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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Juli bis Dezember)

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Heidelberger

Illeueste Nachricdien

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lllr. 274

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Schristleituna: Hauvtstraße 23 Hernsvrecher-S.-A. 7351—53.

Montag. 23. November

Hauptgeschäftsstelle Hauptstraße 23. Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgasse 1.

1936

Mehtlittlicht BWuW in Rolvosibirsk.

Em RMsdeutscher zum Tod verurtellt. - MotesWritt des deuWen Botschafters.

Der TmWt der WiMSr.

Verbrechcrische Mcthoden.

>i> ^oskau, 22. November. Am Donnerstag begann
>vo ° S i b i r sk ein neuer Schauprozeß ge°
„konterrevoluiwnäre trohkistische Schädlings-
»- des Kemerower Vcrgwerks. llnter den

ÄNa " ves rremerower Ber,
»Ng^.^tcn besand sich auch

neun

der reichsdcutsche Berg-

^°ur Stickling.
lj„^ui Sonntag wurde das Arteil gesällt.
ur,.-? ueun Angeklagten wurden zum
darunter

Sämt-

Ukteir "^un 'ÄNgeklagten wurven zum Tod ver-
ltq '' ^urunter auch der dcutsche Bergingenieur Stick -
ih ^' »bivohl er als Cinziger unter den Angeklagten die
Last gelegtcn Verbrcchen bestritt.

Uqs, Epruch des Gcrichts ist als endgültig anzusehen
h»b ^u^rlicgt keiner Berusung mehr. Die Angeklagten
etn?" ^biglich die Möglichkeit, ein Gnadengesuch

'Mr-tchen.

b x, ^cr deutsche Votschaster in Moskau, Gras von
C * ^ ch u l e n b u r g, hat daraushin sosort bei der
ds- .^Eregierung eine Demarche unternommcn, wobei er
ö^uubwürdigkeit der gegen Stickling erhobenen
°Sc hervorhob.

d<lß ^chvn die ersten Sihungen ves Prozeffes ergaben
Echem solcher Iustizkonstruktionen^ nach dem

dab ^uchanow-Arbeitern, .. .. .. . .

Ävs« ^ Angeklagten Ljaschtschcnko, Kowalenko, Andrejew,
ertrz!? und andcre, angeblich mit allen Mitteln un-
schqs-^tche Arbeitsbedingungen auf dem Vergwerk ge-
beqö ,„ hätten, wurde mit 'dem Verhör der Angeklagten
tl»h In der üblichen Form von „Geständniffen

kl»g,^clbstbezichtigungen" bekannten sich dann die Ange-
k?>c» mi, m,. L - des deutschen Ingcnieurs

„Gemeinsame Schädlinasarbeit des Trohkismus
Faschismus". Nach dem Aufmarsch einer Reihe
^tachanorn-ylrbsitprr, die als Zeugen aussagten.

und vogelfrei sind. Man wirft diesen Männern,
wenn man sie ausgenutzt hat und sie nicht mehr zu
verwenden wünscht, Sabotage vor, um sich ihrer zu
entledigen, Der verbrecherische Geist dieses
Systems muß die Cmpörung und den Protest der
ganzen Kulturwelt erwecken. Der deutsche Vot-
schafter in Moskau hat bereits gegen das Bluturteil
protestiert. Das ganze deutsche Volk schließt
sich diesem Protest an und verlangt, daß dieses Ürteil
aufgehoben wird.

*

Worte des Protestes.

Der „Völkische Veobachter" schreibt u. a.: Das C r-
starken derFront der ordnungswilligen Staaten
scheint für Moskau der letzteAnstotz zu sein, den
größtenCinsatz in seinem blutigen Spiel zu wa-
gen; denn Hand in Hand mit seinem Aufmarsch in
Spanien geht eine Herausforderung Deutsch-
lands, die unter keinen Amständen ohne einen ganz
besonderenZweck in diesem Augenblick von Mos-
kau heraufbcschworen scin kann. In der Moskauer Rech-
nung ist nur ein Fehler enthalten, nümlich der, daß
di« Herausforderung an das nationalsozialistische Deut-
sche Reich und nicht an irgend einen Staat gerichtet wor-
den ist. Crst vor wenigen Taqen hat Deutschland bewie-
sen, daßes eine Grenze für dre Wahrung der Chre auch
seiner Bürger gibt, dcren Aeberschrcitung es untcr kei-
nen Amständen oulden wird. Wir verlangen, daß deut-

