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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9513#0381

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Zmi Srlbmrtaillea »Ilr IMchlmd.

. Ner erftc KaWfW.

evrintft^ ioi'Nt»* t»ins sisks^W/,

^erlin.

Allv Fleischer und 5ans Woellke erreichen Sllmvia-Rekorde.

errrngt ferner eine silberne und eine
bronzene Medaille.

Eä»npr""' ^ugust. Die olympischen Wett-
^Nd ein L e i ch ta t h l e t i k haben für Deutsch-

^"tschen ^^^^ißungsvollen Ansang genommen. Die
^enjge^ s"npiakämpfer haben unter den Augen nicht
^Eschlcn, 'k, i ^ ^ ^ Cntscheidungen von vier mit
^rlebten x>^ können. Bei herrlichem Sonnenschein
^ei denen ^"^ttausend begeisternd schöne Wettkämpfe,
3ab. E eine ganze Reihe von neuen Bestleistungen

^lyncpj^ ^^l'Eenmal seit dem Vestehen der neuzeitlichen
^^,gen bpiele ist es einem deutschen Leichtathleten
Der' ^oldene Medaille zu erringen.

^ar "^e deutsche Olympiasieger in der Leichtathletik
^Escheil Hans Wöllke, ein Angehöriger der

ultzmpikch ^u^öei, der das Kugclstohen mit der neuen
3n ^Estleistung von 16,2V Meter gewann.

^»N Fin^ lZleichen Wettbewerb belegte Stöck hinter
^luit auck^" ^^^lund den dritten Plah und sicherte uns
' ^ ^ uoch dic Bronzemedaille.

^lväh„.,-^"Ee Goldmedaille holte sür uns eine unserer
!chvn j^ I Leichtathletinnen Tilly Fleischer, die auch
I» dych , Angcles, wenn auch nicht zu den Siegerinnen,

SehSrjpei, Preisträgerinnen in zwei Wettbewerben
°>Ne, . Sie gewann das Speerwerfen ebenfalls in
h. ^""p'schen Vestleistung mit 45,18 Meter.

^Ur-h Ludie Silberne Medaille an Deutschland
^lay ^ rüger, die mit 43,29 Meter den zweiten
^ Polin Maria Kwasniewska belegte.
^vitten Cntscheidung des ersten Kampstagcs
luürhj Finnen siegreich, die das Crbe Nurmis
^lw.j "E^eu und im 10 000 Meter-Lauf durch
^ej ^' Askola und Iso - Hollo die ersten

belegten.

"Ut?r h. ^ uchsPrung blieben dis Amerikaner
^ Vvr Neger Iohnson siegte mit 2,03 Me-

Am-> farbigen Landsmann Albritton und
Nebe»^ Thurber.

^8Nis h ^ biesen Cntscheidungen war das sportliche Cr-
Viveii^ ^es die Weltbestleistung des Negers Iefle
^»dep ' iin Zwischenlauf der 100 Meter 10,2 Se-
b>e Dev«^^^ 3n den übrigen Vorkämpfen schnitten
ch^u im allgemeincn ausgezeichnet ab.

»rhebenden Feier gestaltete sich jedesmal die
ie^ "attfa„? ^ ung, die im Anschlutz an die Cntscheidun-
o i ^Urden Osu. Die Gewinner der olympischen Medail-
S, Uipj -?ou den Mädchen des Chrendienstes mit dem
^Ser erb,?,^" Lorbeer geschmückt. Der olympische
Tporin-' ^ugleich ein C i ch e n b ä u m ch en, das an
»^."chisch^uutte seiner Heimat zur Crinnerung an die
piele eingepslanzt werden soll. Zur glei-
d->s bm4>"^u an den Siegesmasten die Fahnen ihrer
re»^^unde^v""b die Kapelle spielte die Nationalhymne
Unv ^ch dio >E iLewinncrs der Goldenen Medaille, wäh-
" ben Dunderttausend von ihren Plähen erhoben
n-w ^ch ^-r -hrten.

D?"^u d,. Lendigung der leichtathletischen Wettkämpfe
wa ix ^'^^uten Graf Baillet-Latour und
dns?Üwcttiis...° bis Chrung der Sieger in den olympischen
V^N-ichs ^b-n vor. Hier wurde W. March, der
iein u Lo^^^^^b geschaffen und hierfür mit dcm olym
ert. eer belohnt wurde, besonders begeistert gc

sche Mannschaft einen schönen Sieg von 15:1 über
Kanada davon. In Döberih wurde der erste Wettbewerb
des modernen Fünfkampses, der Gelände-
ritt, entschieden, und in der Deutschlandhalle begannen
die Vorkümpfe im sreien Ningkampf.

