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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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HeidelberMr

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Nr. 240

Druck und Berlag von Frievrich Schulze in Heidelberg.
Schriftleituna: Sauvtstrahe 23 ?sernsvrecher-S,-A. 7351—53.

Dienstag, 13. Oktober

Hauptgeschäftsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—5L
Zweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

öüMle Ehre.

Rechte und Pslichten der Vetriebsgemeinschaft.

, Mit dem Geseh zur Ordnung der nationa-
'en Arbeit hat das nationalsozialistische Deutschland
un,erem Arbeitsleben eine neue soziale Grund-
,u g e gegeben. Allen sind hierdurch nicht nur Rechte
erngeräumt, sondern auch Pslichten auferlegt. ^Der
^nternchmer hat die Rechte, die seiner Stellung als Füh-
ner deg Vetriebes entsprechen. Cr ist aber auch den
."lichten unterworfen, die aus der Führerverantwortung
'ur die eigene Gefolgschaft sich ergeben. Dcr Arbeiter
yat die Rechte, die ihm als geachteten Mitarbeiter des
<-etriebes erwachsen. Cr hat die Pslichten, die ein Mit-
«rdeiter, ein Gefolgsmann, zu erfüllen hat. Sie entsprin-
llen aus der Gcfolgschaft-treue gegenüber seincm Ve-
triebsführer.

„ ^ selbstverständlich, daß in der neuen Ordnung

unsercr nationalen Arbeit mit gutem Veispiel vor-
unzugehen hat, wer kraft seiner Stellung eine bes-on-
o e r eVerantwortung trägt. Ganz folgcrichtig aus
hrese.r Crkenntnis hcraus hat dic Crörterung unserer neucn
)0ozialordnung sich vornehmlich zunächst mit den Pflich-
en des Vetricbssührers bcfatzt, die aus seinen Rechtcn
!vU ergcben. Auch die sozialcn Chrengerichte habcn es
oer Mehrzahl der Fälle mit Verschulden von Ve-
^)u tun, Nicht, wcil hicr die Zahl der Sün-
tzP^ürötzcr wärc, als untcr dcn Gefolgschasten, Aber aus
d-ü^ uotürlichcn Grund heraus, weil gegen eincn schlcn-
b, -^efolgsmann der Vctriebsführer selbst Mittel dcs
,^?,uichreitcns, notwcndigcnfalls das der Cntlaffung, hat,
d-a ^?u> Gefolgsmann praktisch nur die Anrusung
b^^Trreuhändcrs der Arbeit möglich bleibt, wcnn eine
»„ffUurkung sonstiqer Stcllcn, vor allcm der DAF., die
notwendige Wirkung nicht hat.

d-s den zahlreichcn Vetrachtungen dcr Pflichten

^jetriebsführers dürfen die Pflichten der Ge-
l.ch a f t nicht vergeffen wcrden. Deshalb weist der
dcnn'^uder dcr Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Vran-
ust.s cin Artcil des Sozialen Chrengerichts für
w,?,, T^reuhändcrbezirk Sachsen besondcrs hin, Mit den
t-Itichten dcr Gefolgschaft befatzt sich dieses Urteil. An-
>^"agt war cin Äertrauensmann eincs Vetriebes. Gegcn
^u erkannte das Chrcnqcricht auf die höchstmöqliche
ä, ufe, nämlich auf dic Cntfcrnung von seinem Arbeits-
viatz wegcn gröblichen Verstoßes qegen die soziale Chre
°es Vetriebsführers.

. Dem Urteil des Sozialen Chrengerichts lag solgen-
er ^.atbestand zugrunde: In einer Besprcchung der Äer-
"auensmünner hattc dcr Vertrauens- und Vctricbszel-
lenobmann Vorschläge für eine besonders seierliche Äus-
,, U°"u»q eincs Bctriebsappells gemacht. Cs sollte dafür
,Redner von auswärts gesichert werden. Zur Frage
B-.Äufdringung der Kosten sür diesen Redner erklärte der
Tet^i^i^Ä^u^mann, daß sie durch eine Umlage von der
^us! crhoben werdcn könnten, er aber den Vor-
^viuq mache. nur c?„^snN„nn an den

eranzutre-
gte Ver-

nichts irr woue „mir oen ^eaktionären

Km'tcn ^uben", d-shalb müffc die Gcfolgschaft die

sick dl^i, s^-?ufbringen. Als der Betricbszcllenobmann
traucnsmann^"'ch wurde, der angcklagte Ver-

s-i'w e.

