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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 150-176 (01. Juli 1902 - 31. Juli 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0021

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Mannheim-Heidelberg für 1902 in Mannheim statr.
^chdem der bisherige Dekan derselben Kirchenrat Ruckhaber
den Zustand der Kirchengemeinde Mannheim, Stadt-
Mrrer Schneider über Neueicheims kirchliche Verhältnisse und
D?^pfarrcr l). Hönig über die religiös-sittlichen Zustände der
-Arngemeinde Heidelberg berichtet hatten, gab Stadtpfarrer
KMg Referat über das in Württemberg eingeführte
L^"iche Lefebuch. Die Synode erkannte das Bedürfnis einer
^chulbibel gegenüber dem Gebrauche der VoWibel für den
siterricht an, empfahl jedoch neben dem vorgelegten Lehrbuch
Ertveiterung der Biblischen Geschichte des Alten Testa-
^ den Gebrauch des Neuen Testaments und meinte,

wenn dies Lesebuch eingeführt würde, der Gebrauch ein
"gatorischer sein müsse. Herr Stadtpfarrer v. Hönig gab
"e anregende Darlegung über die Frage, wie die Männer
i.sthr sür die kirchlichen Dinge zu intercssieren seien und
so ^ aus, ^ die Kirchengemeinde-Versammlungen (insbe-
I Ndere in den Städten) eine Erweiterung der Rechte (Recht
zWähl für die Generalsynode und Recht der Meinungs-
E^verungen in innerörtlichcn Angelegenheiten) erlangen soll-
si"' Die Synode, die den weiteren Ausführungen im näch-
Fahre entgegensieht, schliestt fich den Gedanken des Refe-
^wen an. Da Kirchenrat Ruckhaber, der zweimal 6 Jahre
war, bestimmt erklärte, eine Wiederwahl nicht anzu-
^hinen, wuröc Stadtpfarrer v. Hönig hier auf sechs
M^e zum Dekan der Diözese gewählt, als sein Stell-
^weter Stadtpfarrer Hitzig in Mannheim. Der Diözesan-
>asfchuß, bestehend aus den Herren Geheimrat Schröder-
L^elberg, Obersteuerkommissär Dauth und Städtpfarrer
Mig vonMannheim, wurde durch Hinzuwahl von Stadtpfarrer
chwarz in Hcidelberg ergänzt.

L "l- Verlobung. Die jugendliche Opern- und Konzertsängerin
Ofaulein Milli Wipfler in Karlsruhe, die jüngst bei
Festkonzert der Harmonie-Gefellschaft mit so grotzem
Molge hier aufgetreten ist, hat sich mit dem Pianisten Ärthur
^rtori verlobt.

ch Ständchen. Bäckermeister Lucius Riegler begeht
seiner Gemahlin heute das Fest der silbernen Hochzeit.
g?? diesem Anlatz brachte die Gesangsabteilung der Harmonie-
v^wllschaft, der Herr Riegler feit ihrer Gründung angehört,
sb?> ^ubelpaare gestern Abend ein Ständchen. Heute früh
a, sich eine Abordnung des Verwaltungsrats der Harinonie-
zur Beglückwünschung ein. Die herzlichen Glück-
zMsche, die dem Jubelpaare von allen Seiten dargebracht
,>^den, zeugen von der grotzen Beliebtheit, deren es sich in
Kreisen erfreut.