sche Menschen und ihrem Recht an jeder Stelle außerhalb
ihrer Grenzen die gleiche Achtung entgegengebracht
wird, die das Dcutsche Reich als Ganzes für sich fordern
muß. Wie wir bereit srnd, jedem Ausländer auf deut-
schem Boden dre Rechte zuzuerkennen, auf die er An-
spruch erheben kann so kann sich jeder Rerchsdeutsche rm
Äusland klar darüber sein, daß die ganze Machr des
Reiches hinter ihm steht, solange er es verdient. Der
deutsche Votschafter in Moskau hat keinen
Augenblick gezögert, die notwendigen Schritte nach der
empörenden Justizkomödie gegen den Ingenieur Stickling
einzuleiten. Den Moskauer Friedensstörern ist damit
die lehte Gelegenhcit gegeben, vor dcr Angeheuerlichkeit
ihres eigenen Treibens noch Hurückzuschrecken.

Die „Montagspost" schrcibt u. a.: Die ganze zi-
vrlisierts Welt wird sich zusammentun müffen, um
eindeutig zu zeigen, daß sie politischeMorde an
ihren Vürgern nicht zuläßt. Die qanze zivilisierte Welt
wird aber zugleich die Schluckßsolgerungen dar-
aus ziehen müssen, daß es im Lande des Bolschewismus
kein Gastrecht gibt, selbst nrcht für Menschen, die
die Sowjets selbst Herangeholt haben, um ihre Anfähig-
keit rn der eigenen Wirtschaft, in der eigencn Industrie,
durch den Cinsah fremder Fachleute zu ver-
schlcrern. Das Arteil von Nowosibirsk wird und muß
zu einem Signal sür die zivilisierte Welt wcrden, dcr
Willkür der Moskauer Machthabsr, der Willkür einer
auf befohlensn Mord gerichteten „Iustiz" ein Cnde zu
machcn.

Nrei 5ahre RcichMt«rhM«er.

Iahrestagung mit „Kraft durch Frcude" am
27. und 28. November.

Verlin, 22. November. Die Reichskultur-
kammer und die NSG. „Kraft durchFreude"
in der Deutschen Arbeitsfront blicken in diesen Tagen auf
ihr dreijähriges Vestehen zurück. Aus diesem
Anlaß findet am 2 7. November in Verlin die ge-
meinsame Iahrestagung der Reichskulturkam-
mer und der Deutschen Arbeitsfront, NSG. „Kraft
durch Freude" statt.

Auf der gemeinsamen Festsihung mittags 12 Ahr in
der Philharmonie werden der Präsident der Neichs-
kulturkammer, Reichsmintster Dr. Goebbels und der
Lciter der Dsutschen Arbeitssront, Reichsorganisations-
leiter Dr. Ley, sprechen. Äbends 19.30 Ahr findet im
Deutschen Opcrnhaus eine Festaufführung der romanti-
schen Oper „Der fliegende Holländer" von
Richard Wagner statt.

Am Samstag, 28. November, wird um 11 Ahr mit-
taas im Kronsaal des Reichsministeriums für Volks-
au'fklürung und Propaganda der Reichskultur-
senat 'zusammentreteii, der von seinem Präsidenten
Reichsminister Dr. Goebbels zur dritten Sitzung ein-
berufen wurde.

Gm mm Echau -er Mlt.

Msred RvsmbttS übrr „Mllanschammg und WWMast".

iep.

. mit

l,Nq

Ausnahme
auch bereitwilligst

Ae» F!>"9 auch oerenwimgii der ihnen zur Last ge-
" Verbrechen für schuldig, und zwar: angeblich
ErpUung der Stollen, planmäßige Schafsung. ständiger
onsgsfahr, Herbeisührung von Anglückssällen mit
Lch„,,Mcn Opfern usw. tzierin wich dieser neue
b>ld„„''rozeß nicht im mindesten von bekannten Vor-
I" ab.

