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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (01. Dezember 1902 - 31. Dezember 1902)
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stcucru, cm welchcu sämtlichc Buudcsftaaten Leiluehliieu:
a) Zöllc uud Tabaksteuer 53000 Mk. 1000 Mk.),
d) Zuckerstcuer, Salzsteuer, Maischbottichsteuer uud Schaum-
wciusteuer 18 280 Mk. (- 830 Mk.); au welcheu Bayeru,
Wiirttcmbcrg, Badeu uud Elsaß-Lothriugeu keineu Teil
habcu (Brausteucr) 1600 Mk. ( st 20 Aik.). Der Gcsaiut-
bctrag diescr Eiuuahineu ist mithiu auf 795252 880 Mk.
(— 23 830 810 Mk.) verauschlagt. Die Steinpelabgaben
sind auf 93 028 000 Mk. (gegeu 1902: — 1570 000 Mk.)
verauschlagt; davou soll der Spiclkartenstempel bringen
1565 000 A!k. (Z- 48 000 Mk.); die Wechselstempelsteuer
11 940 000 Mk. (— 296 000 Mk.); die Stempelabgabe
für Wcrtpapicre, Äausgeschäfte uud Lottcricloose uud Schiffs-
frachturkuudeu 78 497 000 A!k. (— 1 335000 Mk.); dic
Einzclpositioncn diescs letzteren Titels gestalteu sich wie
folgt: für Aktieu, Kuxe, Renten- und Schuldverschreibuugen
sollen 19 783 000 Mk. (s- 109 000 Mk.) aufkommen, für
Kaus- uud sonstigc Auschaffungsgeschäfte 13 272 000 Mk.
(— 528 000 Mk.), sür Lotterieloose von Staatslotterien
38 644O00 Mk. (-376000 Bik.), vou Privatlotterieu
6 043 000 Mk. (- 545000 Mk) für Schiffsfrachturkuudeu
755 000 Mk. (Z- 5000 Mk.). Der Ertrag der statistischeu
Gcbühr ist aus 1 026 000 Mk. ( j- 13 000 Mk.) verauschlagt.

B o r l i ii, 22. Dazeiiiber. Ter Kaiser enipfing
heute den Geh. Koiiiuierzieiirat Hartinanii aus Dresden
nnd den Nnanzrat Hauck ans Essen in der Angclegen-
bcit dcr tcstainentarischen Bestiinniiingcn Krnpps be-
rteffend sp ortf ü h r n n g der 5k r u P pschc n
W erkc.

Badeo.

