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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#0173

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Heidelberger

Reueste Nachrickien

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Mono,?i^?>ch l.lo Rm. leinlchl. Trägerlohn). Vei dsn Abholstellen
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PoftscheLkonto Ludwigshasen 7221. Für Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Bewähr geleistet.

164

Druck und Berlag von Frredrich Schulze in Heidelberg.
Schriftleituna: Hauvtstraße 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Donnerstag, 16. Iuli

Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

iZ« -eustche SllimvlMmpftr.

Sle Leistung des NationalWMmus sür den olymvischen Gedanken.

Dreiviettel geschenkt! 75 Proz. Ermatziguvg

auf die Sonderzüge zur Ausstellung
„Deutschland" und zur Besichtigung des Reichs-
sportfeldes, 24. bis 27. Iuli. Anmeldung (auch sür Nicht-
mitglieder) bei den Ortsgruppen der Partci. Fahrt,
Anterkunft, Eintrittsgelder kosten zusammen nicht mehr
wie 25 Mark.

R»e Rede der ReichssMtWrers.

^us einer Sitzung des Olympischen Ausschusies.
Berlin, 15. Iuli. Am Mittwochnachmittag hielt der
tz^Esch« Olympische Ausschust im „Haus des
^Eschen Sports" auf dem Reichssportfeld eine
" 8 ab, aus der der Reichssportführer von
^^amnier und Osten in einem alzsMrlichen Ve-
deutschen Vorbereitungen sür die vlyinpischen
darlegte und die deutsche Olympiamannschaft für
^eichtnthletik, das Voxen, Fechten und Hockey be-
- *8ab, während für die weiteren 14 Sportarten der

chluh später liegt und die namentliche Ausstellung
^ solgen wird. 4ZÜ Aktive, unter ihnen 47 Frauen,
— ^ die deutschen Farben aus der Olympiade vertreten.


^anien veröffentlichen wir im Sportteil.)

sfts ^utschen Sport gcstellt worden ist. „Ich halte es
wch "lorderlich, einige Ileberlegungen zurückzurufen, die
?"8estellt haben, bevor wir uns an die schwcre Ar-
km'. "er Vorbereitung begebcn haben, und die wir durch
Tätigkeit selbst immer wieder bestätigt gefunden

hc>„/^chten oder wer nicht Glück gcnug hattc aber stcht
sjjxSchatten. Was für den einzelnen gilt, gilt auch
Nationen. Wir als verantwortliche Männer dcs
dgzSports müffen den klaren Vlick behalten für
^usrnast der tatsächlichen Lcistung.

Wir müffen uns darüber klar sein, dah die sport-
liche Höchstleistung, die der Nationalsozialismus
nus seiner ganzen Ideenwelt heraus bejaht, nicht
uur eine Frage des guten Willens, sondern ebenso
eine Frage der physischen Konstitution des gesam-
ten Volkes ist.

tkvs-!^^ feststellen, dast die Dorbereitungen, die wir ge-
sch'v haben, um eine schlagkrästige Mann-
Uyh s t bei den Spielen herauszustellen, so sorgsältig
Nitzol'o sachverständig geschehcn sind, wie es nur immer
lv<rz 8> war, und ich darf wohl sagen, daß alles das,
»voh, "mn hilligcrweise erreichen konnte, von uns auch
schlj.^treichf ist. Aber wir wollen die Augcn davor nicht
^chen ^ß wir dicsc olympischcn Spiele im wesent-
Fx. 3etragen wiffen von Männcrn und
lohr n, die in dcn Kriegs- oder Nachkricgs-
geboren sind und dic u.ncrhörtc Cntbeh-
Itelisw " "nd Zeiten des Clends und der leiblichcn und
?us Not durchmachen mußten. Den Iahrgängen,
isf 8>ir im wescntlichen angewicsen sind, fchlt —das
spiele? allgemeine Feststellung, dic durch einzclne Vei-
lluucll!!>Eeinem Punkte widcrlegt wird — rein konstitu-
einmol o?e Kraft, die Leistungen zu vollbringcn, die nun
^ffen bei olympischen Spielen erforderlich sind. Sie
!b<ln Vielfaches mehr an Willen an-
Oph»"onund einsetzen als die glücklichen
darftl, r en Völker. Wir sind uns also infolgedeffen
?m klaren, daß der nationalsozialistische Auf-
der p.o.? t Leibeserziehung nun von dcr Seite
*>8chchlyff^ hor nach den olympischen Spielen nicht etwa

sondern dann erst recht beginnt, um eine auch kör-
perlich hochwertige «nd leistungstüchtige deutsche
Naffe heranzuziehen.

