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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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„Heidelberger Neueste Nachnchten" — „Heidelberger Anzeiger"

Freitag, 17. Iuli 1936

Nr. 165

Älgmpisrke Lpiele

Serlin I9Z6

SlüiMnde Slimliiunli aul drr.Rnnhallnn'.

Es braucht eigentlich nicht besonders betont zu wer-
den. daß auf der ^,M a n h a t t a n", die die starke ameri-
kanische Oltzmpia-streitmacht an Bord hat. die beste Stim-
inung^herrscht. Ein langes Gesicht macht eigentlich nur
der Schiffskoch, der feine Proviantoorräte in be-
ängstigendem Maße schwinden sieht. Amerikas Jugend hat
einen guten Appetit und holt nach, was vor unü wä'hrend
der schweren Ausscheidungs'kämpfe versäumt werden
mußte. Schon wenige Stunden nach der Absahrt des
Dampfers verwandelte sich die „Manhattan" in eine rie-
sige Sporthalle. «ämtliche Decks ste'hen den At'hleten als
Laufbahnen zur Verfügung, die Schwimmer haöen eine
Schwimmba'hn unü die Weitspringer fin'den sogar eine
Sprunggrube vor. Nur für die Stabhochspringer und die
S-peer-, Diskus- und Hammerwerfer konnte aus nahe-
liegenden Gründen keine Trainingsmöglichkeit geschaffen
werden.

Der Gesundheitszustand der Mannschaft ist ausge-
zeichnet, lediglich der 400-Meter-Läufer Smallwood
liegt mit einex Blinddarmentzünduna zu Bett,
Er mußte schon in Newhork Schmerzen ausstehen, unter-
drückte sie aber, bis der Dampfer auf hoher see war, um
nicht zurückgelassen zu werden. Der Chefarzt hofft aller-
dings, daß Smallwood bis zur Ankunft in Hamburg wie-
der hergestellt sein wird. Sollte eine Operati-on notwendig
werden, so wird anstelle von Smallwood der für di-e Staf-
fe aufgestellte Fitch die 400 Meter laufen.

17 Grad zu kalt - für Zavans Echwimmer.

Grau in grau schimmerte am Mittwoch das Reichs-
sportfeld. Die Wolken hingen tief, sast ragte der Glocken-
turm in sie hinein. Ein frischer Wind fegte in die präch-
tigen Anlagen, ein feiner aber üurchdringender Regen
tränkte den prächtig grünen Rasen. Kurz, ein wenig
freundlicher Tag. Das Reichssportfeld äber war noch
stärker besucht als in den letzten Tagen. Kein Wunder,
wenn man bedenkt, daß mit dem 18. Juli die Besich-
tigungszeit abgelaufen ist.

Wieder waren die Schwimmer. Svringer
und Schwimmerinnen allein auf weiter Flur. Man
sah sie heute im Olhmpischen Schwimmstadion chei, der
Abbeit. Doch, dem v-ertrauten Beabachter bot sich ein über-
raschendes Bild. Allen, aber auch restlos allen der Ue'ber-
seesportler fe-hlte die «timmung und Zuversicht, mit denen
sie bisher ihr Training durchgeführt hatten. Uruguahs
baumlange, starke Wasserballer, Australiens Kitay McKay,
die fchwarzbraunen Philippinen mit, ihrem tüchtigen
Brustschwimmer Jldefonso, Argentiniens Schöne, Mitz
Campell, sie alle standen am Rand des Wafferbeckens und
trauten sich nicht ins Wasser.

Selbst die gewist nicht verwöhnten Japaner hat-
ten ihr unbesorgtes, zufriedenes Lächeln abgelegt. Aus
den sonst nicht klein zu 'bekommenden japanischen Wasfer-
ratten waren ü'ber Nacht kleine, fröstelnde Asiaten gewor-
den, die mit den Zähnen klapperten, Dauerläufe machten
oder sich irgendwie sonst in Bewegung hielten, um warm
zu werden. Es war zu k a l t. zu „europäisch", wie Mi-
ster Matsuzawa. Japans Olhm-pia-Lrainer, kl-agte. Dabei
zeigte das Thermometer: Lust 17, Wasser 1d Grad.,

Stärker aber als alle äußeren Umstände war ber den
Söhnen Nippons wieder einmal ihr unerreichter Eifer
und Ernst, mit dem sie sich auf die Weltspiele vorbereiten.
Trotz der für sie tatsächlich kalten Luft sprangen sie ins
Wasser und fchwammen und schwammen, die Arai. Nusa,
Koike, Hamuro, Kivokawa, Udo, Negami und Makinos.