IN' 5lvnstan,'„ 21. Tezeinbcr. Zn einer Bersaiilln-
lnng des nationallibcralen Vereins gab der Vorftand
Bilchdruckereibesitzcr Otto Ren s; eine lichtvolte Dar-
stetlnng der zoltpolitischen Lage iin Zahre 1902. In der
Tiskiission na'hni eineni Bericht der „Konst. Zeitnng"
zufolge erster Staatsanwalt Iunghans das Wort,
uni sür seine lvarine Begriiffnng durch den Vorsitzenden
zu danken; er werde sich auch hier der nationallibcralen
Sache nach Kräftcn tvidincn und sich von der Ersiillung
eincr patriotischen Pslicht auch dnrch gewisse Angriffe
uichr abhalten lassen. Herrn Reuß dankte er im Nainen
der Versaniinlung sür das instrnktive Referat nnd
stinuntc ihm darin bci, das; die Mehrheit wohl 'besser
dem Wnnsch der Blinderheit nach Vcrschiebung der Be-
ratung über dcn Antrag Kardorfs willfahrt hätte; auch
hätlc es sich einpfohlen, den Antrag 5iardorsf (der den
Worklaut der Geschäftsordnung nicht verletzt, da der Zoll-
taris nur eine Anlage zn Paragraph 1 des Zolltarif-
gesctzes ist) durch einen altgenicin formellen Znsat; zn
Paragrapl, 19 der Geschäftsordnnng vorziibcreiten, doä,
nachträglich sei voni stillen t-tudierziinnier aus leicht zn
kriiisieren, was ernste Männcr in der Hast nnd Errc-
gnng heißer pnrlainentarischer .Käinpfe unternahincn, und
es sei -bedanerlich, wie anch einzelne liberale Blättcr einc
Forinfrage zu so hestiger .Kritik dcr iiationalliberalen
Zraktion ausbauschten. Eine Obstrnktion, welche die
Mehrheit vergewaltige, führe schließlich zum llmsturz des
Parlamentarismus und zur plufrichtung der Dittatur.
Zm Znteressc des ParlamentarisNiuS habc dic national-
liberalc Z-raktion dem Antrag Kardorff zugestimnit. Lci-
der zeigc sich in der iiatioiialliberalcn Partci, dic einen
sehr erirsten Kampf gegen zmei Z-ronten, gcgen Zentrnm
und Sozialdeiiiokratir, zn führen habe, vielfach die hkorge-
lci gcgcn die cigene Partci; ivenn ein Parteigcnossc in
eiuem Einzclfalle nicht mit der Haltnng der Gesamtpartei
einverstanden sei, so heiße es oft, cr trete ans, er mnche
nichl mehr mit und besnche keine Persammlung mehr.
Wegen des Antrages Kardorff seien liberale Blätter, wie
die „A'ational-Zeitnng" und die „Münchner Ncnesten
Nachrichten" über die nationallibcrale Araktion herge-
faNen, fast so maßtos, wie die Sozialdemokratie. Anch
in der badischen Klosterfragc hätten sich ahnlichc Erschei-
niingcn gezeigt; nie habe man in der libcralen Partci
Vcrleiignung der eigenen Ansicht oder blinden .Kadavcr-
gehorsnm verlangt; abcr in einer kritischen Zeit, wie der
jetzigen, vom Gegner Waffcn zu borgen nnd sic gegen
die eigene Partei zn kehreu, sei nüiidestciis eine bedanör-
li-che Tisziplinlosigkeit; es fei so, wie ivenn ein Osfizier,
der im Gegensatz zu seincm General überzengt ist, daß cin
vorgeschobener Posten nicht zn halten ist, gcgen die Ordre
seinen Posteii dem Z-eind ffberläßt. Kurz, eine solchc
Art von Opposition im eigenen Lagcr sei angesichts des
Erustes der Zcit. >vo Ivir zum N'utzen dcs Vatcrlandes
nach zwei Seiten hin finnpfen müsseu. nicht am Platze;

trouille au. — S'war mir z-war nicht lächerlich zu Mute, aücr
da miißk' ich doch hcll auflachcii, Ivuszt' dvch dcr Lcutnmit nicht
mal, daß auf dcu Postciimäntcln iiatürlich tciue Schiiürc sindl
Dafur habe ich dann fünf ..." ^

„Still, Burgc, vcrgiß mal dciue Ncdc uichtl Sichst dn
das Licht, dort — hallircchts — im Bruch — jctzt ist cs fort,
doch halt, da taucht cs wicder auf — wcg ist cs wiedcr! —
Ich mcine, cs wird uicht mehr langc dauern, daun haüeii wir
'dic Sckimugglcr auf dem Halse."

„Bei Gottl Dort kommt es wieder zum Vorschciul Was
es auch immcr damit sür eine Bewandtms habcii mügc, lvir
wollcn iiiisere Gewehrc laden: Vorsicht hat noch nie ivas gescha-
det, Mir graust es zwar, -wenn tch daran dcnkc, daß ich auf
eincn Mcnschcn schicßcn soll. dcn ich nicht einmal kenne und dcr
doch auch mciu Fcittd nicht ist, Und dazu in ciner Christnacht,
WaS hat's schliehlich anch zu sagcn, wenn sie cin paar Pfuiid
Kaffec odcr einc Kuh 'mal hcrüberbriiig-cii? So ein armcr
Teufcl hat biellcicht hungrige Kinder zu Haus, für die cr deu
schwercn Gang macht, um sich cin paar Groschen zu cincm Stück
Brot zu verdieiieu l Und dafür bekommt cr hier vielleicht eine
Kugel durch tzcu Kopf l Ja, ja, ivcnn die, welche solchc Gcsetze
inachcn, sie auch ausführcu sollteu, und wenn sie ivüßten, wie
wch Hiinger thiit, den man selbst leidct, und wie viel schliMmcr
nocki dcr ist, den man seine Lieben Icidcn sicht, sie würdcu
wohl etwas andercs hiueinschreibeu,"

