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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177-202 (01. August 1902 - 30. August 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0344

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den Goldpokal stammt von dem verstorbenen Direktor der
Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, Prof. G ö tz, der Pokal wurde
auf das forgfältigste in der Kunstwerkstätte des Hofgoldschmie-
des W. Trübner in Heidelberg angefertigt. Der
Ehrenpreis im Fürstenberg-Memorial besteht aus einem Ko-
lossalvasen, schwer in Silber, in antikem Stile ausgeführt, mit
wuchtig nach beiden Seiten ausgveifenden Henkeln, oben am
Rande mit 4 Löwenköpfen. Auf der Vovderseite des Sockels
befindet sich ein Ovalrelief, Jupiter mit Viergespann darstel-
lend. Auf der entgegengesetzten Seite ist die Widmung des
Clubs mit Clubzeichen grotz eingraviert. Jm Damenpreis be-
steht der Ehrenpreis für den Besitzer des Siegers, gestiftet von
den Damen des Jnternationalen Clubs und den Damen Ba-
dens, in einem silbernen Riesencup in englischer Fa?on.
Reiche Ornamentik, in matter und polierter Ausführung, ziert
den Cup, der innen vergoldet ist. Er steht auf fchwarzeM
Holzsockel. Das Andenken für den Reiter des siegenden Pfer-
des im Damenpreis, ebenfalls von den Damen des Jnternatio-
nalen Clubs und den Damen Badens gestiftet, sind zwei sil-
berne, matt und in Glanz ausgearbeitete, reich dekorierte
Champagnerkühler, zu beiden Seiten Löwenköpfe und Griff-
ringe, Rokokoausführung, innen vergoldet. Clubzeichen ist
je auf der Vorder- und Rückseite angebracht. Bestimmt als
Ehrenpreis im Alten Badener Fagdrennon ist ein schwer sil-
Lernes Dhee- und Kaffeeservice mit reicher Rokokoverzierung.
Auf dem dazu gehörigen großen filbernen Plateau ist die Wid-
mung des Clubs mit Clubzeichen eingraviert. Das Service be-
findet sich in einem holzpolierten Reisekasten. Die Ehrenpreise
gelangen auf dem Rennplatze zu Jffezheim zur Ausstellung und
zwar jeweils am Tage der Entscheidung des betreffenden
Preises, was aus dem Programm ersichtlich ist.

LL Bom Wiesenthal, 18. August. (Thalsperre n.)
Bekanntlich tauchten vor einiger Zeit zwei Stauwehrprojekte
auf, von denen das eine im hinteren großen Wiesenthal, das
andere im kleinen Wiesenthal zur Ausführung kommen sollte.
Aus dem kleinen Wiesenthal wurde vor einigen Tagen der
„Freib. Ztg." geschrieben, das Projekt einer Dhalsperre im
kleinen Wiesenthal sei aufgegeben worden; da eine ganze Ge-
markung angekauft wevden müßte, würde das Projekt zu
kostspielig sein. Das Projekt im oberen Wiesenthal wird da-
gegen laut „Markgr. Tagbl." jedenfalls ausgeführt, sei es
im sogenannten Brandenbergthal oder im Böllener Thal, wo
in letzter Zeit ebenfalls Messungen vorgenommen wurden.

Könstonz, 18. August. (A u f g e h a l t e n) wuöde Freitag
Nacht in Tägerweilen (Schweiz) der Lenker des mit 4 Pfer-
den bespannten Reisewagens der Königin-Witwe Mar-
gherita von Jtalien. Erst nachdem Nachtwächter und Land-
jäger, sowie der GemeindeaMtmann aufgeboten waren und
sich alles von der Richtigkeit der Angaben des Kutschers Lber-
zeugt hatte, konnte dieser seine Fahrt nach dem Jnselhotel
in Konstanz fortsetzen. Der Kutscher kam von Basel her, und
in Tägerweilen war man der Meinung, Wagen und Pferde
könnten irgendwo entwendet worden sein. BegrüNdeter Ver-
dacht lag aber dafür absolut nicht vor; so kann es sich beim
Anhalten des Gefährts nur um eine That des Uebereifers
gehandelt haben.

Won den Aionisten.

