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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (01. Dezember 1902 - 31. Dezember 1902)
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hie Polizei Besitz dom Sennnar nnd Kosaken bildeten j
draußen einen Kordon. Der Proknrator des Heiligen
Synods lietz nim das Seminar schlietzen. Es ist dies
idas erstematz datz theologische «tndenten in Rntzland
einen solchen Tuinnlt begangen haben.

Aus LtaLr rrnd Kau-.

Hcidelberg, 6. Dezember.

-4- Das Nniscr Pnmnaiitti stellt von morgen ab cine Scrie
tron Palästina aus, die uns mit allen denkwürdigen Ortcn des
Keiligen Landes bekannt macht. Programme mit Kommentar
tverden unentgeltlich an der Kasse verabfolgt.

x SchöffcngerichtSsitzung bom 4. Dczcmber. Georg Schön,
Adam Schön, Johann Haiser und Johann Filsinger von Eschcl-
bronn sind wegcn Körpcrvcrlctznng angeklagt, es erhielten
Georg nnd Adam Schön und Johann Haiser je 2 Monate Ge-
sängnis, Filsinger 1 Monat Gefängnis; Friedrich Heller von
Wchwetzingen erhielt wegen Vergehens gegen das Nahrungsmit-
telgesetz S Mk. Geldstrafe; Jnnocenz Thanner von Alsheim wc-
gen Körperverlctzung 16 Mk. Geldstrafe; Karl Friedrich Maisch
Hier wcgen groben Unfugs und Widerstands 3 Mk. Geldstrafe
nnd 14'Tage Gefüngnis; Theodor Werner hier wegen des glci-
chen Vergdhens 1 Tag Haft nnd 4 Wochcn Gefängnis;-Mag-
dalena Gröner Ehefrau von St. Jlgen Wurde von der Anklage
wegen Dicbstahls freigesprochcn; dcsglcichen Johann Miiller
und Heinrich Ziegler von Bammenthal von der Attklage wegen
Beleidigung; Georg Michel Stern von Kirchheim erhielt wegen
Körperverletzung 1 Wochc Gefängnis.

"" Metcor. Ein prächtig lenchtcndes Meteor wurde gestern
Abcnd Ug Uhr am nördlichen Himmcl bcobachtet. Es hob
sich von dem tiefschwarzen Himmcl hell glänzend ab nnd hatte
eine Richtung von Westen nach Osten.

Berichtigung. Jn dem Bericht übec die Ehrenkreuzvertei-
lung find zwei Drucksehler: anstatt Daum steht Sanm und
cmstatt Fink steht Fifik. Wir bitten dies richtig zu stellen.

— Polizcilicricht. Vier Arüciter wurden wegen Bcttelns
und ein Taglöhner wegen groben Unfugs verhaftet. Wegen
Unfugs kam cine Person zur Anzeigc.

LL Lnhr, 6. Dezcmber. (Verbrannt.) Vor ctwa
acht Tagen wollte die 80jährige Fran Habersproh von Ding-
lingen das Mittagessen vom Feuer abheben, dabei fing ihr
Schurz Feuer und bald darauf standen ihre Kleider in Flam-
men. Zwar gelang es ihrem Manne, das Feuer zu erstickcn,
aber sie trug so schwere Brandwunden davon, daß sie densclben
gestcrn crlegen ist.

80 GcrnSbach, 6. Dezember. (D e n E 1 st i ck u n g s -
t o d) erlitt der Taglöhner Krieg hier. Als er beim Vesper
ein Stück Wurst verzchrte, blieb ihm ein Stuck im Halse steckcn.

80 Ans Oberbaden, 6. Dezember. (Jn der Banm-
w o l l i n d u st r i e) des Krcises Konstanz, Waldshut, Lör-
rach und Freiburg hat sich eine beachtenswerte Wendung zum
Bcssern vollzogen. Die Brinkschcn Etaülisscmcnts zu Arlen,
Borblingcn, Volkertshauscn und Aach sind sehr gut beschäftigt;
desgleichen haben die Trikottwebcreien von Jacques Schicszcr
in Radolfzell, welche Filialgeschäfte in Engen und Stockach
befitzen, diefer Tage neue Arbcitskräfte eingestellt.

