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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203-228 (01. September 1902 - 30. September 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0591

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Marmheim, 25. Septbr. (Produktenbörse.) Per 100 Ktlo.
Weizeir Pfälzer 16 40 bis —, Norddeutscher —bi« —.
Wuia 16 80 bis 17.25, Theodosia —.— bis —.—, Saxonska
16.75 bis 17.25, Girka 16.80 bis 17.—. Taganrog 16 50 bis
17.—, rumänischer 16 75 biS 17.50, amerikanische Winter ll 16.75
°is —. amerik. Sprina —biS —. Kansas H 16.85 bis
A—-, Kalifornier 17.40 biS —, La Plata 17.— bis —,
Walla-Walla 17.25 bis Bahia blanca 17.50 bis —

Aemence Russe 17.50 bis —.—, Kernen 16 75 bis —Roggen,
Mlzer 14.75 bis Russtscher 14.50 bts 14.75. Gerste

Mestger Gegend 15.— bis 15.50. Pfälzer 15.- bis 16.50
Mgarische —.— bis —, Futtergerste 12.50 biS —, Hafer
Badischer 14.75 bis 15 25. Russischcr 16.50-16.75, Mais Amerik.
vlixed. bis , La Plata 13.50 bis —Donau
^3.60 biS —, Kohlreps Dcutscher 24.00 bis —.—, Leinöl mit
Faß 67.50 bis —, Leinöl bei Waggon 66.50 bis —,
Rüböl mit Faß 60.50 bis . Rüböl bei Waggon 58.25 bis
77-—, Petroleuw Amerikany 17.60 bis—.—. bei Waggon 20.80
"is —, in Fässern 22.— bis —, Russisches 15.80 bts
, bei Waggon 10.20 bis —.—. in FSssern 21.— bis
7-.—, 70er Rohsprit 47.00, 90er Rohspiit 32.00, Rohsprit ver-
Iteuert 115.80

Weizenmehl 00 0 1 2 3 4

27.25 25.25 23.25 22 25 20.25 19 25

Roggenmehl 00 : 23.50, 01: 20 50.

Tendenz: Getreide unverändert. Mais fester.

WafterftaudSnachrtchten

N e rk a r.

Heidelberg, 26., 1,09, gest. 0,03m
Hetlbronn, 25., 0,39, gest 0.03m
Mannheim, 25., 3,41, gef. 0,07m

Rhein.

Lanterbnrg. 25.3,99, gef. 0,07m
Maxa«, 25., 3,99, gef 0,07w
Rannhetm, 25.. 3,44, gef. 0,07m

Neueste Nachrichten.

Berlin, 25. Septbr. Jn der Stadtverordnetenfitzung
wurde heute ein Schreiben verlesen, in welchem Stadtrat
Kauffmann auf den Bürgermeisterposten ver-
Sichtet. Die Versammlung beschloß, zur Vorbereitung
der Neuwahl einen Ausschuß von 15 Personen nieder-
Nsetzen.

Berlin, 25. Sept. Der „Nationalztg." zufolge ist der
frühcre Reichstagsabgeordnete Oechelhäuser, Präsident
der deutschen Shakespeare-Gesellschaft, gestorben.

Berlin, 26. Septbr. Eine Anzahl von Mittel- und
-Kleinstädten der Provinz Posen, insbcsondere solche, die
früher Garnison hatten, sind nach dem „Pos. Tagebl."
rieuerdings wicder für die Belegung mit Militär
Horgemcrkt worden.

Kiel, 24. Septbr. Für die zu bildende Matrosen-
Artillerie-Abteilung Kiautschou werden die Mannschaften
aller vier Abteilungen der Heimat entnommen. Die aus-
tzewählten Mannschaften vereinigen stch in Lehe, wo die
Äbteilung gcbildet wird.

Bremeu, 25. Sept. Die Bürgerschaft nahm gestern
Abend mit großer Mehrheit den Antrag an, den Senat zu
^rsuchen, durch seinen Bundesratsbevollmächtigten unver-
Süglich zu beantragen, angestchts der ftetig steigenden Fleisch-
chreise die bestehendcn Vieheinfuhrverbote für die gesamte
Reichsgrenze aufzuheben.