^ das eine, was ich vorausschicken möchte.

Die Leistung des Nationalsozialismus.

etnwai 8laube dann aber, unsere Aufmerksamkeit auch
ous dfo Tatsache lenken zu dürfen, die im Trubel
fast vergessen erscheint. Cs ist die Lei-

r>

T,

ihr s
en

Dic

»starken Männer" Aegyptens,

Lipvert

uyd auf ver Olympiade vertreten werden,

' ' ' im
taats-

zu werden. Ringkampf
starke Ssite" im wahrsten
(Pressephoto, K.)

u>ha^zOch ihrem Einzug in der Reichshauptstadt
^rniss»^ vZfstelluiig genommen, um von Staa

Gewi^i?^rt begrützt
des^oben ,st ihre „,i

stung des Nationalsozialismus für die
Durchsehung des olympischen Gedankens.

Stellen wir uns einmal vor, die olympischen Spiele
hätten im Iahr 1932 in Deutschland durchgesührt wer-
den müffen. Denken Sie an die Sechsmillionenarmee der
hungernden Crwerbslosen in Deutschland, die ohne Hoff-
nung in ven Tag hincinlebtcn und aus ihrcr gauzen
elcnden Lebenshaltung hcraus ein Gegncr eincs solchen
Wcltfestes hütten sein müffen. Stellen Sie sich vor, dic
marxistische Propaganda, die es sich nicht nehmen läßt,
im Iahr 1936 tn Varcelona eine Art Gegenolympiade
aufzuziehen, hätte die Gelegenheit gefunden, diese Sechs-
millionenmaffe der Cnterbten gegen die Spisle in Ve-
wegung zu sehen. Aeberlegen Sie weiter, wie es über-
haupt möglich gewesen wäre, die materiellen Voraus-
sehungen sür die Durchführung der Spiele zu schasfen,
die Kampfplähe auszubaucn.

Denken Sie daran, wie das ganze deutsche
Volk begeistert ist von dem olympischen Gedanken,
wie es seine ganze Kraft dafür einsetzt, diesen friedlichen
Wettbewerb aller Völker der Crde zu cinem noch nic
dagewcsenen Crsolg auszubauen. Cs sällt uns allcn ja
niäit schwer, uns in dicse olympische Stimmung cinzu-
fühlen, die heute schon über der Reichshauptstadt licgt,
und

wir müffen im Vorgesühl dieser Festesfreude mit
tiefster Dankbarkeit den Nationalsozialismus als
den größten Organisator und den gewaltigsten
Fördcrer der Olympischen Spielc ansehen.

Diese Tatsache sollte unserem Volke durchaus bewutzt
bleiben. Cs ist eine Pflicht der Dankbarkeit
gegenüber unserem Führer und seiner Bewegung, die
üns sähig gemacht hat, als ein starkes Volk mit Würde
und Freude die anderen Völker der Crde als Gäste zu
empfangen.

Die deutsche SlWWNiamlschaft.

Der Reichssportsichrer berichtete dann über die
Schulungsarbeit in den olympischen Burgen und
ihre Crgebnisse in den verschicdenen Sportzwei-
gen. Nach diesem ileberblick über die lehten Schulungs-

maßnahmen gab der Reichssportführer die Namen der
bishcr ausgewählten Männer und Frauen
bekannt, die die hohe Chre haben werden, Deutschland in
den Wettkämpfen zu vertreten. Cinschließlich der noch zu
benennenden Mannschaften werden 439 Aktive, unter
ihnen 47 Frauen, die deutschen Farben vertreten. Alle
diese Mannschasten müffen nach ihrer Aufstellung festlich
und sportlich eingekleidet werdew Der Großteil der deut-
schcn Mannschaft wohnt im Olympischcn Dorf.

