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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

Aeueste Mchrichten

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170

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Schristleituna: Hauvtstrake 23 Fernsvrecher-S.-A. 7351—53.

Donnerstag, 23. Iuli

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Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

1936

Der Bllrgerttieg ln Spanlen.

NormarW gegen die Sauvtstadt. - Sie Lage noch ungekiart.

der EiNchM «m Madrid?

Eine Mitteilung des General Franco.
iS, 2Z. Iuli. (Cig. Funkmeldung.) Nach
Mit ^^asmeldung aus Ccuta habe General Franco

digt

^ilse eines Radiosenders der Zivilgarde angekün-

die unmittelbare Einnahme von Ma-
° bevorstehe.

ständige Sitz des Führers der Militärgruppe
i« borläufig Tetnan. Weiter habe General Franco
^ ^uudgebung an die Zivilgarde von ganz Spa-
bie Cinheiten der Garde gedankt sür die Hilfe,
ftet ^ ^ Armee bei dem Besreiungswerk Spaniens lei-
' Er hat die Zivilgarde für ihre Ausopserung und
«rlandsliebe beglückwünscht und wörtlich hinzugefügt:
'^usere Bewegung ist nicht gegen die Arbeiterklaffe
!ln« wie es die Regierung glauben machen möchte.
« Bewegung ist nur einsach spanisch und will das
"hl des Vaterlandes und der Familie."

, .Dem Sieg eittgegen!"

^kal del Llano über die Ersolge der Militärgruppe.
ein ^^abon, 22. Iuli. General Queipo del Llano,
der Führer der Militärgruppe, berichtete am

Sevin<,

ch vormittag um 11 Uhr über den Radiofunk von
über die Lage.
d ^ ^ erklärte, die Bewegung der Militärgruppe schreite
tby'" ^tegentgegen. Cr warne vor der Verbrei-
ialscher Nachrichten. Fn Madrid hätte die rote
sos agte der General weiter, aus Angst nichts
^ ^ getan, als Straßen und Brücken zu zer-
""b zu plündern. Cs sei zutresfend, daß
^Mrungstreue Kriegsschisse Cadix beschoffen hätten.
^ 8 er der Militärgruppe hätten Bomben auf die
^ffsschjfse geworsen und drei von ihnen zerstört.

Truppen der Militärgruppe marschierten in drei
^bnten Abteilungen unter Führung des Generals
und Cabanellos aus Madrid zu. Da das
^ lwarschprogramm genau eingehalten werde, gehe der
^ ^warsch nur langsam. Die Truppen des Generals
kcien in der Nacht zum Mittwoch weitermarschiert,
verräterische Ueberfälle zu verhindern. Die Heeres-
r^bpen würden wahrscheinlich mindestens fünf Tage bis

brauchen, da sie auch unterwegs aufräumen

^ Deneral Quenpo del Llano betonte zum Schluß, daß
A n ^^'tärgruppe den Kommunismus und die
tA ^ rchiein Spanien gründlich ausrotten und eine
^ durchführen werde. Cr been-

E krine Ansprache mit dem Ruse: „Viva Cspania!"

Dadayoz in den Händen der Aufständischen.

^ Paris, 23. Iuli. (Cig. Funkmeldung.) Die Stadt
^bayoz an der portugiestschen Grenze soll, wie Ha-
^ auz Casablanca meldet, aufgrund eines Funkspruchs
^stifitärgruppe, ohne Widerstand zu leisten, in die

, ver Deivegung des Generals Franco gesallen

AWifmiimsWche Ge»eriil ÄWeos.

^amps gegen Marxisten und Moskauer Söldlinge.