Dauzig, 25. Septbr. Der Zustand des schwerkranken
Dberpräsidenten von Goßler hat sich derart verschlim-
Mert, daß dessen Ableben stündlich zu erwarten ist. Der
Kranke ist von den Aerzten bereits aufgegeben.

Wien, 25. Sept. Wie die Blätter melden, erhielt der
Untersuchungsrichter in Sachen des betrügerischen Beamten
i>er Läuderbank Jellinek die Mitteilung, Jellinek lebe und
befinde sich in Sicherheit. Einem aus England eingegangenen
Telegramm zufolge soll sich Jellinek bereits auf der Fahrt
Nach einer englischen Kolonie befinden.

Budapest, 25. Sept. Jn Neusatz fand eine von
«twa 10 000 größenteils kroatischen Serben besuchte
Volksversammlung statt, welche gegen die Gewalt-
Ihätigkeiten und Plünderungen der Kroaten, besonders in
Agram, protestierte, die Bestrafung der Schuldigen, sowie
Schadloshaltung der geschädigten Serben forderte und
Mißbilligung gegenüber dem Agramer Gemeinderat und
öer kroatischen Landesregierung aussprach.

Szegedin, 25. Sept. Der Budapester Privatbeamte
Alois Ktrsch wurde auf Grund eines Artikels in der
Großkikindaer „Alldeutschen Zeitung" einstimmig der Auf-
leizung, begangen durch die Presse, schuldig erkannt und zu
4 Monaten Gefängnis und 200 Kronen Geldstrafe ver-
urteilt.

Großkikiuda, 25. Sept. Die hiesige Polizei wies
heute den alldeutschen Redakteur Arthur Korn aus.

Beru, 25. Sept. Der frühere Präsident Steijn ist mit
Frau und fünf Kindern zu längerem Kuraufenthalt in
Montrcux eingetroffen. Eine Volksmenge begrüßte ihn
«chtungsvoll am Bahnhof, doch wurden nur wenige
Äurufe laut.

Brüssel, 25. Sept. Die Trauerfeier, die heute
Vormittag in der St. Gudula-Kirche für die verstorbene
Könjgin stattgefunden hat, war im Gegensatz zur Begräb-
Visfeicr in Laeken äußerst prunkvoll. Hauptschiff,
Duerschiff und Chor der Kirche waren mit schweren silber-
Sestickten schwarzen Vorhängen ausgckleidet worden und
viachten im Glanze unzähliger Lichter einen feierlichen,
ernsten und erhebenden Eindruck. Die hohen Säulen
kugen dreifarbige schwarz umflorte Fahnen; auch die Licht-
ftänder waren mit Trauerflor umhüllt; über dem Haupt-
vltar wölbte sich eine schwarze Kuppel, von der ein schwerer
Faltenwurf zu beiden Seiten des Altars herabfiel. Links
don dem Altar standen der Thron des Königs und die
Spitze für die königltche Familie; gegenüber der des Eiz-
btschofs von Mecheln. Jn der Mitte des Querschiffs war
ünter einem großen Trauerhimmel der Katafalk errichtet.
Auf hermelinverbrämter purpurner Sammetdecke ruhte die
^rone neben den Wappenschildern Belgiens und Oester-
^tchs. Um halb 10 Uhr begaben sich die hohen ktrch-
t'chen Würdenträger von der Wohnung des Dckans aus
^Ur Kirche, wo sie von der Pfarrgetstlichkeit empfangen
wurden. Um 10 Uhr traf die königliche Familic, die sich
lNl Brüsseler Schloß versammelt hatte, in mehreren ge-
ichlossenen Prunkwagen, von einer Abteilung Kavallerie
^°gleitet, gleichfalls ein. Am Haupteingang erwartete sie

der Klerus. Die Mitglieder des diplomatischen Korps, die
Minister und Hofwürdenträger hatten schon vorher ihre
Plätze eingenommen. Die Seitenschiffe waren dem Publi-
kum eingeräumt worden. Das Ganze bot ein Bild un-
gewöhnlichen Glanzes dar. Die Totenmesse wurde ganz
vom Kardinal-Erzbischof Goosens gefeiert. Bei dem
Evangelium sang der Chor das „kls llssn" und bei der
Wandlung das „llssu salvator". Nach Beendigung der
Feier, die knapp eine Stunde dauerte, berließ die könig-
liche Familie unter den ernften Klängen des „äs xrokuuäis"
das Gotteshaus. — Auf dem Platze vor der Kirche wur-
den, wie der „Peuple" gesehcn haben will, während der
Trauerfeier von Händlern Bilder d er Gräfin Lony a y
verkauft, die die Aufschrift trugen: „Es lebe die Prin-
zessin Stephanie!" Das Blatt behauptet, die Bilder hätten
guten Absatz gefunden.

