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„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Montag, 23. November 193b
Mr. 274
l' chen Forschung —; das nordische Schönheits-
^deal und eine neue Philosophie der Kunsh Rasie-
-ersehung und Untergang Roms; Kampf der Lharakter-
werte rn der europäischen Geschichte. Cs sei ein Feld
fur kuhne Geister erobert worden, wie seit fünfhundert
Sahren nicht mehr.
Wenn wir dies positiv betoncn, so müßten wir auch
-egen alle Verfälschungen uns zur Wehr
setzen. Die universalistische Schule versuche erneut, den
lebendigen Menschen nur als ein Produkt einer „Auf-
zliederung aus einer abstrakten Menschheit" darzustellen.
Die Scholastik schleicht auf Gummisohlen über „Gesell-
fchaftslehren" oder „Metabiologien" herum. Wir wer-
bsn keine Ohren haben, um ihren Schritt zu hören. Sie
soll schreiben, was sie will, aber als nationalsozialistisch
werden wir sie nicht anerkennen können. Wenn wir dies
aber auch betonen, so sind wir fern von jeder Kleinlichkeit
in der Beurteilung der Geister und Forscher der Ver-
Hangsnheit. Gegen eine Dergangenheit, dis absolut er-
ledigt ist, werden wir keinen Frontalangriff mehr
führen.
Vekenntnis zum Geisteskampf
!lnd zum Schlutz: Cine Weltanschauung stelle sich
nicht allein in der Wisienschaft dar. Sie sei ebenso durch
dieunmittelbareTat im Leben verkörpcrt:
durch die Aufmärsche zu unserem Reichsparteitag in
Rürnberg der SA., SS. und dss Arbeitsdienstes, durch
die Vereidigungen, durch die Aufnahms der HI. in die
Partei, durch die heroischen Totenfeiern dcs 9. November
durch die Monumentalbautsn der Bewegung, die ent-
stehen usw. Das alles gehöre zur Gesamtheit der
Darstellung und Dielgestalt der nationalsozialistischen
Weltanschauung.
„Aber in dieser Gesamtheit wird die kommende Zeit
der Wiflenschast große Ausgaben sür die Verteidigung un-
serer Revolution geben. Sie zeige sich dieser Aufgabe
würdig — und bereite sich aus sie vor. Nur eins neue
Schau derWeltin Idee und Leben kann uns retten.
Diez zu tun, fftdiegrotzeSendung der natio-
nalsozialistischen Vewegung. Dies auch sür
den Kampf in der Wffsenschaft zu tun, ist un s e r S ch i ck >
s a l. Wir können ihm nicht entrinnen und wir wollen es
auch nichtl Wir bekennen uns kämpsend zum grotzen
Geseh unserex Zeit, nur so können wir auch seiner
würdig sein!"
*
Fn der Preutzischen Staatsbibliothek. llnter den
Linden wurde am Samstag vormittag durch den Veauf-
tragten des Führers für die gesamte geistigs und
weltanschauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter
Alsred Rosenberg, dis zum Teil bereits in Nürn-
berg zum Parteitag 1936 gezeigte Ausstellung „Das
politische Deutschland" eröffnet.
Feierliche Beisetlmg ii Me«.
Trauergottesdienst in der Kathedrale.
Athen, 22. November. In der Kathedrale in
Athen, wo die Särge des Königs Constantin und der
Königinnen Olga und Sophia seit mehreren Tagen
aufgebahrt waren, begann in Anwesenheit der königlichen
Familie am Sonntag vormittag dsr feierliche Trauer-
gottesdienst, der die Bersetzung der Särge im
Königlichen Mausoleum in Tatoi einleitete. Nach dem
Gottesdienst bildete sich wiederum ein Trauerzug,
der den auf Lafetten gebetteten Särgen bis zur Stadt-
grenze das Geleit gab. Die feierliche Bcisetzung in Ta-
toi ersolgte am Sonntag nachmittag.
Trauerseier der griechischen Kolonie in Berlin.
Verlin, 22. November. Aus Anlatz der feierlichen
Beisetzung in Athen wurde in der Kapelle der Königlich
griechischen Gesandtschaft in Verlin eine Trauer-
seier abgehalten, der der Königlich griechische Gesandte
Rizo Rangabe mit seiner Gattin, sämtliche Mitglie-
der der Gesandtschaft und die griechische Kolonie voll-
zählig beiwohnten.
Konrad Henlein Vorsihender des Verbandes der
deutschen Volksgruppen in Europa.
Karlsbad, 21. November. In der Hauptversamm-
lung der gegenwärtig in Karlsbad stattftndenden alljähr-
lichen Tagung des Verbandes der deutschen
Volksgruppen in Curopa wurds Konrad Hen-
lein einstimmig zum Vorsihenden des Verbandes ge-
wählt.
Führende Kommunisten der Wolga-Republik nach
Sibirien verbannt.
Warschau, 22. November. Cin aus Kiew in War-
schau eingstroffener Pole, der sich kürzlich in der
Wolqa-Republik aufhielt, berichtet, die GPU. ist in leh-
ter Ieit unter dem Vorwand gegcnrevolutionärer Vc-
strebungen auch gegen zahlreiche sührende Männer
der wolgadeutschcn Republik vorgegangen. Neben Tau-
senden von deutschen Bauern, die bereits vor
einiger Zeit in die grotzen Verbannungslager Osffibiriens
gebracht wurden, sind in letzter Zeit in Cngels, der
Hauptstadt der Wolga-Republik, nahezu sämtliche Schrift-
leiter der „Nachrichten", dcs amtlichen Regierungs-
organs, ferner der Leiter des „Deutschen Staatsverlags"
Äilli Leo, der in Deutschland als Leiter des srühe-
ren Rotfrontkämpferbunds bekannt war, verschiedene Re-
gierungsmitglieder, unter ihnen der Kommisiar für das
Bildungswesen, und einer der bekanntesten deuffchen
Wolgakommunisten Welsch verhastet und zu lang-
jähriger Zwangsarbeit veffchickt worden.
Nie Loidoiier Philharmonilier iii M».
Das lehte Konzert ihrer Deutschland-Tournee.
Mit dem lehten der zehn Konzerte fand am Sams-
tag abend die Deutschlandrerse dcs Londoner Phil-
harmonischen Orchesters unter Leitunq seines
Dirigenten Sir Thomas Veecham in Köln ihren
glanzvollen Abschluß, Dis Grotze Meffehalle war bis auf
den lehten Platz beseht. Den grötzten Crfolg des
Abends hatten die Gästs üei dcr Cs-Dur-Symphonre von
Mozart.
Im Anschluß an das Konzert gab die Stadt Köln zu
Chren des Orchesters im Nathaüs einen Cmpfang.
Bürgermeister Schaller histz die GLste willkommen.
Er würdigte insbesondere dic Verdienste Sir Thomas
Deechams um die Förderung und Vertrsfung deutscher
Musik in Cngland und hob mit bcsonderem Nachdruck
hervor, datz Beccham währsnd des Krieges immcr wie-
der deutsche Musik zum Vortrag gebracht und einen voll-
ständiaen Wagner-Zyklus dirigiert hab».
Sir Tbomas Beecham dankte für den überaus
herzlichen Cmpsanq und betonte, datz dis deutsche Musik
vom enqlischen Volk sehr geliebt werde m.d aus dem eng-
lischen Konzertleben nicht fortzudenken sei.