Anc>,, diese ekelhaften Sclbstbcschuldigungen sich haar-
mit dem Wortlaut der Anklagcschrift decken und
wiederum sich mit den bckannten Propaganda-
nicht . >n völliger Uebereinstimmung besinden, ist
hj», "csonders erstaunlich. Die politischen
klg. ^^gründe dieses Prozesses sind völlig
sentii^ Sowohl die Anklageschrift wie die Preffeverös-
Un a§U"gen laffen deutlich die Tendcnz erkennen, die
stenn"'gen Wirkungen des lehten Trohki-
N>et,ozesses im Ausland einigermaßen wieder
Kibpbumachen und daneben Sündenböcke sür die
irhas»,>!,olge der sogenannten Stachanow-Vewegung zu
geq verheerenden außenpolitischcn Auswirkun-

ebenni^ Trotzkistenprozeffes, dcr in der großen Politik
Cbens?^!agt hat wie die Cinhcitsfrontpolitik auf der
kuß d- Pr Komintern, bildeten für die Sowjets den An-
bie Scharte wieder auszuwehen. Daneben haben
di« y.P0slauer Gewalthaber das dringende Dedurfnis,
iq S^lMerksamkeit der Welt von ihren Machenschaften
^ke» und den daraus entstehenden Folgen abzu-
<Nißx„' Man erinnert sich, daß die gleiche Tendenz
Vro»„?ulitischen Ablenkungsmanöver berelts im Schachty-
U> e j? öugrunde gelegen hat. Man mutz es als Ve-
regier,. bes schlechten Gewissens der Sowjet-
MÜh^uug ansehen, daß sie trotz der fortgesehten Ve-
des deutschcn Konsuls um seine Teil-
b«rvi un den Prozeßverhandlungen diese bisher zu
Dro^)udern S^wußt hat. Diese Tatsache drückte dem
" 3 einen eindeutigen Stempel aus.

>as?! Die Schnelligkeit, mit der in Nowosibirsk
Ebeur "eil gefallt worden ist, ist höchst verdächtig-
ben N berdächtig ist, daß man die Oeffentlichkeit über
Untei-eiNuuf des Prozeffes nur b r u ch st ü ckw e i s e
k tz » /hat. Die Todesurteile sind ein Will °
m I: p ruch, ver, sowcit der Reichsdeutsche Stickling
seitjg^e kommt, durch keincrlei sachliche Motive gerecht-
S-lw „"'^den kann. Die Absicht des Sowjetregims ist
ichewinn^ ?är das vollkommene Versagen des bol-
Unh >'sichen Systems sucht man nach Sündenböcken,
greift nunmehr nach den Auslündern, um ste
baben i^^tlich z» machcn für das, was andcre vcrschuldct
^Nsie'»,-m Lauf dcs Novembcr sind 25 Reichsdeutschc,
Mvrh.ore Angehörigen einiger andcrer Staaten verhasiet
Äoch, und allen diesen Menschcn wird in den nächsten
>°Moül,> r Prozeß gcmacht werden. Der Prozcß von
An -As,^sk ist oisenbar als ein Vorspiel und als
Uächst u jterprozeß qedacht für das, was man in den
Wochen dcr Welt zu bieten beabsichtigt. Der
Mrtra» bon Rowosibirsk zeigt, daß Ausländer, die
3nge»-^usselig nach Sowjctrußland gchcn, um dort als
ure und Wiffenschaftler tätig zu sein, rechtlos

Verlin, 21. November. Den Höhepunkt der Reichs-
arbeitstagung der Reichsstelle zur Förderung
des deutschen Schristtums bildete am Sams-
tagabend eine große Kundgcbung in der Krolloper. llnter
den Chrengästen sah man führende Persönlichkeiten aus
allen Gliederungen und den Organisationen der Ve-
wegung, Vertreter der Diplomatie und der Wiffenschaft.
Die Feiergestaltung in dem festlich geschmiickten Raum
hatte der Reichsarbeitsdienst übernommen. Nach dem
Vortrag einer musikalischen Dichtung des Reichsarbeits-
dienstes sprach dann Alfred Rosenberg übsr „W elt-
anschauung und Wissenschaft".

Lr dankte zunächst dem Leiter der Reichsstelle,
Hagemeyer, sowie ihren Mitarbeitern in Berlin
und im Reiche, besonders aber den Lektoren, die in stei-
acndem Maß sich für Wertuna und Förderuna des deut-
schen Schrifttums eiiweseht hätten. Seit l933 sei eine
ungeheure Flut des Schrifttums aus allen Gebieten fest-
zustellen aewesen. Trohdem sei es nicht wahr, als habe
es vor 1933 ein nationalsozialistisches Schrifttum nur
ganz vereinzclt, nur als ganz unbedeutend gegeben.