Brüssel, 25. Septbr. Der König hat heute sofort
nach dem Todenamt in der Kathedrale sein Land wieder
verlassen und ist nach Luchon zurückgekehrt. Erst Ende
Oktober will er wieder hier sein. Die belgischen Bahn-
höfe, welche der Extrazug berührte, waren abgesperrt. —
Gräfin Lonyay erhielt zahllose Kondolenzdepeschen, u. a.
auch solche vom Kaiser von Oesterreich und vom englischen
König.

Marseille, 25. Sept. Mehrere Burcnführer, darunter
A. Reitz, Sohn des ehemaligen Staatssekretärs der süd-
afrikanischen Republiken, schifften stch heute Nachmittag nach
Madagaskar ein, um stch mit dem Gouverneur
Gallieni über Konzessionen sür eine Burenein-
wanderung zu verständigen.

Loudon, 25. Sept. Aus Kapstadt wird der „Central
News" gemeldet, daß in der vorigen Woche ein deutscher
Staatsangehöriger Namens Max Ernst Henschel vom
M i l i t ä r g e r i ch t in Pretoria des Hochverrats
schuldig gesprochen und zu zehn Jahren Zwangsarbeit
verurteilt worden sei. Die Verhandlung habe ergeben,
daß Henschel, nachdem er den Neutralitätseid geleistet, im
März 1902 nach Deutschland habe reisen wollen, aber an
der Grenze angehalten worden sei und daß man bei ihm
Briefe vom Kommandanten Beyers an Krüger und Reitz
vorgefunden habe. Henschel habe behauptet, den Jnhalt
der Briefe nicht gekannt zu haben, aber zugegeben, daß
ihm für die richtige Ablieferung tausend Pfund versprochen
worden seien.

London, 25. Septbr. Gegenüber dem Dementi des
Burcau Reuter behauptet die „Financial News", daß die
britische Regierung thatsächlich beschlossen habe, die
Chartered Company zu übernehmen. Die Regierung
sei zu diesem Entschlusse hauptsächlich durch den Umstand
bewogen worden, daß der gegenwärtige Leiter der Gesell-
schaft, Beit, von Geburt ein Deutscher, geneigt sei, deutsche
Pläne und Jnteressen in Südafrika zu begünstigen.

London, 25. Sept. Der neue Vizekönig von Jrland,
Earl Dudley, hielt heute Nachmittag seinen Einzug in
Dublin. Auf den Straßen hielt sich weniger Publikum
auf als gewöhnlich. Kundgebungen stnd nicht vorgekommen.
Hier und da ertönten Hochrufe. — Aus verschiedenen Tei
len Jrlands werden Ruhestörungen gemeldet. Das irische
Mitglied des Unterhauses O'Donnell wurde heute unter der
Anklage der Bedrohung verhaftet.

Petersburg, 24. Sept. Ueber den Prozeß gegen die
wegen Teilnahme an den Bauernunruhen angeklagten
Personen wird aus Charkow gemeldet, daß die Zahl aller
Angeklagten 641 beträgt. Darunter sind vieie mehrerer
Vergehen angcklagt. Die Gesamizahl der Prozesse beläuft
sich auf 71. Von ihnen gelangen 41 vor dem Charkower,
30 vor dem Kiewer Gerichtshof zur Verhandlung. Der
Charkower Gerichtshof wird angeblich 29 Prozesse in
Walki verhandeln, 12 in Konstantmograd. Jn Walki be-
ginnen die Gerichtssitzungen am 29. September.

Petersburg, 25. Septbr. Finanzminister Witte ist
gestern nach der Mantschurei abgereist.

Tientfin, 25. Sept. Rußland übergiebt heute die
Schanhaikwan-Niutschwang-Eisenbahn amtlich an China.

