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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (01. Dezember 1902 - 31. Dezember 1902)
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MittwM >0 Lczcmbri Liwcites Blatt. 44. IMgML - üs. 289.

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Anslvunderurrgsjseseh in Wngarn.

Vo» Oswcild v. Romstedt.

>.Iiachdruck verboten.)

8!. K. Der Uinfang, den die üüerseeische Auswande-
rung auS Ungarn angenoinnien hat, wirst ein helles
Streiflicht aus die wirtschastticheu Verhältnisse üieses
Landes. Es wuride festgestellt, daß im Jahce 1901
rnehr als 70 000 Ungarn in iiberseei'sche Länder üefördert
wurden, während iin Jahre 1891 nur 28 307 Personen
die heimatliche Scholle verlietzen. Der weitaus tcher-
wiegende Teil üer Auswanderer stand im Alter von 14
bis 45 Jahren. Diese Zahlen, die von den Auswande-
rungsämtern andercr istaaten geliesert wurden und ge-
witz hinter der Wirklichkeit zurückbleiüen, sind um so
überraschender, weil Ungarn im letzten Jahrzehnt grotzs
materielle Opfer gebracht hat, um Arbeitsgelegenheit zu
s-chasfen. Niit Unterstützung des Staates wurden Jndu-
striecn geradezu künstlich gezüchtet, den Jndnstriellen
wurde Grunö und Boden zur Erbauung von Fabriken
kostenlos zur Nerfügung gestellt; Steuernachlässe wurden
ihnen gewährt und namhafte Subventionen erteilt. Um
der Jndustrie entgegenzukominen, hat man jede Arbeiter-
bewegung mit eiserner Hand nnterdrückt; sozialpolitischen
Resormen, die die Jndustr'ie belasten, ging inan aus
dem Wege. Die Gewerbegesetzgebung blieb industrie-
freundlich in jenem salschen Sinne, der nur rückständigen
Jndustriellen sympathisch ist.

Wenn die ungarische Auswanderung trotzdem in so
bedenklichem Matze zunimmt und w>enn sie in keinem Ver-
hältnis zur Bermehrung der Population in Ungarn
steht, wenn die ungarischen Bauern, die Land- und die
industriellen Arbeiter, dis mit zäher Liebe an ihrer Hei-
mat hängen, in auffallender Zahl Ungarn verlassen, so
ist die nngarische Regieruug gewitz berechtigt und ver-
pslichtet, diesen Erscheinungen ihr volles Augenmerk zu-
zuwenden und Abhilse zu suchen. Der Weg, den sie aber
zur Erreichung dieses Zieles einschlägt, zeigt von ge-
ringer sozialpolitischer Einsicht. Die Regierung hat dem
ungarischen Abgeordnetenhause einen Gesetzentwurf vor-
gelegt, der die Regelung der Auswanderung bezweckt und
in einzelnen Bestimmungen geradezu monströs ist. schon
die Definition des Begriffes der Auswanderung ist sehr
unglücklich. Derjenige wird— so heitzt es wörtlich in
dem Entwurfe — als AuswanderLr betra-chtet, der sich
behufs ständigen Erwerbes für unbestimmte Zeit in das
Ausland entfernt. Jeder ungaitsche Arbeiter, der in
Oesterreich, denn auch Oesterreich ist llngarn gegenWer
Ausland,. oder im Deutschen Reiche Arbeit sucht, ist da-
her den zahlreichen und sehr dehnbaren Beschränkungen
des Auswanderungsgesetzes unterworfen. Dadurch wird
einer Regierung, die vielleicht das Recht der Freizügig-
keit der Arbeiter nicht schätzt und die ihrem Lande billige
Arbeitskräfte: erhalten will, eine sehr gesährliche Waffe
in die Hand gegeben.