„Nun hör' aber auf mit deinem Lamcntiereil. Jch will ja
auch hoffen, daß es ohne Blutvergießen abgeht. Mer das ist
gcwiß: Dic Gescllschaft, die cinc solchc Nacht nicht schreckt, ist
zu allcm fä'hig. —- Jch will mich dort unten an den Bach legen,
ivir lassen -die Kcrle über das Wasser herüberkommcn und wäh-
rcnd du sie anrufst, schneide ich ihnen den Rückweg ab. Jch
dcnkc, sie wcrdcn keinen Widerstand mehr leisten."

Mit dicsen Worten steht Jens auf, ivirft die Büchse über
die Schulter und ist bald im Nebel bcrschwuudcn, Ivährend
Burgc auf scincm Posten zurückülcibt.

(Schluß folgt.)

dn gvktv es in gcschlosse-m'n Reiycn zu fcchtcn. Der na
tionallibcraleil Parkci nnd iyrcr Einigt'cit galt das Hoch
des Rcdiicrs, dcssen trcffcndc und ziindcndc Ansprache
begcisrcrte Ailsna'hme fand. Znm Schlnß faßtc die Ver-
sammlnng dcn einstimmigcn B e s ch l u s;, dcr national-
libcralcn Fraktion dcs Rcichskagcs nnd dcrcn Vorsitzen-
den, Herrn Abgeordnekcn Basscrmann, dic vollc Z n -
sl i m m u n g zu ihrem Vorgc'hen bei dcr Beratimg dcr
Zolltarifvvrlagc inr Rei-chskag auszuspreckicip.

Ausland.

Asien.

- Ans S ch a » g h a i schreibt man dcr „Taily
Mail": Ter zwcite Empsang -dcr Damen dcr Ge-
sandtschafkcn bci dcr .K aiserin - Wit w c war würdig
und ohne Austausch Vvn Gescheuteu vder vor überschwcug-
kickstm .K'omPlimentcn. Ter Kaiser uud die .Kaiscriu-
Witwe cmpfingcu die Tamcu sitzeud. Tic Besuckicr wur-
dcn iu ciuem Bovt durch ciiicn Dampfschlepper auf dcin
Kanal znm Palast gcbracht. Tic Kaiserin-Witmc hakte
vine Listc von Zstagcn anfgcstellt, in d-ic sic hänsig Ein-
blick nahm, Sic zcigtc sich in den hauptsächlichcn Ge-
sprächsthcmcn durchans bcwandert, L:o sprach sic von
dcr Ansstcllimg in St, Lonis, von der Erösfnnng dcr
Schukc in Tungtschou nnd von dcr Notmcndigkeit weilh-
lichcr Bildimg, Ter .Kaiscr sclbst machtc dcn Eindrnck
cincr vollständ-igcn Nnkl und wnrdc als so-lche behandelt.
Währcnd dcs Empfanges und dcs Esscns, wclchcs dcm
Empfang folgte, wurdc er gar nicht angercdct, Nnr cin-
mal richtetc scinc kaiscrlichc Tantc an ihn dic F-rage, ob
er hungrig wäre. Tiesc F-rage bejahte er, nnd die
5iaiscrin Witwe sorgte dafür, daß man ihm gcnügend
Esscn vorsctztc.

Aus Stadt und Land.