Taschkent, 25. Sept. Wie aus Kaschgar gemeldet
wird, fand dort am 22. August ein Erdbeben statt,
durch das 100 Personen getötet und mehrere Gebäudc
zerstört wurden. Jn Aangi wurden 20, im Dorfe Astyn
400 Personeu getötet. Die chinesische Bevölkerung erhielt
die Nachricht von der Zerstörung des Ortes Aksu Kutsche.
Die Erderschütterung dauerte bis zum 3. September.

Washiugton, 25. Sept. Tie Versetzung des amerika-
nischen Botschafters in Petersburg, Tower, nach Berlin
wird bestätigt. Voraussichtlich wird der Gesandte in
Madrid, Storco, Nachfolger Towers.

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(«lexitute Xenlielteu).

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8porislgssvkäft fsinvi' I.viIsi'VkLi'sn u. ksisssffoktsn.

Spezialtelegramme der Heidelb. Zeitung.

8 Mnnchen, 26. Sept. Wic die „Münch. Ztg." aus. guter
Quclle erfährt, wird trotz der dicsbezüglichen Ankündigung des
Reichstagsabgeordneten Dr. Schädler in Tuntenhausen das Zen-
trum im Reichstage eine Anterpellation über die bekannte Kai-
serdepesche betreffend die Kunstabstriche nicht einbringen, da in
dieser Sache innerhalb der Partei eine einheitliche Au!f-
fassung nicht vorhanden ist.

t Kassel, 25. Sept. Der Gustav Adolf-Kongretz beschlotz,
die grotze Liebesgabe bon 21 980 Mk. der evangelischen Ge-
meinde Villüch in Kärnien zuznwenden.

t Berlin, 26. Sept. Laut der „Nationall. Korr." beginnt
ii« Preutzen demnächst eine Konferenz der Ministe-
rien znr Anfstellung der Etats. Trotz der ungünstigen

Finanzlage soll doch ein beträchtlicher Teil der Forderungeir
der verschiedenen Ressorts festgehalten werden, in Sonderhett
sollen die notwendigen Arbeiten mit Rückficht auf die jetzrge
Sachlage »icht zurückgeftellt werden.

— Dic „Nationalzeitung" erfährt: Fn den Bordergrund
der Beratnngen der Tuberkulose-Konferenz, welche vom 22.
bis 26. Oktober in Berlin tagen wird, wird die Frage der
Jndendiiät dee^llinder- niidItcnschen-TuberkNlose stehen. Die
Sitzungcn finden im Abgeordnetenhanse statk. Eine grotze An-
zahl Antoritäten aus allen Ländern, namentlich aus Frank-
reich, sind angemeldet.

— Die „Voss. Ztg." berichtet aus Thorn: Den im Vor-
jahre wegen Geheimbündelei verurteilten polnischen Ghmna-
siasten soll die Berechtigung zum einjährig-frciwilligen Dienft
belüssen wevden, wenn sie nicht Strafen über eine Wochc Ge-
fängnis verbützt haben.

^ s Wien, 25. Sept. Die Blättermeldnng, datz man eine
Spur von Jcllinek entdeckt habe und datz eine Verhaftung
bevorstche oder bercits erfolgt sei, entspricht, wie die Polizei
erklärt, nicht den Thatsachen. Die Nachricht bcrnht ledig-
lich auf eincm Gerücht odcr ist anf Mhstifikation zurückznführen.

c Bukarcst, 26. Sept. Als Antwort auf die amcrikaiiische
Note hat dic Regierung alle Behörden aiigelviesen, den Juden
kcine Auslandspässe mchr anszufolgen. Jnfolgcdessen wurden
die bereits auf dem Wege zur Gvenze befindlichen Judeii zu-
rücktransporiiert und den auf dem hiesigen Bahnhof befind-
lichen Ansivaiiderern die Weiterreise Veriveigert.

t Brüssel, 26. Sept. Dem „Petit Blen" znfolge, hat
Köiiigin Henrictte kein grotzes Barvermögen htnterlasscn, da
sie scit Jahren alles für die barmherzigen Schwestern herge-
geben hatte. Den Hauptteil des ihr noch verbliebenen Barver-
mögens im Bctrage von 60 000 Franks hat die Königin ihrem
alten Leibdiencr vermacht. Das Palais in Spa erhielt ihr
Privatsekretär, Baron Goffinet, der bereits dm Marstall er-
halten hat. Die Schmucksachen gingen an die drei Töchter
über.

