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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

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Donnerstag, 3V. Iuli

Hauptgeschäftsstelle Hauvtstratze 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Aweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

FMlicher olympifchtt Auftatt.

Ervffnungssitzung bes Znternatlonalen SlympWen Komitees.

Dik Friedemiiiisflm des S»«ttr.

E>etz: „Wir grützen die Iugend der Welt!"
d«r Iuli. In der festlich geschmückten Aula

tz, , . ^^iich-Wilhelm-Universität begann am Mittwoch
^^^cm Rahmen die allen Olympischen Spielen
D l n bss^hende Tagung des Internationalen
^ >"Pischen Komitees, die von ihrcm Präsi-
" Braf de Baillet-Latour gelcitet wurde.
augc^? Festakt wohnten das Präsidium, der Bollzugs-
vlytz^N und sast alle Mitglieder dcs Internationalen
^etüm,^? Komitces, serncr die diplomatischen Ver-
ten xÄ,? mst aller an dcn Olympischen Spielen bcteilig-
»erbämi die Präsidenten dcr internationalen Sport-
einqetrnrc Mannschaftssührer der bereits in Verlin
"5" olympischcn Kämpfcr und deutschcrseits
btoatsc^^er Frick, Reichsleiter Bouhler, die
tretend- m Psundtner und Funk, der stellver-
renptz D ^aulciter Görlitzer und viele andere süh-
^ersönlichkeiten aus Staat und Bewegung bei.
^hlend/ ^?r llniversität hatte sich eine nach Tausenden
d«r ^ Mcnschenmcnge eingefunden, um der Auffahrt
stnd Cröffmmqssihung teilnchmenden Chrengäste

tses ss»edcr des Internationalen Olympischen Komi-
^palier e-^ohnen. Der olympische Chrendienst bildcte
sienbijf^ bu der Aula hing hinter dcm mit drei Horten-
die r, und Lorbeerbäumcn verkleidetcn Redncrpult

von de» §pis<he Fahne, zu beiden Seiten flankiert
prächti^ Plhuen des neuen Deutschland. Sonst war der
geleite. x^aum schmucklos geblieben. Kurz vor 16 Uhr
^!sor ->oer stellvertretende Rektor der Universität Pro-
Saal ^oppe den Stellvertreter des Führers in den

Laty,, ^ Würde trugen. Präsjdcnt Graf Baillet-
»Nd den/-??^ zwischen dem Stellvertreter des Führers
^echt« , Reichssportsührer vor dem Rednerpult Platz.
Evlnitoo-'^ss^u sich der Präsident des Organisations-
-Uuenwi'-- taatssekrctär a. D. Lewald, und Reichs-
^hrer^^.^t Dr. Frick, zur Linken des Reichssport-
cw-.^taatskommiffar Dr. Lippert an.
phvniö ^ oom Andante cantabile aus der X-ckur-Sym-
dener Ludwig van Beethoven, gespielt vom Dres-
^ 'treichquartctt, wurde die Sihüng eingclcitet.

danu das Wort zu folgender Rede:

^ Vertrcter dcs Führers des dcutschen Volkes
veutschen Reickskamlers. des Schirmherrn der

Und

Xl.

tags

tr<u,^'puchischen Spiele, und in seinem besonderen Auf-
heihe jch die Mitglieder des Internationalen Ko-

initees " 'ey vie Mltgtleder des ^nrernarionalen rro-
lq, b sowie die Teilnehmer an den Olympischen Spie-
^Esvnd ^E'u In- und Ausland herzlich willkommen. Ganz
Uuinens^ ^grüße ich namens des Führers und zugleich
larrd deutschcn Volkes unsere Gäste aus dcm Aus-

hitztz'. iu diesem friedlichen Wcttbcwerb der Völker
VZttz ^ ^Vr deutschen Reichshauptstadt erschienen find.
psto^^uen uns, mit Ihnen sportliche Kameradschaft zu
^vrd-n ^ Persönliche Veziehungen anzuknüpfen. Sic
Übtztz^ uicht nur in der Festsreude in Derlin, sondern
«Np- Deutschland aus ehrlichem Herzen sreudig
ip k^/^^u werden. Denn das deutsche Volk nimmt
sp, ^ Tesamtheit Anteil an dem grohen
rltchen Wettkampf der Welt.