Friöd!^ Bctricbsführung und den sozialcn

rhr- »^^^'obes siir so schwerwiegcnd, datz er

der avy^u^ss^rung aus der Ortsgruppengeschäftsstelle
<q,> ^ boranlatzte. So kam es zur Anklage.

)iale ^ Bcgründung scines Urteils führte das So-
win -n^-Ug'lricht u, a, aus: „Der Angcklagte hat durch
halb sortgesetzt dcn Gemeinschaftsgeist inner-

geqen d ^^^'-^^Semeinschaft gestört. Cr hat ständig

zu Cntstchen eincr wahren Vetriebsqemeinschaft,

sown,-.. ^uhrer dcs Betriebes mit der Gcfolgschaft zu-

ö»r Cntlastung der Gefolgschast
ten zwecks Tragung dcr Kostcn hcrarp

traucnsÄ^U' ?^schlag widersprach d-r angeklagte
nickts icbhaft, Cr wolle „mit den Meaktio:

verbat, wurde der
ausfälliber, beschimpste den Vetriebs
engstcn Mitarbeiter und verdächtiq
" ' : hicll

te ihn,

Cin Vertrauensmann hickt diese

sanimc« ""bi.cr ocs -ucrricoes mit ocr ipcsolgschast zu-
di- »i »breinigt wcrden sollen, gearbeitet. Cr hat nur
gem-i»r^.u e i t e r als einzige Angehörige der Vetriebs-
Strcfw' betrachtet wiflen wollen und hat dieses
tarin wbtgeseht versolgt. Cine Vetriebsgemeinschaft
cntst-k U^ ebenso wie die Volksgemeinschaft nur dann
F li l,. ' U'^un alle Glieder der Gemeinschaft, also der
sanim/*! des Vetriebes und die Gefolgschast, zu-
Und n °^ui gleichen Ziel zustreben, die Vetriebszwecke
fbrdsrn" 3emeinsamen Nuhen von Volk und Staat zu

gekia??^ Soziale Chrengericht hob hervor, datz „der An-
war Dertrauensmann ganz besonders verpflichtet"

schakt"UU ^bm Cntstehen eincr wirklichen Vctriebsgcmein-
i>n N-?"zuwirkcn und sür die Crhaltung des Friedcns
'cilsbc )» sorgen", Dann sührte es in seiner Llr-
trauc,,3^ubunq wcitcrhin aus: „Cr (der angcklagtc Vcr-
lunq s-Uiann) hat die Pflichten, die sich aus dieser Stel-
böse>, en ergabcn, gröblich vcrlcht, Cr hat aus dieser
Treu^^^unung heraus der Betriebsgemeinschast die
Man^ qebrochen und damit zugleich seine eigene
sleg,Ue^hre Glicd der Gcmcinschaft he>

dies^^.^tzt sich auch selbst hcruntcr, Ie stärkcr geradc
die vrcski'iUu^ui^ Allgcmeingut wird, desto mehr wcrden
aller tischeu Handlungen und das tägliche Vcrhalicn
ten bedi" ^tundsatz entsprechcn, daß Rechte auch Pflich-

ugen.