Von dem gleichen' Geiste sind die übrigen Bestimmun-
gen des Gesetzes erfüllt. Seine Tendenz geht im Wesent-
lichen darauf hinaus, die Auswanderung unmöglich zu
machen. Nicht nur jede Art von Verleitung zur Aus-
wanderung wird unter Strafe gestellt und nicht nnr ein
generelles Verbot bon UuswanderungsankündigungLn
wird erlassen; auch das Verhältnis der Transportunter-

nehmer und ihrer Agenten zum «staate wird in einer
Weise geregelt, datz sich wohl kaurn noch jemand sinden
wird, der Luschzu Geschäften hat, bei denen er rnit jedem
Schiritt in die'zahllosen Fallen und Fußangeln des Ge-
setzes geraten kann. Wenn in dem Gesetz der Gedanke
des Rechtsschutzes des Auswanderers gegen den Traus-
portunternehmer und seine Agenten zu energischem Aus-
druck kommen würde, könnte man dagegen gewitz keine
Einwendung erheben. Dieser iL-chutz dient aber dem
Entwurfs nur zum Vorwande, nm die Auswanderung
überhaupt hintanzuhalten.

Aus die 51 Paragraphen des Gesetzes kann hier nichl
eingegangen werden; seine Tendenzen sind schon aus
diesen Andeutungen ersichtlich. Mit polizeilichen Matz-
regeln wird die Regierung aber ihre Zwecke nicht er-
reichen. Sie würde klüger und gerechter handxiln, wenn
sie die Ursache» der Auswanderung beseitigen würde. Sie
muß das Niveau des ungarischen Arbeiters haben und
ihm die Rechts gewähren, die der Arbeiter in einem
modernen Staat beanspruchen kann; sie muß durch eine
gesunde Agrarpolitik dern Bauer zu Hilfe konimen und
ihn gegen die wucherische Ausbeutung gewisser ungari-
scher Kreditiustitute schützen. Freilich, ss ist schwerer,
hier den Hebel einzusetzen, als ein Gesetz zu schafsen, das
uur gegen die äußerlichen Symptome der Krankheit ge-
richtet ist. ^

Ausland.

Rußland.

Petersüurg, 7. Dezember. Laut Nachrichten
aus Rostow am Don dauern die A r b e i t e r u n r u h e n
daselbst sort. Gestern wurden neue Proklamationen ver-
breitet. Heute früh kamen zur Arbeit mehr als 1000
Arbeiter weniger. Die Verhaftungen werden fortge-
setzt. Als heute Mittag Arbeitswillige zum Mttagsmahl
gingen, wurden sie mit Steinen 'beworfen;i Wcilitäir
unterdrückte die llnruhen ohne Blutvergietzen. An dSr
Eisenbahnlinie von Wladikawkas stnd 600 Soldaten,
an der Bahnlinie nach Tichorjetzky 500 Soldaten einge-
stellt. Ein Teil der Arbeiter nahm die Arbeit wieder
auf. Die Ausständigen werden durch Militär sernge-
halten. Jn N eute m ernitkaja wurden Soldaten
mit Steinen beworsen. Ani 21. November wurde im
Stadtgarten daselbst eine Arbeiterversammlung zer-
sprengt, der Garten geräumt und geschlossen; doch wird
die Arbeit jetzt allmählich wieder aufgenommen. Sechzig
Arbeiter wurden ausgewiesen.

— Die Hungersnot inFinIand wird nach
amtlichen Angaben aus Petersburg infolge der schlechten
Ernte dieses Jahres immer drückender. Eine Sammlung
von Geldbeträg-en im ganzen russischen Reiche ist gestattet
worden. Die Spenden werden in der Kanzlei des Ge-
neralgouverneurs von Finland gesanimelt. Von dein
Notstand sind in erster Linie die Gouvernements lllea-
borg und Wasa betroffeu worden. Man kann sich
einen Begriff von dcm herrschenden Elend machen, wenn
man sich vergegenwärtigt, daß in Suomussalmi im Gou-
vernement llleaborg aus Spreu gebackenes Brot als Nkah-
rung dienen mutz und in Kyryusalmi gleichfalls ein so-
genanntes Brot gegessen wird, das aus Spreu und Stroh
heraestellt ist. Jn einigen Gegenden Finlands ist auch