Die „Jewish World" macht Mitteilungen über die Ergeb-

nisse des jüngsten Besuches des FLHrers der.Zionistenbewegung,
Dr. Theodor Herzl, in Konstantinopel. Dr. Herzl begab
sich nach der türkischen Hauptstadt infolge einer telegraphischen
Einladung des Sultans, dessen Gast er während seines Be-
suches war. Die Pforte wünschte das Programm der Zionisten
genau kennen zu lernen. Bei seinen früheren Besuchen war
Dr. Herzl von dem Sultan -empfange» worden, aber bei dieser
Gelegenhcit fanden regelmäßige Konferenzen mit hochgestellten
Regierungsbeamten statt. Türkischerseits nahmen daran der
Großvezier, Said Pascha, der erste Sekretär des Sultans,
Tachsin Bey, der Oberzeremonienmeister und Dragoman des
kaiserlichen Divan, Jbrahim Bey und der Kämmerer des Sul-
tans, Aarif Bey, teil. Dr. Herzl pflog auch tägliche Unter-
haltungen im Uildiz Kiosk mit anderen Vertretern des Sul-
tans. Schließlich verfaßte er in französischer Sprache mehrere
Broschüren über feine Anschauungen und Jdeen, die ins Tür-
kische übersetzt und unverzüglich dem Sultan unterbreitet wur-
den. Jn denselben erläuterte Dr. Herzl den Standpunkt der
Zionisten und formulierte die Bedingungen einer jüdischen
Ansiedlung in einem Teile von Palästina und ander-
ivärts in Kleinasien auf der Grundlage eines groß-
herrlichen Freibriefes. Nach reiflicher Erwägung dieser Vor-
schläge ließ der Sultan durch seine Vertreter in erster Reihe
seine tiefe Sympathie für das jüdische Volk ausdrücken. Die
Zugeständnisfe, welche er für eine jüdische Ansiedlung zu machen
vorbereitet war, wurden indessen nicht als den Zielen der
Führer der Ziönistenbewegung völlig entsprechend erachtet. Mit-
hin wurden keine eNdgiltigen Ergebnisse erzielt, aber Dr. Herzl
giebt sich der sanguinischen Hoffnung hin, daß die türkische Re-
gierung in einer nicht zu fernen Zukunft die Vorteile begreifen
werde, die ihvem Reiche aus einer jüdischen Ansiedlung auf der
Basis des Zionistenprogramms erwachsen würden.

Kandek und Werkehr.

Frankfurt, 18. August. (Erhöhung der Fleisch-
preise.) Nach der „Frankf. Ztg." wird hier eine Erhöhung
der Preise für Schweinefleisch und Wurst eintreten. Dies ge-
schieht nüch Beschlüssen, die in den Versammlungen von Jn-
teressenten am Freitag gefaßt wurden. Am Nachmittag waren
in der Rosenau die Fabrikanten der sogenannten F r a n k-
furter Würstchen bereinigt. Sie haben einstimmig
beschlossen, den Preis der Ware „bedeutend zu erhöhen". Der
Zuschlag soll etwa 20 Prozent betragen; er wird von den
Fabrikanten mit den hohen Schweinepreisen motiviert. Der-
selbe Grund veranlaßte eine abends im „Storch" abge-
haltene Versammlüng der Schweinemetzger, die der Jnnung
angehören, nach lebhafter Debatte einem erhöhten Tarif zuzu-
stimmen. Schweinefleisch soll künftig 90 Pfg. pro Pfund
kosten, statt 85 Pfg., Solber, gesalzenes Fleisch, 95 statt 90
Pfennig, Kotelettes 1 Mk. statt 90 Pfg. Jm Wurstverkauf
soll ein anderer Modus eingeführt werden. Bisher wurden
bei allen Wurstwaren Stücke für 10 Pfg. abgegeben; das soll
nur noch bei Blut- und Leberwurst der Fall sein, während sonst
der Minimalpreis auf 12 Pfg. erhöht wird. Der Gewährs-
mcmn der „Frkf. Ztg." fügt hinzu: „Wenn die Grenzen für
lebende Schweine nicht geöffnet werden, stehen weitere
Aufschläge bevor. Auch die Kälber- und Grotz-
viehmetzger werden zu einem erheblichen Preisaufschlag

greifen müssen, wenn sich die Verhältnisse am Viehmarkt nichb
bessern."