K..X Fernsprcchverkchr. Zugelassen zum Sssrechverkehr mit
Mdelberg sind: Aachen nebst Vororten Eschweiler und
Mlberg (Rheinland); Cöln (Rhein) nebst den Vororten
und Mülheim (Rhein); Düsseldorf nebst den Vor-
Nachbarorten Benrath, Gerresheim, Neutz und Ratingen.
j w Gebühr für ein einfaches Gespräch mit den genannten Or-
" beträgt durchgehends 1 Mark.
v ** Unglücksfall. Am 30. vorigen Monats nachts stürzte
h ?Timmermann Rikolaus Glock, Brunnengasse 4 wohn-
M, Treppe, die zu seiner Wohnung führtc, herab und zog
^ w schwere Verletzungen zu, datz er in der Nacht vom 1. auf
E" 2. ds. im akademischen Krankenhaufe seincn Geist aufgab.
»k, X Rohrbach, 3. Juli. (E n t s p r u n g e n.) Am 30. v.
tzsis' wurde der 41 Fahre alte Schreiner Hermann Pichl aus
hj'ktrock wegen eines Sittlichkeitsverbrechens verhaftet und
Zu seiner Ueberführung ins Amtsgefängnis im Ortsarrest
y,,wrgebracht. Jn der folgenden Nacht brach der Verhaftete
^^rnd konnte bis heute noch nicht dingfest gemacht werden.
d, Sandhauscn, 2. Fuli, (Erhängt a u f g e f u n d e n.)
eu'we heute in der Gemarkung Feilheck an einem Apfelbaum
bisher unbekannte männliche Person. Dieselbe mutz
einige Tage hängen, da die Leiche bereits in Verwesung


E^gegangen ist.

Sinsheim, 1. Juli. Dcr „Landbote" schreibt: Nach mehr
. sechsjähriger erspriehlicher Wirksamkeit in Stadt und
hAwk Sinsheim verlietz unser seitherigcr Amtsvorstand, Herr
r ^heiiner Regierungsrat K c i m, am Sonntag Vormittag un-
Stadt, iim sich nach scincm künftigen Amtssitz Waldshut
h degeben. Einc ihm zugedachte öffentliche Abschicdsfeier,
We seincn 'zahlreichcn Vcrehrern aus dem Amtsbezirk die
d?unschte Gelegenhcit bieten sollte, mit dcm Scheidcndcn zu-
y,, Noch oinige Stundcn anrcgender Geselligkeit zu verbringen,
xjftde leider von ihm abgelehnt. Mit Herrn Geh. Regierungs-
d,- Keim scheidet cin Mann aus unsercr Mitte, wclcher ver-
sxi^ seiner reichgcstaltigcn amtlichen Thätigkeit un'd durch
gx?. leutseliges und entgcgenkommcndes Wefen sich der un-
tz.'Ulten Verehrung und Hochachtung in allen Kreisen der
Uwohner in Stadt und Bezirk Sinsheim zu erfreuen hatte.
tzxU es galt geistige oder wirtschaftliche Bestrebungen der All-
-Minheii zu fördern und auszugestalten, stand der Schei-
jederzeit in vorderster Reihe. Seiner unermüdlichen
säUtigkeit insbesondere in seiner Eigenschaft als erster Vor-
dxUd des landwirtschaftlichcn Bezirksvereins Sinsheim Vcvdankt
^erein die Verwirklichung zahlrcicher nützlicher Anregun-
- w seinem viclverzweigten Jnteressenkrcise, dessen kräftiges
1ei> wden und innere Erstarkung. Nanrentlich aber war es
sz, °r mit scharfem praktischcm Blick und grohcm organisatori-
Geschick vereinigten regsamen Thätigkeit zu vcrdanken,
ly? die vor zwei Jähren in hiesiger Stadt abgehaltene land-
!>x"schaftliche Pfalzgauausstellung zu einer überaus glänzcn-
lq,Nch gcstaltete. Was er auf den übrigen Gebieten, den
tzMn und allgemeinen Jnstitutioncn, denen cr als erster
i„°'rksbeamter vorstand, Ersprietzlichcs wirkte, sichert rhm
^eicher Weise ein dauerndes dankbares Andcnkcn.