L. ?. Krinstvcrcin. Jn dcr I ah r c s b c r s a m m l u n g
dcS hicsigeu K » n stv e r c i » s am 16. d. M. Ivurde zmiächjt
dcm vcrswrbcnc» langjährigen Porstand Professor Max Wolf
und dcm gleichfalls heimgegangencn treucn Vercinsdiencr,
Schreinermeister Petcr B c ck cin chrcndcr piachruf gcwidmet
und sür die dcm Knnslvercin im Iahre 1902 nbcrmnchten Gc-
schcnle anfrichtiger Dank ansgesprvchcn. Fran Mcdizinalrat
Wolf nnd Hcrrn Direktor Professor K. Hofsackcr für
Skizzen dcs Profcssvrs M. Wolf, Hcrrn Maler G, S ch ni i t t
für ein Porträt Professor Wolfs, Frau C. L. F ahrb a ch in
Lüsscldvrf fnr cin großes, kostbarcs Oclgcmälde ihrcs bcrcwig-
tcn Gcmahls, C, L, Fahrbach nus Heidclberg, cin Motiv
aus dcm Heidelbergcr Schlosse, cndlich Hcrrn G, K o c st e r
für drci Knnstobjcktc znr Vcrlosnng, Lodann wnrde bc-
schlosscn, dcm sdnrch Unwohlscin am Crschcinen vcrhindcrien)
Herrn Gch. Hofrat Prof. Dr. Thode den Dank dcr Gcncral-
vcrsammlmig dafür ausznsprechcn, daß cr sich hattc hcrcit stn-
dcn lasscn, auch weiterhin das Amt dcs 1. Vocstandcs zu bc-
kleiden. Hierauf -wurde der G e s ch ä f t s b c r i ch t erstattct.
Hicrnach warcn im Jahre 1902 (bis 19. Dczembcr) rnnd 2300
Knnstwcrte ausgestcllt (gcgen 1490 i. I. 1901), darunter
800 Oelgcmäldc, 412 Aqnarelle, 437 Zcichnnngen, 38 Werke
der Plastik. Einc grotze Zahl diescr Wcrke wurvc in 36 Son-
deransstellnngcn dargebotcn; die Ansstellungcn wnrdcn aus
allcn Teilcn Dcutschlands, anch voin Ausland, bcschickt (Jta-
licn, Schweiz, Belgien, -England). E i n n a h m c n (wornnter
dcr höchst dankcnswerte Beitrag 'der Stadt Heidclbcrg mit
000 Mk.) nnd Ansgnbcn balancicrcn rnit 111,02.31 Mk.
Das anf dcr städt. Sparkasse hinterlegtc Vermögcn dcs Ner-
cins bcirägt 4311.77 Mk., ivozn noch 500 Ml'. ans dcr Klcin-
schmidtstiftnng trctcn. Dcr Bcsnch (dcr Lbrigcns nicht Gcgen-
ftand dcr Erörternng war) ivar znfricdcnstcllcnd. An dic Er-
stattnng dcS Fahrcsbcrichts rcihte sich dcr Bcricht ü'bcr die
L o k a I s r a g c. Nachdcm der vcrchrliche Stadtrat bcreits
1901 cincn Tcil des Gartcns dcs Pfrüildncrhanscs 1 am
Wrcdcplntz als Banptatz für cin Kunstvcreinsgebändc zur Vcr-
fügnng gcstclit, hatte Hcrr Diret'tor K. Hoffacker dic Frcund-
lichkcit, im Jnni dicscs Zährcs cine Rcihe von Planskizzcn zu
cntwcrfcn, von dcnen cine als ganz besonders glücklichc Lösung
ansgcwählt nnd ihre Ausführnng (in cinfachstcr Wcise) grund-
sätzlich bcschlosscn ivurdc. Mittlcrwcilc hatte sich äbcr für die
Stadtvcrwaltimg crgcbcn, daß vicllcicht cinc noch glücklicherc
Lösung dcr Platzfragc möglich wärc, nnd gtvar dnrch Anglic-
dcrnng-dcr Knnftvcrcinsränmc an cin cvcnk. hicr unicn in der
Stadt zn crrichtcndcs Ansstcllungsgcbändc fnr die dcrzcit auf
dcm Schlossc bcfindliche stüdt. Knnst- und Altertümcrsammlnng.
So bcschloß dcnn dcr Ausschuß dcs Kunstvcreins iin Juli d. I.,
bon cincm Sonderbau vorlänfig äbzusehcn nnd ans dcn -bis-
hcrigcn Ränmcn s. Zt. vorlänfig in dic Stadchallc übcrzusie-
dcln, wo dic städt, Nerwaltnng frcnndlichst Räume zur Ver-
sügung gcstellt hat, Auf dicsen Jahresbericht folgte die von
Hcrrn Bnchhändlcr Faust gclcitctc Lcrlosnng nnd dic Er-
gänznngswähl dcs Ausschnsses; 'dicsc führtc dic ausschcidcnden
Mitglicdcr von ncucm dcm Ansschnß zn. Jn dcr auf die Ge-
ucralvcrsamnttiing fvlgcnden Ausschußsitzung wurden Vcrwak-
tnngsangelcgenhciiö'n crlcdigt nnd die Wahl dcr Vorstandsmit-
gliedcr vollzogcn. Die Gcschäste ruhcn darnacy für das Jahr
1003 üci dcn Hcrrcn Gch. Hofrat Thodc, Profcssor Pfaff,
Buchhändler Fanst nnd Konservaior Welkcr,