Stanislawa WalajiewilZ.

Polens schnellste Liiuferin.

Die polnische Läuferin Stanislawa Walasiewicz
ist bekannter unter ihrem kürzeren amerikanischen Namen
Stella Walsh. Jhre Eltern sind seit mehr als einem Jahr-
zehnt in den Staaten ansässig, aber immer polnische
Staatsbürger geblie'ben. Die alte Heimat lernte
Stelle erst wieder kennen, als sie nach ihrem Olhmpia-
Sieg in Los Angeles eine Einladu-ng zum Besuch der pol-
nifchen Hochschule sür Leibesübungen in Warschau erhielt.

Fm Oktdber vorigen Jahrcs kehrte -Stella wieder nach
USA zurück und bereitete sich dort mit groster Sorgfalt
auf die Olvmpischen Spiele in Berlin vor. Das letzte
Vierteljahr verbrachte sie auf dem Land und arbeitete
dort in aller Stille nach einem genau festgelegten Stun-
denplan.

Jn dieser Woche nun ist 'Stanislawa Walafiewicz
wieder nach Polen gekommen, um zusam-men mit 'der Pol-
nischen Olvmpia-Mannschaft nach Berlin zu sahren. Sie
bezeichnet Helen Stephens als ihre grötzte Gegn-erln,

der sie auf allen amerikanischen Sportfesten auswich und
nach ihrer Niederlage ein neues Zusammentveffen ver-
mied. Sie hofft dadurch die junge Amerikanerin unsicher
wmacht zu haben. Und 'bereits in wenigen Wochen wird
es sich entschieden haben, wer der Welt schnellste Läuferin
ist, das amerikanische Farmermädel Helen Stephens oder
Polens Sportstudentin Stanislawa Walasiewicz.

Mnwlsche Etretfltchter.

Drautzen im Olympischen Dorf beginnt das
Leben sch-on sehr früh. Besonderer Vorliebe erfreuen sich
begreiflicherweise die Trainingsstätten des Reichsfport-
feldes. Äuf dem grünen Rasen des Auguft-Bier-PIatzes
konnte man bereits früh die berühmte-n indischen
Hockeyspieler beim Training beobachten. V-on den
W Mitgliedern der indischen Olympia-Mannschaft find
jedoch „nur" 18 Hockeyspieler. fodatz keine zwei vollftän-
oige Traningsmannschaften 'beisammen sind. Das machte
jedoch keine grotzen Lchwierigkeiten. Sie holten sich ein-
fach ihre Polospieler mit heran, die man dann auch
auf dem Platz beim Spiel gar nicht mehr von den „rich-
tigen" Spielern unterscheiden konnte.

„Völkerbund-Hockey-Mannschaft".

Die Spieler er indischen Hockeymannschaft vertreten,
wie uns ihr Trainer Gupte erzählte, sämtliche Provinzen,
Volksstämme, Kasten und Religionen Jndiens. Am leich-
testen aus dicsem „Völkepbund" aus dem Wunderlanü sind
die „Sikhs" zu erkennen, die Angehörigen einer Kaste,
die nie ein Rasiermesser benützen. Sie 'haben da-her —
obwöhl sie keineswegs alt sind — schon recht stattliche
Bärte und dazu einen Tupban auf -dem Kopf. Um allen
Zusälligkeiten gewachsen zu sein. hat man zwei Tor-
wächter, oier Verteidiger, fünf Läufer und siöben Stür-
m-er mitgöbracht. Kapitän ist Dhyan Chand, jetzt 'bereits
'29 Jahre alt und zweimaligcr 'berühmter Olympia-Teil-
nehmer. Dein Bruder, Roop Sing'h, als HalblinEer spielte
e'benfalls schon in dev indischen Olhmpia--siegesmann-
schaft, auch der ausgezeichnete Torwart R. G. All-en, fchon
32 Jahre alt, war fchon in Los Angeles dabei.