Vom Bodcnsee, 4. Dez. (S n b m i s s i o n s b l ü t c.)
Fiir das Jnfanteriebataillon in Lindau Ivaren jüngst 120 dop-
pelmännige und 40 einmännige Mannschaftskästen im Snb-
missionsweg zur Vergebung ansgeschrieben. Es liefen 32 Of-
ferten cin; das höchste Angebot war 14 280 Mk., dann folgten
Angeboie von 12 040 Mk., bis herab auf — 3978 Mk.

Kandel unv AerkeHr

Mannheim, ä. Lezbr. (Aktie n.) Obecrh. Bank 91.— G.
—B.. Rdc-u. Credtlbank 140.00 G. —B-, Rheinische
Htzpvth-Bank 180 80 G. —B, Brauerei Kl-inlein, Heidel-
berg 162.80 G. B., Schrödl'sche Brauerei-Aktien 183.— G.
—B , Portland-Ceinent Heidelberg 1< 8.— G.-- B.

Frankfurt, 8 Dechr. Cffektensözictät. Bbends 6'/« Uhr.
Krediraklten 210.20 b., Discontc-Aonnnandil 188.80 b., Wiener
Bankoersin 114 b. ult. u. cpt., Sckaoffhaus-n Bankverein 114 b.
G., Lombarden 16.80 b., Henri 98.80 b., 4proz. Spanier 88 28 b.,
3proz. Mexikaner 14.30 B. 20 G., 8proz. amort. oo. 88.80 b G.,
Türk. Lose 122.80 b., Iproz. Türken B. 56.50 b. Helios 11.20b.

6V. bis 6'/, llhr: .

Bei geringen Umsätzen wurden ansländische Fonds zu etwas
Höheren Kursen umgesctzt. Die übrigen Gebiete zeigten nnvei-

Lnder'e Hall'.ine.

Dic ain 2. Januar 1903 fttlligcn Conpons der Hypothek-'N
briefe Ler Pkensnscken Bodcu Crcditaktten-'Sank werden, wie
aus dem Jiiscratenteil der heutigen Zeitimg ersichtlich, bcreits
vom 15. d. M. ab in gewohntcr Weise kostenlos eingelöst.

Heroelöerg, 6. Dezvr. (Marklpccrie.- ^eu oci Zeutner

3.51—3.-0, Korn-Stroh der Ztr. 2.80 -2.80, gcm d. Ztr.

2 20—2.50, gelbe Kartoffeln der Zentner 2.30—2.50,
Salatkartoffeln 4.50—4.80 Butter in Ballen .7L 1.05—l.10,
in Pfd. 1.10 -1.20, Zwiebelli d. Pfd. 8—7 Knoblaucr 35
Ge'vund Gelbrüben 2—3 Rosenkohl das Pfund 10—12

Schworzwurzeln d. Pfd. 48—50 Kaitanicn d. Psd. 15—18 ^

Eier daS St. 7-8 das Hunderl 7.20-7.50 .H, Nüss- 100
St. 60—70 Blumenkohl d. St. 25—30 Rotkraut 20—25

Weißkraut 10—15 Wirsing das Stück 8-10 Kohlravt
3—5 Boden-Kohlrabi 10—12 sellerie 6—8 -A Lauch
2—3 Retlich 3—5 Meerrettich 20—28 -Z, Weiße Rüben
das Slück 1—2 Rote Rüben daS Slück 6—8 Kopfsolat
8-8 Endivien 8—6 ^z, Aepfel d. St. 3-4 d. Psd. 12-15 ^
Btrnen das Siück 4-5 das Pfund 15—20 Gebund Peler-
stlie 1—2 Gebund Schntttlauch 1—2 Ravieschen 2—3
Hasen d St. 3.20 _ _

Böafserstanvsnactzrtctiren.

' Seidelbcr-«. 6 D-wnoe,.. iRecka-- I 1,35 rn. a-fallen O.?8w

W»»»»M»»»^»»^»^MM^^»»»^^»»»»»»»»M»«»»M»«»M

Kine Kaiserrede in Breslau.