der Mangel aon- Kleidungsstücken groß, der jetzt bei der
eingetretenen starken Kälte um so Peinlicher sich sühlbar
macht. Aus der Hauptstadt Helsingfors, wo sich der
Wohlthätigkeitssiiin der Finen in ganz hervorragender
Weise bethätigt, sind bereits namhafte Geldspenden in
die vom Notstand heimgesuchten Gegenden abgegangen,
sowie auch Kleidungsstücke aller Art, um deren Expedi-
tion sich die Studentinnen der Nylandschen Korporation
besonders verdient geinacht haben.

Aur Ktosterfrage in Iiaden.

Ein baüischer Nrzt schreibt der „Stratzburger Post":

„llnter der lleberschrift „Zur Klosterfrage in Baden"
siude ich in Nr. 1090 der „StratzburM Post" einen Ar-
tikel von einem katholische n P s, arre r, der von
sich als einem llnbefangenen spricht und zur Besonnen-
heit und Mätzigung mahnt. Der Herr beklagt sich dann
besonders über die „schlimme Hetze", unter welcher die
Katholiken in dieser Lache zu leiden haben, und zwar
in einer Weise, daß der Fernerstehende glauben könnte,
nur allein von den Gegnern der Klöster werde gehetzt.
Gestatten Sie mir ohne allen Kommentar nur eine That-
sa-che anzuführen, welche vielleicht inancheni „Unbefan-
genen" zu denken giebt.

Seit 14 Jahren bin ich, ein evangeIisch ge -
taufter A r z t, iu einer sast durchaus katholischen
Gegend ansässig. Mit allen katholischen Psarrern meines
sich über 13 Gemeinden ausbreitenden Wirkungskreises
stehe ich auf sehr gutem Fuße, da ich die Bedürfnisse
meiner Patienten respektiere und stets für die Beiziehung
des Priesters sorge, wenn mir für das Leben eines Kran-
ken Gesahr zu drohen scheint. Fch thue dies nicht aus
Litzbedienerei, der Kirche oder meiner Klientel zu Ge-
fallen, sondern einesteils deshalb, weil ich als Mensch
die lleberzeugung und den Glau'ben eines Mitmenschen
achte, wenn beide auch nicht die meinigen sind, andernteils
aber auch darum, weil ich in langen Jahren als Arzt
den wohlthätigen Einfluß aus die Psyche der Kranken
schätzen gelernt habe, welchen die Beichte und die Spen-
dung d-er Sakramente auszuüben sast nie unterläßt.
Man mutz es miterlebt haben, wie ein vorher von Todes-
angst geguälter Pätient nach jener priesterlichen Hand-
lung ruhig und zufrieden sich mit Gottvertrauen allen
ärztlichen Anordnungen willig unterwirft, uin zu ler-
nen, auch diesen Heilfqktor gegebenenfalls nicht von der
Hand zu weisen.

Bei dieser Sachlage war ich nun begreislicherweise
sehr erstamit, von Zeit zu Zeit die Ersahrung zu machen,
datz aus gewisfen Orten und deren allernächster Um-
gebuiig die Patienten auf ein halbes bis ein Jahr von mir
wegzubleiben Megten, sweiin idort eine Mission von
K a p u z i n e r p a t e r n stattgesunden hatte. Ein
Grund hierfür war sür mich unauffindbar, bis ich vor
zwei Jahreu in einem Hause, die beiliegende katholische
Monatsschrift „Der Armen 's-eelenfreund", herausge-
geben von Psarrer Schmitt in Heustreu (Bayern), ent-°
deckte und darin Seite 99 las, wie folgt:

Einige praktische Winke. 1. ... 2. Jeder Katholik
sollte, wenn irgend möglich, in Krankheitssällen sich eines
katholischen Arztes bedienen. Wie ost kommt es vor, daß
Kranke ohne Priester und Sakramente sterben, nur weil
der Arzt die Angehörigen nicht bei Zeit auf die Gefahr

Deutsche Pioniere in Australien.