Diesmal sind folgende 1 8 SPieler mit nach Ber-
lin gekommen: R. G. Allen. C. Michie lTor), C. Tapsell,
M. Lussein, Phili-ps, Gurcharan Sing lVerteidigerl, Ahsan-
Khan, Cullen, Masood. Nirmal, Gallibardy (Läufers, Sha-
habuddin, Shor, Emmett. Dhy-an Chand, Roop Singh,
Kafar und Fernandes (Stürmerj.

Ballartisten aus Per«.

Auf einem Ne'benplad beobachteten wir auch die erst-
malig trainierenden Peruaner. Sie häben 22 Futz-
baller mitgebracht und trugen untereinander einen
„kleinen Kampf" aus, nur um sich „fit" zu machen. Und
wie bei all den anderen südamerikanischen Nationen auch,
konnte man hier öbenfalls einige wahre Ballartisten be-
wundern.

Nebungsrennen auf der Radrenubahn.

Zum erstenmal herrschte auch,auf der OlYMpia-
Radrennbahn im BSC-stadion am Mittwoch le'b-
hafter Trainingsbetrieb. V-or einigen hun-dert sachver-
ständigen Zuschauern fuhren die deutschen Fahrer der
Nationalmannschaft einige Runden, ohne sich aver irg-end-
wie voll auszugeben. Jn einem Kilometer-Zeitfahren
erwies sich der Äerliner Harry Bartels mit 1:20,7 als
der schnellste Fahrer, einen Sprinterkam-pf der einheimi-
fchen Amateure holte sich Gronwakd.

41 brasilianische Olympiakämpfer trafen am Donners-
tag mit dem Dampfer „General Artigas" in Hamburg
ein. Sie wnrden noch an Bord im Au'ftrag des Senats
herzlich in Deutschland willkommen geheitzen.

Einer lcbten Olympiaprüfung hatten sich einige nor-
wegische Leichtathleten in Oslo zu unterziehen. Dabei
gewann Rudolf Schönheyder die 400 Meter in 47, Sek„
Rold Hansen holte sich die ÄX)0 Meter in 14:55,2 und
Otto Berg fprang 7,27 Meter weit.

Das Jntcrnationale Jugcnd-Aeltlager, an dem wäh-
rend der Olympischen Spiele 25 ausländische Jußendmann-
schaften teilnehmen werden, wurde für die Zeit vom 18.
bis 25. Juli zur Besichtigung freigegeben.

Finnlands Olympia-Fußballer, die von dem deutschen
Sportlehrer Fabra betreut werden, wurden jetzt namhaft
gemacht. 22 Spieler sollen die Reise nach Berlin an-
treten.

Die Hanse-Kogge, auf der während der Olympischen
Segel-Regatta das Olhmpische Feuer brennen wird, ist im
Kieler Hafen eingetroffen.

Das Eladisn jst berest.

Es ist, als ob sich ein Wunder begeben hätte. Vor
achtzehn Monaten turnte man da, wo einst das alte Deut-
sche Stadion stand, an Löchern vorbei, übex Bohlen und
schlvankende Balken. Der Laie, der in diesern Durchein-
ander des Abbruchs und Aufbaus keinen Anfang und kein
Ende sah, fragte sich beklommen, wie aus diesem Trüm-
merhaufen von Steinen, Holz und Erde in knapper Zeit
das neue große Stadion der Hunderttausend entstehen
könnte.