Damit ist die deutsche Konzertreise der Londoner
Philharmoniksr beendet. Sie war ein grotzer künst-
lerischerCrfolg für das Orchester und seinen Diri-
genten Sir Thomas Veecham. Sie war aber darüber
yinaus ein Veweis für die engen kulturellen Veziehun-
gen zwischen England und Deutichland, sowie ein wesent-
nches Mittel, die deutsch-englische Freundschaft zu för-
dern und auch zur politischen Derständigung
der beiden Völker hinzuführen.
kunst und Vissenschaft.
sGeheimrat Prof. Johannes Stumvfj, der Effinder
»er G l e i ch st r o m - D a m p f m a s chin e, st; 75. Le-
siensiahr in Berlin gestorben. Jn MülHsrm geboren, stu-
ffeffe Stumpf in Aachen, war dann Astzstent g» der Ber-
iner Technischen Hochschule und von 1892 bis 18SS Ober-
ingenieur in Vhicago. Alz Ordinarius nach. Berlin be-
:ufen. hat Stumpf seme Maschine aufs vielseitigste durch-
,eavbeitet und rhre Anwendung auf vielen Gebieten durch-
zesetzt Stumpss hervorragende Verdienste auf sernem
Lrbeitsgebiet trugen ihm verschiedene Auszeichnuimen em.
1920 verlieh ihm die Aachener Technische Hochschule die
Würde eines Doktor-Jngenieurs ehrenha ber. 1M> wurde
ir zum Mitglied der mathematisch-phpliiallschen Klasie der
Preutzischen Akademie der Wisienschaften gewahlt und
1930 zum Ehrensenator der Berliner Technrschen Soch-
jchule eLaamit. .,...
Ls M ims fttltt Z» macklkN!
MiMslllvrüWent Mlll libll lln MlllabttSvla«.
Karlsruhe. 21. November. In der Industffe- und
Handelskammer Karlsruhe sprach am Freitag Minister-
präfident Walter Köhler über den Vierjahres-
plan. Cr begann mit der eindeutigen Feststellung des
Wesens und Zieles der grotzen Aufgabe, die nach dem
Willen des Führers zum Wohl des deutschen Dolkes be-
wältigt werden muß.
Warum brauchen wir den Vierjahresplan? Wir
brauchen ihn aus dem schon erwähnten großen politischen
Grunde. Wir brauchen ihn aber auch innerpoli-
tisch mit eiserner Notwendigkeit, wenn wir bedenken,
daß durch die Veseitigung des gewaltigen Heeres der
Arbeitslosen eine Steigerung des Bedarfs auf allen Ge-
bieten eingetreten ist und diesem heute praktisch unbe-
grenzten deuffchen Bedarf auf allen Gebieten eine absolut
begrenzte Möglichkeit gegenübersteht.
Die Maßnahmen, die der Vierjahresplan inner-
wirffchastlich vorsieht, können natürlich nicht von
heute auf morgen in Wirksamkeit treten. Cs ist
nicht so, als ob wir uns in Deutschland von der
Weltwirtschaft völlig loslösen wollten. Dieses Ziel
ist weder beabsichtigt noch gewollt.
Durch den Vierjahresplan soll allerdings verhindert
werdsn, datz wir an andere Mächte, die den Rohstoff,
den wir brauchen, besitzen, auf Gedeih und Verderb aus-
gsliefert sind. Im übrigen muß die gesamte Wiffschaft
ihre ganze Krast einsetzen, um die Ausfuhr zu
hebsn. Auf der anderen Seite müflen wir darangehen,
alle gegebenen Möglichkeiten innerhalb der deutschen
Volkswirtschast zu mobilisieren, um uns rohstofs- und
nahrungsmittelmäßig freier zu machen.
Der Ministerprüsident verwies in diesem Zusammen-
hang auf die Erzeugungsschlacht und erklärte,
datz im Rahmen des Vierjahresplans die deuffche
Bauernschaft genau so wichtig ist wie jeder andere Stand.
Der Vierjahresplan wird den Aufbau neuer
grotzer Werke mit sich bringen, und die deutschs
Wisienschast wird alles tun, um die Rohstofferzeugung
zu fördern. Selbstverstündlich müsien die neuen Crzeug-
nisie vom Volk gern und freudig aufgenommen werden.
Der Ministerprästdent flocht hier ein, daß es falsch
wäre, wenn man unter der Wirtschaft nur die großen
Betriebe der Industrie verstehen wollte. Ieder
deutsche Volksgenofse sei irgendwie mit der Wirtschaft
verhaftet. Auch der Kleingewerbetreibende
und nicht zuleht die Hausfrau seien überaus wichtige
Glieder der Wirtschaft. Wichtig ist weiter die Crfasiung
derjonigen Werte, die in Deutschland bisher vertan und
nicht verwertet wurden.
Es ist selbstverständlich, datz auch in den Vetrieben
alles getan wird, um den letzten Abfall der Ver-
wertung zuzuführen. Es gilt nun, das, was wir
haben, so zu verteilen, wie es gerecht und staats-
politifch notwendig ist.
Der Redner kam dann auf die ihm übertragene Auf-
gabe zu sprechen, dis Verteilung der Rohstofse
im Reich vorzunehmsn. Die Aeberwachungsstellen bleiben
im bisherigen Umfang bestehen und wsrden auch künftig
die Last der Arbeit zu tragen haben. Seine, des Mini-
sterpräsidenten, Tätigkeit bestehe darin, das Anfallende
an Rohstoffen unter die grotzen Verbraucher auf -
zuteilen.
Zur Preisfrage erimierte der Redner an die
grundsätzlichen Ausführungen des Gauleiters Wagner.
Cs sei für das Gelingen des Vierjahresplanes von ent-
schsidender Vedeutung, datz alles drangesetzt wird, um zu
verhindern, datz die Preise in Deutfchland i n
dieHöhe schnellen. Andererseits müsie verlangt
werden, datz die Käufer entsprechend vernünftig
sind und nicht in der Gegend herumreissn, um alle mög-
lichen Dinge zufammenzukaufen. Das wäre ein Ver-
brechen am deutschen Volk.
Zusammensasiend erklärte Ministerpräsident Köhler
zum Schluß: Der Vierjahresplan ist eine
schwere Ausgabs und ersordsrt von uns allen den
lehten Cinsah. Cr ist keine Angelegsnheit, an der
irgendjemand vorbeikommt und geht den Mann aus der
Hochschule genau so an wie den auf der Stratzc.
Wenn wir den Merjahresplan siegreich durchfüh-
ren wollen, dann ist es nur mit denselben Tugen-
den möglich, die dem Führer und der national-
sozialistischen Vewegung zur Macht verholfen
haben. Wir müsien den Glauben besihen, der jenen
Männern eigen war und der Verge versotzt.
Grohe Schwierigkeitsn können überwunden werden,
wenn der Wille vorhanden ist, ste zu überwinden. Be-
triebsführer und Gffolgschaft müsien wisisn, worum es
geht: Cs gilt,uns frcierzu machen.
Für das Grcnzland Baden erklärto der Mi-
nisterprastdent: Wir sind willens, auf allen Gebieten des
Vierjahresplans mitzuarbeiten. Ich habe zu der
badischen Äirtschaft das fslsenfeste Vertraucn, daß sie
ihre Pflicht auf dem Plahe, wo ste steht, hundertprozen-
tig zu erfüllen bsstrebt ist.
Der Redner teilte mit, daß im badischen Finanz-
und Äirffchaftsministerium ein besonderes Refe-
rat sür den Vierjahresplan eingerichtet ist, das die Ver-
bindung mit den Berliner Stellen unterhält. Treue
hat ststs die nationalsozialistffche Vewegung ausgezcich-
net. Dieser Plan konnte nur gestaltet werden, wcil wir
den Mann gefunden haben, der unser allerFüh -
rer ist. Das deutsche Volk versteht ihn, versteht auch die
von ihm gestellte Aufgabe. Das Äerk wird gelingsn,
wenn wir das Äertvbllste, was wir in Deütschland
haben, darangeben: unsere Treuel
*
Dem Vortrag wohnten bei alle führenden Männer
der badischen Wirtschaft, Männer der Partei, der SA.
und DS., als Vertreter dcr Wehrmacht General der In-
fanterie Kommandierender General Geyer, der Kom-
mandeur der 35. Division Generalmajor Schaller,
und Oberst Iahn, die Behördenleiter und Präsidenten
der Reichsbehörden.