Liffabon, 23. Iuli. Der Führer der Ausstandsbewe-
General Franco, hielt am Mittwoch nachmittag
^rr den Sender Tetuan in Marokko eine Ansprache.
rcv ^^rrte darin vie Vevölkcrung aus, der nationalen
bj ^b^stanische» Bewegung zu vcrtraucn, die cndgültig
a ^arxisten und die Moskauer Söldlinge
, * treibcn werde. Die Vewegung werdc getragcn vom
^amten spanischen Heer. Vald werde, so sagtc
^weiter, das spanische Volk dem Tag der Besrei-
8 von der Marxistenherrschaft seierlich begehen.
^ ^aco sorderte schließlich die noch zur Regierung halten-
der Nationalgarde auf, zu ihm überzu-

en ,

-t^gtmenter

wismus, so sagte r u. a., stehe über den Standesinter-
effen und sei eine nationale Pflicht.

MM der Rote« i>> Madrid.

Der Kampf um die Kasernen.

Paris, 23. Iuli. (Cig. Funkmeldung.) Der „Fi°
garo" berichtet, daß es bei der blutigen Niedcrwerfung
des Aufstandes in Madrid durch die Regierungstruppcn
und marxistischen und kommunistischen Milizen, 400
Tote gab.

Das Militär der Madrider Garnisonstadt habe sich
nicht osfen den Aufständischen angeschloffen. Der vorge-
sehene Plan sei gswesn, vor der Ankunft der Truppen
General Molas mchts zu unternehmen, sondern sich
ruhig zu verhalten. Die Regierung, die von diesem
Plan unterrichtet worden sci, habe aber alls Madri-
der Kasernen von marxistischen und kommunistischcn
Milizen umzingeln laffen und dann die Kommandan-
ten aufgefordert, die Truppen aus den Kasernen heraus-
zusühren, damit sie von den Milizen entwaffnet werden
könnten. Auf die Weigerung der Ofsiziere hin seien
dann die Kasernen von den Milizen angegriffen und
bombardiert worden. Da die Milizen bei diesen
Kämpfcn die Hauptlast getragen hätten, so hätten sie
als Dank sür ihren „Sieg" am Mittwoch von der Re-

gierung die Uebergabe derRegierungsge-
walt an ihre Führer gefordert.

Cine schwere innenpolitische Krise sei, so
meldet das Blatt weiter, in Madrid ausgebrochen. Die
Milizen hätten die Diktatur des Pröletariats
und die Ablösung der Regierung Giral durch
Longo Caballerö gefordert. Die Madrider Re-
gierung sei von den Milizen gezwungen wordcn, diesen
vor ihrem Abmarsch nach Norden im Fall eines Sieges
die Teilnahme dcr Regierungsgewalt zuzusichcrn und dcn
roten Milizen und Sturmtruppen in Zukunft die Rolle
der Armee zu versprechen.

Aiich die Regillimg mldet Erselge.

Ein Kabinettsausschuß für dic von der Aufsiands-
bcwcgung verschontcn Provinzen.

Madrid, 22. Juli. Die spanische Regierung ieilt
mit, datz die von Madrid ausgesandten Regie-
rungstruppen, unterstützt von Volksfrontmiliz
und Luftstreitkräften, Toledo eingenommen häiten
Ter Alcazar, wo sich die Aufständischen verschanzi
hatton, befinde sich in den Händen der Regierungs-
truppen. Es seien zahlreiche Gefangene gemacht wor-
den.

Auch die Stadl Guadalajara (nordöstlich von
Madrid) soll sich wieder in den Händen der Regierung
befinden. Die dortigen Ausständischen seien geflohen

Ferner behauptet die Regierung, daß die Nachricht von
der Einnahme von San Sebastian durch die
Aufstäudischen falsch sei. San Sebastian und ganz Ga->
licien stnd angeblich fest in der Hand der Regierung.

Jm Staatsanzeiger wurde am Mittwoch ein Erlaß
über die Bildung eines besonderen Ausschusses der Re-
gierung veröffentlicht. Der Ausschutz hat die Aufgabe,
in den bisher von der Aufstandsbewegung angeblich
noch nichi ergriffenen Provinzen Valencia, Alicante,
Cuenca, Albacetc und Murcia die Regierungs-
gcwalt auszuüben, damii sich die Regierung selbst
vollständig der Unterwerfung der Aufstandsge-
bicte widmen kann.