Und nun ist das Werk vollendet. , Freund-liche Stratzen
führen zu diesem Prachtbau des deutschen Sports. Monu-
mental die Wirkung von autzen: wuchtig ist das Stadion
in die märkische Erde hineingestellt woroen. Aber wenn
man dann seine Schritte durch einen der vielen Zugänge
weiterlenkt un-0 sich auf seinen Platz setzt, weicht der Ein-
druck des Gewaltigen der Autzenfront dem Gefühl des
Jntimen. Das ist das Wunder dieses Stadions, daß es
eine enge Verbindung zwischen den Rängen und dem
Kampfplatz gewährt. Jch sitze im Unterrieg, Reihe 18
aber ich saß auch auf der obersten Reihe. Dr. Carl
Diems Wort, daß der schlechteste Platz des
neuen Stadions eine günstigereSichtals
der beste des alten gestatten würde, ist Wahrheit
geworden. Die Kunst des Architekten hat vielleicht zum
erstenmal das Problem gelöst, trotz einer Riesenzahl von
Zuschauerplätzen die Verbindung zwischen Kampfbahn und
Tribünen herzustellen. Es ist einem, als könnte man von
feinem Platze aus die Athleten auf der Bahn mit der
Hand greifen.

Das Grün des Rasens und das Rot der Aschenbahn
leuchten hinauf. Dort drüben, von Westen her, werden
am 1. A u g u st die Fahnen und Kämpfer von 53 N a -
tionen en.ziehen. Weit geöffnet, in Stein gehauen,
steht das Marathontor bereit, sie einzulassen. Dort wird
acht Tage später dann auch der Sieger des Marathonlaufs
einlaufen, alle.werden sie von dort kommen, die die
42 Kilometer gelaufen sind, an der Havel entlang und
über die Avus, in Sonnenglut und in der Hoffnung auf
den grotzen Erfolg, der doch nur einem beschieden sein
kann. Hunderttausend werden dann von ihren Plätzen
springen und Fahnen, Mützen und Hüte schwenken: die
Begeisterimg der Massen dankt den Helden der Marathon-

strecke, mögen sie nun im Glück des Sieges oder im Weh-
gefuyl der Niederlage ihren Einzug durch jenes Tor neh-
men, das sie 180 oder 200 Minuten vorher verlassen
haben. Gegenüber im Osten werden dann zum letzten
Male in der Leichtathletik-Woche der Olhmpischen Spiele
die Flaggen der Länder an den Fahnenmasten hochgezo-
gen, deren tüchtige Söhne den ersten, zweiten und dritten
Preis in dieser gewaltigen Prüfung errungen haben. Und
dann ist das große Ringen der weltbesten Leichtathleten
vorüber!

So sitze ich, allein im weiten Rund, auf meinem
selbstgewählten Platz, Block N, Reihe 18, und träume den
Ereignisseu entgegen. Dort drüben machen sich die Kurz-
streckler zum Start bereit. Ob Amerikas Neger wir-klich
die Besten sein werden? Der Blick läuft die Bahn her-
unter, dem Ziele zu. Aber mitten auf dem Weg bleibt
er stehen. Denn vor der Ehrentribüne sind Sprung-
anlagen. Da wird der grotze Kampf der Stabhochspringer
aus den Vereinigten Staaten und dem fernen Japan
toben. Die Latte liegt auf 4,30 Meter. Die Erde hat ihre
Anziehungskraft verloren, der ranke, schlanke und so zähs
Japaner hebt sich über Höhe und Latte hinweg, der Ame-
rikaner folgt ihm; mir ist, als würde Los Angeles über-
trnmpft werden. Am Mittwoch, am 5. August, wird das
geschehen. Vorher, am Dienstag, wird auf derselben
Bahn der Weitsprung entschieden. Schwarz gegen Weiß,
USA. gegen Deutschland? Owens, Ämerikas schwarze
Hoffnung, Leichum und Long, Deutschlands Könner, die
unser Vertrauen tragen. Wie wird das werden?

Und von Westen her werden die Speere geworfen,
über den Rasen hinweg die Disken, um die Bahn herum
werden die Hürden stehen, und im Often sieht man, in
die Erde eingelassen, den Wassergraben. Tot liegt das
Stadion in seiner gewaltigen steinernen Ruhe da. Dann
aber wird es sich füllen, die Jugend der Welt in ihm
kämpfen, ritterlich und tüchtig, wie es das Sportgesetz be-
fiehlt. Den Frühling der Völker zu ehren ist es erbaut,
„oitius, kortius, ultius" der Wahlspruch, der über ihm
schwebt. Heut' bin ich der einzige Besucher, Hunderttau-
sende weroen es in den Augusttagen sein. Der große
olympische Gedanke vereint sie; er stand auch Pate an
dieser Siätte, die ihm gswidmet ist. N. L.