Die neue uinsorische Reziemji.

dex ^,u »best, 12. Oktober, Die fcierlichc Cidcsleistung
abend^u Regierung Daranyi sand am Montag
nyi ^ der Hofburg statt Ministerpräsident Dara-
leqi' die neu ernanntcn Mitglicder der Regicruna
v a«" den Amtseid in die Hände des Reichsverwcscrs
" b°rthy ab.

turiq u^^^lbar nach der Cidesleistunq trat die Reqie-
)u eine/ Vorsitz des Ministerpräsidcnten Daranyi

tunqserki^u^" Sihunq zusamman, Die osfizielle Reqie-
Proarnw, unq über das inrwn- und außenpoliti'che
Reich^i.." der Regierung wird in der Sihunq dcs
ulstervrn«^ Uom 21. Oktober ersolqen. Der neue Mi-
sten "oent Daranvi mtrd isdock bereits in den näch-

Die feicrliche Eidesleistung.

len C aus eincr K
ArbchtE"_^egicrunq

Daranyi wird jedoch bereits in den näch
' ' Konscrenz der Partei der nationa-

ettau_ ' '-'^q.erunqspartci) in qrotzen Linien sein

'"sprogramm entwickeln.

Etarhemberg in Nngarn

Auf Schlotz Totis.

U>ar m^U' Dktober. Fürst Sta

Mqq - . ^ Urrcits gemcldet. ins Ausland ab
^vtis^d u>oilt er in Ungarn, und zwc
- as dem Grasen Estcrhazy gchört.

Deutfchlanbs Berforsung sefichert.

Rudolf Seß erklärt: Bedarfsdetkung bet gleMlelbenden NurchschnWpretsen.

Demschlaiid das sozlalfte Laad der Erde.

„Wir wollen keine Cxperimente, keinen Betrug!"

Hof, 12. Oktober. Aus Anlaß der Crösfnung der
neuen Adolf-Hitler-Halle in Hof hielt der
Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, wie be-
reits kurz bcrichtet wurde, eine bedeutsame Rede, in
der er das Problem derVersorgung des
deutschcn Volkes mit Nahrungsmitteln
und die Frage der Preisgestaltung für landwirt-
schaftliche Produkte des täglichen Bedarfs behandelte.

Rudolf Hetz betonte einleitend, er nehme die Gele-
genheit, in Hof zu sprechen, besonders gern wahr, weil
ihn nicht nur persönliche Iugenderinnerungen mit dieser
Stadt verbänden, sondern weil Hof schon in der Kampf-
zeit eine nationalsozialistische Hochburg gewesen sei. Ob-
wohl dic Stadt und das ganze Gcbiet wirtschaftlich ein
Notstands- und Grenzgebiet ^eien, gehörten auch hier
wie überall diejenigen Volksgenoffen und Volksgenoffin-
nen, deren Lebensverhältnifle verhältnismätzig karg seien,
zu den Besten und Treuesten des Führers. Sie hätten
die Gewißhcit, datz dcr Führer alles für sie täte, was
nur ein Mensch tun könne, und in dieser Ueberzeugung
wcrdcn sie auch nicht enttäuscht werden.

D!e Eichcrlmg de§ Vrotes.

„Wie ungeheucr sind doch die Leistungen dcs
neuen Reiches allein auf wirtschaftlichem Gebiet!" fuhr
Rudols Heß fort. „Was bedeutete es doch, im Iahr
1933 eincn Staat zu übernehmen, der vor dem Zusam-

menbruch steht, mit einer Wirtschaft, die eigentlich
längst hätte Konkurs ansagen müffen, und dann inner-
halb kürzester Frist mittels dieses Staates, mittels die-
ser Wirtschaft die Gesundung herbeizuführen,
Millionen wieder inArbeit undBrot zu
bringcn, eine moderne Wehrmacht aufzubauen
und zuglcich mit diesen gewaltigen Anstrengungcn unse-
rem Volk das Brotzu sichernl Diese Sicherung
des Brotes für das deutsche Volk müffe geschehen durch
die Crhöhung der Cigenerzeugung an Le-
bcnsmitteln.

Wir haben crreicht, daß das deutsche Volk mit
Vrot und Mehl, Kartofseln, Zucker
und Trinkmilch zu 1VÜ Prozent, also voll-
kommen aus deutscher Erzeugung, gedeckt werden
kann.