Cinige Minuten nach 15 Llhr traf, von den Hundcrt-
tausend mit begeistertem Iubel begrützt, der Führer und
Reichskanzler im Olympiastadion ein und nahm in der
Chrenloge Plah, über der wieder die Führerstandarte
und das Olympiabanner aufgezogen wurden.

In seiner Begleitung bcfanden sich Reichssportführer
von Tschammer und Osten, Reichsminister Gene-
raloberst Göring, die Obergruppenführer Brückner
und Sepp Dietrich, die Staatssekretäre Pfundtner
und Körner, Gauleiter Streicher, General Da-
luege und Brigadeführer Schaub.

Ds« k»r«Lr«r« a» «Ti«

Der Führer lietz die Sieger in den Wettbewerben, in
denen während seiner Anwesenheit die Cntscheidung ge-
fallen war, nach der Siegerehrung in sein? Loge bitten,
um ihnen scine persönlichen Glückwünsche auszuspre-
chen. Als erste erschien^ glückstrahlend, qeleitet vom
Reichssportführer von Tschammer und Osten, Tilly
Fleischer, die im Speerwerfen der Frauen mit einem
neuen olympischen Rekord die erste Goldmedaille für
Deutschland errang und damit erreichte, dah die erste
Fahne, die am Siegesmast emporging, die deutsche
war; serner Luise Krüger, und die Polin Maria
Kwasniewska. Auch Ministerpräsident Generaloberst
Göring, Reichsstatthalter von Cpp und Gaulcitcr
Streicher gratulierten den Siegerinnen zu ihren
Prachtlcistungeii.

Cinige Zeit später erschienen dann die Sieger im
10 000-Mcter-Lauf, die drei Finnen Ilmari Salmi-
nen, Arvo Askola und Volmar Kso-Hollo und
schlietzlich der Sieger im Kugelstoßen, Ver deutsche Poli-
zeiobcrwachtmeister Hans Wölke, der Finne Sulo Bär-
lund und der Deutsche Gerhard Stöck. Die beiden Deut-
schcn strahlten über das ganze Gesicht, als sie sich beim
Führer melden konnten. Sie bezeichneten es als schön-
stes Crlebnis, dah sie in Gegenwart des Führers für
Deutschland kämpfen dursten und der Führer einer der
ersten war, der ihnen in herzlicher Weise seinen Dank
sagte.

Auch dic aus den Regierungsplähen anwesenden

Reichsminister, Reichsleiter und führende MLnner aus
Staat und Partei beglückwünschten die Sieger auf das
herzlichste.

Als der Führer nach Schluß der Kämpfe vom
Reichssportfeld zur Reichskanzlei zurückkehrte, wurde er
von ungezählten Tausenden wieder begeistert begrützt.
Die Menge durchbrach die Absperrung, sodatz sich der
Wagen des Führers nur mühsam den Weg bahnen konnte.
Der Wilhelmsplatz stand gedrängt voll begeisterter Men-
schen, denen sich der Führer mehrmals zeigen mutzte.

Das olympische Feuer wird nach Kiel gebracht.

Am 18,35 Llhr ftartete der Fackelläufer, der das
olympische Feuer zu den Wcttkampfstätten nach Kiel
bringt, wodie Segelwettbewerbe entschiede»
werden. Der Rcichssportführer von Tschammer und
Osten entlictz den Fackelläufer mit einer kurzen An-
sprache, in der er auf die symbolische Vedeutung dieser
letzten Ctappe des Fackellauses hinwies.

Dle Wr« ist »r,Mtt.

Slimmrn brr Wrltvrrftr übrr »ir SlWvisAra Svtrlr.

.Berliv l»«t alles Uerttoffen."

Das Echo der französischen Prefle.

Paris, 2. August. Die feierliche Cröffnung der
11. Olympischen Spiele in Berlin beschäfitgte am Sonn-
tagmorgen die gesamte Pariser Presse. Fast in
allen Blättern kommt eine rückhaltloseAnerken-
nung der gewaltigen deutschen Vorbereitungen zum
Ausdruck.

Der Berichterstatter des großen Pariser Sportblat-
tes „L'Auto" schreibt in seinem aussührlichen Bericht
über die Cröfsnungsfeier am Samstag, der Führer habe
den modernen Olympischen Spielen einen noch nie dage-
wesenen Auftrieb verlichen. Paris, Amsterdam und
Los Angeles hätten qewiß seit Athen Ctappen einer Cnt-
wicklung dargestellt, Verlin habe jedoch alles über-
t r o s f e n.