Grotzbritanmens Futzbaker.

Das internationa-le Auswahl-K-omitee von Grotz-
britannien nahm in einer Sondersitzung die Zusam»
menftellung Ver Olympia-Fub'ba'llmannfchaft
vor, die am 29. Juli von Lon-don aus die Reise nach Ber-
lin antreten wird. Mit Ausnahme von Wales 'hatten die
übrißen Lcmdesverbände ihre 'bisher erfolgreichsten Ama-
teurspieler zur Verfüg-ung gestellt. W handelt sich durch-
weg um bewä'hrte Jnternationale. -schottland stellt vier
s-einer 'besten Spieler, unter ihnen I. M. Dodds, der stavke
Mittelstürmer von Queens Park. Die 22 Spieler, denen
die Vertret-ung des „Union Jack" beim ölympischen Futz-
ball-Turnier anvertraut wird, sind:

Tor: H. H. C. Hill (Uorkshire Amateursj, L. F.
Huddle (Casnalss; Verteidiger: G. G. Holmes (Jl-
fords, G. Roylance (Norkshire Amateurss, R, P. Fulton
(Belfast Celtics, Stokerw, Peart (Royal Navys: Läufer:
B. Joy (Casualss, I. Gardiner (Queen's Parks, B. A.
Clements (Cas-ualss; F. Riley'k (Casuälsj. L. C. Finch
(Q-ueen's Parks, E. D. R, Sh-earer (Corinthianss, I.
Crawford (Queen's P-arks, C. Brown (Royal Air Forces.

*

Japans Leichtathleten, die gegenwärtig in Finnland
weilen, kamen 'bei einigen Lands-portfesten zu schönen Erfol-
gen. Nishida fprang 4,20 Meter stckbhoch un-d Oshima
erreichte im Dreisprung 14.96 Meter.

An die Bereine!

Reichsbund für Leibesnbungen.

Ortsgruppc Heidelberg.

Die Sportgroschen-Ausgabe rst wie fo^
geregelt:

Für die Vereine der Ortsgruppe bei Heinrich Wilhelw-
St. Annagasse 3; ^ ^

für die Vereine Heidelberg-Land bei Franz Korw,
Heidelberg-Rohrbach, Winzerstraße 14.

Sämtliche Unfallmeldungen sind an die GeschäU^
stelle, Heidelberg, St. Annagasse 1, zu richten.

Die ausgegebenen Olyrnpia-Sparglocken müffen lvs
35. Juli bei den obengenannten Mitavbeitern abgegeoe»
werden. ^

Olympia-Briefmarken. Sämtliche Werie
lieferbar. Zur Abstempelung von Postsachen mit dew
Olhmpia-Sonderstempel geht eine S-ammelsendung nafv
Berlin ab. Von dort gehen die Karten und Briefe, oie
mit Olympiamarken freigemacht sind, den Ernpfängel"
durch die Post zu.

Annahmeschlutz: 2 6. Juli 1936, 18 Uhr, Oskat
Schmuch, Heidelberg, St. Annagasse 1.

Deutschc Sporthilfe, Gau 14, Kreis Herdelberg

l gez. Oskar Schmuch.

SsKhetrlrb im Gwwimmmager.

Die rührigen Selbelberger.

Der Nikar bei den „Deutschen Schwimm-Mcistcr-
schaften", den Jugendmcisterschaften des Gaues
Baden und bei der Eröffnung dcs Schriesheimer
Schwimmbads!

Das kommende Woch-en-ende -bringt uns noch einmal
eine Hochflut schwimmfportlicher Veranstältungen. Auch
unsere Heidelberger Schwimmer nnd Schwim-merin-
nen häben alle Hän-de voll zu tun und werden an nicht
weniger als drei Orten die Favb-en des Nikar vertreten.

Die 'bedeutendste Veranstaltnng des deutsch-en
Schwimmsports bor den Olympischen Spielen sind die
S chw i m m - Me i st e r s ch a f t e n , die am Samstag
und Sonntag in Halberstadt zur Durchführung kommen
und 'bei der die Frage beantwortet werden wird, wer in
Berlin die Vertretung De-utschlan-ds übernehmen darf.
Verbunden -damit ist die ofsizielle Jübiläumsseier des
Deutschen Schwimm-Verbandes, der in diesem Jahr auf
eine 50jährige, erfvlgreiche Tätigkeit zurückblicken kann.