Gemüse und Fleisch müffen wir zu einem geringcn
Prozcntsah des Gcsamtbedarfs, Eier und Molkerei-
erzeugniffe zu einem etwas höhcren und den Fettbedarf
zu eincm noch relativ hohen Prozentsatz durch Einsuhr
aus dem Ausland dcckcn.

Aus dieser Lage ergeben sich die Schwankungen
in der Versorgung und in der Preisgestaltung. Aber datz
wix bereits in einem so hohen Matz unabhängig
geworde» sind und aus wichtigen Gebieten uns vollkom-
men selbst ernähren, das allein ist eine ungeheuere
Leiftung, die wir dem Reichsnährstand dan-
kcn, die wir danken dem hingebungsvollcn Schafsen des
deutschen Bauern."

Aussuhr, Rohstoffe und Aufrüstung.

„Was trohdem noch fehlt, muß eingeführt wc»
den. Cingeführt werden müffcn jedoch nicht nur Lebens-
mittcl, sondern müffen ebenso, wie Sie wiffen, eine
grotzeZahl vonRohstosfen, die notwendig
sind, nnsere Industrie in Gang zu halten, die Arbeit
von Millionen zu sichcrn, dieÄufrüstung zuvoll-
e n d e n."

„Cinführen können wir absr nur," sagte Rudolf
Hetz, „im Austausch gegen Waren, die wir
selbst erzeugen. Voraussehunq für diesen Waren-
austausch ist abcr wieder, datz das Ausland auch bereit
ist, uns diese Waren abzunchmcn. Ilnd hier hat sich in
den lchtcn Iahren die grotze Schwieriqkeit erqeben: die
Ausfuhrmöglichkeiten in der qanzen Welt sind immer
mchr zurückgegangen; teils weil viele Ländcr, dic srühcr
Waren kaufterr, diese selbst herstcllcn, teils weil die
Wcltwirtschaft glücklich so weit durcheinandergebracht
wurde, die Produktion und die Prcise tcilweise auf der-
art abweichenden Grundlagen aufgebaut sind, so hohe
Zollmauern crrichtet wurdcn, datz dcr Austausch von
Waren stockt. Gewitz könnten wir viel mehr Waren
als augcnblicklich absehcnl Cs wäre ein Leichtes, sie mit
Hilfe von Valuta-Cxperimenten hinauszuschleudern,
wenn wir damit zugleich unser Volksvermögen in einer
Inslation verpulvertcn. Das wäre ein schöncr Cxport,
der den Ausverkauf des Volkes mittels einer
solchen Inflation bedeutete und Ver zugleich ein gewiffen-
loser Verzehr des nationalen Kapitals wäre!

Wir könnten um solchen Preis schon Waren ab-
sehen, aber wir wollen weder unsere Sparer betrügen,
noch die heranwachsende Generation aussieddern, indem
wir das Nationalvcrmögen, das wir ihr zu vererben ha-
ben, selbst verzehren.

Wir wollen keine Cxperimente. keinen Vetrug,
sondern wir wollen einen in ehrlicher Arbeit auf
solider Grundlage und in guten kausmännische»
Sitten sich vollziehenden Warenhandel. Daz«
brauchen wir natürlich und selbstverständlich Ab-
sahmärkte.

Äber Absahmärkte, die wir im Kriege verloren, körmen
wir nicht mehr zurückerobern, wcil andere Staaten sie
nnn bcsihen und nicht mchr hergeben. Daher reicht
unsere Ausfuhr zur Zeit nicht aus, um al-
les, was wir benötigen, einznführen. Oben-
drein," so suhr Rudolf Hetz fort, „hat die südische
Boykotthche das ihre getan, die Aussuhr vor-
übcrgehcnd weiter zu bchindcrn. Aber der Vcrsuch, ein
grotzes, arbeitsames Volk durch Aushungern zur Kapi-
tulation zu zwingen, sei gescheitert und ebenso
würden alle weiteren Versuche scheitern."

..Kaoonen statt Bntter!"