^ieser Wettkampf wird ausgetragen im Stolz
^sdie eigeneLeistung, verbunden mit der
chtnng vor den Leistungen der MitkSmp-
^ 'vr und den Nationen, sür die sie antreten.

»«»^s^Esvr Geist sich immer mehr auf dieNatio-
eigoue o' b ^ übertragen, daß fie bei allem Stolz aus die
oildtzr^^istung ehrlich und ncidlos die Leistungcn dcr
Clgeug^"erkennen "ud Achtung hegen vor nationalcn

derg^^^^ Geist ist würdig des hcrvorragenden Grün-
d- ""odernen Olympischen Spiele, des Varons
daz ^ ^ ^ tin, der heute mit bercchtigtem Stolz auf
u ihn, geschafsene Wcrk blicken kann.

Ftzi^^Ut Gesst als Wegbereiter wahren
tut, dvr unserer gequälten Wclt so bitter not-

vruq ^ Anlaß per Olympischcn Spicle besondcrcn Aus-
teihen zu können, ist nicht nur den aktiven deut-

schen Teilnehmern, sondern dem ganzen dcutschen Volk
als Gastgeber eine tiefe Vefriedigung.

Die olympische Glocke ist eine Glocke des
Friedens. Sie trägt die Worte: „Ich rufe die
Iugend der Welt!" Namens dcs Führers und
des deutschen Volkes darf ich diese Worte variie-
ren in: „Ich grütze die Iugend der Welt!"

Das Olympische Komitee hat dcn Dank des deut-
schen Volkes sür den vollen Einsatz verdient, mit dem
es die Organisation der XI. Olympischen Spiele in Ver-
lin vovbereitet hat. Wir wiffen um die Schwierigkeiten
vielseitigster Art und sind glücklich darüber, daß sie über-
wunden sind und die Olympischen Spiele nun ihren Lauf
nchmen können in Crsüllung ihrer Mission an den
Völkcrn.

Ich erkläre die Tagung des Internationalen
Olympischen Komitees für eröffnet."

hielt hierauf folgende Ansprache:

„Namens der Reichshauptstadt, die die Chre hat,
Schauplatz und Mittelpunkt der Olympischen Spiele 1936
zu sein, grüße ich Sie. Als die Verliner Stadtverwal-
tung vor' Iahren bereits ersuhr, daß die Olympischen
Sprele dieses Iahres in ihrcn Mauern abgehalten wcr-
den würden, waren wir uns alle deffen bewußt, datz dies
für uns eine hohe Verpflichtung bcdeute. Wir
haben alle Kräfte daran geseht, dieser Verpflichtung ge-
recht zu werden. Allc unscre Vemühungen, dem olympi-
schen Fest dcn würdigsten und glanzvollsten Rahmen zu
geben, wärcn aber vom lehtcn Crsolg nicht gekrönt ge-
wesen, wenn es nicht gelungen wäre,

durch die Initiative unseres Führers und sei-
ner Mitarbeiter die Olympischcn
Spiele 1936 zu einer Herzenssache für
jeden Verliner, ja darüber hinaus sür jeden
Deutschen zu machen.

Derlin grützt die olympischen Kämpfer aus
aller Welt. Ls grüßt darüber hinaus in ihnen und mit

ihnen aber auch die Vertreter von über 50 Na-
tionen, mit dencn allen Deutschland, als ein Bollwerk
dcs Friedcns, im Gcist gegenseitigen Verständniffcs zu
leben wünscht. Möge so das Ccho der beginnenden Olym-
pischen Spiele weit hinausgehen über den ganzen Crdball
hinweg als ein Beweis dafür, datz der olympische Geist
nicht tot ist, sondern lcbendiger lebt denn je. Heil Olym-
pia!"

Für den Deutschen Olympischen Ausschuß hielt des-
ssn Präsident

N«F^L««r»«>rkL«L^«r v.