B r es l a u , 5. Dezember. Der Kaiscr traf 12,66
Uhr mit Souderzug auf dcm oberschlesischeu Bahnhof cin. Dauu
begab sich der Kaiser mit dem Erbpriuzen von Meiniugen, dcm
Oberpräsidcnten und den Herren dcs Jagdgefolges in das
Fürftenzimmer des Bähnhofes und empfing daselbst einc Aü-
ordnung hiesiger Arbeitcr. Eiuer derselben überreichtc
mit kurzen Worten eine Adrcsse, worauf der Kaiser mit fol-
gender Anfprache antivortete:

Datz die Arbeiter Breslaus sich cntschlossen haben, zu mir,
ihrcm König und Landesvater, zu kömmen, erfüllt mich mit
frcudiger Befriedigung, uud das in zweifacher Weisc. Zu-
erstens habt Fhr meine in Essen ausgesprochenen Erwartun-
geu nicht getäuscht, zum anderu das Andenken meines seligen
Frcundes Krupp vorwurfsfrei wahreu helfen. Vou ganzem
Herzen dankc ich dem Sprecher für seinc warm empfundcneu
patriotischeu Wortc, sie zeugcn davou, datz ehrenhafte Gesin-
uung nnd Anhäiiglichkeit au den Köuig und Landesvater un-
ter Cuch festwurzeln. Euer Stand ist stets Gegenstand meines
eingehenden Jntcresses und meiner Fürsorge gewesen; denn
mit Stolz konnte ich im Auslande beobachten, wie der deutsche
Arbeiter vor allen anderen angcschen wird, und das mit Stecht.
Fhr dürft frcudig an Euren Bufen schlagen nnd Curer Arbcit
und Eures Standes froh sein. Durch die herrliche Botschaft
des grohen Kaisers Wilhelm I. eingeleitet. ist von mir die

foziale Gefetzgebung weiter geführt, durch die
für die Arbeirer dic Lage gesicherr und gute Existcnzbedingun-
gcu geschaffen wurdeu bis iu das Altcr hiuciu unter Aufcrle-
gung von oft bedeutendcn Opfcrn für die Nrbeitgeber. Nnser
Deutschland ist das einzigc Land, in welchem oicse Gesetz-
gebung bereits in. hohcm Matze zum Wohle der arbeitcnden
Klassen fortentwickelt ist. Auf Grund dieser von Eurem
König Euch zugewcndeteu Fürsorgc bin ich bercchtigt, auch
eiu Wort aufklärender Mahmmg au Euch zu richten.

Jahrelaug habt Jhr uud Eure dcutscheu Brüder Euch durch
die Agitatoren der S o z i a l d e m o k r a t e n in dcm Banne
erhalteu lassen, dah, weim Jhr nicht dieser Partci angehörtet
odcr Euch zu ihr bckehrtet, Jhr für uichrs gcachtet wiirdet uud
nicht iu dcr Lage sein würdet, Eureu bercchtigtcn Jnicressen
Gehör zu berschaffen zur Verbciseruug Eurcr Lage. Das
i st eiue grotze Lüge und ein schwerer Jrr-
t u m. Statt Euch objcktiv zu verireten, habeu diese Agi-
tatoreu Euch aufzuhetzen versucht gcgeu Eure Arbeitgcber, die
andcreu Arbeitenden, gegen Thron und Altar und E n ch z u-
gleich anf die r ü ck f i ch t s l o s e st e Weise a u s-
gebeutet, terrorisiert uud g e k u e ch t e t, um
ihre Macht zu stärken. Uud ivozu wurdc diese Macht gebraucht?
Nicht zur Fövderuug Eurcs Wohlstaudes, soudern u m H a tz
zu säen zwischeu den Klassen und zur Aus-
streuung feiger B c r l e u m d u n g e n, denen nichts hcilig
geblicben, und dic sich schlietzlich am Hehrsten vergriffen, was
wir besitzen, an der deutschen Männerehre.

M it solchen könnt nnd dürft Jhr als ehrbare Männer
nichts zu thun haben und nicht mchr vou ihncu
Euch leitcn lassen. Nein, seudet aus Euren Frcundcn und
Kameradcu, eiucu einfacheu imd schlichten Mauu aus der
Werkstatt, dcr Euer Vertraueu besitzt, iu der Volksvertretung,
der stets eintritt für Enre Wünsche und Jnteresscn. Und fren-
digst wcrde ich ihn willkommen heitzen als einen Bertreter des
deutschcn Arbeiterstandes, nicht als Sozialdcmokraten. Mit
solcheu Vertretcrn des Arbeiterstandes, soviel ihrer sein mö-
geu, werden wir gern zusammen arbciten für des Volkes nnd
des Landes Wohl. Und mögc so für Eure Zuknnft gesorgt
scin zmnal, da sie natürlich fest futzen wird auf Königstreue,
anf Achtung vor dem Gesetz nnd dem Staat nnd vor der
Ehre ihrcr Mitbürger nnd Brüdcr, gctren dcm Schriftwort:
Fürchtct Gott, habet die Briidcr licb, chret den Königl"