Lkan-al Sel Ser Gedenkleler für Galengro.
Die BeiseKang i» Lille.
Cin Nachruf Leon Blums.
Lille, 22. November. An den Veisehungs-
fsierlichkeiten für Salengro am Somitag-
nachmittag in Lille nahmen die gesamte Reaierung,
mehrers hundert Kammerabgeordnete und ein Masien-
aufgebot von Anhängern der Volksfrontparteien teil.
Dcr Sarg Salengros war seit Samstag im Rat-
haus von Lille aufgebahrt. Dort hielt Ministerprästdent
Leon Blum am Sountag seinem einstigen Mitarbei-
ter einen Nachruf, in dem er sagte, es dürfe nicht da-
hin kommen, daß das französtsche Dolk noch immer füh-
rende Politiksr durch eine „nichtswürdige Preffs" ver-
folgen laffe. Das Volk würde nicht länger dulden, daß
„Vandenführer" seine Chre antasteten. Cs wsrde gegcn
sie die republikanische Versassung kräftiger aus-
bauen. Die Verleumdung müffe an dsr Wurzel gefatzt
und bestrast werden und die Regierung werde hiersür
sorgen.
Der Sarg wurde dann zum Friedhof überfühff, wo
die Veisehung Salengros stattfand.
*
Während in Lille Salengro beigeseht wurde,
veranstalteten in Paris die Anhanger der Volksfront
einen merkwürdigen Trauerumzug. In Sprechchören
wurds die Liefrung von Flugzeugen, Kanonen und Ma-
schinengewehren für Spanisn und dis Aufhebung der
Vlockade der spanischen Nepublik gsfordert. Dazwischen
hörte man die Rufe: „Wir werden Salengro rächsnl"
und „Cs lebsn die Sowjets!"
Tiimlt dei der Pariser Gedeidseier.
Daladier muß fiir zehn Minuten seine Rede
unterbrechen.
Paris, 22. November. Samstagabend vsranstaltete
die Sozialistische Partei in der Winterradrennbahn in
Paris eine Versammlung zum Gedächtnis von Innen-
minister Salengro. Mehrere Volkssrontminister wa-
ren srschicnen. Ministerpräsident Blum, der zugesagt
hatte, begründete sein Fernbleibcn mit Arbeitsüber-
lastung und Trauerstimmung. Cs kamen Vertreter sämt-
licher Teile der Volksfront zu Wort.
Der kommunistische Abgeordncte Thorez verlangtc
in seincr Ansprache das Verbot der „faschistischen Prcsie"
und die Auflösung der Kampfbünde, (I) auch
wenn sie sich jetzt als politische Partci tarnten. Im
übrigen verlangte er wieder die Aufhebung der „Blok-
kade" gegen die spanischen Volschewisten.
Von Thorsz aufgestachelt, riff die Menge im Chor
immer wieder: „Flugzeuge und Kanonen sür
SPanienI Nieder mit der zweijährigen Dienstzeit in
Frankrsich! Hinein mit der Volksfrontpresie „ins Heer"!
Daladier mutzte zehn Minuten lang seine Rede
unterbrechen, bis er endlich erklären konnte, daß dis tren-
nenden Fragen anderswo ausgetragen werden würden.
öWjenniWen ffr Madrid.
Schietzereien zwischen Marxisten.
Salamanca, 23. November. (Eig. Funkmeldung.)
Nach Meldungen nationaler Sender sind vor einigen
Tagen in Alicante mehrere s o w j e t r u s s i s ch e „H a n-
delsdampfer" eingstroffen. Angeblich führten sie
Lebensmittel für Madrid. In Wirklichkeit schifsten sie
eine große Anzahl sowjetrusiischer Hilfsmann-
schasten aus, die sofort nach Madrid weiterbeför-
dert wurden. Der Sowjetbotschafter Mosss Rosen-
berg hat einen Aufruf erlaflen, in dem er die Roten
in Madrid anfeuert, weiter Widerstand zu leisten.
Madrid müsie „das Grab dcs Faschismus" werden.
Auch die bolschewistischen Machthabsr in Kata-
lonien wollten Derstärkungen nach Madrid senden und
bildeten ein „katalanisches Bataillon". Im lehten Augen-
blick vor der Abfahrt weigerten stch jedoch die dem
Vataillon zugeteilten Mannschasten, an die Front
zu gehen. Cs entstand eine Schießerei, bei der es
mehrere Tote und Verlehte gab. Auch das rote Da-
taillon „Valencia", das an den lehten Kämpfen um
Madrid teilgenommen hat, meuterte und kehrte nach Va-
lencia zurück. Dsr Widerstand in Madrid sei völ-
lig aussichtslos, so erklärtcn die Roten, da die
nationalen Truppen bereits Herr der Lage wären.
Im Volkshaus in Madrid sand eine große Ver-
sammlung der sozialdemokratischen und kommunistischen
Parteien statt. Dabei beschuldigten die Kommunisten die
Sozialdemokraten, datz sie die Uebergabe der Haupt-
stadt an die Nationaltruppen vorbereiteten. Der Krach
zwischen den seindlichen Vrüdern nahm derartige Aus-
maße an. datz Schüsse gewechselt wurden.
In Barcelona sind Vorbereitungen ^im Gang,
um einen täglichen Flugverkchr nach Sowjet-
rutzland zu organisieren. Bereits in den nächsten
Tagen soll der Flugverkehr aufgenommen werden.
Franzosen sollen Barcelona verlasien.
Parls, 22. November. In einer Havasmeldung aus
Perpignan heitzt es, der sranzösische Konsul in Barce-
lona habe die französischen Staatsangehö-
rigen aufgefordert, die Stadt wegen der angekündigten
Bombardieruiig zu perlasjen.
Versenkung der Munitionsschiffe angekündigt.
Paris, 21. November. Nach einer im Echo de Paris
veröffentlichten Agenturmeldung aus Lisiabon teilte der
Sender Tenerisfa mit, General Franco habe die fran-
zösische und die sowjetruffische Negrerung davon in
Kenntnis gesetzt, datz jedes Schisf mit Waffen
und Munition für di« fpanischen Bolschewisten von
den spanischen nationalen Kriegsschissen versenkt
werden würd«.
Nm die Bl»L«iie »oa Bareeliin».
Englisch« Ministerbesprechung über Spanien.
London, 23. Novcmber. (EigeneF unkmeldung.) In
der Downingstreet saird am Sonntag nachmittag völlig
unerwartet eine Ministerbesprechung Lber die
Lage inSpanien statt. Wie vcrlautst, wurde von
den Ministern eine neue Crklärung über die eng-
lischs Stellungnahme zu den lehten Cntivicklungen in
Spanien vorbereitet, dis heute Montag nachmittag von
Eden im Unterhaus bekannt gegeben wird.
An der Ministerbesprechung beteiligte sich auch der
erste Seelord, Großadmiral Lhatfield. Daraus geht
hervor, datz die Minister sich in erster Linie m!t den
Fragen beschästigten, die sich aus der angekündigten
Vlockade des Hasens von Varcelona durch
die Seestreitkräst« der Nationalregierung ergeben.
„Daily Cxpretz" schreibt, datz zur Zeit eine Neu-
verteilung dsr britischen Flotteneinheiten in den
spanrschen Gewäffern erwogen werde. Die britischen
Schifse würden aufgsfordert werden, sich von der Ge-
sahrenzone fernzuhalten. Die zur Zeit in
Varcelona befindlichen englischen Kriegsschiffs würden
möglicherweise zurllckgezogen werden.