Das Schrifttum vor 19ZZ.

Reichsleiter Rosenberg gab etne kurze lleber-
sicht über dieses Schrifttum, angefangen von 1919, da
Dietrich Cckart seine Zeitschrift „Auf gut
deirtsch" Adolf Hitler zur Verfügung stellte. Dann
sei der „Völkische Veobachter" als erste Zeitung
aufgetreten. 1922 sei die Broschüre „Wesen, Grundsätze
und Ziele der NSDAP." von Reichsleiter Rosen-
berg als erste parteiamtliche Schrift der Bewegung er-
schienen, gefolgt von einem Duhend anderen. Dann kam
die erste Sammlung derReden desFührersin
den ersten Iahren seiner politischen TLtigkeit 1925; dann
das für immer grundlegende Werk des Rationalsozialis-
mus „Mein Kampf". Seit 1924 erschien die Mo-
natsschrist „Der Weltkampf", seit 1930 die „National-
sozialistischen Monatsheste". Im Laus der Iahre gab
dann der Zentralparteiverlag eine große Anzahl von
Heften unter dem gemeinsamen Titel „Die NS.-Viblio-
thek" heraus.

Zu diesem Schrifttum müßte man unmittelbar hin-
zurechnen die Werke von Prof. Günther: „Raffcn-
kunde des Deutschen Volkes" und „Raffekunde Curopas",
die mit zu den geistigsn Grundlagen des nationalsozia-
listischen Raffegedankeiis gehören. Dann erschienen die
Werke von R. Walter Darrs: „Das Bauerntum als
Zrquell der nordischen Raffe" und sein Werk über den
„Neu-Adel die ebenfalls in den Gesamtbau des natio-
nalsozialistischen Denkens als eine wichtige Grundlage
hineingehören. — Das Cntscheidcnde des natio-
nalsozialistischen Staatsgedankens, der national-
sozialistischen Weltanschauung ^st also längst vor der
Machtübernahme ausgesprochen und schristlich nieder-
gelegt worden. Aber 'nunmehr ist das ganze Leben durch
hie Tat erfaßt, und Tausende sind bcrufen, sie zu ge-
stalten.

Dann ging Rosenberg auf eine Anzahl brennendsr
Fragen des wiffenschaftlichen Lebens über. Man will uns
unsere wiffenschaftliche Gewiffenssreiheit nehmen; dizrch
jene, deren politische Herrschaft durch andere Lehren
verbreitet wurds. Was man heute Wissenschaft
nenne, sei ausschließlich in Europa entstanden. Die be-
sten Menschen Curopas hätten sich für dicse
Forschung geopfert, und wir als Nationalsozialisten füh-
len uns als Nachfolgsr jener, die dem Forschungs-
willen die Bahn gebrochen haben. Auch wir bekennen uns
zum Grundsah der exakten Forschung. Cntgegen manchen
romantischen Bestrsbungen wollen wir feststellen, daß das
gewiffenhaste Cxperiment es ost verhütet hat, daß die
europäische Wissenschaft sich in geistigen Nebeln der
Phantasteri verlor.

Eine neue Philosophie.

„Wer etwas andcres will, will nicht Wiffenschaft,
sondern Zauberei." Wir müßten, wenn es nötig sei,
Vilder und Theorien fallen laffen, wenn sis durch nichts
zu leugncnde Crfahrungstatsachen wider-
legt werden. Diese innere Wahrhastigkeit
stehe in tiesem Anterschied zu einer Auffaffung, die grund-
sätzlich der Vermmst und der Wiffenschaft nur gestatten
wollte, uralte Weltbilder, ungeachtet aller For-
schungsergebniffs, zu beweisen.

Hier ergebe fich aber eine intereffante Wechsel-
beziehung zwischen Wiffenschaft und Weltanschauung-
Kopernikus habe einmal ein altes Weltbild
gestürzt, die Rassenkunde sprenge heute weitere
Vollwerke einer geistiaen Vergangenheit, die Vorge-
schichte ändere die Richtung der Betrachtungsweise in
der Geschichte. Nichtsdestoweniger sei es Tatsache, daß
ein Lebensspiel, eine innere echte Kultur nur dann ent-
stehe, wenn nach und mit der exakten Naturwiflenschaft
alle Cinzel^ebiete durch eine Schau der Welt
verbunden seien. Dies habe einmal dis Theologie
unternommen und sei durch die fortschreitende Welt dann
gescheitert.