„Das Volk Adols hitlers wcitz. worum es
geht. Es nimmt es aus sich, wenn nötig, sich dazwischen
etwas cinzuschränken — kapitulieren wird es
nicht !

Ilnd niemand glaube, daß, wenn der wirtschaft-
liche Kamps gegen unser Volk sehlschlug, Deutsch-
land durch Wassengewalt überwältigt werden könnte —
etwa durch Inmarschsehcn des sowjetrussischen
Militarismus. Wir haben vorgesorgt l

!1nd wir sind bereit, auch künftig — wcnn notwendig
— mal etwas weniger Fett, etwas weniger Schweine-
sleisch, ein Paar Eier weniger zu verzehren, wcil wir
wiffen, datz dieses kleine Opfer ein Opser bedeutet aus
dem Altar der Freiheit nnseres Volkes. Wir wiffen,
datz die Devisen, die wir dadurch sparen, der Aufrüstung
zugute kommen. Auch heute gilt die Parole: „Kano-
nenstattVutterl" DerFührer gehört nicht
zu denen, die eine Sache halb tun. Da uns eine Welt
in Wassen gezwungcn hat, auszuriisten, rüsten wir auch
ganz aus!

Iedes Geschüh mehr, jeder Tank mchr, jedes Flug-
zeug mehr ist ein Mehr an Sicherheit sür die
deutsche Mutter, datz ihre Kinder nicht hingemor-
det wcrdcn in einem unscligen Krieg — nicht hin-
gcsoltert werden durch bolschewistische Vandcn.
Wir sorgen dasiir, datz die Lust, uns anzu-
grcifen, endgültig vergeht!

Wir wiffen noch eines: der Verbrauch an
' Leb"ensmitteln ist im Laus der Regierung des
Führers'nicht qeringer, sondern wesentlich grötzer
qeworden. Wir müffen stolz darauf sein, daß die
Nachsrage dcs dcutschen Volkes nach Lebcnsmitteln ge-
stieqen ist, weil daraus hervorgcht, datz cben das dcutsche
Volk und insbesondere der deutsche Arbeiter in seiner
Gesamtheit wieder mehr, zum Teil beffere und früher
cntbehrte Nahrungsmittel kaufen kann. Millionen und
Abcrmillioncn sind in der Lage, mehr Nahrungsmitkel
für sich und ihre Familie zu kaufen als frühcr, und sis
sind ferncr in der Lage, sich auch solche Lebensmittel zu
kausen, die sie sich srüher nicht leisten konnten.

Es sind ungefähr 6)4 Millionen Menschen, die heute
sagen dürsen, dah sie nicht nur unter Adolf Hitler wieder
Arbeit gefunden haben, sondern datz sie im Durchschnitt
im Monat nicht weniger als etwa 85 Mark mchr aus-
geben können, als vor der Machtergreisung, das heitzt
als sie arbeitslos waren und Ilnterstühung erhielten.

Wenn im Monat rund 6)4 Millionen Menschen
85 Mark mchr ausgeben, so wird die Nachfrage
am allgemeinen volkswirtschastlichen Markt dadurch
erhöht um über 550 Millionen Mark im Monat,
vder über 6)4 Milliarden Mark im Iahr.

Man kann annehmen, datz hiervon wiederum rund
drei Milliarden für dcn Ankauf von Le-
bsnsmitteln verwandt wcrden. Denn die unter-
ernährtcn Arbcitslosen von cinst und ihre Familien
haben cin Vedllrfnis nach etwas mchr Fleisch, mehr
Fett usw., das sie nun nach langen Iahren dcs Darbens
sndlich befriedigen können.

Dtk Sowjtlslkrn btdculkl Blul.

Eink schmse Rcdc öcs Kardinals Znnchcr scgcn den Nolschewlömus.