Erfreulicherweise ne'hm-en in diesem J-ahre auch wie-
der schwimmer des Nikar an den Meistcrschaftskämpfen
teil, und zwar siud d-ies Walter Heyer, der sich in letzter
Zeit aufs Brustschwimmen umgestellt hat und auf diesem
Geöiet schon schöne Leistungen zeigte, sowie der junge.

hoffnungsvolle Kranler Götz C o m t e s s e. Wenn an^
bei der geradezu erdrückenden Konkurrenz wohl kaum dh'
mit zu rechnen ist, datz die beid-en Schwimmer in LE
Entscheidung mit eingreifen können, so bedeutet es für N.c
doch eine lehrreiche Schulung, einm-al den Kampf wv
den ganz Grotzen des deutschen Schwimmsp-orts aufM'
nehmen.

Zur gleichen Zeit fin-den in B-aden,di-e Jugend'
meisterschaften des Gaues XIV statt, -Lie in Achern zuw
Austrag gelangen. Die Veranstaltung, die ebenfalls ew
gutes Melüeergebnis aufweisen kann, wird der Heidekber'
ger Schwimmerjugend^ wied-er einmal Gelegen-Heit gebew
ihr Können zu beweisen. Zu fast allen Wett'beweröcv
oer Herren- un-d Frauenjugen-d hat der Nikar gemelde?
und bei L-er teilweise grotzen Koükurrenz, 'besonders be>
den Leiftungsklassen 2 un-d 3. wird es zu scharfen Kärnv'
fen kommen, wü-hrend die Klaffe 1 leider zum größtev
Teil nur von Heidelbergern befetzt sind. die dann d>°
Kämpfe unter sich ausmachen werden.

Alle übrigen Schwimmer un-d Schwimmerinnen
teiligen sich gemeinsam mit den Kameraden aus Man«'
heim an der Einweihung des neuerbauten Schries'
heimer Schwimmbads. das nach den modernst«"
Grundsätzen ^evstellt worden ist und in Zukunft neben dew
Wieslocher «-portbad auch als Trainingsstätte der He>'
dekberger dienen wird.

EvvrtneMeiten in Kürze.

Deutscher SandbaNjieg in Nubavejt.

I. Nanntvortjejt bes Bannes lio.

13:10 gegen die ungarische Olhmpia-Mannschaft.

Von Hermannftadt kommend. trug die, deutsche
Ha n'bal-l m a n nf cha f t, die -dort am Sonntag das
erste Länderspiel gegen Rumänien siegreich bestanden
hatte, in Budap e ft ein Spiel gegen dre ungarische
Olympia-Mannschaft aus. Die llngarn waren
recht g-efährliche Gegner und hatten in Fodor und Takacz
zwei s-ehr gute Stürm-er. Wenn die Deutschen mit 13:10
(9:5j gewannen, so danken sie dem guten Tovhüter Kock-
rick-Leipzig und seinen Vorderleuten, datz die Tordifferenz
nicht knapper ansgefallen ijt. Jm technischen Können
waren die Deutfchen zwar überlegen, doch die von 3000
Zuschauern stürmisch angefeuerten Ungarn w-uchsen über
sich selbst hinaus.

Am Sonntag in der TG-Kampfstätte.

Der Bann 110 (H e i d elb e r g) der Hitlerjugend
führt bekanntlich am kommenden Sonntag sein 3. Ban»'
s p o r t f e st -durch. Die Hitler-Jugend hat dieses Ja-ö'-
die Vobbereitungen sür das Bannsportfest so eingehen^
getroffen, d-aß es weit ü'ber den Rähmen der Hitlerjugev"
hinaus sür alle Volksgenoffen von größtem Jntereffe se»*
wird. Die Wettkämpfe finden auf den Schietzständen, dev>
N-eckarvovland, den Stratzen am Neckar l400-MeterlM>>>
und zum größten Teil in der TG-Kcrmpfbahn am Son»'
tag, den 19. Ju-li statt.

von Leamm zuerjt gegen Luijj.