Ferner wurden durch Regierungserlaß die in den
Aufstand verwickelten Generale Franco, Goded,
Cabanellas, Queipo dcl Llano, Fanjul
nnd Saliquet abgesetzt. Durch einen weiteren
Regierungserlaß wurden das Jnfanterieregiment IV
und das Artillerieregiment I in Alcala de Henares so-
wie das Pionierbataillon I und eine Scheinwerferabtei-
lung mit sofortiger Wirkung aufgelöst.

Zeitungsmcldungen zufolge betrug in Barce-
lona die Zahl der Nufständischen 5000. Die Zabl der
Todesopfer der dortigen Kämpsc wird V > t
etwa 500 angegeben, die der Verletzten mit
3000. Die Kämpfe spielten stch hauptsächlich nm das
Hauptfernsprechamt, die Kasernen nnd das Hotel Colon
ab.

Offiziell wird von der Regierung die Einnahme
von La Granja und Guadalajara durch Re-
gierungstruppen mitgeteilt.

Der Bürgermeister der in der Nähe der Hanpt-
stadt gelegenen Stadt Colmenar Vieso teilte dem
Madrider Polizeipräsidenten mit, datz in den Bergen
bei Santillana die Leichen von 14 Ossizieren
und Soldaten gefunden worden seien.

Die marxistische Miliz hat das Madrider Par-
teiheim der Katholischcn Volksaktion beschlagnahmt
und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, dar-

Große poliMe AmnM in Seftemi».

^«ten.

!ba 3leichen Sirm sprach auch Genral Mola über
^"lsche Sender. Die Austreibung des Volsche-

>«« werde» desWdigt.

Inkrasttreten am heutigen Donnerstag.

Wien, 23. Iuli. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat
Vundespräsident Miklas am Mittwoch eine Neih« von
Gnadenakten politischer Natur vollzogen, die am
23. Inli d. Is. durchgesührt wcrden.

Die Gnadenakte machen zwischen den politischen
Richtungen der Veschnldigten keinen finter-
schied. Die Gnadcnaktion besteht aus vicr Teilaktio-
nen, und zwar ciner nmfangreichen bcdingten Nachsicht
der Strafreste sür Personen, die wegen einer rein
politischen oder aus rein politischen Beweggründen be-
gangenen anderen strafbaren Handlungen in Strafhaft
sind; einer Niederschlagung von gerichtlichen
Strasvcrsahren, die wegen pölitisch strafbarcr Handlun-
gen anhängig stnd; einer gnadenweisen Cinstellung
von ruhcndcn Verfahrcn gegen Veteiligte am Iuli-
Putsch (die Ruhe des Verfahrens wurde in diesen Fäl-
len schon bei einer seinerzeitiqen Gnadenaktion angeord-
net) und einer Hemmung des Strasvollzugs zum Zweck dcr
Beurteilung einer Nachstcht von rechtskräftig verhängten,
aber noch nicht angetretenen Strafen wegen politischer
strafbarer Handlungen.

Für die Gnadenaktion wurden bestimmte allge-
meine Grundsähe aufgestellt, und zwar bei rein po-
litischen Delikten, auf die mit Strafen bis zu zehn Iah-
ren schweren Kerkers erkannt worden ist, wurden die
Strafen allgemein ohne Ansehung der einzelnen Fälle er-
laffen, bei Strafen von über zehn bis zu 20 Iahren schwe-
ren Kerkers wurde die Crlaffung grnndsählich zuerkannt,
oweit nicht Blutschuld oder besonders erschwerende fim-
tände vorliegen, oder besonders schwere Derlehung der
Amtspslichten oder des Soldateneides vorliegen. In
Fällen, wo lebenslänglichs Kerkerstrafen verhängt wurden,
wurde die Strase in 13 besonders berückstchtigten Fällen
von insgesamt 46 Fällen erlaffen.