Soweit sich ersehen läßt, ist in der Minister-
besprechung noch keine endgültige Cntschei.
dung über die Frage der Änerkennung eines
Krisgszustands m Spänisn getroffen worden. Das
Blatt HLlt es abex nach wie vor für möglich, datz Cng-
land zur Vermerdung von Reibungen diese Änerkennung
aussprechen werde.
Ksmpk «Ism Vsrclsrd!
Der de«c Bertteter snr S»»me>>.
General a. D. Faupel Gffchäststräger ber der
nationalen Regierung. ^
Verlin. 22. November. Zum G-schäststrager
Reichsregierung bei der spanischen Nationa "
ist der General a. D. Faupel bestellt worden. ^
Generalmajor a. D. Faupel hat nach ge-
tritt in das Hesr srühzeitig fremde Lanver ke n
lernt. Im Anschlutz an ein Kommando nacy
unterrmhm er einen Ritt durch die Mongolci „„v
Baikal-See. SMer kämpfte er bei dem H^Ebrend
Hottentotten-Aufstand in Südwestafrika wft.
seiner Studien auf der Krieasakademie beinchte
die Äniversttät, das Orientalische Seminar und o
dättsche Institut in Potsdam. cxgw
Während des Wcltkrisges war Gcneralmawr ^
pel jahrelang Generalstabsoffizier bei Generaffe I- z,
schall von Hmdenburg. Cr wurde mit dem
rite mit Cichenlaub ausgezeichnet. Nach der -^"^-gffitz
Revolte von 1918 stellte Generalmajor Faupcl in
ein Freikorps auf, das an den Kämpfen geg-'
Spartakisicn in Dresden, München und im Nu»rg
(Graphisckie WerkMten
K3
teilnahm. Auch an den Kämpfcn in Oberschlesien hat ^
General Faupcl beteiligt. „c«,ail't
In den Iahrcn 192l bis 1930 weiltc Gen-raim
Faupel als Verater des Präsidenten Uriburi in
tinien. Nach seiner Rückkchr beries ihn das
Kultusministerium im Iahre 1934 zum Lciter des
Amerikanischen Instttuts.
d-r
— Di« Verhandlungen zwischen dcm ?^^^,iden
llniversität Wilna mit den im Hungerstreik
1000 Studenten stnd ergebnislos abgebrochen wara, -
Änschluß daran wurde ein Protestmarsch durch d'
schen Stadtviertel von Wilna veranstaltet, wobci
judenfeindlichen Kundgebungen kam. „ in
— Der Vormarsch der italicnischcn Kolonn
West-Aethiopien ist in rascher Cntwicklung bcgrisl-'r
römische Preffe weist in ihren Meldungen aus
Abeba besonders auf den llmstand hin, daß der batz
marsch nirgendwo ernsthasten Äidcrstand sindet un ^
besonders die Vevölkerung des Sultanats Giinw
italienischen Truppen und ihre Cingeborenenavrei
mit grötzter Vegeisterung aufnehms.
Imtsches Reich.
Dre erste Reichsautobahnkreuzung, die sich ^.. hc-
mittelbarer Nähs des Grotzflughafens Halle/Leips ^ h r
sindet, wurde am Samstaq nachmittag dsm "-o-e ^j^
übergeben. Vei dieser Kreuzüng überque
Autobähnstrecks Halle/Leipzig die Linie Beffm/ -
chen. Die Verbindung der sich fast rechtwinkliq r cyfft
den Linien eroflgt näch dem „Kleeblatt"-Systew-
der Crstbesahrung am Samstaq nachmittaq "'stt-.milNg
Banwerk ohne besondere Fcierlichkeit seiner Ben
übergsben.
Der Vesuch der französischen Frontkämpü^j„tz
Hamburg fand am Samstaq abend seinen HMffch'
mit einem'C mp f a n g der neugegründsten h^,ir
Französischen Gesellschast in den Hansestädten >
zahlreiche sührende Persönlichkeiten von Stao pje
Partei erschienen warcn. Von Hamburg begoven i ^
französischen Gäste am Sonntag nach Bremen,
vom Bremer Senat empfangen wurden
Der deutsche Durchgangsverkehr durch Ostpimiff ^ze-
sprechungen
verkehrs — »»»»-,-- ^ w--
nach einigen Tagen der Derhandlung unterbrocy „cuff
den. Dis polnischs Abordnung ist zur Einholung
Äeisungen nach Äarschau abgereist.
Telegramm des Führers an den Kön«g
von Griechenland.
Berlin, 2l. November. Der Führer und - ^tzli^
kanzler hat dem König von Griechenland " „ jB
mgsfeierlichkeiten in Griechcnland >^^^hnig>>s
der Beisetzungsfeierlichkeiten ,, _,
Ausland verstorbenen König Konstantin, dis
Sofie, seine Gemahlin und dis Königin O>t- -
Mutter, telegraphisch sein teilnehmend-
denken zum Äusdruck gebracht. in
König Konstantin, der jetzt seine letzts ^^.Talseb'
heimatlicher Crde findet, war preutzischer Genc^^^^q.
marschall, Königin Sofie eine Prinzesiin von 4
/lus ailer Melt.
. . ^
— Ein alter Soldat. Jn Weil-burg an dcr n>
nem Ruhesitz, feierte am 20. Novsinber der > jeine
Berlin lebende General a. D. Edmunü Grieba hff
93. Geüurtstaq. Der greise Jubilar hat di,e tinrnatw c
1866 und 1870/71 mitgemacht und die Kaiierpror A^„era
im Spiegelsaal von Versäilles miterlevr. ,„„9
Grieben ging aus der Pionierwaffe hervor uno „uc
Jahre ALteilungschcf im Jngenieurkonutee
Heeres. .„Z nh"
— Reltungsring eines deutschen Torpedob Iähe
2l Iahren angctricben. An der ffnterelbc „ g d-^
von Schulau, ist dieser Taqe der Rettungs „,,gc-
deutschcn Torpedobootes „SMS. A 2>or-
trieben worden, das am 17. Dezember l-"^ ^qrden
postendienst das Opser einer C x P l o s i o " -MückpN'
war. Der Rettungsring, der vom Schulam-r Eapstw)
wärter aufgefischt wurdff ist dem Altonaer F -'.„smarw
übcrbracht worden. Cr soll demnächst,der gnjihclff^
übergeben werden und scincn Platz in der ^ttunsi-
havener Garnisonskirche finden. Oc^einlich lü
rmg. der noch gut erhalten ist, war wM-A^ erst^v ^
lange im Mahlsand vergraben und ist ve
den lehten orkanartigen Stürmen von der
Seef reigespült ivorden. Fra"'
— Zwei Iuden als Goldschmuggler. ^'l.ntzsn
kenabwertung und dem Verbot, Gold zu fra
auszuführen, hat der Goldschmugg ^„-ffhwuns
zösisch-schweizerischen Grenze lebhaften „ nich^.m-
nommen. Cs vergeht fast kein Tag, an .ffchinun.
ßers Goldbcstände beschlagnahmt wsrden, ..M
gelt werden sollten. So sind am Sonntag . ^ „„d '
Goldbarren von je cin Kilogramm G ,,„d a
gesamt 19 Kilogramm Goldmllnzen fran<WII ^chtern
sändischer Wührung den französischen Zollw^- rmen
der Schweizer Grenze bei Perly m Äp-
In Papierfranken umgerechnet, betrag- der.