In seinem Schlußwort erklärte dcr Reichssport-
führer: Die deutsche Olympiamannschast muß in Haltung
und Charakter Ausdruck der neuen Lebensform unseres
Volkes sein. Sie besteht deswegen einzig und allein aus
Kameradsn u»d Kamcradinnen, dic zu einem gemcinsa-
men Ziel verschworen sind. Mitten unter dieser Mann-
schaft stehen die Verantwortlichen. Auch sie sind Kämp-
fer sür das gleiche Ziel.

Es muß das Vestreben der deutschcn Mannschast
und ihrer gesamten Führung sein, eine so vorbild-
lich« Haltung einzunehmen, daß sie beispielhast
wirkt und so von dcr gesamten Ocsscntlichkcit ver-
standen wird.

Nur so wird es der gesamten Weltöffentlichkeit offenbar
werden, daß die Dcutschcn ein Sportvolk geworden
sind, ein Volk, welches kameradschaftlich und gastfreund-
lich aus innercr Haltung und Crziehung ist.

Beginn einer neuen sportlichen Znknnst.

Die Olympischen Spiele mit ihren Wettkämpsen,
denen wir entgegensehen, sind nicht ein Abschluß einer
sportlichen Cntwicklung, sondern dsr Veginn eines neuen
starken Vorstoßes der Leibesübungen als Kultur-
faktor imDrittenReich. Die Vorbereitungen
dazu werden im Deuffchen Reichsbund für Leibesübun-
gen getroffen. Wenn der Besehl gegeben wird zur
Ausführung, müffen alle, die sich dieser Kulturaufgabe
verbunden fühlen, bereit sein zum Cinsah.

Letzter Termin zur Anmeldung: 2V. Iuli.

Gistsrcmdschast mcMcr SlysiiiWSftca

Ilnsere nationalsozialisttsche Olympia-Ausgabe.

Verlin, 15. Iuli. Die „NSK." schreibt unter der
stebcrschrist „stnscre nationalsozialistischc Olympia-Auf-
gabe" u. a.:

Besondcre Gesehe der Gastfreund-
schaft von Volk zu Volk erwachsen uns aus unserer
nationalsozialistischen Haltung. Gerade aus unserem na-
tionalsozialistischen Denken heraus empfinden wir eine
besondere Achtung von jedem, der sich zu seinem Volk be-
kennt. Wir wiffcn, daß unsere Bescheidenheit
und unser freundschaftliches Cntgegen-
kommen gegenübcr dem, der als Rcpräsentant cines
fremden Volkes unser Gast ist, der schönste Ausdruck un-
seres eigenen Nationalstolzes sind. Wir sind erfüllt von
der Freude, diesen Männern und Frauen ein Deutsch-
land zeigen zu können, deffen Aufbau ein gemeinsames
Werk unseres Führers und unseres deutschen Volkes ist;
aber, gerade weil wir wiffen, wie viel Arbeit und Opser
jcder von uns auch heute noch zu diesen großcn Lcistun-
gen beiträgt, sind wir auch frei vonjenersteber-
heblichkcit, die einst so manche Vertretcr des deut-
schen Volkes in der Welt unbeliebt gemacht hat. And wir
vergeffsn nie, daß es keine „Internationale des Natto-
nalsozialismus" gibt. Deshalb versuchen wir auch nicht,
Angehörige srcmder Nationen zu unscrcr Weltanschau-
ung, die ja aus unserem Volk heraus geboren ist, zu „be-
kehren".

Aber trohdem wollen wir in diesen Wochen der
Welt zeigen, daß das nationalsozialistische deutsche
Volk in einemGeist leot und handelt.
Wir wollen die Parole der Gastfreundschaft gegenüber
unseren Vesuchern wirklich zur Parole jedes Volksgenos-
sen werden laffen. Wo es auch sei, in den Städten wie
in den Dörfern, auf der Cisenbahn wie auf den Straßen,
wollen wir allc uns unscren Gästcn zuvorkommend zeigen,
wollen ihnen, die unser Reich nicht kennen und oft ünse-
rer Sprachc nicht mächtig sind, den Vortritt laffcn und
ihnen behilflich sein, wenn sie der Anterstühung be-
dürfen.

Eilllgung aul -er Dar-unellmkonferenz.

Srr «Mcht Aaii»pim» W ftch »mch.

Mc Einigllagssormel.

Die Engländer haben nachgegeben.