Schwellingen, 2. Juli. (V e r f ch i e d e n e s.) Es
d-os'"" jetzt noch vereinzelt wunderschöne Spargeln gestochen,
ib/U" sich aber wenig Liebhaber mehr finden. Ueberhaupt stnd
djx M der allerdings sehr ungünstigen Witterungsverhältnrsse
t».^parg^züchter für dieses Jahr mit ihrem Erlös mcht
Mfrieden. Bei der tropischen Hitze, die wir seit enngcn
haben, wurde die Heucrnte ohne Unterbrechung be-
diesel'be ist sehr gut ausgefcrllen. Auch die Frucht
rasch threr Reife entgegen. Dagegen tmrd rn-
E der grotzcn Trockenheit das Wachstum der Hackfruchte
di^öehemmt. — Dem Herrn Baumeister Wipfinger dahrer
V der Bau des Wässerturms um das Angebot von 27 687
f-st t dom Gemeinderat übertragen. — An dem Sängerbundes-
k»,„^n mird sich auch der hiesige Gesangverern Lreder-
Zlrtxll 12 Mann hoch beteiligen, und es ist denselben die Ehre
Ng- w gewordcn, die Bundesfahne der badischen Sänger vor-
^M ^agen bezw. begleiten zu dürfen. Als Fähnrich wurde
haFMster Hofmann gewählt. — Auf den heutigen Schwerne-
dyM'wurden 67 Milchfchweine gebracht und um den Prers
^ ^76 yjZ gg Marck verkauft.

hgt ^Hirschhorn, 2. Juli. (Die H e i d e l b e e r e r n t e)
v^Ni^Euthalben begonnen. Schade, datz es dieses Jahr so
die Le von diesen Beeren giebt; denn mit dem Preise könnten
"kz^ute schx zufrieden sein. Werden doch pro Pfund 9 Pf.

Karlsruhe, 2. Juli. (Seltsames Pfandob-
Der hicsige „Volksfreurrd" schreibt, datz der Gerichts-
r einen Leichenwagen holt und ins Pfandlokal stellt,'
Aec 1 selbst Ben Akiba verblüffen. Das ist äber thatsächlich
^gx^Karlsruhe Ende letzter Woche passiert.^ Der Leichen-

Mc?-?er israelitischen Gemeinde wurde gepfändet und be-
^ch seit Freitag im Pfarrdlokale in der Waldhornftratze.
^ tzä?wnter steckt, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
'fith Baden. Jm Alter von uahezu 91 Jahren storb am 2. ds.
^ E?"dtlchrer a. D. K. Fr. Leser in Lcchr, der viele Jahrc
^ner des Badischen Pestalozzivereins gewirkt hat.

Kandel und Werkehr.

Mannheim, 5. Juni. lAktien.) Oberrh. Bank I1S80 G.
Rbein Creditbank 142.— G- Rhein Hyporh. Bank 179 50 G.
Vrvuerei Kleirilem Heidclberg 160 G. Schroedl'sche Brauerei-
Aklien 175.— G. Portland Zement Heidelberg 115.— B.

Hranifilrt, 2 Juli. Ef f e kte n s 0 zie r äi. Adends 6'/< Uhr.
Creditakticn 21320 b., Diskonto Konmondit 185.10 b., O>ste r»
ung. Bonk 11150 b. Stoatsnahn 150 80 b, Lombarden 16.75 b.,
Hen y 97 b., Homburg-Amerik. Pack t 107 b ult.. Nordd Lloyd
l<8 60 b. »lt., 4V->proz. Portngicl.n 16 75 b. 0>., Iproz serben
68 60 b. G., 3proz, D.Reichsanl 92 80 b. G. cpt , Laura 199.50 b.
Gelsenkirchen 170 B 16 '.S0G., Harpener 170 10 b. G, Wittener
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Neuefte Nachrickten.