»«Lick Osks«

eine Ansprache, in der er sagte:

„Cs gibt in der Welt des internationalen Sports
kein Creignis, das sich auch nur entsernt an Lußerem
Glanz, an ernster Feicrlichkeit und an Großartigkeit der
Idec mit dcm Olympischcn Spiclcn mcffcn kömite. Ia,
man gibt sich vielleicht vcrgeblich Mühe, übcrhaupt eine
Gelegenheit in der Welt aussindig zu machen, die in so
umsassendcr Weise Völker und Nationen zu ge-
meinsamem Schafsen in edler Vegeisterung zusammcn-
sührt. Die überragende Vedeutung der Olympischen
Spiele als Weltveranstaltung mag einesteils
darin ihre Crklärung finden, daß die Liebe zu den Lei-
besübungcn als ewigcs Ahnenerbe der Mcnschhcit bei
allen Völkern immer wieder durchbricht. Allein, allzu-
oft habcn sich in dcrWclt cdle mcnschliche Ncigungcn
durch tragische Kmständc oder Ungcschick gegencinander
erhoben und bekämpft. Cs muß deshalb dem Inter-
nationalen Olympischen Komitee die höchste
Ancrkennung und größte Achtung gezollt
wetdcn, wcil cs, wie seltcn ein anderes internationales
Gremium, vcrstandcn hat,

das edle Feuer des Sports zu hütcn es zu immcr
stärkerer Glut zu entfachen und ihm die gemein-
same Liebe aller Nationcn der Wclt zu erhaltcn.

Cs ist ein weises Gesetz, welches von dem Schöpfer der
modcrnen Olympischen Spiele, Pierre de Coubcrtin,
und scinen Mitarbeitern crsonncn wurde. Wcise und
ritterliche Münner sind Hüter dieser Magna Charta des
Sports gewesen. Ich benuhe deswegcn als vcrantwort-
licher Führcr des dcutschcn Sports die willkommene Gc-
legenheit, Ihnen, sehr verchrter Herr Präsident, und

Ihrsn hervorragenden Mitarbeitern, den Dank des gs-
samten deutschcn Sports zu übermitteln. In diesea
Dank schließe ich den Wunsch ein, daß die Tätigkeit des
Internationalen Olympischen Komitees auch in Zukunst
von dem gleichen ausgezeichneten Crfolg begleitet sein
möge wie bishcr. Schlagen Sie, meine Herren, mit der
Durchsetzunq des olympischen Gedankens neue Brük -
ken des Friedens, und seien Sie versichert, daß es,
für den deutschen Sport stets eine hohe Chre sein wird,
Sie hierbei mit vollcr Kraft und mit heller Begeisterung
zu unterstühcn."

§r««k««sikr«k«^ «. D. Ni?

hieß im Namen des Organisationskomitees und der
deutschen Mitglieder des Internationalen Olympischen
Komitees die Teilnchmer und Chrengäste willkommen.

Nach dcn Vegrüßungswortcn schte Dr. Lcwald mit
Rücksicht auf die Kollegen, die die dsutsche Sprache nicht
verstchcn, scine Aussührungcn in französischer Sprache
sort: „Dicses Gcbäude Friedrichs des Großcn, dcffen
Andcnkcn von jedcm Deutschen am 17. August, dcm 150.
Iahrcstag scincs Todes, dcm Morgen nach dcm Schlutz
der Olympischcn Spiele, mit innerer Bewegung beschwo-
ren wird, ist schon seit 125 Iahren der Sitz der größten
deutschen Universität, berühmt geworden durch Namen
wie die von Wilhelm und Älexänder v. Humboldt, durch
Philosophen wie Fichte und Hegel oder auch durch den
großcn Physiker Helmholtz oder die Geschichtsforscher
Mommscn und Curtius. Der Kongreß dcs Iahres 1930
hat die Cntscheidung des Internätionalen Olympischen
Komitecs vorbcrcitct, die Stadt Verlin mit dcr Durch-
sührung der Spiele der Clsten Olympiade zu bctrauen.
Dic unter Ihnen, mcinc licben Kollcqcn, die vor scchs
Iahrcn in Vcrlin wciltcn, sühlcn nicht nur, sondern sehen
vor ihren Augen die ticsgrcifcndcn Vcränderun-
gen, die sich in der Hauptstadt des Reiches und in
oanz Deutschland in diesen dreieinhalb Iahren vollzogcn
habcn,

seitdem der starkc Wille des Führers und Neichs-
kanzlers das ganze Dolk in nationaler Vegeiste-
rung zusammcngcschloffen und dem Leben der
völkischen Gcmeinschaft neue Ziele geseht hat.