Goldbestandes rund 400 000 Franken. .^.^nsiowakOw^
jchmuggler sind zwei Iuden tsch ^„idstcin-
Staatsangehörigkeit, Alexander und Otr j„
sich als Verwalter einer Finanzgff^'IÄort verhaü^
ausgaben. Dis beiden Vrüder wurdeni
imd ins Gefängnis nach Llnnecy übersuyrr-
„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Montag, 23. November 193b
Mr. 274
l' chen Forschung —; das nordische Schönheits-
^deal und eine neue Philosophie der Kunsh Rasie-
-ersehung und Untergang Roms; Kampf der Lharakter-
werte rn der europäischen Geschichte. Cs sei ein Feld
fur kuhne Geister erobert worden, wie seit fünfhundert
Sahren nicht mehr.
Wenn wir dies positiv betoncn, so müßten wir auch
-egen alle Verfälschungen uns zur Wehr
setzen. Die universalistische Schule versuche erneut, den
lebendigen Menschen nur als ein Produkt einer „Auf-
zliederung aus einer abstrakten Menschheit" darzustellen.
Die Scholastik schleicht auf Gummisohlen über „Gesell-
fchaftslehren" oder „Metabiologien" herum. Wir wer-
bsn keine Ohren haben, um ihren Schritt zu hören. Sie
soll schreiben, was sie will, aber als nationalsozialistisch
werden wir sie nicht anerkennen können. Wenn wir dies
aber auch betonen, so sind wir fern von jeder Kleinlichkeit
in der Beurteilung der Geister und Forscher der Ver-
Hangsnheit. Gegen eine Dergangenheit, dis absolut er-
ledigt ist, werden wir keinen Frontalangriff mehr
führen.
Vekenntnis zum Geisteskampf
!lnd zum Schlutz: Cine Weltanschauung stelle sich
nicht allein in der Wisienschaft dar. Sie sei ebenso durch
dieunmittelbareTat im Leben verkörpcrt:
durch die Aufmärsche zu unserem Reichsparteitag in
Rürnberg der SA., SS. und dss Arbeitsdienstes, durch
die Vereidigungen, durch die Aufnahms der HI. in die
Partei, durch die heroischen Totenfeiern dcs 9. November
durch die Monumentalbautsn der Bewegung, die ent-
stehen usw. Das alles gehöre zur Gesamtheit der
Darstellung und Dielgestalt der nationalsozialistischen
Weltanschauung.
„Aber in dieser Gesamtheit wird die kommende Zeit
der Wiflenschast große Ausgaben sür die Verteidigung un-
serer Revolution geben. Sie zeige sich dieser Aufgabe
würdig — und bereite sich aus sie vor. Nur eins neue
Schau derWeltin Idee und Leben kann uns retten.
Diez zu tun, fftdiegrotzeSendung der natio-
nalsozialistischen Vewegung. Dies auch sür
den Kampf in der Wffsenschaft zu tun, ist un s e r S ch i ck >
s a l. Wir können ihm nicht entrinnen und wir wollen es
auch nichtl Wir bekennen uns kämpsend zum grotzen
Geseh unserex Zeit, nur so können wir auch seiner
würdig sein!"
*
Fn der Preutzischen Staatsbibliothek. llnter den
Linden wurde am Samstag vormittag durch den Veauf-
tragten des Führers für die gesamte geistigs und
weltanschauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter
Alsred Rosenberg, dis zum Teil bereits in Nürn-
berg zum Parteitag 1936 gezeigte Ausstellung „Das
politische Deutschland" eröffnet.
Feierliche Beisetlmg ii Me«.
Trauergottesdienst in der Kathedrale.
Athen, 22. November. In der Kathedrale in
Athen, wo die Särge des Königs Constantin und der
Königinnen Olga und Sophia seit mehreren Tagen
aufgebahrt waren, begann in Anwesenheit der königlichen
Familie am Sonntag vormittag dsr feierliche Trauer-
gottesdienst, der die Bersetzung der Särge im
Königlichen Mausoleum in Tatoi einleitete. Nach dem
Gottesdienst bildete sich wiederum ein Trauerzug,
der den auf Lafetten gebetteten Särgen bis zur Stadt-
grenze das Geleit gab. Die feierliche Bcisetzung in Ta-
toi ersolgte am Sonntag nachmittag.
Trauerseier der griechischen Kolonie in Berlin.
Verlin, 22. November. Aus Anlatz der feierlichen
Beisetzung in Athen wurde in der Kapelle der Königlich
griechischen Gesandtschaft in Verlin eine Trauer-
seier abgehalten, der der Königlich griechische Gesandte
Rizo Rangabe mit seiner Gattin, sämtliche Mitglie-
der der Gesandtschaft und die griechische Kolonie voll-
zählig beiwohnten.
Konrad Henlein Vorsihender des Verbandes der
deutschen Volksgruppen in Europa.
Karlsbad, 21. November. In der Hauptversamm-
lung der gegenwärtig in Karlsbad stattftndenden alljähr-
lichen Tagung des Verbandes der deutschen
Volksgruppen in Curopa wurds Konrad Hen-
lein einstimmig zum Vorsihenden des Verbandes ge-
wählt.
Führende Kommunisten der Wolga-Republik nach
Sibirien verbannt.
Warschau, 22. November. Cin aus Kiew in War-
schau eingstroffener Pole, der sich kürzlich in der
Wolqa-Republik aufhielt, berichtet, die GPU. ist in leh-
ter Ieit unter dem Vorwand gegcnrevolutionärer Vc-
strebungen auch gegen zahlreiche sührende Männer
der wolgadeutschcn Republik vorgegangen. Neben Tau-
senden von deutschen Bauern, die bereits vor
einiger Zeit in die grotzen Verbannungslager Osffibiriens
gebracht wurden, sind in letzter Zeit in Cngels, der
Hauptstadt der Wolga-Republik, nahezu sämtliche Schrift-
leiter der „Nachrichten", dcs amtlichen Regierungs-
organs, ferner der Leiter des „Deutschen Staatsverlags"
Äilli Leo, der in Deutschland als Leiter des srühe-
ren Rotfrontkämpferbunds bekannt war, verschiedene Re-
gierungsmitglieder, unter ihnen der Kommisiar für das
Bildungswesen, und einer der bekanntesten deuffchen
Wolgakommunisten Welsch verhastet und zu lang-
jähriger Zwangsarbeit veffchickt worden.
Nie Loidoiier Philharmonilier iii M».
Das lehte Konzert ihrer Deutschland-Tournee.
Mit dem lehten der zehn Konzerte fand am Sams-
tag abend die Deutschlandrerse dcs Londoner Phil-
harmonischen Orchesters unter Leitunq seines
Dirigenten Sir Thomas Veecham in Köln ihren
glanzvollen Abschluß, Dis Grotze Meffehalle war bis auf
den lehten Platz beseht. Den grötzten Crfolg des
Abends hatten die Gästs üei dcr Cs-Dur-Symphonre von
Mozart.
Im Anschluß an das Konzert gab die Stadt Köln zu
Chren des Orchesters im Nathaüs einen Cmpfang.
Bürgermeister Schaller histz die GLste willkommen.
Er würdigte insbesondere dic Verdienste Sir Thomas
Deechams um die Förderung und Vertrsfung deutscher
Musik in Cngland und hob mit bcsonderem Nachdruck
hervor, datz Beccham währsnd des Krieges immcr wie-
der deutsche Musik zum Vortrag gebracht und einen voll-
ständiaen Wagner-Zyklus dirigiert hab».
Sir Tbomas Beecham dankte für den überaus
herzlichen Cmpsanq und betonte, datz dis deutsche Musik
vom enqlischen Volk sehr geliebt werde m.d aus dem eng-
lischen Konzertleben nicht fortzudenken sei.