Münchcn, 2. Fuli. Gelegentlich der Beratung des Eisen-
bahrretats in der Kammer der Wgeordneten erklärte
der Ministerpräsident Graf Crailsheim, die Beziehungen
Bayerns zur preuhischen Eiseiibahnverwaltuirg seien stets die
besten gewesen; er bedaure lebhaft den Rücktritt des Ministers
von Threlen und freue sich, bei dieser Gelegenheit öffentlich fei-
nen herzlichen Dank auzusprechen für die freundschaftlichen Ge-
fühle, die derselbe jederzeit an den Tag gelegt habe, urrd
er köirne nur hoffen, dah sein Nachfolger in seine Futzstapfen
treten möge.

München, 2. Juli. Kuitusminister Dc. v. Landmann,
gegen den die Würzburger Universität so auffällig demon-
striert hatte, hat heute Mittag dcm Prinzregenten seine Ent-
lassung eingereicht, die jedoch ntcht angenommen
wurde.

Borby (Eckernförde), 2. Juli. Nachdem der Kaiser
den Großfürsten Thronfolger an Bord der russi-
schen Aacht geleitet hatte, verließ diese gegen 12 Uhr unler
Geschützsalut die Rhede, um die Reise nach Petersburg
fortzusetzen.

Hnmburg, 2. Juli. Der „Hamb. Korrespondent" meldet
aus Cuxhaven, daß die Leiche dcs Kommandanten
Rosenstock v. Rhöneck heute Abend bei Belum a. d.
Oste geborgen worden ist.

Wien, 2. Jult. Jm Militärkurhaus in Bad'rn ist
vorgestern der unter dem Namen Robert Byr als
Romanschriftsteller bekannte Rittmeister Karl Robert
v. Bayer, ein Schwager Alfred Meißners, im 67. Lebsns-
jahre gestorben. Seine Leiche wird nach seiner Geburts-
stadt Bregenz gebracht.

Budapest, 2. Juli. (Frkf. Ztg.) Die als Mörderin
des Juweliers Erdei verhaftete 22jährige Gattin des Tisch-
lers Petro hat die That eingestanden. Frau Petro
hat den Mord verübt, um Erdei zu berauben.
Sie ist die Tochter etnes oberungarischen adeligen Gnts-
besitzers.

Lemberg, 2. Juli. (Frkf. Ztg.) Mehrere hundert
polnische Hochschülcr versammelten sich gestern Nacht,
um die Marienburger Rede des deutschen Kai-
sers und die preußische Polenvorlage zn besprechen. Jn
einer Resolution wurde das Verhalten der polnischen Ver-
ireter in der Delegation, dem Reichsrate und dem Land»
tage gegenüber den Verfolgungen und Provokationen in
Preußen verdammt, und den Polenführern Mißtrauen und
Entrüstung ausgedrückt. Sodann begaben sich die Teil-
nehmer, nationale Lieder singend, vor die Wohnung des
Abg. Stapinski, dem eine Ovation dargebracht wnrde,
hierauf zogen sie vor das Landtagspalais und das adelige
Kasino, wo eine Katzenmusik veranstaltet und Pereatrufe
auf die Aristokraten ausgebracht wurden. Die Polizei
zerstreute die Menge.

Haag, 2. Juli. Erste Kammer. Jn Beantwortung einer
Jnterpellation betrefferrd die Freilassurrg der südafrikanischen
Kriegsgefangenen erklärte der Minister des Auswärtigen, die
englische Regierung habe ihm gearrtwortet, daß alle Gefangenen
zurückgeschafft würden; zunächst drejenigen, die den Treueid
leisten, danrr die, welche ihn nicht leisten, und schließlich die
Gefangenen fremder Nationalität, für die England die Ueber-
sahrt zahlen müsse. Können drese aber die Ueberfahrt selbst
zahlen, so können sie sofort abreisen, jedoch ohne sich nach Süd-
afrika zu begeben.

London. 2. Juli. Dec Krankheitsbericht von heute
Abend 7'/, Uhr lautet: Das Befinden des Königs
macht anhaltend gute Fortschritte; der örtliche
Schmerz ist geringer. Den heutigen Tag verbrachte der
Köntg sehr gut.