Darauf lies; sich der Kaiser die einzelnen Mitglieder der
Deputation vorstellcu, erkimdigte sich uach ihreu Verhältnisseu
und richtete an jeden derselben eiuige freundliche Worte.
Nach Veräbschiedung der zur Begrützung erschienenen Herren
erfolgtc gegen halb 2 Uhr die Abfährt des Kaisers nach Wild-
park.

Brcslau, 6. Dezemüer. Die Ansprache, welche der
Sprecher der vom Kaiser empfaugeuen A r b e i t e r - D e p u-
t a t i o u, Federnschmied Carl Clammt, Hielt, lautcte:
„Mehrere Tausend Arbeitcr von dcn Breslauer Waggoufabri-
keu uud Maschmeubauanstalten bitteu Eure Majestät ihre un-
terthänigsteu Huldigungen darbriugen zu dürscn. Das Vcr-
trauen, welches Eure Majestät in der Essener Rede den
'dcutscheu Arbeitern scheuken, hat uns mit tiefempfundcuem,
ehrfurchtsvollem Dank erfiillt. Wir geloben Eurer Majestät
uncntwegte Treue und üitten zu Gott, er möge Eurer Majestüt
segnen und schützen immerdar."

Äeue.l'.' Nachrichten.

* Hcidclbcrq, 6. Dezcmbcr. 11.46 Uhr. Ein Wasser -
l ä u s e r, üer zwci Blcchröhreu, ähnlich wie Schueeschuhe, be-
nützt, trat heute Mittag vom rechtcn Ncckarufer obcrhalb der
neucn Briicke aus eiuen Spaziergang auf dem Neckar uach
Mannhcim an. Die Sache ging ganz flott.

Berli», 5. Dezembcr. Die heutige Reichsrags-
sitzu ng ist gauz ruhig verlaufeu; es scheint, datz der Autrag
nach Aenderung der Geschäftsordmmg schon gewirlt hat. Das
Haus kam bis zu Nummer 388 des Zolltariss, hat also die
grötzere Hälfte des Tarifs uuu hinter sich. — Die Gerüchte,
als miitztc das Zolltarifgesetz bis Neujahr fertig sein, weil dcr
deutsch-österreichische Handclsvertrag au diesem Termiu ge-
kündigt werde, odcr als sei eiu ncuer Handelsvertrag mit Rutz-
laud fcrtig, und was üerglcicheu Unsiim mehr ist, siud als
Ausgeburteu der errcgten Phauiasie zu bezeichnen. — Zur
Uuterstützung der Dieuer des Reichstags siud seit gestern
zahlreiche Diener des Abgeordneteiihauses und auch Steno-
graphcu des Abgcorductcnhauscs herangczogen worden. Zur
Verpslegung dcr Bcamteu, die iu diescn Tagen unaus-
gcsetzt Dieust haben, ist in dem Reichstag auf Reichskvsten eine
Küche eiugerichtet worden, in dcr warme Getränkc und Speisen
»ueutgektlich verabreicht werden.

Berlin, 6. Dezember. Zur dritten Lesuug des Zoll-
tarifgesetzes liegt ein Antrag Herold-Bassermann-Kar-
dorff-Limburg, mit gegcn 200 U n t e'r s ch r ij t e u bedeckt,
vor, der die Minimalzölle der Regierimgsvorlage wiederher-
stellt.

Wildpark, 5. Dez. Der Koiser ist abends bier

eingetroffen.

Wien, 6. Dezemüer. Die bon deutscher Seite ausgearbei-
teteu ueuen V e r st ä n d i g u n g s v o r s ch l ä g e haben das
Schicksal der früheren gehabt. Die Alldeutschen bezeichnen sie
als Verrat au der deutschen Sachc, die Jungtschechen lehncn
sic als uuannehmbar ab, und die Alttschechen komrnen nicht mehr
iu Betracht. Doch ist insofern eiu Fortschritt zu verzeichuen,
als die Tschechen jetzt selbst Vorschläge machen wollen.