„Ich," so führte Reichsleiter Rosenberg aus, „glaube,
als Bekenntnis, baß eine nationalsozialistische Philo-
sophie einst die Königin der Fakultäten einer
kommenden Universität werdcn wird. Die Weltanschau-
ung des 18. Iahrhunderts zergliederte, wir streben nach
einer neuen Vildung, nach eincr neuen echten Gliederung
dcs Lebens.

Ferner bin ich der Ueberzeugung, daß dicse Philo-
sophie ihren Ausgang nehmen wird nicht von metaphy-
sischen Spekulationen, sondern von einer germani-
schen Wertelehre. Die Feststellung dcr Werte von
Ehre, Treue, Tapserkeit find cxakte Fcststcl-
lungen der inneren Erfahrung, ebenso exakt wie ei»
physikalisches Experiment."

Verteidigung der Revolution.

Niehsche hat einmal einen entscheidenden Satz
ausgesprochen: „Was ist gut? Tapferkeit ist
gut!" Die Tapserkeit überall, als Soldat, als For-
schsr und als Denker bildet die Cinheit einer unserer Vs-
tätigungen. Cin altes und neues Cthos ist somit zum
Mythos des Lebens geworden."

Wenn wir dies bekennen, so kämpsen wir damit ge-
gen manche Minderwcrtigkeitsgefühle, die sich in der
Wiffenschaft heute bemerkbar gemacht haben . Cs ist ganz
natürlich, daß der politische Führer im Vrennpunkt des
Intcreffes stcht. Wir haben uns durch Aufbau einer
neuen Wehrmacht die nationale Freiheit ge-
sichert, und es versteht sich von selbst, daß die Licbe zur
neuen deutschen Wehrmacht ein hervorstechendes Kcnn-
zeichen unseres Lebens ist. Aber zugleich hat der Füh-
rer inNürnberg darauf hingewiesen, daß die Si-
cherunq unserer Weltänschauung niit eine der wichtigsten
Aufgaben für die kommcnde Zeit darstellt.

„Ich ruse Profefforen, Lehrer und Studenten aus,
dieWürde echterForschungzu verteidigen, den
Stolz zu haben, ihr ein Leben ebenso zu weihen, wis ein
Staatsmann der Sicherheit scines Volkes. Einst saß die
Welt zu Füßen von Humboldt, Ranke und Häk»
kel. Hunderte neuer Probleme ziehen heute durch die
Welt und ersordern Arbeit und Lösung. Diese Vielheit
müßte unsere Studenten geradezu reizerr, sich mit aller
Leidenschaft zu betätigen."

Hier liegen die Aufgaben!

Reichsleiter Rosenberg nannte eine Anzahl von
Themen, die einer eingehenden Dearbeitunq hedürften:
das Wesen deutscher Naturersorschung,
Rassenpsy ch olo gie an Stelle der verschwom-
menen Völkerpsychologie; — Darstellung der Dölkerwan-
derung auf Grund der Crgebniffe der vorgeschicht-

Um den Tschammer-Pokal: Schalkc und Leipzig be-
strciten das Cndspiel.

Um den Rcichsbund-Pokal: Nur noch Vaden als
einziger süddeutscher Gau im Wcttbewerb, Bayern und
Südwest ausgeschicden.

Vezirksklaffe Unterbaden-Ost: FG. Union — 1. FC.
05 Heidelberg 1:1. Wiesloch an der Tabel' V 'itze.

Vadens Handball-Gaumannschaft verlor in Iena
gegen Gau Mitte 21:5.

hockey: HCH. — VsR. Mannheim Z:5.

Rugby: RC. Stuttgart errang die Meifterschast von
Württemberg/Vayern. — Privatspicl TGH. 78 gcgen
HRK. H Z:11. — RC. Psorzheim — HRK. I 4:11.

Bild linrs:

Barcelona.

So sah die Stadt ernst aus, die
neben Madrid heute mehr denn je
im Miiielpunkt der spanischen Er-
eigniffe steht. Unser Bild gewährt
einen Blick auf den repräsentativen
„Katalonischen Platz" mit seinen

Hochbauten.

(Graphjsche Werkstätten, K.)

Bild rechts:

Vom spanischx» Krtegsschauplatz.

Rote Gefangene sind eingebvacht
worden und werden in Campamente
von Marokkanern bewacht.

lScherl Bilderdienst, K.)
 
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