Londo«, 2. Juli. Der König hatte wteder eine
ausgezeichnete Nacht und macht in jeder Beziehung beständige
Fortschritte. Die Wunde ist viel weniger schmerzhaft und
beginnt zu heilen.

Londo«, 2. Juli. Die in Spithead zur Flottenschau
versammelt gewesene Flotte löste sich heute auf. Der
Prinz von Wales hielt heute eine Parade über 1300
Soldaten der indischen Armee ab in Anwesenheit der
Königin und anderer britischer und der auswärtigen
Fürstlichkeiten, welche der gestrigen Parade der Kolonial-
truppen beigewohnt hatten. Der Zug begab sich zum
, Paradeplatze und wurde in derselben Weise wie gcstern
von der Volksmenge herzlich begrüßt.

Rom, 2. Juli. Der Senat genehmigte den Gesetz-
entwurf, betreffend Abänderung des Zuckerregim es.
Das Gesetz tritt morgen in Kraft.

Bombay, 2. Juli. Am Montag wurde in der Nähe
von Rampur-Hat ein Eisenbahnzug durch einen
Wirbelsturm umgeworfen. 13 Personen wurden
getötet, 15, darunter eine europäische Dame, erlitten Ver-
letzungen.

SpkMltelegramme -er HeldelbergerZeitnug.

Karlsruhe, 3, Juli, Ministerialpräsiderrt Freiherr von
Dusch gab in der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer zmn
Zentrumsantrag anf Zulassung von Männerorden namens des
Staatsministeriums die Crklärung ab, 'daß die Regierung der
Zulassung von Männerorden nicht grurrdsätzlich ablehnend
gegenüberstehe, allerdings könne die Resolution des Zentrums
die felbständige Verantwortmrg der Regierung nicht ohns
hebcrr, Seitens der Kirchenbehörde seien erst im Laufe des
Landtages' Anträge anf Zulassung von Männerklöstern ge-
stellt worderr. Eine Entschließung der Regierung fei aber
noch nicht erfolgt, Erst nach Erwägung, unter welcherr Be-
dingungen die Zulasiung zn gestatten sei, lverde die Regie-
rung ihre Entschließung treffen.

Ir. Karlsruhe, 3. Juli. Der Antrag des Zentrums auf Zu-
lassung von Männerklöstern wurde von der 2. Kammer gegen die
Stiinmen der Nationalliberalen angenommen.

v. Müncheu, 2. Juni. (Voss. Ztg.) Bei der Dirigenten-
wahl der Hoskapelle für die Akademiekonzerte im
kommenden Winter wurde Stavenhagen gewählt.

v. Paris, 2. Jult. Der Kolonialausschuß der Kammer
beschäftigte sich hente mit dem Schiffahrtstrust und
beschloß, zu beantragen, daß die Jnterpellation über den
Gegenstand noch vor den Ferien auf die Tagesordnung
der Kammer gesetzt werde.

v Rom, 3. Juli. Der „Tribuna" zufolge wird sich
der König in Begleitung des Ministers des Aeußern «m
9. Juli über Berlin nach Peterhof begeben, wo er am
13. Juli eintrifft. Dort wird ec 3 Tage bleiben und
dann nach Jtalien zurückkehren. Die Königin wird den
König nicht begleiten. Jhr Zustand verlangt, daß man sie
nicht den Anstrengungen der zahlreichen Empsänge aussetzt.
Ein Mitarbeiter des Blattes in Berlin hatte eine Unter»
redung mit einem hohen, russischm Diplomaten, in der'
diese Angabe bestätigt wurde. Der Diploinat fügte hin-
zu das Programm für die Festlichkeiten sei noch nicht
festgestellt. Ob der Kaiser von Rußland den Besuch
in Rom erwidert, wo er übrigens noch nicht gewesen sei,
könne man noch nicht bestimmen.

o. Ncapel, 3. Juli. Der „Matine" veröffentlicht eine
von anderer Seite bisher noch nicht bestätigts Meldung,
wonach die hiesigen.Behörden daoon in Kenntnis gesetzt
wurden, daß ein anarchistisches Komplott gegen das Leben
des Sultans gcplant sei.