Ärnssel, b. Luz. D:e Bu.euze.uralc Deiarey und
Botha sollien heule Bormiltug 10 Uyr uach oem Haag
abreisen, um nach kurzen Besuchen in Scheoeningen unü
Leiden sich am 13. d. in Southampton nach Südafrika
einzuschiffen. Auf den dringenden Rat der Aerzte hat Botha,
dessen GesundheitSzustand sehr viel zu wünschen übrig lätzt,
die Reise aufgehoben, und Delarey ist ohne ihn abgefahren.
Auf dem Bahnhof hatte sich eine zahlreiche Menge einge-
funden, die dem icheidenden General, seiner Frau, seiner
Lochter und seincm Schwiegersoyn Ferre.ra warme
H.lldigungen beicitere. ^

Malsetlle ö. D«z. 5000 zur Aiimulleiung vvrg,-
meilte wtarrojen aahmen yciite m der Älveusborse eme
Tagesordnung au, in ber si: dte Bo schläze der Rceder,
durch die oer G<.neralftrelt allel zur Musterung Borge-
merkten verursacht wurde, aufs bestimmteste ablehnen und
die Regierung auffordern, keinen Biatrosen der Staats-
marine zum Dienst für die Gesellschaften abzukommandieren.
Sie erklärten, datz sie nicht mehr für die Anfrechterhaltnng
der Ordnung einstehen, wenn die Ausstanosfreihett ntcht
gewährt werde.

Losowaja (siidrussisches Gouv. Jekarterinoslaw), 5. Dez.
Die Eisenbahn nach Petersburg ift mit Glatteis

bedeckt. Die Telegraphendrähre siud mehrere Werst iveit durch
das Gslvicht der darauf hängeuden Eismassen zerrissen. Der
Knrierzug nach Petersburg mußte auf Statiou Latischin firnf
Stunden liegen bleibeu. (Auch andere Meldungeu deuten ein
vorübcrgehendes Tauwetter mi.)

Ide lier'litx 86tivol vk

120, 2 Tsteppea

Jnstitut zum Zweae deS Sn:-
dtums sremder Svruchcu, für
Erwachs-n-, Herren u. Damen,
unter Oberleitung d-s Herrn
Professors

II. V. ir«- IitL.

-Ks golöons lHeilsitton suf öor ysriösr Vssliauzztsllllng.

Franzöfisch, Englisch, Jtalienisch Russtsch, Spanisch,
Deutsch für Ausländer: nur Lehrer der betreffende« Natto«.

Konversarion S- Kocresponoeiiz Litteratur.
Ueber 130 Z-seiqschulcn. Prospekre qrsris u franko

SpeziültelegramAe der Hcjdeld. Zeilun g.

I< Maimheim, «>. Tczcmbcr. Tie Olläubiger sämtlichcr
vier Rhcinaugcscllschafteii hielten hcntc eine Bersammlung ab.
Der Borsihendc dcS GlänbigcrniiSschnsseS, Rechtsanwalt Kö-
nig, erklnrte, der Stntns dcr Nheinaugesellschaften sei cin
nufiervrdcittlich schlechtcr. Tie Rbeinau bat eine Nitterbilnnz
von 2 386 046 Mk. Die Betricbsgesellschaft für dcn Rhcinau-
hafen hnbc ciuc solche von 500 000 Mk., dic nene Jmmobilicn-
gesellschnft 237 102 Mk. Bci sämtlichen drei Geseüschaftcn
ist das Gcsellschnftsknpitnl berlorcn. Bei der Terrain-Ge-
sellfchnft Seorwoerth liegcn die Bcrhältniffe günstiger. Die
Versammlimg bcaiiftrngtc dic Glänbigerkommiffion zur Aus-
nrbeitung cines Liguidntionsplnncs sür die nächstc Bersnmmlling
uitter KonknrSvermcidung.

X Berlin, 6. Dczcmber. Das „Tageblan" mcldet aus
Essen a. R.: Aus dem Thhsenscheu Werte wurde ein Arbeitcr
vou eiucm 3000 Kilo schwereu Eisenblock gerrosten uud zer-
malmt. Auf demselben Werke crschlug eiu Arbeiter im Streite
eiuen audern mit einem Eiscustiick.

X Triest, 6. Dezember. Durch ciue s ch r e ck l i ch e B o r a
(Nordosrivind) wurdeu zahlreiche llnsälle vcrursacht. Zwei
Fvaueu wurden schwer verletzt und fterbend ins Spital ver-
vracht.