Davisvokal-Auslosung in Wimbledon.

Die Auslosunq der Spiele zum Davispokal-Inter-
zonenkampf zwiichen Deutschland und Austra-
lien, der am Samstag auf den Grasplätzen in Wimble-
don seinen Anfang nimmt, zeitigte folgendes Ergeb-nis:

Samstägt Henkel — Crawford; v. Cramm
gegen Ouist.

Montag: Dovpelspiel (voraussichtlich v. Cramm/
Henkel — Crawford/Quist).

Dienstag: Henkel — Quist; v. Cramm gegen
Crawford.

England — Amerika 1:1.

Auf den Grasplätzen in Eastbourne begann am Don-
nerstag ein Tennisländerkampf zwischen England und
U S A, den die Engländer als Vorbereitung zum Davis-
pokalkampf gegen Deutschland oder Australien ansehen.
Am ersten Tag gäb es für jede Partei einen Punkt; Fred
Perry schlug B^an Grant mit 7:5, 0:6, 6:4, 6:3,
während Bunny Äustin gegen Donald Budge mit
6:2, 0:6, 5:7, 7:9 den Kürzeren zog.

Lcichtathletik-Klubkampf Fußball-Ges. 1810 Kirch-
hcim — FC. 1810 Doffenhcim.

Am kommenden Sonntag nachmittag 2 Uhr treffeö
sich auf dem Platz der Fußball'-GesLllschaft 1910 H/>
lelüerg-Kirchheim die Leichtathletikmannschaste'
obengenannter Vereine zu einem Klubkampf. Da bew
Mannschaften üöer gute Könner verfügen, dürften scho»
and ivannende Kämoie erwarten sein.

Bom TB. Mühlbach.

ML'Wbachs erste Faustballmannschaft trat am SouA
t-ag in Karlsruhe aus dem Pt-atz des Männerturr
vereins z-u den M i t t e tb a d i sche n Metster.
s ch a f t s s p i e l e n an. Der Kreis-meister bewies erne»
seine Stärke, -denn er erreichte den 3. Platz. Die MaN^:
schaft spielte in folgender Aufstellung: Otto Zicgler, W>ö.
Krieg, Erich Heinz, Otto Antritter, Jaköb Förster. —
Ergebnisse der Spiele sind: Oberweier — Mühl'vo
35:46, Brötzingen—Mühlbach 35:44, Pospv. Karlsru^
gegen Mützlbach 33:38, Ober'hausen — Mühlbach 49:43.

*

Tennisbeginn in Mannheim.

Das internationale Tennisturnier in Mann-
heim brachte bereits am Donnerstag einige Vorgefechte.
Nach dem Eintreffen der Tschechen und der Berliner wird
es aber erst am Freitag Hochbetrieb auf allen Plätzen des
TC Mannheim am Friedrichsring geben. Von den Vor-
rundenspielen des Donnerstags wären der 6:0, 6:1-Sieg
des Jtalieners Rado über den Mannheimer Mohnen
und der Sieg des Berliners G e r st e l mit dem gleichen
Ergebnis über Eichler (Ludwigshafen) zu erwähnen. Bei
den Frauen gab Frau Beutter (Stuttgart) gegen Frau
Mayer (Heidelberg) kein Spiel ab, während die
Berlinerin Morczeck ein „ohne Spicl" gegen Frl. de Nong
erhielt.

Rekorbe im Aogelsberg.

Erstes Tratning für „Rund um Schotten".

Schon die ersten Trainingsfahrten zum Motorrad-
rennen „R u n d u m S chot t e n", Lie am Donnerstag
stattfanden, laffen erkennen, datz di-e sonntägliche Veran-
staltung ein wirkliches Rckordrennen wird. O'öw-ohl der
Kurs überaus schwierig ist, erzielte Mansfeld mit s-ei-
ner 500er DKW 121 Stdkm., womit er den bestehenden Re-
kord Rüttch-ens (102,96) gewaltia ü'bertraf. Am Nachmit-
tag b-enötigte dann Mansfeld für die 16,08 km lange
Strccke nur 7:46,8 Minuten, was sogar 124 Stdkm ent-
sprach. Wie schnell auch die Dkaschinen der übrigen Klas-
sen geworden sind, beweist vor allem der neue Rekord von
Geiß auf der 250er DKW mit 8:56,7 Minut-en (110,1
Stdkm). womit er den atten. absoluten Streckenrekovd
öbenfalls schlug. Jn allen anderen Klassen wurden eöen-
falls Nekordzeilen gefähr-en.