W v. Kapstadt, 3. Juli. Ein Transport von 400 Bnrerr
von St. Heleira ist gestern in der Simonsbai einaetroffen.
Verantwortlich für derr redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

Sr ik S Zs « ttMetbrM

Ilauxtstr.

1S7

Llrösstv 4u8ll nli1 1n

vllw6ll-UÄllätll8e!iell.

Ilauptstr.

1SV

ZperiLlgvsvkSttieins«- t.ellki-Napen u.ksisesttsklM.

Seminargottesdienft.

Freitag 4. Jnli.

Pctersktrche 5 Uhr : Herr Kaiidivct Erbacher.

Hühueraugen.

Zur Entfermmg dieses oft schmerzhaften Uebels sind schon
nnzählige Mittel angepriescn worden. Ueber den Wert derselben
zu urteilen, rnuß denen überlassen bleiben, die sich solcher Mittel
bedienen. Wirkliche Universalmittel giebt es nicht. NeuerdingS
wird auch ein vou Herrn A. Herzog, Dresden, in den Handel
gebrachter „Elektrischer Apparat", womit die Hühneraugen durch
bestreicheil mit der „Elektroschlinge" schmerzlos zum „Verschwinden"
gebracht werden sollen, von demselben empfohlen, und haben sich
allerorts Vertreter gefunden, die nach der „Neuen Methode"
arbeiterr. Die Reklame wird unter dem vielversprechenden Titel:
„Mit meiner patentierten Elektroschlinge" u. s. w.
recht geschickt ausgeführt und dürfte es sicher Alle mit diesen
kleinen Quälge stern Behafteten interessteren, was es mit dieser
„Elektroschlinge" für eine Bewandtnis hat. Nicht etwa durch
Elektrizität, mittelst welcher Hühneraugen niemals entfernt wer-
den können, — sonderndurchGlühend werdender Platiirstange
werden die Hühneraugen erst verbrannt, um dann mit einer
Zange von ihrer Unterlage abgehoben zu werden. Daß hierbei
Komplikationen nicht vermieden werden kömren und drese Methode
bei Hühnerarigen an Schweißfüßen oder solchen mit Rändern ver-
sehenen, überhaupt schon wegen der damit verbundenen Schmerz,
haftigkert rc. nicht ausgeübt werden kann, wird Jedermann cin-
leuchten. Das Schneiden der Hühnraugen, von geübter Hand
ausgeführt, bleibt stets das beste und sicherste Mittel und ist bei
Beobachtung der uötigen ^sspsis völlig ungefährlich. Beirn
Tragen von gut passendem Schuhwerk verlieren sich die Hrihner-
augerr alsdann in zahlreichen Fällen. Für wirklich „mcsserscheue"
Patienten sind in allen Apotheken Mittel zn erhalten, das Uebel,
wenn arrch nicht ganz zu beseitigen, so doch zu lindern. Auf
Mampulationen aber mit oben beschriebenem Apparat sei hiermit
aufmerksam gemacht. X.

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lüvlsllä rmä östblsllä, sorvis äsr mrttlsrsll Ostsss tisgslläs brrkt-
rvirdsl vvll 750 mm rvirä vobl rssob »llSAsxliobsa, bsi-v. ost-
rvsrts gsärsllgt vsräso. vomgsmsss ist tirr ^rsitsx rmL
Lsmstsg bsi aoob immsr slläsasraäsr OsrvittorllsiZllllg vor-
wiogsllä trooksass llllä »llob rsrtrvsilig »llkxsbsitsrtss Wsttsr rn
srvsrtsll.
 
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