Statssekretär Lewald fuhr dann in englischer Spra-
che fort: „Das Intcrnationale Olympische Komitee hat
viele schwierige Ausgaben zu lösen. Die bedeutendste
ist, zu entschciden, welches Land nach Deutschland die
Chre habcn wird, die nächsten Olympischen
Spiele auszurichten.

Drei Städte müffen in Erwägung gezogen werden;
zwei von ihnen sind Hauptstädte mächtiger Reiche, und
eine ist dic Hauptsladt eines kleinen Landes, das indeffen

Eflikreiftm« Matrids durltigtftidtt.

Ale Verdmdünge« zersiiitt.

Eine Mitteilung des Generals Mola.

Liffabon, 30. Iuli. Nach einer Mittcilung dcs
Hauptquartiers dcs Generals Mola ist die Einkrei -
sung Madrids durchgesührt. Alle Verbin-
dungen der spanischen Hauptstadt nach den noch in den
Händcn der Regierung besindlichen Städten sind zer-
st ö r t.

Llm 17 Uhr teilte der Sender Sevilla mit, datz die
in den letzten Tagen heitzumkämpfte Grenzstadt
Ayamonte von den Nationalisten erobert wor-
den ist.

Slus Südportugal wird hierzu gemeldet, datz bereits
seit den Mittagsstunden in Ayamonte keine roten
Fahnen mehr wehten. Die marxistischen Führer ver-
lietzen die Stadt auf einem Lotsenboot.

Zu der Vesetzung Huelvas meldet der Sen-
der Sevilla noch ergänzend, daß die Kommunisten
das Volkshaus erbittert verteidigt HLtten und
datz das Gebäude bei den Kämpfen vollständig zer-
stört worden sei. Der rote Zivilgouverneur von Huelva
habe die Flucht ergrifsen, man habe ihn aber in der
Nähe der portugiesischen Grenze verhaften können.

*

Fast alle Garnisonen Andalusiens haben sich
auf die Seite der Militärbewegung gestellt.

Stadt und Provinz Sevilla befinden sich im Ve-
sitz der Truppen des Generals Queipo de Llano.

Die Vcsreiung der südwestspanischen Hafenstadt
Huelva vom roten Terror wurde von der Vevölkerung
der Stadt mit großem Iubel begrüßt. Die Truppen der
Militärbcwegung wurden beim Cinmarsch mit Iubcl
aufgenommen.

Aus Tanger wird gemeldet, datz die Vertreter
dsr ausländischen Mächte übereingekommen seien, die rm
Hafen liegenden Schisse der spanischen Re-

gierung aufzufordcrn, dcn Hafen sosoxt zu ver-
lassen. Sollte diese Aufsordcrung nicht beachtet werden,
so würden dis Schifse b e s ch l a g n a h m t.

*

Havas meldet Niederlagen der Madrider
Links-Regierung.

Paris, 30. Iuli. (Cig. Funkmeldung.) Nach einer
Havasmeldung aus Sevilla gab die dortige Funkstation
in der Nacht bckannt, datz die Truppen der
Madrider Linksregierung überall zurück-
gewiesen worden scien.

Ueberfiedlung der Linksregierung nach Valencia?

Paris, 29. Iuli. Die „Liberts" gibt eine Nachricht
der Agentur Fournier wieder, nach der die Madrider
Regierung daran denke, nach Valencia zu über-
fiedeln.

ch

Me Franzosen sollen Katalonien verlaffen.