Damit ist die deutsche Konzertreise der Londoner
Philharmoniksr beendet. Sie war ein grotzer künst-
lerischerCrfolg für das Orchester und seinen Diri-
genten Sir Thomas Veecham. Sie war aber darüber
yinaus ein Veweis für die engen kulturellen Veziehun-
gen zwischen England und Deutichland, sowie ein wesent-
nches Mittel, die deutsch-englische Freundschaft zu för-
dern und auch zur politischen Derständigung
der beiden Völker hinzuführen.
kunst und Vissenschaft.
sGeheimrat Prof. Johannes Stumvfj, der Effinder
»er G l e i ch st r o m - D a m p f m a s chin e, st; 75. Le-
siensiahr in Berlin gestorben. Jn MülHsrm geboren, stu-
ffeffe Stumpf in Aachen, war dann Astzstent g» der Ber-
iner Technischen Hochschule und von 1892 bis 18SS Ober-
ingenieur in Vhicago. Alz Ordinarius nach. Berlin be-
:ufen. hat Stumpf seme Maschine aufs vielseitigste durch-
,eavbeitet und rhre Anwendung auf vielen Gebieten durch-
zesetzt Stumpss hervorragende Verdienste auf sernem
Lrbeitsgebiet trugen ihm verschiedene Auszeichnuimen em.
1920 verlieh ihm die Aachener Technische Hochschule die
Würde eines Doktor-Jngenieurs ehrenha ber. 1M> wurde
ir zum Mitglied der mathematisch-phpliiallschen Klasie der
Preutzischen Akademie der Wisienschaften gewahlt und
1930 zum Ehrensenator der Berliner Technrschen Soch-
jchule eLaamit. .,...
Ls M ims fttltt Z» macklkN!
MiMslllvrüWent Mlll libll lln MlllabttSvla«.
Karlsruhe. 21. November. In der Industffe- und
Handelskammer Karlsruhe sprach am Freitag Minister-
präfident Walter Köhler über den Vierjahres-
plan. Cr begann mit der eindeutigen Feststellung des
Wesens und Zieles der grotzen Aufgabe, die nach dem
Willen des Führers zum Wohl des deutschen Dolkes be-
wältigt werden muß.
Warum brauchen wir den Vierjahresplan? Wir
brauchen ihn aus dem schon erwähnten großen politischen
Grunde. Wir brauchen ihn aber auch innerpoli-
tisch mit eiserner Notwendigkeit, wenn wir bedenken,
daß durch die Veseitigung des gewaltigen Heeres der
Arbeitslosen eine Steigerung des Bedarfs auf allen Ge-
bieten eingetreten ist und diesem heute praktisch unbe-
grenzten deuffchen Bedarf auf allen Gebieten eine absolut
begrenzte Möglichkeit gegenübersteht.
Die Maßnahmen, die der Vierjahresplan inner-
wirffchastlich vorsieht, können natürlich nicht von
heute auf morgen in Wirksamkeit treten. Cs ist
nicht so, als ob wir uns in Deutschland von der
Weltwirtschaft völlig loslösen wollten. Dieses Ziel
ist weder beabsichtigt noch gewollt.
Durch den Vierjahresplan soll allerdings verhindert
werdsn, datz wir an andere Mächte, die den Rohstoff,
den wir brauchen, besitzen, auf Gedeih und Verderb aus-
gsliefert sind. Im übrigen muß die gesamte Wiffschaft
ihre ganze Krast einsetzen, um die Ausfuhr zu
hebsn. Auf der anderen Seite müflen wir darangehen,
alle gegebenen Möglichkeiten innerhalb der deutschen
Volkswirtschast zu mobilisieren, um uns rohstofs- und
nahrungsmittelmäßig freier zu machen.
Der Ministerprüsident verwies in diesem Zusammen-
hang auf die Erzeugungsschlacht und erklärte,
datz im Rahmen des Vierjahresplans die deuffche
Bauernschaft genau so wichtig ist wie jeder andere Stand.
Der Vierjahresplan wird den Aufbau neuer
grotzer Werke mit sich bringen, und die deutschs
Wisienschast wird alles tun, um die Rohstofferzeugung
zu fördern. Selbstverstündlich müsien die neuen Crzeug-
nisie vom Volk gern und freudig aufgenommen werden.
Der Ministerprästdent flocht hier ein, daß es falsch
wäre, wenn man unter der Wirtschaft nur die großen
Betriebe der Industrie verstehen wollte. Ieder
deutsche Volksgenofse sei irgendwie mit der Wirtschaft
verhaftet. Auch der Kleingewerbetreibende
und nicht zuleht die Hausfrau seien überaus wichtige
Glieder der Wirtschaft. Wichtig ist weiter die Crfasiung
derjonigen Werte, die in Deutschland bisher vertan und
nicht verwertet wurden.
Es ist selbstverständlich, datz auch in den Vetrieben
alles getan wird, um den letzten Abfall der Ver-
wertung zuzuführen. Es gilt nun, das, was wir
haben, so zu verteilen, wie es gerecht und staats-
politifch notwendig ist.
Der Redner kam dann auf die ihm übertragene Auf-
gabe zu sprechen, dis Verteilung der Rohstofse
im Reich vorzunehmsn. Die Aeberwachungsstellen bleiben
im bisherigen Umfang bestehen und wsrden auch künftig
die Last der Arbeit zu tragen haben. Seine, des Mini-
sterpräsidenten, Tätigkeit bestehe darin, das Anfallende
an Rohstoffen unter die grotzen Verbraucher auf -
zuteilen.
Zur Preisfrage erimierte der Redner an die
grundsätzlichen Ausführungen des Gauleiters Wagner.
Cs sei für das Gelingen des Vierjahresplanes von ent-
schsidender Vedeutung, datz alles drangesetzt wird, um zu
verhindern, datz die Preise in Deutfchland i n
dieHöhe schnellen. Andererseits müsie verlangt
werden, datz die Käufer entsprechend vernünftig
sind und nicht in der Gegend herumreissn, um alle mög-
lichen Dinge zufammenzukaufen. Das wäre ein Ver-
brechen am deutschen Volk.
Zusammensasiend erklärte Ministerpräsident Köhler
zum Schluß: Der Vierjahresplan ist eine
schwere Ausgabs und ersordsrt von uns allen den
lehten Cinsah. Cr ist keine Angelegsnheit, an der
irgendjemand vorbeikommt und geht den Mann aus der
Hochschule genau so an wie den auf der Stratzc.
Wenn wir den Merjahresplan siegreich durchfüh-
ren wollen, dann ist es nur mit denselben Tugen-
den möglich, die dem Führer und der national-
sozialistischen Vewegung zur Macht verholfen
haben. Wir müsien den Glauben besihen, der jenen
Männern eigen war und der Verge versotzt.
Grohe Schwierigkeitsn können überwunden werden,
wenn der Wille vorhanden ist, ste zu überwinden. Be-
triebsführer und Gffolgschaft müsien wisisn, worum es
geht: Cs gilt,uns frcierzu machen.
Für das Grcnzland Baden erklärto der Mi-
nisterprastdent: Wir sind willens, auf allen Gebieten des
Vierjahresplans mitzuarbeiten. Ich habe zu der
badischen Äirtschaft das fslsenfeste Vertraucn, daß sie
ihre Pflicht auf dem Plahe, wo ste steht, hundertprozen-
tig zu erfüllen bsstrebt ist.
Der Redner teilte mit, daß im badischen Finanz-
und Äirffchaftsministerium ein besonderes Refe-
rat sür den Vierjahresplan eingerichtet ist, das die Ver-
bindung mit den Berliner Stellen unterhält. Treue
hat ststs die nationalsozialistffche Vewegung ausgezcich-
net. Dieser Plan konnte nur gestaltet werden, wcil wir
den Mann gefunden haben, der unser allerFüh -
rer ist. Das deutsche Volk versteht ihn, versteht auch die
von ihm gestellte Aufgabe. Das Äerk wird gelingsn,
wenn wir das Äertvbllste, was wir in Deütschland
haben, darangeben: unsere Treuel
*
Dem Vortrag wohnten bei alle führenden Männer
der badischen Wirtschaft, Männer der Partei, der SA.
und DS., als Vertreter dcr Wehrmacht General der In-
fanterie Kommandierender General Geyer, der Kom-
mandeur der 35. Division Generalmajor Schaller,
und Oberst Iahn, die Behördenleiter und Präsidenten
der Reichsbehörden.