Unter den unfrciwilligen Kolonistcn, mit üenen die eng-
lische Regierung die Besiedelung des australischen Kontinents
begann, befanden sich (sagen wir in diesem Sinne leider) auch
Deutsche, uud der Führer einer solchen Expedition, ein Major
Philips, war ein aus Fran-kfurt a. M. gebürtiger Militär,
der Dienste in der englischen Armee nachgesucht hatte. Die aus
Veranlassung der Regierung angel-egten Archivc filhren bis in
das Jahr 1829 zurück und zeigen die Vor- und Zunamen der
Einwan-derer, ihre N-ationalität und ihren Geburtsort. Die
Unfreiwilligen Kolonisten (Verbrecher) wurden nach zwei bis
drei Jahven, 'wenn sie sich gut gesührt hatten, nicht allein be-
gn-adigt,. sondern es wurden ihnen auch Ländereien zum Acker-
bau überwiesen. Sie durften aber 'das australische Festland
nicht verlasscn und mußten sich, das jcdoch nur bis zum Jahre
1864, an cinem festgcsetztcn Tage bei dem nächstwohnen-den
Bürgermeister in ihrer doppelfarbigen Kleidung stellen.

Erst in den 30er Jahren -dcs neunzehnten Jahrhunderts
kmrde eine deutsche Kolonie in Australien gegründet, die den
^iamen Südaustralien führte. Jhr Gründcr war ein religiöser
Fanatiker, Pastor Cavel aus dcm Doffe Klenzig in der preutzi-
schen Lausitz. Er, sowie -die Professoren Scheibel und Guericke
in Breslau° widersetzten sich der Einführung einer neuen 5>ir-
chen-Agende unter Friedrich Wilhelm dcm Dritten. Die Pro-
sefsoren sowohl wie Cavel wurden darauf ihres Amtes entsetzt,
Wdffsen der grötzte Teil der Cavelschen Gemcinde blieb der
wtherischen Kirche treu. Anfcmglich versammelten sie sich zur
^errichtung des Gottesdienstes nach ihrem Ritus in dcr Scheune
ffnes Mitgliedes, und als sie durch Gendarinen daran ver-
mndert wurden, wählten sie, wie weiland die Waldenser, den
llcchen Wald zu ihren Versammlungen. Der Nachsolger Cavels
nbex predigte vor leereu BLnken und sah sich gezwungen, bei
xsin preutzischen Min-isterium in Berlin eine bezügliche Be-
ichwerde zu erhebeu.

Die Zeiten Friedrichs des Gotzen, wo „jeder nach seiner
Faeon selig werdcn konnte", waren vorüber: Cavels Verhaftung
wurde veffügt und die Bauern durch Gendarmen zur Kirche
getriebeu. Nm der Haft zu entgehen, flüchtete Cavel nach
London; d-ort schulmeistertc er cin Jahr lang, um während der
Zeit die Bekamitschaft etnes reichen Engländers n-amens An-
gas zu machen, der Präsident der damaligen Gesellschaft zur
Kolonisicrung von Siidaustralien war und grotze Ländereien
daselbst besatz. Nach mehrcren Unterhandlungen einigten sich
die Parteien dähin, datz Angas die Cavelschen Anhänger, etwa
480 Männer, Frauen nnd Kin-der von Hamburg mit einem
Schiffe abholen und nach Südaustralien befördern lasse. Fer-
ner übernahm er die Verpflcgimg der Auswandcrer ivährend
der Seereise nnd gab ihnen bci der Landung noch 14 Tage lang
freie Wohmmg un-d Kost, sowie eine bestimmte Mengc von Le-
beusmitteln. Je-der Familieubater erhielt 10 Acres Land iu
Pacht von dcn Ländereien, die Angas zwischen dem Hasen und
der Stadt Adelaide bcsatz. Für diese Verpflichtung mutzte
jc-des mämilichc oder weibliche Jndividuum von 18 Jahren
600 Mark zahlen, welche Sch-uld -aber erst in zwölf Jahren in
aleichmätzigcn Raten abzutragen war. Für die gan-ze Schuld
Haftete die S-ekte indessen solidarisch.