Perpignan, 30. Iuli. Der französische Kon-
sul in Barcelona, der zweimal täglich im Barcelonaer
Sender zu den französischen Staatsangehörigen in Spa-
nien spricht, hat am Dienstagabend seinen Landsleuten
die strikte Anweisung gegeben, Katalonien zu ver-
iassen. Franzosen, die der Anordmmg nicht Folge
leistcn, bleiben auf ihre cigene Gcfahr in Spanicn.

Diese Maßnahme wird hier als Anzcichen sür neue
stnruhen in Katalonien angesehen — diesmal von der
«ktremen Linken her erwartet, deren Willkürherr-
schaft täglich drückender wird.

D«; RellmiMttd mserer Kricssschiffe.

Der Heimtransport der Reichsdeutschen.

Berlin, 29. Iuli. Das Panzerschiff „Deutsch-
land" mit dcm Vcfehlshaber der Linienschiffe an Vord,
hat nach seinem Cintrefsen an der spanischen Küste dcn
Schutz der deutschen Volksgcnossen im

Norden Spaniens übernommen und überwacht ihr
Geleit nach außerspanischen Häsen.

Die Rückwandcrer aus den Bezirkcn San Se-
bastian,Vilbao, Santander wurden zum Teil
an Bord dcs Kriegsschifses genommen. Cm anderer Tetl
wurde untcr militärischsr Bedeckung an Vord von Han-
delsschiffen weiterbesördert.

Am Mittwoch wurde die „Deutschland" durch dcn in
Gijon eintressenden Kreuzer „Köln" abgelöst. Das
Panzerschiff „Deutschland" wird dann unter Anlaufen
der Häfen von Ferrol und Coruna nach dem Süden
Spaniens gehen.

Das Panzerschiff „Admiral Scheer" lief am
27. Iuli Malaga an und stellte hier dcn Schutz der
deutschen Volksgenoffen bei dcn spanischen Vehördcn
sicher. Hier steht für die Rückwanderer der deutsche Damp-
fer „Saturn" zur Verfügung. Nachdem englische See-
stteitkräste den weiteren Schutz der Deutschen zugesichert
hatten, ging „Admiral Scheer" weiter nach Norden, um
den bedrängten Deutschen in Varcelona Deistand zu
leisten.

llnter dem Schuh des Panzerschifses ersolgte am
Mittwoch der Transport von 1208 deutschen Reichs-
angehörigen mit italicnischen Dampfern, von 400 Deut-
schen mit dem Dampfer „llckermark" und am Donnerstag
von weitercn 400 Deutschen mit dem Dampser „Fulda".

In München kamen am Mittwoch 331 deutsche
Volksgenossen aus Varcelona an. Viele von ihnen
hatten weder Hut noch Mantel. Manche trugen Arbeits-
klcidung. Die Flüchtlinge fandcn die herzlichste Auf-
nahme. Cinige spanische Klosterfrauen hatten sich den
deutschen Flüchtlingen angeschloffen.

In Paris trascn am Mittwoch morgen 85 deut-
sche Flüchtlinge aus Vilbao ein. Sie sehten gegen
Mittag die Reise nach Dcutschland fort.

Am Mittwoch nachmittag ist in Saint-Iean de Luz
der deutsche Dampfer „Beffcl" mit rund 380 Fahrgästcn,
meist deutschen Reichsangehörrgen, aus Santander und
Vilbao eingetrosscn.

BiId Iinks:

Lindbergh bei Ministcrpräsident
Göring.

Der bekannte amerikanische Flieger
Oberst Lindbergh war an einem der
letzten Abende bei Ministerpräsident
Generaloberst Göring zu Gast.
Bon links: Der amerikanische Luft-
kapitän König . Oberst Lind -
ö e r g h, Ministerialrat Dr. G r i tz-
bach , Oberstleutnant Boden -
schatz u„r> Frau Lindbergh
(mit weiher Jacke).

l.tzeinrich Hoffmann, K.)

BiId rechls:

Bon den Kämpfen um Madrid.

Um den meiteren Vormarsch der
Truppen der Militärerhebung auf
Madrid aufzuhalten, haben die
Truppen der Linksregierung die
strategisch wichtige Brücke über den
Guadarrama-Fluß gesprengt.

(Welttuld.M.)
 
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