X Umtiiiischcn nltcr Postwcrtzcichcn. Dic im Reichsposk--
gcbict nnd in Württeniberg bis Ende März giltig gewescnen
Poskwcrtzcichcn ivcrden gegcn solchc mit der Jnschrift „Dcut-
schcs Rcich" nnr noch bis E n d e dieses Monats
umgctanscht. Vom 1. Januar 1903 ab wer'dcn Anträge auf
Umtansch ältcr Postwcrtzcichcn nicht mehr üerücksichtigt, Es
ist dahcr a n z u r a t e u, den Umtausch der etwa noch vorhan-
dcnen altcu Postwcrtzeichcn baldigst zu hcwirkeu. Dies
kaun bci allcn Rcichspostanstaltcn und Königlich Württcmber-
gischcn Postanstaltcn, soivie bei den Landbriefträgern geschchen,
Dic Postanstaltcn Ivcrdcn die Frankiernng von Scndungcn mit
altcn Postwcrtzcichen bis znm Ablanf dcr Umtanschfrist nicht
bcanstaudcn. Dagegeii wcrdcu die nach Wlauf der Frist ctwa
vorkoinmcndcn akten Postwcrtzeichcn als ».ugiltig behan-
dclt wcrdcn.

-r- Schiiffcngcrichtssil.mng vom 20. Tezcmber. Friedrich
Moritz Fährlandt, Zigarrcnmacher, in Haft crhielt wegcn Bet-
tcls nnd Landstreicherci drei Wochcn Haft; Hcinrich Gaub,
Taglöhncr von Pctcrsthal, lvcgcn Körpcrverlctzung 1 Monat
Gcfängnis; Franz Schilling, Tünchcr von Zicgelhnnsen, erhie'lt
wegcn Körperverlctznng 15 Mk. Gcldstrafe oder 3 Tage Ge,
fängnis; Karl Lconhard Knörr, Soldat beim Futzartillericre-
gimcnt Nr. 14 in Straßburg, wcgen dcs gleichcn Vergehcns
10 Mk. Geldstrafe odcr 2 Tage Gefängnis; Georg Ottcnthal,
Kuischcr hier, cvhiclt ivcgcu Ucbcrtrctimg dcr Straßcnpolizci-
ordiiung 1 Tag Haft; Karl Fricdrich Mcchlcr, Bretzclträger
hicr wcgcn groücn Unfugs 10 Mk. Gcldstrafc odcr 3 Tagc
Haft; ßicorg Pfistcrcr, Landlvirt, vom Plcikartsförstcrh-of, cr-
hielt wegen Beleidigung dcs Landwirts Konrad Gngler allda
16 Mk. Geldstrafe; dic Anklage gcgen Josef Wicgand Witwe
von Eppclheim lvcgcn Belcidigung des Mathias Wicgand allda
wurde zurUckgenommen; die Anklage gcgen Ädam Hartmann,
Jnstallatcnr hicr, wcgcn Belcidigung des Gasarüciters Jakob

Auggcr in Nußloch wurdc durch Verglcich crlcdigt; Philipp
Chrisr, Rarschrciber von Dilsberg, wurde von der Anklage
ivegcn Bclcidigung des Gastwirts Adam Barth allda freige-
sprochen.