Wie auch das Crgebnis der deutschen sportlichen
Leistungen sein werde, so erklärte das „Ccho de Paris",
der Cröfsnungstag der 11. Olympischcn Spiele selbst sei
das wichtigste, eindrucksvollste und gewal-
tigste Crlebnis. Zehntauscnde von Iungen hätten
den ganzen Tag über im gleichen Schritt unter Gesang
ihrem Führer den Dank dafür abgestattet, daß er ihnen
die Freude zum Leben gegeben habe. Veim An-
blick der Legionen des neuen Deutschland, so meint der
Sonderberichterstatter dcs Vlattes, habe er einen trau-
rigen Verglsich dieser Iugend mit erhobenen Ar-
men und derjenigen, die die Fau st zum Gruß erheben
lerne, gezogen.

Der „Matiy" schreibt, mit 100 000 Kehlen und mit
100 000 Armen sei der deutsche Kanzler bei scinem Cin-

Die Ankunft des Führers im Olympiastadion.

Links: Graf B a i l l e t - L a t o u r. — Rechts: Exzellenz Lewald .

(Heinrich Hoffmann, K.)

treffen im Riescnstadion begrützt worden. Nicht nur, weil
er der Ches der dcutschen Regierung sei, sondern weil man
einem Mann danken wolle, daß er durch diese
Spiele die Kraft des Deutschen Reiches und sein organisa-
torisches Können der Welt bewiesen habe.

Das „Petit Iournal" nennt dcn Moment des Cin-
marsches der französischen Mannschaft tief
ergreifend. Der Beifall habe nicht abreitzen wollen.
Keine andere Mannschaft sei von den 100 000 so herzlich
begrüßt worden.

Auch das „Iournal" meint, bei dem Cmpfang der
sranzösischen Mannschaft im Stadion habe man das Ge-
sühl gehabt, einen der großen Augenblicke des
Weltgeschehens mitzucrleben.

„Ein ttiiWhlltt Tng sitt IenWmd.'

Stimmen aus Italien.

Rom, 2. August. Die italienische Preffe ist von de«
Feierlichkeiten in Verlin geradezu überwältigt. In
Seiten füllenden Verichten schilderr» die Sonderbericht-
erstatter das übermächtige Crlebnis des Cröffnungstages,
deffen Programm sich von Stunde zu Stunde in wohl-
durchdachter Weise gesteigert habe und ein wahres Fest-
und Weihespiel gewordeii sei.

„Meflagero" spricht von einem triumphalen
Tag nicht iiur für den Sportgedanken, sondern vor allem
auch für Deutschland und für Berlin. Die Deut-
schen dürfcn auf den Crfolg, den sie mit dcr Cröffnung
der Olympiade crrungen haben, wahrhaft st o l z sein. Die-
ser Crfolg sei im höchstcn Grad vsrdient. Dazu komme
cine Atmosphäre großer Ga st f r e u n d s ch a f t und Herz-
lichkeit, die alle GLste ohne Ausnahme genietzen. Die
Deutschen dürfen sich rühmen, eine unvergleichliche Kund-
gebung der Brüderlichkcit und der Solidarität mit dem
Odem des Lebens erfüllt zu haben.

„Noch niemals ist der Sport mit solchsr Pracht und
solcher Feierlichkeit verherrlicht worden wie bei der Cr-
öffnung der 11. Olympiade in Berlin", so schreibt „Po-
polo di Roma". Die Deutschen haben für diese völkischs
Handlung den weitesten und monumentalsten Tem-
pelbau der Welt erstellt, haben diesem Welttreflen
den großartigsten Rahmen gegeben."

Gcwiltiiill Eiidrmk ii Ameriki.

„Das größte Sportereignis der Weltgeschichte".

Newyork, 1. August. Nachdem bereits in den lctzten
Wochen die Vorbereitungen zu den 11. Olympischen Spie-
len im Mittelpunkt der Betrachtungen der amerikanischen
Prefle gestanden hatten, berichten die Blätter am Sams-
tag in grötzter Ausmachung eiygheend über die Cröffnungs-
feierlichkeiten in Berlin. Schlagzeilen wie „Die Verli-
ner Olympischen Spiele das grötzte Sportereig-
nis dcr Weltgeschichte" und „115 000 jubeln bei dcr Cr-
öffnung der 11. Olympiade durch den Führer", vermitteln
einen Cindruck von dcm tcilnehmendcn Intercsse, mit
dem die Oefsentlichkeit der Vereinigtcn Staatcn die Er-
eigniffe in Berlin verfolgt. In den Zeitungen kommt
die Meinung zum Ausdruck, datz es kaum jemals möglich
sein dürfte, die Aufmachung der Olympischen Spiele in
Verlin zu übertreffcn.

Der Einmarsch der Nationcn ins Stadion.

(Schirner, K.)

Die Entzündung des Olympischcn FcucrS aus dcm Altar im Lustgartcn.

(Weltbild. K.)

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Montag, 3. August

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M-ng-nstaff-l ö. g. gt. ist Anz-ig-n.Preisliste 5 gülug. Lrful-
lungsort und Bsrichtsstand ift H-idelb-rg. Geschästszeit S—>8 Uhr.
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