Lkan-al Sel Ser Gedenkleler für Galengro.
Die BeiseKang i» Lille.
Cin Nachruf Leon Blums.
Lille, 22. November. An den Veisehungs-
fsierlichkeiten für Salengro am Somitag-
nachmittag in Lille nahmen die gesamte Reaierung,
mehrers hundert Kammerabgeordnete und ein Masien-
aufgebot von Anhängern der Volksfrontparteien teil.
Dcr Sarg Salengros war seit Samstag im Rat-
haus von Lille aufgebahrt. Dort hielt Ministerprästdent
Leon Blum am Sountag seinem einstigen Mitarbei-
ter einen Nachruf, in dem er sagte, es dürfe nicht da-
hin kommen, daß das französtsche Dolk noch immer füh-
rende Politiksr durch eine „nichtswürdige Preffs" ver-
folgen laffe. Das Volk würde nicht länger dulden, daß
„Vandenführer" seine Chre antasteten. Cs wsrde gegcn
sie die republikanische Versassung kräftiger aus-
bauen. Die Verleumdung müffe an dsr Wurzel gefatzt
und bestrast werden und die Regierung werde hiersür
sorgen.
Der Sarg wurde dann zum Friedhof überfühff, wo
die Veisehung Salengros stattfand.
*
Während in Lille Salengro beigeseht wurde,
veranstalteten in Paris die Anhanger der Volksfront
einen merkwürdigen Trauerumzug. In Sprechchören
wurds die Liefrung von Flugzeugen, Kanonen und Ma-
schinengewehren für Spanisn und dis Aufhebung der
Vlockade der spanischen Nepublik gsfordert. Dazwischen
hörte man die Rufe: „Wir werden Salengro rächsnl"
und „Cs lebsn die Sowjets!"
Tiimlt dei der Pariser Gedeidseier.
Daladier muß fiir zehn Minuten seine Rede
unterbrechen.
Paris, 22. November. Samstagabend vsranstaltete
die Sozialistische Partei in der Winterradrennbahn in
Paris eine Versammlung zum Gedächtnis von Innen-
minister Salengro. Mehrere Volkssrontminister wa-
ren srschicnen. Ministerpräsident Blum, der zugesagt
hatte, begründete sein Fernbleibcn mit Arbeitsüber-
lastung und Trauerstimmung. Cs kamen Vertreter sämt-
licher Teile der Volksfront zu Wort.
Der kommunistische Abgeordncte Thorez verlangtc
in seincr Ansprache das Verbot der „faschistischen Prcsie"
und die Auflösung der Kampfbünde, (I) auch
wenn sie sich jetzt als politische Partci tarnten. Im
übrigen verlangte er wieder die Aufhebung der „Blok-
kade" gegen die spanischen Volschewisten.
Von Thorsz aufgestachelt, riff die Menge im Chor
immer wieder: „Flugzeuge und Kanonen sür
SPanienI Nieder mit der zweijährigen Dienstzeit in
Frankrsich! Hinein mit der Volksfrontpresie „ins Heer"!
Daladier mutzte zehn Minuten lang seine Rede
unterbrechen, bis er endlich erklären konnte, daß dis tren-
nenden Fragen anderswo ausgetragen werden würden.
öWjenniWen ffr Madrid.
Schietzereien zwischen Marxisten.
Salamanca, 23. November. (Eig. Funkmeldung.)
Nach Meldungen nationaler Sender sind vor einigen
Tagen in Alicante mehrere s o w j e t r u s s i s ch e „H a n-
delsdampfer" eingstroffen. Angeblich führten sie
Lebensmittel für Madrid. In Wirklichkeit schifsten sie
eine große Anzahl sowjetrusiischer Hilfsmann-
schasten aus, die sofort nach Madrid weiterbeför-
dert wurden. Der Sowjetbotschafter Mosss Rosen-
berg hat einen Aufruf erlaflen, in dem er die Roten
in Madrid anfeuert, weiter Widerstand zu leisten.
Madrid müsie „das Grab dcs Faschismus" werden.
Auch die bolschewistischen Machthabsr in Kata-
lonien wollten Derstärkungen nach Madrid senden und
bildeten ein „katalanisches Bataillon". Im lehten Augen-
blick vor der Abfahrt weigerten stch jedoch die dem
Vataillon zugeteilten Mannschasten, an die Front
zu gehen. Cs entstand eine Schießerei, bei der es
mehrere Tote und Verlehte gab. Auch das rote Da-
taillon „Valencia", das an den lehten Kämpfen um
Madrid teilgenommen hat, meuterte und kehrte nach Va-
lencia zurück. Dsr Widerstand in Madrid sei völ-
lig aussichtslos, so erklärtcn die Roten, da die
nationalen Truppen bereits Herr der Lage wären.
Im Volkshaus in Madrid sand eine große Ver-
sammlung der sozialdemokratischen und kommunistischen
Parteien statt. Dabei beschuldigten die Kommunisten die
Sozialdemokraten, datz sie die Uebergabe der Haupt-
stadt an die Nationaltruppen vorbereiteten. Der Krach
zwischen den seindlichen Vrüdern nahm derartige Aus-
maße an. datz Schüsse gewechselt wurden.
In Barcelona sind Vorbereitungen ^im Gang,
um einen täglichen Flugverkchr nach Sowjet-
rutzland zu organisieren. Bereits in den nächsten
Tagen soll der Flugverkehr aufgenommen werden.
Franzosen sollen Barcelona verlasien.
Parls, 22. November. In einer Havasmeldung aus
Perpignan heitzt es, der sranzösische Konsul in Barce-
lona habe die französischen Staatsangehö-
rigen aufgefordert, die Stadt wegen der angekündigten
Bombardieruiig zu perlasjen.
Versenkung der Munitionsschiffe angekündigt.
Paris, 21. November. Nach einer im Echo de Paris
veröffentlichten Agenturmeldung aus Lisiabon teilte der
Sender Tenerisfa mit, General Franco habe die fran-
zösische und die sowjetruffische Negrerung davon in
Kenntnis gesetzt, datz jedes Schisf mit Waffen
und Munition für di« fpanischen Bolschewisten von
den spanischen nationalen Kriegsschissen versenkt
werden würd«.
Nm die Bl»L«iie »oa Bareeliin».
Englisch« Ministerbesprechung über Spanien.
London, 23. Novcmber. (EigeneF unkmeldung.) In
der Downingstreet saird am Sonntag nachmittag völlig
unerwartet eine Ministerbesprechung Lber die
Lage inSpanien statt. Wie vcrlautst, wurde von
den Ministern eine neue Crklärung über die eng-
lischs Stellungnahme zu den lehten Cntivicklungen in
Spanien vorbereitet, dis heute Montag nachmittag von
Eden im Unterhaus bekannt gegeben wird.
An der Ministerbesprechung beteiligte sich auch der
erste Seelord, Großadmiral Lhatfield. Daraus geht
hervor, datz die Minister sich in erster Linie m!t den
Fragen beschästigten, die sich aus der angekündigten
Vlockade des Hasens von Varcelona durch
die Seestreitkräst« der Nationalregierung ergeben.
„Daily Cxpretz" schreibt, datz zur Zeit eine Neu-
verteilung dsr britischen Flotteneinheiten in den
spanrschen Gewäffern erwogen werde. Die britischen
Schifse würden aufgsfordert werden, sich von der Ge-
sahrenzone fernzuhalten. Die zur Zeit in
Varcelona befindlichen englischen Kriegsschiffs würden
möglicherweise zurllckgezogen werden.