Mannheim, 18. August. (Produktenbörse.) Per 100 Kilo.
Weizen Pfälzer 16.75 bis 17.—, Norddeulscher —biS —,
Azima 16.75 bis 17.00, Theodosia —bis —, SaxonSka
—bis —, Girka 16.75 biS 17.—, Taganrog 16.50 biS
17.—, rumänischer 16.50 bis 17.25, amerikanische Winter II 16.75
bis —, amerik. Spring —.— bis —, KansaS II 17.00 biS
. Kalifornier 17.40 bis 17.-. La Plata 17.— bis —
Walla-Walla 17.20 bis Bahia blanca 17.50 biS —

Semence Ruffe 17.25 biS —. Kernen 17.25 bis 17.50 Roggen,
Pfälzer 14.75 bis —. Russischer 15.— bis 15.25. Gerste
hiesiger Gegend 15.50 bis 16.-, Pfälzer 15.50 biS 16.—
Ungarische —bis , Futtergerste 18.75 biS —.—, Hafer
Badischer alter —.— bis —.—, Württemberger Alv —.— brS
—.—, Norddeutscher —.— bis —Russischer 17.50-17.75.
Amerikaner —bis —, Mais Amerik. mixed. 13.— biS
—. La Plata 12.50 bis —Donau 12.75 biS —. Kohl-
repS Deutscher 24.00 biS 24.50, Wicken 17.75 biS —, Klee-
samen Deutscher l 105 bis 110, Deutscher II 94.— bis 98.—,
Luzerne 112.— bis i17.—, Provenze 118.— bis 120.—, Esparsctte
33.— bis 34.—, Amerikaner 94.— bis 100.—, Leinöl mit Faß
67.50 bis —. Rüböl mit Faß 63.50 bis . Rüböl bei
Waggon 61.50 bis —.—, Petroleum Amerikany 17.6g biS —.—,
bei Waggon 20.80 bis —.—, in Fäffern 22.— bis —.—,
Russisches 15.90 bis —, bet Waggon 19.40 bis —.—. in
Fäffern 20.50 biS —.—, 70er Rohsprit 42.00, 90er Rohspnt 27.00,
Rohsprit versteuert 110.—

Weizenmehl 00 0 1 2 3 4

27.25 25.25 23.25 22 25 21.25 19 25

Roggenmehl 00 : 22.75, 0: 19.75.

Tendenz: Weizen etwas ruhiger. Roggen eher etwas fester.
Gerste unverändert. Hafer ruhiger. Mais etwas fcster.

Vercmtwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

ÜüMMl, pmct. r-Im-rrt,

LauMr. 44. tteilielbei'g Lauxtstr. 44.

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LUnrLlimiangsn io siokasbsr,so<vis bosbapartsr 4.oskobraox

LUUxv krslss Lrompte lieäisooox.

Amts^ un- KreissBerkunöigungsblutt.

Handelsregister.

Eingetragen wurde:

1. Zur Alt. L, O.Z. 5: - Firma
„Herrenmühle vormals C.
Genz, A kt i e n g e s el l s ch af t" in
Heidelberg. — Erich Genz ist als Vor-
stand ausgeschieden und an seiner
Stelle Kaufmann Moritz Oppenhetmer
rn Heidelberg zum Vorfand bestellt.

2. Zu Abt. 4., Bd. 1. O.Z. 296:
— Firma „Commanditgesell-
schaftWeilu. Benjamin" in
Mannheim mit Zweigniederlassungen
in Karlsruhe und Heidelberg — Die
Zweigniederlaffung in Heidelberg ist
aufgehoben.

3. Zur Abt. 8, OZ. 48: — Firma
„I. Huth u. C o., Gesellschaft
mit beschränkter Haftung"
in Handschuhsheim. — Die Gesellschaft
ist durch Bejchluß der Gesellschafter
vom 14. August 1902 aufgelöst. Mit
Liquidation sind die setlherigen Ge-
schäftsführer Fritz Scheibler, Privat-
mann in Heidelberg, und Johann
Dettweiler, Gutsbesitzer in Hand-
schuhsheim, beauftragt.

Heidelberg, den 16. August 1902.

Kroßy. Amtsgerichl.

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1. September a. c. an sie einzu-
senden, da später einlaufende Rech-
iiungen vorläufig nicht berücksichtigt
werden können.

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