Wien, 12. Oktober. Der Crzbischof von Wisn,
Kardinal Dr. Innitzer, hielt am Sonntag in Möd-
ling bei Wien eine scharfe Rede gegen den
Bolschewismus. Cr führte u. a. aus:

„Cin Weltbrand droht sich zu entzünden. Cin
Land, das in früheren Zciten durch seine Herrschast
mit unserer Heimat eng verbmwen war, ist von diesem
Vrand schrecklich und schmerzlich betroffen worden. Die
Feucrsbrunst ist ein fürchterliches Menetekel
für die Mcnschheit. Wenn auch heute bei uns noch
keine Kirchen brennen und nicht Priester und Ordens-
leute hingemordet werden, so müffen wir uns doch bang
fragen, was wird vielleicht schon morgen sein?

Cin Vlick in die Geschichte lehrt uns, datz schon
nianchmal ähnliche Zeiten gewesen sind und datz gerade
dann, wenn der Wahnwih der Menschheit bis an den
Nand des Verderbens geriet, die Vorsehung ein-
grifs-

Die neuen Formen des Kampfes der Finsternis
gcgen das Licht heitzen Kommunismus und Bol-
schewismus. Der Dolschewismus hat einen Gott-
losen-Feldzug begonnen und geht mit unheimlicher
Vehemenz zu Werke.

Wenn ich sage, datz 1935 von Moskau aus elf Mil-
lionen gottesleugnerischs Bücher in Curo-
pa in sechs Sprachen verbreitet wurden, um der euro-
päischen Lhristenheit den Glauben aus dem Herzen zu
reißen, so ist das nur ein Beleg dafür, welche Taktik
der Volschewismus einschlägt. Im Gefolge der Agitato-
ren des Kommunismus schreiten Tausende von solchen
denen das Christentum gleichgültig ist oder die im ge-

hsimen wünschen, datz die Front des Hasses gegen den
Glauben erstarkt und die Kirche eine Nteder-
lage erlcidet. Wcitere Tausende leben in den Tag
hinein, als ob nichts geschche und sind sorglos; ja die
Staatsmänner schlietzen angeblich im Intercffe der
Wirtschaft Bündnisse mit der Macht des Bol-
s ch e w i s m u s.

Es ist, als ob die Menschheit blind wäre und
nicht mchr sehe, woher das Unhcil kommt. Wo
immer der Sowjetstern Moskaus erscheint, bcdeu-
tet er Vlut und Hatz und Feuer.

Und noch eine andere Wolke hänqt düster und un-
heilschwer über unserein Haupt auch in unscrem
Land, und viele sehen sie nicht. Cs ist dic Seuche der
sozialen Ungerechtigkeit. Cs gibt Menschen,
die stch Christen nennen, Firmen und Unternehmungen,
die gegen das soziale Gebot des Lhristentums handeln.
In der Zeit der Arbeitslosigkeit und dcr Not glauben
ste, im Trüben ssichen zu können und bedrücken die armen
Arbeitcr, Lie schliehlich. vnn Zwang der Not qetriebe»,
stch alles gefallen laffen müffen. Was aber das Aergste
daran ist, auch diese Handlungsweise segelt unter dem
Deckmantel des Christentums. Wir müssen jenen, die
verantwortlich sind und sinrecht verhindern können, ru-
fen: „Cs geht umsGanzel""

»

Die warnende Stimme des Kardinals Innitzer
wird hoffentlich überall gehört werden. Cs ist sehr er-
sreulich, dah der Crzbischof von Wien auch an die
Staatsmänner appclliert und sie daraus himvcist,
was es bedeutet, mit Moskau Vündnisse zu
schlietzen. Die deutsche Bischofskonferenz in
Fulda hat übrigeris, wie wir hören, in ähnlicher
scharfer Weiss gegenüber dem Volschewismus Stellung
genommen imd mit grotzem Crnst auf die Wclt-
gefahr hingewiesen, die aus Moskau droht.

Enqland demonstricrt scinc Macht in Palästina.

Schottische Truppen in den Stratzen Jcrusalems. Eine Dlachtdemonstratian Englands, die vor der
Zitadelle in Jerusalem, deren unterer Teil hier sichtbar ist, stattfand. (Pressephoto, K.)
 
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