Montreux, 16. Iuli. In der Mittwochnachmittags-
sihung der Meerengenkonserenz ist eine Cinigung
zwischen Großbritannien und Sowjetruß-
land bezüglich der Durchfahrt von Kriegsschiffen
kriegführender Mächte erzielt worden. Großbritan-
nien schloß sich dabei einem sowjetrussischen
Zusatzantrag an, der die endgültige Schaffung
des umstrittenen Absahes 2 des Artikels 16 des Abkom-
mensentwurfes bedeutet und folgendermaßen lautet:

„Iedoch ift die Durchfahrt durch die Meerengen den
Kriegsschissen und Hilssschisien jedes kriegführenden
Staates verboten außer in den Fällen des Artikels 23
des gegenwärtigen Abkommens, sowie im Fall der Hilfe-
leistung für einen angegriffenen Staat auf Grund eines
die Türkei verpflichtenden Paktes über gegenseitige
Hilfeleistung, der im Rahmen des Völkerbundspaktes ab-
geschlosien und gemäß den Besttmmungen des Arttkels 18
des Völkerbundspaktes registtiert und veröffentlicht ist."

Diese Formulierung beruht auf einem franzö-
sischen Vermittlungsvorschlag, dem die
Vertreter der Sowjetunion und Großbritanniens zu-
sttinmten. Die japanischs Delegation erklärte, daß die
Paktänderung über ihre Instruktionen hinausgehe und
sic neue Weisungcn eiuholen müffe. Die bulgari-
s ch e Delegation erklärte, daß der neue Pakt gewiffe
Klarstellungen erfordere, insbesondere hin-
sichtlich der Vestimmung des Angreifers, die nicht allcin
von der Cntscheidung dtt an dem Hileleistungspakt be-
tciligten Staaten abhängen dürse, sondcrn entsprechcnd
dem Versahren des Dölkcrbundes getrofscn werden müsie.
Sic bchielt sich vor, die Frage ihrer Regierung zu un-
terbreiten. Die rumänische nnd die jugoslawische
Delcqation erklärten gleichfalls, sich mit ihren Regierun-
gen in Verbindung setzen zu müsien.

Zu Artrkcl 18 des Cntwurfs, wonach der Völker-
bundsrat mit Zwsidrittelmehrheit die Aufhebung
von Maßnahmcn vcrlingen kann, dic die Tür-
kei im Zustand der Kriegsgefahr getroffen hat, stellte der
japanische Vertreter den Antrag, daß in
diesem Fall gleichzeitig mit der Cntscheidung des Völker-
bundes eine stbereinsttmmende Stellungnahme der Mehr-
hcit dcr Anterzeichner des Abkommcns erfolgcn solle.
Dieser Antrag veranlaßte eine längere Aus-
sprachc, in dcr auf die Folgen ciner ctwaigcn Mei-
nungsvcrschiedenhcit zwischcn den beidcn Gremien hingc-
wicsen wurde. Antcr Berücksichtigung dieser praktischen
Schwierigkeiten soll der Redaktionsausschuß sinen Pakt
ausarbeiten, der dem japanischen Verlanaen Genug-
tuuna gibt.

Nach Annahme der politisch entscheidenven Artikel
wurde sestgestellt, daß auch die übrigen Artikel, so-
weit man sich nur untcr Dorbeyalt eincr Gcsamtregelung
auf sic geeinigt hatte, nunmehrendgültig an-
genommen seien.

Liu srMzöM-raMw Ersoi«.

So nennt es die Pariser Prcsie.

Paris, 16. Iuli. (Cig. Funkmeldung.) Die Cinigung,
die am Mittwoch in Möntreux über cinen der heikelsten
Punktc des Programms dank dem Cntgegenkom-
men oer englischen Abordnung zustande-
gekommen ist, wird in der französischen Prefle als der
Triumph des sowjetrussisch-französischen
Standpunkts qefeiert. Die Vlätter unterstreichen
natürlich in erster Linic die Vorteile, die Frank-
reich daraus ziehen würde, und heben in diesem Zu-
sammenhang einmal die Sicherstellung der Crdölver-

sorgung imKriegsfall, dann aber auch die
Bestätigung dcs automatischcn Charakters der gegen-
seitigen Veistandspakte hsrvor, die Frankrcich mit
Sowjetrußland und Rumänien abgeschloffen
hat und die die freie Durchfahrt der Handelsschiffe dieser
beiden Staaten auch im Kriegsall einschließt.