I Bclgrad, 26. Scpt. Die hiesigen Btätter meldeii über-
einstimmcnd. datz sich die Lage in Mazcdonien drohend gestal-
tet habe. Jn Konstantinopel scheint man angelegentlich der
Feier am Schipkapatz grötzere Unruhen in Arazedonien zu be-
fürchten. Von allen Seiten langen Trilppenverstärkungeii ein.
Auch aus Altserbien kommen bcunruhigeiide Nachrichtcn. Der
MLanesenhäuptting Ntutafa-Feradagie hat sich Boljetinaz an-
geschlossen imd mit 1000 bewassneten Albanesen sein Lager in
dcr Nähe von Mikrowitza mifgeschlagen, das er in Branv zu
n-'cken droht. Es kam bereits zu eiiiem Znsamm-'iistotz mit
türki^chem Miiitär, wobci es auf beiden S;>ten Tote nnd Ver-
ieundeie gab.

o Commentry, 26. Sept. Der Kongretz dcr fraiizösischen
Grubenarboitcr beschloh hente morgen eine Vcreinigmig mit dem
Shndrkat der Dockarbeiter nnd der Eisenüaharbeiter, dem sog.
Guorard-Syndikat, einzugehcn.

c Commentry, 25. Sept. Der Grubenarbeiterkongreß nahm
heute Nachmittag mit 91 gegen 0 Stimmen sine Resolutioii mi,
in der er sich im Prinzip für die Errichtung eines internatio-
nalen Sckretariats ausspricht.

t London, 26. Sept. Verschiedene Telegramme, die gestern
aus Washington cintrafen, berichten über ein anarchistisches
Ättcntat gegen den Präsidenten Roosevelt. Diese Iiachricht
wurde aber abends dcmentiert. Ein weitcres Telegramm aus
Washiiigton, das in der Nacht einlief, bcrichtet dagegen von
einem Attentat gegen das Hotel znm „Goldenen Adler" in
Washmgion. Das Hotel lvurde teilweise durch eine Bombe
zerstört, die durch einen gewissen Mackcray geworfen wurde.
Mackeray bcging sofort nach dem Attentat Selbstmovd. Wie
es heitzt, handelt es sich nicht nm ein politisches Attentat, da
Mackeray seit zwci Jahren im Hotel wohiite und iwch kürzlich
einem grohen Bankett beiwohnte, das der Eigentümer dieseS
Hotels gegeben hatte. Bei der Explosion der Bombe wnrden 30
Personen verletzt.

o London, 26. Sept. Die Morgenblätter berichtcn, daß
die beiden Mitglieder des irischen Parlaments Demmy und
Lory gestcrn'zu zwei Mon-aten Zwangsarbeit berurteilt wur-
den, weil sie an einer nicht erlaubten Versammlung teilgenom-
men hatten.

o Varna, 26. Sept. Fürst Ferdinmid mit allen Ministern
ist hier zum Empsange des auf einem russischen Panzerschiff
ernircffenden Grohfürsten Nicolaus Nicolajewiisch angekom-
mcn. Die Stadt imd der Hafen sind festlich geschmückt.

r Kasistadt, 25. Sept. Wie aus Port Elisabeth ge-
meldet wird, ist dort ein Europäer an der Pest erkrankt.

ii. Kapstadt, 25. Sept. Zwei japanische Handels-
kommissare haben eine 4monatige Rundreise durch Südafrika
vollendet, die sie untcrnommen haben, um sich über die
Möglichkeit des Absatzes japanischer Waren. wie: leichte
Möbel, Luxus- und Seidewaren, ein Urteil zu bilden.
Jhr Bcricht über die Aussicht auf Absatz ist sehr günsttg.
Die Kommissare werden in kurzer Zeit nach England ab-
reisen._

Für die Redaktion verantwortlich in Vertretung Th. Berkenbusch
_in Heidelberg._^


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Bei etwaigem Wohnungswechsel bitten wir um recht-
zeitige Mitteilung, damit in der Zustellung des BlatteS
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Verlag der „Heidelberger Zeitung".

IVIulmLssIiodss 1/Vettör sm 27. uinl 28. Lsptombo«'.

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