Soweit sich ersehen läßt, ist in der Minister-
besprechung noch keine endgültige Cntschei.
dung über die Frage der Änerkennung eines
Krisgszustands m Spänisn getroffen worden. Das
Blatt HLlt es abex nach wie vor für möglich, datz Cng-
land zur Vermerdung von Reibungen diese Änerkennung
aussprechen werde.
Ksmpk «Ism Vsrclsrd!
Der de«c Bertteter snr S»»me>>.
General a. D. Faupel Gffchäststräger ber der
nationalen Regierung. ^
Verlin. 22. November. Zum G-schäststrager
Reichsregierung bei der spanischen Nationa "
ist der General a. D. Faupel bestellt worden. ^
Generalmajor a. D. Faupel hat nach ge-
tritt in das Hesr srühzeitig fremde Lanver ke n
lernt. Im Anschlutz an ein Kommando nacy
unterrmhm er einen Ritt durch die Mongolci „„v
Baikal-See. SMer kämpfte er bei dem H^Ebrend
Hottentotten-Aufstand in Südwestafrika wft.
seiner Studien auf der Krieasakademie beinchte
die Äniversttät, das Orientalische Seminar und o
dättsche Institut in Potsdam. cxgw
Während des Wcltkrisges war Gcneralmawr ^
pel jahrelang Generalstabsoffizier bei Generaffe I- z,
schall von Hmdenburg. Cr wurde mit dem
rite mit Cichenlaub ausgezeichnet. Nach der -^"^-gffitz
Revolte von 1918 stellte Generalmajor Faupcl in
ein Freikorps auf, das an den Kämpfen geg-'
Spartakisicn in Dresden, München und im Nu»rg
(Graphisckie WerkMten
K3
teilnahm. Auch an den Kämpfcn in Oberschlesien hat ^
General Faupcl beteiligt. „c«,ail't
In den Iahrcn 192l bis 1930 weiltc Gen-raim
Faupel als Verater des Präsidenten Uriburi in
tinien. Nach seiner Rückkchr beries ihn das
Kultusministerium im Iahre 1934 zum Lciter des
Amerikanischen Instttuts.
d-r
— Di« Verhandlungen zwischen dcm ?^^^,iden
llniversität Wilna mit den im Hungerstreik
1000 Studenten stnd ergebnislos abgebrochen wara, -
Änschluß daran wurde ein Protestmarsch durch d'
schen Stadtviertel von Wilna veranstaltet, wobci
judenfeindlichen Kundgebungen kam. „ in
— Der Vormarsch der italicnischcn Kolonn
West-Aethiopien ist in rascher Cntwicklung bcgrisl-'r
römische Preffe weist in ihren Meldungen aus
Abeba besonders auf den llmstand hin, daß der batz
marsch nirgendwo ernsthasten Äidcrstand sindet un ^
besonders die Vevölkerung des Sultanats Giinw
italienischen Truppen und ihre Cingeborenenavrei
mit grötzter Vegeisterung aufnehms.
Imtsches Reich.
Dre erste Reichsautobahnkreuzung, die sich ^.. hc-
mittelbarer Nähs des Grotzflughafens Halle/Leips ^ h r
sindet, wurde am Samstaq nachmittag dsm "-o-e ^j^
übergeben. Vei dieser Kreuzüng überque
Autobähnstrecks Halle/Leipzig die Linie Beffm/ -
chen. Die Verbindung der sich fast rechtwinkliq r cyfft
den Linien eroflgt näch dem „Kleeblatt"-Systew-
der Crstbesahrung am Samstaq nachmittaq "'stt-.milNg
Banwerk ohne besondere Fcierlichkeit seiner Ben
übergsben.
Der Vesuch der französischen Frontkämpü^j„tz
Hamburg fand am Samstaq abend seinen HMffch'
mit einem'C mp f a n g der neugegründsten h^,ir
Französischen Gesellschast in den Hansestädten >
zahlreiche sührende Persönlichkeiten von Stao pje
Partei erschienen warcn. Von Hamburg begoven i ^
französischen Gäste am Sonntag nach Bremen,
vom Bremer Senat empfangen wurden
Der deutsche Durchgangsverkehr durch Ostpimiff ^ze-
sprechungen
verkehrs — »»»»-,-- ^ w--
nach einigen Tagen der Derhandlung unterbrocy „cuff
den. Dis polnischs Abordnung ist zur Einholung
Äeisungen nach Äarschau abgereist.
Telegramm des Führers an den Kön«g
von Griechenland.
Berlin, 2l. November. Der Führer und - ^tzli^
kanzler hat dem König von Griechenland " „ jB
mgsfeierlichkeiten in Griechcnland >^^^hnig>>s
der Beisetzungsfeierlichkeiten ,, _,
Ausland verstorbenen König Konstantin, dis
Sofie, seine Gemahlin und dis Königin O>t- -
Mutter, telegraphisch sein teilnehmend-
denken zum Äusdruck gebracht. in
König Konstantin, der jetzt seine letzts ^^.Talseb'
heimatlicher Crde findet, war preutzischer Genc^^^^q.
marschall, Königin Sofie eine Prinzesiin von 4
/lus ailer Melt.
. . ^
— Ein alter Soldat. Jn Weil-burg an dcr n>
nem Ruhesitz, feierte am 20. Novsinber der > jeine
Berlin lebende General a. D. Edmunü Grieba hff
93. Geüurtstaq. Der greise Jubilar hat di,e tinrnatw c
1866 und 1870/71 mitgemacht und die Kaiierpror A^„era
im Spiegelsaal von Versäilles miterlevr. ,„„9
Grieben ging aus der Pionierwaffe hervor uno „uc
Jahre ALteilungschcf im Jngenieurkonutee
Heeres. .„Z nh"
— Reltungsring eines deutschen Torpedob Iähe
2l Iahren angctricben. An der ffnterelbc „ g d-^
von Schulau, ist dieser Taqe der Rettungs „,,gc-
deutschcn Torpedobootes „SMS. A 2>or-
trieben worden, das am 17. Dezember l-"^ ^qrden
postendienst das Opser einer C x P l o s i o " -MückpN'
war. Der Rettungsring, der vom Schulam-r Eapstw)
wärter aufgefischt wurdff ist dem Altonaer F -'.„smarw
übcrbracht worden. Cr soll demnächst,der gnjihclff^
übergeben werden und scincn Platz in der ^ttunsi-
havener Garnisonskirche finden. Oc^einlich lü
rmg. der noch gut erhalten ist, war wM-A^ erst^v ^
lange im Mahlsand vergraben und ist ve
den lehten orkanartigen Stürmen von der
Seef reigespült ivorden. Fra"'
— Zwei Iuden als Goldschmuggler. ^'l.ntzsn
kenabwertung und dem Verbot, Gold zu fra
auszuführen, hat der Goldschmugg ^„-ffhwuns
zösisch-schweizerischen Grenze lebhaften „ nich^.m-
nommen. Cs vergeht fast kein Tag, an .ffchinun.
ßers Goldbcstände beschlagnahmt wsrden, ..M
gelt werden sollten. So sind am Sonntag . ^ „„d '
Goldbarren von je cin Kilogramm G ,,„d a
gesamt 19 Kilogramm Goldmllnzen fran<WII ^chtern
sändischer Wührung den französischen Zollw^- rmen
der Schweizer Grenze bei Perly m Äp-
In Papierfranken umgerechnet, betrag- der.
Goldbestandes rund 400 000 Franken. .^.^nsiowakOw^
jchmuggler sind zwei Iuden tsch ^„idstcin-
Staatsangehörigkeit, Alexander und Otr j„
sich als Verwalter einer Finanzgff^'IÄort verhaü^
ausgaben. Dis beiden Vrüder wurdeni
imd ins Gefängnis nach Llnnecy übersuyrr-