Das „Oeuvre" begrüßt cs besonders, daß Frank-
reich auf Grund des Artikcls 16 des Abkommens von
Montreux in derLage sei, nach dem Abschluß eines
gegenseitigen Vcistandspaktes mit oer Türkei nicht nur
seins eigene Sicherheit zu gewährleisten,
sondern gleichzeitig auch die Sicherheit seiner Ver-
bündeten in diesem Teil Curopas.

Der „Iour" stellt fest, daß die Cinigung kein Hin-
dernis sür die wirksams Durchführuug der zwischen
Frankreich, Sowjetrußland und Rumänien abgeschloffe-
nen gegenseitigen Beistandspakte darstclle.

„Die Türkei", so schreibt der „Matin", „hat auch
im Kriegsfall kein Kontrollrecht mehr über
die Ladung der H a n d e l s s ch i f fe. Man sieht also,
daß die Möglichkeiten für Frankreich, seinen Freunden
beizustehen, mit dcn notwendigen Garantien umgeben
worden sind."

Eiae Ansprache MaWiir.

Dei der Feier zur Aushebung der Sanktionen.

Rom, 16. Iuli. Aus Anlaß des Cndes der wirt-
schaftlichcn Vclagcrung Italiens durch die Sanktionslän-
der fand am Mittwoch abcnd auf dcr Piazza Venezia
eine großartige Kundgebung statt, bei der
Mussolini an die den Platz süllcndc ricsige Volks-
menge folgende Ansprache richtete:

Heutc, anr 15. Iuli des Iahres l4,^ilt auf den Wäl-
len des Wcltsanktionismus die wciße Fahne ausgezogen
worden. Das ist nicht nur ein Zeichen der Uebergabe,
sondern man möchte wünschen, daß es auch ein Symp-
tom dorRückkehr zumgesundenMenschen-
verstand war. Das Verdienst an diesem grotzen
Sieg an der Wirtschaftsfront gebührt voll und ganz dem
italienischen Volk. (Die Mcnge rief: „Ihncn, Duce!"")
Cs gebührt den Männern, Frauen und Kindern ganz
Italiens. Nicmand hat gczittert, niemand hat sich ge-
beugt; alle waren zu jedem Opfer bereit in der steber-
zeugung, daß schließlich die Zivilisation und die Gerech-
tigkeit den Triumph in Afrika und in Curopa davontra-
czcn wcrde. So ist es gckommcn, so wird es morgen und
immcr geschehcn unter dem Zeichen des unbcsiegbaren
Liktorenbündels.

Langanhaltende begeisterter Veifall solgte der Rede
des Duce, der sich genötigt sah, immer wieder auf dem
Balkon des Piazzo Venezia zu erscheinen.

In ganz Italien fanden vatsrländische
Feiern statt. Sämtliche Städte trugen Flaggen-
schmuck, und überall beteiligtcn sich große Volksmaffen.

Ein Interview des Vundcskanzlers Schuschnigg.

Rom, 15. Iuli. Das „Giornale d'Italia" gibt eine
Unterredung mit Vundeskanzler Dr. Schuschnigg
über das deutsch-österreichische Wkommen wi'eder. Das
Vlatt stellt fest, das Abkommen werde einen nicht zu un-
terschätzenden Beitrag zur Klärung der bewegtcn politt-
schen Atmosphäre Ciiropas bilden, da bei seiner richtigen
Durchführung aus der europäischen Politik eine empfind-
liche Stelle, die dauernd starke Gegensähe hervorgerufen
habe, verschwinden werde. Für die Wiederherstcllung
d«r normalen Veziehungen werde allerdings noch viel
tcchnische Arbeit zu lcisten sein, da die vergange-
nen Iahre auf verschiedencn Gebicten der dcutsch-öster-
reichischen Beziehungen ganz normale Verhält-
nisse geschasfen hätten. Man werde jcht diese Er-
scheinungen nacheinander beseitigen und wie-
der ein gesundes Glcichgewicht hcrstellen.

Paris fcicrt den 14. Julj.

Aus Anlaß des französischen Nationalfeiertages fand in Paris auf der Stratze zwischen dem Jnvaliden-
platz und dem Elhste eine große Parade der französischen Truppen statt. (WeltbNd, K.)
 
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