Das Wkommen schickte Cavel an den füfftlich-reutzischen
Förstcr Ficdler nach Klcnzig, dcr als einer seiner Anhänger
mit ihm in Btiefwechsel geblieben war. Die Gffellschaft accep-
tierte das Abkommen und schiffte sich bald darauf mit ihrc-n
Habseligkeiten auf Oderkähuen nach Hmnburg ein, wo sie das
ber-eiffteheude englische Schiff besffeg. Es richtete den Kurs
zmiächst nach Portsmouth, um Proviant, Wasser und, zu guter-
letzt, auch Cavel einzunehmen, denn dieser hatte nicht gewagt,
nach Hamburg zu kommen, um seine Anhcinger zu empfangen.

Nach einer stürmischen Ueberfahrt von mehr als 140 Tagen
kamen di-e deutschen Auswanderer nach dem Kängurnh-Eiland.
Hier lietzen- sie sich dnrch Boote zunächst an Las Land setzen
und danffen Gott durch Gesaug und- Gcbet für die überstandene
Reise. Bereils tags darauf setzte das Schiff den 5kurs nach

ALelaide fort, wo die neuen Aiisiedler vou dem Angasschen
KNmmissar auf das freundlichste empsangen wurden. An dem--
selben Tage mutzten sie auch vor einem Notar -den in England
abgeschlossenen Kontrakt anerkenuen, wodurch dieser vor deri
australischen Gerichten seine Rechtsgilffgkeit erlangte. Jetzt erst
stand der Ueberweisung der Ländereien nichts mehr im Wege»
die auch gleich darauf durch einen Geometer effolgte. An-
genehm wurden die Klenziger -dabei durch ein G-eschenk von
Angas im Umfauge von sechs Acres Land für eine Ktrche unid
Schule überrascht, die ihnen inmittcn ihrer Ländereien zu-
gewiesen wurden. Letztere wurden so bestimmt und zugemessen»
datz sie an zwei Strahen nach den vier Himmelsrichtunger»
lagen.

Die Acämicr errichteten auf den sür sie bestimmten LLn--
dereien, die verlost wurden» Hütten, und die Frau-sn bestellten
die Gärten, in die sie die aus dem alten Vaterlandc mitge-
brachten Säinereien streuten. Nach Verlaus der vi«:zehn TaM
war die Arbeit vollendet, und der Auszug vvm lschisfe nach
der Kolonie nahm seinen Anscmg. Der Kapitän, sowie die Be-
satzuug wareu -den Ansiedlern bei der Ausladung der Sachen»
und auch anderweit behilflich. Die Kolonie erhielt den Namen
Klenzig und zählt heute zu einer der angffehensten StädtH
Südaustraliens.

N-achdem die ersten Siedlnngsarbciten beendigt waren, such-
ten die jungen Männer nnd Mädchen in d-er Stadt Adelai-ds
und Umgegend Dienste und sie -wurden bereitwillig von den
englischen Kolonisten angenommen, die -diese Fanatiker mit d-en
Anhängern William Penns verglichen, die auf dem nordameri-
kanischeii 5>ontinente so Grotzes vollbracht hatten. Die Vor-
schristen der Gemeinde waren überaus streng, und zu ihnen
gehörte, datz sich die auherhalb Lilen-zigs beschäftigten deutschen.
Ansiedler am efften Sonntag eines jeden Monats in der Ko-
lonie einzufinden hatten. Die Familienväter beschäftigten
sich teils mit Handarbeiten, teils mit ihren Geräten beim Wege-
bau. Durch diese Neb-env-erdienste und -durch die Effparnifse
der ilnverheirateten Dienenden bekamen die Familieuober-r
 
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