Kirchhcim, 21. Tezember. Während man üüerall des
Lobes voll isr übcr die Lcistungen der deutschen Reichspost,
habcn wir Kirchheimer gar keine Ursache, in dicse Lobes-
hymnen einzuftimmen, denn unsere Postvevhältnisse laffeti
sehr viel zu wünschcn übrig. Nicht als ob die betreffenden Be-
amten ihre Pflichren vernachlässigen würden — im Gegen-
teil, dicselbcn rhun, was in ihrcn Kräfren steht, allein in erner
Gemcinde, die über 4000 Seclen zählt, un'd mehrere grotze
Fabriken, also cinen rcgen gcschäftlichen Berke'hr hat, ist es
ganz unmöglich, datz cin cinziger Briefträgcr den ganzen
Dienst allcin bcsorgen kann. Trotzdem derselbc vom frühen
Morgen bis zum späten Abcnd anf deu Beinen ist, kann er beim
bcstcn Wttlcn die Bestellzeitcn nichl pünktlich cinhalten und
so cnrsrchcn manchcrlci Unannehmlichkeiten und Unzuträg-
'lichkcitcn. Wir scheinen übcrhaupt als Sticskindcr angeschen
zn lverden, denn sonst könnte es nicht vortommen, daß in
Mannhcim crschcinende Wochcnzeitrmgcn, die in Rohrbach,
.Sandhansen usw. schon am Freitag Abcnd ausgegeüen werden,
hier frühestens am Samstag Rachmittag zur Zustellung konr-
men. Wir glauben, das; es bei dem Enrgcgenkommen, das
dic Postbehörde sonst allcrorts bekundet, dieser Hinweis ge-
nügen wird, nm rechc bald cine Aenderung eintreten zu laffen.

Kirchhcini', 22. Dczember. (D c r Männerge-
sangvcrcin ) hiclr geftern Abend seine Weihnachrsserer
im Gasrhans „Zur Rose" ab. Der Vorlrag ciniger Chöre,
eine Gabcnverlosung nnd Verstcigerimg von gcheimnisvollen
Packeten, die manche Ucbcrraschung brachten, wechsclren in
raschcr Folge, während cin Tänzchcn dic gutbesuchle Festlich-
keit abschlotz.

-p Ncckarstcinnch, 22. Dczcmbcr. (S ch i f s e r s ch u l e.)
Die hiesige Schiffcrschulc bcginnr am 2. Januar kommenden
Jahrcs wicdcr. Schisssjnngcn, wclchc dicsc bcsuchen ivollen,
müssen sich alsbald bei dcr Gr. Bürgcrmcistcrci dahier melden.
Der jnngc Schifser cntbchrt gänzlich dcr allew anderen Ge-
werbetrcibcndcn gcbotcnen Gelegenhcit, eine Fortbilduntzs-
odcr Gewcrbcschule odcr andcrc Fachschnlcn bcsuchen zu tön-
ncn, wcil das Schiffsgcwcrbe dies, seincr Natur nach bor allem
am Rhcin imd Ncckar, !vo dic Schiffahrt auch nber Wintcr
iveniger als anderswo nnterbrochcn ist, ausschlietzt. Aus
Oirnnd dieser Erwägnngcn wurdcn vo» dcn Rhcinuferregie-
rnngen Lchifscrschittcn ins Leben gcrufcn, dcrcn Abgangszeug-
uissc bci Ertcilung von Schisfcrpatcntcn.folgen'dc Vcrgünstigun-
gcn gcivährcn: „Znr Führnng bon Lampsschiffcn erhalten die-
jenigcn, welche eine Schifferschnle mit Erfolg bcsnchr haben,
schon c!n Patcnt, mit dcm 21. Lcbcnsjahr (statr 25.),
Ivcnn sre 5 Jahre (statt 7) dic Schisfahrt prakrisch ausgeübt
häbcn; nnd znr Führung cincs andcrcn Schiffes bckommcn sie
cin Pnkent schon nach bicrjährigcm praktischcn Dicnst (starr
0(." Dic Bcrcchtigung zur Ansstellnng solchcr Abgangszeug-
nisse haben dic iLchisscrschnlcn zu Mannhcim, Koblenz, Ruhr-
orr, Rortcrdam, Hatzmcrsheim, Ebcrbach, Neckarsreinach, Mil-
tcnberg. '

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Lilligs, sbor kgrts krsiss. ^ukmsrkssms Lsckisuullg.

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V?einbery!ie5itrer. — V?eingro55k3nö!ung.

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GrWr Meiukeller am jllahe. - Gigenes ttahugeteise.
Proben uud Preislisten auf Wunsch ru Diensteu.
 
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