Bei gemcinen Delikten, die aus politischen Veweg-
gründen begangen wurden, wurde zwischen den Spreng-
stosfdelikt'en und anderen Delikten unterschieden.
Bei wegen Sprengstoffdelikten Verurteilten wurde nur
dann eine Bcgnadigung ausgesprochen, wenn es sich um
den bloßcn Äesitz geringer Mcngen von Sprengstofsen
oder um untergeordnetc Träqerdienste oder um solchc
Sprengstofsanschläqe handelt, die mit verhältnismäßig ge-
ring-gefährlichen Sprengstofsmitteln und aus eine Art be-
gangen wurdcn, bei der weder Menschcnleben gesährdet
wurden noch ein Sachschaden größcrcn Amfang- entstan-
den ist.

Vei anderen Deliktcn, insbesondcre bei solchcn der
vorsählichen Gesährdung von Menschenleben, wurde nur
in vereinzelten Fällen Gnadc geübt.

Was die Niederschlagung dcr anhängigen gericht-
lichen Strafvcrfahrcn wegen rein politischer Delikte be-

trifft, so erfaffen sie alle in Oesterreich bis zum heutigen
Tag anhängigen Strafverfahren. Nach Durchsührung die-
ser Gnadenakte werden stch in Oesterreich nurnoch224
Personen wegen politischer Delikte in gerichtlicher
Hast besinden.

Für die Crlaflung einer Amnesfie für die im Ver-
waltungsstrafverfahren bis zu einem Iahr Polizeihaft
oder zum Aufenthalt im Konzentrationslager Wöllersdorf
vcrurteiltcn Pcrsoncn stnd die Vorarbeitcn im Gang.
Cine amtliche Verlautbarung darüber ist gegen Cnde die-
ses Monats zu erwarten.

Wie wir von zuverlässiger Seitc ersahren, werden
am Donnerstag etwa 5000 politische Gesan-
gene in Freiheitgesetzt werdcn. Etwa die

gleiche Zahl, also 5000 politische Gcsangcne, werden von
der in Vorbcreitung befindlichen Amnestie für die im Ver-
waltungsstrafversahren Verurteilten erfaßt werden, sodaß
im Ganzen etwa 10000 Personen der Amncstie
teilhastig werden.

Was die einzelnen Personen betrifft, so wird der
ehemalige nationalsozialistische Landesrat Hauptmann
Leopold, der nationalsozialisfische Vundesrat Schat-
tenfroh, der Verlagsdirektor des chemaligen Haupt-
organs der NSDAP in Oesterreich, „Deutsch-Oester-
reichische Tageszeitung", Major Derda, serner der ehe-
malige Wiener Polizeidirektor Steinhäusl am Don-
nerstag sreigelaffen werden. Wie wir weiter verläßlich
ersahren, besindet sich Dr. Rintelen nicht nnter den
Amnestierten.

Dn Fattcllaul.

3» NeW.

Tanz mit Leni Riefenstahl.

Delphi, 22. Iuli. Die gesamte Cimvohnerichaft der
kleinen Parnaflos-Stadt Arachova scheint schon seit
Stunden auf der schmalen Hauptstraße zu weilen, um das
Cintreffen der olympischen Fackel zu erwarten.
Veim Cintreffen der deutschen Automobile des Begleit-
kommandos hört man immer wieder „Heil Hitler!" rusen.
Cndlich erscheint, nur mit einer blauen Turnhose beklei-
det, der Läufer, um die Fackel an einen Landsmann
weiterzngeben, der die Nafionaltracht der Neugriechen,
die Fustanella, trägt. Zwischen Arachova und Delphi
wird die Fackel stets zwischen Läufern gewechselt, die mit
der Fustanella bekleidet sind. Die Fustanclla ist ein kur-
zer Faltenrock, der vom Gürtel bis zu den Knien reicht.