Pech hatte Hans Sönius, der am Englerstein mit
s-einer NSU aus der Bahn getragen wurde und in eine-m
Kornfeldschwer zuAal'lkam. Sönius wurde
von der Maschine geschleudert und blieb bewutztlos liegen,
während dasRadin Flammenaufgingund voll-
ständig ausbrannte. Jm Krankenhaus erlängte Sönius
zwar wieder das Bewutztsein, a-ber er hat Beinverletzun-
gen davongetragen und wird am Sonntag nicht starten
können. Auch Müller und Mansfeld hatten
Stürze zu verzeichnen, die äber alle ohne Folgen bli^ben.

Sonja Graf erhielt den Ersten Prcis im Jnternational^
Damen-Schachturnier. ^

Das Jnternationale D a m e n - S ch a ch t u r n > ^,<
auf demSemmeringbei Wien nahm am D»>.
nerstag sein Ende. Das Endergebnis lautet: 1. Prf>v
Sonja Graf (Deutschland) 10)4 Punkte auf 11 Ex

tien: 2. Preis: Claris Benini (Jtalien) 7 Hunkte.

3. und 4. Preis wird zwischen Gsiela Harinn lOesterreE
und Roedzant (Holland), die je 6)4 Punkte erzielü
geteilt.

Bei der Frankreich-Radrundsahrt gäb es am Donne^
tag auf der 220 Kilometer langen Etappe von Brian^^
nach Digne einen französischen Si-eg durch Leoel, der '^<
Ziel nach 8:21:15 Stunden Fährzeit vor s-einem Lä>w^
mann Thietard erreichte. Der Belgier^Sylvere Maes
als Bierter mit üer gleichen Zeit des «iegers ein und
haupttete damit die Kü'hrung in der Gesamtwertung.^ -jh<
öester deutscher Fahrer kam Weckerling in 8:50:21 -stu.
den auf den 50. Platz, Händel, Weitz und Hei-de en'de>
auf dem 56. bis 58. Rcmg.

Die türkischcn Olympia-Reitcr sin-d am Donner^
in Derlin eingetroffen. ^

Die amerikanischen Kegler fuhren von Hamburg.»?^
Kiel und trugen dort einen Freundschaftskampf aus "^<
J-Bahn aus. Wurden die Amerikaner in Hamburg Ls
schlagen, so gelang ihnen in Kiel ein Sieg mit 2059:1»"
S°lz. ,

Mit fünf Pferden beabsichtigt der italienische Stall^,
Soldo an Ler Jnternationalen Woche in Baden-B»^.--,
teilzunehmen, und zwar mit „Huanguelen", „ChildN
„Adria", „Musa" und „Fabricio".

Deutsche Rudcrer werden sich an der internationa^
Regatta in Velden am Wörthersee beteiligen, u. a. »st,<
die Junioren des Ludwigshafener RV„ die in dieser Rc»
zeit überaus erfolgreich kämpften.

18 Rcnnwagen werden am 26. Juli aus dem
burgrina den Kampf um den Grotzen Preis von Deujh^
land aufnehmen, an der Spitze fünf Mercedes, vier A»
Union und drei Alfa-Romeo.

Bild links:

Generalprobe zum olympischen Fackellauf.

Die Uebergabe der Fackel von einem Läufer an den
andern. Ein Bild von der Generalprobe zum
Olympia-Fackelstaffellauf, die auf einem Sportplatz
in Wien stattfand. (Preffephoto, K.)

Bild rechts:

Beim Baskctball.

Uruguahs Olhmpiamannschaft trainiert das Basket-
ballspiel, das bekanntlich zum erstenmal in die
Olhmpischen Spiele aufgenommen wurde.

(Atlantic, K.)
 
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