redner: Herr Eugen Klaus, Mannheim.

Nach dem Vortrage freie Aussprache.

Um zahlreiche Beteiligung bittet

Dkutschniilwimler Handlungsgkljilftu-Vttltand.

Ortsgruppe Heidelberg.

UerßeigelNg eines Mt. Kauplches.

Am Montag, den 14. Iuki 1902, nachmittags 3 Myr,

wird im großen Rathaussaale dahier der der Stadtgemeinde Mannheim
gehorige im Gewann Jndustriehafen befindliche Bauplatz:

Lagerbuch Nr. 1967 s im Maße von 440 gw an der Kreuzung der
^ Jndustrte- und Hansastraße gelegen öffentltch zu Eigentum versteigert.
Der Zuschlag wird dem Hochstgebot erteilt; jedoch wird für ersteren die
Gcnehmigung des Bürgerausschusses und Stadtrats vorbehalten. Die Ver-
steigerungsbedingungen können auf dem Rathause dahier. sowte bei dem
unterzeichneten Notariat eingesehen werden.

Hervorgehoben wird, daß der Käufer, sowie dessen Erben und sonstiae
Rechtsnachfolger verpflichtet sind, auf dem erworbenen Platz ein Gebäude zu
errichten, in welchem ausschließlich eine Schankwirtschaft nebst Wirtswohnuna
untergebracht werden darf.

Mannheim, den 2. Juni 1902.

KroßH. Wotariat IV.

Knecht.

Bes chl« tz:

».n ^ mBorstehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis
Ä^^bUugen, daß Versteigerungsbedingungen und Lageplan bei dem unter-
zeichneten Burgermeisteramt unentgeltlich bezogen werden köunen.

Manuhei«, den 12. Juni 1902.

Aas Mrgermeisteramt:

Martin.__Häling, ___

Druck und Vcrlag der Heidelbcrger V-rlagS.Anstalt und Druckerci (Hörning u. Berkenbusch), Heidclberg, Untere Neckarstr. Nr. A,

UAPP68,

IvivplloL 768-

Kalmbvk8lra88v 31,

jiäilmarckmen

MrräSer

smpüoült

5trickma5c!iinen

^L5c!iM35cliinen

IIIII' «r8l1c1»8!8lAV I'kllirllLtttv

2N büligston krsiaso unä günstigsn 2sllllog8-8säillgllllgsn.

u. VsrlLLur vou gvdrLudits«

Lr-ZLtri- nllä 2ubstiüvtsi1s. kspar>s.1ur-Vksi>tc8tLtts. ^

Eisschränke

und Liskisten

jeder Größe, für jeden Bedarf, stets großes Lag^

I. Daub, Kettengasse 19^,

MmMgs-A«s»nl!li«f.

Gnßiav Kan-er,

165 Hauptstraße 165.

Wegen Aufgabe zweier Magazine
verkaufe ich von heute an:

18 Büffets in eichen und
-» nußbaum,

14 Spiegelschränke von 95
Mark an.

's 3K Vertikows schon von 48
« Mark an,

Z Chiffonniere, Kommoden, 2.

"0 halbfranzös. Bettladen mit L
^ undohneRost, A

L Muschelbetten mit Rost von «
8 65 Mk. an, »

Z Sofas, Chaiselongues, «
'^DivanS mit Kameltaschen von ^
r» 65 Mk. an, -I

A12 komplette Schlafzimmer '
s von 350 Mk. an.

K» 40 Stühle in allen Faeonen,

K Splegrl. Teppiche, «or-
hange.

Alles zu staunend billigen Preisen-

Gustav Kander,

IKS Hauptstraße 1K8.

Ein

junger kräftig^
Mann

sucht Stelle als Hausbursche,
läufer oder dergleichen. ^

Zu erfragen im Verlag der Zei

-lul. Lödlsrs -

Oloitt-Nöbsi'

UooliAsäisASll! <1uA6ll<ist)"',
Zvdvrillüen oäsr tjnsllso ^
8S8vlllv886ll.

klsllsrnlvsrtrstllo^t
kür Laäsv, AVürttsmdsrA ^
6is Zokvslli.

UotsIsillriolrtllllKS'
ullä ^usststtullAg - Cos

Ultsrstr»»»« SK

Kslüslbsrx-Hsllsodsb^'
 
Annotationen