IV Paris, 6. Dezeiüber. Die Kammer nahm die Be-
ratung der Vorlage betvefseud die Zuckersteuer ivieder
auf und stimmte dersclben mit 673 gegen 14 Stiiiunen zu.
Jm Laufe der Kaiimieiöcbaite über die Zuckerkonveutiou sagtc
Caillaux, das ist ei ue iv i r t s ch a f t l i ch e A b r ü st u n g,
von der ich wüusche, datz audere ihc folgen. Er wirst
Meliue eine falsch Wirstchaskspolitik vor, morauf Ribot
ausführt, dies sei nicht der geeignete Zeitpunkr, unser Zoll-
systcm zu krinsieren, der Aiigcnblick, wo mau in Berlin daran
denlt, die Zölle zu verstärken.

IV London, 6. Dezember. Das Oberhaus nahm imch zwei-
stiindiger Beratung die zweitc Lesimg der Unrerrichtsbill mir
147 gegen 37 Stimmen an.

'tV Fiume, 6. Dezember. Seit gestern ist dic Bora f ü r ch-
terlich gewordcn, mehrere Gcbäude wurden beschädigt, die
Eiseubahuzüge crlcidcn Vcrspätungeu.

H Kapstadt, 6. Dezembcr. Der Sekrerär des Ackerbaude-
tachemcnts hat eincu Plcm ausgearbeitet, betreffeud die Ein-
wcmderung von Jtalienern in Südasrika. Nach dern Plaue
solleu die Einwaudcrer einen drcijährigeu Kontrakt mit ihrern
ArL-eitgebcr abschlietzeu, worauf letztere ihnen gestatien, eiue
ihrer Farmen unter Gcwiimautcil zu bewirtschasteu.

14 Rewyork, 6. Dezcmber. Heftige Stürme herr-
schen au der Kiiste dcr Ost-Staatcn. Ein Küstenschooner ist
au der Kiiste Nordkarolinas gescheitert, die Mannschaft ist
verlorcn.

Verantwortlich fiir den redaktionellen Teil F. Montua, für de«
Jnseratenteil Th. Bcrkenbusch, beide in Heidelberg. _

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ö. kiook, Stuttgsrt (2); ffri. v ttabo, klsiäsibsrg 02). ...
dlosbmals: Osigsmäiäs voa Oari Lartsis, LiöiäsibsiA

Missbstü Lrallä, Xsiäsibsrg-Xonsllbsim (3l; Nsris 8t» ^
Hsiäsibsrg (3); ffrani: Loob, Llällobsll (7>; L.ikrsä2i >
Lrsws a. ä. Oollsu (10) ; Oabiisis Osillillgsr-Lrmo» ^
Illllsbruok (i); örullv Oöbksbs, LraullsobzvsiZ <1>; b- .
Lioibtrsa, Lsrisrubs (1>; koisnä Uassr, Lsrisrnbs Mv
Lsri vllsssuit >3); .lsic ksiobsrt, Kiinsbeu (3>;
llsillisob, »ünoböll (1); 7V. ItovgZs, Ilüllvbsn l l): 61»^
Lsrgsr, Lisi (2 Osig. u. 1 LgurirsIIi; Oülltbor Lobivsr^
8Vis8baäöll <1); ffrisäa Xpksl, llsiäolbsrg (3>. „ö

Lstrtmsis: kiobsrä 8obo!r, Äüoobso, 5 OsigsmLIäs

4 kastsiis; ff. kloiäsr, Lsiäsibsrg, 15 Osistaäiöll-OU
anä 6 LgaarsIIö; Otto kropbstsr, Uzllabsim 1 OsiqsM^-

üfiulmasblivkss Wöttöi- am 7. unr! 8. 0orvmbo>'.

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anä rigsisoböll Nssrbasslls ist äsr Ilovk-iracic sak äis
Höko voa 785 mm Asstießsn, rväbrovä snäorsissits äzo ösroUs^
übor lsst goll-i itsiioll aat 755 mm gskalioll ist Huob übsr
atialltisoboll Oeoaa sobeiot siob eia Puk-rvirboi na olltivio
rvis aas äsa stürmisoboa 8Vioägll ia Orossbritallllisa bsrvo
vvo kisiiiob noob immsr sin Lsromotsrstsllä voa 770 —7 '
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