Vor den Toren Delphis haben bereits die Schulen
utzd Verbände Aufstellung genommcn. Dcr Läufer begibt
sich bis zur Castilischen 'Qucllc und von dort hinaus zu
dcm auf der Höhe gelegenen antiken Stadion, wo der
Altar aufgerichtet ist, auf dem durch die Fackel das Olym-
pische Feuer entzündet wird. In diescr wildrvmantischcn
fimgcbung, untcrhalb der mächtigcn Phädriaden, spielt
sich eine Zeremonie ab, die ihren Cindruck auf alle Teil-
nehmer nicht verfehlen kann.

Vei der Feier im Stadion zu Dclphi hielt Prvfcs-
sor Philadelpheus, der aus Anlaß des Fackel-
staffellauscs dcm Reichssportsührer eine antike Vase zu-
geeignet hat, in deulscher Sprache einen Vortrag über
die Bedeutung der Olymprschen Spiele, dcs Fackcllauscs
und des Anteils des neucn Deutschland an dem Zustande-
kommen dieses Creignifles. Nachdem der Ephor der Al-
tertümer der olympischcn Fackcl den Abschied gegebcn

hatte, sprach noch kurz der Bürgermeister von Delphi. —
In Delphi hat Leni Riessnstahl den griechischen
Teil ihres Olympiafilms abgeschloffen.

Im Stadion ereignete sich ein unvorhergesehener, aber
scherzhafter Zwischenfall: Der mit der Fustanella beklei-
dete Läufer fordert Leni Riesenstahl, die hicr mit
den Aufnahmen zu dcm Film über den Fackellauf beschüf-
tigt ist, zum gricchischen Nationaltanz auf. Leni
Riefenstahl willigt gern ein und wird nach Vcendigung
des Tanzes von der im Stadion zu Dclphi versammelten
Menge aus die Schulter gehoben und unter großem Bei-
sall ein Sttickchen neben dem Läuser hcrgetragen.

Durch Pinienwälder nach Lariffa.

Larifla (Theffalien), 23. Iuli. (Cig. Funkmekdung.)
Der Sonderberichtcrstatter des DNV bcrichtct: Von
Delphi nach Lamia durcheilt die Fackel zunächst die wil-
deste Bergszenerie, die sich denken läßt. Vei sinkender
Sonne werden die Thermopylen passiert, wo einst
Lconidas und seine dreihundert Spartancr ven Heldcn-
tod starben. Nach stundenlangem Lauf durch Olivenhaine
und Pinienwälder tras die Olympiaflamme am Mittwoch
bei Sonnenuntergang in Lamia ein. Hier fand die
Feier auf dem Areiheitsplatz statt.

In dcr Hauptstadt von Thcssalien. in Larissa,
dem nächsten Abschnitt des Staffellaufs, hat die Feier
einen mehr militärischen Charakter. Auf dem Platz
des zweiten Armeekorps ist cin Altar errichtct. Dort vcr-
sammeln stch trotz der frühen Stunde auch die offiziellen
Persönlichkciten und die Cinwohner von Larissa. Der
Läufer wird von einer Kavallerieabteilunq eingebolt und
zündet die Flamme auf dem Altar an, während die Mili-
tärkapelle die olympische Hymne spiclt.

Bild links:

Griechcnlands Sonne
entzündete das olympische Feucr.

.oie Weihestunde im alten Olhmpia: Griechische Mäd-
chen im Gewand der Antike umgeben das riesige
Brennglas, durch das die strahlende Sonne das olym-
pische Feuer zur Entznndung brachte.

(Presse-Photo, K,)


B i l >d rechts:

Olympia-Stadt Berlin.

Vor Berlins "Wahrzeichen, dem Brandenburger Tor,
werden Plastiken von OlYmpia-Sportlern aufgesiellt.

(Presse-Photo. K.)
 
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